Klimawandel in Hessen. Dr. Paul Becker Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes

Ähnliche Dokumente
Der Klimawandel in Bayern. Dipl.-Met. Gudrun Mühlbacher, Leiterin des Regionalen Klimabüros München

Klima-Vorhersagbarkeit und Regionale Klimaprojektionen

Klimawandel: Fakten, Optionen, Wirkungen

Globale Erwärmung Fiktion oder Wirklichkeit. Dr. Felix Blumer KKL, Frühjahr 2014

Ist der Klimawandel menschengemacht?

Einfluss des globalen Klimawandels auf den Wasserkreislauf. Inhalt

Klimawandel in Mitteldeutschland

Klimabericht Urschweiz Im Auftrag der Kantone Uri, Schwyz, Nidwalden, Obwalden

Kühlen statt heizen?

Klima und Klimawandel

reclip:century regionalisierte Klimaszenarien für Österreich

Trockenheit in alpinen Wäldern im Licht des Klimawandels

Die Fieberkurve des Planeten Erde

Rede von Dr. Paul Becker Mitglied des Vorstands und Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes

Regionale Klimaprojektionen für das Einzugsgebiet des Westlichen Bug (Ukraine/Polen/Weißrussland)

Klimawandel - Können wir die Katastrophe noch verhindern?

Klimawandel, Baumartenwahl und Wiederbewaldungsstrategie - Chancen und Risiken für den Remscheider Wald -

Anpassung an den Klimawandel in München Grundlagen und kommunale Umsetzungsstrategie. METTOOLS IX, März 2015, Offenbach

Auswirkungen des Klimawandels auf Wälder im Ballungsraum

Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz. Philipp Reiter Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen

Waldstandorte und Klimawandel

Verwendung regionaler Klimamodelldaten in Klimaimpaktstudien

Szenarien zur Klimaänderung in der Schweiz CH2011

Das Klima im Exkursionsgebiet

Dezember 2015 meteorologisch gesehen

Fragestellung. Aussagen zur zukünftigen Gefährdung Verschneidung zukünftiger Areale mit heutigen Schutzgebieten

Wasserrahmenrichtlinie und Klimawandel

Biodiversität & Naturschutz. 6. Zerstörung, Fragmentierung und Schädigung von Lebensräumen

Dialekte der Klimaforschung: Von den Ergebnisdaten zur Darstellung

Institution. Deutscher Wetterdienst Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung (ZAMF) Bundesallee Braunschweig

Boden und Klimawandel. Boden und Klimawandel - Referat Bodenkunde/Bodenschutz, Dr. Stefan Brune

Warum Bremen (noch) nicht umziehen muss

Klima-Vortragsreihe Der Klimawandel und die Weltklimapolitik

Die Klimaänderung. Grundlagen und Massnahmen am Beispiel Trockenheit im Kanton Graubünden

Kapitel 1 und 2. Stand: September Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes

Der Münchner Hitzesommer 2015 Zweitwärmster seit Messbeginn mit einem Rekord an heißen Tagen (> 30 C)

Natürliche Miesmuschelbestände im Schleswig Holsteinischen Wattenmeer: Historische Daten und aktuelle Trends

Erstellung einer Statistik über Extremereignisse und Klimaveränderungen in Hessen. Christian Martin Weder

Institut für Meteorologie Universität für Bodenkultur. Räumlich und zeitlich hochaufgelöste Temperaturszenarien. bezüglich Adaptionsstrategien

Siedlungswasserwirtschaft klimarobust gestalten

EU ist das zu schaffen?

Potentielle Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten der Landwirtschaft an den Klimawandel im Marchfeld

Einführung zu den drei Vorträgen

Was die Fachhändler bewegt: Schlagworte der Händler zur Umsatzmeldung UMSATZENTWICKLUNG-MAI: +3,8% UMSATZENTWICKLUNG-KUMULIERT: +1,3%

Klima- und Naturgefahren. Dr. Andreas Kyas Risk Management Center Firmenkunden Nichtleben

Aspekte des Klimawandels in der Projektentwicklung Windenergie Hauke Eggers-Mohrmann

Ergebnisse für das Handlungsfeld Wald- und Forstwirtschaft Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel Fachkonferenz Berlin, 01.

Auswirkungen des Klimawandels auf den Hochwasserschutz in Baden-Württemberg

Klimaänderung und Wasserressourcen Projekt CCHydro

Klimaveränderung (k)ein Fall für das Risikomanagement kontaminierter Sedimente? Susanne Heise, HAW-Hamburg

Extreme Variabilität Klimaänderung

Klimaanpassung in Planungsverfahren

Grundlagen der Umwelttechnik. 2. Klimaschutz. Vorlesung an der Hochschule Augsburg Dr. Siegfried Kreibe

(9) Strahlung 2: Terrestrische Strahlung Treibhauseffekt

Feld, Wald und Wiese wie beeinflussen Landoberflächen das Klima?

Bericht zum Neubeginn der CLM- Konsortialrechnungen infolge

Klimawandel in Deutschland. Zahlen und Themen

2. Die globale Erwärmung

Christian-D. Schönwiese Universität Frankfurt/Main Institut für Atmosphäre und Umwelt

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v.

Stickstoff-Effizienz von Mais bei Gülle-Strip-Till

Klimawandel in Thüringen eine Herausforderung in unserer Zeit

Methodische Aufbereitung der Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels im Elbe-Einzugsgebietes in Form eines Dialogs

Übung 5 : G = Wärmeflussdichte [Watt/m 2 ] c = spezifische Wärmekapazität k = Wärmeleitfähigkeit = *p*c = Wärmediffusität

Bedeutung von Wald im Rahmen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik

Entwicklung eines Basisdatensatzes regionaler Klimaszenarien

Richtlinien und Tipps für die Präsentationen

Lehrinhalte 1. Vorlesung Einführung Temperatur

RISIKEN, ANPASSUNGSBEDARF UND CHANCEN AUS DEM KLIMAWANDEL: DAS BEISPIEL EINES RÜCKVERSICHERERS. Eberhard Faust, Munich Re

Aufbau einer Klimadatenbank für Sachsen-Anhalt

Bewässerung von Kartoffeln

CO 2 und Speisenherstellung. CO 2 - Bilanz. aus dem Blickwinkel Ernährung

Klimaschutz geht uns alle an!

Zeitlich-räumliche Verteilung der Gebietsniederschläge in Europa. B. Rudolf

Der Schutzwald, das natürliche Bollwerk gegen Naturereignisse, reagiert auf Umwelteinflüsse!

Auswirkungen des Klimawandels in Nordrhein - Westfalen. Langfristige Umweltentwicklungen, Klimaschutz und übergreifende Themen der Umweltforschung

H mm. H mm

e = RF * ES, wobei RF die Relative Feuchte ist.

Klima & Energie Einführung Klimathematik: Ursachen, Folgen, Konferenzen

350³ Wärmedämmung an Gebäuden als Beitrag zum Klimaschutz Hintergrundinformationen Die wichtigsten Begriffe Treibhauseffekt

Deutscher Wetterdienst CDC. Climate Data Center. Zugang zu den Klimadaten des. Deutschen Wetterdienstes

Scnat Jahreskongress 2012, Interlaken Auswirkungen der Klimaänderung auf Wasserverfügbarkeit und Wassernutzung im Alpenraum

Sossenheimer Straße. Friedhof Sossenheim. Frankfurter Straße. Industriepark Höchst. Industriepark Höchst. Brüningstraße. Tor H831.


NEWSLETTER Projekt NEYMO Nummer 6 / September 2013

5. Symposium Anpassung an den Klimawandel

Techno - ökonomische Analyse der Integration von flusswassergespeisten Großwärmepumpen in FW-Netzen

"Zeitlicher Zusammenhang von Schadenshäufigkeit und Windgeschwindigkeit"

Auswertung regionaler Klimamodelle für das Land Brandenburg

Waldökosysteme im Klimawandel

Grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Klima- und Klimafolgenforschung Transgraniczna współpraca w zakresie klimatu

Klimaänderung 2007: Wissenschaftliche Grundlagen

Orkantief NIKLAS wütet am 31.März 2015 über Deutschland

Vergleichende Analyse der Energiebilanz zweier Untersuchungsflächen der Landnutzungen Grasland und Wald in der südlichen Oberrheinebene

Neues aus dem Grundwasserüberwachungsprogramm

Überschwemmung, Starkregen und Sturm Die Folgen des Klimawandels und die Herausforderungen für Versicherungswirtschaft und Kommunen

Nationale Anpassungsstrategie Schweiz

das Zusammenspiel zwischen gesellschaftlicher Konstruktion des Problems und den Institutionen

Management Summary. Publisher iimt University Press:

Anpassen statt vermeiden. Business as usual Welche Folgen und Kosten entstehen?

Transkript:

Klimawandel in Hessen Dr. Paul Becker Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes

Deutschlandwetter im Mai 2013 Zweitnassester Mai seit 1881 war auch noch sehr trüb Abweichung Mai 2013 vom Mittel 1981-2010 Temperatur Niederschlag DWD-Witterungsreport, Juni 2013 Hessen: Pressemitteilung DWD 28.5.2013 Temperatur: 11,3 C (langjähriges Mittel 12,1 C) Niederschlag: 139 l/m² (71 l/m²) Sonnenstunden: 112 h (194 h) sonnenscheinärmstes Bundesland Schlammlawine am 17. (während eines schweren Gewitters) in Heringen bei Bad Hersfeld (mehr als 15 Häuser beschädigt) intensiver Regen in Neukirchen- Hauptschwenda am 27. mit 53,4 l/m² Hochwasser: Fulda und Werra Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 2

1951 1954 1957 1960 1963 1966 1969 1972 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 1881 1887 1893 1899 1905 1911 1917 1923 1929 1935 1941 1947 1953 1959 1965 1971 1977 1983 1989 1995 2001 2007 2013 200,00 180,00 160,00 140,00 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 0,00 Niederschlag Mai Hessen Deutschland In Hessen noch extremere Werte als in Deutschland, aber keine absoluten Rekorde 350 300 250 200 150 100 50 0 2013 Sonnenscheindauer Mai 2013 Hessen Deutschland Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 3

Wetter und Landwirtschaft in Deutschland im Frühjahr 2013: Extreme Bodenfeuchte wie seit 50 Jahren nicht mehr Pressemitteilung DWD 31.5.2013 sind aktuell rund 40 Prozent der Fläche Deutschlands von Bodenfeuchten betroffen, wie sie seit 1962 nicht mehr beobachtet wurden. Ausnahmen gibt es im Wesentlichen im äußersten Osten und Westen des Landes. Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 4

Lufttemperatur Deutschland und global seit 1881 in C als Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 Legende Abweichung Deutschland Abweichung global linearer Trend Deutschland linearer Trend global Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 5

Wir müssen die langfristige Entwicklung im Blick behalten Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 6

CO2-Emissionen (Milliarden Tonnen Kohlenstoff) Die zukünftigen CO 2 -Emissionen sind entscheidend nur Zunahme Abnahme nach 2060 Abnahme nach 2040 Emissionsszenarien beschreiben die CO 2 -äquivalent Emissionen für verschiedene mögliche Varianten der zukünftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung SRES Szenarien (IPCC - Special Report on Emissions Scenarios) Quelle: IPCC 2007 (WGI-AR4, Summary for Policymakers, Feb. 2007) Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 7

Globale Klimamodelle berechnen die Lufttemperaturänderungen für die Emissionsszenarien Lufttemperatur E1-Szenario Mitigationsszenario, das Je nach Entwicklung für das 2 C-Ziel der EU der anthropogenen (Klimaänderung bis Ende 2100 gegenüber Emissionen vorindustrieller Zeit) ergeben sich nötig verschiedene ist: Langfristige Erwärmungs- Stabilisierung der CO2-äquivalent- Szenarien. Konzentrationen auf 450ppm mit einem Maximum von 535ppm um 2045 Quelle: IPCC 2007 (WGI-AR4, Summary for Policymakers, Feb. 2007) Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 8

! Diese PowerPoint-Seite enthält Animationen, die im PDF-Format nicht wiedergegeben werden können! Perzentil-Darstellung der Modellergebnisse Wert, z.b. Temperatur [ C] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Datenmenge, z.b. Monatsmittel März 1993 bis 2011 (19 Jahre) Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 9

! Diese PowerPoint-Seite enthält Animationen, die im PDF-Format nicht wiedergegeben werden können! Perzentil-Darstellung der Modellergebnisse Wert, z.b. Temperatur [ C] 85 % der Datenmengenwerte unterschreiten diesen Wert 4,63 C 50 % der Datenmengenwerte unterschreiten diesen Wert 3,32 C 1,78 C 15 % der Datenmengenwerte unterschreiten diesen Wert 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 0 % 15. 10 % 20 % 30 % 4050. % 50 % 60 % 70 % 85. 80 % 90 % 100 % Perzentil Perzentil Perzentil Ein Perzentil teilt die Datenmenge in Anteile. Beim 50. Perzentil sind 50% der Zur Werte Ermittlung kleiner und von 50% Perzentilen sind größer. werden Beim die 85. Werte Perzentil der Größe sind nur nach 15% sortiert. der Werte größer. Mit Perzentilen können z.b. Extremwertschwellen definiert werden. Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 10

Temperatur Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 11

Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 12

Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) 1,1 1,5 1,6 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 13

Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Zahl der Heißen Tage Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Zahl der Heißen Tage 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 14

Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,6 Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Änderung der Zahl der Heißen Tage auf Basis 1,1 1,5 von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Zahl der Heißen Tage Änderung der Zahl der Heißen Tage auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 15

Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend 1881 2009 Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Zahl der Heißen Tage Änderung der Zahl der Heißen Tage auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 16

Lufttemperatur Deutschland Hessen - Frankfurt 13 C Stationsverlegungen 12 11 Frankfurt-Palmengarten 1856-2007 Stationsverlegungen 10 9 8 7 Deutschland 1881-2012 Hessen 1881-2012 6 1857 1867 1877 1887 1897 1907 1917 1927 1937 1947 1957 1967 1977 1987 1997 2007 Deutschland Hessen Frankfurt-Palmengarten D 30 one-sided Hessen 30 one-sided Ffm Palm 30 one-sided 30-jähr. Mittelwerte (einseitig) 5-jähr. Mittelwerte einzelne Jahre Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 17

Anzahl der Heißen Tage MAX-Temperatur 30 C seit 1950 in C 25 20 15 Hessen 10 Legende Einzeljahre polynomischer Trend linearer Trend 5 0 1950 2010 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 18

Änderung Hitzetage pro Jahr: 2071-2100 im Vergleich zu 1971-2000 Quelle: http://atlas.umwelt.hessen.de/ Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 19

Frankfurt am Main Mittlere Anzahl der tage (Tmax 25 C) Modell: MUKLIMO_3 Antrieb: Beobachtungen 1971 2000 Evaluierung: Offenbach (1971-77 & 1980-95) Simulation 52.2 d/a Beobachtung 49.6 d/a Rhein-Main-Airport (1971-2000) Simulation 40.3 d/a Beobachtung 46.1 d/a Innenstadt Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 20

! Diese PowerPoint-Seite enthält Animationen, die im PDF-Format nicht wiedergegeben werden können! Klimawandel Auswirkungen in der Stadt Änderung der Zahl der tage 1961 2100 in Frankfurt/Main Wirkmodell MUKLIMO_3 Antrieb durch CLM (A1B) Stand 09/2011 Quelle: Deutscher Wetterdienst, Abteilung Klima- und Umweltberatung Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 21

! Diese PowerPoint-Seite enthält Animationen, die im PDF-Format nicht wiedergegeben werden können! Einfluss von Landnutzungsänderungen auf tage 1971-2000 in Frankfurt/Main Geplante Landnutzung Änderung tage Nordosten Frankfurts Das sommerliche Temperaturniveau wird reduziert durch neue Grünflächen und erhöht durch verdichtete Bebauung. Geeignete Stadtplanung ist eine Möglichkeit zur Anpassung an den Klimawandel Wald Park Ein-, Mehrfam.haussiedl. Reihenhaussiedl. Zeilenbebauung Blockbebauung Gewerbe (dicht) Zeilenbeb. + Hochhäuser Güter- Bahnhof -6-4 -2 0 2 4 6 8 10 12 Tage pro Jahr Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 22

Anzahl der Eistage MAX-Temperatur 0 C seit 1951 in Tagen 70 60 50 40 Hessen 30 Legende Einzeljahre polynomischer Trend linearer Trend 20 10 0 1951 2011 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 23

Niederschlag Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 24

Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der der mittleren mittleren Niederschlagsmenge Niederschlagsmenge Winter Winter -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 25

Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der mittleren Niederschlagsmenge Winter auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B) -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % Änderung der mittleren Niederschlagsmenge Winter Änderung der mittleren Niederschlagsmenge auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B) Winter 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 -40-50 % 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 -40-50 % Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 26

Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der mittleren Niederschlagsmenge Winter -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % Änderung der mittleren Niederschlagsmenge auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B) Zahl der Tage mit Niederschlag über 30mm Zahl der Tage mit Niederschlag über 30mm Winter 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 -40-50 % 0 1 2 3 3-5 5-15 >15 Tage/Dekade Winter 0 1 2 3 3-5 5-15 >15 Tage/Dekade Winter 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 27

Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der mittleren Niederschlagsmenge Winter Winter -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % Zahl der Tage mit Niederschlag über 30mm Winter deutliche Zunahme 0 1 2 3 3-5 5-15 >15 Tage/Dekade moderate Zunahme keine Änderung leichte Abnahme 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Änderung der mittleren Niederschlagsmenge auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B) Änderung der Starkregenhäufigkeit (99. Perzentil) bis 2100 im Winter Vergleich zu 1961 2000 6 Projektionen A1B-Szenario Winter deutliche Zunahme moderate Zunahme keine Änderung leichte Abnahme 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 -40-50 % Änderung der Starkregenhäufigkeit (99. Perzentil) bis 2100 im Vergleich zu 1961 2000 6 Projektionen A1B-Szenario Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 28

Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der mittleren Niederschlagsmenge Winter -48-40 -32-24 -16-8 0 +8 +16 +24 +32 +40 +48 % Zahl der Tage mit Niederschlag über 30mm Winter 0 1 2 3 3-5 5-15 >15 Tage/Dekade 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004 Änderung der mittleren Niederschlagsmenge auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B) Winter Änderung der Starkregenhäufigkeit (99. Perzentil) bis 2100 im Vergleich zu 1961 2000 6 Projektionen A1B-Szenario Winter deutliche Zunahme moderate Zunahme keine Änderung leichte Abnahme 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 -40-50 % Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 29

Niederschlagshöhen für Hessen seit 1881 in mm Niederschlagshöhe Mittelwert 1961-1990 geglätteter Mittelwert linearer Trend Hessen Jahr 1881 2012 Winter 1881 2012 1881 2012 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 30

Anzahl der Tage mit mindestens 30 mm Niederschlag seit 1950 in Tagen 4 3 2 Hessen 1 Legende Einzeljahre linearer Trend 0 1950 Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 31

Skeptizismus Trendskeptiker bezweifeln, dass es einen eindeutigen Erwärmungstrend im Wettergeschehen gibt. Ursachenskeptiker bezweifeln den Zusammenhang zwischen der Temperaturentwicklung und dem CO2-Gehalt der Atmosphäre. Folgenskeptiker bezweifeln, dass eine Erwärmung gravierende negative Folgen hat. http://www.klimaskeptiker.info/ Quelle: MEV-Verlag Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 32

Abweichung ( C) zum Zeitraum 1961-1990 Trendskeptiker: Erwärmung seit 1998 gestoppt? Klimatrend steht bis heute nicht im Widerspruch zu den Projektionen der IPCC- Modelle, da sich natürliche Schwankungen und anthropogene Erwärmung überlagern. Globale Mitteltemperatur 1850 2008 leichter Rückgang der Temperatur im globalen Mittel von 1998-2008 um ca. 0,2 C: l Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 33

Klimasimulation mit gekoppelten globalen Klimamodellen IPCC-AR4-Modelle nutzen bis zu 18 verschiedene Randbedingungen als Antrieb ( Forcing Agents ) Mit anthropogenen Einflüssen (u. a.): CO2 Landnutzung Quelle: IPCC 2007 Natürlich (ohne anthropogene Einflüsse): solare Aktivität vulkanische Aktivität Der beobachtete Temperaturverlauf ist nicht mit ausschließlich natürlichen Antrieben zu erklären. Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 34

Ursachenskeptiker: CO2-Konzentration und Temperatur Paläo-Klima Quelle: JD Shakun et al., Nature 484, 49-54 (2012) doi:10.1038/nature10915 Heute: Andere Ursache, gleicher Mechanismus CO2 verstärkt die durch Schwankungen in der Erdumlaufbahn verursachte Temperaturerhöhung an den Polen so stark, dass sie sich auf die gesamte Erdoberfläche ausdehnt. Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 35

Klimawandel-Skeptiker : Solare Variabilität ist hauptverantwortlich für den beobachteten Klimawandel CO 2 (ppm) Temperatur, CO 2 und Sonnenflecken (als Maß für die Sonnenaktivität) Zahl der Sonnenflecken Temperaturabweichung ( C) Temperatur CO 2 Sonnenflecken wichtigstes Gegenargument: Sonnenaktivität und Temperaturabweichung gute Übereinstimmung Divergenz Kurven (Sonnenaktivität und Globaltemperatur) divergieren spätestens seit 1980 (z.b. Lockwood & Fröhlich, 2007) Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 36

Alarmismus Übertreibung der Bedrohung Ursachen Erklärung wissenschaftlicher Hypothesen zur Wahrheit Hockeyschlägerkurve Trend Bewusste oder unbewusste Ignoranz unvermeidlicher Unsicherheiten Fehler im IPCC AR4 Gletscher im Himalaya Meeresspiegelanstieg NL Africagate Folgen Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 37

Klimawandel in Hessen ein Fazit Unser Klima ist geprägt durch eine hohe Variabilität. Selbst eine Stagnation der Erwärmung über mehrere Jahre wäre kein Beweis für ein Ende des Klimawandels. Das Klimasystem ist zu komplex, um alle Prozesse bereits heute verstehen und vollständig berücksichtigen zu können. Anpassung an den Klimawandel kann und muss dennoch trotz aller noch vorhandenen Unsicherheiten jetzt erfolgen! Die Bundesländer spielen dabei eine wesentliche Rolle! Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 38

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Paul Becker: Klimawandel in Hessen 39