Berichte: Arbeitsmarkt kompakt November Fluchtmigration

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Transkript:

Berichte: Arbeitsmarkt kompakt November 2017 Fluchtmigration

Impressum Produktlinie/Reihe: Titel: Berichte: Arbeitsmarkt kompakt Fluchtmigration Veröffentlichung: November 2017 Herausgeber: Rückfragen an: E-Mail: Bundesagentur für Arbeit Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung Anton Klaus Susanne Kriegbaum Regensburger Straße 104 90478 Nürnberg arbeitsmarktberichterstattung@arbeitsagentur.de Telefon: 0911 179-1080 Fax: 0911 179-3532 Weiterführende Informationen: Internet: Zitierhinweis: Nutzungsbedingungen: http://statistik.arbeitsagentur.de Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung, Berichte: Arbeitsmarkt kompakt Fluchtmigration, Nürnberg, November 2017 Statistik der Bundesagentur für Arbeit Sie können Informationen speichern, (auch auszugsweise) mit Quellenangabe weitergeben, vervielfältigen und verbreiten. Die Inhalte dürfen nicht verändert oder verfälscht werden. Eigene Berechnungen sind erlaubt, jedoch als solche kenntlich zu machen. Im Falle einer Zugänglichmachung im Internet soll dies in Form einer Verlinkung auf die Homepage der Statistik der Bundesagentur für Arbeit erfolgen. Die Nutzung der Inhalte für gewerbliche Zwecke, ausgenommen Presse, Rundfunk und Fernsehen und wissenschaftliche Publikationen, bedarf der Genehmigung durch die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 3 Das Wichtigste in Kürze... 4 1 Aktuelle Zahlen zu Asylsuchenden... 5 2 Asylanträge und Asylentscheidungen (BAMF)... 6 3 Überblick Arbeitsmarktkennzahlen... 7 4 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung... 8 5 Arbeitslosigkeit... 9 6 Unterbeschäftigung... 11 7 Arbeitsmarktpolitik... 12 8 Soziodemografische Merkmale... 13 9 Grundsicherung für Arbeitsuchende... 14 3

Das Wichtigste in Kürze Im Oktober wurden rund 15.000 Schutzsuchende in Deutschland registriert. Die Asylsuchenden kamen in diesem Monat vor allem aus Syrien, Irak und der Türkei. Im Schnitt der Monate Januar bis September 2017 betrug die Zahl der eingereisten Asylsuchenden knapp 16.000. Im Oktober 2017 wurden 33.000 Entscheidungen über Asylverfahren getroffen, rund die Hälfte weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl noch nicht entschiedener Anträge sank daher abermals und lag Ende Oktober bei 87.000. Hilfebedürftigkeit und Unterbeschäftigung von Personen aus den acht zugangsstärksten nichteuropäischen Asylherkunftsländern steigen im Vorjahresvergleich. Geringe bzw. mangelnde Sprachkenntnisse sowie fehlende formale Berufsabschlüsse erschweren oftmals die Integration von Schutzsuchenden in Beschäftigung. Seit Juni 2016 liegen Zahlen zur Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung von Menschen vor, die aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflohen sind. Im November 2017 wurden 175.000 geflüchtete Menschen als arbeitslos bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter betreut rund 15.000 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt rund 420.000 Geflüchtete wurden in der Unterbeschäftigung erfasst. Im August 2017 waren im SGB II 4,37 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter leistungsberechtigt darunter 584.000 Schutzberechtigte. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im August 2017 mehr Personen aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bzw. in Sprach- und Integrationskursen gefördert. Alles in allem treffen geflüchtete Menschen aktuell auf einen Arbeitsmarkt in guter Verfassung: Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen kräftig, die Wachstumsprognosen sind mittelfristig stabil, bei gleichzeitigem demographischen Wandel. 4

1 Aktuelle Zahlen zu Asylsuchenden Aktuelle Daten zur Zuwanderung von Schutzsuchenden 2014 2015 2016 Summe 2014-2016 Jan bis Okt 2017 Okt 17 EASY-Registrierungen 1.092.000 321.000 1.413.000 Asylsuchende insgesamt* 156.000 15.000 Gestellte Asylanträge 203.000 477.000 746.000 1.425.000 187.000 17.000 dar.asylerstanträge 173.000 442.000 722.000 1.337.000 168.000 15.000 Entschiedene Asylanträge 129.000 283.000 696.000 1.107.000 547.000 33.000 dar.positive Entscheidungen 41.000 141.000 434.000 615.000 239.000 13.000 Gesamtschutzquote 31,5% 49,8% 62,4% 55,6% 43,7% 39,1% Ablehnungen 43.000 92.000 174.000 308.000 211.000 12.000 anhängige Verfahren 169.000** 365.000** 434.000** - - 87.000 *Vergleich mit EASY-Statistik nur eingeschränkt möglich. ** Stand jeweils Dezember Datenquelle: BAMF, Pressemitteilung des BMI Staatsangehörigkeiten der Asylsuchenden (Top 3) 1 : Okt 17 Anteil in Prozent Syrien 3.300 22 Irak 2.000 13 Türkei 1.100 7 Im Oktober 2017 wurden rund 15.000 Personen, die in diesem Monat als Asylsuchende nach Deutschland einreisten, im Kerndatensystem 2 erfasst. Bisher sind im Jahr 2017 monatsdurchschnittlich knapp 16.000 Schutzsuchende registriert worden. Im Jahr 2016 sind 321.000 Schutzsuchende in Deutschland registriert worden nach vorläufiger Berechnung des BAMF kann von gut 280.000 asylsuchenden Menschen ausgegangen werden. Ein Jahr zuvor waren es noch 890.000 Personen. 1 Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern vom 09.11.2017 2 Erstmalig mit Januar 2017 können genaue Angaben zum monatlichen Zugang von Asylsuchenden gemacht werden (Asylgesuch-Statistik des BAMF basierend auf Personendaten und der Antragstellung vorgelagert). 5

2 Asylanträge und Asylentscheidungen (BAMF) Zahl der neu gestellten Asylanträge stabilisiert sich auf dem Niveau von knapp 16.000 Asylanträge, entschiedene Anträge (dar. positiv) 2016 Asylanträge: 746.000 Entscheidungen: 696.000 dar. positive Ent.: 434.000 33.000 Entscheidungen 17.000 Asylanträge 13.000 positive Entscheidungen Jan 15 Apr 15 Jul 15 Okt 15 Jan 16 Apr 16 Jul 16 Okt 16 Jan 17 Apr 17 Jul 17 Okt 17 Datenquelle: BAMF Asylanträge 3 Im Oktober 2017 wurden rund 17.000 Asylanträge gestellt, darunter 15.000 Erstanträge. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres ist die Zahl der Erstanträge weiter zurückgegangen (-51 Prozent). Okt 17 Anteil in Prozent Syrien 3.300 22 Irak 2.000 13 Türkei 1.000 7 Entscheidungen über Erst- und Folgeanträge Im Oktober 2017 wurden Asylverfahren von 33.000 Personen entschieden. Die Gesamtschutzquote lag bei 39,7 Prozent. Okt 17 Anteil in Prozent Gesamtschutz 13.000 39 Anerkennung als Flüchtling 6.000 19 subsidiärer Schutz 4 Abs. 1 AsylG 4.000 12 Abschiebeverbot 60 Abs. 5/7 AufenthG 3.000 8 Ablehnungen 12.000 37 sonst. Verfahrenserledigungen 8.000 24 Anhängige Verfahren Nicht entschiedene Anträge bis Ende Oktober 2017: 87.000 (September 2017: 99.000). 3 Asylgeschäftsstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für den Monat Oktober 2017 6

3 Überblick Arbeitsmarktkennzahlen Arbeitsmarktkennzahlen nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten Vorjahresveränderungen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (September 2017); Arbeitslosigkeit (November 2017); erwerbsfähige Leistungsberechtigte (August 2017) svb +354.000 (+1%) Deutsche -155.000 (-8%) -184.000 (-6%) Arbeitslose ELB +373.000 (+11%) Ausländer -8.000 (-1%) +229.000 (+18%) +148.000 (+14%) EU-Osterweiterung* -1.000 (-1%) +2.000 (+1%) * Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien Nichteuropäische Asylherkunftsländer** +13.000 (+8%) +75.000 (+62%) ** Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien +248.000 (+64%) Erläuterungen In der Arbeitslosenstatistik können geflüchtete Menschen erst seit Juni 2016 und in der Grundsicherung für Arbeitsuchende seit September ausgewiesen werden. Zuwanderer im Allgemeinen können dagegen nicht erkannt werden. Die Staatsangehörigkeit der Beschäftigten sowie der bei der BA und den Jobcentern gemeldeten Menschen ist aber bekannt. Eine gute Approximation für die Zuwanderung geflüchteter Menschen stellt das Aggregat von Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den in der Vergangenheit stärksten Fluchtländern dar. Zuletzt wurden besonders viele Asylerstanträge aus den folgenden acht nichteuropäischen Ländern gestellt: Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Die Zahlen der Beschäftigten, Arbeitslosen und SGB II-Leistungsberechtigten dürfen aber nicht mit der unbekannten Zahl der zuletzt Eingewanderten gleichgesetzt werden. Denn in den absoluten Zahlen sind auch Personen enthalten, die schon lange in Deutschland leben. Entscheidend sind die Veränderungen in den Zeitreihen, die plausibel im Zusammenhang mit der aktuellen Migration gesehen werden können. Auswirkungen der Fluchtmigration auf den deutschen Arbeitsmarkt Die Auswirkungen der Fluchtmigration auf den deutschen Arbeitsmarkt sind inzwischen sichtbar. Der Zugang zum Arbeitsmarkt hängt sehr stark von der Dauer der Asylverfahren, der Sprachförderung und den Investitionen in Bildung und Ausbildung ab. Ausländische Beschäftigte insgesamt tragen einen großen Teil zum Beschäftigungsaufbau in Deutschland bei. Der bisherige Verlauf der Arbeitsmarktintegration der kürzlich nach Deutschland Geflüchteten deckt sich mit den Erfahrungen früherer Jahre sowie Erfahrungen andere Volkswirtschaften der Europäischen Union. 4 4 IAB Aktuelle Berichte 4/2017 7

4 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteurop. Asylherkunftsländern Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr Werte am aktuellen Rand hochgerechnet 195.000 120.000 +62% +42% Absolut Veränderung zum Vorjahr 61.000 +4% Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15 Sep 16 Sep 17 5678 Bestand 5 Vorjahresveränderung 6 Beschäftigungsquoten 7,8 Sep 17 absolut in Prozent Sep 17 Sep 16 Insgesamt 32.737.000 +727.000 +2 --- --- dar. Deutsche 29.106.000 +354.000 +1 68,6 67,7 Ausländer 3.630.000 +373.000 +11 47,7 45,9 dar. EU-Osterweiterung 1.215.000 +148.000 +14 57,6 57,9 Nichteuropäische Asylherkunftsländer 195.000 +75.000 +62 23,3 15,8 Geringe bzw. mangelnde Sprachkenntnisse sowie fehlende formale Berufsabschlüsse erschweren oftmals die schnelle Integration von Schutzsuchenden in Beschäftigung. Die vergleichsweise geringen Beschäftigungsquoten zeigen, dass die Integration in den Arbeitsmarkt einen langen Atem braucht. 5 hochgerechnete Werte 6 Hochrechnung svb (außer insgesamt) der letzten vier Berichtsmonate: eigene Berechnungen. Aufgrund von Fehlern im technischen Verarbeitungsprozess war die Abweichung zu den bisher hochgerechneten Ergebnissen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zuletzt größer als üblich. Allerdings betraf das vor allem die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Deutschen; die Korrekturen für Ausländer hielten sich im üblichen Rahmen. 7 Beschäftigungsquoten in Prozent bezogen auf die Bevölkerung inkl. ausschließlich geringfügig Beschäftigte. Für Ausländer auf Basis des Ausländerzentralregister (AZR) mit periodengleicher Bezugsgröße. Deutsche auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung mit fixierter Bezugsgröße. Siehe dazu Methodenbericht der BA-Statistik Ergänzende Arbeitslosen-, Beschäftigungs- und Hilfsquoten für Ausländer in der Migrationsberichterstattung, März 2016. 8 Im September 2017 kam es auf Grund von Datenbereinigungen im Land Berlin zu einer Zunahme der gemeldeten Ausländer im Ausländerzentralregister (AZR) von etwa 210.000. Davon sind insbesondere die EU-Staaten betroffen, so dass ein Vergleich der Beschäftigungs- und Hilfequoten für diese Ländergruppen mit vorherigen Monaten eingeschränkt ist. 8

5 Arbeitslosigkeit Entwicklung der Arbeitslosigkeit von Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteurop. Asylherkunftsländern Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr 172.000 185.000 +102% Absolut 42.000 Veränderung +12% zum +8% Vorjahr Nov 12 Nov 13 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Nov 17 910 Bestand Vorjahresveränderung Abgangsrate Arbeitslosenquoten 10 Nov 17 absolut in Prozent 9 (in Prozent) Sep 17 Sep 16 Insgesamt 2.368.000-164.000-6 7,4 --- --- dar. Deutsche 1.737.000-155.000-8 8,0 5,3 5,8 Ausländer 625.000-8.000-1 5,9 14,1 15,0 dar. EU-Osterweiterung 103.000-1.000-1 9,3 7,8 8,5 Nichteuropäische Asylherkunftsländer 185.000 +13.000 +8 3,2 44,9 52,3 Geflüchtete 175.000 +15.000 +9 --- --- --- Im Oktober 2017 hatten 8 Prozent aller Arbeitslosen eine Staatsangehörigkeit der acht nichteuropäischen Asylherkunftsländer. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat gemessen an der Vorjahresveränderung in den letzten Monaten an Dynamik verloren, was im Wesentlichen daran lag, dass mehr Menschen in Arbeitsmarktprogrammen und Sprachkursen gefördert wurden. Die 175.000 arbeitslosen geflüchteten Menschen hatten im November 2017 folgenden Status: Anerkannte Geflüchtete: 156.000 Aufenthaltsgestattung: 17.000 Duldung: 3.000 9 Gleitende Jahresdurchschnittswerte. Abgang in Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt/ betriebl. bzw. außerbetriebliche Ausbildung/ Selbständigkeit in Bezug auf den Vormonatsbestand. 10 Arbeitslosenquote in Prozent mit eingeschränkter Bezugsgröße. Eingeschränkte Bezugsgröße enthält nur Erwerbspersonen für sozialversicherungspflichtige und geringfügige Beschäftigung. 9

Die arbeitslosen Geflüchteten suchen vor allem Beschäftigung in der Reinigung (22.100), in der Lagerei und Logistik (17.300), als Küchenhilfe (13.700), im Verkauf (9.300) sowie im Büro und Sekretariat (5.600). Abgang aus Arbeitslosigkeit (Personen aus den 8 nichteuropäischen Asylherkunftsländern) Dez 2016 bis Nov 2017 Dez 2015 bis Nov 2016 Vorjahresveränderung absolut in Prozent Abgänge insgesamt 669.000 432.000 +237.000 +55 dar. 1. Arbeitsmarkt inkl. Selbständigkeit 67.000 35.000 +31.000 +89 dar. betr./außerbetr. Ausbildung 6.000 3.000 +3.000 +130 dar. mit Förderung 419.000 268.000 +151.000 +56 Im Zeitraum Dezember 2016 bis November 2017 konnten 669.000 Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteuropäischen Asylherkunftsländern ihre Arbeitslosigkeit beenden, gut die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Für weitergehende Verbleibsanalysen liegen aktuell Daten bis August 2017 vor. So haben im Zeitraum von September 2016 bis August 2017 fast 63.000 Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht zugangsstärksten Asylzugangsländern ihre Arbeitslosigkeit beendet, indem sie eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben, rund 53.000 davon am 1. Arbeitsmarkt. Von den 53.000 Abgängen in den 1. Arbeitsmarkt konnte für gut 44.000 eine sozialversicherungspflichtig gemeldete Beschäftigung festgestellt werden. Rund ein Viertel der Arbeitslosen mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht zugangsstärksten Asylzugangsländern hat dabei eine Anstellung in der Arbeitnehmerüberlassung gefunden, gefolgt von Beschäftigungsverhältnissen in Unternehmen die wirtschaftliche Dienstleistungen erbringen und dem Gastgewerbe. Dass diese Branchen sowohl für Geflüchtete als auch für die Arbeitslosen insgesamt gute Beschäftigungsperspektiven bieten, liegt an der vergleichsweise hohen Fluktuation. Rund jede fünfte Beschäftigungsaufnahme erfolgt in die Arbeitnehmerüberlassung Abgang aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt; Wirtschaftszweige für sozialversicherungspflichtige Beschäftigung September 2016 August 2017 für Personen aus den acht nichteuropäischen Asylherkunftsländern Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) 11.900 Abgang in 1. Arbeitsmarkt Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen (ohne ANÜ) 6.800 52.900 Gastgewerbe 6.800 (dar. 44.200 sozialversicherungspflichtig gemeldet) Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 4.600 Verarbeitendes Gewerbe 3.900 Übrige 10.200 10

6 Unterbeschäftigung Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung geflüchteter Menschen stagnieren Arbeitslose und Unterbeschäftigung für Personen aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern sowie Geflüchtete Unterbeschäftigung*...... aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern... im Kontext von Fluchtmigration Arbeitslose...... aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern... im Kontext von Fluchtmigration 366.000 348.000 432.000 420.000 172.000 185.000 61.000 160.000 175.000 42.000 Nov 12 Nov 13 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Nov 17 * Unterbeschäftigung für September bis November 2017 auf Basis geschätzter Werte Im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit zählt die Unterbeschäftigung auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mit. Sie stieg in der Tendenz auch im ersten Halbjahr 2017 weiter kontinuierlich an, während die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert geblieben ist. Mit Beginn des Sommers 2017 ging die Unterbeschäftigung in eine Stagnation über und wies zuletzt sogar eine leicht sinkende Tendenz auf. Die unterschiedliche Entwicklung von Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit liegt vor allem an der Ausweitung integrations- und arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Im August 2017 11 befanden sich rund 172.000 Schutzsuchende in einer sogenannten Fremdförderung. Darunter werden unterschiedliche Maßnahmen zusammengefasst, die nicht über die Agenturen für Arbeit und Jobcenter gefördert werden. Hierunter fallen vor allem die Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Aug 17 Aug 16 Vorjahresveränderung absolut in Prozent Arbeitslose 196.000 153.000 +43.000 +28 Aktivierung und berufliche Eingliederung 39.000 48.000-9.000-19 Fremdförderung 172.000 86.000 +86.000 +100 Unterbeschäftigung 422.000 297.000 +125.000 +42 11 Endgültige Werte aus der Förderstatistik liegen mit einer Wartezeit von drei Monaten vor. 11

7 Arbeitsmarktpolitik Geflüchtete in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen August 2017, Bestand PerF: Perspektiven für Flüchtlinge PerjuF: Perspektiven für junge Flüchtlinge PerfF-H: Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk KompAS: Kompetenzfestst., frühz. Aktivierung, Spracherwerb 71.200 darunter: Geflüchtete in Maßnahmen 2.100 1.400 400 3.800 PerF* PerjuF** PerjuF-H** KompAS * Die Daten zu PerF im SGB II sind stark untererfasst und damit in der Gesamtzahl PerF nicht enthalten. ** ohne Daten der zkt Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik (Personen in Kontext Fluchtmigration) Bestand Vorjahresveränderung Aug 17 absolut in Prozent Teilnehmende an Fördermaßnahmen 71.200 +9.000 +15 dar. im SGB III 22.500-10.000-31 dar. im SGB II 48.700 +19.000 +67 Im Vergleich zum Vorjahr wurden im August 2017 15 Prozent mehr geflüchtete Personen gefördert. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren es sogar zwei Drittel mehr. Drei von Fünf der geförderten Geflüchteten nehmen an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil. 12

8 Soziodemografische Merkmale Drei Fünftel der arbeitslosen geflüchteten Menschen sind jünger als 35 Jahre Soziodemografische Merkmale von arbeitslosen Geflüchteten November 2017 Geschlecht Alter Tätigkeitsniveau 6% (55 Jahre und älter) 65% Helfer 37% (35 bis unter 55 Jahre) 15% Fachkräfte/ Spezialisten 37% (25 bis unter 35 Jahre) 4% Experten 68% 32% 20% (unter 25 Jahre) 16% ohne Angabe Geschlecht Fast zwei Drittel der Asylerstanträge wurden im Jahr 2016 von männlichen Schutzbewerbern gestellt. Der Männeranteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern ist mit gut vier Fünfteln deutlich höher als bei ausländischen Beschäftigten insgesamt. 68 Prozent der arbeitslosen Geflüchteten sind männlich. Damit spiegelt sich auch in den Zahlen zur Arbeitslosigkeit in etwa die Struktur der Asylerstantragssteller wider. Alter Schutzbewerber sind überwiegend junge Menschen. Drei Fünftel haben das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht. Über 80 Prozent sind jünger als 35 Jahre. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Der Anteil von Beschäftigten unter 35 Jahren ist bei Staatsangehörigen aus den acht Asylherkunftsländern im Vergleich zu allen Ausländern überdurchschnittlich hoch. Arbeitslose Geflüchtete: Ein Fünftel der Arbeitslosen im Kontext Fluchtmigration ist jünger als 25 Jahre, fast drei Fünftel sind 34 Jahre oder jünger. Qualifikation Der IAB-BAMF-SOEP-Befragung zufolge zeigt sich, dass das durchschnittliche Bildungsniveau von etwa 56 Prozent der Geflüchteten als vergleichsweise gering einzustufen ist, rund 30 Prozent der Befragten ein mittleres Bildungsniveau aufweisen und 13 Prozent der Geflüchteten über ein höheres Bildungsniveau verfügen. 12 Fast die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern arbeitet als Helfer vermutlich auch aufgrund einer fehlenden bzw. (noch) nicht anerkannter Berufsausbildung und schlechter Sprachkenntnisse. Fast zwei Drittel aller arbeitslosen Geflüchteten suchen eine Tätigkeit auf Helferniveau. 12 IAB-Forschungsbericht 13/2017 13

9 Grundsicherung für Arbeitsuchende Entwicklung der Regel- (RLB) und Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Personen (ELB) mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteurop. Asylherkunftsländern Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr 928.000 530.000 634.000 RLB 143.000 385.000 +105% ELB Veränder-106.00ung ELB +5% zum Vorjahr Aug 12 Aug 13 Aug 14 Aug 15 Aug 16 Aug 17 +64% Erwerbsfähige Leistungsberechtigte 131415 Bestand Vorjahresveränderung Abgangsrate ELB-Hilfequoten 14,15 Aug 17 absolut in Prozent 13 (in Prozent) Aug 17 Aug 16 Insgesamt 4.368.000 +50.000 +1 2,6 --- --- dar. Deutsche 2.854.000-184.000-6 2,8 6,0 6,4 Ausländer 1.495.000 +229.000 +18 2,1 18,3 16,1 dar. EU-Osterweiterung 202.000 +2.000 +1 3,6 9,9 10,5 Nichteuropäische Asylherkunftsländer 634.000 +248.000 +64 1,0 58,7 38,8 Geflüchtete 584.000 +251.000 +75 --- --- --- Bei Personen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern gestaltet sich die Beschäftigungsaufnahme häufig schwierig, so dass aktuell die Zuwächse in der Grundsicherung für Arbeitsuchende höher ausfallen. Es kann plausibel vermutet werden, dass der überwiegende Teil der Geflüchteten nach der Anerkennung erst einmal hilfebedürftig wird. 13 Gleitende Jahresdurchschnittswerte bis August 2017. Bezogen auf Abgang ohne erneutem Zugang innerhalb von drei Monaten. 14 Hilfequoten in Prozent bezogen auf Bevölkerung. Für Ausländer auf Basis des Ausländerzentralregister (AZR) mit periodengleicher Bezugsgröße. Deutsche auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung mit fixierter Bezugsgröße. 15 Im September 2017 kam es auf Grund von Datenbereinigungen im Land Berlin zu einer Zunahme der gemeldeten Ausländer im Ausländerzentralregister (AZR) von etwa 210.000. Davon sind insbesondere die EU-Staaten betroffen, so dass ein Vergleich der Beschäftigungs- und Hilfequoten für diese Ländergruppen mit vorherigen Monaten eingeschränkt ist. 14

Geflüchtete in der Grundsicherung für Arbeitsuchende Deutliche Zunahme an Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus den nichteurop. Asylherkunftsländern Erwerbsfähige Leistungsberechtigte und Arbeitslose im SGB II aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern sowie Geflüchtete 634.000 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB)...... aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern... im Kontext von Fluchtmigration 584.000 Arbeitslose im Rechtskreis SGB II...... aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern... im Kontext von Fluchtmigration 385.000 333.000 106.000 40.000 145.000 124.000 191.000 175.000 Aug 12 Aug 13 Aug 14 Aug 15 Aug 16 Aug 17 Im August 2017 waren 4,37 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte in den Jobcentern registriert. Bei gut 13 Prozent oder 584.000 handelte es sich dabei um Geflüchtete. Arbeitslos in der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren im August 175.000 Geflüchtete. Gut zwei von fünf der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Kontext von Flucht lebten in einem bedürftigen Partner-Haushalt mit Kindern und zwei von fünf lebten in einer Single-Bedarfsgemeinschaft. 15

Erwerbstätige erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Grundsicherung für Arbeitsuchende Ein Zehntel der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Flüchtlinge sind erwerbstätig Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach Art der Erwerbstätigkeit (Anteile in Prozent) April 2017 1.468.000 nicht erwerbstätig 76 534.000 erwerbstätig 24 Ausländer 356.000 7 44 50 selbständig geringfügig entlohnt beschäftigt, ohne Meldung sozialversicherungspflichtig beschäftigt 90 10 Geflüchtete 56.000 3 55 42 Rund ein Viertel der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Ausländer ist parallel erwerbstätig, während es bei leistungsberechtigten Geflüchteten mit zehn Prozent deutlich seltener der Fall ist. Auch das erzielte Einkommen und die Arbeitszeit variieren zwischen erwerbsfähigen erwerbstätigen Leistungsberechtigten. So gehen Schutzsuchende im Vergleich zu allen Ausländern seltener einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. 16

Statistik-Infoseite Im Internet stehen statistische Informationen unterteilt nach folgenden Themenbereichen zur Verfügung: Arbeitsmarkt im Überblick Arbeitslose, Unterbeschäftigung und Arbeitsstellen Ausbildungsstellenmarkt Beschäftigung Förderungen Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) Leistungen SGB III Migration Frauen und Männer Statistik nach Berufen Statistik nach Wirtschaftszweigen Zeitreihen Eingliederungsbilanzen Amtliche Nachrichten der BA Kreisdaten Glossare sind zu folgenden Fachstatistiken veröffentlicht: Arbeitsmarkt Ausbildungsstellenmarkt Beschäftigung Förderstatistik/Eingliederungsbilanzen Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) Leistungen SGB III Die Methodischen Hinweise der Statistik bieten ergänzende Informationen. 17