UMGANG MIT DEM BESTAND HAMBURGS NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG

Ähnliche Dokumente
UMGANG MIT DEM BESTAND HAMBURGS NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG

Hamburgs Weg zur klimafreundlichen Stadt und die weitere Entwicklung der Elbinsel Wilhelmsburg

Maßnahmen zur Markterschließung in Hamburg

Energiestrategie 2025 des Landes Steiermark. Energiebeauftragter DI Wolfgang Jilek

Welchen Beitrag leisten Wohnungsgenossenschaften für die Energiewende?

Förderung bei der Modernisierung von Nichtwohngebäuden. Green Building Integration nachhaltiger Gebäudetechnik und Architektur Anke Stolper

Strategien zum Klimaschutz im kommunalen Hochbau - Erfahrungen aus Deutschlands nachhaltigster Stadt 2015

Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler Ebene

Energie- und CO 2 -Bilanz der Stadt Sigmaringen

Solarthermie für Hamburg

Energie- und CO 2 -Bilanz der Stadt Ravensburg

IBA Hamburg Quartierskonzept INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

Bedeutung des Energie- und Klimamanagements in Osnabrück

Roadmap 2050 Die Dortmunder Erfolgsgeschichte zur Klimaschutzhauptstadt Europas im Jahr 2050

Richtig Energetisch Sanieren

Hamburger Energiepass Förderrichtlinie für die Gewährung von Zuschüssen zur Energieberatung im Rahmen der Ausstellung eines Hamburger Energiepasses

Klimaschutz und Klimawandel in Frankfurt am Main

Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) Was kommt auf Sie zu?

Kommunaler Klimaschutz: Erwartungen aus der Sicht einer Bundesbehörde an die deutschen Kommunen

Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis München

2. 6. Juni Energie. sparen + Kosten. senken. Infoveranstaltungen Förderberatung Rundfahrten

Frankfurt am Main. 100 % Klimaschutz 100 % erneuerbare Energie

Konzept für ein Klimaschutz- und Energieeinsparprogramm für den Stadtteil Bremen-Hemelingen

Andreas Fröb Energiebeauftragter der Stadt Mörfelden-Walldorf Aktionsplan Klimaschutz in Mörfelden-Walldorf

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude

Energieeffizienz und Qualitätsnormen im Wohnbau Status Quo und Perspektiven. DI Dr. Bettina Bergauer-Culver

PRESSE-INFORMATION. Energetische Stadtsanierung Südliche Ringstraße: Stromsparchecks und attraktive Preise

Energetisches Strukturkonzept SAGA GWG SAGA GWG Gutes Klima für Hamburg

5. Kommunalkonferenz Berlin Wie viel Energie brauchen wir? INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

Gesamtenergiekonzept der Stadt Ludwigsburg Zwischenergebnis und mögliche Konsequenzen

Klimaschutzkonzepte 2.0. Beispiel Landkreis Ludwigsburg mit 3D-GIS

Klimaschutzkonzepte 2.0. Beispiel Landkreis Ludwigsburg mit 3D-GIS

Instrumente für mehr sozialen Wohnungsbau in Hamburg

PERSPEKTIVEN UND RAHMENBEDINGUNGEN ENERGETISCHER GEBÄUDESANIERUNG

Fachtagung Preiswertes Wohnen Wiesbaden Praxisbericht Hamburg. Johannes Mezler Amt für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung

Energie- Leitbild Ochsenhausen

Das Zentrum. Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH. Große Elbstr Hamburg 040_380384_0.

Trier: Unser Ener -Aktionstage rund ums energiesparende Bauen und Sanieren Tag der offenen Tür im Umweltzentrum der Handwerkskammer Trier

Präferenz für Energieeffizienz Instrumente der Stadt Hannover - Neubau -

Unternehmen auf dem Weg zur Energieeffizienz

Internationale Bauausstellung Hamburg

Energie- und CO 2 -Bilanz der Gemeinde Kißlegg

KLIMASCHUTZ IN PFAFFENHOFEN Wo steht die Stadt und was ist möglich?

Masterplan Klimaschutz

Erfahrungen mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg

Jahreskongress der Arbeitsgemeinschaft Bay. Solarinitiativen 2016

ALTBAUNEU Energetische Altbausanierung in Nordrhein-Westfalen

Energetisches Sanieren in Gewerbebetrieben

Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums

Prima Klima? Für noch ökologischere Berliner Gebäude

Energetische Sanierung von 60er-Jahre-Hochhäusern in Freiburg-Weingarten Projektleitung, Dipl. Ing. Renate Bräu Freiburg, 10.

Energie- und Klimaschutzkonzept

Referat zum Thema Energiepass f r Wohngeb ude

Pressemitteilung 21. Oktober 2015

Qualitätssicherung bei hoch effizienten Gebäuden. Dipl.-Ing. Arch. Jan Krugmann ZEBAU GmbH Hamburg

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

Erneuerbare-Wärme-Gesetz Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in Baden-Württemberg Erneuerbare-Wärme-Gesetz

Tipps und Kosten. Energetische Quartiersentwicklung Südöstliches Eißendorf / Bremer Straße Die Praxis der energetischen Sanierung: Möglichkeiten,

Energieeffiziente Stadt Magdeburg

Best Practise in der Altbausanierung

Hamburger Energiepass. Förderrichtlinie für die Gewährung von Zuschüssen zur Energieberatung im Rahmen der Ausstellung eines Hamburger Energiepasses

Energieeffizienz und Sanierung aktueller Stand in der Wohnungswirtschaft NRW

Vortrag Michael Sachs Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung Umwelt Hamburg

Energieeffizientes Bauen und Modernisieren

Kunden. Michael Müller. Ramona Pop. Kunden Veröffentlicht auf Berliner Energieagentur (

Klimaschutzkonzept Berchtesgadener Land

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude

AKTUELLE FÖRDERANGEBOTE BESTANDSFÖRDERUNG FÜR EIGENHEIME. Kristian Hentzschel Hamburg, 06. Februar 2016

ENERGIEAUSWEIS für Nichtwohngebäude

Für Wirtschaft und Arbeit: Programm 20/20 für Baden-Württemberg

Schriftliche Kleine Anfrage

Stadt Viernheim. Brundtlandbüro mit 2,5 Mitarbeitern Ein Ingenieur als Freier nach Bedarf

Wohnungslosigkeit in Hamburg

DOPPELHAUS JETZENDORF

Energieeffizienz durch Gebäudesanierung

Kreisstadt Bad Hersfeld Klimaschutz wird öffentlich. Fachtagung Stadt.Klima.Wandel im Rahmen der ECOMOBIL am 14. und 15. November 2012 in Offenburg

Auftaktveranstaltung zum Klimaschutzkonzept für die Stadt Freiberg am Neckar (KLIMA-FAN)

Kommunaler Klimaschutz. Stadt Mönchengladbach

Frankfurt am Main. 100 % Klimaschutz 100 % erneuerbare Energie

Energieeinsparung und Energieeffizienz

Chancen für die Umweltwirtschaft Erfahrungen und Projekte aus dem Allgäu. Martin Sambale

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

Folgen: zunehmend sichtbar. Einigkeit weltweit: Die globale Erwärmung nimmt zu

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

2. Hessischer Tag der Nachhaltigkeit

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

Wege zu Energieeffizienz und Nachhaltigkeit Winfried Binder

Umsetzung kommunaler Klimaschutzkonzepte

Energieeffizienzkampagne. Mainzer Unternehmen aktiv im Klimaschutz

Alt, Älter, Arm? Altersarmut und Stadtentwicklung

Auf dem Weg zum EffizienzhausPlus - mit der Begleitung des EBZ

Immobilienentwicklung. in der Speicherstadt Hamburg. Thomas Kuhlmann Leiter Segment HHLA-Immobilien. Hamburger Hafen und Logistik AG

Hessische Energiespar-Aktion des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

SWSG investiert auf hohem Niveau in gute und preiswerte Wohnungen

Transkript:

UMGANG MIT DEM BESTAND HAMBURGS NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG Internationale Fachtagung Ökosan 2007 Dipl.-Ing. Architekt Peter-M. Friemert Weiz, den 12.10.2007

UMGANG MIT DEM BESTAND

UMGANG MIT DEM BESTAND HAMBURGS NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG

Luftbild BA-Gelände Passivhaus Pinnasberg Arch. Plan R Joachim Reinig

Hamburg Freie und Hansestadt Fläche: 75,52 m² 1,74 Mio. Einwohner (Stadtgebiet) 4,3 Mio. Einwohner (Metropolregion) 860.000 Wohneinheiten 23 Einw./ha

Pastorat Am Brunnenhof, St. Georg Arch. Plan R Joachim Reinig

Pastorat Am Brunnenhof, St. Georg Arch. Plan R Joachim Reinig

Quelle: HafenCity GmbH Quelle: HafenCity GmbH

Quelle: HafenCity GmbH Quelle: HafenCity GmbH

Arch. Herzog + De Meuron Quelle: HafenCity GmbH Quelle: HafenCity GmbH

Die sektorale Verteilung der CO 2 -Emissionen in Hamburg Quelle: FHH, BSU

Die sektorale Verteilung der CO 2 -Emissionen in Hamburg Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 19% [ 3,5 Mio. t ] Verkehr 25% [ 4,7 Mio. t ] Industrie 34% [ 6,5 Mio. t ] Haushalte 22% [ 4,0 Mio. t ] Verkehr 25% Haushalte 22% Industrie 34% Gewerbe/Handel/Dienstleistungen 19 % Quelle: FHH, BSU Der Heizenergiebedarf in Hamburg Verkehr 30% Kraftwerke 22% Haushalte 27% Neubau seit 1979 5% Warmwasserenergie 6% Raffinerien 11% Gewerbe 9% Gebäudebestand 89% Quelle: FHH, BSU

Hamburgisches Klimaschutzprogramm 2007-2012 Leitbild (21.08.2007): Unter dem Motto Klimaentwicklung verstehen - Klimawandel mindern Klimafolgen bewältigen wird Hamburg aktiv zur Erreichung des 2 C Ziels beitragen. Das vom Senat verabschiedete Klimaschutzkonzept 2007-2012 beschreibt eine Fülle von Maßnahmen, die nach der Umsetzung zu einer signifikanten Reduzierung der CO2-Werte in Hamburg führen werden. Für die Umsetzung des neuen Hamburger Klimaschutzkonzepts werden bis Ende 2008 zusätzlich 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Senat wird diesen Betrag im Sinne eines Sofortprogramms bei der Bürgerschaft als Nachforderung zum laufenden Haushalt beantragen. Seit 1998: Themen: - Wärmeschutz im Altbaubestand - Nutzung erneuerbarer Energien - Etablierung der Passivhaus-Bauweise Partner: 60 Organisationen aus Handwerk, Architekten und Ingenieuren, Wohnungswirtschaft, Hauseigentümern und Mietern, Behörden, Umweltverbänden und Bildungseinrichtungen

Der Hamburger Energiepass Grob-Check auf Basis der Hamburger Gebäudetypologie kostenlos per Internet Beratungs-Check ca. 2-stündige Vor-Ort-Beratung durch Architektur- oder Ingenieurbüros Kosten: 180 / 40% Kostenerstattung Hamburger Energiepass energetische Analyse des Gebäudes mit Sanierungsvorschlägen Kosten: 465-2.100 40% Kostenerstattung 70 lizensierte Büros ca. 7.000 Pässe seit 1996 Der Hamburger Energiepass Grob-Check auf Basis der Hamburger Gebäudetypologie kostenlos per Internet Beratungs-Check ca. 2-stündige Vor-Ort-Beratung durch Architektur- oder Ingenieurbüros Kosten: 180 / 40% Kostenerstattung Hamburger Energiepass energetische Analyse des Gebäudes mit Sanierungsvorschlägen Kosten: 465-2.100 40% Kostenerstattung 70 lizensierte Büros ca. 7.000 Pässe seit 1996 Bisher rund 6.500 Pässe ausgestellt, d.h. rund 630 Pässe pro Jahr

Wärmeschutz im Gebäudebestand Förderung je kwh Jahres-Einsparung Anreizsystem 0,20-0,50 Euro je kwh je nach Einsparqote und erreichtem Standard Nachweisberechnung durch Hamburger Energiepass Mietobergrenze nach Sanierung Abwicklung durch Wohnungsbaukreditanstalt Wärmeschutz im Gebäudebestand Förderung Start: 1997 Gebäude*: rund 415 pro Jahr mit rund 2 050 WE pro ( Gebäude Jahr (4,9 WE je Energieeinsparung: pro Jahr rund 9.100 MWh/a Fördervolumen: rund 1,08 Mio. pro Jahr Ausgelöste Investitionen: rund 10,3 Mio. pro Jahr * Auswertung bezogen auf die Jahre 2002-2006 Quelle: FHH, BSU

Hamburgisches Klimaschutzprogramm 2007-2012 Bestandsgebäude Energetische Modernisierung von Mietwohnungen: Es sollen zukünftig auch Wohnungen mit einer Miete von mehr als 6,30 Euro/m² gefördert werden. Dadurch lassen sich bis 2011 voraussichtlich zusätzlich rund 13.000 t C02 einsparen. Wärmeschutz im Gebäudebestand: Das Programm Arbeit und Klimaschutz wird durch den Bereich Heizungsmodernisierung erweitert und damit für viele Eigenheimbesitzer noch attraktiver. Neubauvorhaben Wohnungsneubau-Programm der Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt (WK): Bereits ab 2008 soll die Anforderungen für Energieeffizienz bei den Neubauprogrammen der WK um 50 % gegenüber der Energieeinsparverordnung erhöht werden. Durch Modellprojekte Vorbilder schaffen Modellhafte Sanierungen Erhaltenswerte Fassaden Innovative Dämmtechniken Nahwärmenetze Passivhäuser

Durch Weiterbildung das Handwerk und die Architekten qualifizieren Information und Beratung durch Leitfaden Wärmeschutz mit Qualität Baubegleitende Beratung Wettbewerbe zu Architektur- und Stadtbildqualität

Information und Beratung durch Plakataktionen PR- und Medienarbeit Gedrucktes + Internet Bauherren-Seminare Wärmeschutz-Ausstellung 100.000 Wohnungen energetisch modernisiert 40.000 m² Solarkollektorfläche installiert 125% 120% 115% 110% 105% 100% 95% 90% 85% 80% 75% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Energiebedarf beheizte Fläche Quelle: FHH, BSU

Hamburger Abendblatt v. 26./28.05.2007: 60 Prozent der Befragten würden auf Solarenergie umsteigen, wenn die Investition nicht so teuer wäre Ebenfalls 60 Prozent der Befragten bedauerten, dass man als Mieter keinen Einfluss auf die Energiewahl hat.

In Wilhelmsburg soll die zweite große Solarsiedlung Hamburgs entstehen. Dazu plant die Behörde für Stadtenwicklung und Umwelt, den gewaltigen Flakbunker an der Neuhöfer Straße, mit einer riesigen Kollektoranlage zu versehen. Dach und Südfassade des Kolosses sollen Platz für 3.700 Quadratmeter Solarkollektorfläche bieten. Damit entstünde die größte Anlage dieser Art auf der ganzen Welt. Sie soll die rund 900 Wohnungen der angrenzende SAGA-Siedlung beheizen und mit warmen Wasser versorgen. 1.000 Megawattstunden Solarwärme könnten so genutzt werden. Die Pläne, die bald dem Stadtplanungsausschuss vorgelegt werden sollen, können dazu beitragen, den C02-Ausstoß der Hansestadt um 250 Tonnen im Jahr zu reduzieren Quelle: Genotec e.g., Hamburg Arch. Czerner + Czerner, Hamburg Dipl.-Ing. Architekt Peter-M. Friemert ZEBAU Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH Große Elbstraße 146, D-22767 Hamburg 040_380 384_0 info@zebau.de www.zebau.de 12.10.2007