Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Pinneberg

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Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Pinneberg 2016 Schleswig-Holstein. Der echte Norden.

INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis 1. Statistik im Überblick 5 1.1 Gesamtkriminalität 5 1.2 Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote 5 1.3 Häufigkeitszahlen 6 1.4 Tatverdächtige 7 1.5 Schaden 8 2 Einzelne Delikte 9 2.1 Allgemeine Betrachtung 9 2.2 Straftaten gegen das Leben 9 2.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 9 2.4 Rohheitsdelikte 10 2.5 Brandstiftungen und Brandermittlungen 10 2.6 Diebstahl 11 2.7 Vermögens- und Fälschungsdelikte/Internetkriminalität 12 2.8 Wirtschaftskriminalität 12 2.9 Rauschgiftdelikte 13 2.10 Sonstige Straftaten 13 3 Jugendkriminalität 14 4 Ausländerkriminalität/Flüchtlinge 15 5 Betrachtung der Opfer 16 6 Sonstiges 17 7 Fazit 17 8 Allgemeine Hinweise 18 4

STATISTIK IM ÜBERBLICK 1. Statistik im Überblick 1.1 Gesamtkriminalität Die im Kreis Pinneberg erfassten Straftaten gehen weiter zurück. Die Zahl der dazu aufgeklärten Straftaten fällt leicht auf 9.102 Fälle. Der abnehmende Trend registrierter Straftaten im Kreis Pinneberg setzt sich somit fort. Im Vergleich dazu verzeichnet das Land eine Zunahme um 1,9 Prozent (3.943 Fälle). Im Jahr 2016 registriert die Polizei im Kreis Pinneberg 18.956 Straftaten (2015: 19.779). Das sind 823 Taten (- 4,2 Prozent) weniger als noch im Jahr 2015. Gesamtkriminalität im Kreis Pinneberg 2007 bis 2016 aufgeklärte Fälle unaufgeklärte Fälle 25.000 20.000 15.000 12.793 12.289 12.117 11.590 11.280 11.100 10.325 10.639 10.605 9.845 10.000 5.000 9.929 10.600 10.756 10.314 10.279 9.899 10.065 9.716 9.174 9.102 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1.2 Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote Die Aufklärungsquote im Kreis Pinneberg steigt um 1,6 Prozentpunkte. Fast jede zweite Straftat wird aufgeklärt. Die Zahl der aufgeklärten Fälle nimmt im Vergleich 2015-2016 von 9.174 auf 9.102 (- 72 Fälle) ab. Dies entspricht einer Abnahme von knapp 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Schleswig-Holstein nimmt dieser Wert um 7,4 Prozent zu. Ins Verhältnis gesetzt zu der Anzahl der gemeldeten Straftaten errechnet sich daraus die Aufklärungsquote. Die Aufklärungsquote liegt bei 48 Prozent und steigt somit gegenüber 2015 um 1,6 Prozentpunkte. Damit ist trotz der minimal gesunkenen Zahl der aufgeklärten Fälle, aufgrund der insgesamt gesunkenen Fallzahlen, eine Steigerung der Aufklärungsquote zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote entwickelt sich in den Bereichen unterschiedlich. Im Bereich der Betrugsdelikte zeigt sich eine positive Entwicklung, mit denen die anderen Bereiche jedoch nicht Schritt halten können. 5

STATISTIK IM ÜBERBLICK 1.3 Häufigkeitszahlen Die Häufigkeitszahl ist die Anzahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner und spiegelt wider, wie wahrscheinlich es für den Bürger ist, Opfer einer Straftat zu werden. Die Häufigkeitszahl des Kreises Pinneberg bleibt auch im 5. Jahr hintereinander unter 7.000 und liegt damit weiter unter dem Landeswert (7.225). Sie liegt bei 6.165 (Abnahme um 339 gegenüber dem Vorjahr). Häufigkeitszahlen in Schleswig-Holstein 2016 Neumünster 18.339 Lübeck 11.860 Flensburg 11.628 Kiel 10.519 Kreis Ostholstein Kreis Pinneberg Kreis Segeberg Kreis Steinburg Kreis Stormarn Kreis Hzgt. Lauenburg Kreis Nordfriesland Kreis Rendsburg-Eckernförde Kreis Dithmarschen Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Plön 6.970 6.165 6.688 6.415 5.419 5.323 6.433 5.069 5.764 5.303 4.420 0 5000 10000 15000 20000 25000 6

STATISTIK IM ÜBERBLICK Bei den Städten und Gemeinden im Kreis Pinneberg mit mehr als 10.000 Einwohnern weist die Stadt Elmshorn mit einer Zahl von 9.104 (2015: 9.740) den höchsten Wert innerhalb des Kreises auf. Die Gemeinde Rellingen erreicht mit 4.976 (2015: 4.011) wieder den niedrigsten Wert. Häufigkeitszahlen im Kreis Pinneberg 2016 2015 2016 Elmshorn 9740 9104 Pinneberg 8103 8776 Uetersen 8192 7878 Wedel Quickborn 6373 6099 6222 5726 Tornesch 5214 6282 Schenefeld 6459 6193 Barmstedt 4472 4753 Halstenbek 5239 5635 Rellingen 4011 4976 0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 1.4 Tatverdächtige Die meisten Straftaten im Kreis Pinneberg werden von alleinhandelnden, männlichen Tätern begangen, die zum Großteil aus dem Kreis Pinneberg stammen. Bei 9.102 aufgeklärten Taten ermittelt die Polizei im Jahr 2016 insgesamt 7.086 Tatverdächtige (-137). Der Anteil der Fälle mit Tatverdächtigen, die mehrfach polizeilich in Erscheinung treten, liegt bei 36 Prozent 1. Dieser Wert nimmt damit um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. 467 Tatverdächtige (6,6 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen) treten als Konsumenten harter Drogen auf. Damit steigt der Anteil dieser Tatverdächtigen minimal um 0,1 Prozent. 970 Tatverdächtige (13,7 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen) stehen während der Tat unter Alkoholeinfluss. Damit stagniert der Anteil alkoholisierter Tatverdächtiger im Vergleich zum Vorjahr, nachdem in den letzten Jahren ein sinkender Anteil alkoholisierte Tatverdächtiger zu verzeichnen war. 79,3 Prozent aller Tatverdächtigen handeln allein. 5.479 der Tatverdächtigen sind männlich, 1.607 weiblich. Drei von vier Tatverdächtigen stammen aus dem Kreis Pinneberg (57,1 Prozent sogar aus der Gemeinde). 10,1 Prozent stammen aus Hamburg. Damit hat die Zahl der Hamburger Tatverdächtigen wiederum leicht abgenommen. 1 Bei dieser Zählung wird der Tatverdächtige innerhalb eines Jahres nur einmal gezählt, egal wie viele Straftaten er begangen hat. 7

STATISTIK IM ÜBERBLICK Der Anteil der Tatverdächtigen über 60 Jahre liegt bei 7,7 Prozent (543 ermittelte TV) und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Der Gesamtbevölkerungsanteil dieser Altersgruppe liegt bei 27,9 Prozent. Damit liegt der Anteil der Tatverdächtigen über 60 Jahren deutlich unterhalb des Bevölkerungsanteils dieser Altersgruppe. 1.5 Schaden Die Gesamtschadenssumme wird maßgeblich durch Delikte aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität bestimmt. Durch die im Jahr 2016 im Kreis Pinneberg begangenen Straftaten wird einen Gesamtschaden von knapp 36,8 Millionen Euro verursacht. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die durch Straftaten verursachte Schadenssumme damit deutlich (+ 16 Millionen Euro). Der Anstieg ist maßgeblich auf die in diesem Jahr deutlich erhöhte Schadenssumme im Bereich der Wirtschaftsdelikte (+ 18 Millionen Euro) zurückzuführen. Durch Wirtschaftskriminalität entsteht ein Gesamtschaden von knapp 24,3 Millionen Euro. Die Schadenssumme im Betrugsbereich stagniert bei knapp 2,5 Millionen Euro, nachdem sie im letzten Jahr noch deutlich gesunken war. Einige Betrugsdelikte sind dabei gleichzeitig der Wirtschaftskriminalität zuzurechnen. Der Gesamtschaden durch Diebstahlsdelikte sinkt im gleichen Zeitraum um knapp 700.000 Euro auf insgesamt knapp 9,8 Millionen Euro. Die Schadenssumme, die durch Wohnungseinbruchdiebstahl verursacht wird, sinkt um knapp 400.000 Euro auf jetzt knapp 2,9 Millionen Euro Die Schadenssumme beim Kfz-Diebstahl steigt um knapp 300.000 Euro. Sie liegt nun bei knapp 2,2 Millionen Euro. 8

EINZELNE DELIKTE 2 Einzelne Delikte 2.1 Allgemeine Betrachtung Die Diebstahlskriminalität macht fast die Hälfte aller Straftaten aus und dominiert die Statistik. Die Gesamtkriminalität des Kreises Pinneberg ist mit 43,8 Prozent deutlich durch Diebstahlsdelikte (8.305 Fälle) gekennzeichnet (2015: 44,2 Prozent). Die Zahl der Vermögensdelikte rangiert an zweiter Stelle (14,3 Prozent). Es folgen die Rohheitsdelikte mit 13,1 Prozent. Innerhalb der Rohheitsdelikte dominieren die Körperverletzungen mit einem Anteil von 9,7 Prozent. Damit steigt ihr Anteil an der Gesamtkriminalität um knapp ein Prozent und liegt auf dem Niveau des Jahres 2014. Die sonstigen Straftaten bleiben mit knapp 20 Prozent auf hohem Niveau und werden in dieser Gruppe von den Sachbeschädigungen mit 11,4 Prozent angeführt. 2.2 Straftaten gegen das Leben 2.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Rund drei von vier Fällen werden aufgeklärt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nehmen im Jahr 2016 um 8,3 Prozent (13 Fälle) zu. Vergewaltigungen und exhibitionistische Handlungen nehmen zu, die Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern nehmen erfreulicherweise ab. Im Kreis Pinneberg registriert die Polizei im Jahr 2016 insgesamt 169 Sexualdelikte. Die Zahl erhöht sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 13 Fälle. Die Fälle von Vergewaltigungen steigen von 15 auf 31 (+ 106,7 Prozent) und liegen damit über dem Wert des Jahres 2014. Fälle von Exhibitionistischen Handlungen Straftaten gegen das Leben erzeugen eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität ist jedoch sehr gering. In 2016 erfasst die Polizei im Kreis Pinneberg sechs Straftaten gegen das Leben in der Kriminalitätsstatistik, davon sind drei Taten Versuchstaten. Die Polizei ermittelte in zwei Mordfällen, in zwei Fällen wegen Totschlags und in zwei Fällen wegen fahrlässiger Tötung. Eine höhe öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt ein Messerangriff eines Mannes gegen eine ihm bekannte Frau in Elmshorn. steigen von 24 auf 37 (+ 54,2 Prozent), nachdem im letzten Jahr noch 15 Fälle weniger im Vergleich zum Vorjahr zu registrieren waren. Die Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern sinken im Jahr 2016 um 11 auf jetzt 46 Fälle (- 19,3 Prozent). Im Jahr 2016 werden in dem Deliktsbereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt 120 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 71 Prozent. Bei Sexualdelikten, in denen Kinder Opfer sind, bleiben 8 Fälle unaufgeklärt (von 46). Das entspricht einer Aufklärungsquote von 82,6 Prozent. 9

EINZELNE DELIKTE 2.4 Rohheitsdelikte Die Raubstraftaten nehmen deutlich ab. Rohheitsdelikte nehmen in diesem Jahr leicht zu, was insbesondere auf eine Zunahme der leichten Körperverletzungen zurückzuführe ist. Die Anzahl der Raubstraftaten nimmt ab, ebenso wie die Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Mit 2.481 Fällen registriert die Polizei insgesamt 38 Taten oder 1,6 Prozent Rohheitsdelikte mehr als im Vorjahr. In den letzten Jahren war eine stetige Abnahme der Rohheitsdelikte zu verzeichnen. 1.838 dieser Delikte sind Körperverletzungen (+ 88 zum Vorjahr), davon 1.411 einfache (+ 125) und 315 (- 27) schwere bzw. gefährliche Körperverletzungen. Schwere Körperverletzungen qualifizieren sich durch die mit der Körperverletzung verbundenen gesundheitlichen Folgen, gefährliche Körperverletzungen durch die Art und Weise der Ausführung. Damit setzt sich der abnehmende Trend bei den schweren und gefährlichen Körperverletzungen weiter fort. Leider zeigt sich bei den einfachen Körperverletzungen ein gegenläufiger Trend. 2016 werden 92 Raubtaten angezeigt und damit 34 Fälle oder 27 Prozent weniger als noch 2015. Darunter sind 44 (2015: 65) Delikte des Straßenraubes, drei Raubüberfälle (2015: 4 Fälle) auf Spielhallen und fünf auf Tankstellen (2015: 5 Fälle). Die Zahl der aufgeklärten Raubstraftaten liegt bei 51,1 Prozent (2015: 52,4 Prozent). Jede zweite Raubstraftat ist aufgeklärt. Zum wiederholten Mal haben die Fälle von Straftaten gegen die persönliche Freiheit abgenommen (z. B. Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung, Nachstellung). Sie verringern sich von 567 auf 551 Fälle. Es werden insgesamt 38 Stalking-Fälle angezeigt (- 9). Dazu kommen 14 Fälle von Freiheitsberaubung (+ 12), 228 Nötigungen (- 11) und 263 Bedrohungen (- 5), die ebenfalls zu den Rohheitsdelikten zählen. Die Aufklärungsquote liegt mit 88,2 Prozent knapp unter dem Niveau des Vorjahres (88,5 Prozent). Rohheitsdelikte im Kreis Pinneberg 2007 bis 2016 gemeldete Fälle Aufklärungsquote in % 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 89,7% 89,1% 88,5% 88,5% 88,2% 87,7% 87,8% 86,9% 86,2% 85,1% 2.872 3.025 3.078 3.073 2.984 3.013 2.822 2.761 2.443 2.481 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 91,0% 90,0% 89,0% 88,0% 87,0% 86,0% 85,0% 84,0% 83,0% 82,0% 2.5 Brandstiftungen und Brandermittlungen Brandstiftungen nehmen zu. Aufgrund der häufig geringen Spurenlage, stellt dieser Deliktsbereich hohe Anforderungen an die Ermittlungsarbeit der Polizei. Im Jahr 2016 erfasst die Polizei im Kreisgebiet 71 (2015: 65) Brandstiftungen. Die Fallzahlen steigern sich damit im Vergleich zum Vorjahr, erreichen aber nicht das Niveau des Jahres 2014 (74 Fälle). In 55 Fällen ermittelt die Polizei wegen vorsätzlicher Brandstiftung oder der Herbeiführung einer Brandgefahr (2015: 38). Damit liegen die Fallzahlen 2016 fast wieder auf dem Niveau des Jahres 2014 (59 Fälle). Die Aufklärungsquote liegt bei 43,7 Prozent und sinkt damit um knapp 10 Prozent (2015: 53,8 Prozent). Weiterhin werden in 25 Fällen (2015: 21) Ermittlungen aufgenommen, die letztendlich eine technische Ursache oder eine unbekannte Ursache ohne schuldhaftes Verhalten als Brandursache ergeben haben. 10

EINZELNE DELIKTE 2.6 Diebstahl Die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle halten sich auf dem Vorjahresniveau. Nach wie vor ist der Kreis Pinneberg stark von Wohnungseinbruchdiebstählen betroffen. Die Polizei im Kreis Pinneberg reagiert auf die hohen Fallzahlen mit konzentrierter Ermittlungsarbeit und verstärkter Zusammenarbeit mit anderen Polizeibehörden, insbesondere in den Bundesländern Hamburg und Niedersachsen. Diebstähle im Kreis Pinneberg nehmen im Jahr 2016 leicht ab. Fast jede fünfte Tat wird aufgeklärt. Nach einem starken Anstieg im letzten Jahr, nehmen auch Diebstähle aus Wohnungen leicht ab, bleiben aber immer noch auf einem hohen Niveau. Mit 43,8 Prozent (2015: 44,2 Prozent) aller registrierten Straftaten dominieren auch 2016 die Diebstähle die Polizeiliche Kriminalstatistik quantitativ. Mit 8.305 registrierten Taten sinkt die Zahl der Fälle um 436 im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich steigt leicht auf 19,6 Prozent (2015: 19,2 Prozent). Die schweren Diebstähle nehmen ab und liegen mit 4.657 Taten (- 306, 2015: 4.963) vor den einfachen Diebstählen mit 3.648 Straftaten (- 130, 2015: 3.778). Einfache Diebstähle sind durch das bloße Wegnehmen erfüllt, wie beim Ladendiebstahl. Schwere Diebstähle beinhalten stets eine Qualifizierung, hier muss vor der Wegnahme ein weiteres Hindernis/eine Sicherung beseitigt werden, wie bei einem Einbruch. In der Regel ist hier die kriminelle Energie, die der Täter aufwenden muss, höher. Ladendiebstähle nehmen um drei Fälle von 889 auf 892 Fälle zu. Bei den Fahrraddiebstählen ist nach einer Steigerung im letzten Jahr, in diesem Jahr eine Abnahme um 2,7 Prozent auf 2.053 Fälle festzustellen (2015: 2.110). Bei den Diebstählen aus Kfz werden 2016 1.147 Delikte registriert (2015: 1.305). Das ist eine erneute Verringerung der Fallzahlen, in diesem Jahr um 12,1 Prozent. Ein ähnlicher Trend zeichnet sich bei den Diebstählen von Kfz ab. Die Fallen in diesem Bereich sinken um 17,4 Prozent auf 100 Fälle (2015: 121). Auch die Aufklärungsquote in diesem Bereich steigt leicht auf 18 Prozent (2015: 16,5 Prozent). Bei Taschendiebstählen sinken die Fallzahlen wieder und liegen jetzt bei 378 Fällen (2015: 397 Fälle). Die Zahl der Diebstähle aus Werkstätten, Büros und Lagern sinkt im Jahr 2016 um 85 Fälle. Es werden 509 Taten erfasst (2015: 594 Taten). Einfache und schwere Diebstähle aus Wohnungen nehmen nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2015 nicht weiter zu. Im Jahr 2016 werden 1.157 Fälle (2015: 1.229 Fälle) bekannt. Damit ist sogar eine leicht sinkende Tendenz festzustellen, wenngleich sich die Fallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau befinden. Die Aufklärungsquote sinkt auf 13,3 Prozent (2015: 16,6 Prozent). Die Fälle des tatsächlichen Einbruchs in Wohnungen (schwere) nehmen ebenfalls ab (- 17 Fälle). Im Jahr 2016 werden insgesamt 950 (2015: 967 Fälle) Wohnungseinbrüche im Kreis Pinneberg registriert. Der Anteil der Versuchstaten beträgt 44,5 Prozent. Von den Wohnungseinbrüchen entfallen insgesamt 349 Fälle auf Tageswohnungseinbrüche. Das entspricht einer Steigerung von vier Fällen. In absoluten Zahlen ist die Stadt Halstenbek am stärksten betroffen (127 Wohnungseinbrüche), gefolgt von den Städten Pinneberg (122 Wohnungseinbrüche) und Elmshorn (102 Wohnungseinbrüche). Die Stadt Tornesch ist mit 24 Wohnungseinbrüchen gemessen an den absoluten Zahlen am wenigsten von diesem Deliktsbereich betroffen. Betrachtet man jedoch die Häufigkeitsziffer, also die Anzahl der Wohnungseinbrüche gerechnet auf 100.000 Einwohner, ist Halstenbek mit einem Wert von 742 am stärksten betroffen, gefolgt von Rellingen (588) und Schenefeld (407). Tornesch ist mit einer Häufigkeitsziffer von 187 am geringsten von Einbruchskriminalität betroffen, dicht gefolgt von Uetersen mit einem Wert von 188. Gründe für die hohen Fallzahlen sind unter anderem die dichte Besiedlung, eine hohe Dichte an Einfamilienhäusern, sowie eine gute Infrastruktur. Die stark von Wohnungseinbruchsdelikten betroffenen Regionen im Kreis Pinneberg sind über Autobahnen, Landes- und Bundesstraßen und mit dem öffentlichen Personennahverkehr gut zu erreichen. Hinzu kommt, dass viele Objekte aufgrund der Berufstätigkeit der Bewohner tagsüber unbewohnt sind. In einfach gelagerten Wohnungsdiebstählen (Zugang zur Wohnung ohne Hindernisse z. B. ohne geschlossene Türen überwinden zu müssen) nehmen die Fälle im Jahr 2016 um 55 Delikte auf 207 ab. 11

EINZELNE DELIKTE Wohnungseinbruchdiebstähle im Kreis Pinneberg 2007 bis 2016 gemeldete Fälle Aufklärungsquote in % 1.200 1.000 800 600 400 7,0% 5,9% 8,2% 10,7% 11,9% 6,3% 10,0% 8,3% 8,1% 6,3% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 6,0% 4,0% 200 0 529 695 753 856 779 809 841 673 976 950 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2,0% 0,0% 2.7 Vermögens- und Fälschungsdelikte/Internetkriminalität Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen wie bereits in den beiden Vorjahren ab. Beim Waren- und Warenkreditbetrug, der vornehmlich im Internet stattfindet, gehen die hohen Fallzahlen weiter zurück. Im Jahr 2016 registriert die Polizei im Kreis Pinneberg 2.711 Straftaten (2015: 2.803) aus dem Deliktsbereich Vermögens- und Fälschungsdelikte. Dieses stellt eine Abnahme um 92 Fälle oder 3,3 Prozent dar. Den mit Abstand höchsten Anteil an den Vermögens- und Fälschungsdelikte haben, wie auch in den Vorjahren, die Betrugsdelikte. Im diesem Bereich stehen 1.888 Taten aus 2016 insgesamt 2.090 Delikten aus dem Jahre 2015 gegenüber. Schwerpunkt ist auch 2015 der Waren- und Warenkreditbetrug mit 844 Fällen (2015: 939). Hier reduziert sich die Fallzahl nach bereits deutlich verminderten Zahlen in den letzten Jahren noch einmal um 10,1 Prozent (- 95). Die Aufklärungsquote liegt bei 81,4 Prozent und kann somit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich gesteigert werden (2015: 75,1 Prozent). Aufgrund der Tatsache, dass Geschädigte von Betrugstaten diese häufig an ihrem Wohnort anzeigen, die Täter aber in den allermeisten Fällen in anderen Bundesländern oder sogar im Ausland leben, werden diese Taten nicht in der PKS SH erfasst. Die vorliegenden Zahlen sind daher vorsichtig zu interpretieren. Valide Aussagen zur Internetkriminalität sind daher mit der PKS vollumfänglich nicht möglich 2.8 Wirtschaftskriminalität Der Anteil der Wirtschaftskriminalität im Kreis Pinneberg nimmt nach einem Rückgang im letzten Jahr zu. Die Aufklärungsquote liegt bei fast 99,6 Prozent. Erfasst sind 275 Fälle (2015: 178/+ 97). Lediglich ein Fall konnte in diesem Deliktsbereich nicht geklärt werden. Die Schadenssumme, die im Kreis Pinneberg durch Wirtschaftskriminalität entsteht, liegt 2016 bei knapp 24,3 Millionen Euro und steigt damit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 18 Millionen Euro an. 12

EINZELNE DELIKTE 2.9 Rauschgiftdelikte Im Kreis Pinneberg stirbt 2016 eine Person aufgrund von Drogenmissbrauch. Die Zahl der Rauschgiftdelikte sinkt. Dennoch wird dieses Deliktsfeld die Polizei weiterhin intensiv beschäftigen. Im Jahr 2016 ermittelt die Polizei in 939 Fällen (2015: 1.228) wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, die Aufklärungsquote beträgt 87,2 Prozent. 2.10 Sonstige Straftaten KAPITELTEXT Gewalt gegen Polizeibeamte nimmt auch im Kreis Pinneberg zu. Neben den bereits genannten Straftaten bearbeitet die Polizei auch 2.166 (2015: 2.380) Fälle von Sachbeschädigung und 683 (2015: 620) Beleidigungen. Die Fälle von Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU nehmen von 92 auf 108 Fälle zu. In 79 Fällen sind Strafverfahren wegen Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte eingeleitet worden. Diese Zahl nimmt um 17 Fälle zu (2015: 62). Bei weiteren Deliktsbereichen, in denen Polizeibeamte Opfer einer Straftat werden, erfasst die Statistik 30 Körperverletzungen und einige Bedrohungen und Nötigungen. Insgesamt summiert sich die Zahl auf 115 Fälle mit 242 Opfern und 110 Tatverdächtigen. Wie in den Vorjahren stehen die Nutzerdelikte insbesondere mit Cannabis mengenmäßig im Vordergrund. Kokain, Amphetamine und Heroin werden aber auch weiterhin festgestellt. Es werden 221 Fälle des Handels mit Betäubungsmitteln (2015: 406 Fälle) bearbeitet. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt 81,9 Prozent (2015: 72,4 Prozent). Im Jahr 2016 ist im Kreis Pinneberg ein Drogentoter zu beklagen. 13

KAPITELTEXT JUGENDKRIMINALITÄT 3 Jugendkriminalität Straftaten, die durch Jugendliche und Heranwachsende begangen werden, nehmen weiter ab. Die Altersgruppe der 18 bis unter 21-jährigen stellt den größten Anteil, dicht gefolgt von der Gruppe der 14 bis 18-jährigen. Raub und insbesondere Straßenraub wird durch Jugendkriminalität dominiert. Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist im Jahr 2016 wie auch schon im letzten Jahr rückläufig. Sie liegt nun bei 1.502 Tatverdächtigen (2015: 1.600 Tatverdächtige) und hat damit um etwa 6,1 Prozent (- 98 Tatverdächtige) abgenommen. Im Gegensatz zum letzten Jahr dominiert in diesem die Gruppe der Heranwachsenden im Alter von 18 bis unter 21 Jahren mit 660 Tatverdächtigen (2015: 708), gefolgt von der Gruppe der Jugendlichen der Altersklasse 14 bis unter 18 Jahre mit 652 Tatverdächtigen (2015: 717). Im letzten Jahr war noch die Altersgruppe der 14 bis unter 18-jährigen diejenige, die den größten Anteil an Tatverdächtigen stellte. In beiden Altersgruppen die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt zurückgegangen. Der Anteil an weiblichen Tatverdächtigen im Vergleich zu den männlichen Tatverdächtigen liegt bei etwa 22,8 Prozent (343 von 1.502). Damit steigt der Anteil der weiblichen Tatverdächtigen um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der jungen Tatverdächtigen bis 21 Jahre an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen (26,9 Prozent) bleibt im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung (19 Prozent) weiterhin stark überrepräsentiert und hat in diesem Jahr noch einmal zugenommen (2015: 22,2 Prozent) Jugendtypische Delikte sind Raub (2016: 46,2 Prozent unter 21 Jahre/2015: 46,9 Prozent), Sachbeschädigung (2016: 31,8 Prozent unter 21 Jahre/ 2015: 38,2 Prozent), Diebstahl (2016: 31,2 Prozent unter 21 /2015: 28,8 Prozent) und Körperverletzungen (2016: 18,6 Prozent unter 21/2015: 20,9 Prozent). Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen liegt der Anteil der unter 21-Jährigen bei 25,8 Prozent (2015: 30,7 Prozent). Damit ist festzustellen, dass der Anteil der unter 21-Jährigen in den jugendtypischen Delikten im Jahr 2016 rückläufig ist und sich damit der erfreuliche Trend aus dem Jahr 2015 fortsetzt. Jugendkriminalität im Kreis Pinneberg 2009 bis 2016 Heranwachsende Jugendliche Kinder 2.500 354 2.000 310 346 1.500 1.000 1.085 899 831 285 749 229 656 213 175 792 892 190 652 500 917 910 871 791 708 738 708 660 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 14

AUSLÄNDERKRIMINALITÄT KAPITELTEXT 4 Ausländerkriminalität/Flüchtlinge Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen insgesamt beträgt 29,4 Prozent (2015: 25,7 Prozent), es sind 2.086 nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst worden (2015: 1.853). Der Anteil von Nichtdeutschen an der Gesamtbevölkerung des Kreises Pinneberg liegt unter zehn Prozent. Nichtdeutscher gemäß den PKS-Erfassungsrichtlinien ist eine Person, die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Jemand, der neben der deutschen eine weitere Staatsangehörigkeit besitzt, wird als Deutscher erfasst. Bezüglich eines Deutschen mit Migrationshintergrund gibt es keine Erfassungsmöglichkeit in Schleswig-Holstein. Flüchtlinge Die Personengruppe der Flüchtlinge wird in diesem Jahr erstmals gesondert dargestellt. Es werden dabei alle Personen berücksichtigt, für die als Aufenthaltsstatus unerlaubter Aufenthalt, Asylbewerber, International/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge und Duldung vermerkt wurde. Bei den Flüchtlingen unter 21 Jahre ermittelte die Polizei in insgesamt 263 Fällen mit insgesamt 220 Tatverdächtigen. Damit machen die Tatverdächtigen Flüchtlinge unter 21 Jahren knapp 30,5 Prozent aller Tatverdächtigen in der Personengruppe der Flüchtlinge und knapp 14,7 Prozent aller Tatverdächtigen unter 21 Jahre aus. Bei den statistisch erfassten Taten, in denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt werden, handelt es sich um solche aus dem sozialen Nahraum. Den größten Anteil machen vorsätzliche einfache Körperverletzungen, gefolgt von Ladendiebstahl, Beförderungserschleichung, gefährlicher Körperverletzung, einfachem Diebstahl, Bedrohung und einfachem Taschendiebstahl aus. Lediglich in einem Fall ermittelt die Polizei wegen Exhibitionismus, in keinem Fall wegen eines Sexualdelikts. Demnach ermittelt die Polizei im Kreis Pinneberg in 834 Fällen, in denen insgesamt 722 Tatverdächtige ermittelt werden konnten. Rainer Sturm_pixelio.de 15

KAPITELTEXT BETRACHTUNG DER OPFER 5 Betrachtung der Opfer Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind nicht nur als Tatverdächtige, sondern auch als Opfer überrepräsentiert. Von allen erfassten 3.091 Opfern (2015: 3.007 Personen) sind 6,6 Prozent Kinder (204), 8,8 Prozent Jugendliche (273) und 7,5 Prozent Heranwachsende (233). Somit sind 23 Prozent der Opfer unter 21 Jahre alt. Die Bevölkerungsgruppe der Menschen ab 60 Jahren macht 6,5 Prozent aller erfassten Opfer aus. Eine besondere Gefährdung der Senioren kann statistisch daher nicht festgestellt werden. Ihr Bevölkerungsanteil liegt bei 28 Prozent. Berücksichtigt man die Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppen im Kreis Pinneberg, so wird deutlich, dass das Gefahrenpotenzial, Opfer einer Straftat zu werden, bei unter 21-Jährigen im Vergleich zu anderen Bevölkerungsteilen am höchsten ist. 16 Andreas Morlok_pixelio.de

SONSTIGES KAPITELTEXT 6 Sonstiges Neben den statistisch erfassten Straftaten ermittelt die Polizei 2016 in 246 Todesfällen (2015: 249). In 108 Fällen (2015: 137) ist das Ergebnis der Ermittlungen ein Suizid, die übrigen Fälle konnten als natürlicher Tod ohne strafrechtliche Relevanz abgeschlossen werden. In 372 Fällen (2015: 336) fahndet die Polizei nach abgängigen Personen oder Vermissten. 7 Fazit Die Zahl der erfassten Straftaten geht weiter zurück. Die Zahl der dazu aufgeklärten Straftaten fällt auf 9.102 Fälle. Die Aufklärungsquote steigt um 1,6 Prozentpunkte. Fast jede zweite Straftat wird aufgeklärt. Bei 9.102 aufgeklärten Taten ermittelt die Polizei insgesamt 7.086 Tatverdächtige. Alkoholbeeinflussung wird bei 970 Straftätern festgestellt. Durch die begangenen Straftaten wird ein Gesamtschaden von knapp 36,8 Millionen Euro verursacht. Die deutliche Steigerung der Schadenssumme um 16 Millionen Euro lässt sich hauptsächlich auf die gestiegene Schadenssumme im Bereich der Wirtschaftskriminalität zurückführen. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nehmen um 13 Fälle zu. Während die Fallzahlen bei Vergewaltigungen und exhibitionistischen Handlungen ansteigen, nehmen sie beim sexuellen Missbrauch von Kindern ab. Rohheitsdelikte nehmen insgesamt zu, allerdings nehmen Raubstraftaten und gefährliche und schwere Körperverletzungen ab. Die Fallzahlen im Bereich der leichten Körperverletzung nehmen zu. Brandstiftungen nehmen zu, erreichen jedoch nicht die Fallzahlen von 2014. Diebstähle im Kreis Pinneberg nehmen leicht ab. Diebstähle aus Wohnungen nehmen leicht ab, nachdem die Fallzahlen im letzten Jahr erheblich angestiegen waren. Insbesondere in den Städten Pinneberg, Schenefeld und Tornesch sind Rückgänge zu verzeichnen. Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen weiter ab. Nach wie vor machen Betrugsdelikte den größten Anteil im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte aus. Der Anteil der Wirtschaftskriminalität im Kreis Pinneberg nimmt zu. Die Aufklärungsquote liegt bei fast 100 Prozent. Rauschgiftkriminalität bleibt ein Deliktsfeld, dass die Polizei weiterhin intensiv beschäftigen wird, auch wenn die Fallzahlen 2016 sinken. Straftaten begangen durch Jugendliche und Heranwachsende nehmen weiter ab. Raub wird durch Jugendkriminalität dominiert. Ingo Minnerop Leitung der Kriminalinspektion Bad Segeberg Sarah Lampe Leiterin der Kriminalpolizeistelle Pinneberg Februar 2017 17

KAPITELTEXT FAZIT UND ZUSAMMENFASSUNG 8 Allgemeine Hinweise Mit der vorliegenden Ausarbeitung soll ein Überblick über die wesentlichen Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) mit Schwerpunktsetzung auf den Kreis Segeberg ermöglicht werden. Die PKS erfasst alle Straftaten mit Ausnahme von Staatsschutzdelikten, Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden, Verstößen gegen Strafvorschriften der Länder und den meisten Verkehrsdelikten. Dabei können selbstverständlich nur diejenigen Straftaten erfasst werden, die der Polizei bekannt sind; es handelt sich also um eine sogenannte Hellfeldstatistik. Straftaten, von denen die Polizei keine Kenntnis erlangt, zählen zum sogenannten Dunkelfeld. Belastbare Aussagen über die tatsächliche Zahl und die Struktur der Straftaten (also der Summe von Hell- und Dunkelfeld) sind aus der polizeilichen Kriminalstatistik alleine nicht möglich. Die Größe des Hellfeldes und damit einhergehende Veränderungen innerhalb der Fallzahlen sind von vielerlei Faktoren abhängig. Neben echten Kriminalitätsveränderungen zählen dazu z. B. Veränderungen beim Anzeigeverhalten, bei der polizeilichen Kontrolle, bei den Regeln zur statistischen Erfassung und bei Änderungen des Strafrechtes. Die Taten werden statistisch erfasst, wenn der entstandene polizeiliche Ermittlungsvorgang an die Staatsanwaltschaft abgegeben wird. Dies bedeutet, dass Erfassungszeitpunkt und Tatzeitpunkt in der Regel nicht identisch sind. Je nach Umfang der Ermittlungen ist es durchaus möglich, dass Taten, die im Jahre 2015 (oder vorher) begangen wurden, erst 2016 in die polizeiliche Kriminalstatistik einfließen und somit als Delikte aus 2016 gewertet werden. Die PKS soll einen objektiven Blick auf die der Polizei bekannte Kriminalitätslage ermöglichen und bietet insofern eine gewisse Möglichkeit, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung anhand von Zahlen zu überprüfen. Abschließend sei der Hinweis erlaubt, dass in der Kriminalstatistik keine Gewichtung der Straftaten erfolgt. Das heißt, die von der Art der Tatbegehung und den Folgen als eher schwerwiegende Straftaten empfundenen Delikte gehen ebenso als Einzeltat in die Statistik ein wie Delikte mit geringerer Strafandrohung (z. B. Diebstahl oder Hausfriedensbruch). 18

Herausgeber: Polizeidirektion Bad Segeberg Dorfstraße 16-18, 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 884-0 Fax 04551 884-2019 E-Mail: segeberg.pd@polizei.landsh.de Internet: www.polizei.schleswig-holstein.de V. i. S. d. P: Leitender Polizeidirektor Andreas Görs Redaktion: Sarah Lampe/ L KPSt Pinneberg Grafik/Layout: Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit LPA LSt 4 Öffentlichkeitsarbeit Abbildungen: Landespolizei Schleswig-Holstein Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes www.polizei-beratung.de Erschienen: Februar 2017 20