Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-1 - Sternberg, 26.06.2012
Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-2 - Liebe Familie, liebe Freunde, bei meiner kleinen Rede an Muttis Grab, werdet ihr euch alle persönlich nur bedingt wieder gefunden und einige berechtigte Dankesworte vermisst haben, die euch gelten müssen und die ich jetzt nachholen möchte. Ich habe mich bewusst nur auf Mutti und Vati als unzertrennliches Band konzentriert, weil es mir so schon schwer fiel, innerhalb von nur 10 Tagen ein über achtzigjähriges Leben meiner Mutter zu dokumentieren. An ihrer letzten Ruhestätte wollte ich niemanden persönlich hervorheben und mit Namen erwähnen, weil ihr es in meinen Augen alle verdient habt, einzeln Erwähnung zu finden! Denn wir wissen doch, wie sehr Mutti jeden von uns geliebt hat und jeden auf seine Art. Bitte vergebt mir meine ganz persönliche Reihenfolge der Erwähnungen, die keinerlei Wertung noch Deutung aufweisen soll:
Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-3 - Ich möchte Tanten Elsbeth als der ältesten Schwester meiner Mutter danken für die jahrelange Treue und manchmal auch schweren Auseinandersetzungen in den vielen Jahren. Irgendwie habe ich immer gefühlt, dass ihr euch sehr nah seid in eurer Verschiedenheit. Meine große Freude war, euch gemeinsam die Insel Sylt zeigen zu dürfen und vor allem, euch dort so harmonisch zu erleben. Wenn ich mich recht erinnere, gab es nur eine kleinen Disput in dieser Woche, das Ilse schnarchte Tante Gudi und Onkel Fiete sind mir als jüngstem Kind Mutters am Nächsten in Erinnerung. Irgendwie wart ihr stets ein konstanter Pol in der ewigen Familiengeschichte. Ich glaube, Mutter hatte zu dir, Tante Gudi, einen besonderen, auch einen fürsorglichen Draht als ältere Schwester. Ihr habt euch immer gut verstanden und Mutti hat dich besonders geliebt. Leider habe ich zu den drei anderen Geschwistern meiner Mutter wenig Kontakt gehabt, zu Onkel Willi, Onkel Gerhard und Onkel Friederich. Aus eigner Erfahrung mit meinen Geschwistern weiß ich, dass Mutti auch zu ihnen eine enge Beziehung fühlte. Für mich als Kind war es immer ein großes Abenteuer, dorthin zu Besuch zu fahren.
Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-4 - Wenn ich jetzt zu Muttis Kindern, meinen Geschwistern, etwas sagen soll, so wird es schwierig und könnte Tage dauern, bis ich zu Ende komme. Eines ist Fakt: Wir sechs sind zwar noch vollzählig, doch ab jetzt Vollweisen! Gehen wir einfach weiter chronologisch vor: Norbert danke ich für sein eigensinniges Denken in Familientraditionen. Es gab nur zwei Menschen in meinem Leben, die mir mal eine schallende Ohrfeige verpassten: Mein Vater (berechtigt), als er mich als Knirps nicht mit dem Trecker fahren ließ und ich ihm sagte, dass er doof sei; und mein Bruder Norbert (weniger berechtigt), als er erfuhr, dass ich nach einer geheimen Trauung meinen Familiennamen Sprenger aufgegeben hatte. Für Norbert stehen Traditionen hoch. Bereits nach drei Jahren habe ich übrigens meinen Familiennamen Sprenger wieder zurück erobert: Was für eine Tortour das war! Auf Nachwuchs von mir darfst du allerdings nicht mehr hoffen, Norbi. Elenore danke ich für ihre stete und unermüdliche Anteilnahme an Muttis Wandelungen. Du telefoniertest ständig mit Mutti, selbst da noch, als ich es schon aufgegeben hatte. Ich bin der festen Überzeugung, dass Lore Mutti in ihrem Gestus und Habitus am nächsten ist. Das sehen wir auch an ihren Kindern.
Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-5 - Klaus-Peter danke ich für seinen unermüdlich väterlichen Einsatz im Handwerklichen. Er hat Mutti stets nach seinen Kräften unterstützt und geholfen. Wir unterschätzen ihn oft, doch nicht in seiner Liebe zu unserer Mutter. Denn er hat die meisten Gene unseres Vaters geerbt und Mutti in seiner besonderen Art geholfen und geliebt. Illegret danke ich herzlich für die aufopferungsreichen Jahre mit unserer Mutter in Dessin. Es waren doppelt schwere Jahre für dich, Ille, mit Lui und Mutti. Inzwischen wissen wir um Muttis damals schon beginnender Demenz und müssen uns entschuldigen bei dir und Lui. Es war ignorante Blindheit, vor allem aber Unerfahrenheit mit diesem zeitlichen Phänomen. Tut mir leid! Evi danke ich ganz besonders für ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz um Mutti. Sie war immer da für sie in den letzten Jahren, obwohl sie selbst gesundheitliche Probleme bekam. Ihr und Heinz gebührt in meinen Augen so viel Dank, dass ich es nicht auszusprechen vermag. In unser aller Namen sage ganz schlicht und von Herzen: DANKE!
Ilse Sprenger 31.08.1931-09.06.2012-6 - Von meinen Nichten und Neffen danke ich besonders herzlich Maik, Niki und Andrea, die Mutti jeder auf seine jugendliche Art Auftrieb und Schwung gaben. Für jeden Nachwuchs war Mutter Mutter! Natürlich sollen hiermit auch alle Partnerinnen und Partner meiner Geschwister, alle Freunde, die zu den gegebenen Lebensphasen meiner Mutter dabei waren nicht unerwähnt bleiben. Ich danke auch euch und ihnen von Herzen. Last but not least danke ich Marlies, der treuen Freundin der Familie. (Nicht ausgesprochen: und meinem Lebensgefährten Christoph, der mich und unsere Familiensaga seit über 14 Jahren erträgt). Wir alle werden Mutti sehr vermissen!