Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6

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Transkript:

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Kurzvorstellung des Materials: In der letzten Lektion ging es um das Phänomen der Kommunikation, ihre Elementen, ihre Ebenen und ihre Gefährdung durch unabsichtliche, bsd. aber auch beabsichtigte Störungen. Diese Lektion beginnt mit der Lautlehre und wende sich dann weiteren Bausteinen der Sprache zu, vor allem den verschiedenen Wortarten. Übersicht über die Teile Auflösung der Fragen der letzten Lektion Phänomene der Lautlehre Wortarten Einstieg in grammatische Fragen Wieder ein kleiner Test zum Schluss wird am Anfang der nächsten Lektion aufgelöst

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 2 von 9 Zunächst die Auflösung der letzten Fragetabelle 1. Wie nennt man den Bezug von Sprache zur konkreten Sprechsituation? 2. Nenne zwei Elemente eines Geschäftsbriefes, die einen Bezug zur Kommunikationssituation herstellen! pragmatisch Betreff und Hinweis auf vorangegangenes Schreiben (es gibt natürlich weitere Möglichkeiten) 3. Was sind die fünf Grundelemente des Kommunikationsmodells? 4. Wie nennt man eine Kommunikation, bei der die Beteiligten auf der gleichen Ebene stehen? 5. Wie nennt man eine Kommunikation, bei der die Beteiligten unterschiedliche Bereiche vertreten, Kompetenzen einbringen? 6. An welche beiden Ebenen der Kommunikation, wie sie von Schulz von Thun herausgearbeitet worden sind, denkt man normalerweise nur? Sprecher, Hörer, Text, gemeinsame Sprache, gemeinsame Welt symmetrisch komplementär Nachrichtenebene und Appellebene 7. Welche beiden Ebenen der Kommunikation, wie sie von Schulz von Thun herausgearbeitet worden sind, vergisst man häufig? 8. Welche Art von gezielter Kommunikationsstörung liegt bei der Verwendung von Schlagworten vor? Beziehungsebene und Selbstoffenbarungsebene Mangelnde Redundanz - Vereinfachung durch Stereotypisierung 9. Welche Art von gezielter Kommunikationsstörung nutze die Sprache des Dritten Reiches vor allem? 10. Wie nennt man sprachliche Mittel, mit deren Hilfe ein Redner versucht, seine Hörer auf seine Seite zu ziehen? Einbettung in falschen Kontext rhetorische Mittel Bereich: Lautlehre: Ganz allgemein: Die wenigsten deutschen Oberstufenschüler werden sicher linguistische Feldforscher im Bereich mittelamerikanischer Indianersprachen oder bei früheren Kopfjägern in Papa-Neuguinea

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 3 von 9 werden dennoch kommen auch sie um einige Grundbegriffe der Lautlehre nicht herum. Im Deutschunterricht spielt dabei die Ebene der Phonetik kaum eine Rolle, das ist der Bereich der Linguistik, der sich mit der Erzeugung von Lauten beschäftigt das spielt, wie jeder weiß, bei den Fremdsprachen und ihren teilweise für deutsche Zungen kaum gemachten Speziallauten eine viel größere Rolle. Dieses englische Wort enthält schon zwei Schwierigkeiten für die deutsche Zunge: Einmal das th, dann aber auch noch ein ow, das es im Deutschen so nicht gibt. Noch schwieriger wird es im Französischen mit den Nasalen, von denen dieses Wort hier gleich zwei enthält. Dazu kommt dann noch ein e -Laut, den es so im Deutschen auch nicht gibt. Arten von Lauten im Deutschen Vokale Im Deutschen ist es ganz einfach, da gibt es einmal die Vokale ("Selbstlaute") (a, e, i, o, u). Sie sind zum Beispiel wichtig für eine Gedichtinterpretation, weil je nach Wahl der entsprechenden Wörter eher helle oder dunkle Töne entstehen: Gottfried Benn: "Astern, schwälende Tage" gegen "Es fiel die sicheldurchblitzte Mauer" (Huchel, September). Konsonanten Dann gibt es die Konsonanten ("Mitlaute") (b, k, l usw.), sie spielen zum Beispiel auch bei lautmalenden Wörtern eine Rolle: "zischen", "tuscheln" usw. Umlaute Soweit fühlt sich jeder sicher noch sicher. Aber was sind denn das für Laute: "ü", "ä", "ö"? Jeder kennt sie, vor allem, wenn er sie etwa im Internet an bestimmten Stellen vermeiden muss, weil es sich um Besonderheiten der deutschen Sprache handelt aber der Begriff? Nun ja, es sind so genannte Umlaute. Diphthonge Dann ist man schon nicht mehr weit entfernt von Lauten wie: "eu", "au" usw, die man Diphthonge nennt. Diese "Zwielaute" spielen zum Beispiel in der Sprachgeschichte eine Rolle: Aus alten Wörtern mit langem " " wurde der Diphthong "ei": m n -> mein, l p -> Leib usw. Ablaut Nichts direkt mit phonetischen Problemen zu tun hat der Ablaut : Dabei geht es um ein Phänomen, das bei stammverwandten Wörtern eine Rolle spielt: Da gibt es das schöne Wort binden, im Präteritum heißt es plötzlich: ich band und im Perfekt: ich habe gebunden. Solche gesetzmäßig festgelegten Vokalwechsel (bei singen ist es ja genauso!) nennt man eben Ablaut. Damit verlassen wir auch schon die eigentliche Lautlehre und kommen zu etwas, was viel wichtiger ist für das Verständnis und die Interpretation von Texten.

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 4 von 9 Bereich: Wortarten Ein kleines Spiel am Anfang: Es ist schon recht wichtig, die verschiedenen Wortarten zu kennen zu schnell kann es mal bei einer Interpretation eine Rolle spielen und es wäre dann doch zu schade, wenn es bei den schönsten geistigen Höhenflügen zu Pannen käme, nur weil man Wörter nicht exakt bezeichnen kann. Beginnen wir mit einem kleinen Spiel. Links in der Tabelle steht das Beispiel für die Wortart, rechts sollte die richtige Fachbezeichnung eingetragen werden: (Die Lösung gibt es am Ende dieser Lektion) 1 Mensch leben sehr gut zwei der, ein ich, mein, dieser in und O 1. Adjektiv 2. Adverb 3. Artikel 4. Interjektion 5. Konjunktion 6. Numerale/Zahlwort 7. Präposition 8. Pronomen 9. Substantiv 10. Verb Substantive und Eigennamen Mehr als die Hälfte unserer Wörter sind Substantive. Ihre Aufgabe ist es, den Dingen der Welt einen Namen zu geben; daher spricht man auch von Namenwörtern (Das Nomen, Plural: Nomina). Übrigens ist das mit den Eigennamen so eine Sache: Sie gehören zwar auch zu den Substantiven, sind aber keine Begriffe, also gewissermaßen Vorratswörter, die man immer

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 5 von 9 wieder verwenden kann, wenn etwas Entsprechendes auftaucht. Namen beziehen sich ganz eindeutig auf ein einzelnes Individuum. Siegfried kann als germanischer Name aus Bestandteilen bestehen, die Bedeutung haben als Name hat Siegfried keine Bedeutung, sondern bezeichnet ganz einfach eine bestimmte Person: Wer sie kennt, weiß das. Wer eine Person namens Siegfried kennt, kann deshalb noch nicht sofort einen anderen, unbekannten Siegfried als solchen erkennen und mit seinem Namen ansprechen. Deshalb ist der Begriff Eigenname auch gut geeignet, das Problem klar zu machen: Ein Name haftet an seinem Besitzer, er ist eben kein Vorratsbegriff, den man anwenden kann, wenn die Merkmale vorliegen. Man kann das schön am Familiennamen Klein sehen, der auch von großen Menschen getragen werden kann. Verb Diese Wortart bezeichnet Aktivitäten. Verben ermöglichen es uns, unsere Handlungen sprachlich auszudrücken. Verben werden in starke und schwache Verben unterteilt. Starke Verben verändern bei der Flexion ihren Stammvokal (gehen, ging, ist gegangen), schwache nicht (tippen, tippte, hat getippt). Neben den starken und schwachen gibt es auch gemischte Verben, die den Stammvokal ändern (Ablautbildung) und wie die schwachen Verben mit -t- enden (denken, dachte, gedacht). Adverb Wie der Name deutlich macht, haben Adverbien (zu deutsch: Umstandswörter) hinsichtlich ihrer Funktion etwas mit den Verben zu tun, sie verdeutlichen die Umstände unserer Handlungen und Aktivitäten und machen so deutlich, wo, wann, wie und warum eine bestimmte Handlung durchgeführt wird oder stattfindet. Adverbein können sich auch auf Adjektive (das äußerst schöne Gedicht), andere Adverbien (das habe ich sehr wohl getan), auf einen Satz (Zumindest ist schönes Wetter) oder seltener auf Substantive (das Gedicht dort ist schön) beziehen. Hier liegt auch der entscheidende Unterschied zwischen Adverbien und Adjektiven, welche sich immer auf Substantive oder Pronomen beziehen. Adverbien sind unveränderlich (können jedoch teilweise gesteigert werden) und gehören daher neben Präpositionen, Konjunktionen und Interjektionen zur Gruppe der Partikel. Adjektive Adjektive begleiten Substantive und machen die Eigenschaften der Dinge deutlich. So haben sie eine enge Beziehung zu Substantiven und Pronomen, deren Eigenschaften und Merkmale sie benennen (Es ist schönes Wetter). Numerale/Zahlwort Die Gruppe der Zahlwörter/Numeralia (Plural von Numerale) gliedert sich in bestimmte Numerale (Kardinalzahlen: eins, zwei,.../ Ordinalzahlen: der erste, der zweite,...) und unbestimmte Numerale (einige, viele, manche,...)

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 6 von 9 Artikel Es gibt bestimmte Begleiter bzw. Artikel (der, die, das) und unbestimmte (ein, eine) Artikel. Artikel stehen stets mit einem Substantiv zusammen, welches sich in der Festlegung des Geschlechts nach dem Artikel richtet. Pronomen Ein Pronomen (Plural: Pronomina) vertreten Substantive. Sie bieten sich in Form von Personalpronomen (z.b. er statt der Mann), Indefinitpronomen (z.b. man, jeder), Possessivpronomen (z.b. Dort liegt das Portemonnaie. Seine Farbe ist...), Relativpronomen (z.b. Dort liegt das Portemonnaie, welches...), Demonstrativpronomen (z.b. Dieses Portemonnaie...) oder Interrogativpronomen (Wem gehört das Portemonnaie?) als Stellvertreter von Substantiven an. Präposition Präpositionen (also Wörter wie an, in, bei usw) werden auf deutsch "Verhältniswörter" genannt - und das beschreibt auch ihre Funktion: Sie beschreiben zum Beispiel das Verhältnis zweier Gegenstände zueinander: "Der Hut auf dem Tisch", sie können aber auch das Verhältnis der Handlung zu einem Gegenstand bezeichnen: "Ich singe auf dem Tisch!" - Auf jeden Fall aber haben sie die Fähigkeit der Rektion, d.h. sie bestimmen, in welchem Kasus das Substantiv steht: "Ich singe im Wald!" - "Ich gehe in den Wald!" Konjunktion Konjunktionen sind Bindewörter, wichtig ist die Unterscheidung in "nebenordnende" ("und" "oder") und unterordnende Konjunktionen ("weil", "als" usw.) Interjektion Die Bezeichnung dieser Wortart leitet sich aus dem lateinischen dazwischenwerfen ab. Interjektionen verschaffen sich durch Zwischenrufe Gehör. Sie ahmen Laute und Geräusche nach (tatü tata), drücken Empfindungen aus (wow) und machen Aufforderungen deutlich (pst!). Kompositum Eine der wichtigsten Möglichkeiten, aus den wenigen Basiswörtern einer Sprache alles herauszuholen, was man zur Beschreibung der Welt braucht, sind Komposita, zusammengesetzte Wörter. Ein "Feuerwehrmann" ist eben ein Mann, der dem Feuer "wehrt". Damit hat man auch schon eine sehr gute Möglichkeit, entsprechende Begriffe zu erklären. "Ein Vormund" ist dann jemand, der einem anderen "vorgesetzt" wird, um für ihn zu sprechen. Grundwort und Bestimmungswort Der bei einem zusammengesetzten Wort wichtigere Teil steht hinten und sagt als Grundwort ganz allgemein, worum es geht! Ein "Dampfschiff" ist vor allem ein Schiff und hat wenig zu tun mit einem "Dampfventil".

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 7 von 9 Der unwichtigere Teil eines Kompositums befindet sich vorne und nimmt eine Präzisierung vor: Eine Fahrradlampe ist wie eine Taschenlampe vor allem eine Lampe, aber der kleine Unterschied liegt im Einsatzzweck. Morpheme In der Schule wird kaum von ihnen gesprochen, aber eigentlich sind sie sehr wichtig, nämlich die kleinsten bedeutungstragenden sprachlichen Formen, die man auch Morpheme nennt (Bausteine der Wörter). Es gibt eigentlich drei Varianten: Da gibt es einmal die Lexeme, die Morpheme, die eine ganz bestimmte Grundbedeutung haben. Ein Beispiel ist gut. Das kann man nun verbinden mit der Nachsilbe lich : gütlich oder auch mit einer Vorsilbe: vergüten. Diese Morpheme tragen auch ein gewisses Maß an Bedeutung, aber nur eine eingeschränkte. Noch weniger eigene Bedeutung trägt das t von geh-t : Es besagt nur, dass das Verb in der 3. Person Singular verwendet wird. Weiter wollen wir in die weite Welt der Morpheme nicht einsteigen, weil sie, wie gesagt, in der Diskussion im Deutschunterricht kaum eine Rolle spielen. Allenfalls sollte man noch die Begriffe Präfix (Vorsilbe) und Suffix (Nachsilbe) kennen und anwenden können. Bereich: Grammatik: Während ein Adverb oder eine Präposition immer in der gleichen Form erscheint, ist das bei Verben und Substantiven zum Beispiel nicht der Fall: Aus "schreiben" kann "ich schreibe" oder "wir schrieben" werden, aus "der Stift" wird "des Stiftes" usw. Man spricht hier von "Beugung" oder von "Flexion". Flexion ist der gemeinsame Oberbegriff von Konjugation und Deklination. Letztere ist die Veränderung des Nomens/Substantivs nach den vier Fällen (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) im Singular und Plural. Aus "Der Stift" wird "des Stiftes", "dem Stifte", aus "ein roter Stift" wird "eines roten Stiftes". Dekliniert werden also nicht nur Substantive, sondern auch Adjektive und natürlich Pronomina: "Das ist das Haus eures Vaters" - "euren Vater wollen wir gern mal kennen lernen." Die Veränderung des Verbs nach den drei Personen im Singular und Plural heißt demgegenüber Konjugation. Aus der Grundform "schreiben" wird "du schreibst", "er schreibt", aber auch "wir schrieben". Sogar "er schriebe". Auch Adjektive können ihre Form verändern, einmal, wenn sie ein entsprechendes Substantiv begleiten: aus gut wird der gute Mensch oder ein gutes Mädchen. Außerdem können Adjektive gesteigert werden, wobei es drei Steigerungsstufen gibt. Die Grundform nennt man Positiv (z.b. schön ), die erste Steigerungsform heißt Komparativ und führt zu schöner. Am Ende steht die höchste Steigerungsform, der Superlativ: der schönste, am schönsten.

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 8 von 9 Abschlusstest zur 6. Lektion 1. Wie heißt der Bereich der Linguistik, der sich mit der Erzeugung von Lauten beschäftigt? 2. Was unterscheidet einen Umlaut vom Ablaut? 3. Was ist das Besondere an Eigennamen? 4. Was ist das Besondere an schwachen Verben? 5. Was ist das sehr im Satz Er singt sehr schön! für eine Wortart? 6. Welche drei Arten von Zahlwörtern gibt es? 7. Was für eine Wortart ist dieser? 8. Wie nennt man die Fähigkeit einer Präposition, einen ganz bestimmten Kasus zu verlangen? 9. Welche zwei Arten von Konjunktionen gibt es? 10. Wie nennt man den wichtigeren Bestandteil eines Kompositums? 1 Mensch leben sehr gut zwei der, ein ich, mein, dieser in Substantiv Verb Adverb Adjektiv Numerale Artikel Pronomen Präposition

Langfristige Abiturvorbereitung Grundwissen Deutsch - Lektion 6 Seite 9 von 9 und O Konjunktion Interjektion