Die Geschichte der EU

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Sitz: Strassburg Arbeitsorte: Strassburg, Luxemburg, Brüssel. Fraktionen Direktwahl seit 1979

Transkript:

Unterrichtsfach Geschichte und Politische Bildung HAK/HAS: Österreich als Mitglied der Europäischen Union (2. Jahrgang) politische Transformation in Europa (4. Jahrgang) HTL: Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union (4. Jahrgang) HLW: Europäische Union: Idee des gemeinsamen Europa (4. Jahrgang) Schulstufe Thema Fachliche Vorkenntnisse Sprachliche Kompetenzen 10. Schulstufe (2. Jg./Klasse) 12. Schulstufe (4. Jg./Klasse) Geschichte der Europäischen Union/Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa Wissen der Unterstufe über das 20. Jahrhundert in Europa Umgang mit Texten: Texte bearbeiten und analysieren Formulieren von Argumenten Zeitbedarf ca. 3 Unterrichtseinheiten à 50 Minuten (Für jede Aufgabe ca. 50 Minuten wobei Arbeitsblatt 3 mit Abstand am anspruchsvollsten ist und wahrscheinlich auch mehr Zeit benötigt.) Material- & Medienbedarf Methodischdidaktische Hinweise Quellen Ersteller Internetzugang für die Gespensterrunde (im Notfall können die Biographien für die Schüler/innen auch ausgedruckt werden) Sozialformen: Einzel- bzw. Partner/innenarbeit; Vortrag im Plenum Methodische Tools: Arbeitsblatt, Gespensterrunde, Flussdiagramm Durchführung: Alle drei Arbeitsblätter können getrennt voneinander bearbeitet werden. Beim Arbeitsblatt Gespensterrunde könnten Schüler/innen gemeinsam Argumente für eine Person finden. Im Anschluss trägt jede Gruppe ihre Argumente vor und die Lehrperson entscheidet, wer am überzeugendsten war. Als klassische Gespensterrunde sollten die Schüler/innen in der Ich-Form präsentieren. https://europa.eu/european-union/about-eu/history_de, (Letzter Zugriff 21.9.2017) https://europa.eu/european-union/about-eu/history/founding-fathers_de, (Letzter Zugriff 21.9.2017) http://euinfo.wfe.eu/csdata/download/1/de/europa_kinderleicht_1713.pdf, (Letzter Zugriff 21.9.2017) Stefan Lamprechter Seite 1/18

Aufgabe 1: Einstieg light Man hört viel über die Europäische Union in den Medien. Manche Menschen sagen viel Positives über sie, andere schimpfen und geben ihr die Schuld an vielen Dingen, die in Österreich nicht gut laufen. Warum gibt es diese Europäische Union überhaupt? Was waren die Gründe für Ihre Entstehung und wer war beteiligt? 1a) Versuchen Sie folgende Fragen aus dem Gedächtnis zu beantworten. Beantworten Sie die Fragen in ganzen Sätzen. 1) Wann wurde die Europäische Union gegründet? 2) Wer waren die Menschen, die diese Idee der Zusammenarbeit hatten? 3) Nennen Sie Gründe, warum die Europäische Union eine Erfolgsgeschichte ist. 4) Nennen Sie Gründe, warum die Europäische Union nicht erfolgreich ist. Seite 2/18

1b) Lesen Sie den Text zur Geschichte der Europäischen Union durch und fassen Sie jeden Absatz mit einem Satz zusammen. 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) Informationen zur Geschichte der Europäischen Union 1) 1945 der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und Europa liegt in Trümmern. Daher überlegten damals die Politiker: Wie kann man in Zukunft vermeiden, dass Deutschland noch einmal einen Krieg anfängt und sich die europäischen Nachbarn so grausam bekämpfen? Der Brite Winston Churchill hatte die kühne Idee: Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten Europa errichten, sagte er 1946. Außerdem forderte er Deutschland und Frankreich dazu auf, ihre jahrhundertealte Feindschaft zu begraben. 2) Zwei wichtige Männer für die neue deutsch-französische Freundschaft und die Europäische Einigung waren die beiden Franzosen Jean Monnet und Robert Schuman. Monnet, ein Geschäftsmann, hatte den Einfall, die Produktion von Kohle und Stahl in Deutschland zu kontrollieren. Denn aus Stahl baut man Waffen und mit Kohle betreibt man Waffenfabriken. Schuman, damals französischer Außenminister, fand den Einfall gut. Er wollte das Nachbarland aber nicht demütigen, indem man es überwachte. Er schlug daher vor, dass Frankreich und Deutschland in der Kohle- und Stahlindustrie zusammenarbeiten sollten, und Deutschland war damit einverstanden. 3) Daraufhin wollten noch andere europäische Länder mitmachen. Sie alle glaubten, dass man sich zusammentun müsse, damit in Europa von nun an Frieden herrsche. So gründeten 1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, Belgien, Seite 3/18

die Niederlande und Luxemburg die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch Montanunion genannt. 4) Rom, 25.3.1957. Draußen, auf dem Kapitolsplatz (Rom), hat sich trotz strömenden Regens eine riesige Menschenmenge versammelt. Drinnen, im festlichen Saal des alten Konservatorenpalasts, herrschen Stolz, Freude und auch etwas Erleichterung: Noch bis zur allerletzten Minute hat man um die Einzelheiten gefeilscht. Jetzt sitzen die Vertreter Belgiens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande an einem langen Tisch und unterzeichnen die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Zum Abschluss schenkt der Bürgermeister von Rom allen Teilnehmern eine goldene Medaille. Dieser regnerische Abend in Rom war so etwas wie die Geburtsstunde der Europäischen Union, die sich aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft entwickelte. In den Dokumenten, die Römische Verträge genannt werden, steht, dass die sechs Länder nicht nur bei Kohle und Stahl, sondern in der gesamten Wirtschaft zusammenarbeiten wollen. 5) Am gleichen Abend gründeten die sechs Länder übrigens auch die Europäische Atomgemeinschaft (EAG oder Euratom). Damit wollten sie erreichen, dass die Kernkraft in Europa friedlich genutzt würde, also zum Beispiel in Kernkraftwerken, und nicht etwa zur Herstellung gefährlicher Atomwaffen. 6) In den folgenden Jahren traten immer mehr Länder den Europäischen Gemeinschaften (EG) bei, wie sich das Bündnis ab 1967 nannte. 1992 vereinbarten die mittlerweile zwölf Mitgliedsländer in der niederländischen Stadt Maastricht, sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch enger zusammenzuschließen. 1993 trat dieser Vertrag von Maastricht in Kraft und begründete die Europäische Union. Union kommt vom lateinischen Wort unio, Vereinigung. Mit dieser Namensänderung wollten die Europäer zeigen, dass sie nun noch näher zusammengerückt waren. 7) 2002 führte die EU, nach der Einführung der Gemeinschaftswährung Euro 1999, das gemeinsame Bargeld ein und machte damit einen weiteren großen Schritt ( ). Quelle: Europa Kinderleicht. In: http://euinfo.wfe.eu/csdata/download/1/de/europa_kinderleicht_1713.pdf, S. 18 ff. (Letzter Zugriff, 21.9.2017). Tipp: Beachte den Unterschied zwischen Währung und Geld. Währung: Währungssystem einer Wirtschaftsregion. Geld: Münzen und Banknoten (= Zahlungsmittel). Seite 4/18

Aufgabe 2: Die Gespensterrunde der Gründerväter 2a) Lesen Sie den Infotext und arbeiten Sie in Gruppen. Wählen Sie eine Persönlichkeit aus der Liste unten aus. Die Gründungsväter der EU Einige wichtige Männer, ja es waren in diesem Fall leider nur Männer, gelten bis heute als die Gründerväter der EU. Wer waren jedoch diese Politiker, deren Einsatz wir das gemeinsame Europa verdanken? Nach dem Zweiten Weltkrieg liegt Europa in Schutt und Asche und die Vorstellung eines neuerlichen Kriegs erzeugt Angst und Schrecken. Die Gründungsväter z. B. Widerstandskämpfer und Rechtsanwälte waren eine vielfältige Gruppe von Persönlichkeiten, die demselben Ideal anhingen: ein vereintes Europa des Friedens und Wohlstands zu schaffen. Natürlich gibt es neben diesen bekannten Persönlichkeiten noch viele andere, die einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der EU geleistet haben. Tipp: Unter Widerstandskämpfer versteht man eine Person, die sich mit Hilfe von Gewalt gegen eine Armee, eine Diktatur oder andere Dinge wehrt. a) Konrad Adenauer b) Joseph Bech c) Johan Beyen d) Winston Churchill e) Alcide De Gasperi f) Walter Hallstein g) Sicco Mansholt h) Jean Monnet i) Robert Schuman j) Paul-Henri Spaak k) Altiero Spinelli Seite 5/18

2b) Sie sind nun in einer Gruppe einer Persönlichkeit zugewiesen worden. Lesen Sie jetzt den dazu gehörigen Text auf der Seite: https://europa.eu/european-union/about-eu/history/founding-fathers_de. Sie finden hier zu jeder Persönlichkeit ein PDF mit zwei Seiten Information. Ihre Aufgabe ist es nun, diesen Text durchzulesen und Wörter, die Sie nicht verstehen, zu unterstreichen, herauszuschreiben und in die folgende Liste einzutragen. Tipp: Erklärung dazu finden Sie in Ihrem Schulbuch oder zum Beispiel auf folgender Internetseite: www.politik-lexikon.at. Lexikon: Fachbegriffe zur Geschichte der EU Fachbegriff plus Artikel die NATO Erklärung in eigenen Worten Diese stellt ein Militärbündnis von Nordamerika und Europa dar, mit der Verpflichtung, den anderen bei einem Angriff beizustehen. Seite 6/18

2c) Verfassen Sie nun eine kurze Beschreibung der jeweiligen Person. Beantworten Sie dabei folgende Fragen in ganzen Sätzen. Steckbrief von Was erfahren wir über seine Biographie? (= sein Lebenslauf) Welche Rolle hat er bei der Entstehung des gemeinsamen Europas gespielt? Hilfreiche Phrasen: In seinen frühen Jahren Der politische Werdegang begann mit Als großes politisches Ziel wollte er erreichen Von Bedeutung war vor allem Große Veränderungen bewirkte er besonders durch Seite 7/18

2d) Finden Sie nun Argumente, warum ausgerechnet dieser Charakter der wichtigste am Beginn der Geschichte der Europäischen Union war. Im Wettstreit mit Ihren Kolleg/innen müssen Sie anhand von drei Argumenten erklären, warum gerade diese Persönlichkeit die wichtigste war. Tipp: Je besser Ihre Behauptungen begründet sind und je mehr Beispiele oder Beweise Sie haben, desto besser wird Ihr Argument. Im Anschluss stellt Ihre Gruppe den jeweiligen Politiker der Klasse vor und versucht, die wichtigsten Argumente für dessen zentrale Bedeutung vorzutragen. Sie können den Vortrag noch mit einem Plakat unterstützen, auf dem Sie die zentralen Punkte für die Klasse aufschreiben. 1. Argument (Beispiel) Behauptung: Winston Churchill war der wichtigste Gründungsvater der EU. Begründung: Er setzte sich als einer der ersten für ein gemeinsames Europa ein. Beweis/Beispiel: In seiner berühmten Rede 1946 in Zürich sprach er sich für die Vereinigten Staaten von Europa aus und initiierte damit erstmals eine gemeinsame Europäische Integration. 2. Argument z. B. Behauptung: Begründung: Beweis/Beispiel: Seite 8/18

3. Argument z. B. Behauptung: Begründung: Beweis/Beispiel: 4. Argument z. B. Behauptung: Begründung: Beweis/Beispiel: Seite 9/18

Aufgabe 3: Überblick über die Geschichte der Europäischen Union extended version 3a) Arbeiten Sie in Gruppen und teilen Sie die Absätze in der Gruppe auf. Lesen Sie Ihre Absätze und schreiben Sie Wörter, die Sie nicht verstehen, heraus und tragen Sie diese in die folgende Liste einzutragen. Besprechen Sie in der Gruppe die Begriffe, die Sie herausgeschrieben haben. Tipp: Erklärungen zu den unterschiedlichen Begriffen finden Sie in Ihrem Schulbuch oder zum Beispiel auf folgender Internetseite: www.politik-lexikon.at. Lexikon: Fachbegriffe zur Geschichte der EU Fachbegriff plus Artikel die NATO Erklärung in eigenen Worten Diese stellt ein Militärbündnis von Nordamerika und Europa dar, mit der Verpflichtung, den anderen bei einem Angriff beizustehen. Seite 10/18

3b) Jedes Jahrzehnt der Europäischen Geschichte hatte seine Bedeutung und seine Herausforderungen. Manchmal entwickelte sich das gemeinsame Europa schneller weiter, manchmal hatte es eher mit seinen Problemen zu kämpfen. Lesen Sie den Text. Finden Sie eine Überschrift für jedes Jahrzehnt und tragen Sie diese in die leeren Zeilen ein. 1945 1959: Die Schaffung der Europäischen Union hatte zum Ziel, den zahlreichen blutigen Kriegen zwischen den Nachbarländern, die im Zweiten Weltkrieg mündeten, ein Ende zu setzen. Seit dem Jahr 1950 beginnt mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl die wirtschaftliche und politische Vereinigung der europäischen Länder zur Sicherung eines dauerhaften Friedens. Die sechs Gründerländer sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Die 1950er Jahre sind vom Kalten Krieg zwischen Ost und West geprägt. Im Jahr 1956 brechen in Ungarn Proteste aus, die von sowjetischen Panzern niedergeschlagen werden. Mit dem Vertrag von Rom, der im Jahr 1957 unterzeichnet wird, entsteht die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) - der Gemeinsame Markt. 1960 1969: Die 1960er Jahre bieten gute Bedingungen für die Wirtschaft; ein Faktor hierfür ist die Abschaffung der Zölle auf den Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Außerdem wird beschlossen, die landwirtschaftliche Erzeugung gemeinsam zu organisieren, um alle Bürger ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen; bald entstehen sogar Überschüsse an Agrarerzeugnissen. Die Studentenunruhen vom Mai 1968 sind in die Geschichte eingegangen, und viele Veränderungen in der Gesellschaft und im Verhalten werden mit der sogenannten 68er Generation in Verbindung gebracht. 1970 1979: Am 1. Januar 1973 werden Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich Mitgliedstaaten der Europäischen Union; die EU hat jetzt neun Mitgliedstaaten. Durch den kurzen, aber brutalen arabisch-israelischen Krieg im Oktober 1973 wird eine Energiekrise ausgelöst, die die europäische Wirtschaft schwächt. Mit dem Sturz des portugiesischen Salazar-Regimes im Jahr 1974 und dem Tod des spanischen Generals Franco im Jahr 1975 endet die Zeit der rechtsgerichteten Diktaturen in Europa. Seite 11/18

Über die EU-Regionalpolitik werden hohe Beträge für ärmere Gebiete bereitgestellt, um Infrastrukturen aufzubauen und Arbeitsplätze zu schaffen. Das Europäische Parlament erhält mehr Einfluss auf die EU-Politik; im Jahr 1979 können alle Bürger erstmals ihre Vertreter/innen im Parlament direkt wählen. In den 1970er Jahren werden die Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung verstärkt Die EU erlässt Vorschriften zum Schutz der Umwelt und führt das Verursacherprinzip ein. 1980 1989: Nach den Streiks an der Danziger Werft im Sommer 1980 wird die polnische Gewerkschaft Solidarność mit ihrem Anführer Lech Wałęsa zu einem europaweit bekannten Symbol. Im Jahr 1981 wird Griechenland zehntes Mitglied der EU; der Beitritt Spaniens und Portugals folgt fünf Jahre später. Im Jahr 1986 wird die Einheitliche Europäische Akte unterzeichnet. Dieser Vertrag schafft die Grundlage für ein umfassendes, über sechs Jahre angelegtes Programm zur Lösung der Probleme, die beim freien grenzübergreifenden Handel innerhalb der EU auftreten; damit entsteht der Binnenmarkt. Mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der Öffnung der seit 28 Jahren bestehenden Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland wird eine große politische Wende ausgelöst. Sie mündet in der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990. 1990 1999: Der Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa führt zu einer Annäherung der europäischen Nachbarstaaten. Im Jahr 1993 ist der Binnenmarkt vollendet; seine Kennzeichen sind die vier Grundfreiheiten: freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital. Außerdem werden in den 1990er Jahren zwei Verträge geschlossen. Der Vertrag über die Europäische Union ( Vertrag von Maastricht ) und der Vertrag von Amsterdam. Umwelt geht uns alle an, aber auch im Bereich der Sicherheit und Verteidigung kann Europa gemeinsam handeln. Im Jahr 1993 wird die EU um drei Mitgliedstaaten erweitert: Österreich, Finnland und Schweden. Ein kleines Dorf in Luxemburg dient als Namensgeber für die Übereinkommen von Schengen, die Reisenden die Möglichkeit geben, die Grenzen ohne Passkontrolle zu überqueren. Millionen junger Menschen studieren mit Unterstützung der EU in anderen Ländern. Durch die zunehmende Verwendung von Mobiltelefonen und das Internet wird die Kommunikation zwischen den Menschen wesentlich erleichtert. Seite 12/18

2000 2009: Der Euro ist jetzt für viele EU-Bürger die neue Währung. In diesen zehn Jahren führen immer mehr Mitgliedstaaten den Euro ein. Der 11. September 2001, der Tag, an dem zwei gekidnappte Flugzeuge in Gebäude in New York und Washington gesteuert wurden, wurde gleichbedeutend mit dem Krieg gegen Terrorismus. Jetzt beginnen die EU-Länder, bei der Verbrechensbekämpfung enger zusammenzuarbeiten. Nach dem Beitritt von insgesamt zehn neuen Staaten im Jahr 2004 sowie Bulgarien und Rumänien im Jahr 2007 können die politischen Gräben zwischen Ost und West als überwunden betrachtet werden. Im September 2008 wird die Weltwirtschaft von einer Finanzkrise erschüttert. Der Vertrag von Lissabon wird von allen EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet und tritt im Jahr 2009 in Kraft. Durch ihn erhält die EU moderne Institutionen und effizientere Arbeitsverfahren. 2010 bis heute: Europa leidet unter der weltweiten Wirtschaftskrise. Die EU hilft mehreren Ländern bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten und gründet die Bankenunion, um für mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit im Bankensektor zu sorgen. Im Jahr 2012 erhält die Europäische Union den Friedensnobelpreis. Im Jahr 2013 wird Kroatien der 28. EU-Mitgliedstaat. Der Klimawandel bleibt weiterhin ein wichtiges Thema, und führende Politiker beschließen, schädliche Emissionen zu reduzieren. Bei den Europawahlen von 2014 werden mehr europaskeptische Abgeordnete ins Europäische Parlament gewählt. Infolge der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland wird eine neue Sicherheitspolitik eingeführt. Im Nahen Osten und in verschiedenen anderen Weltregionen breitet sich der religiöse Extremismus aus; dies führt zu Unruhen und Kriegen, in deren Folge viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden und Zuflucht in Europa suchen. Die EU steht vor der Frage, wie sie diese Menschen aufnehmen kann, wird aber gleichzeitig selbst Schauplatz mehrerer Terroranschläge. Quelle: https://europa.eu/european-union/about-eu/history_de, (Letzter Zugriff 21.9.2017). Seite 13/18

3c) Nun versuchen Sie die Erweiterungen der EU in einer stummen Karte einzutragen und zu markieren, wann welches Land beigetreten ist. Seite 14/18

3d) Stellen Sie nun in einem Zeitstreifen die wichtigsten Entwicklungen der europäischen Geschichte dar. Sie können auch gerne Zeichnungen zur Unterstützung verwenden. 1945 Veränderungen Zusammenarbeit Europa Geschehen Welt Heute Zentrale Begriffe: Zweiter Weltkrieg Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl Römer Verträge Gemeinsamer Markt Agrarüberschuss 68er Generation Energiekrise Franco EU-Regionalpolitik erste Wahl des EU-Parlaments Umweltschutz Binnenmarkt Wiedervereinigung Deutschlands Maastricht Schengen Zusammenbruch des Ostblocks Euro Terrorismus Osterweiterung Wirtschaftskrise Krim religiöser Fanatismus Flüchtlingskrise Seite 15/18

Lösung Aufgabe 1 1a) 1. Die Europäische Union wurde 1957 gegründet. 2. Gründerväter der EU waren Konrad Adenauer, Joseph Bech, Johan Beyen, Winston Churchill, Alcide De Gasperi, Walter Hallstein, 3. Die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte, weil Sie seit 60 Jahren existiert, freier Personenverkehr möglich ist und freien Warenverkehr ermöglicht. 4. Die Europäische Union ist nicht erfolgreich, da manche Länder wieder aussteigen möchte, da es bei der Bevölkerung mancher Länder Unzufriedenheit gibt, 1b) 1. Nach dem Krieg gab es die Idee, dass man ein Vereinigtes Europa schaffen sollte. 2. Jean Monnet und Robert Schuman initiierten den Zusammenschluss der Kohl und Stahl Industrie in Frankreich und Deutschland. 3. 1952 gründeten Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. 4. 1957 wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet. 5. Am gleichen Abend wurde auch die Europäische Atomgesellschaft (EAG) gegründet, damit die Kernkraft in Europa friedlich genutzt wird. 6. Ab 1967 wurde diese Vereinigung von Staaten Europäische Gemeinschaft (EG) genannt und unterzeichnete 1992den Vertrag von Maastricht, der eine politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit festlegte. 7. 2002 wurde der Euro als gemeinsame Währung eingeführt. Seite 16/18

Lösung Aufgabe 3b 3b) 1. 1957 wurde mit dem Vertrag von Rom die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ins Leben gerufen. 2. In den 60er Jahren wird die Wirtschaft forciert, indem man die Zölle innerhalb der EU abschafft. 3. In den 70er Jahren gewinnt die EU mehr politischen Einfluss. 4. In den 80er Jahren wird der freie grenzübergreifende Handel durch die Einheitliche Europäische Akte geregelt. 5. In den 90er Jahren gibt es einen florierenden Binnenmarkt, der durch freien Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr gekennzeichnet ist. 6. In den 2000er Jahren hat die EU mit einer Wirtschafts- und Finanzkrise zu kämpfen. 7. In den 2010er Jahren werden Mittel zur finanziellen Unterstützung von Mitgliedstaaten, die von der Finanzkrise stark betroffen sind, zur Verfügung gestellt. Seite 17/18

Lösung Aufgabe 3c 1945-1959: BL, D, F, I, NL, LUX 1970-1979: IRL, GB, DK 1980-1989: GRL, PRT, ESP 1990-1989: Ö, SWE, FIN 2000-2009: CZE, SVK, EST, LVA, LTU, CYP, HUN, PL, MT, SLO 2010 - heute: ROM, BGR, HRV Seite 18/18