Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl. Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Bürgern nach Deutschland

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Transkript:

Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Bürgern nach Deutschland Bericht für das erste Halbjahr 2017

Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Einleitung 5 1. Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 6 2. Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 8 3. Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 10 4. In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 30.06.2017 13

Einleitung 5 Einleitung Das quartalsweise erscheinende Freizügigkeitsmonitoring des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge berichtet über aktuelle Entwicklungen der Zu- und Fortzüge von Unionsbürgern 1 nach bzw. von Deutschland. Hierzu werden entsprechende Auswertungen über zugezogene, aufhältige und fortgezogene Personen aus dem bundesweiten Ausländerzentralregister (AZR) vorgenommen. Neben den Unionsbürgern wird das Wanderungsgeschehen von Drittstaatsangehörigen bestimmt. Deshalb erscheint parallel zum vorliegenden Freizügigkeitsmonitoring ein weiterer Bericht des Bundesamtes Wanderungsmonitoring: Erwerbsmigration nach Deutschland. Dort sind weitere AZR-Zahlen zur Zu- und Abwanderung sowie zur Aufenthaltstitelerteilung von Drittstaatsangehörigen detailliert dargestellt. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die dargestellten Wanderungszahlen auf Basis des AZR von den Zahlen der auf An- und Abmeldungen basierenden, fallbezogenen Zu- und Fortzugsstatistik des Statistischen Bundesamtes unterscheiden, da die Daten des AZR personenbezogen sind und Personen darin erst registriert werden, wenn sie sich nicht nur vorübergehend, sondern länger als 90 Tage im Bundesgebiet aufhalten ( 2 Abs. 1 AZRG). Geburten ausländischer Kinder oder Sterbefälle von ausländischen Staatsangehörigen in Deutschland fließen dabei nicht in die Statistik ein. Da im AZR nur Daten ausländischer Staatsangehöriger erfasst sind, beziehen sich die Wanderungszahlen nicht auf deutsche Zu- und Abwanderer. Den in diesem Bericht aufgelisteten Daten liegt ein dreimonatiger Nacherfassungszeitraum zugrunde (d.h. die Werte für das erste Halbjahr 2017 resultieren aus einer AZR-Abfrage zum Zeitpunkt 30.09.2017). Dadurch erhöht sich die Belastbarkeit der Daten, weil aktuelle Nachmeldungen im AZR berücksichtigt werden, die zwar erst im dritten Quartal 2017 erfolgten, jedoch noch Wanderungsvorgänge aus dem ersten Halbjahr 2017 betreffen. Nahezu 90 % der Neuzuwanderer aus der EU sind derzeit im erwerbsfähigen Alter zwischen 16 und 64 Jahren. Aussagen über deren Teilnahme am Arbeitsmarkt sind aus den AZR-Daten nicht möglich, da solche Angaben bei Unionsbürgern nicht im AZR erfasst werden. Abgeschlossen wird dieser Bericht mit einem Überblick über die Zahl der in Deutschland aufhältigen EU-Staatsangehörigen zum Stichtag 30.06.2017. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht i.d.r. bei nicht geschlechtsneutralen Bezeichnungen die männliche Form verwendet. Die weibliche Form wird damit eingeschlossen.

6 Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 1. Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland Im ersten Halbjahr 2017 wurden laut Ausländerzentralregister (AZR) insgesamt 307.465 Zuzüge von Unionsbürgern (ohne Deutsche) nach Deutschland registriert. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang um 2.515 Personen bzw. um -0,8 %. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der seit 2010 jährlich zugewanderten Unionsbürger sowie deren prozentuale Veränderung im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 jeweils differenziert nach den einzelnen Staatsangehörigkeiten. Tabelle 1: Staatsangehörigkeit Anzahl der seit 2010 zugewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1. Halbjahr 2017 Veränderung 1. Halbjahr 2017/2016 Belgien 1.594 1.545 1.773 1.883 2.149 2.382 2.406 1.069 +11,8 % Bulgarien 24.491 34.507 41.694 45.177 63.140 71.709 66.790 31.992-1,9 % Dänemark 1.376 1.351 1.373 1.431 1.484 1.613 1.733 614-8,6 % Estland 676 952 828 928 819 807 740 294-1,3 % Finnland 1.331 1.424 1.453 1.500 1.692 1.963 1.905 840 +7,1 % Frankreich 8.862 8.707 8.916 10.411 11.058 12.505 12.916 5.272-2,5 % Griechenland 8.281 16.258 24.567 24.921 23.361 23.910 22.330 9.773-5,9 % Irland 906 1.077 1.141 1.129 1.312 1.660 1.792 781 +4,3 % Italien 15.855 17.784 24.684 34.416 43.676 47.457 42.698 21.220 +0,1 % Kroatien* 4.836 8.089 9.019 18.633 37.060 50.646 51.163 23.532-4,5 % Lettland 4.545 6.793 6.513 6.174 5.810 5.400 5.289 2.851 +13,6 % Litauen 4.192 7.492 7.723 7.114 6.832 8.220 7.790 3.882 +0,5 % Luxemburg 1.520 1.392 1.341 1.920 2.066 2.420 2.375 798-7,4 % Malta 40 79 65 72 65 89 71 38 +8,6 % Niederlande 7.437 6.952 6.798 7.907 8.350 9.174 8.791 3.962 +0,7 % Österreich 7.321 7.133 7.057 7.351 7.925 8.792 8.740 3.778-6,3 % Polen 61.537 106.003 117.890 136.682 143.760 147.910 123.134 60.167-5,0 % Portugal 4.373 5.903 8.572 10.426 9.175 8.653 8.025 3.865-5,9 % Rumänien 44.603 64.668 82.557 102.753 156.440 174.779 171.380 91.663 +6,5 % Schweden 1.433 1.449 1.426 1.629 1.770 2.271 2.092 958 +1,7 % Slowakische Republik 5.307 9.175 10.621 11.475 12.567 12.000 10.019 5.004-6,3 % Slowenien 971 1.654 2.417 3.194 3.477 3.852 2.839 1.259-7,4 % Spanien 7.292 10.305 15.929 21.552 21.375 20.144 18.668 6.390-13,2 % Tschechien 4.421 6.299 7.288 7.904 8.971 9.476 7.966 3.727-0,7 % Ungarn 19.072 31.293 43.433 47.023 48.063 48.099 42.302 19.324-5,5 % Vereinigtes Königreich 6.286 6.420 6.861 7.492 7.401 9.115 9.663 4.271 +1,9 % Zypern 91 163 220 412 445 439 419 141 +12,8 % Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 243.813 356.778 442.159 521.509 630.243 685.485 634.036 307.465-0,8 % * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Zuwanderungszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzugefügt. Quelle: Ausländerzentralregister

Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 7 Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zuwanderung von Staatsangehörigen aus zwölf EU-Mitgliedstaaten gestiegen und aus 15 Mitgliedstaaten gesunken. Den stärksten Anstieg (gemessen an den absoluten Zahlen) gab es bei Staatsangehörigen aus Rumänien (+5.567 Personen), den größten Rückgang bei den Bürgern aus Polen (-3.158 Personen). Abbildung 1: Anzahl der im ersten Halbjahr 2017 zugewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit (Zahlen des ersten Halbjahres 2016 zum Vergleich) Rumäni en 91.663 86.096 Polen 60.167 63.325 Bulgarien 31.992 32.600 Kroatien 23.532 24.640 Italien 21.220 21.203 Ungarn 19.324 20.445 Griechenland 9.773 10.388 Spanien 6.390 7.361 Frankreich 5.272 5.409 Slowakische Republik 5.004 5.343 Vereinigtes Königreich 4.271 4.190 Niederlande 3.962 3.935 Litauen 3.882 3.862 Portugal 3.865 4.106 Österreich 3.778 4.032 Tschechien 3.727 3.753 Lettland 2.851 2.509 Slowenien 1.259 1.360 Belgien 1.069 956 Schweden 958 942 Finnland 840 784 Luxemburg 798 862 Irland 781 749 Dänemark 614 672 Estland 294 298 Zypern 141 125 Malta 38 35 NULL 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 1. Halbjahr 2017 1. Halbjahr 2016 Quelle: Ausländerzentralregister

8 Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 2. Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland Im Berichtshalbjahr 2017 sind laut AZR insgesamt 170.583 Unionsbürger (ohne Deutsche) aus Deutschland fortgezogen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 (148.781 Fortzüge) nahm die Abwanderung damit um 14,7 % zu. Die meisten Fortzüge waren bei rumänischen (44.596 Personen), gefolgt von polnischen (33.955 Personen) und bulgarischen Staatsangehörigen (16.725 Personen) zu verzeichnen. Detaillierte länderspezifische Informationen zur Abwanderung von Unionsbürgern aus Deutschland seit 2010 sind der Tabelle 2 sowie der Abbildung 2 zu entnehmen. Tabelle 2: Staatsangehörigkeit Anzahl der seit 2010 abgewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1. Halbjahr 2017 Veränderung 1. Halbjahr 2017/2016 Belgien 950 1.087 895 1.019 1.396 1.269 1.311 785 +39,7 % Bulgarien 11.303 13.896 16.255 19.401 24.466 26.299 32.036 16.725 +12,5 % Dänemark 1.131 928 819 871 1.270 1.061 1.220 555 +6,1 % Estland 343 425 398 387 511 436 438 201-0,5 % Finnland 1.147 1.112 1.102 1.097 1.414 1.243 1.322 660 +22,0 % Frankreich 6.613 5.838 5.297 5.708 7.934 7.666 8.150 4.017 +37,4 % Griechenland 6.969 5.851 6.509 7.366 10.127 9.733 11.498 6.520 +10,9 % Irland 625 614 604 669 873 859 1.079 419 +22,2 % Italien 13.215 12.459 11.160 13.450 19.702 21.601 24.152 12.549 +13,5 % Kroatien* 6.276 6.846 6.501 6.642 9.416 11.789 15.122 8.584 +20,0 % Lettland 1.817 2.301 2.769 2.654 3.199 2.827 2.989 1.607 +16,4 % Litauen 2.136 2.593 3.002 3.282 3.764 3.687 4.058 2.043 +6,9 % Luxemburg 791 828 749 717 1.113 1.051 1.101 528 +8,2 % Malta 39 38 40 43 52 47 53 26 +36,8 % Niederlande 4.715 4.530 4.155 4.480 5.404 5.460 5.910 2.943 +16,0 % Österreich 5.315 4.951 4.912 4.861 5.948 5.192 5.473 3.303 +40,6 % Polen 41.944 45.425 47.384 57.227 70.700 70.740 72.983 33.955 +9,4 % Portugal 3.773 3.213 3.074 3.957 5.219 4.954 5.198 2.428 +7,3 % Rumänien 23.314 27.654 32.371 43.953 63.363 73.183 87.853 44.596 +20,1 % Schweden 1.263 1.133 1.026 1.064 1.402 1.303 1.432 735 +19,9 % Slowakische Republik 4.364 4.534 4.787 6.000 7.082 6.803 6.737 3.278 +13,1 % Slowenien 879 958 1.179 1.418 1.723 1.890 1.926 923-1,6 % Spanien 4.931 4.723 5.091 6.918 10.352 10.287 11.382 5.215 +10,3 % Tschechien 3.277 3.166 3.280 3.821 4.868 4.858 5.455 2.526 +7,9 % Ungarn 10.957 13.358 15.301 19.378 23.679 23.253 25.396 12.590 +6,9 % Vereinigtes Königreich 4.770 4.377 3.894 4.331 5.782 5.386 5.599 2.756 +22,1 % Zypern 57 48 51 79 175 159 150 116 +136,7 % Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 156.638 166.040 182.605 220.793 290.934 303.036 340.023 170.583 +14,7 % * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Fortzugszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzugefügt. Quelle: Ausländerzentralregister

Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 9 Abbildung 2: Anzahl der im ersten Halbjahr 2017 abgewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit (Zahlen des ersten Halbjahres 2016 zum Vergleich) Rumäni en Polen Bulgarien Ungarn Italien Kroatien Griechenland Spanien Frankreich Österreich Slowakische Republik Niederlande Vereinigtes Königreich Tschechien Portugal Litauen Lettland Slowenien Belgien Schweden Finnland Dänemark Luxemburg Irland Estland Zypern Malta 44.596 37.144 33.955 31.033 16.725 14.868 12.590 11.778 12.549 11.060 8.584 7.153 6.520 5.877 5.215 4.729 4.017 2.923 3.303 2.350 3.278 2.899 2.943 2.538 2.756 2.257 2.526 2.341 2.428 2.262 2.043 1.911 1.607 1.380 923 938 785 562 735 613 660 541 555 523 528 488 419 343 201 202 116 49 26 19 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 1. Halbjahr 2017 1. Halbjahr 2016 Quelle: Ausländerzentralregister Grundsätzlich ist anzumerken, dass der Umfang der Abwanderung von EU-Bürgern u.a. von der Höhe der Zuwanderung der vorhergehenden Jahre (vgl. Kapitel 1) sowie von der Anzahl der zuletzt in Deutschland lebenden EU-Bürger (vgl. Kapitel 4) abhängt.

10 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 3. Wanderungssaldo bei EU-Bürgern Der Wanderungssaldo gibt die Nettozuwanderung an und berechnet sich aus der Differenz von Zuzügen und Fortzügen. Damit lassen sich Aussagen über die Veränderung der ausländischen Bevölkerungsgruppen in Deutschland treffen. So zeigt der Wanderungssaldo Ten- denzen über den Verbleib der Zuwanderergruppen in Deutschland auf. Grundsätzlich sollte bei der Bewertung der Nettozuwanderung aus den einzelnen Herkunftsländern auch die Zahl der aufhältigen Bürger dieser Länder in Deutschland beachtet werden (Kapitel 4). Tabelle 3: Wanderungssaldo von Unionsbürgern (in Personen) nach Staatsangehörigkeit seit 2010 Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1. Halbjahr 2017 Veränderung 1. Halbjahr 2017/2016 Belgien 644 458 878 864 753 1.113 1.095 284-27,9 % Bulgarien 13.188 20.611 25.439 25.776 38.674 45.410 34.754 15.267-13,9 % Dänemark 245 423 554 560 214 552 513 59-60,4 % Estland 333 527 430 541 308 371 302 93-3,1 % Finnland 184 312 351 403 278 720 583 180-25,9 % Frankreich 2.249 2.869 3.619 4.703 3.124 4.839 4.766 1.255-49,5 % Griechenland 1.312 10.407 18.058 17.555 13.234 14.177 10.832 3.253-27,9 % Irland 281 463 537 460 439 801 713 362-10,8 % Italien 2.640 5.325 13.524 20.966 23.974 25.856 18.546 8.671-14,5 % Kroatien* -1.440 1.243 2.518 11.991 27.644 38.857 36.041 14.948-14,5 % Lettland 2.728 4.492 3.744 3.520 2.611 2.573 2.300 1.244 +10,2 % Litauen 2.056 4.899 4.721 3.832 3.068 4.533 3.732 1.839-5,7 % Luxemburg 729 564 592 1.203 953 1.369 1.274 270-27,8 % Malta 1 41 25 29 13 42 18 12-25,0 % Niederlande 2.722 2.422 2.643 3.427 2.946 3.714 2.881 1.019-27,1 % Österreich 2.006 2.182 2.145 2.490 1.977 3.600 3.267 475-71,8 % Polen 19.593 60.578 70.506 79.455 73.060 77.170 50.151 26.212-18,8 % Portugal 600 2.690 5.498 6.469 3.956 3.699 2.827 1.437-22,1 % Rumänien 21.289 37.014 50.186 58.800 93.077 101.596 83.527 47.067-3,9 % Schweden 170 316 400 565 368 968 660 223-32,2 % Slowakische Republik 943 4.641 5.834 5.475 5.485 5.197 3.282 1.726-29,4 % Slowenien 92 696 1.238 1.776 1.754 1.962 913 336-20,4 % Spanien 2.361 5.582 10.838 14.634 11.023 9.857 7.286 1.175-55,4 % Tschechien 1.144 3.133 4.008 4.083 4.103 4.618 2.511 1.201-14,9 % Ungarn 8.115 17.935 28.132 27.645 24.384 24.846 16.906 6.734-22,3 % Vereinigtes Königreich 1.516 2.043 2.967 3.161 1.619 3.729 4.064 1.515-21,6 % Zypern 34 115 169 333 270 280 269 25-67,1 % Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 87.175 190.738 259.554 300.716 339.309 382.449 294.013 136.882-15,1 % * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Zu- und Fortzugszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzugefügt. Quelle: Ausländerzentralregister

Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 11 Wie der Tabelle 3 zu entnehmen ist, verzeichnete Deutschland in den letzten Jahren gegenüber jedem einzelnen EU-Staat kontinuierlich Wanderungsgewinne (einzige Ausnahme war der negative Wanderungssaldo beim Herkunftsland Kroatien im Jahr 2010, welches damals jedoch noch kein EU-Mitglied war). Diese Entwicklung setzte sich auch im Zeitraum 1. Januar 2017 bis 30. Juni 2017 fort. So wanderten in dieser Zeit 136.882 ausländische Unionsbürger mehr nach Deutschland zu als von Deutschland ab. Im Vergleich zur Situation in den Jahren 2013 bis 2016 fielen die Wanderungsgewinne im ersten Halbjahr 2017 jedoch geringer aus. So ging der Wanderungsgewinn Deutschlands (bei allen EU- Ausländern) gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 um 24.317 Personen bzw. 15,1 % zurück. Abbildung 3 zeigt die nach Höhe sortierte Nettozuwanderung der EU-Bürger im ersten Halbjahr 2017. Die Herkunftsstaaten, aus denen Deutschland die höchsten Wanderungsgewinne aufzuweisen hat, sind wie im Vorjahr Rumänien und Polen. Allein auf Staatsangehörige aus diesen beiden Staaten geht mehr als die Hälfte Abbildung 3: Wanderungssaldo von Unionsbürgern im ersten Halbjahr 2017 nach EU-Staatsangehörigkeit (in Personen; Zahlen des ersten Halbjahres 2016 zum Vergleich) Rumäni en Polen Bulgarien Kroatien Italien Ungarn Griechenland Litauen Slowakische Republik Vereinigtes Königreich Portugal Frankreich Lettland Tschechien Spanien Niederlande Österreich Irland Slowenien Belgien Luxemburg Schweden Finnland Estland Dänemark Zypern Malta 47.067 48.952 26.212 32.292 15.267 17.732 14.948 17.487 8.671 10.143 6.734 8.667 3.253 4.511 1.839 1.951 1.726 2.444 1.515 1.933 1.437 1.844 1.255 2.486 1.244 1.129 1.201 1.412 1.175 2.632 1.019 1.397 475 1.682 362 406 336 422 284 394 270 374 223 329 180 243 93 96 59 149 25 76 12 16 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 1. Halbjahr 2017 1. Halbjahr 2016 Quelle: Ausländerzentralregister

12 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern (53,5 %) des gesamten Wanderungsgewinns Deutschlands bei EU-Bürgern im ersten Halbjahr 2017 zurück. Vergleicht man die Wanderungssalden der einzelnen Staatsangehörigkeitsgruppen im ersten Halbjahr 2017 mit denen des gleichen Vorjahreszeitraums, so weist Lettland als einziges Herkunftsland eine Steigerung auf (+115 Personen). Bei allen anderen 26 EU-Herkunftsstaaten ist der Wanderungssaldo gesunken, aber positiv verblieben. Der größte Rückgang der Nettozuwanderung gegenüber dem Vorjahr war (gemessen in absoluten Zahlen) bei polnischen Staatsangehörigen mit -6.080 Personen zu verzeichnen.

In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 30.06.2017 13 4. In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 30.06.2017 Abbildung 4: Anzahl der in Deutschland aufhältigen EU-Ausländer am 30.06.2017 sowie am 31.12.2016 zum Vergleich Polen Italien Rumäni en Griechenland Kroatien Bulgarien Ungarn Österreich Spanien Niederlande Portugal Frankreich Vereinigtes Königreich Tschechien Slowakische Republik Litauen Lettland Slowenien Belgien Dänemark Schweden Luxemburg Finnland Irland Estland Zypern Malta 803.434 783.061 618.356 611.379 575.444 533.539 350.716 348.339 345.380 331.936 278.041 262.847 197.817 192.370 183.936 183.651 165.033 163.316 149.472 149.165 137.123 136.138 132.426 130.898 106.025 107.417 57.262 56.152 55.041 53.445 48.327 46.714 33.431 32.375 27.962 27.865 27.595 27.385 21.182 21.159 20.145 19.906 18.410 18.091 15.176 15.034 14.203 13.785 6.587 6.536 2.281 2.210 639 628 0 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 600.000 700.000 800.000 900.000 30.06.2017 31.12.2016 Quelle: Ausländerzentralregister

14 In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 30.06.2016 Nach Angaben des AZR stellten zum Stichtag 30.06.2017 polnische Bürger mit 803.434 Personen die größte Nationalitätengruppe aller EU-Ausländer in Deutschland (Abbildung 4). Auf den Plätzen zwei und drei folgten italienische (618.356 aufhältige Personen) und rumänische Staatsangehörige (575.444 aufhältige Personen). Mit Ausnahme der Staatsangehörigen des Vereinigten Königreichs wuchs die Zahl der aufhältigen Personen gegenüber dem Stand vom 31.12.2016 bei allen EU-Nationalitäten. 2 Die größte Zunahme gab es bei rumänischen Staatsangehörigen (+41.905 Personen bzw. +7,9 %). 2 Die Veränderung der Zahl der aufhältigen EU-Ausländer gegenüber dem Vorjahr ergibt sich aus der Nettozuwanderung, aus der Zahl der Geburten und Sterbefälle dieser Staatsangehörigen in Deutschland sowie aus der Zahl der erfolgten Einbürgerungen bzw. Staatsangehörigkeitswechsel. Hinzu kommen Veränderungen, die auf Nacherfassungen und Datenbereinigungen im AZR beruhen.

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