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Sicher mit dem Rad zur Schule Informationen für Eltern von jungen Radfahrern

Vorwort Liebe Eltern, Kinder tasten sich langsam an ihre Verkehrsmittel heran. Oft beginnt es mit dem Bobbycar oder Dreirad, meist folgt ein Roller oder Kinderfahrrad. Das eigene Fahrrad ist dann meist der erste Höhepunkt in der technisch unterstützten Fortbewegung und die erste selbständige Fahrt macht unsere Kinder genauso stolz wie zuvor die ersten eigenständigen Schritte. Sie als Eltern haben hier eine besondere Verantwortung als Vorbild und Lehrer. Die Schulen und ihre Partner von Polizei, Verkehrswacht oder Unfallkassen unterstützen die Kinder dabei, im geschützten Raum erste Erfahrungen mit dem Fahrrad zu sammeln und Kompetenzen für das Verhalten im Verkehr auszubilden. Hierzu gibt es auch die sogenannte Radfahr prüfung, die in der Grundschule durchgeführt wird. Doch benutzen die Kinder in der Folge das Fahrrad in der Freizeit oder um damit zur Schule zu kommen, stellt sich für die Eltern die Frage, wie sicher sie sich damit bereits im Straßenverkehr bewegen können. Denn Radfahren ist gefährlich: Mehr als 60.000 meldepflichtige Unfälle im Straßenverkehr verzeichnet die Schüler-Unfallversicherung jedes Jahr. Die Hälfte davon sind Unfälle mit dem Fahrrad. Besonders betroffen: Kinder zwischen 10 und 16 Jahren. Und die notwendigen Koordinationsfähigkeiten für das sichere Verhalten im Verkehrsgeschehen sind bei unseren Kindern in diesem Alter unterschiedlich ausgeprägt. Daher möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre nicht nur Tipps zur sicheren Ausrüstung geben, sondern Ihnen vor allem ermöglichen, die Fähigkeiten Ihrer Kinder auf dem Fahrrad besser einschätzen zu können. Wir wünschen gute und sichere Fahrt! Ihre Berufsgenossenschaften und Unfallkassen 02

Inhalt 04 Das verkehrssichere Fahrrad Auf die richtige Ausstattung kommt s an 06 Die optimale Ausrüstung Sichtbarkeit 08 Der richtige Fahrradhelm Im Zeichen der Sicherheit 09 Ob der Helm richtig passt Machen Sie den Test 11 Wichtige Sicherungsmaßnahmen Taschentransport 12 Koordinationsfähigkeiten Gut gerüstet für den Straßenverkehr 15 Schulweg üben Wichtige Verkehrsregeln 03

Das verkehrssichere Fahrrad Auf die richtige Ausstattung kommt s an Wer sicher unterwegs sein will, braucht ein Rad mit einer guten Ausstattung. Nach der Straßenverkehrs-Zulassungs Ordnung (StVZO) sind bestimmte Ausrüstungsteile an Fahrrädern gesetzlich vorgeschrieben. Auch wenn Rennräder und Mountainbikes häufig ohne Beleuchtung ange bo ten werden, sind Sie da für ver antwort lich, dass die Sicher heits ausstattung für die Benutzung im Straßenverkehr nachgerüstet wird. Sie sollten darauf achten, dass das Rad Ihres Kindes ver kehrs sicher ist und zusätzliche, von Verkehrssicherheitsexperten empfohlene Aus stattungsmerkmale besitzt zum Bei spiel das Standlicht. 1. Rücklicht (rot; empfohlen mit Standlichtfunktion) mit 2. rotem Großflächenrückstrahler (meist im Rücklicht integriert) 3. roter Rückstrahler max. 600 mm vom Boden montiert 4. zwei Rückstrahler (gelb) je Pedal, nach vorn und hinten wirkend 04

5 6 1 2 7 8 3 4 9 10 5. zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen 6. wirkungsvolle, hell tönende Klingel 7. Scheinwerfer (weiß; empfohlen mit Standlichtfunktion) 8. Rückstrahler (weiß; darf im Scheinwerfer integriert sein) 9. Dynamo mit 6 Volt Spannung und mindestens 3 Watt Leistung 10. ringförmig zusammenhängende, weiße Reflexstreifen an den Reifen flanken oder den Felgen und /oder zwei gelbe, nach den Seiten wir kende Speichenrückstrahler je Laufrad 05

Die optimale Ausrüstung Sichtbarkeit Radfahrerinnen und Radfahrer haben es manchmal schwer. Besonders im Dunkeln, denn dann sind sie im Straßen verkehr gegenüber den mit Xenon- oder Halogenschein werfern ausgestatteten PKWs noch deutlicher im Nachteil als tagsüber. Achten Sie auf die volle Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlage (kontinuierliches Licht, kein Flackerlicht) und die Sauberkeit aller Reflektoren. Eine Beleuchtungsanlage mit Standlicht ist sehr empfehlenswert. Reflektierende Fahrradmäntel, besser noch zusätzliche Speichenreflektoren, er höhen die Sichtbarkeit [1]. Durch die Fahrbewegungen werden Fahrräder mit Speichenreflektoren auch von vorn und hinten erkannt, sogar ein am Boden liegendes Fahrrad wird noch gesehen. Fußgänger und Radfahrer sollten helle Kleidung tragen, um besser gesehen zu werden. 1 Viel wirksamer noch als helle Kleidung sind reflektierende Materialien eingearbeitet in die Kleidung oder zusätzlich als Reflexbänder oder Weste [2]. 2 06 Wir danken der Firma 3M und dem Bayerischen GUVV für die bereitgestellten Fotos.

07

Der richtige Fahrradhelm Im Zeichen der Sicherheit Radfahrerinnen und Radfahrer haben keine Knautschzone. Deshalb kommt es darauf an, sich so sicher und sichtbar wie möglich zu machen auch auf Radwegen abseits des öffentlichen Straßenverkehrs. > falsche Helmposition Der Helm hat helle, leuchtende/ fluoreszierende Farben und reflektierende Elemente. Er muss Stirn, Schläfen und Hinterkopf schützen, die Ohren bleiben frei. Der Kinnriemen muss mindestens 18 Millimeter breit sein und sich leicht öffnen lassen. Der geschlossene Helm darf nicht wackeln. Der Helm sollte möglichst leicht sein (circa 350 Gramm) und Lüftungsschlitze haben. Er muss ein Prüfzeichen (GS-TÜV, CE, DIN) haben. Nehmen Sie Ihr Kind zum Kauf des Helmes mit und probieren Sie ihn dem Kind an. Wenn der Helm passt und dem Kind gefällt, wird es ihn auch tragen. Hat der Helm bei einem Sturz seine Aufgabe erfüllt, muss er in jedem Fall ersetzt werden. 08

Ob der Helm richtig passt Machen Sie den Test So können Sie und Ihr Kind leicht überprüfen, ob der Fahrradhelm auch richtig sitzt. > richtige Helmposition > Kopfring festziehen > Kinnriemen einstellen 1. Helm richtig aufsetzen, Kopfring festziehen und das Gurtband unter dem Kinn verschließen. Die Hände packen die Helmschale und drehen den Helm zur Seite. Der Kopf muss sich sofort mitbewegen. > Lässt sich der Helm drehen, ohne dass der Kopf sich mitbewegt, muss der Kopfring fester gestellt werden. 2. Helm mit beiden Händen oberhalb der Ohren festhalten und ihn nach vorne in Richtung der Nase zu kippen versuchen. > Lässt sich der Helm über die Augen oder sogar bis auf die Nase kippen, dann sind die hin teren Gurtbänder zu lose eingestellt. 3. Nun versuchen Sie, den Helm nach hinten in den Nacken zu drehen. > Lässt sich der Helm so weit nach hinten drehen, dass die Stirn freiliegt (im Falle eines Sturzes ist sie damit ungeschützt), dann sind die vorderen Gurtbänder und/oder der Kinnriemen zu lose eingestellt. 4. Versuchen Sie, den Helm nach oben vom Kopf abzuheben. > Lässt sich der Helm (mehrere Zentimeter) auf- und abbewegen, dann ist der Kinnriemen zu locker eingestellt. 5. Das geschlossene Kinnband nach vorn über das Kinn (hin zum Mund) zu schieben versuchen. > Lässt sich das Kinnband über das Kinn hinaus verschieben, dann ist es zu locker eingestellt. Das Kinnband soll fest sitzen, aber nicht drücken. 09

10

Wichtige Sicherungsmaßnahmen Taschentransport Auf dem Weg zur Schule stellt sich unweigerlich die Frage: Wohin mit der Schultasche? Und auch der Schutz des Fahrrads vor Diebstahl will gelernt sein. Taschen sicher transportieren Wird eine Schultasche oder anderes Gepäck transportiert, muss dieses sicher verstaut werden und darf das Fahren nicht erschweren oder runterfallen. Am besten werden Taschen unter den Gepäckträger geklemmt und zusätzlich mit einem Zurrgurt ge sichert oder der Tornister während der Fahrt auf dem Rücken getragen. Auch im Fahrradkorb sollten Taschen zusätzlich mit einem Spanngummi gesichert werden. Schutz vor Diebstahl 3 1 2 Eingebaute Speichenschlösser [1] sollten immer abgeschlossen werden, bieten aber keinen ausreichenden Schutz. Entscheidend ist, dass das Rad vorzugsweise mit einem hochwertigen Bügelschloss, einem auf ein kompaktes Maß reduzierbaren Faltschloss [2] oder mit einer vergleichsweise flexibleren Schloss-Ketten-Kombi nation [3] an einem sicheren Fahrradständer oder einem Geländer bzw. einer Laterne angeschlossen werden kann. So erreichen Ihre Kinder einen opti malen Fahrrad-Diebstahlschutz. 11

Koordinationsfähigkeiten Gut gerüstet für den Straßenverkehr Soll Ihr Kind sicher am Straßenverkehr teilnehmen können, muss es das Fahrrad sicher beherrschen. Ganz besonders wichtig ist dabei die Koordinationsfähigkeit Ihres Kindes. Jüngere Kinder sind im Straßenverkehr überfordert und können bestenfalls in Begleitung Erwachsener mit eindeutigen Anweisungen auf Kurzstrecken am Verkehrsgeschehen teilnehmen. Die Einschätzung von Geschwindigkeiten anderer Verkehrsteilnehmer gelingt erst im Alter von etwa elf bis zwölf Jahren. Auch zur Schule sollten Kinder unter zwölf nur fahren, wenn die Strecke kurz und übersichtlich, das Verkehrsaufkommen gering ist und die Strecke zusammen mit Erwachsenen über einen längeren Zeitraum eingeübt wurde. 12 Wie Sie die Koordinationsfähigkeiten Ihres Kindes testen können, zeigt Ihnen die folgende Checkliste.

Aufsteigen und losfahren Kann Ihr Kind nach beiden Seiten hin sicher auf- und absteigen? Fährt es gradlinig los oder fährt es Schlangenlinien? Ist es beim Losfahren voll mit dem Fahrrad beschäftigt, oder kann es auch noch auf andere Dinge achten? Lenken Kann Ihr Kind enge Kreise und Bögen nach beiden Seiten fahren? Kann es beidhändig exakt geradeaus fahren? Kann es während der Fahrt kurzzeitig die eine oder andere Hand vom Lenker nehmen, ohne dadurch von der Fahrtrichtung abzukommen? Kann es sich während der Fahrt kurz nach hinten umsehen, ohne einen Schlenker zu fahren? Bremsen und anhalten Kann Ihr Kind schnell und mit ausreichender Kraft die Rücktrittbremse betätigen? Kann es das Fahrrad (bei Geradeausfahrt) auch allein durch die Handbremse rasch zum Stehen bringen? Kann Ihr Kind Rücktrittbremse und Handbremse gleichzeitig betätigen, um dadurch einen möglichst kurzen Bremsweg zu erzielen? Hält es das Fahrrad auch beim Bremsen in der Spur? Bleibt es bis zum Stillstand der Räder auf dem Sattel oder springt es vorher ab? Schafft Ihr Kind es, auf ein Kommando ( Stopp, rotes Signal) rasch und sicher anzuhalten? Ausweichen Kann Ihr Kind durch rasches Lenken und Gewichtsverlagerung die Fahrtrichtung ändern? Kann es ausweichen, wenn Sie ihm von der Seite unvermutet in den Weg treten oder die Hand ausstrecken? 13

Geschicklichkeit Kann Ihr Kind während der Fahrt die Klingel betätigen? Kann es einhändig fahren und dabei Zeichen geben (Arm rechts und links ausstrecken)? Wie geschickt verhält es sich, wenn es mit dem Fahrrad über ein kleines Hindernis (z. B. einen dünnen Ast) fahren muss? Hält es beim Fahren ausreichenden seitlichen Abstand zu Hindernissen (Zäune, Hecken, parkende Autos)? Kann es sein Fahrrad geschickt, sicher und schnell schieben? Fahrten auf dem Gehweg Fährt Ihr Kind auf dem Gehweg so langsam und umsichtig, dass keine Fußgänger gefährdet werden? Hält es ausreichend Abstand zum Bordstein? Hält Ihr Kind ausreichend weit vor dem Bordstein an, wenn es eine Fahrbahn überqueren will? Orientiert es sich nach beiden Seiten, bevor es mit dem Rad die Fahrbahn betritt? Ist es beim Überqueren der Fahrbahn ausschließlich mit dem Schieben des Fahrrades beschäftigt, oder kann es auch noch auf den Straßenverkehr achten? 14 > Übungen, die Ihr Kind noch nicht beherrscht, sollten Sie mit ihm trainieren.

Schulweg üben Wichtige Verkehrsregeln Schulweg Fahren Sie neue Strecken mit dem Fahrrad gemeinsam ab und lassen Sie Ihr Kind dabei vor sich fahren. Erklären Sie gefährliche Situationen, zum Beispiel an Kreuzungen, Ampeln, Bahnübergängen. Besonders riskant ist der tote Winkel bei abbiegenden LKWs. Die wichtigsten Straßenverkehrsregeln für Sie und Ihr Kind Straßennutzung Ist kein Radweg vorhanden, müssen Radfahrer die Straße benutzen. Ausnahme: Kinder bis acht Jahre müssen auf dem Gehweg fahren, Kinder bis zehn Jahre dürfen es. Beleuchtung Wenn es die Sichtverhältnisse erfordern, müssen Radfahrer das Licht einschalten. Funktionsfähige Beleuchtung ist auch am Tag Pflicht. Fahrradwege Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen auf dem Gehweg fahren. Bis zum 10. Geburtstag dürfen Kinder den Gehweg nutzen, dürfen aber auch auf der Straße oder dem Radweg fahren. Auch hier gilt das Rechtsfahrgebot. Hier hat der Gesetzgeber eine Übergangslösung geschaffen, die es Eltern ermöglicht, den Entwicklungsstand Ihres Kindes zu berücksichtigen. Telefonieren Auch Radfahrer dürfen während der Fahrt nicht mit dem Handy telefonieren oder eine SMS schreiben. Ampel Wer als Radfahrer eine rote Ampel missachtet, muss mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg rechnen. Geschwindigkeit Auch Fahrradfahrer müssen ihre Geschwindigkeit an die Verkehrssituation anpassen, insbesondere auf Gehwegen bzw. gemeinsamen Gehund Radwegen oder in Spielstraßen. 15

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Mittelstraße 51, 10117 Berlin Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse und unter: www.risiko-raus.de