Sturm und Drang Die Geniezeit, nach dem Drama Sturm und Drang (ursprünglicher Titel Der Wirrwarr ) von F. M. Klinger (1766) genannte Epoche der deutschen Literatur von 1765 bis etwa 1790; eine Auflehnung der jungen Generation gegen die verstandesbetonte Aufklärung. Die Epoche wurde eingeleitet durch J.-J. Rousseaus Naturkult und Sozialkritik, durch J. G. Hamanns Gefühlsreligion und seine gefühlsbetonte Lehre vom Genie, durch J. G. von Herders Gedanken über die Volkspoesie und durch F. G. Kloppstocks Gefühlsdichtungen.Die Werke des Sturm und Drang sind Erlebnisdichtung und Persönlichkeitsaussprache. Die Hauptform ist das von Shakespeare und Homer beeinflusste Drama. Wesen: Anstoß durch das Treffen von Johann W. v. Goethe mit Johann G. Herder 1770/71 benannt nach dem Titel von Friedrich Maximilian Klingers Drama Sturm und Drang, 1776 ursprünglicher Titel Der Wirrwarr Aufstand gegen feudalstaatl., religiöse und weltanschauliche Fesseln Vorliebe für den vierten Stand, den schöpferisch tätigen Bauern Einheit von Mensch und Natur = Urquell alles Lebendigen als neue Naturauffassung z.b. Johann Wolfgang von Goethe: Willkommen und Abschied, 1771 Neue Menschenauffassung (empfindsame Leidenschaft) Besondere Gefühlsaussagen in der Natur- und Liebeslyrik Wertschätzung von Gefühl und Spontanität, Trieb ist wichtiger als Vernunft und Verstand Interesse für Geschichte, Sprache und Kultur der einzelnen Völker Anwendung der freien Rhythmen als Ausdruck des Aufgebrachten Beispiel: Johann W. v. Goethe Prometheus, 1774 Wegweisende Rolle der Volkspoesie für die Lyrik (Johann Gottfried Herder) William Shakespeare und Homer als Vorbild für die deutsche Dramatik Je entschiedener unsere Werke deutsch und modern sind, um so verwandter werden wir den Griechen sein. Was uns ihnen gleich machen kann, ist allein die gleiche unbefangene, geniale Schöpferkraft. (so Herder ) Ideale: aktiver, schöpferischer Mensch; denkendes, empfindendes, aktiv tätiges Wesen; Kraftmensch, Selbsthelfer z.b. Prometheus, 1774 persönlicher Glücksanspruch, Anspruch auf freie Partnerwahl, Eigenständigkeit, Originalität Entwicklung des Genies, Selbstbestimmung des Einzelnen file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%201/DieRäuber.html (1 von 5)03.03.2006 09:38:57
Genres: Ode: jedes singbare Gedicht; mit strengem Strophenbau und ohne Reim. Hymne: zunächst ein Preislied auf einen Gott, Später ein feierlichgetragenes Gedicht mit ernstem, begeisterndem oder besinnlichem Inhalt. Ballade: streng gebaute Gedichtform, in der sich der Kehrreim nach jeder Strophe wiederholt Lied: ein Gedicht kleineren Umfangs, ein- oder mehrstrophig Autobiografie: lit. Darstellung des eigenen Lebens (Lebenserinnerungen, Memoiren) Briefroman: Untergattung des Romans, bei der die Handlung als Abfolge von Briefen präsentiert wird Drama (dominierend): bei der äußere und innere Handlung unmittelbar durch Wort und Spiel dargestellt werden Hauptwerke: Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen, 1773 Friedrich Schiller: Die Räuber, 1781 Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers, 1774 Friedrich Schiller: Kabale und Liebe, 1784 Johann Gottfried Herder: Volkslieder, 1778/79 Unter welchen Bedingungen entstand das Drama? Stoff kam von Schubart, der gefangen war->streit mit Herzog Karl Eugen von Württemberg Bedingung: muss auf deutschen Boden geschrieben werden Er schrieb im Krankenbett bei Kerzenschein geheim Liest seinen Freunden geheim daraus vor Um sein Studium zu beenden, muss er ein Jahr pausieren Beendet es als Amtsarzt wurde dann von einem Künstler entdeckt u. gelesen lief in eine bekannte Druckerei->wenig Exemplare gedruckt dann von Wolfgang Heribert von Dalberg (Leiter des Mannheimer Theaters) gelesen 13.2.1782 Uraufführung Die Räuber Schauspiel in fünf Akten von Friedrich Schiller, 1781 (Uraufführung 1782 in Mannheim). Dieses Schauspiel handelt von dem Grafen Maximilian Moor und seinen beiden Söhnen Franz und Karl. Karl, der Lieblingssohn des Grafen, studiert und hat während dieser Zeit einen lasterhaften Lebensstil. Er schreibt einen Brief an den Vater, in dem er sich deswegen entschuldigt. Doch sein file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%201/DieRäuber.html (2 von 5)03.03.2006 09:38:57
jüngerer Bruder, der sich an seiner Familie rächen will, da er von Erbfolge ausgeschlossen wurde, fängt den Brief ab. Er liest dem Vater statt dem Brief einen schriftlichen Bericht eines angeblichen Gewährsmannes vor, in dem Karl als Räuber gesucht wird. Der Graf glaubt den Betrug und ist zutiefst enttäuscht. Karl dagegen wartet auf eine Antwort von seinem Vater, in dem er ihm seinen Lebenswandel vergibt. Statt dessen erhält er einen unversöhnlichen Brief, den Franz angeblich auf Befehl des Vaters verfasst hat. Auch Karl fällt der Intrige zum Opfer und bekennt sich daraufhin zu seinem Dasein als Räuberhauptmann. Mit seiner Bande tritt Karl in den böhmischen Wäldern als Rächer und Retter der Unterdrückten auf. Als Hauptmann schwört er seinen Kumpanen Treue und bindet sich so an sie. Die Bande verübt viele schreckliche Taten und einmal brennen sie zur Rettung eines Freundes eine ganze Stadt nieder. In diesem Feuer kommen auch viele unschuldige Männer, Frauen und Kinder um. Das öffnet Karl die Augen und er will die Bande verlassen, doch er ist durch seinen Schwur an sie gebunden. Auf dem Schloss des alten Moor führt indessen Franz seine Intrigen weiter. Mit gefälschten Nachrichten erschreckt er seinen Vater fast zu Tode, sperrt ihn in ein Burgverlies, wo er verhungern soll. Vergeblich wirbt er um Amalia, bis diese ihn mit der Waffe davonjagt. Karl beschließt noch einmal sein Zuhause unerkannt zu besuchen, um seine Geliebte Amalia zu sehen. Diese hält als einzige noch zu Karl und weist seinen Bruder zurück. Doch im väterlichen Haus kommt es zu einer Katastrophe, da Karl von seinem Bruder unter der Verkleidung erkannt wird. Franz schmiedet einen Mordplan, tötet sich jedoch selbst als Karls Räuber das Schloss stürmen. Der Vater erleidet einen tödlichen Schock, als Karl ihm von seinem Räuberdasein erzählt. Danach muss Karl seine Geliebte töten. Diese Schuld wird ihm zu viel, und er beschließt, sich durch einen armen Tagelöhner, die dem auf Karl ausgesetzte Belohnung zu einer neuen Existenz verhelfen kann, der Justiz auszuliefern. Schiller traf mit diesem Stück den Geschmack der rebellierenden Jugend seiner Zeit - er wurde damit zum Sprachrohr all derer, die für Gedankenfreiheit kämpften. Was zeichnet Karl Moor als Sturm-Drang Figur aus? gegen d. gesellschaftl. Ordnung->vom Vater verstoßen, führt Räuberdasein, Rache für Vater für d. gesellschaftl. Ordnung-> versucht Räuberleben aufzugeben->räubereid } Aufgabe d. persönlichen Glückes Anerkennung d.gesellsch. Ordnung durch Selbstopferung }er ist ein Einzelkämpfer gegen d. Gesellschaft, der alleinige Kampf musste zur Niederlage führen Vergleich von Kabale und Liebe und Die Räuber in der Sturm- und Drangepoche file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%201/DieRäuber.html (3 von 5)03.03.2006 09:38:57
1. HAUPTKONFLIKT Kabale und Liebe - Wurm und Präsident versuchen Luise, Tochter Millers, und Ferdinand, Sohn des Präsidenten, durch eine Kabale auseinander zu bringen Hauptpersonen: Luise, Ferdinand, Präsident, Wurm, Kalb, Miller, Lady Milford Die Räuber - durch eine Intrige versucht Franz (der 2 geborene) an den Besitz seines Vaters zu gelangen Hauptpersonen: Karl und Franz von Moor, Maximilian von Moor (Vater), Räuberbande, Amalia (Frau von Karl), Hermann 2. VERGLEICH: Gemeinsamkeiten: - beides sind bürgerliche Trauerspiele von Friedrich Schiller - beides sind Werke aus der Zeit des Sturm- und Drang - beide haben 5 Akte (Exposition, steigende Handlung, Höhepunkt, abfallende Handlung, Katastrophe) - in beiden Werken wird Naturverbundenheit deutlich Unterschiede und Merkmale der Werke: - beruht auf einer wahren Begebenheit - 3 verschiedene Buchfassungen - beruht auf einer Idee von Christian Daniel Schubart file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%201/DieRäuber.html (4 von 5)03.03.2006 09:38:57
- Liebe zwischen 2 Menschen unterschiedlichen Standes Anprangern der Standesgrenzen - Ferdinand will mit Luise fliehen => würde seinen Titel opfern - Auflehnung des Bürgertums gegen Adel - Naturverbundenheit (Fluchtversion Ferdinands in Wildnis) - Sohn (Karl) eines Adligen tritt, nach angeblicher Enterbung, in eine Räuberbande ein => wird rechtlos - Räuber leben im Wald - rebellisch file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%201/DieRäuber.html (5 von 5)03.03.2006 09:38:57