Begründung zu Vinylacetat in TRGS 900

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Transkript:

1 Vinylacetat (CAS-Nr.: 108-05-4) Ausgabe: März 2008 Stand: November 2007 AGW 5 ppm 18 mg/m 3 Spitzenbegrenzung: Kategorie I, Überschreitungsfaktor 2 Stoffcharakterisierung Summenformel C 4 H 6 O 2 Strukturformel CH 2 =CH-O-CO-CH 3 Molekulargewicht 86,09 g/mol CAS-Nr. 108-05-4 Zu Vinylacetat wurde 2005 eine Bewertung von SCOEL zur Diskussion ( for public consultation ) gestellt, worauf hier verwiesen wird (SCOEL 2005). In der Darstellung der Sachverhalte stützt sich diese Bewertung maßgeblich auf die Stoffbearbeitung der EU (EU Draft Risk Assessment Report 2003) und eine Bewertung durch die Arbeitsstoffkommission der DFG (DFG 2002). Die Argumentation von SCOEL wurde im AK CM besprochen; der AK CM unterstützt die durch SCOEL vorgeschlagene Grenzwertableitung. Die Argumentationslinien im Hinblick auf eine Grenzwertfindung (AGW) sind nachfolgend wiedergegeben. Wirkprinzip und Metabolismus Vinylacetat besitzt eine nur geringe systemische Toxizität. Herausragend ist ein akuter Reizeffekt. In diesem Zusammenhang ist wesentlich, dass Vinylacetat nicht als solches systemisch wirksam wird, sondern bei Inhalation bereits lokal in den Zellen des oberen Atemtraktes (bei oraler Aufnahme: des oberen Verdauungstraktes) durch die im Organismus ubiquitär vorhandene Carboxylesterase zu Acetaldehyd und Essigsäure hydrolysiert wird. In einem zweiten Schritt wird Acetaldehyd durch die Aldehyd-Dehydrogenase zu Essigsäure oxidiert; die entstandene Essigsäure (Acetat) geht in den Intermediärstoffwechsel ein und wird energetisch verwendet. Diese sind Besonderheiten und für die Beurteilung des Stoffes von zentraler Bedeutung; das Stoffwechselschema ist nachfolgend wiedergegeben.

2 Schema: Stoffwechsel von Vinylacetat (nach Bogdanffy und Taylor 1993; EU Draft Risk Assessment Report 2003) AldDH CE Acetaldehyde + Acetic Acid ACS CE AldDH ACS Acetyl-CoA Lokal kommen damit Acetaldehyd und Essigsäure zur Wirkung. Beide Metabolite sind auch Produkte des physiologischen Stoffwechsels. Der endogene Spiegel von Acetaldehyd im Blut wird mit 0,3 µg/ml angegeben (Halvorson et al. 1993). Acetaldehyd wirkt in höheren Konzentrationen reizend und in vitro ab ca. 1 mm DNA- Protein-quervernetzend und klastogen (Lambert et al. 1985). Essigsäure wirkt nach Ausschöpfung der zellulären Pufferreserve durch ph-senkung cytotoxisch und mitogen (Bogdanffy et al. 2001, Lantz et al. 2003). Durch diese Teilwirkungen sind die lokalen Tumorbildungen erklärbar, die experimentell nach Inhalation und nach oraler Gabe von Vinylacetat beobachtet wurden. Die Teilprozesse wurden in toxikokinetische und toxikodynamische Modellierungen einbezogen, die den Schwellencharakter der Tumorbildung quantitativ untermauern Bogdanffy et al. 1999, 2001, Hinderliter et al. 2005). Mutagenität Unter in vivo-bedingungen (nach Inhalation oder oraler Gabe) werden systemische gentoxische Effekte nicht beobachtet. Bei hohen Dosen von Vinylacetat erscheint eine lokale gentoxische Wirkung von Acetaldehyd jedoch möglich (s.o.). Kanzerogenität Es liegen Langzeit-Kanzerisierungsversuche nach oraler und nach inhalatorischer Applikation vor. Die Untersuchungen wurden im Detail durch die MAK-Kommission (DFG 2002), die EU (Draft Risk Assessment Report 2003) und SCOEL (2005) beschrieben. Hierauf wird verwiesen. Nach Inhalation von Vinylacetat wurden von Bogdanffy et al. (1994) Tumorbefunde an der Ratte erhoben, die nachfolgend wiedergegeben sind.

3 Tabelle: Tumoren des Respirationstraktes bei Crl:CD(SR)BR Ratten nach inhalatorischer Exposition gegen Vinylacetat über 2 Jahre (6h/Tag, 5 Tage/Woche), nach Bogdanffy et al. (1994), DFG (2002) 0 50 ppm 200 ppm 600 ppm Nasenhöhle m (59) (60) (59) (59) w (60) (60) (60) (59) Inverted papilloma m 0 0 0 4 Papillom m 0 0 1 0 Plattenepithel- m 0 0 0 2 Karzinom w 0 0 0 4 Carcinoma in situ m 0 0 0 1 Summe der Tumoren m 0 0 1 7 a w 0 0 0 4 Larynx m (59) (60) (60) (60) w (60) (60) (60) (59) Plattenepithel- m 0 0 0 0 Karzinom w 0 0 0 1 a p < 0.01, Fisher s exact test In Klammern: Gesamtzahl der Tiere Der NOAEL für histologisch verifizierte Schädigungen der Schleimhaut des oberen Atemtraktes lag bei Ratten und Mäusen bei 50 ppm. Tumoren des Respirationtraktes wurden bei Ratten ab der nächst höheren Dosierung von 200 ppm gefunden (s. Tabelle). Befunde beim Menschen In zwei epidemiologischen Studien mit Expositionen gegenüber Stoffgemischen unter Einschluss von Vinylacetat wurden keine verwertbaren Befunde erhalten (DFG 2002). Bewertung der krebserzeugenden Wirkung (s. SCOEL 2005) In zwei Trinkwasserstudien an F344-Ratten und BDF 1 -Mäusen wurden Tumoren des Ösophagus und der Mundhöhle (bei Ratten und Mäusen), sowie des Magens und Larynx (bei Mäusen) unter der höchsten Trinkwasser-Konzentration (10.000 mg/liter) beobachtet. Inhalatorisch wurden lokale Karzinome der Nasenschleimhaut von Ratten bei 600 ppm beobachtet (s. Tabelle), nicht aber bei Mäusen. Im Vergleich zu Acetaldehyd (Woutersen et al. 1986) ist die karzinogene Wirkung auf die Nasenschleimhaut der Ratte bei Vinylacetat geringer, während die Reizwirkung von Vinylacetat stärker ist als diejenige von Acetaldehyd. Die positiven experimentellen

4 Tumorbefunde nach Vinylacetat-Applikation können durch die lokale Cytotoxizität der Metaboliten Acetaldehyd und Essigsäure und durch einen lokalen gentoxischen Effekt von Acetaldehyd erklärt werden. Dies trifft sowohl auf den inhalatorischen, wie auch auf den peroralen Zufuhrweg zu. Hieraus leitet sich das Konzept ab, dass der lokale krebserzeugende Effekt von Vinylacetat durch einen Schwellenprozeß charakterisiert ist (Bogdanffy und Valentine 2003, Lantz und Bogdanffy 2003). Eine Nichtlinearität nach Vinylacetat beobachteter Tumorwirkungen von der Dosis steht hiermit in Einklang (Hengstler et al. 2003). Das Konzept wird ferner durch quantitative Modellierungen (s.o.) und neuere experimentelle Untersuchungen an Zellen der Zielgewebe (Lantz et al. 2003, Nakamoto et al. 2005) unterstützt. Dieser Rahmen erlaubt die Ableitung eines gesundheitsbasierten Grenzwertes. Grenzwert-Ableitung (s. SCOEL 2005) Ein experimentell belegter NOAEL für inhalatorische Reizwirkungen von Vinylacetat am Atemtrakt bei Ratten und Mäusen liegt bei 50 ppm. Eine Schwelle für die sensorische Reizwirkung kann darunter angenommen werden. Hiermit kompatibel sind frühere Einzelbeobachtungen (ACGIH 1992), die einen NOAEL für die sensorische Reizwirkung beim Menschen von 10 ppm angaben. Es wurde erwähnt, dass langjährige Beobachtungen an 21 exponierten Beschäftigten bei Expositionen zwischen 5 und 10 ppm ohne Reizerscheinungen blieben, und dass leichte Reizerscheinungen bei 3 Personen um 22 ppm Vinylacetat auftraten (DFG 1983). Unter diesen Umständen erscheint die Festsetzung eines Kurzzeit-Grenzwert für 15 min Exposition (Spitzenbegrenzung, STEL) von 10 ppm und eines 8h - Schichtmittelwertes bei der Hälfte dieser Konzentration, also von 5 ppm, als angemessen. Diese Grenzwertsetzung schützt vor lokalen Reizwirkungen am oberen Atemtrakt und in Anbetracht des Wirkmechanismus der experimentell beobachteten Tumoren auch vor einem krebserzeugenden Effekt. Literatur [1] ACGIH (1992) Vinyl acetate. In: Documentation of Threshold Limit Values and Biological Exposure Indices, 6th Edition. American Conference of Governmental Industrial Hygienists, Cincinnatti, OH, USA [2] Bogdanffy MS, Taylor ML (1993) Kinetics of nasal carboxlesterase-mediated metabolism of vinyl acetate. Drug Metab Disposition 21: 1107-1111. [3] Bogdanffy MS, Valentine R (2003) Differentiating between local cytotoxicity, mitogenesis, and genotoxicity in carcinogen risk assessments: the case of vinyl acetate. Toxicol Lett 140-141: 83-98 [4] Bogdanffy MS, Dreef-van der Meulen HC, Beems RB, Ferron VJ, Cascieri TC, Tyler TR, Vinegar MB, Rickard RW (1994) Chronic toxicity and oncogenicity inhalation study with vinyl acetate in the rat and mouse. Fundam Appl Toxicol 23: 215 229

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