Materialien zu dem Workshop Gerechte unter den Völkern International School for Holocaust Studies Yad Vashem 1. Vier historische Fotografien (siehe Stundenablauf ) 2. Informationen zu Yad Vashem und dem Programm Gerechte unter den Völkern Weitere Informationen unter: http://www.yadvashem.org/yv/de/righteous/index.asp
Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 SA-Einheiten blockieren den Eingang zum Textilgeschäft L. Hertz Sohn in Heilbronn am 1. April 1933 (Foto: Stadtarchiv Heilbronn)
Reibpartie in Wien, 1938 Mitglieder der Hitlerjugend zwingen Juden in Wien, das Straßenpflaster zu putzen. (Foto: Yad Vashem)
Deportationen Deportation der Juden aus Regensburg am 10.11.1938 (Foto: Yad Vashem)
Todesmarsch Todesmarsch ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter; das Foto wurde in Hieflau am 8. oder 9. April 1945 im Geheimen von einer Dachluke aus aufgenommen. (Foto: Chrysant Grossmann)
Gerechte unter den Völkern Der Gründungsstein zur Allee der Gerechten unter den Völkern in Yad Vashem, Jerusalem (Foto: Sandra Rokahr)
Informationen zu den Gerechten unter den Völkern 1953: Gründung von Yad Vashem in Jerusalem, Israel Die Aufgaben von Yad Vashem wurden durch das Israelische Parlament im sogenannten Yad Vashem Gesetz beschrieben: Gedenken an die sechs Millionen Juden, die während der Shoah ermordet wurden Erinnerung an die jüdischen Gemeinden und Institutionen, die während der Shoah zerstört wurden Ehrung der Juden, die auf unterschiedliche Weise Widerstand gegen die deutschen Nationalsozialisten und ihre Helfer leisteten Erinnerung an jene nicht-jüdischen Menschen, die ihr eigenes Leben in Gefahr brachten, um Juden zu helfen
Die letztgenannte Gruppe der Helfer und Retter wird in Yad Vashem seit dem Jahr 1963 als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet. Der Prozess der Anerkennung erfordert genaue historische Forschungen. Die Entscheidung liegt bei einer Kommission, die sich aus Historikern, Überlebenden und Mitarbeitern von Yad Vashem sowie einem pensionierten Richter des Israelischen Obersten Gerichtshofs zusammensetzt. Die Initiative, ein Verfahren aufzurollen, geht in vielen Fällen von den geretteten Juden selbst aus. Eröffnung der Allee der Gerechten in Yad Vashem, Jerusalem, im Jahr 1963. (Foto: Yad Vashem)
Der Begriff Gerechte/r unter den Völkern Diese Bezeichnung stammt aus der jüdischen Tradition. Seit Hunderten von Jahren werden Nicht-Juden, die sich gegenüber Juden wohlwollend verhalten haben oder ihnen zu Hilfe gekommen sind, so genannt. Yad Vashem hat den Begriff im 20. Jahrhundert übernommen, ihm aber eine spezifische Bedeutung gegeben. Die Allee der Gerechten in Yad Vashem heute (Foto: Yad Vashem)
Der Garten der Gerechten in Yad Vashem, Jerusalem Ab 1996 werden die Namen der Gerechten auf Ehrentafeln in Stein eingraviert. (Fotos: Yad Vashem)
Kriterien für die Anerkennung Versuch, einen oder mehrere Juden vor der Bedrohung durch Tod oder Deportation in Ghettos, Konzentrations- oder Vernichtungslager zu retten. Für die Anerkennung ist nicht ausschlaggebend, ob der Rettungsversuch erfolgreich war oder scheiterte. Der Rettungsversuch ist mit Risiko für das Leben, die soziale Stellung oder für die Freiheit des Retters und/oder seiner Angehörigen verbunden. Vorhandensein von Aussagen Überlebender, deren Nachkommen oder anderer Zeugen, sowie weiterer verfügbarer Quellen, falls nötig. Humanität als Motiv: Die Motivation des Retters muss die Absicht gewesen sein, verfolgten Juden zu helfen, ohne dafür Bezahlung oder eine andere Gegenleistung zu verlangen (wie z.b. die Konversion der geretteten Person, die Adoption eines Kindes und dergleichen).
Ehrung als Gerechte/r unter den Völkern Die Anerkennung als Gerechte/r ist die höchste Auszeichnung des Staates Israels für Nicht-Juden. Sie ist verbunden mit der israelischen Ehrenbürgerschaft (einschließlich Pension) und der Möglichkeit, in Israel begraben zu werden. Die Gerechten haben zentrale Bedeutung im israelischen Kollektivbewusstsein. Medaille zur Anerkennung der Gerechten Anerkennungsurkunde
Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. (Mishnah, Sanhedrin 4:5) Baum zur Ehrung einer Gerechten, Yad Vashem. (Foto: Sandra Rokahr)