kur er Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Nr. 30 Februar Jg.

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Transkript:

uni aktuell kur er Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Nr. 30 Februar 2000 7. Jg. Aus dem Inhalt: 2 Die neuen Prorektoren 3 Gemeinsame Sitzung von Hochschulrat und Senat 3 Businessplan-Wettbewerb 4 Die Projekte der High-Tech- Offensive an der FAU 6 Kooperationsvertrag mit Siemens 6 Neues Graduiertenkolleg 7 Erster Band der Papstregesten erschienen 7 Juristenwettstreit 8 Jahr der Physik 8 Strömungsforschung 9 Kooperation mit den Kapverden 9 Verstärkte internat. Kontakte 10 EU-Theaterprojekt 10 Hörkunstfestival 10 Tierstall für LS Genetik 11 Spendenregen für die Tagesklinik 12 FAU-Mitarbeiter ganz privat 12 Ausstellung Paläontologie 13 Benefizfußballturnier 13 Informatik-Museum 14 Bibliothekarin F. Bachmann zum 90. Geburtstag 14 Auszeichnungen 18 Personalia Internet:http://www.uni-erlangen.de(unter:AKTUELLLES) HOCHSCHULPOLITIK Versammlung wählte Professoren Schulz, Grüske und Naumann in die Hochschulleitung Drei Prorektoren stehen dem Rektor ab 1. April 2000 zur Seite rof. Dr. Max Schulz, Prof. PDr. Karl-Dieter Grüske und Prof. Dr. Bernd Naumann werden ab 1. April 2000 den Rektor der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Prof. Dr. Gotthard Jasper, bei seinen Aufgaben vertreten. Mit großer Mehrheit wählte die Versammlung, das oberste Entscheidungsorgan der FAU, auf ihrer Sitzung am 2. Februar 2000 erstmals in der Geschichte der mittelfränkischen Universität drei Prorektoren für zwei Jahre in dieses Amt. Bisher standen dem Rektor zwei Vertreter zur Seite. Auf Prof. Dr. Max Schulz, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Physik, entfielen 78 von 91 abgegebenen Stimmen, bei 12 Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, erhielt 71 von insgesamt 91 abgegebenen Stimmen, bei 20 Nein-Stimmen. Für Bernd Naumann, Professor für Deutsche Sprachwissenschaft und seit 1990 im Amt des Prorektors, votierten 77 von insgesamt 90 Stimmberechtigten, bei 13 Nein-Stimmen. Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper und seine alte und neue Hochschulleitung (von links): Der scheidende Prorektor Prof. Dr. Günther Kuhn, der neu gewählte erste Stellvertreter des Rektors Prof. Dr. Max Schulz, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske als zweiter Vertreter des Rektors, Prorektor Prof. Dr. Bernd Naumann, der in seinem Amt bestätigt wurde, und Kanzler Thomas A.H. Schöck. Prof. Kuhn stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Foto: Sippel Prof. Schulz, Prof. Grüske und Prof. Naumann nahmen die Wahl an und dankten der Versammlung für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen. In den nächsten vier Semestern wird Prof. Schulz erster Vertreter des Rektors sein, zum zweiten Prorektor wurde Prof. Grüske, Prof. Naumann zum dritten Prorektor gewählt. Die Versammlung folgte damit mit großer Mehrheit dem Wahlvorschlag von Rektor Jasper. Prof. Dr. Günther Kuhn, der seit 1996 als erster Stellvertreter des Rektors tätig war und den Vorsitz der Ständigen Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs inne hatte, stand für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung. An der Wahl beteiligten sich 85 anwesende von insgesamt 127 Mitgliedern der Versammlung. Sieben Vertreter machten von ihrem Recht der Stimmrechtsübertragung Gebrauch. Die Versammlung setzt sich zusammen aus 72 Vertretern der Professoren, 24 wissenschaftlichen und drei nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern, 24 Studenten sowie der Hochschulleitung mit vier Vertretern. FAU UNIKURIER aktuell 1 Nr. 30/ Februar 2000

HOCHSCHULPOLITIK Hochschulleitung wurde um einen Prorektor erweitert Die neuen Prorektoren rstmals in der Geschichte Eder Universität werden ab 1. April 2000 drei Prorektoren dem Rektor in den nächsten zwei Jahren zur Seite stehen. Hier die Lebensläufe der neugewählten Stellvertreter. Prof. Dr. Max Schulz, 1939 in Nürnberg geboren, studierte Physik an der Universität Kiel und an der Technischen Universität in Braunschweig. 1966 wurde er in Braunschweig im Fach Physik promoviert. Parallel dazu schloß er sein Zweitstudium im Fach Elektrotechnik ab. Von 1967 bis 1969 war Max Schulz Research Fellow an der University of Essex in England, anschließend bis 1978 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg. Seine Habilitation erfolgte 1972 an der Universität Freiburg. Seit 1978 ist Prof. Schulz Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Physik mit Forschungsschwerpunkt Halbleiterphysik und Photovoltaik an der FAU. Seit 1992 ist Prof. Schulz gleichzeitig Vorstand im Zentrum für Angewandte Energieforschung, Bayern (ZAE Bayern) und wissenschaftlicher Leiter der in Erlangen angesiedelten Abteilung Thermosensorik und Photovoltaik des ZAE Bayern. In längeren Gastaufenthalten war Prof. Schulz tätig an der Stanford Universität und bei der NASAin den USA. Prof. Schulz war 1981 und 1999 zweimal Konferenz- Chairman der internationalen INFOS-Konferenzen (Insulating Films on Semiconductors) zum Thema: Isolierende Dünnfilme in der Mikroelektronik in Erlangen. Von 1994 bis 1999 war er Sprecher des Bayerischen Forschungsverbundes Solarenergie (FORSOL), von 1994 bis 1995 Sprecher des Sonderforschungsbereiches 292 Mehrkomponentige Schichtsysteme. Von 1995 bis 1997 stand Prof. Schulz als Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät I voran. Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, 1946 in Erlangen geboren, studierte Volkswirtschaftslehre in Erlangen-Nürnberg und München. Von 1972 bis 1988 war er Assistent und Akademischer Oberrat an der WiSo- Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. 1978 erfolgte seine Promotion. Für seine Habilitationsschrift wurde er 1986 mit dem Habilitationspreis der Universität Erlangen-Nürnberg und dem hochdotierten Wolfgang Ritter-Preis (Bremen) ausgezeichnet. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn 1987 nach USA. Von 1988 bis 1990 war Prof. Regionales Rechenzentrum Uni-TV auf der CeBIT Auf der CeBIT-Messe, die vom 24. Februar bis zum 1. März 2000 in Hannover stattfand, war das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE) mit einem Exponat über das Projekt Uni-TV - Multimedia Lehrmaterial im Netz vertreten. Das RRZE beteiligte sich damit am Stand des Deutschen Forschungsnetzes (DFN). Das Projekt Uni-TV erprobt, wie das zukünftige Gigabit- Wissenschaftsnetz zur Produktion und Verbreitung von hochauflösendem multimedialem Lehrmaterial zu verwenden ist, um den wissenschaftlichen Austausch zwischen Universitäten und dem allgemeinen Bildungsangebot zu verbessern. Seit Mitte 1999 werden an den Universitäten in Erlangen Grüske wissenschaftlicher Projektleiter am Institut für Wirtschaft und Gesellschaft im Wissenschaftszentrum Bonn. 1990 erhielt er einen Ruf an die Universität der Bundeswehr in Hamburg. Seit 1991 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, an der FAU. und München Vorlesungen gefilmt, in München von Fachkräften des Bayerischen Rundfunks (BR) und des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) bearbeitet und dann im Bildungskanal BR alpha ausgestrahlt. Auf das fertige Video-Produkt kann on demand im Wissenschaftsnetz über einen Videoserver zugegriffen werden. Für diesen Zugriff werden unterschiedliche Technologien erprobt und eingesetzt. Bewährt hat sich die Präsentation der Filme als MPEG1 sowie als MPEG2 (DVD-Format). Studenten können diese Dateien downladen und an einem Rechner anschauen. Die hohen Datenraten (1,5 Mbit/s bis zu 6 Mbit/s) setzen eine sehr gute Netzwerk-Infrastruktur, wie sie an den meisten Hochschulen gegeben ist, voraus. Prof. Grüskes Fachwissen ist in zahlreichen Gremien gefragt. Seit 1993 ist er im wissenschaftlichen Beirat für Familienfragen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, seit 1997 im wissenschaftlichen Beirat für Verwaltungsreformen der hessischen Landesministerien und Universitäten sowie in verschiedenen Kommissionen zur Hochschulreform. 1999 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Jugendinstituts, München, berufen. Zudem ist er Mitglied des bildungsökonomischen und des finanzwissenschaftlichen Ausschusses der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Prof. Grüske war von 1994 bis 1996 Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Seit 1996 ist er Mitglied des Senats der Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Bernd Naumann, 1938 in Hirschfeld/ Sachsen geboren, studierte Anglistik und Germanistik in Erlangen, Heidelberg und Bristol. 1967 erfolgte seine Promotion in Erlangen. 1969 war er Akademischer Rat für Deutsche Sprachwissenschaft in Tübingen, von Herbst 1969 bis 1975 Statutory Lecturer für Deutsche Sprachwissenschaft und Mediävistik in Dublin. 1975 folgte er dem Ruf auf eine Stellung als Wissenschaftlicher Rat und Professor für Deutsche Sprachwissenschaft am Institut für Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft der FAU. 1982 erfolgte seine Habilitation, für die er 1983 mit dem Habilitationspreis ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr wurde er zum C2- Professor ernannt (seit 1999 C3). 1994 übernahm Prof. Naumann eine Gastprofessur in Kyoto/Japan. Sein Arbeitsgebiet umfaßt die Geschichte der Sprachwissenschaft, Sprachwissenschaft und Nachbardisziplinen (vor allem Geologie), Grammatikschreibung, Wortbildung und Gesprächsanalyse. Er ist Mitglied im Präsidium der International Association for Dialogue Analysis/Bologna. Prof. Naumann war mehrfach Mitglied des Fachbereichsrates der Philosophischen Fakultät II. Von 1993 bis 1996 vertrat er die Philosophische Fakultät im Senat. Als Prorektor ist Prof. Naumann seit 1996 Vorsitzender der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende, der Hochschulkommission für Lehrerbildung sowie Vorsitzender des Ausschusses für das Akademische Auslandsamt. FAU UNIKURIER aktuell 2 Nr. 30/ Februar 2000

HOCHSCHULPOLITIK 5. Sitzung des Hochschulrates der Friedrich-Alexander-Universität Hochschulrat und Senat diskutierten gemeinsam Hochschulentwicklung m 11. und 12. Februar 2000 Atrat zum fünften Mal der Hochschulrat der Friedrich- Alexander-Universität unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß aus Konstanz im ErlangerSchloß zusammen. Am Samstagvormittag tagte der Hochschulrat gemeinsam mit dem Senat der FAU. Mit dieser gemeinsamen Sitzung setzte der Hochschulrat seine Bemühungen fort, über die Hochschulleitung hinaus Kontakte in die FAU zu knüpfen. Gegenstand der Diskussion war der Entwurf des Hochschulentwicklungsplans fürdie Friedrich-Alexander-Universität bis zum Jahr 2004. Als produktiv und sehr förderlich, so Prof. Dr. Mittelstraß, habe er das gegenseitige Kennenlernen sowie die Diskussion mit dem Senat empfunden. Dabei zeigte sich bei beiden Gremien eine grundsätzliche Zustimmung zu den Grundlinien des Hochschulentwicklungsplans. Dieser skizziert die Schwerpunkte der künftigen Entwicklung der Universität und soll im März 2000 dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorgelegt werden. Bereits am Vorabend hatte der Hochschulrat der Einführung von fünf neuen Studiengängen zugestimmt. Das Studienangebot der FAU wird, zum Teil bereits ab dem Wintersemester 2000/2001, um die Studiengänge Internationale Volkswirtschaftslehre (Diplomstudiengang), Internationale Betriebswirtschaftslehre (Masterstudiengang), Internationales Wirtschaftsrecht (Diplomstudiengang) sowie Wirtschaftsingenieur (Diplomstudiengang) erweitert. Hinzu kommt eine Reform des Diplomstudiengangs Werkstoffwissenschaften, der zudem als Bachelor- und Masterstudiengang eingeführt wird. Daneben beschäftigte sich der Hochschulrat mit Fragen der Universitätsgliederung und signalisierte seine Zustimmung zur Errichtung eines Zentralinstituts für didaktische Forschung sowie für die Konzeption des Bayerisch- Kalifornischen Hochschulzentrums. Der Hochschulrat stimmte zudem den Haushaltsvoranschlägen für den Stellen- und Sachmittelhaushalt der FAU für die Jahre 2001 und 2002 zu. Er begrüßte die mit der Bayerischen Staatsregierung abgestimmten, intensivierten Bemühungen, das Abrundungskonzept für die Technische Fakultät voranzubringen, und unterstrich die besondere Dringlichkeit, die Stellen des auslaufenden Hochschulsonderprogramms sowie des Bayerischen Sonderprogramms in den normalen Haushalt zu übernehmen. Der Rat wies zudem auf die Selbstverständlichkeit hin, daß für die Bewirtschaftung neuer Gebäude auch Betriebs- und Personalmittel zur Verfügung gestellt werden. In der Vergangenheit hatten sich dabei immer wieder gravierende Engpässe ergeben. Der Hochschulrat nahm zudem den Jahresbericht der Hochschulleitung entgegen. Für seine nächste Sitzung Ende Mai 2000 hat sich der Hochschulrat vorgenommen, mit Vertretern der Medizinischen Fakultät und des Klinikums Probleme und Chancen aus der Verselbständigung des Klinikum zu diskutieren. Kontaktstelle wtt organisiert Hochschulpreis Hervorragende Chance für Gründer an der FAU en direkten Weg von der DHochschule zur Selbständigkeit wagen nicht viele. Seit etwa einem Jahr verspricht der Businessplan-Wettbewerb Nordbayern Hilfe auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. In drei Phasen entwickeln die Teilnehmer aus ihrer Geschäftsidee einen detaillierten Businessplan, mit dem sie Investoren für sich gewinnen wollen. Mitte Februar wurden die zehn besten der insgesamt 140 eingereichten Geschäftspläne prämiert. Unter den ausgezeichneten Teams ist mit der Kryptografics GmbH auch ein Team von der FAU aus Nürnberg. Doch Zufriedenheit mit dem Abschneiden der Universität will sich nicht so recht einstellen: Im vergangenen Jahr beteiligten sich an der ersten Phase des Wettbewerbs 17 Teams von der FAU mit ihren Geschäftsideen, deutlich mehr als jeweils von den anderen Hochschulen aus Nordbayern. Dieses Jahr ist die Verteilung der Beiträge zwischen den Universitäten in Phase eins deutlich gleichmäßiger. Mit zehn Geschäftsideen erreicht die FAU nur noch Rang zwei. Neuer Spitzenreiter ist die Uni Bayreuth mit elf Ideen (Vorjahr: zwei). Dicht folgen die Uni Regensburg (neun Ideen), die Uni Würzburg (acht) und die Uni Bamberg (sieben). Angesichts der unterschiedlichen Größe der Hochschulen wünscht sich mancher eine höhere Beteiligung durch Teams an der FAU. aktiv motivieren Enttäuscht über das Ergebnis äußerte sich auch Prof. Dr. Robert Singer, Inhaber des Lehrstuhls für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle, zugleich Beauftragter der FAU für Wissens- und Technologietransfer. Allerdings räumte Singer ein, daß im letzten Jahr acht Beiträge allein aus den Werkstoffwissenschaften gekommen seien. Dies führe dazu, daß dieser Bereich erst einmal abgeschöpft sei. Um Gründungswillige an der FAU für den Wettbewerb zu gewinnen, wurde an der Kontaktstelle für Wissen- und Technologietransfer (wtt) mit Christoph Heynen ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt. Denn der Einstieg in den Businessplan-Wettbewerb ist jederzeit möglich. Die Kontaktstelle wtt plant dazu neben verstärkter Information über den Wettbewerb auch eine enge Zusammenarbeit mit der studentischen Unternehmensberatung Junior Consulting Team. Für Hochschulteams lohnt sich die Teilnahme am Businessplan-Wettbewerb in diesem Jahr besonders. Als Sonderpreis für Hochschulgründer winken am 19. Mai 2000 zusätzlich 15.000 Mark, gestiftet von der Bayerischen Landesbank. Die Organisation für den Hochschul-Gründerpreis liegt zu Verstärkung für die wtt-stelle: Christoph Heynen großen Teilen bei der Kontaktstelle wtt, die auch Ansprechpartner für interessierte Hochschulteams ist. Weitere Informationen: Kontaktstelle wtt Christoph Heynen Cauerstrasse 4, 91058 Erlangen Tel. (0 91 31) 85-2947 e-mail: heynen.wtt@rzmail.unierlangen.de. FAU UNIKURIER aktuell 3 Nr. 30/ Februar 2000

HIGH-TECH-OFFENSIVE Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Millionen-Investition in die Zukunft der FAU-Forschung m Rahmen ihrer High-Tech- IOffensive (HTO) fördert die Bayerische Staatsregierung Zentren von internationaler Bedeutung in Technologie des 21. Jahrhunderts. Die Initative umfaßt die Bereiche Life Sciences, Informations- und Kommunikationstechnik, Neue Werkstoffe, Umwelttechnik und Mechatronik. Mit Ausnahme derumwelttechnik ist die Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg in allen Bereichen vertreten, zum Teil durch eigene Projekte, zum Teil in Kooperation mit Wirtschaft und öffentlicher Hand. Der UniKurier aktuell kann hier nur eine Übersicht überdie einzelnen Projekte, die Fördersumme und die beteiligten Lehrstühle bringen, ausführlich werden die HTO-Projekte deruniversität Erlangen- Nürnberg in der nächsten Ausgabe des UniKurier Magazins Nr. 101 vorgestellt. Projekte Fördersumme beteiligte Lehrstühle und Bereiche Life Sciences: Initiative BioMedTec Franken e.v.: Kooperationsnetzwerk zwischen den Universitäten 2,3 Mio Mark Bereiche Biotechnologie, Medizin und Erlangen, Würzburg und Bayreuth Biochemie Biotechnologisches Entwicklungslabor mit Tierstall: Genetische und medizinische Forschung 31,8 Mio Mark Lehrstuhl für Genetik Innovations- und Gründerzentrum Medizintechnik und Pharma: Unterstützung von innovativen Existenzgründungen 21,5 Mio Mark Bereiche Medizintechnik und Pharma Errichtung eines Instituts und eines Aufbaustudiengangs für Medizintechnik: 32 Mio Mark Lehrstühle Physikalisch-Medizinische Technik Kooperation von Universität und Wirtschaft und Medizinische Physik Neubau für innovative strahlentherapeutische Großgeräte: Ausstattung für modernste Strahlentherapie 21,2 Mio Mark Lehrstuhl für Strahlentherapie Beteiligung am Seed-Capital-Fonds Medizintechnik und Pharma: Unterstützung von Unternehmensgründungen, 9 Mio Mark Bereich Medizintechnik und Pharma u.a. im IZMP Erlangen Medizintechnische Forschungsund Entwicklungs-Projekte: Entwicklung des Kompetenzzentrums 13,5 Mio Mark Bereich Medizintechnik und Pharma Erlangen-Nürnberg-Fürth Informations- und Kommunikationstechnik: Forschungsnetzwerk Wirtschaftsinformatik Nordbayern: Einsatz von Softwarebausteinen 9,5 Mio Mark Bereich Wirtschaftsinformatik Kompetenzzentren für Netzzugangstechnik: Bündelung des Know-How im 12,5 Mio Mark Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen Telekommunikationsbereich Bereich Angewandte Elektronik (IIS-A) Angewandte Forschung im Bereich Software und Kommunikationstechnik: Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft 12,6 Mio Mark Fraunhofer Institut IIS/FAU FAU UNIKURIER aktuell 4 Nr. 30/ Februar 2000

HIGH-TECH-OFFENSIVE Projekte Fördersumme beteiligte Lehrstühle und Bereiche Media@Komm: Entwicklung und Einsatz multimedialer Dienste 20 Mio Mark Region Nürnberg unter Beteiligung der FAU in Städten und Gemeinden Netzwerk Höchstleistungsrechnen: Entwicklung effizienter Software 9 Mio Mark FAU Neue Werkstoffe: Kompetenzzentrum Neue Materialien - Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde Nordbayern: Bündelung des Know-How der Standorte Bayreuth, 110 Mio Mark Institut für Werkstoffwissenschaften Fürth/Erlangen und Würzburg Kristallographie: Neue Forschungsmethoden, 13,7 Mio Mark Lehrstuhl für Kristallographie besonders moderne Methoden der Streuphysik Forschungsverbund Biomaterialien II: Zusammenarbeit von Unternehmen und Universitäten 3,5 Mio Mark FAU unter Einbindung der klinischen Anwender Forschungsverbund Materialwissenschaften: Vernetzung materialwissenschaftlicher 0,9 Mio Mark Kompetenzzentrum Nordbayern/FAU Forschungsaktivitäten Mechatronik: Bayerisches Kompetenznetzwerk für Mechatronik: Bündelung der Kernkompetenzen von fünf 63 Mio Mark Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und industrieorientierten Forscherteams Produktionssystematik, Fraunhofer Institut für in Schwaben, Oberbayern und Mittelfranken Integrierte Schaltungen/Bauelementtechnologie (IIS-B) Bayerisches Institut für Intelligentes Energiemanagement: Stärkung der Energiekompetenz der Region Nürnberg 7,2 Mio Mark Kooperationspartner Fraunhofer-Institut Erlangen Weitere Projekte im Rahmen der High-Tech-Initiative Anreize zur Gründung von High-Tech-Unternehmen: Business-Wettbewerbe Gründernetzwerk Bayern Förderprogramm FLÜGGE Coaching- und Qualifizierungsprogramme Bayerisches Hochschulpatentkonzept Aufstockung Bayern Kapital Risikobeteiligungs GmbH Internationalisierung der Hochschulen: Bayerisch-kalifornische Hochschulzusammenarbeit 15 Mio Mark 10 Mio Mark 11,4 Mio Mark 15 Mio Mark 7 Mio Mark 65 Mio Mark 30 Mio Mark FAU UNIKURIER aktuell 5 Nr. 30/ Februar 2000

LEHRE UND FORSCHUNG Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizintechnik Partnerschaftsvertrag mit Siemens unterzeichnet rof. Dr. Gotthard Jasper, PRektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Rolf Sauer, Ärztlicher Direktor des Klinikums der Universität Erlangen-Nürnberg, sowie Prof. Dr. Erich Reinhardt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Medizinische Technik der Siemens Aktiengesellschaft, und Syndikus Dr. Wolfgang Müller-Huschke haben Mitte Dezember 1999 im Erlanger Schloß einen Partnerschaftsvertrag über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizintechnik sowie der Informationstechnologie und des Prozeßmanagements im Gesundheitswesen unterzeichnet, der die bereits bislang fruchtbare Kooperation zwischen den Vertragspartnern weiter intensivieren wird. Die verstärkte Zusammenarbeit wird sich sowohl auf den Erfahrungsaustausch zu bestehenden diagnostischen Methoden, Verfahren und Prozessen, als auch auf die Klinische Prüfung von neuen Produkten und Lösungen, vor allem auf neue und verbesserte Soft- und Hardware, beispielsweise für Kardiologische Workstation, digitale Bild- und Befundmanagementsysteme, Telemedizin oder die Elektronische Patientenakte erstrecken. Dazu gehört auch das Training des ärztlichen und klinischen Personals der Universität und des Klinikums sowie der Mitarbeiter von Siemens an den Produkten und Lösungen. Siemens stellt die Produkte und Lösungen leihweise zur Verfügung, sorgt für die Anlieferung, Aufstellung und Inbetriebnahme sowie gegebenenfalls für Demontage und Rücktransport. Nach Beendigung der Erprobungsphase wird Siemens der Universität und ihrem Klinikum die Produkte und Lösungen zu Sonderkonditionen zum Kauf anbieten. Für die jeweiligen Themenbereiche werden Einzelverträge abgeschlossen, die auch die Finanzierung von entstehenden Mit ihrer Unterschrift besiegeln Syndikus Dr. Wolfgang Müller- Huschke, Prof. Dr. Erich Reinhardt, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Medizinische Technik der Siemens AG, Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper und Klinikumsdirektor Prof. Dr. Rolf Sauer (vorne von links) den Partnerschaftsvertrag. Darüber freuen sich Landtagsabgeordneter Joachim Hermann, Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und Kanzler Thomas A.H. Schöck (hinten von links). Foto: Sippel Personal- und Sachkosten regeln. Bereits 1989 haben das Bayerische Wissenschaftsministerium, das auch den nun unterzeichneten Partnerschaftsvertrag genehmigt hat, und Siemens einen Rahmenvertrag über die verstärkte Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizintechnik mit den Bayerischen Universitäten geschlossen. Zudem hat Ministerpräsident Edmund Stoiber 1998 und 1999 in seinen Reden zur bayerischen High Tech-Initiative sowie in seinen Regierungserklärungen die Region Mittelfranken beauftragt, in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ihr Profil als Center of excellence für Medizin und Medizintechnik auf Weltniveau weiterzuentwickeln und auszubauen. Der Erlanger Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis hat zu Beginn seiner Amtszeit 1996 sein Ziel verkündet, Erlangen zur Bundeshauptstadt der medizinischen Forschung, Produktion und Dienstleistung zu machen. Der Partnerschaftsvertrag schöpft mögliche Synergieeffekte des Standortes in Erlangen in optimaler Weise aus: Siemens Medizinische Technik ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte, Dienstleistungen und Komplettlösungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum über bildgebende Systeme für Diagnose und Therapie, Elektromedizin und audiologische Technik bis hin zu Informationstechnologie-Lösungen, die Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen optimieren und zu einer höheren Effizienz führen. Die Kooperation mit qualifizierten Wissenschaftlern der Universität und dem Klinikum am Standort Erlangen erlauben es, wertvolle Erfahrungen im klinischen Betrieb zu sammeln und nationalen und internationalen Besuchergruppen Lösungen und Produkte in einem realen Umfeld vorzustellen. Die Universität und ihr Klinikum haben ein Interesse daran, dem Anspruch der Bevölkerung entsprechend, die traditionell hervorragende medizinische Versorgung auch in Zukunft zu sichern. Sie möchten den Umstand nutzen, daß in unmittelbarer Nachbarschaft einer der größten Anbieter innovativer Dienstleistungen, Produkte und Lösungen angesiedelt ist, um ihre Ausstattung auf dem neuesten Stand der Medizintechnik, der Informationstechnologie und des Prozeßmanagements im Neues Graduiertenkolleg Forscher als Beruf ie DFG und das Land Bay- fördern ab Mai 2000 mit Dern 1,3 Millionen Mark ein neues Graduiertenkolleg an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sein Ziel ist die Ausbildung und Förderung von naturwissenschaftlichen und medizinischen Doktoranden auf dem Gebiet der Lymphozytenbiologie. Der Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf die Untersuchung der Entwicklung von Lymphozyten, deren Entgleisungen bei Autoimmunkrankheiten und chronischen Entzündungsprozessen sowie der Entstehung von Tumoren des Immunsystems. Das Kolleg vertritt die Idee nicht nur Forschung, auch Beruf. Workshops zur Präsentation wissenschaftlicher Daten, der Betreuung von Mitarbeitern und Wissenschaftsethik sowie ein durch das Kolleg finanziertes Trainee -Programm in einer deutschen Pharmafirma oder an einer europäischen bzw. nordamerikanischen Universität werden alle Doktoranden auf den Beruf des Forschers besonders vorbereiten. Am Kolleg beteiligen sich sechs Institute und selbständige Abteilungen der Medizinischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät: Klinische Immunologie und Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III (Direktor: Prof. Dr. Joachim R. Kalden), Molekulare Immunologie an der Medizinischen Klinik III (Leiter: Prof. Dr. Hans-Martin Jäck), Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (Prof. Dr. Martin Röllinghoff), Experimentelle Medizin I (Prof. Dr. Klaus von der Mark), Pharmakologie (Prof. Dr. Kay Brune) und Dermatologische Klinik (Prof. Dr. Gerold Schuler) sowie der Lehrstuhl für Genetik (Leiter: Prof. Dr. Georg Fey) an der Naturwissenschaftlichen Fakultät II. Prof. Jäck ist Sprecher des Kollegs. Das Kolleg richtet sich an Naturwissenschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium und an Medizinstudenten nach dem Physikum. FAU UNIKURIER aktuell 6 Nr. 30/ Februar 2000

LEHRE UND FORSCHUNG Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters stellt ersten Band der Papstregesten vor In diesem Material steckt Musik n diesem Material steckt Mu- die es gilt, zum Klingen Isik, zu bringen. Prof. Dr. Klaus Herbers, Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften, wußte, wovon er sprach, als er Anfang Januar im Sitzungszimmer der Alten Universitätsbibliothek in Erlangen den ersten Band der Papstregesten der Öffentlichkeit vorstelte. Denn die Quellen, die die Papstgeschichte der Jahre 844 bis 858 dokumentieren, wurde von ihm im Auftrag derdeutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei derakademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz seit 1984 erarbeitet. Unter einem Regest verstehen Historiker die Wiedergabe des wesentlichen Inhalts einer Urkunde oder die Zusammenfassung chronikalischer Berichte über ein geschichtliches Ereignis. Die Regesta Imperii, von denen die Papstregesten ein Teilprojekt sind, haben eine vollständige Erfassung aller mit der Reichsregierung und dem Wirken eines Herrschers verbundenen Ereignisse und ihre Darstellung in chronologischer Reihenfolge mit Angaben zur Überlieferung und zur Auswertung in der Literatur zum Ziel. Als Inventar aller urkundlichen und historiographischen Quellen der römisch-deutschen Könige und Kaiser von der Karolingerzeit bis zu Maximilian I. sowie der Päpste des frühen und hohen Mittelalters gehören die Regesta Imperii zu den großen Quellenwerken der deutschen und europäischen Geschichte. Der jetzt erschienene Band bietet in über 400 Regestennummern chronologisch geordnet alle Ereignisse und deren Überlieferung in Zusammenhang mit den Päpsten Sergius II., Leo IV. und Benedikt III. von 844 bis 858. Trafen sich zur Präsentation des ersten Bandes der Papstregesten: Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper, Dekan Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Klaus Herbers, Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll und Prof. Dr. Harald Zimmermann (von links). Foto: Zur Buchpräsentation sprachen Grußworte Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper, Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Vizepräsidentin der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und Inhaberin des Lehrstuhls für Anatomie II der Universität Erlangen-Nürnberg, sowie Prof. Dr. Helmut Altrichter, Dekan der Philosophischen Fakultät I. Eine Einführung in das langfristig angelegte Publikationsprojekt gab Prof. Dr. Harald Zimmermann, Vorsitzender der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii. Dabei erläuterte er schmunzelnd, wie die Päpste über Tübingen ins protestantische Erlangen kamen. In seinem anschließenden Vortrag mit dem Titel Von Sergius II. bis zur Päpstin Johanna - Päpstliche Herrschaft in der Mitte des 9. Jahrhunderts machte Prof. Herbers deutlich, daß es nach heutiger Quellenlage keinen Nachweis für die Existenz einer Päpstin aus dieser Zeit gibt. Die Regesta Imperii sind ein Forschungsinstrument, welches aus Quellen die Tätigkeit der fränkischen und römisch-deutschen Könige und Kaiser von etwa 750 bis 1519 sowie die der Päpste des Hochmittelalters im Hinblick auf Inhalt, Überlieferung, Edition und Forschungsstand erschließt. Am Beginn des Unternehmens stand der Frankfurter Stadtbibliothekar Johann Friedrich Böhmer (1795-1863), der 1829 mit dem Sammeln und Publizieren von Urkunden der deutschen Kaiser und Könige begann. Ursprünglich als Vorarbeiten zu den Volltexteditionen der Monumenta Germaniae Historica gedacht, entwickelten sich die Regesta Imperii zu einem selbständigen Grundlagenwerk, das sich in der Mediävistik längst als unentbehrlich erwiesen hat. Das Projekt Regesta Imperii ist seit 1906 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaft beheimatet. 1939 wurde dort die Kommission für die Neubearbeitung der Regesta Imperii gegründet, die wiederum 1967 die Gründung der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.v. anregte. 1980 wurden sie der Akademie Mainz als Langzeitvorhaben angegliedert. Von hier aus werden die Forschungsstellen in Gießen, Köln, Mainz, München, Saarbrücken, Tübingen und Erlangen mit ihren 15 wissenschaftlichen Teilprojekten organisiert. Das Teilprojekt, das Prof. Herbers seit 1984 an der Universität Tübingen und seit seiner Berufung nach Erlangen 1998 zusammen mit Dorothee Arnold M.A. an der Universität Erlangen-Nürnberg bearbeitet, wird die Quellen des 9. Jahrhunderts zur Papstgeschichte vollständig erfassen. Dem ersten nun erschienenen Band werden in den nächsten Jahren drei weitere folgen. Nicht nur die Regesta Imperii, auch die historische Forschung dürfte damit um einen wichtigen Beitrag reicher geworden sein. U.M. Juristische Fakultät Wettstreit uch dieses Jahr war die Ju- Fakultät der FAU Aristische bei der Philip C. Jessup International Moot Court Competition vertreten. Der Wettbewerb wurde erstmals 1960 an der Harvard University abgehalten. Seitdem trifft sich jährlich der Juristennachwuchs, um in simulierten Gerichtsverfahren in der Rolle von Anwälten aufzutreten und Streitfälle aus dem internationalen Recht zu verhandeln. Die Verhandlungs- und Schriftsprache ist Englisch. Die fünf Studenten Karl Andrew, Eva B. Gasparino, Simon Kaufmann, Frank Lagies und Andrea Ruppert hatten im Herbst 1999 umfangreiche Memorials zu dem Fall geschrieben, der von der Moot Court Society ausgegeben worden ist. Seitdem übten sie für die Oral Pleadings, das sind die mündlichen Vorträge vor Gericht. Der Wettbewerb unter den deutschen Fakultäten fand Anfang Februar in Berlin statt. Die Sieger im deutschen Wettbewerb werden im Frühjahr nach Washington fahren, um dort ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Erlangen nahm damit zum zweiten Male an dem Wettbewerb teil. Trainer der Studenten war wieder Francis Herty, ein junger englischer Jurist, der von der University of Keele (England) graduiert worden ist. Die Schirmherrschaft hat erneut Professor Dr. Joachim Hruschka, Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie, übernommen. Dieses Jahr stand im Mittelpunkt die Situation in einem Entwicklungsland, in dem eine tödliche Krankheit grassiert. Experimente werden gemacht, um ein Gegenmittel zu finden. Medizinethische Probleme tauchen auf, das Erstweltland hat seine Wissenschaftler abgezogen. Deswegen ist der Fall vor dem Internationalen Gerichtshof anhängig. Das FAU-Team wurde finanziell von der Dr. Alfred Vinzl-Stiftung und dem Förderverein der Juristischen Fakultät unterstützt. FAU UNIKURIER aktuell 7 Nr. 30/ Februar 2000

LEHRE UND FORSCHUNG Veranstaltungsreihe der Universität Erlangen-Nürnberg zum Jahr der Physik 2000 - Das Jahr der Physik: Vom Backenzahn zum Bamberger Dom as Bundesministerium für DBildung und Forschung startet im Jahr 2000 zusammen mit den großen deutschen Forschungseinrichtungen die bundesweite Initiative Wissenschaft im Dialog. Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative beginnt mit dem Jahr der Physik. Neben fünf zentralen Veranstaltungen in Berlin und Bonn werden überall in Deutschland an Universitäten, Forschungseinrichtungen und Schulen Aktionen und Experimente zum Jahr der Physik stattfinden. Die Fachgruppe Physik der FAU wird sich mit einer Reihe öffentlicher Vorträge der einzelnen Lehrstühle und Institute an diesem Jahr der Physik beteiligen. Die Vorträge finden an jedem ersten Samstag im Monat um 11 Uhr im Hörsaal G des Erlanger Physikums, Staudtstraße 7, statt. Im Anschluß an die Vorträge stehen die Türen der jeweiligen Laboreinrichtungen zur Besichtigung offen. Den Auftakt machte am Samstag, 5. Februar 2000, das Astronomische Institut. Prof. Dr. Ulrich Heber von der Dr. Karl-Remeis- Sternwarte Bamberg referierte vor einem großen Publikum Vom Leben und Sterben der Sterne über die Entwicklung der Sterne: Vom sonnenähnlichen Typ durch die Phase des Roten Riesensterns bis zur Supernovaexplosion oder zum Weißen Zwergstern. Eine Woche später hatte die Dr. Remeis-Sternwarte in Bamberg ihre Türen für interesssierte Besucher geöffnet. Mancher nahm geduldig auch längere Wartezeiten in Kauf, um einen Blick durch eines der Teleskope auf unseren Sternenhimmel werfen zu können. Am Samstag, 11. März 2000 (wegen des Faschingwochenendes der einzige Termin, der nicht am 1. Samstag im Monat stattfindet) stellen Prof. Dr. Max Schaldach und PD Dr. Bernhard Hensel vom Lehrstuhl für Physikalisch-Medizinische Technik die Physik des Herzens vor. Die Physik des Herzens steht für das Erschließen neuer Grenzbereiche am Schnittpunkt zu Biowissenschaften und Medizin. Ziel ist die Entwicklung verbesserter Therapieformen für Erkrankungen des Herzens. Vom Backenzahn zum Bamberger Dom - Optische 3D-Sensoren helfen der Gesundheit und der Kunst überschreibt Prof. Dr. Gerd Häusler, Physikalisches Institut, Lehrstuhl für Optik, seinen Vortrag am Samstag, 1. April 2000. Optische 3D-Sensoren machen zum Beispiel einen berührungslosen dreidimensionalen Zahnabdruck oder vermessen Hauttumoren. Sie helfen beim Restaurieren oder dreidimensionalen Kopieren von Kunstobjekten. Am Samstag, 6. Mai 2000, fragt Prof. Dr. Klaus Rith, Physikalisches Institut, Lehrstuhl für Teilchenphysik: Alles Quark? - Sinn, Erfolge und Zukunft der Lehrstuhl für Strömungsmechanik Ein Versuchsauto für die Strömungsforschung W eitere Verbesserungen des Komforts im Innenraum eines Fahrzeuges ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle. Damit diese Entwicklungs- und Forschungsarbeit am Lehrstuhl für Strömungsmechanik von Prof. Dr. Frnz Durst künftig schneller und effizienter durchgeführt werden kann, übergab die Firma BMW Anfang Februar dem Lehrstuhl ein Versuchsfahrzeug als Schenkung. Elementarteilchenphysik. Sein Vortrag erläutert die Antworten der modernen Teilchenphysik auf die uralten Fragen: Was sind die kleinsten Bausteine der Natur? und Was hält die Welt im Innersten zusammen? Mit Lasern auf Jagd nach Elektronen geht Prof. Dr. Thomas Fauster, Institut für Angewandte Physik, Lehrstuhl für Festkörperphysik, am Samstag, 3. Juni 2000. Dabei werden extrem kurze Laserpulse eingesetzt, um die Bewegung von Elektronen an Oberflächen zu verfolgen. Am Samstag, 1. Juli 2000, wagt Prof. Dr. Wolfgang Kretschmer vom Lehrstuhl für Kern- und Teilchenphysik einen Blick in die Eiszeit mit dem Erlanger Tandembeschleuniger. Mit dem Erlanger Tandembeschleuniger werden Altersbestimmungen von Sedimentproben (14C/12C- Die Erwartungen und die Anforderungen der Nutzer an einen behaglichen Fahrgastraum stiegen in den letzten Jahren drastisch und werden auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Auswahlkriterium bilden. Ein wesentlicher Punkt ist neben einem möglichst leisen Innenraum dessen optimale Klimatisierung. In den Wintermonaten kommt hinzu, daß die Frontscheibe schnell abgetaut sein muß. Immer neue gesetzliche Standards führen zur Entwicklung immer besserer Methoden, um schon in der Entwurfsphase die klimatischen Verhältnisse im Innenraum des neuen Fahrzeuges vorherzusagen. Dabei werden immer häufiger Computerberechnungen eingesetzt, um die Strömungsverhältnisse im Innenraum vorherzusagen. Doch müssen diese Verfahren vorher auf ihre Verläßlichkeit geprüft und gegebenfalls weiterentwickelt werden. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der BMW AG und des Lehrstuhls für Strömungsmechanik soll ein zuverlässiges Werkzeug entwickelt werden, das schon in der Entwurfphase Entscheidungen über die Konfiguration und Anordnung aller klimatischen Komponenten in der Fahrgastzelle ermöglicht. Dazu wurden und werden am Lehrstuhl für Strömungsmechanik von Prof. Dr. Franz Durst in der Aerodyna- Isotopenverhältnis) durchgeführt, die einen Rückblick in die Klimaentwicklung bis zur letzten Eiszeit ermöglichen. Bevor das Wintersemester Mitte Oktober beginnt, stellt am Samstag, 7. Oktober 2000, Dr. Stefan Malzer, Institut für Technische Physik, Lehrstuhl für Halbleiterphysik, die Frage Was haben Elektronen in Schachteln mit Laserlicht zu tun? und lädt ein zu einem Streifzug durch die rasante Entwicklung der Laserdioden. Dabei wird erklärt wie ein Halbleiterlaser funktioniert, wie Elektronen Licht erzeugen können und warum das viel besser funktioniert, wenn man Elektronen dazu einsperrt. Weitere Informationen zum bundesdeutschen Jahr der Physik stehen im Internet unter: http://www.physik-2000.de/indexb.html mikgruppe umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgeführt, bei denen mit einer sehr hohen Genauigkeit das dreidimensionale Strömungsfeld im Inneren des Fahrgastraumes vermessen wird. Eingesetzt werden modernste Lasermeßverfahren ( Laser- Doppler- Strömungsmeßtechnik ), die es erlauben, alle drei Geschwindigkeitskomponenten an einem Punkt gleichzeitig zu ermitteln. Diese Daten bilden die Basis für die Validierung und Weiterentwicklung der numerischen Berechnungen. Die ersten Resultate dieser Zusammenarbeit waren sehr erfolgreich, so daß beide Partner planen, die Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Forschungsprojekt fortzusetzen. Für diese weiteren Arbeiten, die auch einen wesentlichen Bestandteil der Grundlagenforschung bei BMW bilden, übergab die Firma BMW dem Lehrstuhl nun ein Versuchsfahrzeug als Schenkung. FAU UNIKURIER aktuell 8 Nr. 30/ Februar 2000

INTERNATIONALES Institut für Romanistik Kooperation mit den Kapverden itte Februar kam der Bot- der Republik Mschafter Kapverde, Victor Afonso Gonçalves Fidalgo, aus Berlin zu Besuch an die Universität Erlangen-Nürnberg. Anlaß dafür war die Konkretisierung von Kooperationsplänen. Der Kontakt kam über Prof. Dr. Jürgen Lang vom Institut für Romanistik zustande. Prof. Dr. Lang leitet ein seit Oktober 1992 laufendes DFG-Projekt zur Erstellung eines Wörterbuchs und einer Grammatik zu dem Kreol, das auf der Insel Santiago der Republik Kapverde gesprochen wird. An diesem Projekt arbeiten neben Prof. Dr. Lang als wissenschaftliche Mitarbeiter auf deutscher Seite Ekkehard Dengler und auf kapverdischer Seite André des Reis Santos. Botschafter Victor Fidalgo (2.v. links) läßt sich von Prof. Lang (links) und seinem Team das DFG-Projekt erläutern. Foto Pfrogner Die Kooperation soll sich u.a. auf den Dozentenaustausch in Lehre und Forschung, die gemeinsame Herausgabe von Werken und die Organisation von Kolloquien erstrecken. Die gemeinsame Herausgabe des im Rahmen des DFG-Projekts entstehenden Wörterbuchs und der Grammatik ist bereits seit Längerem vereinbart. Der kapverdische Botschafter Fidalgo kam nun nach Erlangen, um diese Kooperationspläne zu konkretisieren. Bei seinem Besuch informierte sich der Botschafter auch über das DFG-Projekt von Prof. Dr. Lang, bei dem es um die Abfassung einer ausführlichen Grammatik und eines Wörterbuches mit ca. 8.500 Artikeln des portugiesischen Kreols der Kapverdischen Inseln geht. Partnerschaftsschwerpunkte der Universität Erlangen-Nürnberg im Jahr 1999 Verstärkte Kontakte der FAU nach Südamerika und Ostasien m Jahr 1999 konnten in den INaturwissenschaftlichen Fakultäten und in der Technischen Fakultät mehrere größere und langfristige internationale Kooperationen begonnen werden, die wegen ihrer interdisziplinären und überregionalen Dimensionen z.t. vom Bayerischen Wissenschaftsministerium finanziell kräftig unterstützt wurden. In Südamerika waren das vor allem zwei Projekte, beide im Bereich Umweltschutz. Einmal kam ein Projekt mit der Universität La Serena in Mittelchile, das Prof. Dr. Siegfried Schneider und Prof. Dr. Ulrich Nicke vom Lehrstuhl für Physikalische Chemie I schon 1998 begonnen haben, in diesem Jahr durch den intensiven Austausch von Dozenten und Studenten so richtig in die Gänge. Hier geht es um Wasseraufbereitung in ariden Gegenden. Zum anderen wurde nach dem Besuch einer hochkarätig besetzten Delegation aus Südbrasilien unter der Federführung von Prof. Dr. Thomas Neeße vom Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Recycling ein Gemeinschaftsprojekt von Technikern, Biologen, Chemikern, Geologen, Geographen und Archäologen mit der Universität Univille in Joinville begonnen, das unter dem Namen Babitonga 2000 in Zukunft noch mehr von sich reden machen wird: Es geht um die Abwasserreinigung in der Babitonga Bay, um die Erforschung des tropischen Regenwaldes der Region und um die archäologische Untersuchung historischer Abraumhalden. In Ostasien waren vor allem unsere Geologen mit Projekten aktiv. Prof. Dr. Roman Koch vom Lehrstuhl für Paläontologie hat mit der Hasanuddin University in Makassar/Indonesien ein Projekt zur Erforschung der Sedimente an den Küsten und in den küstennahen Gewässern begonnen, auch dies mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Wissenschaftsministeriums - hier geht es nicht zuletzt um Erdöl. Prof. Dr. Heinz Jürgen Tobschall, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Geologie, hat eine Kooperation mit der Hanoi University of Mining in Vietnam in die Wege geleitet. Die Bedeutung der Kooperation mit den drei bedeutendsten Universitäten Usbekistans - unsere Partner der Leibniz- Preiträger Prof. Dr. Peter Greil vom Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Glas und Keramik) und Prof. Dr Werner Lachmann vom Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftsund Entwicklungspolitik, der WiSo - wurden durch Besuche des usbekischen Botschafters, des usbekischen Bildungsministers und zweier Prorektoren in Erlangen unterstrichen. Auch die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hat sich 1999 deutlich nach Südamerika und nach dem Fernen Osten, vor allem nach China orientiert: Durch eine Reihe von Partnerschaften mit argentinischen, brasilianischen und chilenischen Universitäten im Westen und im Anschluß an Reisen nach dem Fernen Osten wurde durch Verträge mit namhaften südamerikanischen und chinesischen Universitäten der Grundstein für die neuen auslandsorientierten Studiengänge der WiSo gelegt. Für die neuen MA-Studiengänge in Volks- und Betriebswirtschaftslehre können jetzt gezielt Studenten an renommierten Partneruniversitäten angeworben werden, in China etwa an der University of International Business and Economics (UIBE), in Beijing, hier war vor allem Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Industriebetriebslehre aktiv, oder an der Jiangxi University of Fi- nance and Economics in Nanching, hier fungiert Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske vom Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. Finanzwissenschaft, als Ansprechpartner. Die meisten Partnerschaftsverträge der WiSo- Fakultät mit Südamerika hat Prof. Dr. Walther L. Bernecke vom Lehrstuhl für Auslandswissenschaft, Romanischsprachige Kulturen, eingeleitet. Natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs, viele Professoren unserer Universität haben 1999 auch mit den Ländern Südamerikas und Ostasiens neue Beziehungen geknüpft, ohne daß dies bislang bis zu einer offiziellen, vertraglich geregelten Partnerschaft gediehen ist. Und selbst einige Initiatoren und Ansprechpartner für neue Partnerschaftsverträge mit Südamerika und Ostasien können hier nur pauschal genannt werden, etwa die Professoren Diller und Kumar (beide WiSo Fak.), Durst und Weckenmann (beide Tech.Fak.); auch Geisteswissenschaftler sind dabei, Prof. Pommerin-Götze hat ein Projekt mit der Universidad Metropolitana de Ciencias de la Education in Santiago de Chile begonnen und Prof. Ackermann (Japanologie, Phil. II) eines mit der Mie University in Mitteljapan. B. Naumann FAU UNIKURIER aktuell 9 Nr. 30/ Februar 2000

INTERNATIONALES Sprachenzentrum beteiligt sich an Theaterprojekt der EU Methusalem auf der Bühne T Diese Forschung geschieht im Verbund mit der onkologischen Abteilung der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche. Hier sollen die Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden. An diesem Verbundprojekt sind neben der Kinderklinik die Lehrstühle für Virologie und Klinische Immunologie beteiligt sowie zahlreiche Partner im In- und Ausland. heater, Fremdsprachen und Multimedia-Technik: Die Universität Erlangen-Nürnberg ist als eine von europaweit fünf Hochschulen an einem internationalen Theaterprojekt der Europäischen Union beteiligt, das zwischen diesen Bereichen eine Brücke schlagen will. Das Vorhaben unter der Führung der Universität Parma wurde aus 243 Anträgen für das Connect -Programm der EU-Kommission ausgewählt. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Medien ist die Grundidee unseres Projekt, sagt Gabriella Dondolini-Scholl, die das Vorhaben am Sprachenzentrum betreut. Dabei wird das surrealistische Groteskspiel Methusalem des deutschen Autors Yvan Goll zunächst in die beteiligten Sprachen übersetzt, dann als Videoprojekt umgesetzt und anschließend als Theaterstück in Oxford inszeniert. Diese Aufgaben teilen sich neben der FAU die Freie Universität Berlin, Hochschulen aus Parma, Oxford und Barcelona sowie das Berliner Theater Zerbrochene Fenster. Unsere Hauptaufgabe in Erlangen ist die Übersetzung des deutschen Textes ins Italienische, so Dondolini-Scholl. Als Lektorin führt sie diese Arbeit in Kursen der Mittel- und Oberstufe durch. Für die Studenten ist es eine tolle Sache, daß ihre Übersetzung nachher auch als Textheft veröffentlicht wird. Weitere Aufgaben, die in Erlangen durchgeführt werden, sind Aufnahme, Schnitt und Montage der Videoproduktion. Im Juni wird der Film zusammen mit der Theaterinszenierung in Oxford zu sehen sein. Wenn Interesse besteht ist auch in Erlangen die Vorführung des Videofilms sowie einer Aufzeichnung der Theateraufführung geplant, sagt Dondolini-Scholl. Eine Abschluß-Tagung mit Vorträgen aller beteiligten Hochschulen wird das Theaterprojekt am Jahresende in Parma beschließen. Doch ein solch aufwendiges Projekt kostet viel Geld. Den Hauptanteil verschlingt die Inszenierung in Oxford, aber auch unser Beitrag ist hoch, weiß Dondolini-Scholl. Insgesamt 270 000 Mark schießt die Europäische Union zu, etwa die Hälfte des Gesamtetats. Der Rest muß von den Hochschulen selbst getragen werden. Europaweit unterstützt die Europäische Union mit rund 14 Millionen Mark insgesamt 31 Projekte, die Kultur und Ausbildung mit neuen Technologien verbinden. Martin Rösch G BAUMAßNAHMEN Lehrstuhl für Genetik erhält langerwarteten Tierstall für transgene Mäuse Grünes Licht für Bau des biotechnologischen Labors rünes Licht für den Bau des biotechnologischen Entwicklungslabors hat kurz vor Heilig Abend 1999 der Bayerische Wissenschaftsminister Hans Zehetmair gegeben. Auf dieses Weihnachtsgeschenk hatte die Universität Erlangen-Nürnberg seit der Berufung von Prof. Dr. Georg H. Fey auf den Lehrstuhl für Genetik gewartet. Mit der Baufreigabe können nun die Ausschreibungen für den insgesamt 31 Millionen Mark teuren Neubau auf dem nördlichen Teil des Südgeländes der FAU beginnen, damit im Mai 2000 der erste Spatenstich erfolgen kann. Mit der weiteren Ausführungsplanung und der Ausführung ist das Universitätsbauamt beauftragt. Zwischen Physikalischem Institut im Norden, dem Biologikum im Osten, dem Tierhaus des Biologikums im Süden und der Erwin-Rommel-Straße im Westen, also in unmittelbarer Nähe des Lehrstuhls für Genetik, soll im Laufe von zwei Jahren ein fünfstöckiger, quadratischer Neubau entstehen. Im Unter- und im Erdgeschoß werden auf rund 600 Quadratmetern Tierlabors und Tierhaltung untergebracht, während das erste, zweite und dritte Eine Initiative der Studierenden Ein Hörkunstfestival für Erlanger ie Studierenden deruniver- sind kreativ: Zum er- Dsität sten Mal wird auf ihre Initiative hin vom 3. bis 5. November in diesem Jahr das Erlanger Hörkunstfestival stattfinden. Ein Wochenende lang wird in den Räumen des städtischen Markgrafentheaters aktuelle Hörkunst und ein buntes Begleitprogramm präsentiert. Publikum und Hörkunstschaffende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind hierzu eingeladen. Kreative Hörkunstproduzenten können sich noch bis zum 1. Juli 2000 mit Obergeschoß mit insgesamt 950 Quadratmetern für Büro-, Labor-, Seminar- und Praktikumsräume sowie die gesamte Technik vorgesehen sind. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 1550 Quadratmeter. Zu den Baukosten in Höhe von 26,5 Millionen Mark kommen weitere 4,8 Millionen Mark für die Erschießung hinzu. In diesem Gebäude soll ein Tiermodell für eine spezielle Untergruppe menschlicher Leukämien aufgebaut werden, die akuten lymphoblastischen Hochrisiko Leukämien des Kindesalters. Während die Mehrheit der akuten Leukämien im Kindesalter gut behandelt werden kann, gibt es für diese besondere Untergruppe außer der Knochenmarkstransplantation noch keine befriedigende Therapie. Um hier Fortschritte erzielen zu können, ist es notwendig, ein Tiermodell in Mäusen auszubauen, wobei die für die Leukämie verantwortlichen Gene aus Patienten isoliert und kloniert und dann als rekombinante Gene in Mäuse eingebracht werden. Diese sogenannten transgenen Mäuse entwickeln dann regelmäßig Leukämie mit sehr ähnlichen Eigenschaften wie die ent- ihren Stücken bewerben. Die Stücke können zwischen 30 und 90 Minuten dauern, auch Kurzhörspiele bis 15 Minuten sind möglich. Organisiert wird das Festival vom Hörkunst e.v., der aus einer studentischen Initiative um Mirjam Piniek, Tilla Raabe undklaus Geiselhart hervorgeht. Unterstützt werden die jungen Hörkunstfreunde von der Universität, der Stadt Erlangen, dem ensemble theater erlangen und dem Bayerischen Rundfunk/Studio Franken. sprechenden menschlichen Leukämien. Solche Mäuse sind ein wertvolles Werkzeug, um nach neuen therapeutischen Ansätzen und Wirkstoffen zu suchen. Erst wenn im Tiermodell erfolgsversprechende Stoffe gefunden sind, werden diese in klinischen Versuchen an Patienten ausgetestet. Es verbietet sich aus verständlichen Gründen, die anfänglichen Stufen des Suchprozesses direkt an Patienten durchzuführen, da zwangsläufig unter den zu untersuchenden Substanzen gelegentlich auch solche sein können, die unerwartete toxische Effekte oder andere unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Solche Substanzen müssen zunächst durch Tierversuche identifiziert und aus dem Kreis der weiter am Menschen zu untersuchenden Substanzen ausgeschlossen werden. FAU UNIKURIER aktuell 10 Nr. 30/ Februar 2000

INTERN Zentrale Universitätsverwaltung Leistung soll sich wieder lohnen Feierstunde für ehemalige Mitarbeiter im Schloß Abschied ganz familiär Zusätzliche berufliche Leistung und Einsatz soll sich für Beamte wieder stärker lohnen: Das meint zumindest der Freistaat Bayern und verabschiedete eine Bayerische Leistungsprämienund Leistungszulagenverordnung. Erstmals wurden auch Beamte der Zentralen Universitätsverwaltung für ihre herausragenden Leistungen mit einer finanziellen Zulage belohnt. Im Dezember 1999 überreichte Kanzler Schöck (4. von rechts) im Erlanger Schloß Prämien an Jürgen Eckstein und sein Team von Referat III/2 mit Hannelore Förtsch, Hannelore Lang, Elke Dierauff, Katja Fischer und Sigrid Koch sowie an Annette Binder, Theresia Bleiziffer, Robert Kraml, Helmut Häberlein und Siegfried Olbrich (von links). Foto: Pfrogner Ganz familiär ging es bei der offiziellen Verabschiedung ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Universitätsverwaltung im Erlanger Schloß zu. Zur Feierstunden bei Kaffee und Kuchen hatte Kanzler Thomas A.H. Schöck auch die Ehe- und Lebenspartner sowie ehemaligen Vorgesetzen, Kolleginnen und Kollegen eingeladen. Im Laufe des letzten Jahres waren Albert Schütze, Barbara Lober, Theodor Krause, Christa Frühwald, Helga Schwarz, Anneliese Binöder, Irene Horneber, Heinz Ringer, Erna Mönius, Artha Wieserner, Marianne Breyer, Amelie Ortega, Magdalena Kreuzinger, Jürgen Lehmann, Günther Bachschuster, Renate Mühlisch und Ingeborg Böhm aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Foto: Sippel kurz & bündig Gegenwart: Seit 1900 waren im Gebäude 4025 Soldaten untergebracht, jetzt zieht in den Räumen an der Paul-Gordan- Straße High-Tech-Forschung der verschiedenen Lehrstühle der Technischen Fakultät ein. Für 8,6 Millionen Mark wurde innerhalb der letzten zwei Jahre das unter Denkmalschutz stehende Armeegebäude auf dem Röthelheim-Campus von Grund auf modernisiert. * Zukunft: Das Universitätsklinikum hat zusammen mit der Universität dem Wissenschaftsministerium ein Struktur- und Entwicklungskonzept für das Universitätsklinikum bis zum Jahr 2010 vorgelegt. Darin sind bauliche und finanzielle Maßnahmen aufgelistet, die notwendig sind, um die Betriebssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums in Krankenversorgung, Lehre und Forschung zu erhalten beziehungsweise wiederzugewinnen. Klinik mit Poliklinik für Kinder und Jugendliche Erfreulicher Spendenregen für die Tagesklinik erfreulicher Spendenregen Efür die Klinik mit Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Erlangen- Nürnberg von Prof. Dr. Wolfgang Rascher: Sie konnte sich über einen Scheck in Höhe von 2.500 Mark freuen, den Otto Langfritz Anfang Dezember für die Klinik ausstellte. Das Geld wurde an den Freundeskreis der Klinik für Kinder und Jugendliche e.v. weitergegeben, der damit den Ausbau der onkologischen Tagesklinik unterstützen will. In der Tagesklinik werden Kinder mit Krebserkrankungen unter tagesstationären Bedingungen behandelt. Otto Langfritz (links) überreichte Prof. Dr. Wolfgang Rascher einen Scheck über 2.500 Mark, das Geld wird der onkologischen Tagesklinik zugute kommen. Foto: privat Eine zweite Spende kam vom Erlanger Filmtheater CineStar, das seine Einnahmen eines Posterbazars und des Weltkindertages der Kinderkrebsstation der Klinik zur Verfügung gestellt hat. Die Spende in Höhe von 1.141 Mark wird zur Ausgestaltung des Wartezimmers der onkologischen Ambulanz durch die kleinen Patienten in Verbindung mit der Jugendkunstschule Erlangen verwendet. Anstatt Weihnachtsgeschenke für zahlreiche Kunden übergab der Getränkehersteller Coca Cola der Kinderklinik einen Scheck über 7.500 Mark. Und auch die Erträge eines Sommerfestes des Gymnasiums Fränkische Schweiz in Ebermannstadt gingen an die Kinderklinik: 1.715 Mark wurden Prof. Rascher für die Onkologie überreicht. FAU UNIKURIER aktuell 11 Nr. 30/ Februar 2000

INTERN FAU-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ganz privat: Elke Günthner Deutschlands beste Schiedsrichterin kommt aus der FAU Hätten Sie vermutet, das Deutschlands beste Schiedsrichterin eine Mitarbeiterin der Universität ist? Die Redaktion des UniKurier aktuell staunte nicht schlecht, als bei ihr diese Information eintraf. Und so reifte der Entschluß, künftig in loser Folge außergewöhnliche Freizeitaktivitäten von FAU- Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern vorzustellen. Entsprechende Hinweise nimmt die Redaktion gerne auf. ermöchte nicht einmal bei Weiner Weltmeisterschaft sein Land vertreten? Doch um so gut zu sein, bedarf es viel Training, Talent und Glück. Die Friedrich- Alexander-Universität hat eine echte Weltmeisterschaftsteilnehmerin: Elke Günthner, Personalsachbearbeiterin in der Zentralen Klinikumsverwaltung und Fußball-Schiedsrichterin - die beste in Deutschland. Deshalb pfiff sie auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Damen 1999 in den Vereinigten Staaten. Um so weit zu kommen, mußte die Klinikumsmitarbeiterin hart trainieren. Schiedsrichter betreiben Leistungssport, stellt Elke Günthner klar. Vier mal in der Woche geht die 35jährige auf den Sportplatz. Vor allem Kondition ist wichtig, ab und zu auch mal Krafttraining. Zusätzlich muß sie die Fußball-Regeln pauken - denn die ändern sich ständig. Ausstellung der Paläontologie im Erlanger Schloß Blick in die steinernen Archive der Erde b Koralle, Seelilien oder OHöhlenbär - die steinernen Archive der Erde bergen fossile Kostbarkeiten, die nicht nur Wissenschaftler faszinieren. Bis Ende April werden pflanzliche und tierische Versteinerungen in der Eingangshalle des Erlanger Schlosses, dem Verwaltungsitz der Universität, zu sehen sein. Zeigt auch mal die Rote Karte: Schiedsrichterin und Personalsachbearbeiterin in der Zentralen Klinikumsverwaltung Elke Günthner. Foto: Weinkauf Ein Prunkstück: Versteinerung einer Gehirnkoralle Dafür gibt es spezielle Literatur, erzählt Günthner. Zum Beispiel eine Monatszeitschrift für Schiedsrichter des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Genauso wie in juristischen Zeitschriften werden Kommentare und Stellungnahmen zu konkreten Entscheidungen, sozusagen Präzedenzfälle, abgedruckt. So präpariert, betritt Elke Günthner samstags und meistens auch sonntags das Spielfeld. Die Wochenenden sind futsch, erzählt sie. Dafür komme sie aber ganz schön weit herum. Die Bambergerin leitet sowohl Spiele der Foto: Sippel Sie sind Teil einer kleinen Ausstellung, mit der das Institut für Paläontologie Einblick in seine vielfältige Forschungstätigkeiten gibt. Zudem werden auf Texttafeln und anhand zahlreicher Exponate die Grundlagen- und Angewandte Forschung des Instituts vorgestellt. Sie reicht von der systematischen Beschreibung ausgewählter Fossilgruppen bis zu aktuellen Fragen der Bausteinverwitterung. Die Ausstellung kann kostenlos während der allgemeinen Öffnungszeiten des Schlosses (Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 15.30 Uhr, Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr) besichtigt werden. Damenbundesliga, als auch Bayernligaspiele bei den Herren. Anfangs war es nicht leicht, sich Respekt zu verschaffen, erzählt Günthner, aber die energische Frau setzte sich schnell durch. Mittlerweile kennt man sie - schließlich ist sie seit 20 Jahren dabei - und der Respekt ist da. Elke Günthner steht unter ständiger Beobachtung. Immer wieder schickt der DFB neutrale Beobachter zu den Spielen. Dann wird ihre Leistung bewertet. Man bekommt richtige Zeugnisse, erzählt Günthner. Durch diese Zeugnisse entscheidet sich dann, ob sie in der Damen-Schiedsrichter-Liga auf- oder absteigt. Bisher hatte sie damit keine Probleme, sie ist die unangefochtene Nummer eins - trotz harter Konkurrenz. Seit fünf Jahren ist Elke Günthner nun auch im internationalen Geschäft und hat überzeugt. Die Europäische Fußballvereinigung, UEFA, mußte vier Schiedsrichterinnen für die Fußballweltmeisterschaft 1999 stellen. Sie entschied sich unter anderem für die Deutsche. Somit gehört Elke Günthner auch zu den vier besten europäischen Schiedsrichterinnen. Für sie selber bedeutete diese Auswahl gleichzeitig dreieinhalb Wochen USA und dreieinhalb Wochen Arbeit. In der Hitze von Los Angeles mußte sie sich zunächst einem 12-Minuten-Lauf (Cooper- Test) und Regeltest unterziehen. Dann durfte sie die Spiele Gana gegen China und Nigeria gegen Südkorea leiten. Trotz dieser Erfolge wird Elke Günthner der Klinikumsverwaltung weiterhin erhalten bleiben. Mehr als ein Taschengeld kann man mit dem Schiedsrichtern nicht verdienen, erklärt sie. Aber es ist ein Hobby, das auch seine schönen Seiten hat. Auftritte vor 30.000 Zuschauern sind da nur ein Aspekt. Ihr größtes Erlebnis war das Treffen mit dem Kaiser Franz Beckenbauer. Der hatte so eine positive Ausstrahlung, schwärmt sie. Torben Stephan FAU UNIKURIER aktuell 12 Nr. 30/ Februar 2000

INTERN Benefizhallenfußballturnier mit Schlagerstar Peter Wackel Kicken für einen guten Zweck Schirmherr in Aktion: Auch der persönliche Einsatz von Kanzler Thomas A.H. Schöck konnte am 10. Platz für das FAU-Team nichts ändern. Foto: Sippel W enn die Universität Erlangen-Nürnberg zum Fußballspiel einlädt, dann stehen die eigentlichen Gewinner schon im voraus fest: Beim dritten Benefizhallenfußballturnier Mitte Januar im Erlanger Sportzentrum an der Gebbertstraße waren dies der Förderverein Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg e.v. und die Organisation SOS-Kinderdörfer. Denn der gesamte Erlös der Veranstaltung aus Startgeldern, Spenden, Getränke- und Speisenverkauf sowie aus der Tombola in Höhe von über 23.000 Mark wurde beiden Einrichtungen im Verhältnis 70:30 zur Verfügung gestellt. Darüber zeigten sich Volkmar Paul und Werner Rudolph vom Organisationsteam hoch erfreut: Der Einsatz hat sich total gelohnt. Zwölf Firmen- und Universitätsmannschaften waren diesmal mit von der Partie, darunter Betriebsgruppen der Firma Niersberger, der Techniker Krankenkasse, der Reha-Klinik Herzogenaurach, der Nureg Neue Medien Nürnberg, der Firma Pharmacia&Upjohn, der FC Rührkessel, der PFC Casino Siemens, der USV Jena, das FAU Team und ein Presseteam der Erlanger Nachrichten. Als Turniersieger ging die Mannschaft der Sparkasse Erlangen vom Platz. In der Spielpause unterhielt die rund 500 Zuschauer ein buntes Showprogramm mit Schlagerstar Peter Wackel. Auf dem Programm standen das Bambini- Spiel ASV-Weisendorf gegen TSV Röttenbach, Akrobatikvorführungen der Sportstudenten und eine Versteigerung von 1. FCN- und Greuther Fürth-Trikots mit den Unterschriften aller Spieler. Die Tombola war mit attraktiven Gewinnen zahlreicher Sponsoren bestückt, darunter ein von der Firma Siemens gestifteter Pentium III PC, über den sich der neunjährige Christopher Paul freuen konnte. Zwei Europa-Flugtickets der Lufthansa gingen an Erlangens Stadtkämmerer Gerhard Wangemann, der sich sogleich mit einem Scheck zugunsten des Fördervereins Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg revangierte. Beim fairen Wettstreit um Tore hatte wieder Kanzler Thomas A.H. Schöck die Schirmherrschaft übernommen, der es sich zudem nicht nehmen ließ, selbst mitzuspielen. Die Informatik-Sammlung des RRZE und der Informatik Ein Museum für den Rechner as 1948 als private Initia- von Prof. Händler be- Wtive gann, ist im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Sammlung herangewachsen: Am Freitag, 5. Mai 2000, öffnet im Rahmen des Tages derinformatik die Informatik-Sammlung Erlangen ihre Pforten. Seit vielen Jahren werden am Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) und am Institut für Mathematische Maschinen und Datenverarbeitung (IMMD) historisch interessante Instrumente, Geräte und Schaltteile der Rechentechnik sowie zugehöriges Anschauungs- und Archivmaterial zusammengetragen. Mit diesen Objekten soll bei Studierenden, Wissenschaftlern und Besuchern das Interesse an historischen Fakten geweckt werden, um die Auswirkungen der ungeheuer schnellen Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie auf unsere Gesellschaft und den dadurch bedingten sozialen Wandel verständlicher zu machen. Als Dauerleihgaben des Mathematischen Instituts der FAU enthält die Informatik-Sammlung Erlangen mathematisch-geometrische Instrumente (Analogrechner), z.b. Planimeter, harmonische Analysatoren usw. sowie Tischrechenmaschinen. Prof. Dr. Wolfgang Händler, der Anfang 1998 verstorbene Vater der Erlanger Informatik, hat beginnend mit dem Jahr 1948 Beschreibungen, Dokumente und Berichte über die Entwicklung des Computerwesens gesammelt. Seine Erfahrung mit historischen Rechnern (z. B. dem deutschen Computer G1, Göttingen, und der schwedischen BESK, Stockholm) ließen ein kleines Archiv entstehen, das zusammen mit anderen Unterlagen den Grundstock der Erlanger Informatik-Dokumentation bildet. So weit es die Raumverhältnisse zuließen, wurden Teile der Ausstattung des seit 1968 bestehenden Rechenzentrums aufbewahrt. Bedauerlicherweise aus heutiger Sicht mußten viel zu viele der sperrigen Geräte verschrottet werden. Im Jahr 1997 wurden die bisher getrennten Sammlungen des IMMD und des RRZE in der Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) zusammengefaßt. Um dies auch nach außen hin zu dokumentieren, findet am diesjährigen Tag der Informatik, der am 5. Mai 2000 begangen wird, die offizielle Eröffnung der Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) statt. Teile der Informatiksammlung werden im Rahmen von Lehrveranstaltungen den Studierenden vorgestellt, aber auch die Öffentlichkeit ist zu besonderen Veranstaltungen des RRZE und der Informatik, wie Tag der offenen Tür, Tag der Informatik, oder Veranstaltungen der FAU wie Tage der Forschung eingeladen. Für Besuchergruppen, insbesondere Schulklassen, werden auf Anfrage Führungen durchgeführt. Leider gibt es keinen angemessenen Ausstellungsraum, so daß die Mehrzahl der Objekte in verschiedenen Lager- und Archivräumen untergebracht ist. Teile davon werden in Ausstellungsvitrinen in Gängen und Vorräumen präsentiert, andere Teile sind in normalerweise nicht zugänglichen Rechnerräumen untergebracht bzw. im Lager verborgen. Da entsprechende Räume derzeit nicht zur Verfügung stehen, wird versucht, die katalogisierten Objekte als virtuelles Museum im Internet anzubieten. Bei einigen Objekten können Zusatzinformationen angefordert werden, zu bestimmten Themen werden Ausstellungen zusammengestellt. Wer Interesse an der Informatik- Sammlung Erlangen hat und diese Bemühungen unterstützen will durch Bereitstellung von Objekten und Dokumenten, durch aktive Mitarbeit beim Aufbau oder durch Spenden, kann über die E- Mail-Adresse: ISER@uni-erlangen.de oder über die Postanschrift: ISER co. RRZE, Martensstr.1, 91058 Erlangen Kontakt aufnehmen. FAU UNIKURIER aktuell 13 Nr. 30/ Februar 2000

INTERN Universitätsbibliothek ehrte Friederike Bachmann zum 90. Geburtstag Eine Bibliothekarin mit Leib und Seele it einem Empfang ehrte die MUniversitätsbibliothek Ende Januar ihre langjährige Mitarbeiterin Diplombibliothekarin a.d. Friederike Bachmann, die am 28. Januar ihren 90. Geburtstag feiern konnte. In Nürnberg geboren, erhielt sie ihre Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin von 1929 bis 1932 an der Universitätsbibliothek in Erlangen. Anschließend arbeitete sie hier zwei Jahre lang ehrenamtlich. Im April 1934 trat sie ihre erste Stelle an der Bibliothek des Deutschen Alpenvereins in München an, die sie bis zur Zerstörung der Bibliothek durch Fliegerangriffe im Jahre 1943 inne hatte. Im Februar 1944 wechselte sie als Bibliotheksangestellte an die UB zurück. Hier hatte Friederike Bachmann bedingt durch den Zweiten Weltkrieg nicht nur bibliothekarische Tätigkeiten wahrzunehmen: So erklärte sie sich bereit, die Luftschutzwache in der Bibliothek zu übernehmen. Zu diesem Zweck wurde ihr ein Zimmer im zweiten Stock der Bibliothek zur Verfügung gestellt, das sie selbst möblierte. Zudem beteiligte sie sich an den Geschäften der Hausverwaltung. Dies war umso dringlicher, da die Bibliothek seit fast zwei Jahren keinen Hausverwalter mehr hatte. Als Entschädigung für diese außerdienstlichen Aufgaben blieb sie weiterhin Nutznießerin des ihr seinerzeit überlassenen Raumes. Friederike Bachmann war vor allem in der Katalogabteilung eingesetzt. In ihren fast 30 Dienstjahren an der UB Erlangen durchlief sie alle Stufen einer Diplombibliothekarin. 1973 trat sie in den Ruhestand, blieb der Bibliothek aber weiterhin verbunden und arbeitet bis Ende 1990 ehrenamtlich. Während ihrer aktiven Zeit war sie auch als Personalrätin tätig. Ihrer jahrelangen, unentgeltlichen Arbeit verdankt die UB die Katalogisierung eines wertvollen Teiles ihres Altbestandes, vor allem die Erschließung von Personalschriften aus dem Nürnberger und Bayreuther Raum, die unter dem Titel Gelegenheitsgedichte, Leichenpredigten und Nachrufe im Besitz der Universitätsbibliothek Erlangen. Verzeichnis 1501-1945 erschienen ist. Auch ihren Bestand konnte die UB dank Friederike Bachmann erweitern. 1990 war es mit einer Spende von ihr möglich, das wertvolle Faksimile des berühmten Book of Kells, eines der Hauptwerke der irischen Buchkunst, zu erwerben. Im Juni 1981 wurde Friederike Bachmann in Anerkennung ihrer Verdienste um die Universitätsbibliothek Erlangen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. AUSZEICHNUNGEN Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Preise zum Studienabschluß Philosophische Fakultäten I und II und EWF Promotions-Preis für N. Abou-El-Ela um zweiten Mal vergaben ZAnfang Februar im Rahmen einer gemeinsamen Promotionsfeier mit der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät die Philosophischen Fakultäten der FAU den Lilli Bechmann-Rahn-Preis. Anja Knippel (Mitte) und Michael Niederalt (rechts) wurden von Dr. Gerd Gassner (links) mit dem Ehrenpreis des WiSo-Fakultätsbundes für das beste Diplom in Sozialwissenschaft beziehungsweise Wirtschaftspädagogik im Rahmen der WiSo- Diplomfeier ausgezeichnet. Bei diesem Anlaß wurden außerdem Nadja Silberhorn und Michael Glaschke für ihre besonderen Leistungen in der Diplomvorprüfung geehrt. Das Dr. Michael Munkert-Stipendium, das zum sechsten Mal vergeben wurde, erhielt Sandra Stephanie Bube. Mit einem Preis der Diplom- Kaufmann Hermann Weiler- Stiftung wurden die herausragenden Leistungen der Absolventen Susanne Arnschler, Jochen Markus Fischer, Peter Kästner, Simon Klein und Joachim Schneider gewürdigt. Erstmals wurde der Wilhelm Rieger-Preis für die beste Lehrleistung der Lehrstühle des Betriebswirtschaften Instituts verliehen. Der Preis wurde Prof. Dr. Dieter Euler, Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik, insbesondere Wirtschaftspädagogik, überreicht. Foto: Sippel Die mit 2.000 Mark dotierte Auszeichnung erhielt Nadia Abou- El-Ela für ihre Dissertation über Die Feindbildkonzeption in Wolframs 'Willehalm' und Usamas 'Kitab al-i tibar'. Dies ist eine grundlegende Studie zur Verarbeitung weltanschaulicher Differenzen zwischen Islam und Christentum und wurde am Institut für Germanistik bei Prof. Dr. Karl Bertau angefertigt. Das Preisgeld wird aus einem Fakultätsfonds bezahlt, der aus Spenden der Professoren der beiden Philosophischen Fakultäten zusammengekommen ist. Prof. Dr. Hinrich Hudde, Vorsitzender des Promotionsausschusses, überreichte den Lilli-Bechmann-Rahn-Preis an Nadia Abou-El-Ela. Foto: Pfrogner Der Preis erinnert an Lilli Bechmann, verheiratete Rahn, die noch am 17.2.1934 mit einer Arbeit über den Darmstädter Freundeskreis promoviert wurde. Im Erlanger Promotionsbuch ist sie die jüngste und letzte jüdische Doktorin der nationalsozialistischen Zeit. Sie mußte 1938 zusammen mit ihrem Ehemann Alfred Rahn, der ebenfalls einer jüdischen Familie in Fürth angehörte, in die Vereinigten Staaten emigrieren. Sie hat dort jahrelang ihren Lebensunterhalt mit deutschem Sprachunterricht verdient, aber keine Möglichkeit mehr gefunden, in die Wissenschaft zurückzukehren. FAU UNIKURIER aktuell 14 Nr. 30/ Februar 2000

AUSZEICHNUNGEN Erstmalige Preisvergabe aus dem Dr. Fritz Erler-Fonds Fritz Erler-Wissenschaftspreis für Prof. Dr. Hiroshi Akiyama M it dem Dr. Fritz Erler- Wissenschaftspreis für Operative Medizin wurde Prof. Dr. Hiroshi Akiyama, Präsident des Toranomon- Hospitals in Tokyo/Japan, ausgezeichnet. Der Preis, der mit 50.000 Mark dotiert ist, wurde am 18. Dezember 1999 erstmals vom Dr. Fritz Erler- Fonds an der Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen einer Feierstunde im Erlanger Schloß vergeben. Prof. Akiyama zählt zu den besten Chirurgen der Welt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Werner Hohenberger, Inhaber des Lehrstuhls für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg. Hiroshi Akiyama, geboren 1931 in Japan, studierte von 1951 bis 1955 an der Universität von Tokyo Medizin. Gastprofessuren übernahm er regelmäßig seit 1979 in zahlreichen Dekan Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein (links) und Dr. Werner Hoheberger (rechts), Inhaber des Lehrstuhls für Chirurgie, freuen sich mit Prof. Dr. Hiroshi Akiyama (Mitte), dem ersten Fritz-Erler-Preisträger. Foto: Sippel Ländern Europas sowie in Nordamerika und Kanada. Für sein wissenschaftliches Arbeiten wurde er mit internationalen Auszeichnungen geehrt. Seine Publikationliste weist über 400 Werke auf. Prof. Akiyama hat die Operation des Speiseröhrenkrebses entscheidend weiterentwickelt. Durch die Standardisierung dieser schwierigen Operation wird sein Operationsverfahren weltweit gelehrt und angewandt. Die Behandlungserfolge bei Patienten mit Ösophaguskarzinom konnten durch sein medizinisches Lebenswerk deutlich gesteigert werden. Der Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis wird in internationalen Fachzeitschriften ausgeschrieben und in einem Turnus von mindestens drei Jahren an eine auf dem Gebiet der Operativen Medizin international anerkannte Persönlichkeit für herausragende, zukunftsweisende wissenschaftliche Leistungen vergeben. Im Foyer der Chirurgischen Klinik (2. Etage) wurde im Januar zu Ehren der Stiftung eine Vitrine aufgestellt. In ihr werden Fotos und Dokumente ausgestellt, die an die erste Verleihung des Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreises, an Prof. Dr. Hiroshi Akiyama sowie an den Stifter selbst erinnern. Die Vitrine wurde von der Universitätsbibliothek gestaltet. Fritz Erler wurde am 5. September 1899 in Freiberg/Sachsen geboren. Im Ersten Weltkrieg war er Flugmaat in Kiel. Als Werkstudent studiert er Medizin in München und promovierte bei Geheimrat Borst (Pathologie). 1926 gründete er eine Landarztpraxis in Eisendorf/ Ndb. In den Jahren 1929 bis 1932 war er Assistenzarzt an der Orthopädischen Universitätsklinik München-Harlaching und an der Charité in Berlin. 1932 erlangte er seine Anerkennung als Orthopäde und Chirurg. Von 1933 bis 1935 war Dr. Erler in der berufsgenossenschaftlichen Unfall-Station in München tätig. In Nürnberg eröffnete er auf Veranlassung der Berufsgenossenschaften im Krankenhaus Martha-Maria eine erste klinische Unfallstation. Vom Landesverband Bayern der gewerblichen Berufsgenossenschaften erhielt er 1937 den Auftrag, Sonderstationen in Nord- und Südbayern zu gründen und zu leiten. Im Vollzuge dessen eröffnete er Der Stifter Dr. med. Fritz Erler 1940 in Nürnberg seine erste eigene Klinik mit 36 Betten. Zur Vorbereitung eines Klinikneubaues in Nürnberg gründete er 1963 zusammen mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Stadt Nürnberg, der Süddeutschen Eisenund Stahl-Berufsgenossenschaft und der Tiefbau-Berufsgenossenschaft eine gemeinnützige GmbH. 1965 wurde im Kontumazgarten der Neubau der Klinik mit 300 Betten begonnen. 1970 erklärten die gewerblichen Berufsgenossenschaften die Kliniken Dr. Erler GmbH zur Sonderstation für die Behandlung Schwerunfallverletzter mit dem weiteren Schwerpunkt der ambulanten Versorgung Arbeitsunfallverletzter. Im Jahre 1987 wurde die Dr. Fritz Erler Stiftung errichtet. Die bisherigen Gesellschafter der Kliniken Dr. Erler GmbH sind geborene Mitglieder des Stiftungsrates; die Stiftung selbst hält die gesamten Anteile an der GmbH. Im Interesse der Erhaltung und weiteren Verbesserung der Leistungsfähigkeit begann Dr. Erler ein Jahr später - trotz seines hohen Alters - mit den ersten Planungen für die Erweiterung und Renovierung des gesamten Klinikkomplexes. Sein Werk fand Anerkennung durch die Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Nürnberg und des Bayerischen Verdienstordens. Als ihm Mitte des Jahres 1992 die Nachricht überbracht wurde, seine Klinik sei in ihrem Bestand gesichert und man könne optimistisch in die Zukunft schauen, verstarb er kurz darauf friedlich am 10. September 1992. Dr. Erler fand seine letzte Ruhe auf dem St. Johannis- Friedhof zu Nürnberg. Sein Lebenswerk umfaßt heute das Fachkrankenhaus Kliniken Dr. Erler GmbH für Unfallchirurgie, Orthopädie, Handund plastische Chirurgie und Anästhesiologie mit operativer Intensivmedizin mit 244 Planbetten. Jährlich werden derzeit über 35.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. In seinem Testament hat Dr. Fritz Erler die Universität Erlangen-Nürnberg zu seinem alleinigen Erben bestimmt. Die Stiftung führt den Namen Dr. Fritz Erler-Fonds. Der Fonds fördert die medizinische Forschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, insbesondere auf den Gebieten der operativen Fächer durch die Vergabe des internationalen Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreises für Operative Medizin der Medizinischen Fakultät, die Finanzierung von Forschungsprojekten, Gastvorträgen, Gastprofessuren und Symposien. FAU UNIKURIER aktuell 15 Nr. 30/ Februar 2000

AUSZEICHNUNGEN Weitere Auszeichnungen Im Rahmen der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie in Hannover wurde an Prof. Dr. med. Christian Bogdan vom Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Universität Erlangen der Georges-Köhler- Preis 1999 verliehen. Prof. Bogdan erhielt die Auszeichnung in Anerkennung seiner grundlegenden Arbeiten zur Rolle von Stickstoffmonoxid bei der angeborenen und erworbenen Infektabwehr. Ferner hat der Vorstand der Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) Prof. Bogdan den Hauptpreis 2000 der DGHM-Stiftung in Anerkennung seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Infektionsimmunologie, insbesondere zur Funktion und Regulation der induzieren NO-Synthase, zuerkannt. Prof. Dr. Horst Steinmann, Emeritus am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensführung, erhielt von der Robert-Schumann-Universität Straßburg den Ehrendoktor für seine Arbeiten zur Theorie der Unternehmensführung, insbesondere zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Die offizielle Feier fand Anfang Dezember statt. Prof. Dr. Steinmann ist bereits Ehrendoktor der Rechtsund Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern (1996). Prof. Dr. Rolf Sauer, Leiter der Klinik für Strahlentherapie, wurde auf der diesjährigen Jahrestagung der Radiological Society of North America (RSNA) in Chicago die Honorary Membership verliehen. In der Laudatio hob der Präsident des Kongresses, Prof. Dr. Seymour Levitt, neben den Publikationen von Prof. Sauer sein Lehrbuch für Strahlentherapie (3. Auflage), die vielen von ihm organisierten Symposia, seine Präsidentschaft des DEGRO-Kongresses in Nürnberg sowie seinen Vorsitz der Sektion Radioonkologie der Deutschen Röntgengesellschaft hervor. Auch seine Mitarbeit im Bundesministerium für Forschung und Technologie sowie seine Tätigkeiten im Rahmen der Deutschen Krebsgesellschaft wurden erwähnt. Besonders herausgehoben wurden seine Verdienste um die Zeitschrift Strahlentherapie und Onkologie. Annegret Hemm, Absolventin des Lehrstuhls für Technische Thermodynamik (Prof. Dr. Alfred Leipertz), hat beim diesjährigen Wettbewerb um den She-Study-Award der Deutschen Shell AG den mit 5000 Mark dotierten zweiten Preis errungen. Unter dem Motto Für Frauen, die etwas im Kopf haben wurden die besten Arbeiten junger Wissenschaftlerinnen auf den Gebieten Mineralöl, Erdgas, Chemie und erneuerbare Energien ausgezeichnet. Annegret Hemm erhielt den Preis für ihre von Friedrich Dinkelacker betreute Diplomarbeit mit dem Titel Phasenaufgelöste Untersuchungen oszillierender Flammen mittels 2D-Laser-Lichtschnitt- Techniken. Seit dem Diplom arbeitet die Preisträgerin bei der Erlanger Firma Esytec Energieund Systemtechnik. Einen Preis in Höhe von 1000 Mark erhielt Melanie Boder. Sie hatte sich am Lehrstuhl für Technische Chemie I (Prof. Dr. Gerhard Emig) mit einem Thema aus der Katalysator-Technik beschäftigt. Der mit 70.000 Schilling dotierte Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung des Landes Steiermark 1999 ist an eine interdisziplinäre Forschergruppe verliehen worden, der auch der Erlanger Endokrinologe Prof. Dr. Ludwig Wildt aus der Universitäts-Frauenklinik angehört. Prof. Wildt leitet die Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Erlanger Universitäts-Frauenklinik. In der preisgekrönten Arbeit konnte gezeigt werden, daß Glukokortikoide entgegen der klassischen Vorstellung nicht durch passive Diffusion, sondern durch einen spezifischen Transporter in der äußeren Zellmembran in die Zellen ihrer Zielorgane gelangen. Störungen in diesem Bereich führen offenbar zu spezifischen Krankheitsbildern, die durch eine Resistenz gegen Steroidhormone gekennzeichnet sind. Im Dezember 1999 überreichte der Präsident der DFG, Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, in Bonn den mit 20.000 Mark dotierten Albert-Maucher Preis an den Erlanger Geologen Dr. Oliver Lehnert. Die DFG vergibt in der Regel alle zwei Jahre diese Auszeichnung an einen jungen Nachwuchs-Geowissenschaftler, der in eigenständigen Forschungsprojekten mit Fördermitteln der DFG hervorragende Ergebnisse erzielen konnte, auch wenn er dabei unkonventionelle Wege gegangen ist. Bereits während seiner Diplomarbeit unternahm der diesjährige Preisträger seine ersten wissenschaftlichen Gehversuche im Rahmen eines langjährigen Forschungsprojektes der Erlanger Geologen in der Argentinischen Präkordillere. Seine Dissertation in derselben Region zeichnete sich durch große Selbständigkeit aus. Von nun an widmete er sich vor allem den Conodonten, mikroskopischen zahnartigen fossilen Gebilden aus etwa 500 Millionen alten Meeresablagerungen. Mit diesen Mikrofossilien ließen sich nicht nur die Schichten der heutigen Präkordillere datieren. Die nahe Verwandtschaft der dort gefundenen Conodonten mit nordamerikanischen Faunen zeigte, daß die Argentinische Präkordillere vor 500 Millionen Jahren noch dem überfluteten Schelf Nordamerikas in der Gegend des heutigen Texas angehörte. Erst später löste sie sich als Kontinentfragment ( Terrane ) und driftete durch den Ozean, bis sie am pazifischen Rand Südamerikas strandete. Die Arbeiten von Dr. Lehnert haben insbesondere in den USA großes Interesse hervorgerufen. Prof. Dr. Tilo Schabert, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, ist von der Stiftung Wissenschaft und Politik von Ebenhausen für das Sommersemester 2000 zu einer Forschungsprofessur eingeladen worden, die von der Thyssen-Stiftung finanziert wird. Sein Aufenthalt an der Stiftung wird dazu dienen, das auf 500 Seiten geplante Werk zum Thema Mitterrand, Frankreich und die Deutsche Einheit seinem Abschluß näher zu bringen. Das Buch wird im Klett-Cotta Verlag Stuttgart erscheinen. Prof. Dr. Fred Krüger vom Institut für Geographie wurde Ende Januar in Freiburg vom badenwürttembergischen Wissenschaftsminister Klaus von Trotha der Landeslehrpreis 1999 des Landes Baden-Württemberg für herausragende und innovative Hochschullehre verliehen. Den mit 30.000 Mark dotierten Preis erhielt Prof. Krüger zusammen mit Dr. Eveline Dürr vom Institut für Völkerkunde der Universität Freiburg, u.a. für ein interdisziplinäres Hauptseminar zu Symbolik und Identität in der Stadt. Hier wurden geographische und ethnologische Themen konsequent miteinander verknüpft und Fragestellungen aus der Psychologie, Soziologie, Geschichte und Kunstgeschichte mit einbezogen. Der Landeslehrpreis 1999 wurde daneben an einen weiteren Preisträger vergeben. Mit dem Promotionspreis der Weißenburger Hermann Gutmann-Stiftung, der an jedem Promotionstermin verliehen wird, wurde Dipl.-Sozialwirt Torsten Wegener ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Dissertationen der WiSo-Fakultät und ist mit 3.000 Mark dotiert. In seiner von Prof. Dr. Günter Büschges am Lehrstuhl für Soziologie betreuten Dissertation Institutionelle Aspekte der Regionalisierung von Wirtschafts- und Strukturpolitik. Das Beispiel Sachsen-Anhalt. werden von Torsten Wegener das Zusammenspiel und die Neuordnung wirtschaftspolitischer Institutionen jeweils für die Regionalisierung unterschiedlicher wirtschaftspolitischer Strategien auf institutionelle Kohärenz hin untersucht. Prof. Dr. Michael Hofbeck, Oberarzt der Kardiologischen Abteilung der Klinik mit Poliklinik für Kinder und Jugendliche bei Prof. Dr. Helmut Singer, hat den Preis der Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie für seine Arbeit Pränatale Detektionsrate angeborener Rechtsherzfehler erhalten. Der Preis wurde anläßlich des 19. Deutschen Kongresses für Perinatale Medizin in Berlin überreicht. FAU UNIKURIER aktuell 16 Nr. 30/ Februar 2000

AUSZEICHNUNGEN Mit dem hochdotierten Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung wurde Andreas Löschel für seine Diplomarbeit: Die Zukunft der Alterssicherung - Vom Umlagezum Kapitaldeckungsverfahren in der Gesetzlichen Rentenversicherung ausgezeichnet. Die Arbeit wurde am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft von Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske angefertigt. Unter rund 500 eingereichten Arbeiten wurde Andreas Löschel von Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, in Berlin mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Mark dotiert. Die Helmut-Volz-Medaille der Technischen Fakultät wurde 1999 an den Nürnberger Unternehmer Albert Geyer vergeben in Würdigung seiner großen Verdienste um die Technische Fakultät, insbesondere seines persönlichen Einsatzes für den Ausbau der Fakultät. Albert Geyer verstarb im Alter von 70 Jahren, noch bevor er die an ihn vergebene Medaille persönlich in Empfang nehmen konnte. Bei einer Feierstunde im kleinen Kreis unterstrich Prof. Dr.-Ing. Dieter Seitzer, em. Inhaber des Lehrstuhls für Technische Elektronik, die Verdienste des mittelständischen Unternehmers für die Fakultät. Der Dekan Prof. Dr.-Ing. Harald Meerkamm übergab Urkunde und Medaille an die Witwe von Herrn Geyer, Hertha Geyer. Prof. Dr. med. Karl Heinz Plate, Abteilung für Neuropathologie, wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Verbundkoordinator des Forschungsverbundes Angiogene Therapie ernannt. Dieser Forschungsverbund wird seit 1995 durch das BMBFgefördert. Dr.-Ing. Horst Arnet, ehmals wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie von Prof. Dr. Manfred Geiger, wurde mit dem 1. Preis des AWF-Dissertationspreises 1999 ausgezeichnet. Der AWF - Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung e.v - hat eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschulen zum Ziel, insbesondere auch die Förderung des Technologietransfers. Erstmals ist dieser Preis an einen Erlanger Nachwuchswissenschaftler gegangen. Die Dissertation von Dr. Arnet verknüpft virtuos die Idee eines neuartigen kinematischen Formgebungsprozesses zur Herstellung komplexer Profilteile mit leistungsfähigen selbstlernenden wissensbasierten Planungswerkzeugen. Dr. Jörg Dötsch, wissenschaftlicher Assistent an der Klinik für Kinder und Jugendliche, ist einer der Träger des Jürgen-Bierich- Preises 1999 der Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Endokrinologie. Der von der Firma Pharmacia & Upjohn gestiftete Preis wurde ihm zur Hälfte für eine Arbeit zuerkannt, die im Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism veröffentlicht wurde. In dieser Arbeit wird untersucht, ob das Hormon Leptin, das für die Regulation von Appetit und Körpergewicht eine bedeutsame Rolle spielt, auch am Gedeihen des ungeborenen Kindes beteiligt sein könnte. Die Untersuchungen zeigten, daß Leptin in der Placenta von Müttern aktiviert wird, bei denen während der Schwangerschaft Bluthochdruck vorliegt; ein Zusammenhang mit Verzögerungen des Wachstums beim ungeborenen Kind, wie sie im Rahmen des mütterlichen Bluthochdrucks auftreten, ist demnach möglich. Prof. Dr. Frank Erbguth, Neurologische Klinik mit Poliklinik, hat auf der Internationalen Konferenz über Botulinum und Tetanus Toxin in Orlando, Florida, USA, den Posterpreis für die Untersuchung Dosiswirkungsbeziehungen der Schweißunterdrückung durch Botulinum Toxin A erhalten. Die Arbeit entstand zusammen mit den Co-Autoren Christina Braune und Dr. Frank Birklein. Dr. York Winter, bis Ende 1999 Assistent am Institut für Zoologie (Lehrstuhl Prof. Dr. Otto von Helversen), erhielt als Leiter einer von der Volkswagenstiftung finanzierten Nachwuchsgruppe am Zoologischen Institut der Universität München zum Thema Ökologische Neurobiologie eine Forschungsförderung von 2,5 Millionen Mark über fünf Jahre. Dr. Winter wurde Ende 1999 an der FAU habilitiert und wechselte zum 1.1.2000 an das Zoologische Institut der Universität München. Mit den VW-Stiftungsmitteln ist dort für die Nachwuchsgruppe eine C3-Stiftungsprofessur eingerichtet worden, welche mit ihm als Oberassistent (C2) besetzt wird. Im Rahmen der Forschungsaktivitäten dieser Nachwuchsgruppe werden neurobiologische Grundlagen und ökologische Konsequenzen des Ortsgedächtnisses von tropischen Blumenfledermäusen untersucht. Dipl.-Ing. Jürgen Richter, wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik von Prof. Dr. Lorenz-Peter Schmidt, wurde für seine herausragende Diplomarbeit und für seine mit Auszeichnung bestandene Diplomprüfung mit dem Studienpreis der SEW-Eurodrive-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 3.000 Mark dotiert. Die Diplomarbeit über eine neuartige Antenne aus nur dielektrischem Material für den Millimeterwellen-Frequenzbereich wurde 1998 von Prof. Dr. Hans Brand, bis 1998 Inhaber des Lehrstuhls für Hochfrequenztechnik, betreut. Trotz verlockender Industrieangebote hat sich Jürgen Richter für eine weitere Qualifizierung an der Universität Erlangen-Nürnberg entschieden. Zur Zeit arbeitet er in neuen Forschungsprojekten der Hochfrequenztechnik. Prof. Dr. Karl-Heinz Plattig, em. Professor für Physiologie, ist von der Vertreter-Versammlung des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg zum Ehrenvorsitzenden gewählt worden. Prof. Dr. Dieter Raithel, Leiter der Klinik für Gefäßchirurgie, wurde anläßlich des Kongresses der griechischen gefäßchirurgischen Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Prof. Dr. med. Kerstin Amann vom Pathologischen Institut der FAU wurde mit dem Teerstegen- Preis der Deutschen Dialyse-Gesellschaft ausgezeichnet. Sie bekam diesen international ausgeschriebenen Preis für ihre Arbeit Capillary/myocyte mismatch in the heart of uremic patients, die im Journal of the American Society of Nephrology erschienen ist. Prof. Dr. Hanns Christof Brennecke, Inhaber des Lehrstuhls für Ältere Kirchengeschichte, wurde von der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt anläßlich der Sitzung des Senats zu ihrem Mitglied gewählt. Prof. Dr. Horst Steinmann, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensführung, wurde die Ehrendoktorwürde der Robert-Schumann-Universität in Straßburg verliehen. Die Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der TU Chemnitz verlieh Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Manfred Geiger, Inhaber des Lehrstuhls für Fertigungstechnologie, die Ehrendoktor. Seit der Wende machte sich Prof. Geiger in bedeutendem Maße um die Förderung der Produktionstechnik an der TU Chemnitz verdient. Er unterstützte die Universität bei der Neustrukturierung der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik in Lehre und Forschung und ist Beiratsmitglied im Zentrum Mikrofabrikationstechnik Sachsen. Eine zweite Ehrendoktorwürde wurde Prof. Geiger durch die Universität Dortmund zuerkannt. Die dortige Fakultät für Maschinenbau würdigt Prof. Geiger als international führenden Wissenschaftler der Umform- und Lasertechnologie und als engagierten Sachverwalter der Interessen der Ingenieurwissenschaften in Senat und Hauptausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Außerdem wurde Prof. Geiger von der Universität Ljubljana anläßlich ihres 85-jährigen Geburtstags Anfang Dezember 1999 die Goldmedaille PRO UNIVERSITATE LABACEN- SI verliehen. FAU UNIKURIER aktuell 17 Nr. 30/ Februar 2000