Die Mitgliedschaft Österreichs bei der ESA jährt sich heuer zum 20. Mal.

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Transkript:

Sehr geehrter Herr Generaldirektor, Sehr geehrter Frau Staatssekretärin, werte Festgäste! Die Mitgliedschaft Österreichs bei der ESA jährt sich heuer zum 20. Mal. Der Beitritt Österreichs zur ESA, welcher am 1. Jänner 1987 nach Ratifizierung durch das Parlament in Kraft trat, wurde am 12. Dezember 1985 am Sitz der ESA in Paris unterzeichnet. Die Unterschrift für die ESA leistete deren damaliger ESA-Generalsekretär Raimar Lüst. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe als damaliger Wissenschaftsminister für die Republik Österreich zu unterschreiben, und mein geschätzter Kollege als französischer Wissenschaftsminister war damals Hubert Curien. Ein besonders anerkannter Wissenschafter und ein besonders liebenswürdiger Mensch. Als jemand, der während seiner Schulzeit schwankte, ob er Rechtswissenschaften oder Astronomie studieren sollte, hat mich die Weltraumforschung, und alles was damit zusammenhing, besonders interessiert. Das Weltraumzeitalter wird allgemein mit dem Start des ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik-1 begonnen. Der Start des russischen Sputnik-1 Satelliten ist am 4. Oktober

1957 erfolgt. Damals regierte eine Atmosphäre des politisch und militärisch motivierten Wettbewerbs zwischen zwei Großmächten und der sowjetische Erfolg mit dem Sputnik hatte in Österreich einen regelrechten Schock zur Folge, der wiederum dem amerikanischen Raumfahrtprogramm im wahrsten Sinne des Wortes Flügel verlieh. Eine weitere Konsequenz waren Verhandlungen im Rahmen der Vereinten Nationen zum Abschluss des Vertrages über die ausschließlich friedliche Nutzung des Weltraumes, des so genannten Weltraumvertrages, dessen Bestehen sich heuer zum 40. Mal jährt. Dieser Vertrag, sowie die späteren Verträge sind unter maßgeblicher Beteiligung österreichischer Experten in den Vereinten Nationen entstanden. Ziel des Vertrages war es, zu verhindern, dass einzelne Staaten - adressiert waren damals vor allem die Sowjetunion und die USA - Himmelskörper okkupieren, und dass Waffen in den Weltraum gebracht werden. Europa antwortete mit der Gründung der Europäischen Raumfahrtagentur ESA mit dem Ziel der friedlichen Nutzung und Erforschung des Weltraums. Ziel war die Bündelung der nationalen Interessen auf der europäischen Ebene im Bereich der Hochtechnologie mit

gemeinsamen wissenschaftlichen und technologischen Zielen. Der Hintergrund für Österreichs Teilnahme an der Europäischen Raumfahrtagentur vor 20 Jahren war die Überzeugung, dass der Anschluss an die europäische Spitzen-Wissenschaft und Technologie nur durch eine aktive Mitarbeit gewährleistet werden kann. Das Ziel war, anspruchsvolle technologische Beiträge zur Raumfahrt zu liefern und dadurch an diesem Teil der europäischen Integration mitzumachen. Österreich konnte sich zudem besonders profilieren als Sitz der Weltraumaktivitäten der Vereinten Nationen: 1959 wurde das UN-Büro für Angelegenheiten des Weltraums in der Wiener UNO-City eingerichtet. Auch das Weltraumkomitee der Vereinten Nationen tagte seit den 1960er Jahren in Wien. Eine Person, die ich in diesem Zusammenhang besonders würdigen möchte, ist der ehemalige österreichische Außenminister Dr. Peter Jankowitsch, der viele, viele Jahre Vorsitzender dieses Weltraumkomitees war und die Arbeiten mit geprägt hat. Es ist daher kein Zufall, dass auch die großen UN- Konferenzen zur Raumfahrt die UNISPACE-Konferenzen,

deren letzte 1999 tagte - ihren Austragungsort in Wien fanden. Es freut mich sehr, anlässlich dieses Jubiläums sagen zu können, dass die damalige - umstrittene - Entscheidung einer Teilnahme Österreichs an den Europäischen Raumfahrtprogrammen eindrucksvolle Erfolge in Wissenschaft, Forschung und Industrie ermöglicht haben. Besonders stolz sind wir heute auf einen substantiellen Beitrag Österreichs zu einem neuen UN-Programm zur Verbesserung des Katastrophen-Managements in den Entwicklungshilfeländern mit Hilfe von Raumfahrttechnologien. Österreich konnte sich damit in Spezialisierungen positionieren und ist heute anerkanntes Mitglied der internationalen Raumfahrt-Gemeinschaft. Die Raumfahrt, und damit verbunden die Erforschung des Weltraums, bietet die Möglichkeit, Grenzen des Wissens und des Universums zu entdecken und auszuweiten. Ich freue mich, dass der Weltraum heute viele Menschen, auch viele Jugendliche in Österreich, fasziniert und die dazugehörige Forschung und Wissenschaft geschätzt und anerkannt wird.

Ich wünsche Ihnen noch anregende und spannende Vorträge und Diskussionen anlässlich dieses Jubiläums und danke für die Aufmerksamkeit.