Wichtige Informationen über Herzerkrankungen bei Hunden Länger gemeinsam leben!
Herzerkrankungen Ihr Tier leidet unter einer Herzerkrankung (Herzinsuffizienz)? Was bedeutet das eigentlich genau? Schema des Herzens (mit Klappenerkrankungen und DKM) die Herzklappen (degenerative Klappenerkrankungen) Die Herzklappen öffnen und schließen sich wie ein Ventil, so dass das Blut in der richtigen Richtung zirkuliert. Erkrankt eine Klappe, wird sie undicht und ein Teil des gepumpten Blutes fließt in die falsche Richtung - nämlich zurück in das Herz (Reflux). Dieser Reflux verursacht ein charakteristisches Geräusch, das Ihr Tierarzt mit einem Stethoskop hören kann. Das Herz fungiert als Pumpe, die sauerstoff- und nährstoffreiches Blut zu den verschiedenen Organen (Gehirn, Nieren, Muskeln usw.) befördert. So versorgt das Herz den Körper mit der notwendigen Energie, um einwandfrei funktionieren zu können. Die beiden häufigsten Herzerkrankungen des Hundes betreffen den Herzmuskel (dilatative Kardiomyopathie, DKM) Wenn der Herzmuskel selbst betroffen ist, verliert das Herz seine Kontraktionsfähigkeit. Die Pumpleistung lässt nach und das Herz arbeitet weniger effektiv. Beide Erkrankungen führen zu einer verringerten Blutzirkulation. Lebenswichtige Organe werden unzureichend mit Sauerstoff versorgt und funktionieren nur noch eingeschränkt. Gesundes Herz Sauerstoffarmes Blut Sauerstoffreiches Blut RÜCKFLUSS Vorhof Hauptkammer Klappenerkrankungen Die Klappe verändert ihre Form und wird undicht. Blut wird zurück in den Vorhof gepumpt. DKM Der Herzmuskel wird dünner und das Kammervolumen vergrößert sich. In der Folge lässt die Kontraktionskraft nach. Dünner, herzkranker Muskel 2 3
Symptome Behandlung Herzerkrankungen und ihre Symptome Eine gute Therapie erleichtert dem Herzen seine Arbeit, kräftigt es und vermindert Umbauprozesse am Herzen selbst. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit 1 2 4 Seltener sind Ohnmachtsanfälle aufgrund einer unzureichenden Durchblutung des Gehirns 3 Kurzatmigkeit und Husten Herzmedikamente verlängern das Leben Ihres Hundes und verhelfen ihm zu einer besseren Lebensqualität. Herztherapien sind Dauertherapien. Da die Ursache nicht beseitigt werden kann, muss Ihr Hund für den Rest seines Lebens täglich seine Medikamente erhalten. Wird die Therapie abgesetzt, kehren die Symptome zurück und verschlimmern sich. Damit gefährden Sie die Gesundheit Ihres Tieres. Geringe Belastbarkeit, den Muskeln fehlt Sauerstoff 5 In fortgeschrittenen Fällen sammelt sich Flüssigkeit im Bauch Ihrem Tierarzt stehen verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungen zur Verfügung: Sie verbessern die Durchblutung Sie beseitigen Wasseransammlungen (Ödeme) im Körper Sie verstärken die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels Sie verringern Umbauprozesse (Fibrosen) Der Körper reagiert mit verschiedenen Gegenmaßnahmen (z. B. Gefäßverengung) auf die verringerte Leistung des Herzens. Muss das erkrankte Herz aber gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten, führt die zusätzliche Dauerbelastung zu Schäden. Dabei kommt es zu Umbauprozessen am Herzen selbst (Fibrosen), deren Ausmaß die Lebenserwartung Ihres Hundes direkt beeinflusst. Eine optimale Behandlung besteht meist aus einer Kombination mehrerer Medikamente, um das Herz auf unterschiedliche Weise zu unterstützen und zu schützen. 4 5
Aldosteron- Antagonisten Ein neues Medikament aus der Gruppe der Aldosteron-Antagonisten hat die Behandlung von Herzerkrankungen bei Hunden revolutioniert: Spironolacton. Im Verlauf einer Herzerkrankung werden Herz und Gefäße geschädigt (Läsionen) und es kommt zu Umbauprozessen am Herzen (Fibrosen). Das Herz pumpt weniger effizient und der Bluttransport ist erschwert. Aldosteron-Antagonisten wirken direkt auf Herz und Gefäße. Sie schützen, indem sie Ausmaß und Entwicklung von Fibrosen verringern. Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton schützen das Herz und ergänzen damit die Wirkung anderer Medikamente. Aus diesem Grund sind sie wichtiger Teil einer Kombinationstherapie, bei der zugeschnitten auf jeden speziellen Fall weitere Therapieprinzipien berücksichtigt werden (s. Therapie). Außerdem werden Aldosteron-Antagonisten von Hunden hervorragend vertragen, und zwar unabhängig davon, ob sie alleine gegeben werden oder in Kombination mit anderen Herzpräparaten. 6 7
Aldosteron- Antagonisten Gesund leben Obwohl Medikamente der wichtigste Teil der Behandlung sind, sollten Sie keinesfalls auf unterstützende Maßnahmen verzichten. Einige kleine Tipps: In der Humanmedizin gehören Aldosteron-Antagonisten längst zu den Standardtherapeutika, da sie nachweislich die Lebenserwartung herzinsuffizienter Menschen erhöhen. Vor kurzem konnte bewiesen werden, dass der Aldosteron- Antagonist Spironolacton bei Hunden eine vergleichbare Wirkung hat. Der Zusatz von Spironolacton zur Herztherapie erhöhte die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Patienten. Vermeiden Sie übermäßige körperliche Anstrengungen für Ihren Hund. Vermeiden Sie stark gesalzenes Futter: Wie Menschen können auch Hunde mit erkranktem Herzen Salz schlechter ausscheiden, so dass Ödeme (Wassereinlagerungen) entstehen können. Übergewicht ermüdet den Körper zusätzlich und damit auch das Herz. Vermeiden Sie Stress für Ihren Hund. Ein krankes Herz kann sich nur schlecht auf Stresssituationen einstellen. Das Medikament ermöglicht Ihrem herzinsuffizienten Hund ein längeres und besseres Leben. 8 9
Praxistipps Wie sollte Spironolacton verabreicht werden? NOTIZEN Spironolacton sollte zusammen mit dem Futter gegeben werden. Die Tabletten sind aromatisiert und werden daher einfach aufgenommen. Die meisten Herzmedikamente können mit dem Futter verabreicht werden. Es gibt allerdings auch solche, die auf nüchternen Magen gegeben werden müssen. Folgen Sie bitte den Anweisungen Ihres Tierarztes, denn nur so kann eine optimale Wirkung gewährleistet werden. Die Wirkung von Herzmedikamenten im Allgemeinen Die Wirkung der verschiedenen Herzmedikamente setzt unterschiedlich schnell ein. Einige wirken sofort, andere erst nach Tagen oder Wochen. Daher ist es wichtig, dass Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes genau befolgen, auch wenn Sie den Effekt nicht sofort sehen können. Manche Herzmedikamente können während der ersten Behandlungswochen Müdigkeit bei Ihrem Hund hervorrufen. Das ist meist ein vorübergehendes Phänomen. Ist diese Phase überwunden, steigt die Belastbarkeit Ihres Hundes. Falls Ihr Hund Entwässerungstabletten (Diuretika) erhält, wird er mehr trinken und häufiger Wasser lassen. Eine optimale Herztherapie muss dem Verlauf der Erkrankung Rechnung tragen und diesem immer wieder angepasst werden. Das kann durch neue Medikamente geschehen oder indem die Dosierung bestehender Medikamente verändert wird. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie Ihren Hund regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Tierarzt vorstellen. Sollten sich die Symptome verschlechtern, informieren Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt. 10 11
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