FARBLEITSYSTEM FLS 1
2 Arbeitskreis Sicherheit an Schulen des Main-Taunus-Kreises Styleguide und Anwendungsbeispiele eines Farbleitsystems zur besseren Orientierung an Schulen 03.2010
Inhaltsverzeichnis Urheber- und Nutzungsrechte 04 Das Farbleitsystem - FLS 05 Das Schulgebäude 06 Der Eingangsbereich 08 Wegorientierung / Beschilderung 10 Türmarkierung Standardsituation 12 Icons und Raumbezeichnungen 14 Türmarkierungen Sonderfall 1 16 Türmarkierungen Sonderfall 2 18 Nummerierungsprinzip 20 Fallbeispiel zum Nummerierungsprinzip 22 Beteiligte / Ansprechpartner 23 3
Urheber- und Nutzungsrechte Die Urheberrechte der grafischen und konzeptionell erarbeiteten Inhalte liegen bei Dejan Pavlovic, 65428 Rüsselsheim und dem Arbeitskreis Sicherheit an Schulen des Main-Taunus-Kreises. Das Kopieren und Vervielfältigen der Inhalte dieser Broschüre ist grundsätzlich erlaubt, sofern der Urheber in Kenntnis gesetzt und erwähnt wird. 4 Wir sind daran interessiert, dass das Farbleitsystem weiter verbreitet wird und sein Bekanntheitsgrad steigt. Wir können allerdings nicht tolerieren, wenn dieses Farbleitsystem unter einer anderen Bezeichnung oder in abgewandelter Form ohne unser Wissen zur Anwendung kommt. Unser Ziel ist eine einheitliche und einfache Lösung des Orientierungsproblems. Bei weiteren Fragen wenden sie sich bitte an: pavlovic.com - design.medien.architektur Dejan Pavlovic Ernst-Reuter-Straße 70, 65428 Rüsselsheim E-Mail: dejan@pavlovic.com, Internet: www.pavlovic.com Telefon: 06142 / 301162 oder an die Polizeidirektion Main-Taunus Telefon: 06192 / 2079-200
Das Farbleitsystem FLS Der Arbeitskreis Sicherheit an Schulen des Präventionsrates des Main-Taunus- Kreises hat ein Farbleitsystem kurz FLS erarbeitet, das Schülern, Lehrkräften, Verwaltungsangestellten und externen Besuchern eine schnellere Orientierung in den Schulen des Main-Taunus-Kreises bietet. Darüber hinaus profitieren auch Sicherheitskräfte wie Rettungsdienste, Feuerwehren und Einsatzkräfte der Polizei von einer einfachen Orientierung innerhalb der Schulgebäude, um insbesondere in Not- oder Krisenfällen schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. 5 Für weitere Anregungen oder Fragen sind wir jederzeit offen. Betrachten Sie daher diese Seiten nicht als endgültige Fassung.
Das Schulgebäude Das FLS überzeugt durch seinen einfachen und logischen Aufbau. Ausgehend vom Haupteingang des jeweiligen Schulgebäudes erfolgt die Festlegung einzelner Gebäudekomplexe in einer vordefinierten Farbvergabe. Hierbei werden die Grundfarben Rot, Gelb, Blau und deren Komplementärfarben Orange, Grün, Violett sowie die Farbe Braun genutzt. 6 Grundsätzlich wird angestrebt, die Gebäudekomplexe in drei Hauptteile zu untergliedern. Generell ist die Farbe Rot immer auf der rechten Seite des definierten Haupteinganges. Dadurch hat man sich mit der Begrifflichkeit Rechts-Rot eine einfache Merkhilfe für die zukünftige einheitliche Orientierung geschaffen. Der Farbverlauf wandert dann im Uhrzeigersinn zur Farbe Gelb und dann zur Farbe Blau (R-G-B). In den meisten Fällen kann das Gebäude auf diese Weise komplett untergliedert werden. Sollten dazwischen weitere Außengebäude platziert sein, werden die jeweiligen Mischfarben ergänzt.
Farbe des Nebengebäudes Violett Zusammenfassung Farbe des Nebengebäudes Grün Rechts vom Haupteingang ist immer Rot Farben werden im Uhrzeigersinn in RGB-Reihenfolge angeordnet Dazwischenliegende Gebäude im Außenbereich werden als Leitfarbe die jeweiligen Mischfarben erhalten 7 Haupteingang am Beispiel der Weingartenschule in Kriftel Farbe des Nebengebäudes Orange
Mittig platzieren 8 Positioniert im Sichtfeld der eintretenden Personen. max. 2 m vom Eingang
Der Eingangsbereich Im Eingangsbereich der jeweiligen Schule sollten übersichtlich aufgebaute Orientierungstafeln zur Verfügung stehen, um dem Besucher einen ersten Überblick hinsichtlich der Erreichbarkeit der Klassenzimmer, des Sekretariats usw. zu verschaffen. Darüber hinaus vereinfachen farbige Fußbodenmarkierungen mit integrierten Pfeilen die Wegweisung in die einzelnen farbigen Gebäudekomplexe. Die Bodenkennzeichnungen sollten max. 2 Meter vom Eingang im Sichtfeld platziert sein. Jeder Eingang sollte eine eigene Markierung haben. Die quadratische Raster-Form wurde bewußt entwickelt, um die spätere Umsetzung und Anbringung schulübergreifend einheitlich und flexibel auf die gegebenen Bodenbeläge abstimmen zu können. Der Material- und Kostenaufwand für die Umgestaltung bei Fliesen-, PVC- oder auch Teppichböden wird dadurch so gering wie möglich gehalten. Darüber hinaus hat die reduzierte Form den Vorteil eines zeitlosen Erscheinungsbildes, das den Schuleingangsbereich optisch nicht stört und sich in die örtlichen Gegebenheiten unaufdringlich einfügt. Trotzdem ist die Markierung in Notfällen und für alltägliche Orientierungszwecke innerhalb des Gebäudes jederzeit deutlich sichtbar. 9 Die Pfeile werden auch für weitere Orientierungen innerhalb des Gebäudes verwendet. Somit bleibt das einheitliche Erscheinungsbild erhalten.
Wegorientierung / Beschilderung Die Orientierungsmarker werden ab einer Höhe von 2 Metern platziert, da dieser Bereich in den meisten Schulen als Platz zur Verfügung steht und in einem Notfall ungehindert zu erkennen ist. Auf Brusthöhe könnten die Schilder im Menschengewühl untergehen. Wir haben zwei Typen von Schildern zur Orientierungshilfe entwickelt: 10 Der quadratische Typ ( Gebäudemarker ) kennzeichnet die Gebäudefarbe und die Richtung zum nächstgelegenen Gebäudeteil. Das Quadrat ohne Pfeil markiert den Gebäudeteil, in dem man sich gerade befindet. Dieser Schildtyp ist im Regelfall an den Treppenbereichen und in Eingangshallen zu finden. Der längliche Typ ( Geschossmarker ) gibt Auskunft über das jeweilige Geschoss und die sich dort befindenden Räume. Man kann natürlich neben den Raumnummern und Raumbezeichnungen (Hausmeister, Sekretariat) auch Symbole (WC, Chemieraum) verwenden. Auf diese Weise kann man auch, unabhängig vom jeweiligen Gebäudeteil, zu zentral wichtigen Räumen wie beispielsweise Bibliothek oder Aula hinleiten. Dieser Schildtyp befindet sich im Regelfall in den Zugangsbereichen der Flure.
Diese Orientierungshilfen sind optional zu verwenden. Sie sind ergänzende Bestandteile des FLS und ersetzen in keinem Fall die Türlaschen oder Bodenmarker. Sie können in komplexen und unübersichlichen Gebäuden zum Einsatz kommen. 1 034 035, 036, 038, 040 Bibliothek Geschossmarker als Raumfinder Gebäudemarker als Richtungsweiser 11 2 m 2 m
90 cm EG 2 EG Stockwerk 033 033 Raumnummer ca. 100-120 cm 12 5 cm 20 cm ca. 200 cm 00.013 00.013 Techn. Raumnummer des Schulbauamtes ca. 110 cm Fluransicht Raumansicht
Türmarkierungen Standardsituation Flurtüren Hauptbestandteil des FLS sind die Markierungen auf den Raumtüren, die nach der jeweiligen Farbe des Gebäudekomplexes gestaltet und mit der Angabe des Stockwerks bzw. der Raumnummer versehen sind. Da diese Türmarkierungen in Form von Laschen sowohl auf der Außen- als auch Innenseite der Türen aufgebracht werden, kann in Notfallsituationen auch innerhalb des Raumes die Raumnummer erkannt werden und schnellstmögliche Hilfe unter Angabe der individuellen Kennzeichnung erfolgen. Generell muss die Türlasche 5 cm unterhalb der Schloss-Rosette bzw. des Beschlages enden. Bei höheren Türen und besonderen Oberflächen, muss die Länge der Lasche bzw. die Wahl der Klebefolie individuell angepasst werden. Optional werden die technischen Raumnummern des Schulbauamtes unten an der Lasche im Flurbereich platziert. Diese Nummerierung dient vorwiegend dem Bauamt, um die in den Grundrissplänen angegebenen Räume aufzufinden. Da diese Nummer nicht Bestandteil des Orientierungssystems ist, sondern einen Service für die Handwerker darstellt, wird die Nummer sehr klein angegeben und somit zweitrangig behandelt. 033 034 035 13
Aula / Bühne Fitnessraum Medienraum Umkleide Jungen Bibliothek Fotolabor Mensa Umkleide Mädchen Biologieraum Gruppenraum Physikraum Toiletten Chemieraum Hausmeister Reinigungsmittel WC Behindertengerecht 14 Computerraum Konferenzraum Sekretariat WC Jungen Duschraum Kopierraum Teeküche WC Mädchen Elektrik / Strom Küche Turngeräte / Sportlager Kunstraum Erste Hilfe Lehrerzimmer Turnhalle / Spielfeld Musikraum
Icons und Raumbezeichnungen 15 cm EG 033 15 cm Um durch das Farbleitsystems einen zusätzlichen Nutzen zu erzielen, werden eine Vielzahl von Icons vorgestellt, welche die jeweiligen Schulen separat für ihre interne Raumkommunikation verwenden können. Wir wollen auch hier eine eindeutige Kommunikation und ein einheitliches Erscheinungsbild erreichen. Die Symbole (Icons) werden in einem einheitlichen Design nach Bedarf weiterentwickelt und können nachträglich bestellt und auf die Laschen aufgeklebt werden. Finanziell ist es die günstigste und gestalterisch die bestmögliche Lösung, da hierdurch die eindeutige Information erhalten bleibt. 15 Die Türmarkierung (Lasche) kennzeichnet demzufolge das Gebäude, die Etage, den Raum und die Funktion. Alle Elemente werden in dieser Lasche zusammengefasst. Alle anderen Informationen, die sich neben oder über der Tür befinden, sind zweitrangig und vom Betrachter untergeordnet wahrnehmbar. Die Icons werden als Ankreuzliste für die jeweiligen Schulen zur Verfügung stehen, die dann die benötigten Icons individuell bestellen und gegebenenfalls auch selbst aufkleben können. Fluransicht
EG 056 16 Fluransicht Abb. 01
Türmarkierungen Sonderfall 1 Raum-durch-Raum-Erschließung Im Falle von Raum-durch-Raum-Erschließungen, bei denen Räume vom Flurbereich nicht direkt erschlossen werden und damit von dort nicht unmittelbar sichtbar sind, müssen die Laschen so gekennzeichnet werden, dass immer verständlich ist, in welchem Raum man sich gegenwärtig befindet und in welchen Raum man gelangt, wenn man die jeweilige Tür durchschreitet. Generell sollte an den Türen, die vom Flur aus benutzt werden, nur eine Nummer dominant sein. Im Falle einer Raum-durch-Raum-Erschließung muss eine Kennzeichnung wie in Abb. 01 dargestellt erfolgen. Das Auffinden der Folgeräume ist aufgrund des Nummerierungsprinzips selbsterklärend. Näheres dazu ist auf den Seiten 20 und 21 beschrieben. 056 056.1 17 Die Raumansicht der Flurtür entspricht der Innenansicht der Standardlasche wie auf Seite 12 dargestellt. 056.2 Die Verbindungstüren bzw. die Türen, die zu den Folgeräumen führen, werden wie auf der folgenden Doppelseite dargestellt.
033 034 056 034 033 056.1 056.2 18 Innerhalb des Raumes 033 Abb. 02 Innerhalb des Raumes 034 Abb. 02A Innerhalb des Abb. 03 Raumes 56
Türmarkierungen Sonderfall 2 Verbindungstüren Bei Räumen, in denen mehrere Türen vorhanden sind, ist immer die große Ziffer der jeweilige Raum, in dem man sich befindet. Die kleinere Ziffer benennt den Raum in den man gelangt, wenn man durch die Tür geht (Abb. 02 + 02A). Werden weitere Räume durch diese jeweilige Tür erschlossen, müssen die Raumnummern chronologisch von oben nach unten aufgelistet werden (Abb. 03). In diesem Fall werden die Symbole für die Raumfunktion nicht platziert. 033 034 035 Um zu verdeutlichen, dass es sich um eine Verbindungstür und keine Flurtür handelt, wurde die Länge der Türlasche auf ein Drittel der jeweiligen Gesamtlänge der Standardlasche gekürzt. 056 19 056.1 056.2
Verbindungstür Verbindungstür 1 Verbindungstür 1 033 034 056 056.1 246 246.1 Raum/Flur 034 033 Raum/Flur 056.1 056 246.1 270 Flur Raum Raum Flur 246 EG 033 033 EG 056 056 2 246 2 246 246 2 270 2 270 20 034 056.1 246.1 035 056.2 270 270 246.1 056.1 056.2 270 246.1 056.2 056.1 246.1 246 270 Verbindungstür 2 Verbindungstür 2 Abb. 04 Verbindungstür Abb. 05 Raum-durch-Raum Abb. 06 Zwei Flure
Nummerierungsprinzip Raumbenennungen und exemplarische Türlaschen Allen Raumnummern sollte ein schulübergreifendes chronologisches Prinzip zu Grunde liegen. Die Nummerierung beginnt immer vom Haupteingang in einer logischen Abfolge und wird dann geschossweise weitergeführt. Die Nummerierung in den jeweiligen Fluren erfolgt im Perlenschnur-Prinzip. Die Geschosszahl ergibt sich aus der ersten Ziffer der dreistelligen Zahl (1. OG = 100 ff.). Volle Zahlen erhalten nur die Räume, die über den Flur erschlossen werden können. Alle anderen Räume werden mit einer Punkt-Nummer versehen, die sich nummerologisch aus der Benennung des über den Flur zu erreichenden Raums aufbaut. (Raum-durch-Raum-Erschließung). Treppenhäuser erhalten keine Nummern und Toilettenräume mit mehreren Räumen sollten in der Regel mit einer Nummer auskommen. Raum/Flur EG 033 033 034 035 21 Abb. 07 Standardfall
027 027.1 028 029 030 030.1 Fallbeispiel Nummerierungsprinzip Schematische Darstellung des Perlenschnur-Prinzips 026 025 021 024 022 023.1 023 032 032.1 031 033 034 035 035.1 021-022 023-032 033-038 036 036.1 22 019 020 038 037 036.2 038-039 001-017 039 039.2 017 019.1 018.2 018.1 018 016 015 014 001 002 003 004 005 006 039.1 039.3 012 013 007 011 011.1 010 009.1 009 008
Präventionsrat Main-Taunus-Kreis Telefon: 06192 / 201-2525 email: praeventionsrat@mtk.org Amt für Schulbau und Gebäudewirtschaft Telefon: 06192 / 201-1518 Amt für Jugend, Schule und Sport Telefon: 06192 / 201-1573 Am Kreishaus 1-5 65719 Hofheim am Taunus Staatliches Schulamt für den Landkreis Groß-Gerau und den Main-Taunus-Kreis Telefon: 06142 / 55000 Walter-Flex-Str. 60 / 62 65428 Rüsselsheim Amt für Brandschutz und Rettungswesen - Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz Telefon: 06192 / 9918-350 Katharina-Kemmler-Str. 1 65719 Hofheim am Taunus Polizeipräsidium Westhessen Abteilung Einsatz - E 4 Prävention Telefon: 0611 / 345-1600 Konrad-Adenauer-Ring 51 65187 Wiesbaden Polizeidirektion Main-Taunus Telefon: 06192 / 2079-200 Zeilsheimer Str. 59 65719 Hofheim am Taunus Technische und grafische Umsetzung / Design pavlovic.com - design.medien.architektur Dejan Pavlovic Telefon: 06142 / 301162 Ernst-Reuter-Straße 70 65428 Rüsselsheim 23
24 main-taunus-kreis Gestaltung: Dejan Pavlovic, www.pavlovic.com, Rüsselsheim Version 03.2010