Kaderwochenende vom 10.02 bis 12.02.2012 in der Sportschule Lindabrunn Neben der körperlichen Fitness.. stand vor allem Persönlichkeitsbildung und Regelkunde im Vordergrund. Wichtig für die Frühjahrsmeisterschaft sind für die jungen Referees vor allem die Stichworte Persönlichkeit und Konsequenz. Hierbei spielt natürlich die Erfahrung eines Unparteiischen eine große Rolle, daher startete der Lehrgang im theoretischen Teil mit einem Vortrag von Thomas Steiner, der für seine starke Persönlichkeit heute noch bekannt ist.
Dem Leiter des Talente- und Sichtungskaders war es wichtig neben seinen persönlichen Erfahrungen - die er in seiner Funktion ohnehin bei jeder Trainingseinheit dieser Gruppe weitergibt - den Schiedsrichtern große Persönlichkeiten vorzustellen, um genau diesen Punkt zu fördern. Er lud niemand geringeren als den Vorsitzenden der ÖFB Schiedsrichterkommission und Präsidenten des Wiener Fußballverbands, der nebenbei noch FIFA-Schiedsrichter war, Robert Sedlacek ein. Besonders aufmerksam lauschten die jungen Schiedsrichter seinen Ausführungen, hat er doch in seiner Karriere genau das erreicht, wovon jeder dieser Talente träumt.
Doch das war Obmann Alois Pemmer - der die Talente einmal mehr mit einem Regeltest auf deren Fachwissen testete - noch nicht genug. Gemeinsam mit Kaderleiter Thomas Steiner lud er sich weitere namhafte Gäste ein, die den Kurs bereicherten und mit vielen Tipps und Tricks den jüngeren Kollegen zu einer ebenso steilen Karriere verhelfen möchten. Niederösterreichs neuer FIFA-Schiedsrichter Mag. Markus Hameter war einer davon. Er gab unter anderem sein erworbenes Wissen bei seinem ersten internationalen Lehrgang in der Türkei weiter. Weiters unter den Gästen war FIFA-Assistent Mag. Alain Hoxha vom WSK. So führte er mit der Gruppe ein von der FIFA erprobtes Assistententraining mit Abseitsbeispielen durch, welches den jungen Assistenten beinhart die Richtigkeit oder den Irrtum in den Entscheidungen offenlegte.
Diesem war es ein Anliegen, den Jüngeren nicht nur theoretisch etwas mit auf den Weg zu geben, sondern diese auch praktisch zu schulen. Nicht zuletzt rundete FIFA-Referee Mag. Harald Lechner vom WSK das hochwertige Programm entscheidend ab. Als er von seinem ersten A-Länderspiel-Einsatz in Spanien berichtete, lief so manchem Kollegen die Gänsehaut über den Rücken. Wer schüttelt so schnell Iker Casillas oder Iniesta die Hand? Dies nahm er als Grundlage, die jungen Schiedsrichter von professioneller Arbeit zu überzeugen. Er zeigte auf, wie professionell sich Schiedsrichter vorbereiten können und wie detailgetreu hier in manch anderen Ländern bereits gearbeitet wird. Die Fitness ist inzwischen eine Kernkompetenz für einen Schiedsrichter geworden, begründet Thomas Steiner die immer schwierigeren körperlichen Anforderungen, die an die jungen Schiedsrichter gestellt werden.
Sportwissenschafter und Fitness-Trainer Mag. Martin Heller sorgte mit seinem gut durchdachten Trainingsprogramm dafür, dass das Trainingslager auch körperlich ein Fortschritt für die heranwachsenden Offiziellen war. Auch aus den eigenen Reihen waren Vortragende am Werk. Die beiden Regionalliga- Schiedsrichter und ebenfalls Mitglieder des TSK Mag. Markus Katona und Alan Kijas bereiteten Fallbeispiele aus der Praxis vor, die gemeinsam von der Gruppe gelöst werden mussten. Dieses Werkzeug war auch bewusst von Thomas Steiner inszeniert: Auch ein Vortrag bildet die Persönlichkeit!, erklärt er die von ihm gestellte Aufgabe, Themen gemeinsam aufzuarbeiten.
Natürlich kam auch der Spaß währen diesem Kurs keinesfalls zu kurz. Neben dem dicht gedrängten Programm erspielte sich z.b. ein Kollege bei der abendlichen Kartenrunde die traditionelle Verlierer-Rolle: Kellner. Eine Parodie mit Stimmenimitation vom Kollegen Michael Obritzberger verschaffte der letzten nicht trainierten Muskelgruppe Samstag-Abend auch noch eine Trainingseinheit: den Lachmuskeln. Die Vereine kämpfen im Frühjahr um Titel oder Abstieg, nehmen die Meisterschaft nun also noch ernster. Mit dem Trainingslager in Lindabrunn haben wir einen wichtigen Grundstein zu guten Spielleitungen gelegt und wollen so versuchen, die Fehler in jedem einzelnen Spiel zu minimieren, findet Thomas Steiner abschließende Worte. Die Mannschaften dürfen also im Frühjahr davon ausgehen, ideal vorbereitete Kader- Schiedsrichter bei ihren Spielen besetzt zu bekommen. Dass eine Fehlerquote von 0% aber unerreichbar ist, das muss weiterhin auch den Akteuren bewusst sein. Ein Dankeschön an alle Teilnehmer und. auf ein nächstes im Jahr 2013!