Maschinen, Werkzeuge und Arbeitsweisen bei der Stoppelbearbeitung
2 Ergebnisse von Feldversuchen mit jeweils der Jahre 2005, 2008-2011
3 Themen Ziele der Stoppelbearbeitung Boden lockern, Stroh einarbeiten, Unkraut regulieren, Aussaaten vorbereiten Maschinentypen Pflug, Grubber, Scheibenegge, Kreiselegge, Kombinationen Parameter Bodenbedeckung, Mischwirkung, Profile, Zugleistungsbedarf, Erosionsschutz
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6 Versuchsregionen und typische Böden Region Döbeln Ostrau Werdau Großenhain Bodenentstehung Löss Löss Löss D Humus - 2,3 2,2 1,7 Tongehalt 15,8 18,7 17,6 3,3 Bodenart Ul3 Ul4 Uls Su2 Bodenwassergehalt % 23 14,6 21,8 6,17 Porenvolumen 47,1 53 48 44
7 Zugkraftbedarf mittlerer Boden, Parabraunerde Quelle: GÖRTMÜLLER, Zeitschrift Profi, Sonderdruck 06/ 2006
8 Spezifischer Zugleistungsbedarf verschiedener Bodenbearbeitungsgeräte unter ähnlichen Arbeitsbedingungen in kw/m Arbeitsbreite; ohne Bedarf für Zugmaschine, 1. Arbeitsgang Gerät Tiefe [cm] Geschw. [km/h] Lüttewitz 2008 Jahna 2009 Steinpleis 2009 Peritz 2009 STD-G Schar 18cm 10-12 8 17 15 16 11 STD-G Schar 14cm 10 8 16 - - - STD-G Flügelschar 10 8 20 15 17 11 K-Grubber Lemken Smaragd 9/300 9 10 - - 22 - KSE, Lemken Rubin 9/600 7 10-12 - - - 14 SE, Kuhn Discover 7,5 m AB 5 10 - - - -
9 Bodenabtrag und Bodenbearbeitung Niederschlagssimulationen: 38l / 20 min, 5% Hangneigung Löss, Mockritz 2005, Weizenstoppel Bodenabtrag [g/m²] 50 Mulchbedeckung: Variante Grubber 5 cm Grubber 10 cm Grubber 15 cm Direktsaat Ecomat 10 cm ZS-Pflug 10/20 cm 40 Zweischichtpflug 10/20 cm 30 10 % Schälpflug 10 cm 17 % Grubber 15 cm 34% 20 10 0 5 8 11 14 17 Beregnungszeit [min] 20 Grubber 10 cm 34% Grubber 5 cm 42% Direktsaat 91%
Flache Bodenbearbeitung mit pflugähnlichen Geräten Ecomat, Stoppelhobel, Schälpflug, Zwei-Schichtenpflug (flach gewendet) Vorteile: Zugleistungsbedarf gering, reiner Tisch, 100 % schneidend, Striegeln meist möglich Nachteile: geringer Erosionsschutz, Investitionen z. T. hoch bzw. Arbeitsbreite gering, Mulchsaattechnik z.t. erforderlich 10
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12 Mehr als 30 % Mulch schützt den Boden
Wassersparen durch Stoppelbearbeitung? 13
14 Bodenfeuchte im Laufe der Zeit, nur Stoppeln Pekrun & Claupein, 2004: Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. 16, 163-164. Mittelwerte aus 0 90 cm Tiefe
15 Bodenfeuchte im Laufe der Zeit, Stoppeln plus Stroh Pekrun & Claupein, 2004: Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. 16, 163-164. Mittelwerte aus 0 90 cm Tiefe
16 Unkrautregulierung Quelle: Pekrun 2011 Disteln mit Grubber (15 cm), Rotortiller (5 cm), Schälpflug (7 cm) ähnlich wirkungsvoll in der Stoppel regulierbar (1 Versuch, Ökolandbau, 5 Jahre beobachtet) Einjährige Unkräuter zeigen keine Reaktion auf Stoppelbearbeitung (1 Versuch, Ökolandbau, Ergebnis nach 8 Jahren)
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Boden komplett bearbeitet? 15 t [cm] t [cm] Vertikale Profile: Bodenlockerung auf Löss 10 15 10 5 5 0 0-5 -5-10 -10-15 -15 Doppelherz -20 0 50 t [cm ] Jahna-A1 100 150 Oberfläche 200 Flügelschar -20 250 300 Arbeitstiefe 350 0 B [cm] Jahna-C1 50 100 150 Oberfläche 200 250 300 Arbeitstiefe 350 400 B [cm] 15 10 5 0-5 -10 Scheibenegge, flach -15-20 0 19 100 200 300 400 Ja hna -B3 Oberfläche 500 Arbeitstiefe 600 700 800 B [cm ]
15 t [cm] t [cm] Vertikale Profile: Bodenlockerung auf Sand 10 15 10 5 5 0 0-5 -5-10 -10 Doppelherz, 180 mm -15 Flügelschar -15-20 -20 0 50 t [cm ] Peritz-A4 100 150 Oberfläche 200 250 300 Arbeitstiefe 350 0 B [cm] Peritz-C4 50 100 150 Oberfläche 200 250 300 Arbeitstiefe 350 400 B [cm] 15 10 5 0-5 -10 Kurzscheibenegge -15-20 0 20 100 200 300 400 Pe ritz-b4 Oberfläche 500 Arbeitstiefe 600 700 800 B [cm ]
21 Arbeitsbild: Scheibenegge 5 cm tief
22 Arbeitsbild: Flügelschargrubber Arbeitstiefe: 9cm
23 Stroheinarbeitung im Zuge der Stoppelbearbeitung, Arbeitsgänge an einem Tag 14 cm Stoppellänge 5 cm 14 cm 14 cm 6 cm Tiefe
24 Stroheinarbeitung im Zuge der Stoppelbearbeitung, Arbeitsgänge an einem Tag 18 cm Stoppellänge 5 cm 14 cm 14 cm 8 cm 8 cm Tiefe
25 Welche Maschinentechnik? Lockern und nicht Mischen?
26 Stroh einarbeiten mit diversen Maschinen Jeweils 15 cm Stoppellänge 1. Arbeitsgang
27 55 % 20 % Ein Arbeitsgang
28 Mulchabbau durch X-Scheibenegge
29 Mulchabbau durch X-Scheibenegge
30 Stoppeln schwimmen Foto: Werkbild Lemken
31 Flügelschar Stoppel: 15 cm Sandboden Arbeitstiefe: 10 cm Arbeitstiefe: 20 cm
32 Flügelschar Stoppel: 35 cm Sandboden Arbeitstiefe: 10 cm Arbeitstiefe: 20 cm 20 cm AT, Mehrbedarf Zugleistung: 66 %
33 Lange Stoppeln verbessern den Erosionsschutz (D-Standort, 2010) Einzelner Arbeitsgang mit Flügelschargrubber Bodenbedeckung vorher: 81 %
34 Stroh bleibt überwiegend bei 5 10 cm Tiefe Raster: 5 cm
35 Stroheinarbeitung mit verschiedenen Stoppelbearbeitungsgeräten nach drei Arbeitsgängen: 7, 15 und 20 cm tief Quelle: WEIßBACH & ISENSEE 2005 80 Oberfläche bis 5 cm bis 10 cm bis 15 cm bis 20 cm 70 Bedeckungsgrad 60 50 Catros: Kurze Scheibenegge Pegasus: Kurzer Flügelschargrubber mit Einebnungsscheiben Cenius: 3-balkiger Grubber mit geraden Scharen 40 30 Centaur: Grubber mit geraden Scharen + Scheibenegge 20 10 0 Catros/Centaur Pegasus Cenius Gerät Centaur
36 Nachläufer? So grob wie möglich! Sandiger Boden nach einem Arbeitsgang mit Kombigerät
37 Ergebnisse im Überblick Stoppelbearbeitung im Ökolandbau unterstützt Regulierung von Disteln! Arbeitstiefe größer als 15 cm bei guter Bodenstruktur nicht notwendig Auswahl gezogener Gerätetypen bei flacher Stoppelbearbeitung unerheblich aus Sicht des Erosionsschutzes; außer flaches Pflügen Stoppellänge bestimmt den Grad des Bodenschutzes stärker als Technik für die Bodenbearbeitung sandiger Boden zeigt mehr Fließverhalten als bindiger Boden Hoher Aufwand beim Grubbern und Scheiben führt nicht zur besseren Stroheinarbeitung Unkrautregulierung durch vollständigen Bearbeitungshorizont optimieren Unkraut an der Oberfläche vertrocknen lassen; grober Striegel o.ä. nach letzter Walze oder auf Walze verzichten Bodenaggregate durch niedrige Arbeitsgeschwindigkeit, sparsamen Werkzeugeinsatz und wenig Walzen schonen (Arbeitsbreite statt Arbeitsgeschwindigkeit)