Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab?

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Transkript:

Projektbericht 2010 Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Nicolas Martinez, Oktober 2010 Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 1 von 23

Inhalt 1. Übersicht... 3 2. Hintergrund... 4 3. Projektziele... 5 4. Material und Methoden... 6 4.1 Untersuchungsgebiete... 6 4.2 Datenaufnahme Bruterfolg... 6 4.3 Datenaufnahme Reviereigenschaften... 7 5. Resultate... 8 5.1 Nistkästen... 8 5.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht... 9 5.3 Lokalisierte Bruten... 9 5.4 Gelegegrössen, Anzahl Nestlinge... 11 5.5 Revierparameter... 12 5.6 Reproduktionserfolg und Reviereigenschaften... 12 5.7 Ringdaten... 14 5.8 Entwicklung der Jungvögel... 15 6. Diskussion... 16 6.1 Nistkästen... 16 6.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht... 16 6.3 lokalisierte Bruten... 17 6.4 Gelegegrössen, Anzahl Nestlinge... 17 6.5 Revierparameter... 18 6.6 Reproduktionserfolg und Reviereigenschaften... 18 6.7 Ringdaten... 18 6.8 Entwicklung der Jungvögel... 18 7. Ausblick... 19 7.1 Nistkästen... 19 7.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht... 19 7.3 Lokalisierte Bruten... 19 7.4 Ringdaten... 19 7.5 Entwicklung der Jungvögel... 19 8. Literatur... 20 Dank... 23 Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 2 von 23

1. Übersicht Nach kleineren Vorbereitungsarbeiten in den letzten Jahren habe ich 2010 mit dem Projekt "Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab?" begonnen. Das Projekt soll primär eine Antwort darauf geben, ob Reviereigenschaften in Form von lückiger Bodenvegetation im Revier den Reproduktionserfolg des Gartenrotschwanzes beeinflussen. Die Resultate sollen helfen, Erklärungen für den starken Bestandesrückgang des Gartenrotschwanzes in Mitteleuropa zu finden und gleichzeitig gezielte Massnahmen zur Förderung der Art zu erarbeiten. Zusätzlich sollen auch weitere Punkte betreffend der Brutbiologie des Gartenrotschwanzes in der Nordwestschweiz untersucht werden. Alle Untersuchungsgebiete liegen in der Nordwestschweiz, die meisten in der Nähe von Basel. Im Jahr 2010 wurden die folgenden Arbeiten schwerpunktmässig ausgeführt: - Aufhängen von 30 zusätzlichen Nistkästen samt Fangeinrichtung für die Adulttiere - gezielte Suche von Gartenrotschwanz-Bruten - Erfassen der Gelegegrössen - Überwachen der Jungenentwicklung - Erstellen von Vegetationsbeschreibungen der besetzen Reviere Insgesamt konnten 2010 24 Bruten genau lokalisiert werden, von 15 dieser Bruten liegen genaue Gelege- und/oder Jungenzahlen vor. Da sich viele Nester in nicht-zugänglichen Nistkästen befanden, konnten lediglich die Jungen von 6 Nestern beringt und gewogen werden. Die bisherigen Daten erlauben noch keine eindeutigen Aussagen betreffend dem Einfluss der lückigen Vegetation auf die Gelegegrösse und den Aufzuchtserfolg. Trotzdem lassen sich interessante Trends erkennen, welche mit einer grösseren Datenmenge durch Aufnahmen in den Folgejahren spannende Resultate erwarten lassen: So sind die Gelege in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation tendenziell kleiner als in Revieren mit viel lückiger Fläche. Falls sich diese Tendenz in den Folgejahren bestätigt, wäre dies ein starker Hinweis dafür, dass Gartenrotschwanz-Paare resp. Weibchen das Angebot an lückiger Vegetation als Kriterium für die Revierqualität benutzen und je nachdem mehr oder weniger Eier legen. Bei den Jungenzahlen zeichnet sich bisher noch gar keine Tendenz ab: Die Anzahl der Jungen, welche in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation den zehnten Alterstag erreichte, war 2010 ebenso hoch, wie bei Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation. Um eine grössere Datenmenge zu erhalten, werde ich im nächsten Jahr wieder in denselben Gebieten gezielt nach Bruten suchen und zusätzlich noch weitere Gebiete im Kanton Baselland genauer bearbeiten. Weiter werde ich versuchen, von mehr Bruten Gewichtsangaben der Jungvögel zu erhalten. Das aus zeitlichen Gründen 2010 nicht durchgeführte Fangen der Adultvögel soll 2011 normal durchgeführt werden. Neben dem Einfluss der Bodenvegetation auf den Bruterfolg habe ich 2010 das Geschlechterverhältnis der Gartenrotschwanz-Brutpopulationen untersucht, da zum Teil vermutet wird, dass eine der Rückgangsursachen des Gartenrotschwanzes eine hohe Weibchensterblichkeit während dem Brüten sein könnte. In diesem Fall müssten sehr viele Gartenrotschwanz-Reviere Reviere von unverpaarten Männchen sein und die tatsächliche Anzahl der Bruten würde mit den gängigen Kartierungsmethoden stark überschätzt werden. Dies weil hauptsächlich singende Männchen kartiert werden. Um zu überprüfen, ob diese Annahme tatsächlich zutrifft, habe ich bei allen Gartenrotschwanz-Papierrevieren in den Projektgebieten notiert, ob auch ein Weibchen resp. eine sichere Brut festgestellt werden konnte. Insgesamt konnte in über 60% aller Reviere neben dem Revier inhabenden Männchen auch ein Weibchen beobachtet werden. Dieser Wert entspricht dem Geschlechtverhältnis bei vielen Vogelarten und ist ein Hinweis dafür, dass das erwähnte "Weibchen- Problem" für die untersuchten Populationen nicht zu bestehen scheint. Die Untersuchung soll jedoch im nächsten Jahr mit einer standardisierten Methode wiederholt werden, um verlässlichere Angaben zu erhalten. Weitere Resultate stützen die Resultate früherer Arbeiten zum Gartenrotschwanz. So sind später im Jahr gelegte Gelege durchschnittlich kleiner als früher gelegte und auch die durchschnittlichen Gelegegrössen entsprechen weitgehend den Daten aus anderen Quellen. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 3 von 23

2. Hintergrund Der Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus ist ein kleiner, Arthropoden fressender Singvogel. Die Art ist ein Langstreckenzieher. Europäische Gartenrotschwänze ziehen nach Abschluss der Brutzeit in die Sahelzone (Menzel 1971). Die Primärlebensräume des Gartenrotschwanzes sind lichte Wälder, die auch heute das wichtigste Habitat in skandinavischen Ländern und in Russland darstellen (Menzel 1971, Glutz von Blotzheim 1988). Die aktuell vergleichsweise dichten Wälder in Mitteleuropa sind jedoch kein geeignetes Bruthabitat. Hier brütet der Gartenrotschwanz höchstens vereinzelt an Waldrändern oder in Lichtungen. Ideale Bedingungen fand der Gartenrotschwanz jedoch lange in den Streuobstgebieten vor. Diese Gebiete erfüllten mit den einzeln stehenden Bäumen und einer vielfältigen, nahrungsreichen Unternutzung genau seine Habitatsansprüche. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der Gartenrotschwanz daher ein häufiger Brutvogel in allen Streuobstgebieten der Schweiz und des restlichen Mitteleuropas (Maumary et al. 2009). Mit dem Verschwinden der Streuobstgebiete ab Mitte des 20. Jahrhunderts begann danach ein kontinuierlicher Bestandsrückgang. Einen zusätzlichen Bestandseinbruch erlitt der Gartenrotschwanz ab 1968 durch Dürreperioden im Überwinterungsgebiet (Bruderer & Hirschi 1984). Von diesen Bestandseinbrüchen haben sich die Gartenrotschwanzpopulationen bis heute nicht erholt und auch zwischen 1990 und 2000 hat der Bestand weiter abgenommen (Zbinden et al. 2005). Auch in ökologisch aufgewerteten Gebieten erlitt der Gartenrotschwanz in diesem Zeitraum einen Rückgang (Weggler & Widmer 2000). In den letzten zehn Jahren konnte immerhin eine Stabilisierung des Schweizer Bestandes auf tiefem Niveau beobachtet werden (unpub. Daten der Schweizerischen Vogelwarte Sempach). Heute gehört der Gartenrotschwanz nach der Roten Liste in der Schweiz zu den potenziell gefährdeten Arten (Keller et al. 2001) und er ist eine von 50 prioritären Vogelarten für Artenförderungsprogramme in der Schweiz (Bollmann et al. 2002). Ein Bestandsrückgang ist nicht nur in der Schweiz, sondern auch in mehreren anderen mitteleuropäischen Ländern feststellbar (Tucker et al. 1994, Berthold et al. 1986, Bauer & Berthold 1996). Nach wie vor werden jedoch regional hohe Revierdichten erreicht (Géroudet et al. 1983, Posse & Sierro 2007, Laesser 2007). Dies zeigt, dass Dürren in der Sahelzone nicht die einzige Ursache für den aktuellen Bestandsrückgang sind. Ebenso wichtig sind wohl Probleme im Brutgebiet. Neben der andauernden Zerstörung der Streuobstflächen wird vermutet, dass eine Verschlechterung der Nahrungsgrundlage und erreichbarkeit einen der Hauptgründe für den Rückgang vieler typischer Obstgartenarten darstellt: Durch die Intensivierung der Grünlandnutzung und durch den häufigeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist die Masse der potenziellen Nahrung zurückgegangen (Mader 1982, McCracken & Tallowin 2004, Shah et al. 2003). Weiter ist in intensiv genutzten Grünflächen die Erreichbarkeit der Beutetiere wegen der dicht stehenden Vegetation erschwert, was einen entscheidenden Einfluss auf den Nahrungserwerb und die Sucheffizienz hat (Atkinson et al. 2004). Wahrscheinlich aus diesem Grund benutzt der Gartenrotschwanz dichtes, hohes Gras erheblich seltener zur Nahrungssuche als lückige Bodenvegetationstypen (Martinez 2007, Martinez et al. 2010). Dass das Angebot an lückigen Bodenvegetationstypen auch einen Einfluss auf die Revierwahl des Gartenrotschwanzes hat, wurde bereits gezeigt: Gartenrotschwanz-Reviere weisen signifikant mehr Flächen mit lückiger und niedriger Vegetation auf als Kontrollflächen (Martinez 2007, Martinez et al. 2010). Nicht bekannt ist jedoch wie sich das unterschiedliche Angebot an lückiger, und damit an für die Nahrungssuche geeigneter Vegetation, auf den Reproduktionserfolg auswirkt. Falls der Reproduktionserfolg von Gartenrotschwanz-Paaren in Revieren mit wenig lückiger Bodenfläche tatsächlich tiefer sein sollte, als in Revieren, welche viel lückige Bodenfläche aufweisen, würde dies bedeuten, dass der Gartenrotschwanz nicht nur lückige Bodenvegetationstypen bevorzugt, sondern dass die Absenz derselben einen negativen Einfluss auf die Fitness des entsprechenden Gartenrotschwanz-Paares und letztendlich auf die Populationsentwicklung hat. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 4 von 23

3. Projektziele Das Projekt soll primär eine Antwort darauf geben, ob Reviereigenschaften in Form von lückiger Bodenvegetation im Revier den Reproduktionserfolg des Gartenrotschwanzes beeinflussen. Die Resultate sollen helfen, Erklärungen für den starken Bestandsrückgang des Gartenrotschwanzes in Mitteleuropa zu finden und gleichzeitig gezielte Massnahmen zur Förderung der Art zu erarbeiten. Im einzelnen sollen hierfür die folgenden Hypothesen überprüft werden: 1. Gelege in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation sind im Schnitt kleiner als Gelege in Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation. 2. In Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation erreicht ein grösserer Prozentsatz der Jungen das flugfähige Alter als in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation. 3. Der Anteil an Paaren, welche nach dem Ausfliegen der Erstbrut noch eine Zweitbrut machen ist bei Paaren in Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation höher als bei Paaren in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation. 4. Nestlinge in Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation wachsen schneller als Nestlinge in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation. 5. Nestlinge aus Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation sind beim Verlassen des Nestes schwerer als solche als Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation. Die dafür geplante mehrjährige Überwachung der Gartenrotschwanz-Populationen und Bruten in den Untersuchungsgebieten sollen noch zu weiteren Fragestellungen Daten und Antworten liefern. Unter anderem sollen die folgenden Fragen untersucht werden: - Wie hoch ist der Anteil an Revieren mit unverpaarten Männchen? - Inwiefern unterscheiden sich die Brutreviere in den Streuobstgebieten von denen in den städtischen Gebieten? - Wie gross sind die Gelegegrössen und die Anzahl ausgeflogener Jungen pro Nest im Vergleich mit anderen Untersuchungen aus anderen Regionen? - Wie viel Prozent der Gartenrotschwanz-Paare machen zwei Bruten pro Jahr? - Wie entwickeln sich die Gartenrotschwanz-Bestände in den Untersuchungsgebieten über die Jahre? - Wie viele adulte Gartenrotschwanz-Individuen kehren an ihren letztjährigen Brutplatz zurück? - Wie viele vorjährige Gartenrotschwanz-Individuen kehren an ihren Geburtsort zurück? Abb. 1: Gartenrotschwanz-Revier in Allschwil. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 5 von 23

4. Material und Methoden 4.1 Untersuchungsgebiete In sieben Gebieten der Region Nordwestschweiz wurden 2010 im April und Anfang Mai jeweils mehrere Kartierungsrundgänge durchgeführt um Gartenrotschwanz-Reviere zu lokalisieren (Tabelle 1). Dabei wurden auch allfällig gefundene Weibchen protokolliert, es wurde jedoch nicht speziell nach ihnen gesucht. Im Anschluss an diese Kartierungsrundgänge wurde im Mai und Juni gezielt nach Nestern gesucht. Tab. 1: Schwerpunktgebiete, in welchen systematische Revierkarierungen durchgeführt wurden. Nr. Gebietsname Gemeinden Habitattyp Zentrumskoordinaten ungefähre Grösse des Gebietes (km 2 ) 1 Rüttenen Reinach BL Streuobstgebiet 610259 0.8 2 Matztal Aesch BL, Ettingen BL Streuobstgebiet 608258 1.0 3 Hochfeld Therwil BL Streuobstgebiet, Reben 609260 0.2 4 Offenland von Allschwil BL Streuobstgebiet 606256 2.5 Allschwil 5 Asp Dornach SO Streuobstgebiet 613257 0.9 6 Obstgarten Biel-Benken BL Streuobstgebiet, Reben 605261 0.8 Biel-Benken 7 Schlipf Riehen BS Streuobstgebiet, Reben, Schrebergärten 615271 0.5 Auf Flächen ausserhalb der unter Tabelle 1 erwähnten Schwerpunktgebiete fanden keine systematischen Kartierungen und Nestersuchen statt. Falls in solchen Gebieten jedoch Gartenrotschwanz-Bruten entdeckt wurden (meist von Drittpersonen), wurden diese normal bearbeitet. Die Tabelle 2 gibt eine Übersicht über alle Gebiete, in welchen 2010 zusätzlich zu den unter Tabelle 1 erwähnten Gebieten noch Gartenrotschwanz-Bruten lokalisiert wurden. Tab. 2: Gebiete, mit einzelnen aufgenommenen Gartenrotschwanz-Bruten aber ohne systematische Revierkartierungen. Nr. Gebietsname Gemeinden Habitattyp Zentrumskoordinaten 1 Weinbergstrasse Binningen BL Wohnquartier 609264 2 Bruderholz Basel BS Wohnquartier, Schrebergarten 611264 3 Hangstrasse Arlesheim BL Wohnquartier 613261 4 Rüti Lausen BL Streuobstgebiet 624258 5 Erlenhof Reinach BL Schrebergärten 610259 4.2 Datenaufnahme Bruterfolg In allen Gebieten der Tabelle 1 wurden im April und Mai während mehreren Begehungen die Gartenrotschwanz-Reviere kartiert. Die bekannten Reviere wurden danach weiter kontrolliert und es wurde versucht, die Nester zu finden. Zudem wurden alle erreichbaren und Gartenrotschwanztauglichen Nistkästen in den sieben Schwerpunktgebieten mehrmals inspiziert. Sobald ein Nest lokalisiert wurde, wurde der Brutstatus festgestellt. Hierfür und zum Erheben der Gelegegrössen resp. der Anzahl Jungen wurden die Nistkästen und Naturhöhlen jeweils mit einem Kehlkopfspiegel und einer kleinen Lampe kurz ausgeleuchtet. Nistkästen, welche leicht geöffnet werden können, wurden bei den Kontrollen im Normalfall geöffnet. Je nach Brutstatus (keine Eier, wenige Eier, vollzähliges Gelege mit brütendem Weibchen) wurde das Nest weiter beobachtet und in regelmässigen Abständen überprüft. Bei Bruten in Nistkästen, welche geöffnet werden können, wurden die Jungen nach sechs, acht und 10 Tagen gewogen (Schlüpftag= Tag 0). Damit sie individuell unterschieden werden können, wurden sie bei der ersten Kontrolle (Alter: 6 Tage) mit Aluringen beringt. Alle zusätzlich gemeldeten Gartenrotschwanz-Bruten wurden so bald wie möglich nach Eingang der Meldung kontrolliert. Dabei wurde analog den anderen Bruten vorgegangen. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 6 von 23

4.3 Datenaufnahme Reviereigenschaften Alle Reviere, in denen Daten zum Bruterfolg aufgenommen wurden, wurden im Hinblick auf das Angebot an Bodenvegetationstypen beschrieben. Dafür wurden in einem Umkreis von 50 m um den Neststandort Strassen, Bäume und Parzellengrenzen genau kartiert und die Bedeckung durch unterschiedliche Bodenvegetationstypen wurde festgehalten. Die kartierten Bodenvegetationstypen wurden später einzelnen vordefinierten Bodenvegetationstypen zugeordnet (Tab. 3). Die beschriebene Kreisfläche (7850 m 2 ) entspricht in etwa der Grösse eines Gartenrotschwanz- Revieres (1 400 5 000 m 2, Menzel 1971; bis zu 10 000 m 2, Glutz von Blotzheim 1988). Vorhergehende Untersuchungen haben gezeigt, dass fütternde Gartenrotschwanz-Paare praktisch ausschliesslich innerhalb dieser Fläche jagen und dass diese Methode aussagekräftige Resultate zu Unterschieden zwischen Gartenrotschwanz-Revieren und Kontrollflächen liefern kann (Martinez 2007, Martinez et al. 2010). Die Revierbeschreibungen wurden jeweils während oder kurz nach der Brut im jeweiligen Revier durchgeführt. Dabei wurde auch festgehalten, in welchem Zustand (gemäht/< 25 cm Vegetationshöhe ungemäht/> 25 cm Vegetationshöhe) die Flächen sind, welche dem Bodenvegetationstyp dichte Wiese und magere Wiese zugeordnet werden. In nicht eindeutigen Fällen wurde die Vegetationshöhe dabei mit Hilfe einer von Stewart et al. (2001) beschriebenen Methode gemessen. Wiesen, in welchen die mittlere Vegetationshöhe gemäss dieser Methode mehr als 25 cm betrug, wurden als ungemäht betrachtet. Tab. 3: Die 18 Vegetationstypen, in welche die einzelnen Vegetationsflächen bei der Revierbeschreibung eingeteilt werden. Alle Vegetationstypen 4 Vegetationstypen 2 Vegetationstypen Dichte Wiese Extensive Wiese Rasen Weide Mais Kartoffelacker Raps Reben Feldgehölz mit zugänglichem Boden Wald mit zugänglichem Boden Gemüsegarten Nicht asphaltierte Strassen und Wege Kleine Flächen mit lückiger Vegetation Hecken Asphaltierte Strassen Getreide Gebäude Andere Dichtes Gebüsch Dichte Vegetation Grosse Flächen mit lückiger Vegetation Wald Kleine Flächen mit lückiger Vegetation Nicht betrachtet Dichte Vegetation Lückige Vegetation Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 7 von 23

5. Resultate 5.1 Nistkästen Insgesamt habe ich 2010 zwischen Mitte Februar und Anfang April 30 zusätzliche Nistkästen in den Gebieten Matztal (Ettingen), Rüttenen (Reinach) und Allschwil aufgehängt. In Ettingen und Reinach habe ich dabei hauptsächlich alte, kaputte Nistkästen aus einem früheren Projekt ersetzt. Die neuen Kästen stammen von der Vogelwarte Sempach, haben ein 70 mm grosses, rundes Loch und sind einfach zu kontrollieren, da sie über ein abnehmbares Dach und eine Seitenklappe verfügen. Bei allen 30 Nistkästen habe ich eine Fangvorrichtung für die Adultvögel fest installiert (Abb. 2). Um ein unkontrolliertes Zuklappen der Fangvorrichtung zu verhindern wurden die Brettchen jeweils mit einem Nagel fixiert. Damit die Kästen bei der Ankunft der Gartenrotschwänze nicht bereits von anderen Arten besetzt sind, wurden die Einflugöffnungen der neu aufgehängten Kästen bis Ende März mit Klebeband zugeklebt. Die Tabelle 4 gibt einen Überblick über alle aktuell von mir betreuten Gartenrotschwanz-Nistkästen. Zusätzlich dazu hängen in den meisten Gebieten noch Nistkästen Dritter, welche ebenfalls für den Gartenrotschwanz geeignet sind. Abb. 2: Die unterschiedlichen Nistkasten-Typen. Von links nach rechts: 2006er, 2008er und 2010er Modell (letzteres mit vorinstallierter Fangvorrichtung). Tab. 4: Von mir betreute Gartenrotschwanz-Nistkästen in den verschiedenen Gebieten. *= ursprünglich wurden in Allschwil 16 Nistkästen aufgehängt, einer davon ist jedoch rund zwei Wochen nach dem Aufhängen verschwunden. Nr. Gebietsname Gemeinden Anzahl Nistkästen 2006er Modell 2008er Modell 2010er Modell 1 Rüttenen Reinach BL 3 0 8 2 Matztal Aesch BL, Ettingen BL 9 5 6 3 Offenland von Allschwil Allschwil BL 0 0 15* Total 12 5 29 2010 hatte es zwei Gartenrotschwanz-Bruten in Nistkästen des 2006er Modells. In den 2008er und den 2010er Modellen gab es keine Gartenrotschwanz-Bruten, die Kästen wurden jedoch teilweise von Trauerschnäppern (1 Brut), Hausrotschwänzen (2 Bruten) sowie Feldsperlingen und Kohlmeisen als Bruthöhlen benutzt. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 8 von 23

5.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht In sieben Gebieten wurden während mehreren April und Maibegehungen die Gartenrotschwanz- Reviere kartiert. Insgesamt konnten so in diesen Gebieten 42 Papierreviere ausgeschieden werden. In 33 dieser Reviere konnte mindestens einmal zusammen mit dem territorialen Männchen auch ein Weibchen festgestellt werden. Dies entspricht einem Prozentsatz von 62%. Für 30 der 42 Reviere konnte zudem ein sicherer Brutnachweis erbracht werden. Eine Übersicht dazu findet sich auf der Tabelle 5. Für die allermeisten Reviere, in welchen keine Weibchen beobachtet wurden, ist anzunehmen, dass es sich um Reviere von unverpaarten Männchen handelt: Diese Männchen waren in der Regel auch zu fortgeschrittener Brutzeit sehr intensiv am singen und es gab trotz mehreren Nachsuchen keinen Hinweis auf ein Weibchen oder eine Brut. Der Anteil an Männchen gemessen an der Gesamtzahl der Adultvögel entspricht demnach 0.62. Tab. 5: Anzahl Papierreviere, Anzahl Reviere mit Weibchen (entspricht Atlascode 4) und Anzahl Reviere mit sicherer Brut (Atlascode 11). Atlascodes gemäss Schweizerische Vogelwarte Sempach (2006). Nr. Gebietsname Gemeinden Anzahl Papierreviere davon mit Atlascode 4 davon mit sicherer Brut Anteil Reviere mit Atlascode 4 an Gesamtrevierzahl 1 Rüttenen Reinach BL 3 1 1 0.33 2 Matztal Aesch BL, Ettingen BL 5 3 3 0.60 3 Offenland von Allschwil BL Allschwil 9 5 4 0.56 4 Hochfeld Therwil BL 6 4 4 0.67 5 Asp Dornach SO 7 4 3 0.57 6 Biel-Benken Biel-Benken BL 6 6 5 1.00 7 Schlipf Riehen BS 6 3 3 0.50 Total 41 33 30 0.62 5.3 Lokalisierte Bruten Die Tabelle 6 gibt einen Überblick über alle im Jahr 2010 lokalisierten Gartenrotschwanz-Bruten. Am häufigsten konnten Bruten in Holz-Nistkästen mit Einflugslöchern > 40 mm Durchmesser und in Nistkästen mit 2 Einflugslöchern festgestellt werden. Bruten gab es jedoch auch in natürlichen Baumhöhlen (Spechthöhlen und Astlöcher), an Häusern, in Halbhöhlen-Nistkästen und in Nistkästen mit kleinen Einflugslöchern (Abb. 3). Bei beinahe allen Bruten, welche lokalisiert wurden, begann das Weibchen Anfang Mai mit dem Bebrüten des Geleges (Abb. 4). Tab. 6: Überblick über alle im Jahr 2010 lokalisierten Gartenrotschwanz-Bruten. *= Eine erfolgreiche Brut wird als eine Brut definiert, bei welcher mindestens ein Jungvogel das ausflugsfähige Alter erreicht. **= Der Brutbeginn wurde wie folgt berechnet: Schlüpfdatum 14 Tage. Nr. Brut Nr. Gebiet Bruthöhlentyp Brut erfolgreich Brutbeginn** ja/nein* 1 Allschwil 2010/1 Allschwil Spechthöhle ja 06.05.10 2 Allschwil 2010/2 Allschwil Meisen-NK, ca. 28 mm Öffnung ja 03.05.10 3 Allschwil 2010/3 Allschwil Holz-NK, ca. 35 mm Öffnung ja 08.05.10 4 Arlesheim 2010/1 Arlesheim Storenkasten ja 08.05.10 5 Biel-Benken 2010/1 Biel-Benken Schwegler-NK mit 2 Löchern ja 02.05.10 6 Biel-Benken 2010/2 Biel-Benken Wiedehopf-NK nein Anfang Mai 7 Biel-Benken 2010/3 Biel-Benken Holz-NK, ca. 50 mm Öffnung unbek. 2. Maihälfte 8 Binningen 2010/1 Weinbergstrasse Ausgefaultes Astloch ja 02.05.10 9 Binningen 2010/2 Weinbergstrasse Belüftungsloch in Hauswand ja 07.05.10 10 Binningen 2010/3 Weinbergstrasse Belüftungsloch in Hauswand unbek. Anfang Juni 11 Bruderholz 2010/1 Bruderholz Holz-NK, ca. 40 mm Öffnung ja 07.05.10 12 Dornach 2010/1 Asp Schwegler-NK mit 2 Löchern ja 02.05.10 13 Dornach 2010/2 Asp Holz-NK, ca. 40 mm Öffnung ja 21.05.10 14 Dornach 2010/3 Asp Halbhöhlen-Schwegler NK (neues Modell) ja 02.06.10 15 Erlenhof 2010/1 Erlenhof Meisen-NK, ca. 28 mm Öffnung ja 05.06.10 16 Hochfeld 2010/1 Hochfeld Schwegler-NK mit 2 Löchern ja 06.05.10 17 Hochfeld 2010/2 Hochfeld Schwegler-NK mit 2 Löchern ja 06.05.10 18 Hochfeld 2010/3 Hochfeld Naturhöhle unbek. 19 Hochfeld 2010/4 Hochfeld Schwegler-NK mit 2 Löchern ja 06.05.10 20 Lausen 2010/1 Rüti Holz-NK, ca. 40 mm Öffnung ja 10.05.10 21 Matztal 2010/1 Matztal Meisen-NK mit vergrösserter Öffnung (ca. nein Anfang Mai 40 mm) 22 Matztal 2010/2 Matztal NK 2006-Modell ja 05.5.2010 23 Rüttenen 2010/1 Rüttenen NK 2006-Modell ja 02.5.2010 24 Schlipf 2010/1 Schlipf Halbhöhlen Holz-Nistkasten ja 04.5.2010 Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 9 von 23

13% 8% 13% 32% NK, Einflugsloch > 40 mm NK mit 2 Einflugslöchern NK, Einflugsloch < 40 mm Halbhöhlen-NK natürlich (Spechthöhle, Astloch) Nest an/in Häusern 13% 21% Abb. 3: Anzahl Bruten und benutzte Höhlentypen (n= 24). 20 18 16 14 n Bruten 12 10 8 6 4 2 0 1. - 15. Mai 16. - 31. Mai 1. - 15. Juni 16. - 30. Juni Brutbeginn Abb. 4: Brutbeginn und Anzahl Bruten (n= 24). Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 10 von 23

5.4 Gelegegrössen, Anzahl Nestlinge Die durchschnittliche Gelegegrösse betrug 5.3 ± 0.4 Eier (min. 3, max. 7). Am häufigsten waren Gelege mit 7 Eiern (Abb. 5). Gelege aus der ersten Maihälfte waren mit 5.6 ± 0.5 Eiern (n= 11) durchschnittlich grösser als Gelege welche später gelegt wurden. Hier betrug die Gelegegrösse 4.25 ± 0.5 Eier (n= 4). Dieser Unterschied ist jedoch nicht signifikant (lineare Regression; adj. R 2 = 0.08, p=0.15; Abb. 6). Pro Gelege schlüpften aus durchschnittlich 0.3 ± 0.2 Eier keine Jungen (0 bis max. 2 Eier pro Gelege). Eines der 11 Nester mit Gelegen aus der ersten Maihälfte wurde komplett ausgeraubt. Bei den übrigen 10 Nestern erreichten jeweils mindestens 3 Junge das Flüggewerden. Die durchschnittliche Anzahl der ausgeflogenen Jungen aller Nester (d. h. inkl. dem ausgeraubten Nest) betrug 3.9 ± 0.5 Junge (n= 11). Die durchschnittliche Anzahl der ausgeflogenen Jungen aller erfolgreichen Nester (d. h. ohne dem ausgeraubten Nest) betrug 4.3 ± 0.4 Junge (n= 10). 6 5 4 n Bruten 3 2 1 0 3 4 5 6 7 Gelegegroesse Abb. 5: Gelegegrössen (n gelegte Eier) und Anzahl Bruten (n= 15). 8 7 6 Gelegegroesse 5 4 3 2 1 0 1.5 6.5 11.5 16.5 21.5 26.5 31.5 5.6 10.6 15.6 Brutbeginn Abb. 6: Gelegegrössen (n gelegte Eier) in Abhängigkeit des Brutbeginns (n= 15). Lineare Regression: adj. R 2 =0.08, p=0.15. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 11 von 23

5.5 Revierparameter Bei den 15 analysierten Revieren waren durchschnittlich 45.6% ± 7.3 der kartierten Bodenfläche Wiesen. Davon waren 12.9% ± 4.2 kurz vor oder zu Beginn der Nestlingszeit der jeweiligen Brut gemäht worden. Insgesamt 33.5% ± 5.3 der gesamten Bodenfläche eines Reviers waren von lückigen Bodenvegetationstypen bedeckt (Abb. 7). Insgesamt betrug der Anteil der für die Nahrungssuche geeigneten Bodenvegetation (= lückige Bodenvegetationstypen und gemähte Wiesen) demnach 46.4%. 20,37% 11,41% 1,93% 20,38% 32,98% 12,94% dichte Vegetation ungemäht dichte Vegetation gemäht grosse Flächen mit lückiger Vegetation Wald mit lückigem Boden kleine Flächen mit lückiger Vegetation andere Flächen Abb. 7: Durchschnittliche Verteilung der Revierfläche auf die unterschiedlichen Bodenvegetationstypen (n= 15). 5.6 Reproduktionserfolg und Reviereigenschaften Hinweis: Da Zweitgelege in der Regel kleiner sind (Menzel 1980, resp. Kap. 5.4) wurden für die folgenden Analysen lediglich Gelege mit Bebrütungsbeginn in der ersten Maihälfte verwendet. Bei diesen Gelegen handelt es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um Erstgelege. Gelegegrössen Erstgelege in Revieren mit überdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen (d. h. > 33.5%) umfassten durchschnittlich 6.0 ± 0.4 Eier. Bruten mit nur drei oder vier Eiern gab es keine (Abb. 8). Erstgelege in Revieren mit unterdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen umfassten durchschnittlich 5.3 ± 0.7 Eier (min 3, max. 7). Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen (Reviere mit überdurchschnittlichem resp. unterdurchschnittlichem Anteil an lückiger Bodenvegetation) ist nicht signifikant (gepaarter t-test, t-wert=-0.85, df=9, p=0.42, Abb. 9). Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 12 von 23

3 2 n Bruten 1 0 3 4 5 6 7 Gelegegrösse Abb. 8: Gelegegrössen und Anzahl Bruten für Reviere mit überdurchschnittlichem Anteil an lückiger Bodenvegetation (schwarze Säulen, n= 5) und Reviere mit unterdurchschnittlichem Anteil an lückiger Vegetation (graue Säulen; n= 7). Abb. 9: Mittlere Gelegegrössen (± SE) von Erstgelegen in Abhängigkeit des Flächenanteils an lückiger Bodenvegetation im Revier (n <35%= 7, n >35%= 5). Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 13 von 23

Ausflugszahlen Von allen Erstgelegen aus Revieren mit überdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen inkl. gemähten Wiesen (d. h. > 44.9%) erreichten durchschnittlich 4.3 ± 0.5 Junge das ausflugsfähige Alter (n= 5; Bruten mit Totalausfall während der Brutzeit wurden nicht berücksichtigt). Bei Erstgelegen in Revieren mit unterdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen inkl. gemähten Wiesen erreichten durchschnittlich 4.4 ± 0.6 Junge das ausflugsfähige Alter. Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen (Reviere mit überdurchschnittlichem resp. unterdurchschnittlichem Anteil an lückiger Bodenvegetation) ist nicht signifikant (gepaarter t-test, t-wert= 0.09, df= 8, p= 0.93). Die durchschnittliche Anzahl Junge pro Ei für alle Erstgelege ohne Totalausfälle betrug 0.83 (n= 11). Bei den Revieren mit überdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen inkl. gemähten Wiesen lag dieser Wert bei 0.79 (n= 5), bei Revieren mit unterdurchschnittlichem Anteil an lückigen Vegetationsflächen inkl. gemähten Wiesen bei 0.88 (n= 6). Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen (Reviere mit überdurchschnittlichem resp. unterdurchschnittlichem Anteil an lückiger Bodenvegetation) ist nicht signifikant (gepaarter t-test, t-wert= 0.77, df= 7, p= 0.47). 5.7 Ringdaten Insgesamt wurden 26 Jungtiere aus 6 verschiedenen Nestern beringt (Tabelle 7). Tab. 7: Übersicht der Bruten mit beringten Jungen. Brut Nr. Gebiet Anzahl beringte Junge Ringnummern Allschwil 2010/2 Offenland von Allschwil 6 A275409 A275414 Biel-Benken 2010/1 Biel-Benken 4 A275418 A275421 Dornach 2010/1 Asp 3 A275415 A275417 Dornach 2010/2 Asp 5 A275422 A275426 Hochfeld 2010/1 Hochfeld 5 A275404 A275408 Hochfeld 2010/2 Hochfeld 3 A275401 A275403 Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 14 von 23

5.8 Entwicklung der Jungvögel Daten zur Gewichtsentwicklung liegen von 26 Jungvögeln aus 6 Nestern vor. Bei zwei Nestern konnten die Jungen planmässig am sechsten, achten und zehnten Tag gewogen werden, bei einem Nest am achten und zehnten Tag und bei zwei Nestern lediglich am zehnten Tag. Eine Übersicht zur Gewichtsentwicklung der 6 Bruten findet sich auf der Abbildung 10. Innerhalb eines Nestes variiert das Gewicht zwischen den Jungen deutlich (Abb. 11). 16,0 15,0 Gewicht (g) 14,0 13,0 12,0 11,0 Allschwil 2010/2 Biel-Benken 2010/1 Dornach 2010/1 Hochfeld 2010/2 Hochfeld 2010/1 Mittelwert (nicht gewichtet) 10,0 6 d 8 d 10 d Alter Abb. 10: Durchschnittliches Gewicht der Jungvögel pro Brut am 6, 8 und 10 Tag nach dem Schlüpftermin. 16,0 15,0 14,0 Gewicht (g) 13,0 12,0 11,0 A275404 A275405 A275406 A275407 A275408 10,0 9,0 8,0 6 d 8 d 10 d Alter Abb. 11: Gewichtsentwicklung der 5 Jungen aus der Brut Hochfeld 2010-1. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 15 von 23

6. Diskussion 6.1 Nistkästen Im Jahr 2010 gab es nur zwei Gartenrotschwanz-Bruten in den insgesamt 45 von mir betreuten Nistkästen. Ob die neuen Nistkästen in den Folgejahren angenommen werden, bleibt abzuwarten. Prinzipiell sind sie für Gartenrotschwanz-Bruten geeignet, dies zeigt auch eine Untersuchung in Leuk VS, wo 2010 in rund einem Drittel aller neu aufgehängten Nistkästen desselben Modells Gartenrotschwanz-Bruten festgestellt wurden (S. Hahn, mündl.). 6.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht Gemäss Donald (2007) entspricht ein unausgewogenes Geschlechtsverhältnis zu Gunsten der männlichen Individuen bei adulten Vögeln dem Normalfall, während das Geschlechtsverhältnis bei Nestlingen fast immer 0.5 beträgt. Der in derselben Arbeit berechnete Mittelwert zum Geschlechtsverhältnis adulter Vögel aus 201 publizierten Arbeiten zum Geschlechtsverhältnis verschiedener Vogelarten beträgt 0.56. Das in der vorliegenden Untersuchung beobachtete Geschlechtsverhältnis von 0.62 kommt diesem Mittelwert sehr nahe. Leider liegen keine Vergleichsdaten von Geschlechterverhältnissen anderer Gartenrotschwanzpopulationen vor, die eine Einordung des beobachteten Geschlechtsverhältnisses ermöglichen würden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch beim Gartenrotschwanz ein unausgewogenes Geschlechtsverhältnis im beobachteten Ausmass normal ist. Die folgenden Gründe könnten für das unausgewogene Geschlechtsverhältnis bei Vögeln generell und beim Gartenrotschwanz im Speziellen verantwortlich sein: 1. Bei Vögeln sind, anders als bei Säugetieren, die Weibchen das heterezygote Geschlecht. Dadurch kommen regressive Mutationen auf dem Geschlechtschromosom bei Weibchen eher zur Geltung (Liker & Szekely 2005, Szekely et al 2006). 2. Gartenrotschwanzweibchen werden im Schnitt später geschlechtsreif als Gartenrotschwanzmännchen (Ruiter 1941). Dem entsprechend überleben weniger Weibchen als Männchen bis zur Geschlechtsreife. 3. Bei einigen Zugvogelarten haben die Weibchen die weiteren, und dem entsprechend die gefährlicheren, Zugwege als die Männchen (Catry et al. 2005). 4. Die Ortstreue im Hinblick auf den Brutplatz ist bei Weibchen vieler Vogelarten weniger ausgeprägt, wodurch Weibchen öfters unbekannte Gebieten durchstreifen (Greenwood & Harvey 1982, Clarke et al. 1997). Die Sterblichkeit in unbekannten Gebieten ist in der Regel höher als in vertrauten Gebieten (Steifetten & Dale 2006). 5. Die Eiproduktion birgt die Gefahr einer Bauchfellentzündung (Macdonald 1963). 6. Das Brutgeschäft an sich benötigt einen hohen metabolischen Aufwand (Thompson et al. 1998). 7. Während der Bebrütungszeit und dem Füttern der Jungvögel besteht eine erhöhte Prädationswahrscheinlichkeit für das Geschlecht, welches die Hauptarbeit des Brutgeschäftes verrichtet (Post & Götmark 2006). Dies gilt auch für Höhlenbrüter (Lundberg & Alatalo 1992, O'Donnell 1996) Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 16 von 23

6.3 lokalisierte Bruten Die meisten Bruten konnten in Höhlentypen mit grossen Einflugsöffnungen festgestellt werden. Lediglich 13% aller Bruten waren in Nistkästen mit kleinen Einflugslöchern («Meisenkästen»). Dies entspricht der allgemeinen Erfahrung, dass Gartenrotschwänze für ihre Nester Nistkästen und Baumhöhlen mit eher grossen Einflugslöchern bevorzugen (siehe z. B. Menzel 1971, Glutz von Blotzheim 1988). Bruten, bei welchen das Weibchen erst nach dem 15. Mai mit dem Brüten begann, konnten nur wenige festgestellt werden. Bei solchen Gelegen handelt es sich wahrscheinlich meistens um Ersatzbruten für verloren gegangene Erstbruten oder um echte Zweitbruten (2010: mindestens ein Fall). Da ich jedoch gegen Ende der Brutzeit deutlich weniger Aufwand mit der Nestersuche betrieben habe, können aufgrund der Daten keine Rückschlüsse auf die effektive Anzahl Zweitbruten gemacht werden. Aufgrund von Beobachtungen aus den Vorjahren vermute ich jedoch, dass der Anteil an Gartenrotschwanz-Paaren, welche eine Zweitbrut durchführen, in der Region Basel höher ist, als die aus anderen Gebieten der Schweiz belegten Zahlen (siehe Glutz von Blotzheim 1988). Falls dies tatsächlich der Fall sein sollte, wäre es theoretisch möglich, dass Paare in qualitativ besseren Revieren es sich eher leisten können, eine zweite Brut aufzuziehen. 6.4 Gelegegrössen, Anzahl Nestlinge Die beobachteten Gelegegrössen liegen deutlich unter den Werten vieler früheren Untersuchungen aus Mitteleuropa, wo in der Regel Mai-Gelegegrössen zwischen 6.0 und 6.5 Eiern beobachtet wurden (Glutz von Blotzheim 1988, Menzel 1971). Auch Gelegegrössen aus einer aktuellen Studie aus Tschechien liegen über dem beobachteten Wert (Pokert & Zajic 2005). Die beobachtete Anzahl an Totalverlusten ist im Vergleich zu anderen Untersuchungen (Glutz von Blotzheim 1988, Pokert & Zajic 2005) jedoch eher gering. Besonders häufig wurden Totalverluste bei einer Untersuchung in Tschechien festgestellt, wo bei über der Hälfte aller Nester keine Jungen das Ausflugsalter erreichten (Pokert & Zajic 2005). In der vorliegenden Arbeit konnte hingegen nur gerade bei zwei von 19 Bruten ein Totalausfall beobachtet werden. Falls sich dieser Unterschied in den nächsten Jahren mit einer grösseren Stichprobe bestätigt, würde dies bedeuten, dass die Anzahl flügger Jungen gemessen an der Gesamtzahl aller Brutversuche in der Nordwestschweiz trotz den kleinen Gelegegrössen vergleichbar mit den Ausflugszahlen aus anderen Gebieten Europas sind. Erklärungen für die auch im Vergleich mit älteren Daten aus der Schweiz kleinen Gelegegrössen könnten die folgenden sein: 1. Eventuell war 2010 ein spezielles Jahr, in welchem aus unbekannten Gründen die meisten Gartenrotschwanz-Paare wenig Eier legten. Dafür könnten die ebenfalls eher kleinen Eizahlen in Leuk VS im Jahr 2010 sprechen (S. Hahn, mündl.). 2. Möglicherweise machen mehr Gartenrotschwanz-Paare in der klimatisch begünstigten Nordwestschweiz zwei Bruten pro Jahr. Die kleinen Gelegegrössen könnten eine Anpassung daran sein, analog dem umgekehrten Mechanismus bei Vögeln im Norden Skandinaviens welche sehr viele Eier legen, jedoch ausschliesslich einmal pro Jahr brüten (Veistola et al. 2010). 3. Die meisten publizierten Daten zum Vorkommen von Zweitbruten in Mitteleuropa sind über 30 Jahre alt (Glutz von Blotzheim 1988, Menzel 1971). Seiter kehren Gartenrotschwänze, wie auch andere Langstreckenzieher, früher aus ihren Winterquartieren in die Brutgebiete zurück (Jonzén et al. 2006). Dadurch hätten sie theoretisch mehr Zeit um eine zweite Brut aufzuziehen. 4. Falls die Weibchen je nach Qualität des Revieres unterschiedlich viele Eier legen, könnten die kleinen Gelegegrössen bedeuten, dass kaum noch optimale Reviere in der Region vorhanden sind. Dagegen spricht, dass der Gartenrotschwanz-Bestand in den letzten drei Jahren in den meisten der untersuchten Gebiete konstant resp. leicht angestiegen ist (div. unpub. Daten). Nicht als Erklärung kann die geringe Nestprädation dienen, da die Nester in anderen Populationen mit einer hohen Prädationsrate meistens ganz ausgeraubt werden (Pokert & Zajic 2005). Die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Junge nicht gefressen werden, ist daher bei grossen Gelegen nicht höher als bei kleinen Gelegen. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 17 von 23

6.5 Revierparameter Der Anteil an lückiger Bodenvegetation in den 15 untersuchten Brutrevieren entspricht den Resultaten aus einer vergleichbaren Untersuchung im Jahre 2006 (Martinez et al. 2010): Bei beiden Untersuchungen waren durchschnittlich knapp über 30% der Bodenfläche der Gartenrotschwanzreviere mit lückigen Vegetationstypen bedeckt. Unklar ist, ob dieser Wert dem Optimalwert eines Gartenrotschwanzrevieres entspricht, oder ob ein optimales Revier noch mehr lückige Vegetation aufweisen würde, solche Flächen in der Region aber kaum mehr vorkommen. Mit knapp 46% der Bodenfläche sind dichte Wiesen der häufigste Bodenvegetationstyp. Gut ein Viertel dieser Wiesen waren während der Jungenaufzucht frisch gemäht und folglich als Jagdhabitat geeignet. Der bedeutende Anteil an nicht klassierten Flächen ("andere Flächen") setzt sich hauptsächlich aus versiegelten Flächen, Gebäuden und Getreidefeldern zusammen. Dieser, im Vergleich zur Untersuchung von 2006 (Martinez 2007) hohe Wert, ist hauptsächlich darin begründet, dass anders als bei der Untersuchung im Jahr 2006, auch Reviere in Siedlungsgebieten bearbeitet wurden. 6.6 Reproduktionserfolg und Reviereigenschaften Tendenziell waren Gelege in Revieren mit einem unterdurchschnittlichen Anteil an lückiger Vegetation kleiner als Gelege in Revieren mit viel lückiger Bodenvegetation. Dies liegt hauptsächlich daran, dass sehr kleine Gelege ( 4 Eier) nur in Revieren mit wenig lückiger Bodenvegetation festgestellt wurden. Falls die Untersuchungen in den folgenden Jahren diese Tendenz bestätigen, würde dies bedeuten, dass die Revierqualität an sich einen Einfluss auf die Gelegegrössen hat. Eine mögliche Ursache dafür wäre, dass Gartenrotschwanz-Weibchen die Qualität ihrer Reviere beurteilen und dem entsprechend mehr oder weniger Eier legen. Alternativ könnte es jedoch auch sein, dass Weibchen, welche viele Eier legen können, eher bessere Reviere für sich besetzen können. Während die erste Hypothese dazu führen könnte, dass bei einer Verschlechterung des Lebensraumes die Gelegegrösse und dem entsprechend der Reproduktionserfolg sinkt, dürfte die zweite Variante keine Einfluss auf die Population haben. Für die Anzahl der Jungen welche pro Brut das Ausflugsalter erreichen, ist neben dem Angebot an lückiger Bodenvegetation zusätzlich sehr wahrscheinlich der Anteil der während der Jungenaufzucht frisch gemähten Wiesen relevant, da solche Wiesen ebenfalls ein geeignetes Jagdhabitat darstellen (Martinez et al. 2010). Ein Vergleich der Ausflugszahlen mit dem kumulierten Angebot an lückiger Bodenvegetationen und frisch gemähten Wiesen zeigte jedoch keinen Zusammenhang. Die Daten aus den folgenden Jahren werden zeigen, ob dies an Effekten liegt, welche nichts mit dem Angebot an offenem Boden zu tun haben (z. B. Hitze, Prädation) oder ob das Angebot an offenem Boden und gemähten Wiesen anders als erwartet keinen Einfluss auf die Anzahl flügger Junge hat. 6.7 Ringdaten Da 2010 die ersten Individuen beringt wurden, gibt es naturgemäss noch keine Wiederfangdaten. 6.8 Entwicklung der Jungvögel Die Gewichtsunterschiede zwischen den einzelnen Jungen einer Brut variieren sehr stark. Dies macht es mit der aktuell sehr kleinen Stichprobe von sechs Nestern unmöglich, einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht der Jungen und der Qualität des Revieres in Bezug auf das Angebot an offenem Boden festzustellen. Ein Vergleich mit Daten aus den Niederlanden (Ruiter 1941) und Tschechien (Pokert & Spinka 2006) zeigt, dass die Jungen in der vorliegenden Untersuchung im Durchschnitt am sechsten, achten und zehnten Tag deutlich schwerer sind als bei den Vergleichsuntersuchungen. Falls ein negativer Zusammenhang zwischen der Jungenzahl und dem Gewicht der einzelnen Jungen besteht, könnte dies eine mögliche Ursache für diesen Unterschied sein. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 18 von 23

7. Ausblick 7.1 Nistkästen In den Schwerpunktgebieten hat es mittlerweile eine gute Dichte an Gartenrotschwanz-tauglichen Nistkästen. Daher sollen 2011 lediglich an einzelnen Orten weitere Nistkästen gezielt aufgehängt werden. Alle von mir betreuten Nistkästen sollen im Jahr 2011 zwischen Mitte Februar und Anfang April zeitweilig verschlossen werden, damit bei der Rückkehr der Gartenrotschwänze möglichst viele davon verfügbar sind. 7.2 Reviere mit und ohne Brutverdacht In den Schwerpunktgebieten sollen auch 2011 alle Gartenrotschwanz-Reviere kartiert werden. Zusätzlich werde ich aber weiter nach Weibchen suchen um verlässliche Werte zum Anteil unverpaarter Männchen und zum Geschlechtsverhältnis zu erhalten. Dies soll in Zukunft nach einer festgelegten Methode geschehen, bei welcher in jedem Revier während 90 Minuten nach einem Weibchen resp. einem Anzeichen einer Brut gesucht wird. Dieses Vorgehen entspricht der von Gibbs & Faaborg (1990) angewendeten Methode für das Bestimmen des Geschlechtsverhältnisses im Brutgebiet bei nordamerikanischen Singvögeln. Falls der Aufwand zu hoch werden sollte, werde ich die Anzahl der so bearbeiteten Schwerpunktgebiete kurzfristig einschränken. Interessant wäre insbesondere ein Vergleich der Geschlechtsverhältnis einer grossen und einer kleinen Teilpopulation. Hier wäre analog zu Beobachtungen bei nordamerikanischen Singvögeln zu erwarten, dass in einer kleinen Teilpopulation der Anteil an unverpaarten Männchen höher ist (Gibbs & Faaborg 1990). Ebenfalls spannend wäre ein Vergleich zwischen Teilpopulationen aus städtischen Gebieten mit solchen aus Streuobstgebieten. 7.3 Lokalisierte Bruten Prinzipielles Vorgehen 2011 analog 2010. Um möglichst unabhängige Daten hinsichtlich einer möglichen Korrelation der Gelege-/Jungengrössen mit Reviereigenschaften zu erhalten, werde ich voraussichtlich mehr Zeit mit der Nestersuche in Gebieten aufwenden, welche ich 2010 nicht resp. kaum bearbeitet habe (z. B. Üetetel, Liestal und Rüti, Lausen). Im Gegensatz zu 2010 soll in den nächsten Jahren vermehrt nach Zweitbruten gesucht werden. 7.4 Ringdaten 2011 sollen wenn möglich mehr Jungvögel beringt werden. Zudem werde ich versuchen, wie geplant auch die Altvögel zu fangen und zu beringen. 7.5 Entwicklung der Jungvögel Durch mehr systematische Kontrollen von zugänglichen Kästen zu Beginn der Brutsaison soll die Anzahl Bruten, bei welchen Daten zur Gewichtsentwicklung der Jungtiere erhoben werden können, im Vergleich zu 2010 vergrössert werden. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 19 von 23

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Dank Ich möchte allen Personen herzlich danken, welche Gartenrotschwanz-Bruten gesucht und gemeldet haben und welche beim Planen, Aufhängen der Nistkästen, der Kontrolle der Bruten oder anderweitig geholfen haben. Namentlich sind dies: Martin Blattner Céline Ernst Simon Gutzwiller Steffen Hahn Lukas Howald Christian Katzenmeier Jacques Laesser Lukas Merkelbach Valentin Moser Nello und Margret Osellame Tobias Roth Thomas Stalling Hannes von Hirschheydt Hans-Ruedi Weiss Niklaus Zbinden Grosser Dank gebührt auch der Ornithologischen Gesellschaft Basel, welche mit ihrem Fonds für Vogelkunde die anfallenden Materialkosten übernommen hat und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, welche mir 30 Nistkästen zur Verfügung gestellt hat. Abb. 12: Gartenrotschwanz-Weibchen im Brutrevier. Ettingen, Juni 2010. Projektbericht 2010: Hängt der Bruterfolg des Gartenrotschwanzes vom Angebot an lückiger Vegetation im Brutrevier ab? Seite 23 von 23