TÄTIGKEITSBERICHT FANPROJEKT WOLFSBURG

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Transkript:

TÄTIGKEITSBERICHT FANPROJEKT WOLFSBURG 2015/2016

Inhalt Inhalt 1. Turbulente Zeiten... 3 2. Strukturelle Grundlagen... 6 Finanzierung...6 Trägerschaft...6 Personal...7 Räumlichkeiten...7 3. Grundlagen der sozialen Arbeit mit Fußballfans... 8 Grundlagen der Fanprojektarbeit...8 Handlungsfelder und Zielsetzung...9 4. Soziale Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg... 10 Konzeptionelle Grundlagen...10 Methoden und Herangehensweise...10 Wir schauen hin!...12 5. Das Fanprojekt in Aktion... 13 U18-Fahrten...13 Willkommenskultur...13 Jugendbegegnung...14 Über den Tellerrand...15 Tonnenfeuer...15 6. Kooperation und Vernetzung... 16 Örtliche Kooperationen...16»Wenn der Vater mit dem Kinde «...19 Weltkindertag am ZOB...19 MEGA-Kicker...19 Überörtliche Vernetzung...20 Fanfinale Berlin...21 7. Der Beirat des Fanprojekts... 22 8. Öffentlichkeitsarbeit... 24 9. Ein Blick in die Zukunft... 26 Spieltagsbegleitung...26 Angebote und Projekte...26 U18...27 Fanstammtisch...27 Fanprojekt Auswärts...27 Öffentlichkeitsarbeit...28 Kooperation...28 Impressum... 30 2 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Turbulente Zeiten 1 Turbulente Zeiten Die Saison 2015/16 war im Rückblick eine der turbulentesten der vergangenen Jahre und stellte das Fanprojekt Wolfsburg vor besondere Herausforderungen. Fanprojekte setzen sich für die Entwicklung und den Erhalt einer kreativen, bunten und selbstverantwortlich handelnden Fankultur ein, um gewalttätigen Verhaltensweisen sowie diskriminierenden Einstellungen im Fußball entgegenzuwirken. Nicht nur die»welt des Fußballs«wurde am 13. November 2015 bei den terroristischen Anschlägen in Paris schwer erschüttert. Wie bei jedem Spiel der deutschen Nationalmannschaft begleiteten auch hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fanprojekt- Standorten das Länderspiel zwischen der französischen und der deutschen Nationalmannschaft als Streetworker bzw. organisierten Reisen mit eigenen Gruppen. Das Wolfsburger Fanprojekt erlebte in dieser angespannten Sicherheitslage einen starken Zusammenhalt, sei es in den Fanszenen, dem Wolfsburger Netzwerk, als auch auf bundesweiter Ebene. Eines ist klar, der Fußball wird seine eindrucksvolle Willkommenskultur gegenüber Menschen jedweder Nationalität und Herkunft weiterführen, und auch das Wolfsburger Fanprojekt wird sich weiter aktiv dafür einsetzen, dass der Sport ein wichtiger Integrationsmotor der Gesellschaft bleibt. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 3

Turbulente Zeiten Waren die Wolfsburger Fans noch von der»pokalsaison 2015/2016«verwöhnt, erlebten sie diesmal ein schnelles Ende gegen den FC Bayern München. Die zurückliegende Saison war für den VfL Wolfsburg (und damit auch für das Fanprojekt) zwar sehr reiseintensiv, jedoch am Ende nicht sehr erfolgreich. Und auch in der Liga erlebte das Fanprojekt eher Unmut in den Rängen. Dennoch war die Saison mit der Champions League eine sehr besondere. 4 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Turbulente Zeiten Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass das Star-Ensemble von Real Madrid sich in der Volkswagen Arena mit einem hochverdienten 2:0-Erfolg geschlagen geben musste. Die Champions League führte den VfL Wolfsburg zum ZSKA Moskau, zu Manchester United, zum PSV Eindhoven, zu KAA Gent, und zu Real Madrid. Das Team des Fanprojekt Wolfsburg begleitete die Fans in Manchester, Eindhoven, Gent und Madrid. Eine im Netzwerk abgestimmte Spieltagsvorbereitung sorgte für eine klare Kommunikation und nicht zuletzt dafür, dass sich anreisende Fans frühzeitig über die örtlichen Gegebenheiten informieren konnten und somit ein sehr hohes Konfliktpotenzial entschärft wurde. Um im Netzwerk zu funktionieren, ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten regelmäßig abstimmen und sich in ihren unterschiedlichen Rollen, Sichtweisen aber auch Schnittmengen abstimmen. In gemeinsamen Workshops arbeiten Fanbeauftragte, Fanprojekt und Polizei kontinuierlich an ihrer Zusammenarbeit, die nicht immer selbstverständlich ist und im Saisonverlauf auch die ein oder andere Belastungsprobe aushalten muss. Beim Auswärtsspiel in Hannover kam es aufseiten der Wolfsburger Fans zu einem massiven Einsatz von Pyrotechnik. U. a. wurden drei Leuchtspurgeschosse in Richtung der Spielerbank von Hannover 96 abgeschossen. Zum Glück wurde niemand verletzt! Das Fanprojekt bezog öffentlich Stellung und machte deutlich, dass das Abfeuern von Leuchtspurgeschossen oder das Werfen von pyrotechnischen Erzeugnissen in Menschenmengen ist ein absolutes»no GO«ist. Der Einsatz von Pyrotechnik ist gemäß der Rechtslage eine strafbare Handlung und hat in Fußballstadien nichts verloren. Hierbei wurde eine Grenze in der Auslebung der Fankultur deutlich überschritten, Das Wolfsburger Netzwerk, bestehend aus der Stadt Wolfsburg, der VfL Wolfsburg Fußball GmbH und Polizeiinspektion Wolfsburg/ Helmstedt, war und ist gefordert, diese Vorfälle aufzuarbeiten und sich dafür stark zu machen, dass solche Vorfälle zukünftig nicht mehr mit der sonst so friedlichen Wolfsburger Fanszene in Verbindung gebracht werden. Soziale Arbeit mit Fußballfans orientiert sich am Prinzip der Ganzheitlichkeit. Es geht um Belange, Bedürfnisse, Probleme und Bedarfe von jungen Menschen, deren Lebenswelt zum größten Teil durch ihre Liebe zum Verein geprägt ist. Dass diese Liebe einem scheinbar den Kopf verdrehen kann, erfuhren in dieser Saison auch die Fans. Mit Erstaunen las man nicht nur in Wolfsburg ein Spruchband, das absurder nicht formuliert hätte werden können. Was es jedoch für einen jungen Menschen bedeutet, einer solchen Schmach ausgesetzt zu sein, versteht das Fanprojekt Wolfsburg durch seine Nähe zu den Fans nur zu genau. Auch hier heißt es, sich Tendenzen zur Ausgrenzung und zum Ausschluss von Jugendlichen oder Gruppen entgegenzusetzen und ein angeknackstes Ego, wenn möglich, wieder zu stärken. In dieser turbulenten Saison beobachte das Fanprojekt Wolfsburg Gruppenphänomene und Einzelschicksale, die ein hohes Maß an sozialarbeiterischer Fähigkeit abverlangten. Doch gerade diese Fähigkeiten, Problemlagen zu signalisieren und aufzuarbeiten, machen das Fanprojekt Wolfsburg aus und werden auch in der kommenden Saison dazu beitragen eine positive Fankultur zu fördern, zu stützen und zu erhalten. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 5

Strukturelle Grundlagen 2 Strukturelle Grundlagen Finanzierung Die Verbände (DFL oder DFB) übernehmen 50 % der Gesamtkosten und das Bundesland Niedersachsen und die Kommune Wolfsburg teilen sich die anderen 50 %, wobei jedoch eine finanzielle Beteiligung des Landes und der Kommune von mindestens 60.000 Euro erforderlich ist. Für das Fanprojekt Wolfsburg stellen sich die Kosten wie folgt dar. Der beantragte Etat belief sich für die Saison 2015/16 auf 269.980 Euro. Dieser teilt sich zwischen den Partnerinnen und Partnern wie folgt auf: DFL: Land Niedersachsen Stadt Wolfsburg 135.000 Euro 30.668,50 Euro 104.311,50 Euro Trägerschaft Das Fanprojekt Wolfsburg befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Es ist angegliedert an die Abteilung Jugendförderung des Geschäftsbereichs Jugend der Stadt Wolfsburg. Die Fach- und Dienstaufsicht wird seit Mai 2016 wieder durch den Abteilungsleiter der Jugendförderung, den Stadtjugendpfleger der Stadt Wolfsburg, wahrgenommen. 6 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Strukturelle Grundlagen Personal Das Fanprojekt Wolfsburg beschäftigt drei sozialpädagogische Fachkräfte in Vollzeit (39 Stunden pro Woche) und eine Verwaltungsfachkraft in Teilzeit (30 Stunden pro Woche). Zum Ende der Saison 2015/2016 stand das Fanprojekt Wolfsburg vor personellen Veränderungen. Zwei erfahrene Mitarbeiter haben sich im Laufe der zweiten Saisonhälfte entschieden eine berufliche Veränderung vorzunehmen und das Fanprojekt verlassen. Sicher ist, dass das Team des Fanprojekts auch in der Saison 2016/2017 weiterhin mit drei sozialpädagogischen Fachkräften in Vollzeit und einer Verwaltungsfachkraft ausgestattet sein wird. Räumlichkeiten Die Räumlichkeiten des Fanprojekt Wolfsburg befinden sich unter dem Treppenaufgang Nord, direkt unter der Nordkurve der Volkswagen Arena. Der Nordkurvensaal ist mit einer Größe von 160 Quadratmetern das Herzstück der Räumlichkeiten, in denen, neben dem traditionellen Fanstammtisch, die verschiedensten Veranstaltungen und Aktivitäten stattfinden. Im Nordkurvensaal können Jugendliche nach Absprache mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fanprojekts kreativ und selbstverantwortlich Choreografien, Banner, Fahnen und Doppelhalter anfertigen. Selbstverwaltete Räumlichkeiten Seit November 2015 wird der Nordkurvensaal des Fanprojekts von den»green White Angels 1995«, einem jungen und engagierten Fanclub, selbstverwaltet. Das Konzept des Fanclubs überzeugt und scheint aufzugehen. Das Fanprojekt Wolfsburg verzeichnet einen Besucherzuwachs an Heimspieltagen und stellt fest, dass durch das Prinzip»Jugend Raum geben!«das ehrenamtliche Engagement und die Identifikation mit den Räumlichkeiten gestärkt wird. Das kreative Engagement der»green White Angels 1995«trägt zur erkennbaren Steigerung der Attraktivität der Räumlichkeiten bei. Weiterhin steht der Saal für Filmoder Gruppenabende zur Verfügung und bietet die Möglichkeit gemeinsam mit anderen Jugendlichen Fußball oder Themenfilme zu schauen. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 7

Grundlagen der sozialen Arbeit mit Fußballfans 3 Grundlagen der sozialen Arbeit mit Fußballfans Die sozialpädagogische Arbeit mit Fußballfans entwickelte sich in Deutschland zum Ende der 1980er Jahre. Derzeit arbeiten über die Republik verteilt 56 Fanprojekte mit 62 Fanszenen der Ersten Bundesliga bis hinunter in den Amateurfußball. Das Bremer Fanprojekt besteht bereits seit 1981, die jüngsten Einrichtungen nahmen in diesem Jahr ihre Arbeit auf. Grundlagen der Fanprojektarbeit Die konzeptionellen Grundlagen der sozialpädagogischen Arbeit mit Fußballfans sind an allen Standorten ähnlich mit standortspezifischen Besonderheiten. Sie berufen sich auf das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS), welches 1993 von der ständigen Konferenz der Innenminister beschlossen und 2012 modifiziert wurde. Im NKSS wird definiert, wie die Fanbetreuung der Vereine und sozialpädagogischen Angebote der Fanprojekte geregelt und voneinander abgegrenzt sind. Fanprojektarbeit unterliegt demzufolge den gesetzlichen Regelungen des Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) und hierbei insbesondere dem 13 SGB VIII, wonach jungen Menschen zum Ausgleich ihrer sozialen Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen sozialpädagogische Hilfen angeboten werden sollen, um ihre soziale Entwicklung und Integration 8 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Grundlagen der sozialen Arbeit mit Fußballfans zu fördern. Weiterhin wird die sozialpädagogische Arbeit mit Fußballfans im NKSS als unabhängig von den anderen, am Fußballgeschehen beteiligten Institutionen, beschrieben. Die Fanprojektarbeit gilt als aufsuchende Jugend- und Sozialarbeit mit Fußballfans, welche von anderen sozialen Einrichtungen nicht erreicht werden und bindet diese an ihre Angebote. Dafür sind Fanprojekte, als vereinsunabhängige Angebote, eng mit der kommunalen Jugendhilfe vernetzt. Handlungsfelder und Zielsetzung Die sozialpädagogische Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg richtet ihr Angebot an junge Fußballfans im Alter von 12 bis 27 Jahren, unabhängig von anderen sozialen Faktoren wie Geschlecht, Schicht oder Herkunft. Fankultur bietet in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen jugendlichen und jungen erwachsenen Fußballfans wichtige Orientierungspunkte. Dabei bedürfen die verschiedenen Subkulturen der Fanszene einer besonderen Betrachtung und Begleitung. Das Fanprojekt bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den Marktund Verwaltungsmechanismen des organisierten Profifußballs, den ordnungspolitischen Sicherheitsaspekten sowie den speziellen Bedürfnissen der kulturellen Lebenswelten. Die Arbeit des Fanprojektes ist auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit gegenüber den Netzwerkpartnerinnen und -partnern angelegt. Dabei ist das Fanprojekt bestrebt jungen Menschen bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten zu helfen und sie vor abweichendem Verhalten zu bewahren. Einem Abgleiten in Problemgruppen soll so entgegengewirkt werden. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 9

Soziale Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg 4 Soziale Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg Gibt es den»wolfsburger Weg«und wenn ja, wie sieht seine konkrete Umsetzung aus? Konzeptionelle Grundlagen Das Fanprojekt Wolfsburg ist eine besondere Form der Jugend- und Sozialarbeit. Es zeichnet sich durch einen szenenahen und sozialpädagogischen Zugang zu den aktiven Fanszenen aus, den es stetig ausbaut und erweitert. Dabei agiert das Fanprojekt als unabhängige Instanz im Netzwerk der am Fußballgeschehen beteiligten Institutionen. Dies sind unter anderem der VfL Wolfsburg, der Geschäftsbereich Bürgerdienste der Stadt Wolfsburg und die Polizei. Die Arbeit hat zuvorderst einen präventiven Schwerpunkt und ist auf Nachhaltigkeit angelegt. Methoden und Herangehensweise Grundsätzlich basiert die Fanprojektarbeit auf den Methoden Streetwork, offene Jugendarbeit, Zielgruppenarbeit und Bildungsarbeit. 10 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Soziale Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg Streetwork Über die aufsuchende und zugehende Sozialarbeit werden erste Kontakte geknüpft und so die Grundlage für den Aufbau eines intensiven Vertrauensverhältnisses gelegt. Hierfür sucht das Fanprojekt die jugendlichen VfL Fans an ihren Treffpunkten auf und begleitet in der Regel jedes Heim- und Auswärtsspiel des VfL Wolfsburg, sei es in der Liga, im Pokal oder im europäischen Wettbewerb. Offene Jugendarbeit Neben der aufsuchenden Jugendarbeit, insbesondere an den Spieltagen, ist die offene Jugendarbeit in Wolfsburg ein großer Schwerpunkt. Unter der Woche und an den Heimspieltagen ermöglichen die Öffnungszeiten den Raum für Begegnungen und Austausch der Fans. Die offenen Angebote stellen eine wichtige Methode der Wolfsburger Fansozialarbeit dar. Das Fanprojekt ist in die Landschaft der kommunalen Jugendhäuser und Jugendzentren integriert und ergänzt deren Angebote. Die Dezentralität der Volkswagen Arena und somit des Nordkurvensaals verhindert unter der Woche die Erschließung neuer Zielgruppen bzw. den Besuch von Angeboten des Fanprojekts. Um den wöchentlichen Fanstammtisch attraktiver zu machen, fand er im Oktober das erste Mal in der Haltestelle, dem kommunalen Jugendzentrum in der Innenstadt, statt. Zielgruppenarbeit Um den präventiven Ansatz gerecht zu werden, bietet das Fanprojekt spezielle zielgruppenorientierte Veranstaltungen für Jugendliche unter 18 Jahren an. Hierbei ist insbesondere das U18- Fahrangebot für Auswärtsspiele zu nennen. Bildungsarbeit Vorträge und Veranstaltungen zu fußballrelevanten Themen an Schulen oder anderen Institutionen gehören in der Wolfsburger Fansozialarbeit schon immer dazu, und wurden in der letzten Saison weiter ausgebaut. Speziell das Projekt»Wir schauen hin!«, ein Prä- Zielgruppenarbeit bedeutet für das Fanprojekt aber auch, die aktive Fan- und Ultraszene zu begleiten. Sei es zu Gesprächen mit der Polizei oder dem Verein oder durch Unterstützung bei Veranstaltungen zu fanszenerelevanten Themen. Hierbei legt das Fanprojekt Wolfsburg großen Wert darauf als Vermittler wahrgenommen zu werden und die jugendliche Lebenswelt zu verstehen und ggf. Ansichten zu vermitteln. Dies geschieht jedoch immer im notwendigen kritischen Diskurs. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 11

Soziale Arbeit mit Fußballfans in Wolfsburg Auch in diesem Jahr hat die Riesenleiter bei Schulklassen, Institutionen und nicht zuletzt bei Fans für ein erlebnispädagogisches Abenteuer gesorgt. ventionsprojekt, welches in Zusammenarbeit mit dem VfL Wolfsburg Veranstaltungen und Maßnahmen zu den Themen Rassismus und Diskriminierung, Sucht und Gewalt entwickelt, ist hierbei als wichtiges Instrument in der Bildungsarbeit zu nennen. Wir schauen hin! Die Riesenleiter Die Riesenleiter symbolisiert das Projekt»Wir schauen hin!«und ermöglicht mit einer Höhe von 12 Metern eine völlig andere Sichtweise der Dinge, nicht nur im übertragenen Sinne. Ebenfalls hat das Fanprojekt seit der Saison 2015/2016 eine erlebnispädagogische Fortbildung für Ordnerinnen und Ordner des VfL Wolfsburg im Angebot. Ein speziell für dieses Arbeitsfeld konzipiertes Modul fördert bei Ordnerinnen und Ordnern Kraft, Ausdauer und Disziplin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen sich aufeinander verlassen und auch in angespannten Lagen besonnen und angemessen reagieren. Durch die Arbeit an der Riesenleiter kann durch gezielte Methoden der Trainerinnen und Trainer nicht nur jeder Einzelne, sondern auch ein komplettes Team gestärkt und gefördert werden. Das gewachsene und gut eingespielte Team von Trainerinnen und Trainern wird auch in der kommenden Saison ein buntes Angebot an der Riesenleiter anbieten. Hinschauen und Erkennen In Anlehnung an die regelmäßig stattfindenden Ordnerschulungen, bei denen Ordnerinnen und Ordner zum Erkennen rechtsextremer Symbole geschult werden, haben der VfL Wolfsburg, das»zentrum Demokratische Bildung«(ZDB) und das Fanprojekt einen mehrseitigen Flyer, entworfen um über rechtsextreme Symbole, Codes, Marken und Organisationen im extrem rechten Spektrum aufzuklären. Im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit gibt es durch einen Zuschuss aus dem Förderprogramm»Pfiff«weiterhin die Möglichkeit diverse Projekte und Aktionen zur realisieren, die unter anderem das Ziel haben, das gemeinsame Projekt»Wir schauen hin«zu stärken und auszubauen. Der Flyer wird ab der kommenden Saison überall im Stadion ausliegen. 12 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Das Fanprojekt in Aktion 5 Das Fanprojekt in Aktion U18-Fahrten Diese alkohol- und nikotinfreien Fahrten gehören bundesweit zu einer festen Größe in der Fanprojekt-Arbeit. Sie bieten die Möglichkeit mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Gerade junge Fans lernen somit in einem geschützten und betreuten Rahmen das Auswärtsreisen. Gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg Wölfe Club Junior Team gab es eine spezielle U18-Tour nach Leverkusen bei der es eine tolle Stadionführung gab, ehe es zu einem Freundschaftskick mit Leverkusener Jugendlichen kam. Auch Ingolstadt war eine Reise wert und bot die Chance, die Fanprojekte der Gastvereine kennenzulernen und mehr über die bundesweite Fansozialarbeit zu erfahren. Auch die anderen U18-Fahrten nach Darmstadt und Hamburg boten neben dem Spielbesuch ein kulturelles Highlight. So erlebten die Jugendlichen anlässlich des Hafengeburtstages in Hamburg eine Hafenrundfahrt. Willkommenskultur Vom 8. bis 22. Oktober fanden die FARE Aktionswochen 2015 unter dem Titel»Football People action weeks«statt. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 13

Das Fanprojekt in Aktion In der Saison 2013/2014 beteiligten sich mehr als 900 Gruppen und Organisationen in mehr als 55 Ländern. Insgesamt organisierten sie somit eine Rekordzahl von über 2000 Aktionen gegen Diskriminierung und für mehr Vielfalt im Fußball. Hoffenheim auf der Tagesordnung und erfreute besonders die kleinen Gäste. Das Fanprojekt Wolfsburg beteiligte sich im Oktober gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg und dem Fanclub Meilenwölfen an der Aktionswoche, um ein Zeichen gegen Rassismus, Homophobie, Sexismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu setzen. Mit Wolfsburger Flüchtlingen verbrachten die Partner ein gemeinsames Wochenende und luden die geflüchteten Familien zum gemeinsamen Essen, zum Fußballspielen und zum Besuch in die VfL Wolfsburg Fußballwelt ein. Natürlich stand auch der Besuch des Bundesligaspiels gegen die TSG Jugendbegegnung Vom 6. bis zum 9. März 2016 hatte das Wolfsburger Fanprojekt mit Felix, Vincent und Ahmad drei Praktikanten von der Laborschule Bielefeld zu Gast. Die drei Jugendlichen reisten gemeinsam mit ihrem Praktikumsbetreuer zu unterschiedlichen Fanprojekten in ganz Deutschland und informierten sich umfangreich über die Fanprojektarbeit. Die Gäste aus Bielefeld wurden von jugendlichen Fans aus Wolfsburg willkommen geheißen, besuchten das Champions League Heimspiel gegen den KAA Gent und übernachteten gemeinsam in der Volkswagen Arena. 14 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Das Fanprojekt in Aktion Über den Tellerrand Für die Veranstaltungsreihe»Über den Tellerrand!«, in der das Fanprojekt Geschehnisse in der Fußballwelt außerhalb von Wolfsburg beleuchtet, gab es auch in dieser Saison wieder ein Highlight. In Kooperation mit dem Hallenbad Kultur am Schachtweg zeigte das Fanprojekt Wolfsburg am 5. Februar den Film»Ayaktakimi«, einen Dokumentarfilm über die türkische Fankultur.»Ayaktakımi«nahm in einer ausverkauften Veranstaltung die Gäste mit auf eine Reise zu den türkischen Tribünen von Istanbul bis Diyarbakır und zeigte eine Fankultur zwischen industriellen Fußball und staatlicher Repression. Tonnenfeuer Die Supporters Wolfsburg veranstalten in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Wolfsburg auch in diesem Jahr das traditionelle Tonnenfeuer. Es fand am 28. Dezember 2015 vor dem Nordkurvensaal statt. Bei lodernden Flammen, Glühwein, Suppe, Kakao und Stockbrot war es wieder ein gemütlicher und gut besuchter Abend. Dabei entstand neben einem Dokumentarfilm auch die ein oder andere Freundschaft zu Wolfsburger Fans. Die Erlöse des Tonnenfeuers gingen zusammen mit den Einnahmen aus der»supporters Weihnachtsfeier«an den Tagestreff für Bedürftige»Carpe Diem«und den Kinderschutzbund Wolfsburg. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 15

Kooperation und Vernetzung 6 Kooperation und Vernetzung Örtliche Kooperationen Die wichtigsten Kooperationspartner sind die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, die Stadt Wolfsburg und die Polizeiinspektion Wolfsburg- Helmstedt. Um den örtlichen Besonderheiten gerecht zu werden, wurde in Ergänzung zu den bestehenden Konzeptionen eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Das Fanprojekt Wolfsburg arbeitet mit allen am Fußballgeschehen beteiligten Institutionen eng und vertrauensvoll zusammen. Die Partnerinnen und Partner stellen für das Fanprojekt ein wichtiges Netzwerk und Unterstützungsinstrument dar. Hierzu bestehen unterschiedliche Gremien, die sich aus verschiedenen Akteuren zusammensetzen. Sicherheits- und Organisationsbesprechung (Saisonbesprechung) Teilnehmende: Mitglieder des örtlichen Ausschusses Sport und Sicherheit (ÖASS), Leiter Ordnungsdienst, Leiter Ticketing, Leiter Medien und Kommunikation und ggf. weitere Abteilungsleiter des VfL, Autostadt, Wolfsburg AG Berufsfeuerwehr, Stadiongastronomie, Wolfsburger Verkehrs-GmbH, ggf. weitere an Spieltagen Beteiligte. Vor Beginn einer jeden Fußball Saison lädt die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH zu dieser Besprechung ein. Es werden Termine abgestimmt 16 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Kooperation und Vernetzung sowie Ausgestaltung, Veränderungen, Bauprojekte, Alkoholausschank und weitere relevante Themen für die Saison vorgestellt bzw. besprochen. Zudem wird eine vorläufige Bewertung der Risikospiele vorgenommen. Örtlicher Ausschuss Sport und Sicherheit (ÖASS) Teilnehmende: Teilnehmende des Regeltermins Fans, zusätzlich Polizei- und Ordnungsamtsführung. Während es sich bei der Sicherheitsrunde um eine Arbeitsebene handelt, werden im örtlichen Ausschuss Sport und Sicherheit (ÖASS) grundsätzliche Dinge und Vorgehensweisen besprochen. Der örtliche Ausschuss Sport und Sicherheit tagt unregelmäßig nach Bedarf mehrmals im Jahr. Die Geschäftsführung obliegt der Stadt Wolfsburg. Regeltermin Fans Teilnehmende: Verein (Veranstaltungsleiter, Medienreferent, Sicherheits-/Stadionverbotsbeauftragter und Fanbeauftragte), Polizei (SKB, FKB), Stadt Wolfsburg (Fanprojekt und Ordnungsamt) und Fanbeauftragte), Polizei (SKB, FKB), Stadt Wolfsburg (Fanprojekt und Ordnungsamt). Die Teilnehmenden treffen sich einmal monatlich auf Einladung des Sicherheitsbeauftragten, um durch den Stadionverbotsbeauftragten ausgesprochene Stadionverbote zu beraten und Anträge der Betroffenen zu ihren Stadionverboten zu diskutieren. Die Teilnehmer treffen sich einmal monatlich auf Einladung des Sicherheitsbeauftragten zur Vor- und Nachbereitung von Fußballspielen. Es werden aktuelle sicherheitsrelevante Themen erörtert und Maßnahmen abgestimmt. Stadionverbotskommission Teilnehmende: Verein (Veranstaltungsleiter, Jurist, Medienreferent, Sicherheits-/ Stadionverbotsbeauftragter Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 17

Kooperation und Vernetzung Kurvengespräch Teilnehmende: Verein (Veranstaltungsleiter, Sicherheits- und Fanbeauftragter), Polizei (SKB, Polizeiführer, FKB), Stadt Wolfsburg (Fanprojekt), Vertreter des Gastvereins. Hier wird sich eine halbe Stunde vor Spielbeginn getroffen, um letzte Maßnahmen für das Spiel abzustimmen. Fanforum Zur Verbesserung der direkten Kommunikation haben die Netzwerkpartner Stadt Wolfsburg, die VfL Wolfsburg Fußball GmbH sowie die Polizeiinspektion Wolfsburg/Helmstedt das Fanforum eingerichtet. In diesem Gremium stellen sie aktuelle Themen vor und die Vertreterinnen und Vertreter der Fanclubs können Fragen zu zurückliegenden Ereignissen stellen und Planungen abstimmen. Die Fans erhalten so die Gelegenheit zur Diskussion und Beteiligung. Darüber hinaus nehmen die Kooperationspartner weiterhin auf Wunsch bzw. auf Einladung an Mitgliederversammlungen von offiziellen Fan Clubs oder anderen Treffen der aktiven Fanszene teil. Am Montag, 16. Dezember 2015, fand das vierte Fanforum statt. Die Netzwerkpartner luden gezielt die aktive Fanszene des VfL Wolfsburg ein, um am konfliktbehafteten Thema der Fanführung an Heimspieltagen zu arbeiten. Unter der Moderation von Franciska Wölki- Schuhmacher, von der KoFaS (Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit) wurde offen über Problemlagen, Erwartungen und mögliche Vereinbarungen gesprochen. Als eines der Ergebnisse aus dem am 16. Dezember 2015, stattgefundenen Fanforum mit dem Thema:»Fanführung an Heimspieltagen«, haben die Vertreter des Fanwesen des VfL Wolfsburg und des Fanprojekts Wolfsburg das Thema der alternativen Fanwege, insbesondere für Gästefans, mitgenommen. Hierzu fand am Dienstag, 26. Januar 2016, das erste Arbeitstreffen zum Thema:»Alternative Fanwege«mit Vertretern der Polizeidirektion Wolfsburg/Helmstedt statt. Gemeinsam diskutierten Fanprojekt, Fanbeauftragte und Polizei unterschiedliche Lösungsansätze um sowohl den Heim- als auch Gästefans einen entspannten und konfliktfreien Aufenthalt in Wolfsburg zu ermöglichen. Dafür begaben sich die Netzwerkpartner in diverse Ortsbegehungen und schauten sich mögliche Gegebenheiten an. Gemeinsam kamen sie zu dem Schluss, dass durchaus unterschiedliche alternative Möglichkeiten vorhanden sind. Die zusammengetragenen Ergebnisse wurden in den jeweiligen Institutionen und in unterschiedlichen Gremien diskutiert, sodass es mit Beginn der neuen Saison erste Ergebnisse geben soll, die deut- 18 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Kooperation und Vernetzung lich zur Entschärfung der Fanführung führen sollen und zeitnah veröffentlicht werden. Treffen der Kooperationspartner Teilnehmende: VfL Wolfsburg, Stadt Wolfsburg, Polizei. Die Teilnehmenden treffen sich ein- bis zweimal im Jahr zur Überprüfung der Inhalte der Kooperationsvereinbarung und zur Fortschreibung. Einrichtungen der Jugendförderung Durch seine strukturelle Anbindung an den Geschäftsbereich Jugend der Stadt Wolfsburg und seine umfangreiche Vernetzung innerhalb der städtischen Strukturen kann das Fanprojekt Wolfsburg alle Ressourcen der städtischen Jugendhilfe nutzen und entsprechende Hilfsangebote zur Verfügung stellen, oder aber eine kompetente Weitervermittlung gewährleisten. Es gibt neben dem Fußball also auch gemeinsame Aktionen, die im Laufe einer Saison mit anderen Bereichen der Jugendförderung stattfinden.»wenn der Vater mit dem Kinde «Das Fanprojekt Wolfsburg und das Interkulturelle Väterbüro der Stadt Wolfsburg organisierten am 22. Oktober 2015 wieder einen grün-weißen Fußballkick für Väter und Kinder in der Socca Five Arena Wolfsburg. Eingeladen waren alle Väter, die in den Herbstferien etwas mit ihren Kindern im Alter von 9-15 Jahren unternehmen wollten um den Ferientag ganz besonders zu erleben. Weltkindertag am ZOB Gemeinsam mit dem Fanclub»Meilenwölfe«nahm das Fanprojekt Wolfsburg am 18. September 2015 am Weltkindertag, welcher von der Jugendförderung der Stadt Wolfsburg ausgerichtet wird, teil. Mit einer Speedcontrol Anlage und der mobilen Streetsocceranlage brachte das Fanprojekt den Fußball ins Spiel und konnte somit auch über seine Arbeit und die beliebten U18-Fahrten informieren. MEGA-Kicker Auch der MEGA-Kicker kam während der Saison zum Einsatz und bewies einmal mehr, dass er nicht nur eine Funsport-Art ist, sondern unter dem Aspekt der Willkommenskultur einen Zugangs- und Kontaktmotor besitzt, der besonders bei Heimspieltagen einen enormen Effekt hat. Die aufblasbare Arena bietet somit Fanbegegnungen der besonderen Art und schafft Zugänge, durch die auch andere Themen transportiert werden können. Fair Play Abbau von Feindbildern Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 19

Kooperation und Vernetzung Abbau von Vorurteilen Stärkung des Selbstbewusstseins Attraktive Freizeitgestaltung Überörtliche Vernetzung Fanprojekte in der Region Das Fanprojekt Wolfsburg ist Mitglied im Verein der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG e.v.). Im Rahmen der Mitgliedschaft nimmt das Fanprojekt regelmäßig an den jährlich stattfindenden Tagungen der BAG teil, um sich so bundesweit zu vernetzen. Zudem ist das Fanprojekt Wolfsburg Mitglied im Nordverbund der Bundesarbeitsgemeinschaft. Im Rahmen dessen nimmt das Fanprojekt an den regelmäßig, meist vierteljährlich, stattfindenden Treffen der BAG Nord teil. Hierbei werden ein fachlicher Austausch, die gegenseitige Beratung sowie spieltagsbezogene Absprachen sichergestellt. Vom 1. bis 3. Dezember 2015 fand in Nürnberg die Bundeskonferenz der Koordinationsstelle der Fanprojekte statt. Das spannende Thema dieser drei Tage lautete:»da hilft kein Reden mehr?!«über die Herausforderung in der sozialen Arbeit mit unangepassten jugendlichen Subkulturen«. In spannenden Streitgesprächen, Vorträgen und Podiumsdiskussion ging es auch dem Fanprojekt Wolfsburg um die weitere Entwicklung und Professionalisierung der sozialen Arbeit mit Fußballfans. Am 10. und 11. November 2015 fand in Hamburg eine Zukunftswerkstatt der Daniel-Nivel-Stiftung zum Thema:»Fußballfans und Polizei Start des Dialogs«statt. Mehr als 70 Fußballfans, Fanbeauftragte der Klubs, Vertreter der Fanprojekte, der Polizeien sowie von DFB und DFL gestalteten auf Einladung der Daniel-Nivel-Stiftung in mehreren Kritik-, Utopieund Realisierungsphasen praktische Ansätze, um das Verhältnis zwischen Fußballfans und Polizei zu verbessern. 20 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Kooperation und Vernetzung Vom 23. bis 25. März 2016 fand die Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.v. (BAG) in Gelsenkirchen statt. Unter dem Titel»Fanprojektarbeit 3.0«tauschten sich die Fanprojekte über aktuelle Tendenzen und Entwicklungen in der Arbeit und den Fankulturen aus. Nordbeirat In diesem Gremium kommen die Fanbeauftragten und die Fanprojektmitarbeiter der Vereine des Nordens (St. Pauli, Werder Bremen, Eintracht Braunschweig, VfL Wolfsburg, Hamburger SV, Hannover 96, VfL Osnabrück) in regelmäßigen Abständen zusammen und beraten über aktuelle Entwicklungen. Weiterhin werden die»nordderbys«(begegnungen der Vereine gegeneinander) vorbesprochen und ausgewertet. Fanfinale Berlin Im Rahmen des DFB-Pokalendspiels trafen sich vom 19. bis 21. Mai 2015 30 Fan-Teams aus 25 Städten beim sogenannten»fanfinale«in Berlin auf der Sportanlage Jungfernheide. Auch das Fanprojekt Wolfsburg war mit einer Gruppe Jugendlicher angereist und nahm am Turnier teil. Veranstalter war das Fanprojekt der Sportjugend Berlin und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte. Inhaltlich und finanziell umfangreich unterstützt wird das Fanfinale vom DFB, Bayern München und Borussia Dortmund / Stiftung Leuchte Auf. Jugendliche beiderlei Geschlechts, aus teilweise rivalisierenden Fan-Szenen, spielten in konfliktfreier Atmosphäre gemeinsam Fußball und zelteten zusammen. Das Turnier dient von jeher als Motor für den Abbau von Vorurteilen und Feindschaften sowie den Aufbau von Beziehungen und Freundschaften, die bis in den Ligaalltag hinein wirken. Höhepunkt zum Abschluss ist jedes Jahr der gemeinsame Besuch des DFB-Pokalendspiels. Kurz formuliert, das Fanfinale schafft die Möglichkeit zur stressfreien und friedlichen Begegnung und zum Dialog und stellt eine der größten überörtlichen Vernetzungen dar. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 21

Der Beirat des Fanprojekts 7 Der Beirat des Fanprojekts Der Beirat ist ein beratendes, unterstützendes und begleitendes Gremium des Fanprojekts Wolfsburg und ist ein Unterausschuss des Jugendhilfeausschusses der Stadt Wolfsburg. Der Beirat bietet dem Fanprojekt die Möglichkeit, auf das Expertinnen- und Expertenwissen aus verschiedensten Bereichen und Arbeitsfeldern zurückzugreifen, um so noch umsichtiger und kompetenter agieren zu können. Dies ermöglicht einen unabhängigen Blick von außen; neue Betrachtungs- und Herangehensweisen sowie einen fortwährenden fachlichen Austausch. Der Beirat des Fanprojekts Wolfsburg tritt regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, zusammen. Zusammensetzung Der Beirat des Fanprojekts Wolfsburg setzte sich in der Saison 2015/2016 wie folgt zusammen: Iris Bothe Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration der Stadt Wolfsburg Gunnar Czimczik Stadtjugendpfleger, Leiter Abteilung Jugendförderung der Stadt Wolfsburg Katharina Varga Leiterin Geschäftsbereich Jugend der Stadt Wolfsburg Harry Guta Fachverantwortlicher Fanprojekt Wolfsburg 22 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Der Beirat des Fanprojekts Anke Thies Fanprojekt Wolfsburg Christian Zomack Fanprojekt Wolfsburg Christian Radatus Fanprojekt Wolfsburg Mike Compagnone Fanprojekt Wolfsburg Elke Broska Geschäftsführung Kriminalprävention der Stadt Wolfsburg Andreas Bauer Leiter Ordnungsamt der Stadt Wolfsburg Jens Hortmeyer Stadtjugendring Wolfsburg e.v. Daniel Schmidt und Christoph Heise Vertreter der Fanszene Thorsten Kühl und Michael Raschke Vertreter der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt Peter Techand Vertreter der Bundespolizeiinspektion Hannover Thomas Röttgermann Geschäftsführung des VfL Wolfsburg Carsten Ihle Leiter Fanwesen VfL Wolfsburg Florian Gattwinkel Stadionverbots- und Sicherheitsbeauftragter VfL Wolfsburg Marion Kowall und Gerd Wagner Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) Mathias Gelbke Niedersächsisches Landesamt für Soziales- Jugend und Familie Nadine Michitsch SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Jens Thurow CDU-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Mirko Dimitrijevic PUG-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Ursula Mongrovius Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Svante Evenburg Piraten-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Julia Streuer FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg Aufgaben Der Beirat fördert und begleitet die Arbeit des Fanprojektes Wolfsburg durch kritische Reflexion der Praxis und gibt Anregungen für Projekte/Maßnahmen und deren Umsetzung. Er unterstützt die Arbeit des Fanprojektes mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen und berät über die strategische Ausrichtung des Projekts. Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 23

Öffentlichkeitsarbeit 9 Öffentlichkeitsarbeit Das Fanprojekt Wolfsburg versteht sich gegenüber der Presse und Öffentlichkeit als kompetenter und auch kritischer Ansprechpartner in Sachen Fankultur. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit ist unabdingbar, um eine neutrale und fachliche Sichtweise auf fanszenerelevante Themen anzubieten, die Fanprojektarbeit allgemein bekannter zu machen und um das eigene Profil zu stärken. Die Fanprojekt»giveaways«mit dem Fanprojektlogo wurden in der Saison 2015/2016 erweitert und begeistern besonders die Jugendlichen im U18-Bereich. Die Facebook-Seite des Fanprojekts verzeichnet weiterhin steigende Like-Zahlen und auch die Zugriffszahlen auf der Homepage steigen nach wie vor. Der Einsatz von kurzen Videosequenzen, um den wöchentlichen Stammtisch zu bewerben, sorgte für eine enorme Beitragsweite und einen Besucherzuwachs. Ebenfalls war das Fanprojekt mit unterschiedlichen Artikeln in der lokalen Tagespresse sowie dem Stadionmagazin vertreten. Nicht zuletzt ist der vorliegende Tätigkeitsbericht ein wichtiger Baustein für eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit. 24 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Öffentlichkeitsarbeit Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 25

Ein Blick in die Zukunft 9 Ein Blick in die Zukunft Die Arbeit des Fanprojektes wird sich weiterhin an seinen grundlegenden Zielen und Aufgaben orientieren. Folgende Handlungsfelder sollen in der kommenden Saison besondere Berücksichtigung finden: Spieltagsbegleitung Über die Spieltagsbegleitung, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fanprojekts an der Lebenswelt der Fans teilnehmen, wird der Kontakt zur Fanszene intensiviert und dokumentiert. Regelmäßige Spieltagsberichte gewährleisten einen Wissenstransfer, dokumentieren Ereignisse, Stimmungsbilder und können langfristig als Seismograf in der Entwicklung von Fanszenen dienen. Derzeit wird an einem Konzept für eine»gemeinsame«berichterstattung von Fanprojekt, Fanbetreuung und Polizei (SKB) gearbeitet. Angebote und Projekte Ein besonderes Augenmerk wird weiterhin auf die selbstverwaltete Nutzung der Fanprojekträumlichkeiten (Nordkurvensaal) an Spieltagen gelegt, da auf diesem Weg das ehrenamtliche Engagement und die Identifikation mit den Räumlichkeiten gestärkt werden kann. 26 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Ein Blick in die Zukunft Hinzu kommt die Begleitung von neu gegründeten Kleingruppen, um deren Position innerhalb der Szene zu stärken und die positive Entwicklung der Fanszene voranzutreiben. Die für die Jugendlichen wichtigen fanpolitischen Themen sollen weiterhin fachkompetent und aufklärend begleitet und ausgebaut werden. Konflikte innerhalb der Fanszene sollen mit Unterstützung der KoFaS (Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit) thematisiert und bearbeitet werden. Ebenfalls ist die Entwicklung neuer Dialog- und Beteiligungsformate für den Austausch zwischen Fans, Verein und Kooperationspartnern denkbar und ist für die Saison 2016/2017 angedacht. U18 Das Angebot der U18-Fahrten soll weiterhin mit dem Ziel der Attraktivitätssteigerung und dem präventiven, erlebnispädagogischen Charakter erfolgen. Hierbei wird in der kommenden Saison bei der Planung und Durchführung ein Fokus auf die gelingende Kooperation mit Fanclubs gelegt. Fanstammtisch Der Fanstammtisch, der seit jeher jeden Mittwoch stattfindet, wird auf seine Wirksamkeit hin überprüft. Neue Formate und neue Methoden sollen in der kommenden Saison gemeinsam mit den jugendlichen Fans entwickelt und etabliert werden. Fanprojekt Auswärts Mitarbeit und Kooperation mit der»freizeitliga«der Wolfsburger Jugendeinrichtungen Etablierung von esport Events Weiterhin wird es spezifische Angebote für Mädchen und junge Frauen geben, wie z. B. Sportangebote, Klön-, Koch- und Film- Ebenfalls soll in der Saison 2016/2017 die Fanarbeit unter der Woche an anderen Orten stattfinden. Der Standort und Lernort»Stadion«ist attraktiv an Heimspieltagen, jedoch nicht unter der Woche sowie in der spielfreien Zeit. Hier verhindert die dezentrale Lage des Ortes die Erschließung neuer Zielgruppen bzw. den Besuch von Angeboten. Aus diesem Grunde wird das Fanprojekt in der kommenden Saison Angebote an anderen Orten und im öffentlichen Raum organisieren und durchführen, auch in Kooperation mit anderen Institutionen. Dies sind unter anderem: Regelmäßige Streetsoccer und Mega- Kicker Angebote an jugendrelevanten Orten Fanstammtisch in der Innenstadt (Jugendzentrum Haltstelle) Mitwirkung bei der mobilen Jugendarbeit der Jugendförderung der Stadt Wolfsburg Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 27

Ein Blick in die Zukunft abende. Die Teilnahme im Netzwerk F_In (Frauen im Fußball) soll hier als Motor und Ideengeber fundieren. Im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit wird es durch»pfiff Mittel«diverse Projekte im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit geben, die unter anderem das Ziel haben, das gemeinsame Projekt «Wir schauen hin«zu stärken und auszubauen. Durch die Kooperation mit diversen Partnern aus der Antidiskriminierungsarbeit werden auch Projekte im Rahmen der Flüchtlingsarbeit realisiert. Öffentlichkeitsarbeit Weiterhin wird der Ausbau des Bekanntheitsgrades in der für das Fanprojekt relevanten Fanszene ein wesentliches Ziel für die kommende Saison sein. Die Öffentlichkeitsarbeit des Fanprojekts Wolfsburg wurde in den letzten zwei Jahren deutlich ausgebaut und wird in dieser Form fortgeführt. Das Fanprojekt Wolfsburg wird sein Profil klarer herausstellen und in der Öffentlichkeit positionieren. Durch einen professionell gestalteten Imagefilm soll die Arbeit des Fanprojekts in seiner Vielfalt porträtiert werden und als Schulungs-, Werbe- und Informationsfilm seine Einsatzmöglichkeiten finden. Kooperation Die Zusammenarbeit mit Verein, Polizei und anderen fußballrelevanten Institutionen soll weiterhin gestärkt werden. Die Kooperationsvereinbarungen dienen hier als richtungsweisendes Instrument. Da jedes Instrument gelegentlich neu gestimmt werden muss, haben die Netzwerkpartner sich zu einem Team und Aufgabenprozess verabredet. In der kommenden Saison gilt es, die unterschiedlichen Sichtweisen, Aufgaben und Anforderungen, sowie die gegenseitigen Erwartungen und Wünsche in einem moderierten Workshop zu thematisieren um sich weiterhin in der Zusammenarbeit zu professionalisieren. Ebenso sollen die Kooperationen mit den lokalen Jugendeinrichtungen und der mobilen Jugendarbeit weiter ausgebaut und verstetigt werden, da mit der gleichen Zielgruppe gearbeitet wird. 28 Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016

Ein Blick in die Zukunft Tätigkeitsbericht Fanprojekt Wolfsburg 2015/2016 29

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