22. Österreichische Jägertagung Jagd im Spannungsfeld aktueller Herausforderungen Lebensraum für Niederwild in Ackerbaugebieten (Johann Blaimauer) 22.Österreichische Jägertagung 1
Inhaltsverzeichnis: Begriffsdefinitionen Der Lebensraum und seine Veränderungen Struktur und Größe der landw. Betriebe Kulturartenverschiebungen Nutzungsinteressen im Lebensraum des Niederwildes Ansprüche des Niederwildes Kritische Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Nutzung von Niederwild Schlussfolgerung 22.Österreichische Jägertagung 2
Begriffsdefinitionen: Niederwild: jagdbares Feder- und Haarwild, dass mit der Flinte und üblicherweise in Form von Gesellschaftsjagden bejagt wird. (i. e. Sinn Rebhuhn, Fasan, Feldhase) Lebensraum: Biotop - funktional ein Lebensraum für eine bestimmte Lebensgemeinschaft Habitat - Lebensraum für eine bestimmte Art Ackerbaugebiete: geografisch als eine Form der Landwirtschaft mit überwiegend Ackerbau (jährlich neu zu bestellen Synonym: Kulturlandschaft). 22.Österreichische Jägertagung 3
Niederwild Lebensräume in Ö. Quelle: Eigene Schätzung 22.Österreichische Jägertagung 4
Strukturwandel 1951-2013 22.Österreichische Jägertagung 5
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in NÖ nach Kammerbezirken 1970 1980 1990 1999 2010 Änderung in % Amstetten 6.198 5.258 4.765 3.738 2.924-39% Baden u. Mödling 4.038 3.162 2.655 2.031 1.519-43% Bruck an der Leitha 2.792 2.171 1.919 1.544 1.017-47% Gänserndorf 7.671 5.261 4.289 3.040 1.995-53% Gmünd 4.653 3.384 3.097 2.281 1.871-40% Hollabrunn 7.801 5.895 5.058 3.777 2.267-55% Horn 3.552 2.894 2.604 2.054 1.604-38% Korneuburg 3.187 2.213 1.803 1.434 1.084-40% Krems 8.238 6.841 6.286 4.965 3.739-41% Lilienfeld 1.456 1.263 1.126 1.010 914-19% Melk 6.185 5.442 4.895 3.813 3.030-38% Mistelbach 11.215 7.558 5.929 3.933 2.424-59% Neunkirchen 3.943 3.309 2.920 2.475 2.180-25% St. Pölten 6.333 5.274 4.713 3.861 3.218-32% Scheibbs 3.243 2.905 2.704 2.358 2.009-26% Tullnerfeld 4.792 3.507 3.000 2.371 1.684-44% Waidhofen an der Thaya 3.606 3.020 2.616 1.961 1.540-41% Waidhofen an der Ybbs 1.508 1.324 1.254 1.112 980-22% Wiener Neustadt 3.950 3.253 3.041 2.389 1.960-36% Zwettl 6.901 5.931 5.337 4.404 3.611-32% Niederösterreich 101.262 79.865 70.011 54.551 41.570-41% Quelle: Statistik Austria 22.Österreichische Jägertagung 6
Strukturwandel: Veränderungen Betriebsgröße 22.Österreichische Jägertagung 7
Strukturwandel: Betriebsflächenentwicklung 22.Österreichische Jägertagung 8
Anbaufläche ausgewählter Feldfrüchte in Österreich von 1959 bis 2014 (in ha) Quelle: AGES Wissen aktuell 2/2015 Zukunft Pflanzenbau 22.Österreichische Jägertagung 9
Entwicklung Bioackerfläche (ha) in Österreich 2005-2015 Quelle: AgrarMarkt Austria, Juli 2015 22.Österreichische Jägertagung 10
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Nutzungsinteressen im Niederwildlebensraum Landwirtschaft: ökonomische Zwänge (Kostensenkung, Ertragsorientierung, Maschinenkosten, Eco. o scale...) Wildschadenssensibilität Förderungsbestimmungen Nichtjagende Bevölkerung: Erholungsraum Spaziergang, Wanderung, Hunde Freizeitsport Jogging, Mountainbiking.. Naturbeobachtung Hobbyornithologen Outdoor Lifestyle (Camping, Geocaching...) Krit. Einstellung: Töten, Ernährung, Umwelt, Energie Jäger: Lebensraum, Ruhezonen, Raubwild, Erlebniswert, Wildbret Verkehr/Raumplanung: tägl. 20 ha neu versiegelt, Reduktion der Ackerfläche von 1,647 Mio ha im Jahr 1960 auf 1,371 Mio ha im Jahr 2010 (-16,7%) 22.Österreichische Jägertagung 17
Streckenentwicklung 1950-2014 Rebhühner (in Absolutzahlen) in NÖ 22.Österreichische Jägertagung 18
Niederwild - Ansprüche Lebensraum für Niederwild in den Ackerbaugebieten Lebensraum: Deckung, Nahrung > Landwirtschaft Biodiversität Landwirtschaft Ruhe > Freizeitnutzer, Jäger Landwirtschaft Klima: Landwirtschaft Resilienzfördernde Bewirtschaftg. Prädatoren: Jäger, gesetzl. Rahmenbedingungen Bejagungsstrategie hins. Populationswirksamkeit > Jäger 22.Österreichische Jägertagung 20
Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Nutzung der Niederwildbesätze in Bezug auf den Lebensraum: Das Niederwild in der reproduktiven Phase in die Fläche ziehen (Erhöhung der Kulturartenvielfalt, Brechen der Schlaggrößen, Bearbeitungsintervalle anpassen, Nutzungsrücksichtsnahme) Biodiversitätsfördernde Förderungsregulatorien etablieren/verbessern (Vorbild Greening/ÖPUL ) Niederwildschonende Bewirtschaftung (Mechanisierungsverluste) Reproduktionsinseln (z.b. Feuchtbiotope) mit Prädatorenkontrolle Großräumige revierübergreifende Biotopverbesserungsmaßnahmen 22.Österreichische Jägertagung 21
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Schlussfolgerungen Lebensraum für Niederwild in den Ackerbaugebieten Ideale Niederwildbiotope in den Ackerbaugebieten gibt es (noch), werden aber räumlich enger > Intensivierung, Urbanisierung Ideale Niederwild- Biotopinseln werden auch vorzugsweise von den Prädatoren besetzt und dann in erster Linie von diesen genutzt > Tragfähigkeit? Erfordernis, dem Niederwild einen möglichst flächendeckenden Lebensraum innerhalb der intensiven Landwirtschaft zu bieten > Chance: Greening/ÖPUL : Vielfältige Fruchtfolge Spezielle Biodiversitätsflächen gut verteilten Niederwildschonende Bewirtschaftungsweisen Die GAP-Periode bis 2020 > entscheidende Phase zur Trendwende der Lebensraumsituation des Niederwildes 22.Österreichische Jägertagung 28
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Danke für die freundliche Unterstützung : AGES Agentur für Ernährungssicherheit Statistik Austria AMA - Agrarmarkt Austria Österr. Weidwerk Fotos - Nittmann, Weiss, Klancek 22.Österreichische Jägertagung 29