Karriere + Trends Städte-Ranking 2015



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Transkript:

58 BILANZ 09/2015 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004520343d0bca09b5

Davos, 46, 11 211 Einwohner, 7000 Arbeitsplätze. Davos ist weit mehr als ein Paradies für Erholungssuchende, die ein umfangreiches Kultur- und Freizeit angebot erwarten. Die Stadt «ist auf dem besten Weg zu einer Gesundheitsdestination», sagt Landammann Tarzisius Caviezel. Stimmt, in der Ranking-Kategorie «Gesundheit» ist Davos schon heute die Nummer eins schweizweit. Neue Gipfelstürmer Im Städte-Ranking der BILANZ werden erstmals auch touristische n bewertet. Trotz der grandiosen Bergwelt gilt auch für diese Städte: An Zürich, Zug und Luzern kommen sie nicht vorbei. RUEDI ARNOLD TEXT / LORENZ RICHARD FOTOS 09/2015 BILANZ 59 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004b98a1074f626c5b

St. Moritz, 61, 5149 Einwohner, 4500 Arbeitsplätze. «St. Moritz ist viel mehr als Cüpli, Pelzmäntel und Party», sagt präsident Sigi Asprion. Recht hat er, denn die urbane Feriendestination bietet neben grandiosen Landschaften auch Kultur- und Sportbeflissenen viel. Negativ ins Gewicht fallen aber der teure Wohnraum und die Abgeschiedenheit. Wo First Movers 1 am besten leben Wo City Dinks 2 am besten leben Arbeitsmarkt Bildung Kultur u. Freizeit Erholung Mobilität u. Verkehr 1 Zürich 8 1 5 90 2 2 Bern 1 3 1 82 13 3 Luzern 3 8 10 23 20 4 Baden 6 17 4 55 25 5 St. Gallen 13 2 11 94 40 6 Winterthur 39 11 14 80 1 7 Basel 11 4 6 93 7 8 Lausanne 58 12 7 84 11 9 Genf 17 7 3 79 15 10 Zug 16 9 8 7 31 Arbeitsmarkt Entwickl. Stadtbevölkerung u. Wohnmarkt Steuerattraktivität, Kaufkraft und Krankenkassenprämien 1 Luzern 3 69 6 57 2 Baden 6 27 9 34 3 Bern 1 118 1 113 4 Zürich 8 55 2 21 5 Baar 4 78 52 8 6 Zug 16 44 3 9 7 Sursee 2 93 58 75 8 Basel 11 122 7 74 9 Risch 12 8 32 13 10 Freienbach 7 116 22 7 1 Junge Erwachsene von 20 bis 29 Jahren. 2 Doppelverdiener von 30 bis 40 Jahren ohne Kinder. Gewichtung bei beiden nicht identisch mit Gesamtranking. Quelle: Wüest & Partner Fotos: Keystone 60 BILANZ 09/2015 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004fc627cfbb279b0f

Sigi Asprion ärgert sich gelegentlich. Die in Fernsehen und Boulevardmedien endlos wiederholten Klischees von St. Moritz hat er gründlich satt. «St. Moritz ist viel mehr als Cüpli, Pelzmäntel und Party», sagt er. «Das gibt es zwar auch, aber bei uns ist jeder Gast willkommen.» Zum Beispiel Sportbegeisterte aller Art. «Da haben wir so unglaublich viel zu bieten. Von Wandern, Klettern, Mountainbiken im Sommer bis zu Langlauf, Eissport, Schneeschuhtouren und natürlich Skifahren im Winter. Das schätzen nicht nur die Gäste, sondern auch die Einheimischen.» Der Baselbieter, der vor mehr als 30 Jahren ins Engadin kam, der Hotelier und Spitaldirektor war und seit vier Jahren präsident von St. Moritz ist, schätzt besonders die Vielfalt das Kosmopolitische, das Urbane, gepaart mit wunderschöner Seen- und Berglandschaft. Dennoch liegen weder St. Moritz noch Zermatt, Davos und Interlaken an der Spitze des Städte-Rankings 2015 der BILANZ. Trotz grandioser Bergwelt, dem Zentrum mit urbanem Leben und vielen kulturellen Angeboten können sie es nicht mit Grossstädten aufnehmen. Manche von ihnen kämpfen gegen Abwanderung, hohe Wohnkosten, ein beschränktes Angebot an Arbeitsplätzen. Ob sich auch Einheimische in den vom Tourismus geprägten n wohlfühlen, hängt von ihrem individuellen Verständnis der Lebensqualität ab. Nicolas Burgener zum Beispiel lebt nirgendwo lieber als in Zermatt. «Auf den Strassen zehn Sprachen zu hören, aus einer unglaublichen Zahl an Restaurants zu wählen und doch innert ein paar Minuten in der unberührten Natur zu sein, das ist einmalig.» Dabei ist er kein knorriger Bergler, der nie über die engsten Grenzen hinausgesehen hat. Der 27-Jährige studierte ein Jahr an der Bejing International Studies University in China, derzeit schreibt er seine Bachelorarbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Tourismus in Sierre. Er arbeitet beim Festival «Zermatt Unplugged» und bei den Feierlichkeiten zum 150-Jahr- Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns mit. Burgener ist einer von denen, die sich mit Freude für ihre Heimat engagieren. Dass Zermatt im Städte-Ranking der BILANZ lediglich auf Platz 156 liegt, kümmert ihn nicht besonders. Globale Dörfer. Die Lebensqualität in 162 Städten der Schweiz hat das Beratungsunternehmen Wüest & Partner in Zürich anhand von 122 Kriterien in elf Themenbereichen von Arbeitsmarkt bis Steuerbelastung definiert. Für ausgewählte Gruppen, darunter Familien, Vermögende oder Doppelverdiener ohne Kinder (City Dinks), werden die einzelnen Themen unterschiedlich gewichtet (siehe «Bewertung» auf Seite 63). So fällt die Steuerbelastung für Vermögende besonders ins Gewicht, der Arbeitsmarkt für City Dinks. Je kleiner aber die Gruppe, desto weniger zählen einzelne Kriterien, desto mehr andere Ansätze. Für Nicolas Burgener aus Zermatt ist die Bergwelt ein Lebenselixier, die weiten Wege zu den Städten stören ihn nicht. Letztlich Die Besten Luzern verdrängt Bern vom dritten Platz im BILANZ- Städte-Ranking. Zürich belegt erneut Platz eins und ist speziell für Familien und junge Erwachsene attraktiv. Zug hält zwei und ist ein Paradies für Vermögende und Rentner. Luzern steigt von Platz vier auf drei. Hier fühlen sich Doppelverdiener ohne Kinder sehr wohl. Wo Familien am besten leben Wo Vermögende am besten leben Fotos: Keystone Bildung Erholungsgebiete Soziales 1 Zürich 1 90 2 22 2 Lausanne 12 84 8 48 3 Winterthur 7 80 19 10 4 Bern 4 82 1 6 5 Luzern 5 23 6 27 6 Zug 8 7 3 103 7 Baden 16 55 9 69 8 Genf 6 79 5 104 9 St. Gallen 3 94 4 37 10 Aarau 26 56 10 63 Gewichtung bei beiden nicht identisch mit Gesamtranking. Quelle: Wüest & Partner Arbeitsmarkt Mobilität und Verkehr Steuerattraktivität, Kaufkraft, Krankenkassenprämien 1 Zug 16 31 9 2 Zollikon 105 32 2 3 Küsnacht (ZH) 93 85 1 4 Meilen 98 56 4 5 Horgen 71 43 6 6 Thalwil 133 38 3 7 Baar 4 44 8 8 Freienbach 7 90 7 9 Zürich 8 2 21 10 Wallisellen 24 4 11 09/2015 BILANZ 61 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004e1da10cef000df4

Grosse Konstanz in den Top Ten 2015 2014 Arbeitsmarkt Bevölkerung und Wohnen Bildung Kultur und Freizeit Erholung Gesundheit und Sicherheit Soziales Mobilität und Verkehr Steuerattraktivität, Kaufkraft, Krankenkassenprämien Besonderheiten Stadt und Verwaltung 1 1 Zürich 7 60 1 5 88 2 13 22 2 21 3 2 2 Zug 18 45 8 8 7 3 63 103 31 9 1 3 4 Luzern 3 71 5 10 26 6 67 27 20 57 14 4 3 Bern 2 124 4 1 89 1 75 6 13 113 4 5 5 Winterthur 42 42 7 14 79 19 46 10 1 42 32 6 6 Basel 11 121 2 6 96 7 61 45 7 74 23 7 8 Baden 6 29 16 4 59 9 108 69 25 34 73 8 10 St. Gallen 13 116 3 11 95 4 39 37 40 105 9 9 7 Genf 16 63 6 3 85 5 104 104 15 102 19 10 9 Lausanne 57 14 12 7 84 8 68 48 11 150 29 11 11 Aarau 30 58 26 13 58 10 148 63 12 37 15 12 12 Kloten 21 64 116 45 133 13 43 13 3 22 92 13 15 Uster 71 36 37 65 76 76 27 93 5 18 56 14 13 Wallisellen 22 6 144 86 157 14 25 85 4 11 80 15 neu Lenzburg 34 11 84 37 54 56 21 58 35 61 132 16 16 Chur 15 59 10 32 122 71 89 47 109 54 5 17 19 Baar 4 75 55 83 21 52 49 147 44 8 90 18 17 Dübendorf 41 18 89 81 147 59 100 52 8 19 113 19 14 Carouge 74 27 46 31 159 17 121 92 14 95 28 20 21 Cham 46 15 33 93 11 104 76 132 51 14 50 21 18 Opfikon 48 2 149 99 156 93 45 25 10 36 86 22 23 Dietikon 80 30 38 90 92 47 133 9 9 68 101 23 20 Wetzikon 96 16 86 74 143 63 32 39 17 52 59 24 26 Horgen 70 74 99 72 19 105 16 100 43 6 44 25 24 Schlieren 44 3 148 133 91 94 60 14 6 65 77 26 22 Freiburg 116 56 11 17 65 64 138 29 50 126 11 27 28 Rapperswil-Jona 36 132 75 23 8 15 91 119 60 38 41 28 25 Bülach 111 22 97 58 142 55 98 49 18 35 39 29 31 Lugano 39 40 28 9 15 20 128 131 135 41 88 30 29 Wettingen 53 93 17 63 107 73 78 50 29 33 145 31 27 Zollikon 106 149 35 60 74 67 6 111 32 2 128 32 neu Sursee 1 87 40 48 69 58 57 31 110 75 61 33 32 Wädenswil 90 72 64 54 16 115 28 46 73 17 45 34 36 Meilen 98 78 146 105 12 75 7 117 56 4 43 35 35 Biel 78 90 14 25 93 86 154 21 34 134 10 36 33 Lancy 40 51 24 73 145 45 94 68 27 109 115 37 neu Risch 12 7 124 140 18 32 8 140 61 13 136 38 34 Küsnacht (ZH) 93 80 92 87 27 89 9 110 85 1 46 39 40 Neuenburg 77 136 9 2 34 39 129 76 67 154 6 40 30 Freienbach 9 107 82 98 9 22 116 150 90 7 35 41 38 Frauenfeld 28 57 54 69 106 91 109 129 42 63 13 42 42 Adliswil 91 52 134 97 149 102 12 36 23 20 124 43 37 Vernier 85 20 45 78 111 46 103 30 26 141 123 44 49 Sion 59 37 23 12 33 82 130 99 124 114 7 45 50 Solothurn 60 81 47 16 60 11 155 138 106 103 8 46 44 Davos 43 86 48 20 3 54 1 149 161 96 54 47 43 Volketswil 89 12 141 130 139 37 72 106 24 12 119 48 45 Kriens 49 95 63 66 129 35 95 12 71 67 84 49 46 Nyon 100 35 94 21 56 18 142 109 101 82 24 50 51 Horw 69 47 34 114 17 99 53 64 107 23 87 2015 2014 Arbeitsmarkt Bevölkerung und Wohnen Bildung Kultur und Freizeit Erholung Gesundheit und Sicherheit Soziales Mobilität und Verkehr Steuerattraktivität, Kaufkraft, Krankenkassenprämien Besonderheiten Stadt und Verwaltung 51 39 Plan-les-Ouates 17 8 90 141 134 51 74 91 65 56 152 52 47 Köniz 10 114 29 131 75 127 38 5 64 94 97 53 41 Meyrin 75 23 76 68 153 43 87 34 57 123 79 54 48 Muttenz 14 145 13 124 55 77 70 108 55 59 66 55 52 Emmen 58 92 39 112 62 25 112 11 66 99 89 56 54 Thalwil 130 73 138 126 45 118 10 70 38 3 93 57 neu Stans 5 109 67 109 63 30 34 77 136 47 65 58 56 Schaffhausen 62 147 25 34 51 66 81 57 96 87 18 59 55 Thun 35 129 44 35 47 42 124 15 86 146 30 60 53 Olten 47 154 15 15 43 97 162 71 33 108 31 61 neu St. Moritz 19 141 135 18 2 24 3 159 160 24 140 62 57 Pfäffikon (ZH) 113 55 125 92 123 124 84 61 30 29 98 63 64 Regensdorf 67 44 150 136 144 112 90 41 16 31 106 64 59 Rheinfelden 139 17 112 76 10 101 71 144 80 53 37 65 62 Le Grand-Saconnex 81 1 71 151 154 70 106 120 46 118 76 66 58 Männedorf 142 53 136 85 25 126 15 89 103 10 82 67 60 Bassersdorf 144 39 129 123 146 117 36 102 21 26 127 68 63 Vevey 133 19 107 29 44 29 158 122 52 152 25 69 65 Weinfelden 94 34 72 43 57 85 88 113 114 76 48 70 neu Steinhausen 8 88 131 146 108 111 5 141 74 15 149 71 77 Brugg 112 115 32 53 109 50 152 83 70 60 68 72 66 Montreux 123 48 80 39 22 26 126 133 88 135 51 73 neu Urdorf 65 130 102 142 86 151 2 51 19 27 161 74 72 Affoltern am Albis 136 62 151 95 137 21 22 135 47 62 131 75 75 Schwyz 26 128 66 96 23 49 105 143 131 28 22 76 neu Sarnen 31 105 50 44 24 33 54 112 159 25 64 77 61 Muri bei Bern 50 150 52 148 94 106 41 19 72 49 141 78 69 Stäfa 126 84 137 115 14 129 14 86 112 5 72 79 68 Pully 154 65 110 49 61 78 80 54 83 78 129 80 71 Binningen 105 99 65 101 151 81 52 142 39 44 137 81 80 Bellinzona 108 131 41 22 35 95 157 72 142 79 2 82 84 Morges 129 96 57 52 49 16 141 137 77 133 26 83 70 Belp 68 28 156 106 101 119 4 2 122 110 162 84 82 Illnau-Effretikon 121 102 152 160 126 108 29 16 28 46 109 85 73 Richterswil 152 24 145 137 31 144 44 73 89 16 62 86 neu Interlaken 33 66 74 33 28 27 69 33 155 161 144 87 74 Kreuzlingen 135 9 51 94 80 68 93 96 120 92 60 88 79 Münchenstein 52 157 22 111 46 149 85 80 22 80 114 89 83 Zofingen 63 119 18 61 132 139 153 81 84 55 36 90 81 Burgdorf 84 140 19 47 32 60 147 59 92 144 27 91 86 Ostermundigen 134 79 49 156 152 96 30 1 75 145 102 92 87 Liestal 56 133 70 46 127 131 156 53 81 86 20 93 neu Arlesheim 37 134 127 129 117 100 24 90 49 39 154 94 88 Hinwil 87 49 147 120 77 61 37 88 97 45 135 95 67 Chêne-Bougeries 140 122 21 125 158 69 120 139 41 50 130 96 92 Riehen 120 151 81 107 140 123 62 78 36 30 99 97 neu Zollikofen 128 153 56 152 104 28 17 3 58 88 142 98 78 Ittigen 38 152 30 157 130 113 66 7 62 84 139 99 90 Locarno 109 97 105 30 5 12 131 154 143 98 42 100 85 Ebikon 88 82 42 143 99 146 79 26 93 72 110 101 (neu) Altdorf; 102 (91) Spreitenbach; 103 (100) Yverdon-les-Bains; 104 (101) Mendrisio; 105 (103) Allschwil; 106 (93) Oberwil (BL); 107 (102) Einsiedeln; 108 (89) Brig-Glis; 109 (95) Rüti (ZH); 110 (neu) Glarus Nord; 111 (99) Aesch (BL); 112 (97) Versoix; 113 (98) Onex; 114 (105) Martigny; 115 (104) La Chaux-de-Fonds; 116 (94) Bulle; 117 (111) Sierre; 118 (106) Buchs (SG); 119 (107) Ecublens; 120 (neu) Münchenbuchsee; 121 (110) Villars-sur-Glâne; 122 (113) Pratteln; 123 (114) Langenthal; 124 (109) Herisau; 125 (108) Thônex; 126 (96) Wil (SG); 127 (122) Neuhausen am Rheinfall; 128 (neu) Visp; 129 (112) Romanshorn; 130 (121) Arth; 131 (116) Reinach (BL); 132 (120) Möhlin; 133 (123) Oftringen; 134 (115) Birsfelden; 135 (neu) Aigle; 136 (119) Renens; 137 (117) Münsingen; 138 (neu) Crissier; 139 (118) Gossau (SG); 140 (130) Delémont; 141 (neu) Suhr; 142 (126) Lyss; 143 (neu) Rorschach; 144 (125) Prilly; 145 (127) Glarus; 146 (neu) Payerne; 147 (129) Wohlen (AG); 148 (neu) Chiasso; 149 (neu) Bussigny-près-Lausanne; 150 (131) Arbon; 151 (133) Gland; 152 (132) Uzwil; 153 (136) Grenchen; 154 (134) Monthey; 155 (135) La Tour-de-Peilz; 156 (neu) Zermatt; 157 (138) Flawil; 158 (137) Spiez; 159 (139) Amriswil; 160 (141) Le Locle; 161 (140) Altstätten; 162 (142) Steffisburg Besserer als im Vorjahr Unveränderter gegenüber Vorjahr Schlechterer als im Vorjahr Quelle: Wüest & Partner 62 BILANZ 09/2015 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004c809bcdfa51fb29

bestimmt jeder Mensch selber, was seine Lebensqualität ausmacht. Tourismusdestinationen wie Zermatt, St. Moritz und Interlaken, die neu ins Städte-Ranking aufgenommen wurden, und Davos, das schon letztes Jahr dabei war, sind eben ganz besondere Biotope, wo wenige Bewohner unter Tausenden von Gästen leben. «Ein globales Dorf» nennt Rechtsanwalt Peter Hollinger seine Heimat Interlaken. Die n zwischen Thuner- und Brienzersee mit den vollständig zusammengewachsenen Ortschaften Interlaken, Matten und Unterseen im Zentrum zählen ungefähr 20 000 Einwohner. Gäste aus aller Welt sorgen für 920 000 Logiernächte. «Interlaken ist verglichen mit grossen Städten zwar Provinz, mit Blick auf die jetzt praktisch das ganze Jahr in gros ser Zahl anwesenden Touristen aber keineswegs provinziell.» Exodus der Jungen. Wer sich für ein Leben in den Bergen entscheidet Zermatt, St. Moritz, Davos, verzichtet auf manches, was für Zürcher, Basler oder Berner selbstverständlich ist: das dichte Verkehrsnetz, S-Bahnen, Trams und Busse im Zehn-Minuten-Takt, Schulen aller Stufen und Universitäten in nächster Nähe, ebenso Spitäler und ein fast unüberschaubares Kultur- und Freizeitangebot. Dazu kommt die enorme Vielfalt an Arbeitsplätzen. Gerade diese fehlen in Bergregionen. Zusammen mit den teuren Wohnungen führt dieser Mangel dazu, dass Junge wegziehen. «Wir leben zu fast 100 Prozent vom Tourismus», sagt der Zermatter präsident und Hotelier Christoph Bürgin. Knapp die Hälfte der 3000 Beschäftigten arbeitet im Gastgewerbe. Die anderen Branchen Dienstleistung, Transport, Handwerk, Baugewerbe, sogar Gesundheit sind zum grossen Teil abhängig vom Tourismus. «Andere Betriebe hier anzusiedeln, ist fast unmöglich», weiss Bürgin. Diese Sorge plagt in unterschiedlichem Ausmass auch die Behörden der anderen Kurorte. Der rat von St. Moritz will zwar alles unternehmen, um vom Tourismus unabhängige Betriebe anzusiedeln und damit das Risiko der Abwanderung zu reduzieren. So steht es in seiner Strategie. Von Erfolgen ist bis anhin nicht viel zu berichten. Etwas besser sieht es neuerdings mit einem anderen Ziel in diesem Strategiepapier aus: «Wir sorgen dafür, dass Einheimische, unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten, adäquaten Wohnraum in St. Moritz finden.» Das scheint schwer zu erreichen angesichts des knappen und enorm teuren Baulands in St. Moritz, wo am Suvretta-Hang angeblich Quadratmeterpreise von 50 000 Franken und mehr bezahlt wurden. Ausgerechnet ein Volksentscheid, den die Berggebiete so gern verhindert hätten, sorgt jetzt für Entspannung. «Die Wohnsituation hat sich nach der Zustimmung zur Zweitwohnungsinitiative am 11. März 2012 leicht gebessert», stellt präsident Sigi Asprion fest. Gelöst ist das Problem dadurch noch nicht. Der Druck auf die verfügbaren Bauzonen bleibt hoch. In Zermatt betragen sie gerade einmal 0,5 Prozent der Ortsfläche. In Davos sind die Wohnungen günstiger, das Angebot an Arbeitsplätzen ist reicher als in St. Moritz oder Zermatt. Knapp 7000 Arbeitsplätze sind es insgesamt, davon jeder dritte im Gastgewerbe, jeder achte in den Bereichen Gesundheit Tourismusorte wie Davos sind Biotope: Hier leben wenige Bewohner unter Tausenden Gästen. und Soziales. Nachdem die Lungensanatorien, von denen Thomas Mann in seinem «Zauberberg» berichtete, durch die Erfindung des Penizillins überflüssig geworden waren, siedelten sich Institutionen zur Erforschung von Allergien und Asthma, aber auch der Sportmedizin an. «Davos ist auf dem Weg zu einer alpinen Gesundheitsdestination», sagt Landammann Tarzisius Caviezel, «und auch bekannt als Ort der Forschung.» Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung, das AO-Forschungsinstitut, wo unter anderem praktisch-chirurgische Probleme bei der Behandlung von Frakturen erforscht werden, und das Weltstrahlungszentrum sind weit über die Grenzen von Davos und der Schweiz hinaus anerkannt. Die rund 500 Arbeitsplätze in Bewertung 162 Städte, elf Themen: Wie das Ranking entsteht. Das Städte-Ranking von Wüest & Partner, der Bera tungsfirma mit Fokus auf Immobilienmarkt, Raum- und Standortentwicklung, gibt einen Überblick über die Lebensqualität in Schweizer Städten. Als Städte wurden bisher n mit 10 000 und mehr Einwohnern bezeichnet. Neu werden auf der Basis von Dichte- und Grössenkriterien 162 statistische Städte ausgewiesen. 23 neue sind dazugekommen: Aigle, Altdorf, Arlesheim, Bussigny, Chiasso, Crissier, Glarus Nord, Interlaken, Le nzburg, Münchenbuchsee, Payerne, Risch, Rorschach, Sarnen, St. Moritz, Stans, Steinhausen, Suhr, Sursee, Urdorf, Visp, Zermatt und Zollikofen. Vier bisherige sind weggefallen: Küssnacht SZ, Val-de-Travers, Veyrier und Worb. Themen. Bewertet wurde anhand von elf Themen, die sich jeweils aus mehreren Variablen (total 122) zusammensetzen, und zwar Bildung; Entwicklung Stadtbevölkerung und Wohnmarkt; Arbeitsmarkt; Kultur und Freizeit; Erholung; ; Gesundheit und Sicherheit; Soziales; Mobilität und Verkehr; Steuerattraktivität, Kaufkraft, Kranken kassenprämien; Besonderheiten Stadt und Verwaltung. Der Gesamtrang einer Stadt ergibt sich aus der ierung der Punktzahl der Themen jedes Thema wurde gleich gewichtet. Für die Zielgruppen-Rankings werden vor allem die Themen stark gewichtet, die für die entsprechende Zielgruppe wichtig sind. So sind etwa für Vermögende die Steuerverhältnisse besonders stark gewichtet oder für City Dinks der Arbeitsmarkt. 09/2015 BILANZ 63 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec620041f00d9ddcdc2471

Zermatt, 156, 5751 Einwohner, 3000 Arbeitsplätze. «Wir leben zu fast 100 Prozent vom Tourismus», sagt präsident Christoph Bürgin. Deshalb sind auch die und das Kultur- und Freizeitangebot in der Walliser ausgezeichnet. Leider mangelt es in Zermatt aber an günstigem Wohnraum und an Jobs ausserhalb des Tourismus. Forschung und Entwicklung sind eine willkommene Ergänzung zu Tourismus und Gewerbe und helfen mit, dass auch Familien nach Davos ziehen oder da bleiben. Zudem befinden sich in Davos die Alpine Mittelschule und die Stiftung Sportgymnasium. Weite Anfahrtswege, fehlende Vielfalt an Arbeitsplätzen und hohe Kosten für Wohnungsmieten und -kauf sind die grössten Nachteile der Tourismus-Hotspots Zermatt, St. Moritz und in geringerem Masse Davos. Für Interlaken haben sie eine geringere Bedeutung. Das Dorf hat direkte Zugverbindungen nach Paris, Berlin und Hamburg. Regionalbahnen, die BLS und zahlreiche Postautolinien führen nach Interlaken. Die Abwanderung ist dank der vielen Arbeitsplätze neben jenen im Tourismus und vergleichsweise moderaten Wohnkosten eine geringere Gefahr als in den alpinen Kurorten. Enttäuschte Erwartungen. präsident Urs Graf hätte sich einen besseren als den 86. Platz im Städte-Ranking vorstellen können. «Die internationale Anbindung und die kurzen Wege zu den Bahnhöfen zählen doch auch», sagt er. «Zudem sind wir innert kürzester Zeit in den Erholungsgebieten rund um die Seen und im Jungfraugebiet. Wir haben eine total ausgebaute Infrastruktur an Gesundheitsversorgung und Schulen, nicht zu vergessen die kosmopolitische Ausrichtung, das internationale Flair.» Was sich wie ein Werbespot anhört, entspricht Grafs fester Überzeugung. Er lebt mit seinem Dorf, wo er seit zehn Jahren präsident ist. Die neue Definition des städtischen Raums nach Grösse- und Dichtekriterien durch das Bundesamt für Statistik bringt in der liste eben einiges durch- 64 BILANZ 09/2015 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec620045d3f590192812e6

Interlaken, 86, 5659 Einwohner, 5700 Arbeitsplätze. präsident Urs Graf ist enttäuscht über den 86. Platz: «Die internationale Anbindung und die kurzen Wege zu den Bahnhöfen zählen doch auch.» Die direkten Zugverbindungen nach Paris oder Berlin zahlen sich jedenfalls aus: Sie bringen Hunderttausende Gäste mit 920 000 Logiernächten im Jahr nach Interlaken. Wo Rentner am besten leben Steuerbelastung: Gewinner und Verlierer seit 2010* Kultur und Freizeit Erholung Gesundheit und Sicherheit 1 Zug 8 7 3 63 2 St. Moritz 18 2 24 3 3 Zürich 5 90 2 13 4 Basel 6 93 7 61 5 Luzern 10 23 6 67 6 Bern 1 82 1 75 7 Davos 20 3 54 1 8 Meilen 105 11 75 7 9 Zollikon 60 71 67 6 10 Küsnacht (ZH) 87 28 89 9 Gewinner 2015 2010 Diff. Chêne-Bougeries 50 122 72 Thônex 69 127 58 Riehen 30 76 46 Reinach (BL) 51 79 28 Pully 78 105 27 Carouge 95 121 26 Genf 102 123 21 Muri bei Bern 49 69 20 Muttenz 59 78 19 Nyon 82 101 19 Verlierer 2015 2010 Diff. Herisau 128 63 65 Altstätten 149 85 64 Neuhausen a. Rheinf. 120 57 63 Uzwil 131 72 59 Sierre 140 88 52 Monthey 137 87 50 Martigny 121 74 47 Sion 114 68 46 Davos 96 52 44 Buchs (SG) 106 64 42 Gewichtung nicht identisch mit Gesamtranking. Quelle: Wüest & Partner *Steuerbelastung, durchschnittliches Reineinkommen, Kaufkraft und Krankenkassenprämien. 09/2015 BILANZ 65 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec620044e2f998ee2e89f6

LEBENSQUALITÄT IN KLEINSTÄDTEN «Wir wollen Subjektives objektiv messen» Immobilienexperte Patrick Schnorf über die Vergleichbarkeit von Grossstädten mit Zentren auf dem Land. Immobilienexperte Patrick Schnorf ist Partner beim Beratungsunternehmen Wüest & Partner. BILANZ: Mit der neuen Definition des städtischen Raums durch das Bundesamt für Statistik gelten nun auch Tourismusdestinationen und Zentren auf dem Land als Stadt. Hatten Sie Probleme damit, die 23 neuen Städte in Ihr Ranking aufzunehmen? Patrick Schnorf: Das einzige Problem liegt in der erschwerten Vergleichbarkeit mit dem letztjährigen Ranking. Die neue Definition von Stadt können wir aber gut nachvollziehen. Neben der blos sen Bevölkerungszahl wird aktuell auch die städtische Struktur und Dichte berücksichtigt. So gelten ländliche n wie Val-de-Travers, das aus einer Vielzahl von fusionierten Dörfern besteht, nicht mehr als Stadt, obwohl sie über 10 000 Einwohner zählen. Umgekehrt gelten etwa Sursee oder St. Moritz neuerdings als Städte trotz weniger als 10 000 Einwohnern. Manche Touristenorte liegen mitten in einer grandiosen Berglandschaft oder an einem See und landen beim Thema Erholung doch nicht auf den Spitzenrängen. Für Behördenvertreter ist das nicht einfach zu verstehen. Mit Glarus Nord, St. Moritz, Davos, Spiez und Locarno liegen unter diesem Aspekt durchaus Tourismusgemeinden auf den besten Rängen. Lausanne und Genf gelten aus dieser Optik als attraktivste Grossstädte und belegen die Plätze 84 und 85. Die Erholungsfunktion in Stadt und unmittelbarer Umgebung messen wir unter anderem als Anteil von Grün- oder Waldflächen im Siedlungsgebiet sowie anhand von deren Erreichbarkeit. Haben Sie sich überlegt, unterschiedliche Kriterien anzulegen, je nachdem, ob Sie die Lebensqualität in ländlichen Zentren oder in Grossstädten messen? Bei Rankings oder Ratings sollen immer die gleichen Kriterien für alle Teilnehmer angewendet werden. Wir fragen uns aber jedes Jahr, ob es fair ist, von nur einer Lebensqualität zu reden und dann einen Vergleich anzustellen. Ist es fair? Letztlich wollen wir etwas Subjektives objektiv messen. Das ist immer eine grosse Herausforderung und birgt Diskussionspotenzial. Eine Grossstadt ist nicht direkt mit einem isolierten Kleinzentrum vergleichbar. Aber eine Stadt ist immer ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, wohnen, arbeiten oder die Freizeit verbringen. Kriterien wie Ausbildungsplätze, Sicherheit oder Erholungsmöglichkeiten haben für alle Städte eine Bedeutung. Aber nicht für alle Einwohner. Richtig. Die Menschen entscheiden selber, was für ihre Lebensqualität die grösste Bedeutung hat. Deshalb erstellen wir Rankings, die abbilden, was für bestimmte Zielgruppen wichtig ist. einander. Schon in den letzten Jahren waren zwar n dabei, die man landläufig nicht als Städte bezeichnen würde, obwohl sie über 10 000 Einwohner zählten. Wüest & Partner hat die neue Definition übernommen, sodass 23 n neu ins Ranking aufgenommen wurden. Nun messen sich alpine Kurorte, ländliche Zentren wie Sarnen OW, Altdorf UR oder Sursee LU und n in den Agglomerationsgürteln mit Städten wie Zürich, Genf und Lausanne. Lenzburg auf 15 schneidet von allen neu aufgenommenen Städten am besten ab. Unter die ersten 50 schafften es auch Sursee ( 32) und Risch ZG ( 37). Mit Platz 156 bildet Zermatt das Schlusslicht der neuen Garde. Rote Laterne für Steffisburg. So viel sich auf den hinteren Rängen bewegt hat, so wenig hat sich an der Spitze verändert. Die Top 10 bilden dieselben Städte wie im Jahr zuvor, wobei Luzern Bern vom dritten Platz verdrängt hat. Dahinter aber gibt es Gewinner und Verlierer zuhauf. Wil SG hat gleich 30 Plätze verloren, Chêne-Bougeries GE 28, Bulle 22. Insgesamt wurden 13 Städte um 20 und mehr Plätze zurückgestuft. Das Schlusslicht der liste bildet Steffisburg BE auf Platz 162. In sieben von elf Themen schnitt die bei Thun schlechter ab als letztes Jahr. 18 Städte sind gegenüber dem letzten Jahr aufgestiegen, am deutlichsten Brugg AG. Die Stadt an der Aare hat sechs Ränge zugelegt. Absoluter Sieger aber ist wie in den letzten beiden Jahren Zürich, vor Zug und Luzern. Zürich ist die Nummer eins auch für die Zielgruppen Familien und «First Movers» junge Erwachsene von 20 bis 29 Jahren. Für Rentner und Vermögende schwingt das Steuerparadies Zug obenaus. City Dinks fühlen sich in Luzern besonders wohl, das in den Themen Arbeit, Bildung und besonders gut abschneidet. Zürich, Luzern, Bern, Basel, Lausanne und Genf alle grossen Zentren rangieren unter den ersten zehn. Sie haben für die grosse Masse einfach mehr zu bieten. Kann sich auch Nicolas Burgener aus Zermatt vorstellen, in Zürich zu wohnen? «Eine Zeit lang, warum nicht? Aber mein Ziel ist es, in Zermatt zu leben.» Und das, obwohl der Ort in den Walliser Alpen 155 Ränge hinter Zürich liegt. Foto: PR 66 BILANZ 09/2015 Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz SE, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2015-04-30-tui- 89f3929028ec62004f03b98f7db5fe63