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3164/AB XXIV. GP - Anfragebeantwortung 1 von 5 3164/AB XXIV. GP Eingelangt am 03.12.2009 BM für Gesundheit Anfragebeantwortung Frau Präsidentin des Nationalrates Mag a. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien Alois Stöger diplômé Bundesminister GZ: BMG 11001/0294 I/5/2009 Wien, am 30. November 2009 Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3198/J der Abgeordneten Dr. Karlsböck und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt: Frage 1: Das Gesundheitsressort stellt seit zehn Jahren kompakte, für eine breite Öffentlichkeit verständliche und aktuelle Informationen über die folgenden Fragestellungen zur Verfügung: Was ist Psychotherapie? Bei welchen Problemen hilft Psychotherapie? Wer ist Psychotherapeutin bzw. Psychotherapeut? Welche Pflichten haben Psychotherapeut/inn/en und welche Rechte haben Patient/inn/en? Wo kann man sich über Psychotherapie informieren?

2 von 5 3164/AB XXIV. GP - Anfragebeantwortung Welche Überlegungen sind vor einer Psychotherapie wichtig? Wie gestaltet sich die Psychotherapie? Welche Psychotherapiemethoden gibt es? Was kostet Psychotherapie? Darüber hinaus werden jeweils die aktuellen Adressen der Informationsstellen für Psychotherapie in den einzelnen Bundesländern, Informationen über kostenlose Psychotherapie, Beschwerde und Beratungsstellen, die Einsichtnahme in die Psychotherapeutenlisten des Bundesministeriums für Gesundheit, Bundesländerverzeichnisse der Psychotherapeutinnen und therapeuten sowie Hinweise zu weiteren Informationsquellen publiziert. Informationen sind sowohl über die Website des Ministeriums als auch in Form einer Broschüre erhältlich. Eine detaillierte Erläuterung der Psychotherapiemethoden sowie spezifische Informationen zu aktuellen Gesichtspunkten dazu sind ebenfalls auf der Website publiziert, weiters ist dort eine Reihe von Publikationen, die auch das Thema Psychotherapie beinhalten, einsehbar. Auch auf den Homepages der Österreichischen Ärztekammer und der Landesärztekammern werden Namen von Ärztinnen und Ärzten mit ausgewiesener Qualifikation in medizinischer Psychotherapie bereitgestellt. Fragen 2 bis 4: Das Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen (BIQG) hat als Geschäftsbereich der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und im Auftrag des Bundes u.a. auch die Aufgabe, die Transparenz im Gesundheitswesen zu verbessern. Ein Projekt des BIQG befasst sich mit dem Aufbau eines öffentlichen Gesundheitsportals im Internet (zukünftig: www.gesundheit.gv.at). Über dieses Internetportal werden verständlich aufbereitete und qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen kostenlos abrufbar sein; es ist vorgesehen, auch zum Thema Angststörungen und Depressionen Informationen zu erarbeiten und dort bereitzustellen. Weiters ist der Interuniversitäre Fachbeirat für Psychosomatik des Gesundheitsressorts seit rund zehn Jahren auch mit dem Aufbau eines Netzwerks Psychosomatik für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten tätig. Die Internetplattform www.netzwerk psychosomatik.at/ bietet Ärztinnen und Ärzten u. a. einen Fortbildungskalender bezüglich aktueller wissenschaftlicher Veranstaltungen, Publikationen und Informationen zur Kooperation innerhalb des Netzwerks und die Möglichkeit, Netzwerkteilnehmerin bzw. teilnehmer zu werden. Eine zentrale Aufgabe ist auch die Information über Zuweisung und Nachbehandlung, gängige Indikationskriterien für stationäre psychosomatische Behandlungen sowie Nach und Weiterbehandlungen. Damit werden bestehende Behandlungsangebote im Bereich Psychosomatik in Österreich rasch auffindbar und die Angebote im stationären, ambulanten und niedergelassenen Bereich für Patientinnen und Patienten gut zugänglich gestaltet. Über diese Plattform sind außerdem

3164/AB XXIV. GP - Anfragebeantwortung 3 von 5 Organisationen, Institutionen und Fachgesellschaften aus dem Bereich Psychosomatik in Österreich zu finden. Die Österreichische Ärztekammer verweist auf die Ärztekammern und auf die entsprechenden Fachgesellschaften, v.a. die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) und die Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM), die im Rahmen ihrer Fortbildungsprogramme besonderen Wert darauf gelegt haben, Allgemeinmediziner/innen über Erkrankungen des psychiatrischen Formenkreises vermehrt zu informieren bzw. sie entsprechend zu sensibilisieren. Hierbei wird aber nicht zwischen psychotherapeutischen und anderen psychiatrischen Behandlungsmethoden unterschieden, da die Allgemeinmediziner/innen allgemein über Therapiemöglichkeiten im psychiatrischen Bereich informiert werden sollen und nicht nur eingeschränkt im Hinblick auf die Psychotherapie. Die Sensibilisierung von Allgemeinmediziner/inne/n ist wohl am besten durch konkrete Erfahrungen im Rahmen der Turnusausbildung zu erreichen. So werden durch die in Österreich in fast allen Bundesländern (Ausnahmen: Steiermark, Kärnten) durchgeführte Dezentralisierung der stationären psychiatrischen Versorgung in Zukunft mehr Turnusärztinnen und ärzte als bisher im Rahmen ihrer Ausbildung zum Allgemeinmediziner auf psychiatrische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern rotieren. Auch die Bemühungen, in der ärztlichen Weiterbildung psychotherapeutische Inhalte verstärkt zu platzieren (z.b. ÖÄK Diplom Psychosoziale, Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin), die von zahlreichen Allgemeinmediziner/inne/n absolviert wurden und werden, tragen zur Sensibilisierung bei. In diesem Zusammenhang sind auch Public Mental Projekte zu nennen, die Allgemeinmediziner/innen als Zielgruppe haben (www.buendnis depression.at). Frage 5: Das bereits genannte BIQG ist mit der Entwicklung, Umsetzung und regelmäßigen Evaluation eines gesamtösterreichischen Qualitätssystems, das den Prinzipien Patientenorientierung, Transparenz, Effektivität und Effizienz folgt, beauftragt. Auf Basis objektivierbarer und transparenter Kriterien werden Leitlinien für die Behandlung von Krankheiten erstellt, für die ein Versorgungsdefizit bekannt ist. Die Bundesqualitätsleitlinien betreffen nicht nur die rein medizinischen Abläufe, sondern betrachten die Versorgung der Menschen über alle Gesundheits und Krankheitsphasen, über alle Versorgungsbereiche hinweg. Sie basieren auf nationalen und internationalen, evidenzbasierten Leitlinien, werden breit diskutiert und im Konsens verabschiedet. Die Österreichische Ärztekammer und die betroffenen Fachgesellschaften setzen regelmäßig Initiativen, um die Kooperation zwischen Fachärzt/inn/en und Allgemeinmediziner/inne/n zu verbessern. So werden neben gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen auch therapiebezogene Qualitätszirkel regional angeboten, in denen interdisziplinäre Therapiekonzepte und regionale Kooperation

4 von 5 3164/AB XXIV. GP - Anfragebeantwortung besprochen werden. Voraussetzung für eine gute Koordination ist eine ausreichende Verfügbarkeit von Fachärzt/inn/en, insbesondere im ländlichen Raum. Frage 6: Die GÖG/ÖBIG (Gesundheit Österreich GmbH/Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen) erstellt im Auftrag des Gesundheitsressorts kontinuierlich eine Statistik zur Entwicklung der Berufsgruppe der Psychotherapeut/inn/en mit den wichtigsten Kennzahlen und ergänzt sie durch verschiedene Schwerpunktanalysen. Der Bericht ermöglicht zum einen die Bewertung der Versorgungssituation hinsichtlich der Flächendeckung und liefert zum anderen Grundlagen für eine Prognose zur Entwicklung der Zahl der Psychotherapeut/inn/en. Mit Stand 31.12.2008 waren in Österreich insgesamt 6.662 Personen zur selbstständigen Ausübung der Psychotherapie berechtigt, dies entspricht einer Dichte von acht Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten pro 10.000 Einwohner. In den vergangenen 17 Jahren ist das Personenangebot somit um das Siebenfache gestiegen. Die Ausgaben der Sozialversicherungen für Psychotherapie erhöhten sich von 29 Mio. Euro im Jahr 2001 auf 45 Mio. Euro im Jahr 2004 und betrugen 54,8 Mio. Euro im Jahr 2007, was einer Erhöhung von 86 Prozent seit 2001 entspricht. Damit wurden 2007 über 1,4 Millionen Therapieeinheiten ganz oder teilweise finanziert. Von den Psychotherapeutinnen und therapeuten der Versorgungsvereine und der Institutionen wurden rund 500.000 Einheiten als Sachleistung angeboten, wobei das Einzelsetting die wichtigste Angebotsform darstellt. Vertragsärztinnen und ärzte erbrachten rund 188.000 Leistungen, wobei der größte Anteil davon auf Einheiten à zehn bis 30 Minuten entfällt. Wahlärztinnen und ärzte rechneten rund 161.000 Einheiten ab, die überwiegend in einstündigen Sitzungen stattfanden. Die kasseneigenen Einrichtungen verzeichneten rund 17.000 Einheiten (GÖG/ÖBIG 2009). Frage 7: Auf Empfehlung des Beirates für psychische Gesundheit im Gesundheitsressort wurde 2007 die Replikationsstudie Stigma Erhebung" in Auftrag gegeben, die neben Schizophrenie auch Depressionen, Demenz und Angststörungen berücksichtigte und deren Ergebnisse Grundlage von weiteren Maßnahmen und Projekten unter Maßgabe der budgetären Mittel zur Stigmareduktion sein werden. Darüber hinaus fördert der FGÖ (Fonds Gesundes Österreich) der GÖG einschlägige Praxis und Forschungsprojekte und unterstützt Aktivitäten im Bereich Strukturaufbau, Fort und Weiterbildung, Vernetzung, Information und Aufklärung zum Thema psychische Gesundheit. Zu erwähnen ist hier auch das von Österreich akzeptierte Green Paper der EU Improving the mental health of the population: Towards a strategy on mental health for the European Union

3164/AB XXIV. GP - Anfragebeantwortung 5 von 5 http://ec.europa.eu/health/ph_determinants/life_style/mental/green_paper/mental _gp_en.pdf, sowie, dass Österreich dem Europäischen Pakt für Psychische Gesundheit und Wohlbefinden ( European Pact for Mental Health and Well being ) zugestimmt hat. In mehreren Bundesländern bestehen Projekte im Rahmen der European Alliance against Depression (www.eaad.net; www.buendnis depression.at). Hier wird in Fachvorträgen, Seminaren und sonstigen öffentlichen Veranstaltungen der Stigmatisierung entgegengewirkt und über Depressionen und Angststörungen aufgeklärt. Dies gelingt idealerweise unter Mitwirkung von Betroffenen und Angehörigen (Meise U., Sulzenbacher H., Kemmler G., Schmid R., Rössler W., Günther V.: nicht gefährlich, aber doch furchterregend. Ein Programm gegen Stigmatisierung von Schizophrenie in Schulen. Psychiatrische Praxis 27, 340 346, 2000). Die wesentlichen Zielgruppen dieser Public Health Projekte sind Allgemeinmediziner/innen, Multiplikatoren (z.b. Lehrer/innen, Sanitäter/innen, Polizist/innen), Schüler/innen, Betroffene und Angehörige sowie die allgemeine Öffentlichkeit.