Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste



Ähnliche Dokumente
2. Die eigenen Benutzerdaten aus orgamax müssen bekannt sein

PlaceCam 3. Die Videokonferenzsoftware für Windows und Mac OS X. Jürgen Völkel Vertrieb daviko GmbH

LabView7Express Gerätesteuerung über LAN in einer Client-Serverkonfiguration. 1. Steuerung eines VI über LAN

Tess TeSign nutzen mit App's"! iphone und Bria Informationen zur Nutzung

Lizenzen auschecken. Was ist zu tun?

Anleitung zur Inbetriebnahme einer FHZ2000 mit der homeputer CL-Software

Nutzung der VDI Umgebung

Firmware-Update, CAPI Update

TeamSpeak3 Einrichten

Wissenswertes über LiveUpdate

FTP-Leitfaden RZ. Benutzerleitfaden

WLAN Konfiguration. Michael Bukreus Seite 1

Collax PPTP-VPN. Howto

Step by Step Remotedesktopfreigabe unter Windows Server von Christian Bartl

Telefonieren mit App's"! iphone mit Bria Informationen zur Nutzung von TeScript

Umgang mit der Software ebuddy Ändern von IP Adresse, Firmware und erstellen von Backups von ewon Geräten.

Powermanager Server- Client- Installation

Lizenzierung von System Center 2012

Anleitung zur Nutzung des SharePort Utility

Nutzung von GiS BasePac 8 im Netzwerk

Lexware professional und premium setzen bis einschließlich Version 2012 den Sybase SQL-Datenbankserver

Pädagogische Hochschule Thurgau. Lehre Weiterbildung Forschung

Daten-Synchronisation zwischen dem ZDV-Webmailer und Outlook ( ) Zentrum für Datenverarbeitung der Universität Tübingen

Clientkonfiguration für Hosted Exchange 2010

How to install freesshd

MSXFORUM - Exchange Server 2003 > SMTP Konfiguration von Exchange 2003

Tutorial -

Software zur Anbindung Ihrer Maschinen über Wireless- (GPRS/EDGE) und Breitbandanbindungen (DSL, LAN)

Telefon-Anbindung. Einrichtung Telefonanlagen. TOPIX Informationssysteme AG. Stand:

System-Update Addendum

Electronic Systems GmbH & Co. KG

ICS-Addin. Benutzerhandbuch. Version: 1.0

Herzlich Willkommen bei der nfon GmbH

Anbindung des eibport an das Internet

Matrix42. Use Case - Sicherung und Rücksicherung persönlicher Einstellungen über Personal Backup. Version September

Er musste so eingerichtet werden, dass das D-Laufwerk auf das E-Laufwerk gespiegelt

Dokumentation Konfiguration einer BeroNet-Box

Einrichten eines Exchange-Kontos mit Outlook 2010

Diese Anleitung enthält Anweisungen, die nur durch erfahrene Anwender durchgeführt werden sollten!

GEZIELT MEHR SICHERHEIT MIT 4I ACCESS SERVER & 4I CONNECT CLIENT

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Kurzanleitung zur Softwareverteilung von BitDefender Produkten...2

Konfiguration VLAN's. Konfiguration VLAN's IACBOX.COM. Version Deutsch

Installation und Inbetriebnahme von SolidWorks

Horstbox VoIP. Stefan Dahler. 1. HorstBox Konfiguration. 1.1 Einleitung

Der Schalter Eigenschaften öffnet die rechts stehende Ansicht. Internetprotokolle aussuchen

Anleitung Grundsetup C3 Mail & SMS Gateway V

Universal Dashboard auf ewon Alarmübersicht auf ewon eigener HTML Seite.

Electronic Systems GmbH & Co. KG

Handbuch. timecard Connector Version: REINER SCT Kartengeräte GmbH & Co. KG Goethestr Furtwangen

EasyWk DAS Schwimmwettkampfprogramm

Folgende Einstellungen sind notwendig, damit die Kommunikation zwischen Server und Client funktioniert:

Live Update (Auto Update)

Anleitung für Kunden zum Umgang mit verschlüsselten s von der LASA Brandenburg GmbH

Anleitung zum Computercheck Windows Firewall aktivieren oder eine kostenlose Firewall installieren

Abgesetzte Nebenstelle TECHNIK-TIPPS VON per VPN

Informationen zum Einstellen des SIP-Telefons Grandstream GXV 3275

Netzwerk einrichten unter Windows

Guide DynDNS und Portforwarding

ANYWHERE Zugriff von externen Arbeitsplätzen

Wichtige Hinweise zu den neuen Orientierungshilfen der Architekten-/Objektplanerverträge

Installation der SAS Foundation Software auf Windows

(Hinweis: Dieses ist eine Beispielanleitung anhand vom T-Sinus 154 Komfort, T-Sinus 154 DSL/DSL Basic (SE) ist identisch)

Step by Step Webserver unter Windows Server von Christian Bartl

Über die Internetseite Hier werden unter Download/aktuelle Versionen die verschiedenen Module als zip-dateien bereitgestellt.

terra CLOUD IaaS Handbuch Stand: 02/2015

Einstellungen im Internet-Explorer (IE) (Stand 11/2013) für die Arbeit mit IOS2000 und DIALOG

EasyCallX für Internet-Cafe

Installieren Sie den Janaserver auf dem Schulserver oder dem Lehrerrechner.

Windows Server 2008 (R2): Anwendungsplattform

Anleitung zur Anmeldung mittels VPN

Support Center Frankfurt Windows 2000 Server Neuer Client im Netzwerk

Die Installation von D-Link WLAN Karten unter Windows Vista

How-to: Webserver NAT. Securepoint Security System Version 2007nx

Voraussetzungen für die Nutzung der Format Rechenzentrumslösung (Hosting)

Anleitung zur Einrichtung eines Netzwerkes für den Gebrauch von GVService unter Windows 7

Einrichtung der 2N EntryCom an einer AVM Fritz!Box

Lizenzierung von SharePoint Server 2013

Netzwerkeinstellungen unter Mac OS X

BILDER TEILEN MIT DROPBOX

Datensicherung. Beschreibung der Datensicherung

ecaros2 - Accountmanager

Firewalls für Lexware Info Service konfigurieren

Ihr Benutzerhandbuch AVIRA ANTIVIR EXCHANGE

BüroWARE Exchange Synchronisation Grundlagen und Voraussetzungen

telpho10 Update 2.1.6

Anleitung für das Einrichten eines SIP-Accounts (Registrierung einer VoiP- Nummer) im Softphone SJPhone für Windows Mobile

Multiplayer Anweisungen

2 Die Terminaldienste Prüfungsanforderungen von Microsoft: Lernziele:

Anleitung zur Konfiguration eines NO-IP DynDNS-Accounts mit der TOOLBOXflex-3.2

Leitfaden Installation des Cisco VPN Clients

FastViewer Remote Edition 2.X

Öffnen Sie den Internet-Browser Ihrer Wahl. Unabhängig von der eingestellten Startseite erscheint die folgende Seite in Ihrem Browserfenster:

Wo finde ich die Software? - Jedem ProLiant Server liegt eine Management CD bei. - Über die Internetseite

Tapps mit XP-Mode unter Windows 7 64 bit (V2.0)

Installation Server HASP unter Windows 2008 R2 Server 1 von 15. Inhaltsverzeichnis

GEORG.NET Anbindung an Ihr ACTIVE-DIRECTORY

Transkript:

TESTBERICHT VIDYO ALLGEMEIN Zeitraum 4. Quartal 2010-1. Quartal 2011 SW-Version 2.0.4 (00247), seit 4/2011 2.1.0 Geräteklasse Client-Server-System für Rufe zwischen angemeldeten Vidyo-Clients (proprietär), Gateway zu H.323 und SIP vorhanden Lieferumfang Serverkomponenten (19''-Rack), vgl. Darstellung rechts: 1x VidyoPortal 1x VidyoRouter 2x VidyoGateway 1x VidyoReplay (ab 4/2011) Lizenzbedingungen Die Teststellung hatte das Lizenzmodell "Ports License Model" mit 20 maximalen Ports, maximal 150 Seats und maximal 150 Installs. INSTALLATION Client: Die Installation des Clients VidyoDesktop erfolgt am einfachsten browserbasiert über das VidyoPortal, nachdem man sich angemeldet hat. Von dort wird die entsprechende Version (Windows, Mac, Ubuntu) ausgewählt, auf den PC geladen, installiert und automatisch konfiguriert. Wenn man die heruntergeladene Software auf einem anderen PC separat installiert, muss man manuell die IP- Adresse des VidyoPortals eintragen. Es existieren kleine Unterschiede in der Bedienoberfläche von Windows- und Mac-Client: Mac- Nutzern fehlt die Option der Kamerafernsteuerung und die Möglichkeit, die Videoqualität fest auf HD 720p festzulegen. Server: Die Infrastruktur einer Vidyo-Installation umfasst verschiedene Serverkomponenten mit unterschiedlichen Funktionen. Alle Komponenten müssen in ein 19-Zoll-Rack verbaut und bei Inbetriebnahme mit den entsprechenden Netzwerkinformationen konfiguriert werden. Daraufhin erfolgt die Konfiguration hinsichtlich des gewünschten Einsatzzweckes. 1. VidyoPortal VidyoPortal stellt die zentrale Zugriffskomponente für angemeldete Nutzer dar und bietet mit der auf Flash basierten Weboberfläche umfangreiche Zugriffsmöglichkeiten für Nutzer und Administratoren. Das VidyoPortal greift auf eine SQL-Datenbank zur Nutzerverwaltung zurück und ermöglicht mit dem integrierten VidyoProxy Client-Zugriffe auch über NAT oder Firewalls. Im Administrationsbereich des VidyoPortals werden auch die als VidyoLines bezeichneten Nutzerlizenzen verwaltet. Seite 1 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste

2. VidyoRouter VidyoRouter bezeichnet die für die Mehrpunktverteilung zuständige Komponente der Vidyoinfrastruktur. Bei Kleininstallationen bis maximal 50 gleichzeitigen Mehrpunktverbindungen ist diese Funktion mit im VidyoPortal integriert. VidyoRouter können im Verbund betrieben werden, um die maximale Anzahl von 100 HD VidyoLines zu erhöhen und auf größere Nutzerzahlen zu skalieren (VidyoRoom und VidyoGateway-Rufe werden nicht als VidyoLines gewertet). Im VidyoRouter wird kein Transcoding der einzelnen Rufteilnehmer vorgenommen, sondern jeweils alle Teilnehmerdaten verlustfrei übertragen, wodurch die Übertragungsverzögerung minimiert werden kann. In Abhängigkeit zur nutzbaren Bandbreite, Prozessorleistung und Auflösung des Teilnehmers wird jeweils der entsprechende Datenstrom übertragen. Die VidyoRouter-Installation ist nicht sehr umfangreich: nachdem die Netzeinstellungen vorgenommen wurden (IP-Adresse, Netzmaske etc.) muss das System noch dem VidyoPortal bekannt gegeben werden. Es können noch diverse Einstellungen bezüglich Systemsicherheit und Firmwareaktualisierung vorgenommen werden. 3. VidyoGateway Für den Übergang in herkömmliche H.323- oder SIP-Umgebungen muss ein VidyoGateway installiert werden. In der getesteten Installation waren zwei VidyoGateways "MK-II" im Betrieb, die jeweils drei gleichzeitige HD-Rufe zu H.323-Systemen ermöglichten (3x HD720p30, 12x 4CIF oder 24x CIF). Das VidyoGateway unterstützt G.711 und G.722 als Audioprotokolle und H.264 AVC/SVC sowie H.263 als Videoprotokolle. Daneben ist auch H.239 implementiert. Um die VidyoGateways einsetzen zu können, muss neben den Netzwerkeinstellungen noch eine Gatekeepereintragung erfolgen, um globale E.164-Rufe zu ermöglichen, und zusätzlich müssen sogenannte Services definiert werden, durch welche die Verbindungsparameter zu H.323 festgelegt werden. 4. VidyoReplay VidyoReplay ermöglicht die Aufzeichnung von Mehrpunktkonferenzen, welche als Livestream und als On Demand-Stream veröffentlicht werden können. Die Installation umfasst neben der Konfiguration der Netzwerkparameter auch die Verbindung zum VidyoPortal, da die Steuerung der Aufzeichnung von dort gestartet wird. Seite 2 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste

TEST Bedienung Client: VidyoClient: Für Nutzer bietet sich nach der Anmeldung die Möglicheit, nach eingetragenen Kontakten zu suchen oder das eigene Telefonbuch zu verwalten. Jeder am VidyoPortal registrierte Nutzer bekommt einen eigenen virtuellen Besprechungsraum per Extension zugewiesen (z.b. 42119), den er über das VidyoPortal selbst betreten kann. Über das Portal kann er auch virtuelle Räume anderer Teilnehmer betreten oder Direktrufe initiieren (Grafik rechts oben). In einem solchen Raum kann das Video von maximal 8 verschiedenen Teilnehmern angezeigt werden, auch wenn mehr Teilnehmer in dieser Videokonferenz sind. Gesteuert wird der Besprechungsraum über das VidyoPortal oder den VidyoDesktop. Die zweite Möglichkeit für Videokonferenzen besteht im Aufbau einer Direktverbindung zwischen (genau) zwei Konferenzpartnern. Ein Direktruf wird immer über den Client selbst gesteuert. Weiterhin kann ein angemeldeter Nutzer auch Gastzugriffe auf seinen Raum verwalten und diesen per PIN schützen. Alle eingehenden und ausgehenden Rufe zu H.323-Geräten, sogenannte Legacy-Geräte, gehen über VidyoGateways. Hierfür müssen auf dem VidyoGateway spezielle Servicenummern definiert werden. Über diese Servicenummern werden die zu verwendenden Verbindungsparameter wie z.b. Audiound Videocodec und das Videoformat festgelegt. Näheres dazu siehe VidyoGateway. Über den VidyoDesktop (Grafik rechts) kann ein Teilnehmer eine Anwendung für andere Teilnehmer freigeben ("sharen"). Durch Doppelklick auf das gesharte Videobild wird dieses als separates Fenster dargestellt, dessen Größe dann individuell verändert werden kann. Das ist sinnvoll, wenn man den VidyoDesktop nicht in der Vollbildanzeige nutzen möchte. Mehrere Teilnehmer können eine Anwendung sharen, wobei der VidyoDesktop- Teilnehmer dann auswählen kann, welche er sehen will. Pro VidyoDesktop kann eine gesharte Anwendung angezeigt werden. Die H.323 Geräte einschließlich MCU-Teilnehmer (DFNVideoConference) bekommen die erste freigegebene Anwendung angezeigt. Wird diese Freigabe beendet, dann wird, wenn vorhanden, die nächste angezeigt. Sämtliche Videokonferenzen können aufgezeichnet werden, wenn einvidyoreplay Server zur Hardwareausstattung gehört. Auf dem VidyoPortal steht dafür die Option Besprechungsraum steuern zur Verfügung. Wenn man das gewünschte Videoformat (CIF, SD oder HD) ausgewählt hat, kann die Aufzeichnung bzw. ein Webcast gesteuert werden. Die aufgezeichneten Videos sind in der VidyoReplay-Bibliothek zu finden. Hier können auch die Zugriffsrechte auf eigene Aufzeichnungen verwaltet und vorhandene Aufzeichnungen editiert werden. Das Aufzeichnungsformat ist Flashvideo (flv). Seite 3 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste

Serveradministration: Die Serveradministration ist weitestgehend selbsterklärend und erfolgt komplett webbasiert. Die zentrale Administration erfolgt im VidyoPortal entweder als Admin (vergleiche Screenshot rechts) oder als Superadmin. Letzterer hat erweiterte Rechte bezüglich Infrastrukturverwaltung (z.b. neue Geräte hinzufügen), Lizenzverwaltung (z.b. Lizenzen erneuern oder erweitern) und Mandantenverwaltung. Ein Admin kann Nutzer und Nutzergruppen verwalten und das Provisioning der Clients überwachen, d.h. aktuelle Softwareversionen der Clients bereit stellen. Weiterhin kann er Voreinstellungen zu Formulierungen und Logogestaltung übernehmen. Die Konfiguration der VidyoGateways ist ebenfalls webbasiert. Die Grundkonfiguration ist intuitiv und auch die Anmeldung an einem Gatekeeper gestaltet sich einfach. Die Konfiguration der Servicenummern ist weniger intuitiv, da hier für verschiedene Dienste (z.b. H.239 ja/nein, H.264/H.263) auch verschiedene Servicenummern angelegt werden müssen, was sehr umständlich ist (vergleiche Screenshot rechts). Hier ist noch Verbesserungsbedarf seitens des Herstellers zu erkennen. Die Anbindung an Gatekeeper innerhalb der DFN-Gatekeeperstruktur funktioniert problemlos, so dass Mehrpunktkonferenzen auf der Codian- MCU beigetreten werden kann. Will man jedoch einzelne VidyoClients per Extension von H.323- Endpunkten anrufen, müssen am Gatekeeper erst umfangreiche Konfigurationen vorgenommen werden. So muss dem angemeldeten VidyoGateway eine eigene Zone zugewiesen werden, deren Zonennummer einer auf dem VidyoGateway definierten Servicenummer entspricht. Voraus geht dieser Konfiguration eine vollständige Erarbeitung eines passenden Rufnummerschemas. Audio/Video VidyoClient: Vidyo verwendet für die Übertragung des Videokanals den im Annex G des Standards H.264 beschriebenen Codec SVC (Scalable Video Coding). Die hohe Skalierbarkeit des Verfahrens gleicht Schwankungen in der Verbindungsqualität und Übertragungsgeschwindigkeit aus. Da auch geringe Paket Loss-Raten durch das Verfahren kompensiert werden können, entsteht selbst in schmalbandigen Netzen eine hohe Videoqualität während einer Konferenz. In allen unseren Tests war die Qualität des übertragenene und empfangenen Bildes immer mindestens gut, in den meisten Fällen sogar sehr gut. Das Bildformat wurde dabei sehr flexibel in sehr unterschiedlichen Auflösungen (von QCIF bis 720p) ausgehandelt, je nach dem welche technischen Möglichkeiten die Gegenstelle besaß. Der vollständige Verbindungsaufbau zur Polycom PVX dauert ca. 1 Minute. Erst dann ist die Verbindung sinnvoll nutzbar. Hier ist also sehr viel Toleranz und Geduld auf Seiten des PVX-Nutzers gefragt. Wenn die Kanäle aber verbunden sind, kann die Konferenz gut durchgeführt werden. Die Qualität des Audios war immer gut bis sehr gut. Einzig in der Verbindung mit Polycoms Client- Server-Lösung CMA kam es phasenweise zu wenigen Audioaussetzern. Seite 4 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste

Datenpräsentation VidyoClient Die Übertragung von Folienpräsentationen nach dem Standard H.239 im zweiten Videokanal funktionierte bis auf eine Ausnahme immer sehr gut. Sowohl das Senden als auch der Empfang der Daten geschah flüssig und fehlerfrei. Nur beim Polycom CMA waren die übertragenen Folien nicht lesbar. Der Empfang einer Präsentation von CMA funktionierte aber völlig problemlos. Die Übertragung von bewegten Bildern im zweiten Videokanal war dagegen in keiner Verbindung sinnvoll möglich. Sowohl SD- als auch HD-Auflösungen kamen beim Empfänger in beiden Richtungen mit völlig inakzeptablen Bildwiederholraten an, welche aus den ursprünglichen Videos beim Empfänger Slideshows generierten. Hier ist noch Verbesserungsbedarf zu sehen. MCU VidyoClient In Verbindungen mit der Codian-MCU (SW 4.1) des Dienstes DFNVideoConference zeigte sich ein identisches Verhalten wie in allen anderen Tests mit H.323-Gegenstellen. Das Audio funktioniert und die Videoqualität war sehr gut. Die Qualität des Audios kann in einer Einzelverbindung mit der MCU nicht qualitativ getestet werden. Die Datenpräsentation nach H.239 wird bei Folien ebenfalls analog der anderen Testergebnisse korrekt durchgeführt. Die Übertragung von Videos im zweiten Datenkanal ist dagegen nicht sinnvoll einsetzbar. Die Layoutumstellung mittels DTMF ist bei Vidyo in Verbindungen mit der MCU möglich. Der Dial-Out-String von der Codian-MCU zu Vidyo baut sich folgendermaßen auf: (IP VidyoGateway)!(Service-Nummer des VidyoPortals)(Teilnehmer-Extension) also z.b. 141.30.67.182!8135653 Firewall Vidyo ist in der Lage, Verbindungen über Firewalls hinweg zu initieren. Selbst Verbindungen mit https über einen dazwischengeschalteten Proxy funktionieren. Damit diese Möglichkeiten genutzt werden können, muß auf dem VidyoPortal beim entsprechenden Nutzer die Einstellung [Proxy] von "No Proxy" auf "LocalProxy" geändert werden. Sonstiges Das System bietet keine Verschlüsselung zu H.323 Geräten. Wenn die Gegenseite die Verschlüsselung erzwingen will, wird keine Verbindung aufgebaut (vergleiche Screenshot rechts). Die Kamerafernsteuerung wird in Verbindungen mit H.323-Geräten nicht unterstützt. Seite 5 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste

FAZIT Das Client-Server-System von Vidyo zeichnet sich vor allem durch die hohe Qualität in der Videoübertragung und die übersichtliche und intuitive Benutzeroberfläche aus, die auch für Laien verständlich ist. Die Verbindungsqualität in Bild und Ton war selbst mit Standardequipment überzeugend und auch Verbindungen zur DFNVC-MCU funktionierten gut. Es sind verschiedene Clients für unterschiedliche Betriebssysteme verfügbar, und auch mobile Endgeräte werden unterstützt. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis spricht ebenso für das Produkt. Folien konnten problemlos übertragen werden (auch zu H.323-Endgeräten), Defizite wurden aber bei der Übertragung von Desktop-Videos als Duale Übertragung deutlich. Auch ist es momentan noch nicht möglich, mittels VidyoReplay eine Datenpräsentation separat aufzuzeichnen. Das System ist durch die Modularität der einzelnen Server flexibel integrierbar, der Engpass für den Einsatz in einer großflächigen, heterogenen VC-Infrastruktur ist aber die Komponente "VidyoGateway". Dessen gering bemessene Leistungsfähigkeit verbunden mit einem diffizilen Konfigurationsaufwand sprechen gegen einen netzübergreifenden Einsatz. DOKUMENTATION Hersteller: Vidyo Wir danken der genannten Firma für die Bereitstellung der Testkomponenten. Seite 6 von 6 E-Mail: vcc@tu-dresden.de Zentrum für Informationsdienste