Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit Kapitel 3 Publikationsformen Anika Pflug, M.Sc. 30.7600, Sommersemester 2015
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Technischer Bericht Ihr täglich Brot und die häufigte Arte von Literatu Die üben das in den Praktika Richtet sich an Fachleute und setzt viel Hintergrundwissen voraus Fokussiert auf ein Thema Wenig bis keine Recherche Ergebnisorientiert Wenig Regeln für äußeren Aufbau 2
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Abschlussarbeit / Thesis Ihr nächstes Ziel Richtet sich an Fachfremde Sollte auch Hintergrundwissen zum Thema vermitteln (Recherche) Erwartungen an Gliederung und Aufbau Weg zum Ziel sollte ebenso beschrieben werden wie die Lösung Meistens werden mehrere Lösungsansätze beschrieben/ Aspekte des Themas aufgezigt 3
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Exposée Wird manchmal zur Vorbereitung von Abschlussarbeiten verlangt Formuliert Themenstellung/Problemstellung Präsentiert den aktuellen Stand der Technik Schlägt Lösungsansätze vor, ohne sie zu bewerten 4
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Papers Struktur wie Thesis, aber fokussiert auf eine einzige Problemstellung Nur relevante Recherche, dienst oft der Einordnung der eigenen Ergebnisse Ergebnisorientiert Peer-Review ist üblich, doch meist nicht über den Verlag 5
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Poster Oft Auszug aus einem Paper/einer Thesis, manchmal auch eigenständig Dient als Diskussionsgrundlage für eigene Arbeit Keine Recherche anderer Arbeiten Ergebnisorientiert, meist auf einzelne Teilergebnisse Setzt auf visuelle Effekte 6
Eine Auswahl an verschiedenen Publikationsformen Excerpt Kurze Zusammenfassung einer umfangreicheren Arbeit idr für Begutachtung der Arbeit erstellt Rein Ergebnisorientiert, enthält keine Lösungswege Nur Highlights nicht funktionierende Ansätze nicht erwähnt Texte teilweise aus der Originalarbeit übernommen 7
Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit Kapitel 4 Aufbau und Gliederung Anika Pflug, M.Sc. 30.7600, Sommersemester 2015
Ziele einer Gliederung Warum reden wir überhaupt darüber? Sie möchten, dass andere ihre Arbeit spannend/interessant finden Sie möchten zeigen, dass Sie sich tief in die Thematik eingearbeitet haben. 9
Die Gliederung Was kommt wohin? Einleitung Stand der Technik Konzept Implementierung Ergebnisse Fazit 10
Die Leserschaft Wer liest was in technischen Berichten Einleitung Stand der Technik Konzept Implementierung Ergebnisse Fazit 100% 75% 50% 95% 11
Die Leserschaft Wer liest was in technischen Berichten Einleitung Stand der Technik Konzept Implementierung Ergebnisse Fazit Chef Direkter Vorgesetzter Kollegen Direkter Vorgesetzter 12
Die Leserschaft Wer liest was in der Abschlussarbeit Einleitung Stand der Technik Konzept Implementierung Ergebnisse Fazit Interessierte Referent + Koreferent Referent Referent + Koreferent Interessierte 13
Andere Gliederungskonzepte Einige Tipps aus der Praxis Nach Vorgehensweise/Chronologisch Nach Themen 14
Zum Schluss Einige Tipps aus der Praxis Erstellen Sie die Gliederung während Sie Ihre Literaturrecherche machen. Lassen Sie sich dabei von anderen Arbeiten inspirieren. Beschreiben Sie Konzept oder Implementierung zuerst und machen Sie sich erst dann an die restlichen Kapitel. Schreiben Sie Einleitung und Abstract zum Schluss 15
Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit Kapitel 5 Recherche Anika Pflug, M.Sc. 30.7600, Sommersemester 2015
Zitationsstile Wie sieht ein Zitat aus IEEE/ACM: As stated in [1], we assume that [1] H. Wurst, Wiener and Weisswurst are not the same, Intl. Conference on Meat Products (ICMP), 2015 LNI-Stil: Wie in [PFLU13] gezeigt, wurden. [PFLU13] A. Pflug, Ein Titel, Name der Konferenz, Jahr, Seiten in Proceedings Sonstige Stile in der Informatik unüblich: Zitation als Fußnote (häufig bei Juristen) Quelle direkt im Text (z.b Harward Stil) 17
Zitationsstile Indirekte Zitate Pflug et al. zeigen in [1], dass richtiges zitieren sinnvoll ist, weil es zeigt dass ich sorgfältig gearbeitet habe. Richtiges Zitieren ist in jedem Fall sinnvoll, da sich hiermit auch zeigt wie sorgfältig jemand arbeitet [1]. 18
Zitationsstile Wo kommt hier der Verweis hin? Wer immer sorgfältig arbeitet, der muss nicht befürchten später eines Plagiates überführt zu werden, da in der Arbeit ja korrekt zitiert wurde. Wie wichtig korrektes zitieren ist, wird unter Anderem auch im Fall zu Guttenberg deutlich. Hier sehen wir ganz deutlich wie wichtig es ist, den Ghostwriter ordentlich zu bezahlen, damit dieser nicht nur ein Text produziert, sondern dazu noch glaubhaft so tut, als sei das Material für diesen Text auch ordentlich recherchiert worden. 19
Zitationsstile Wo kommt hier der Verweis hin? Wer immer sorgfältig arbeitet, der muss nicht befürchten später eines Plagiates überführt zu werden, da in der Arbeit ja korrekt zitiert wurde, wird auch korrekt zitieren [1]. Andernfalls könnte er leicht eines Plagiates überführt werden. Wie wichtig korrektes zitieren ist, wird unter Anderem auch im Fall zu Guttenberg deutlich. Hier sehen wir ganz deutlich wie wichtig es ist, den Ghostwriter ordentlich zu bezahlen, damit dieser nicht nur ein Text produziert, sondern dazu noch glaubhaft so tut, als sei das Material für diesen Text auch ordentlich recherchiert worden. 20
Zitationsstile Wörtliche Zitate Dies ist ein schoenes und treffendes wörtliches Zitat zum Thema [1] Dies ist ein schönes [sic!] und treffendes wörtliches Zitat zum Thema [1] Dies ist ein ( ) Zitat [1] Dies ist ein schoenes und treffendes wörtliches Zitat zum Thema [über das ich schreiben möchte] [1] 21
Recherche Wo und wie sollte ich suchen? Das Problem ist, dass es meist zu viele Informationen gibt! Was ist relevant? und nicht Was gibt es alles dazu? 22
Recherche Welche Quellen gibt es? IEEE-Explore, ACM Library, Elsevier Google Scholar Bibliothek (online und offline) Whitepapers/ Technical Reports Patentrechereche (teuer) 23
Recherche Wo und wie sollte ich suchen? Bücher/ Sammelbände: Gegliederter Überblick Papers: Kompakt, technisch, Vorwissen vorausgesetzt VORSICHT: Es gibt auch viel Schrott. Whitepapers: Alternative, wenn Patente nicht zugänglich sind. 24
Konferenzproceedings Vor- und Nachteile Pro: Peer Review zur Qualitätssicherung mind. 2 Reviews pro Paper Contra: Publikationsdruck treibt die Anzahl der eingereichten Papers nach oben. So haben so alle die dreifache Arbeit und die Qualität der Reviews leidet. 25
Ein Wort zu Konferenzen Das Geschäft der Verlage Die Veranstalter zahlen für Verlagslabel (z.b. IEEE, ACM, Elsevier) Geld. Verlag bekommt Verwertungsrechte übertragen, Hochschulen müssen dann zu den Zugang zur eigenen Literatur zahlen Verlage übertragen Verantwortung für intellektuelle Integrität auf Veranstalter, es findet keine zusätzliche Kontrolle seitens der Verlage statt. 26
Extrembeispiel OmniScriptum Masse statt Klasse Schreibt wahllos Studierende an mit dem Angebot einer Veröffentlichung der Abschlussarbeit als Buch Verdient Millionen mit Reprints von Abschlussarbeiten Kein Lektorat Kein Review Exklusivrechte für 3 Jahre 27
Gute Papers und schlechte Papers Papers: Review bei namhaften Journalen sind in der Regel ausführlich und garantieren eine hohe Qualität Konferenzen sollten möglichst hochrangig sein Experimente/Ergebnisse können vom Sponsor beeinflusst sein Bücher: Qualität bei Büchern ist von Herausgeber & Verlag abhängig Auch hier: Immer auf die Affiliation des Autors achten! 28
Gute Papers und schlechte Papers Das Verfahren wird glaubhaft und nachvollziehbar mit anderen Ansätzen verglichen Experimente sind klar beschrieben und folgen den Anforderungen aus der Einleitung Der Algorithmus ist nachvollziehbar und klar definiert Die Diskussion beschränkt sich nicht nur auf die Beschreibung der Ergebnisse, sondern interpretiert sie auch 29
Phrasen Woran erkennt man Substanz? "A trend is evident" Okay, a trend does seem apparent to me, but no statistical analysis in the world will support it. "Typical results are shown" Either means the only results are shown or the best results are shown. "A careful analysis of obtainable data" I analyzed what data I could, which wasn't much because the other data was lost (chemical spill, computer error, equipment malfunction, etc.). Quelle: http://chemistry.about.com/cs/chemists/a/researchpaper.htm 30
Werkzeuge Wissensorganisation Wissen entsteht durch Verknüpfung, nicht durch Reproduktion Die Basis dafür ist regelmäßige Dokumentation: Stichpunkte/ Zusammenfassungen Laborbuch (OneNote, Evernote) Mindmaps (Visio) 31
Werkzeuge Welches Tool wofür? LaTex Windows: Texnicenter, TexMaker, Lync Linux: Kile, Emacs Andere Textverarbeitung: Word oder andere Office Suiten Adobe InDesign Literaturverwaltung Citavi (ist mehr als das! Hochschullizenz vorhanden) JabRef 32
Weitere Verzeichnisse Was gibt es noch Glossar Wenn Sie viele Abkürzungen oder Literale verwendet haben Verzeichnis mit Codelistings Nur wenn Sie mehrere Listings verwendet haben Tabellenverzeichnis, Abbildungsverzeichnis: In Monographien Standard 33