Doch zu Auschwitz sind längst Worte möglich: Wort wie Frieden und Zukunft. Und das wird uns diese Ausstellung in beeindruckender Weise gleich zeigen.

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Transkript:

Begrüßungsworte Eröffnung der Ausstellung IV. Internationale Biennale des sozial-politischen Plakats kreativ für Menschenrechte 13. Januar 2015, 13 Uhr, Bürgerhalle des Landtags Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrter Herr Bürgermeister Chwierut, verehrte, liebe Frau Ministerin Angelica Schwall-Düren, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste! I. Auschwitz ist ein Wendepunkt, eine Zäsur. Seit Auschwitz ist alles Menschliche nicht mehr so, wie es einst war. Seit Auschwitz ist nichts mehr so wie es einmal war. Das stellte Holocaustüberlebender und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz fest. In der Tat: Es fällt schwer, zu Auschwitz Worte zu finden - auch wenn Schweigen verboten ist, wie wiederum Elie Wiesel zu Recht meinte.

2 Doch zu Auschwitz sind längst Worte möglich: Wort wie Frieden und Zukunft. Und das wird uns diese Ausstellung in beeindruckender Weise gleich zeigen. II. Meine Damen und Herren, verehrte Gäste, ich begrüße Sie nach den Eröffnungsklängen des Ensembles Nia extended version gemeinsam mit meinen Kollegen Vizepräsidenten Eckhard Uhlenberg und Oliver Keymis sehr herzlich zur Eröffnung einer Ausstellung, die sich mit der Internationalen Biennale befasst, die auf Initiative der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz entstanden ist. Hierzu darf ich mit großer Freude polnische Gäste begrüßen, die zur Ausstellungseröffnung aus unserem befreundeten Nachbarland angereist sind: Das ist der Direktor der Internationalen Jugendbegegnungsstätte, der erst noch im Oktober 2014 den Mitgliedern unseres Hauptausschusses bei ihrem Auschwitz Besuch die Einrichtung präsentiert hat. Herzlich willkommen Leszek Szuster. Das ist weiter der erste Bürger der Stadt Oswiecim, herzlich willkommen, Herr Oberbürgermeister Janusz Chwierut, sowie der Stadtverordnete, Herr Pawel Warchol. Gerne hätte ich auch den Marschall der Woiwodschaft Malopolska (Kleinpolen) begrüßt, zu der die Stadt Oswiecim gehört.

3 Aber Herr Marschall Marek Sowa musste die Reise nach Düsseldorf heute Morgen absagen wegen wirtschaftspolitischer Probleme vor Ort. Es geht um Zechenschließungen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ein Marschall dann vor Ort wichtig ist. Deshalb wird das angekündigte Grußwort des Marschalls nun der Herr Oberbürgermeister vortragen. Darauf freuen wir uns sehr. Gerne heiße ich auch den polnischen Vizekonsul, Herrn Jakub Wawrzyniak, und für die die Landesregierung die Europaministerin, Angelica Schwall-Düren willkommen. III. Verehrte Gäste, 1986 ist in unmittelbarer Nähe zum Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz eröffnet worden. Auschwitz als Lernort - das ist die Aufgabe dieser Jugendbegegnungsstätte. Dieser Aufgabe stellt sie sich durch Seminare, Ausstellungen, Konzerte und Begegnungen in bewundernswerter Weise. Auf Initiative dieses Hauses ist die Internationale Biennale entstanden, ein Forum, um den künstlerischen Gedankenaustausch über die wichtigen Themen dieser Welt zu etablieren. Und die Mitglieder unseres Hauptausschusses haben diese Biennale- Ausstellung durch ihren Besuch im Prinzip mitgebracht.

4 IV. Diese IV. Biennale des sozial-politischen Plakats zum Thema Kreativ für Menschenrechte hat im internationalen Ausstellungsbetrieb inzwischen einen festen Platz eingenommen. Und ein Weiteres kommt hinzu: Es gibt wohl keinen geeigneteren Veranstaltungsort als Auschwitz, um zum Thema Menschenrechte einzuladen. Es ist der herausfordernde Kontrast zwischen der kleinstädtischen Idylle des heutigen Oswiecim und dem Vernichtungslager, in dem die Nazis ihren Massenmord an den Juden grausame Realität werden ließen. Daran wird der Landtag übrigens in einer Gedenkveranstaltung am 27. Januar, am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, erinnern. Heute ist Oswiecim Stadt des Friedens, in der viele Menschenrechtsinitiativen beheimatet sind. Und die Einwohner dieser Stadt - Herr Oberbürgermeister, Sie werden das bestätigen - sind bemüht, in ihren Aktivitäten die Rolle der Wächter der Erinnerung mit einer besonders ausgeprägten Sensibilität für die Bedrohungen des aktuellen Zeitgeschehens zu vereinen. V. Verehrte Gäste, ich habe eingangs Elie Wiesel zitiert, der Auschwitz eine Zäsur nennt. Gerade deshalb kommt der Initiative der Internationalen Jugendbegegnungsstätte mit der Biennale zum Thema Menschenrechte eine besondere Bedeutung zu:

5 als Mahnung, als Auftrag und als Verpflichtung zum Schutz von Frieden und Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Damit sich das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte niemals wiederholen kann. Wie wichtig für die Demokratie das sozial-politische Plakat ist, das ist uns erst letzte Woche beim feigen Terrorangriff auf die Redaktion von Charlie Hebdo wieder vor Augen geführt worden. Deshalb sehe ich diese Ausstellungseröffnung heute auch als ein Bekenntnis dafür an, wofür die Franzosen und viele Menschen in anderen Ländern auf die Straßen gegangen sind: Wir alle sind Charlie! Ich freue mich nun auf die kommenden Worte, zunächst vom Herrn Oberbürgermeister, und dann von Herrn Direktor Szuster. Noch einmal: herzlich willkommen und vielen Dank.