Weiterbildungskonzept der Universitätsklinik für Neurologie

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Universitätsklinik für Neurologie Direktor und Chefarzt: Prof. Dr. med. Claudio L. Bassetti Bern, 02. Mai 2013 Bas/aeu Weiterbildungskonzept der Universitätsklinik für Neurologie 1. Weiterbildungsbereiche Aktuell hat die Klinik und Poliklinik für Neurologie des Inselspitals die Anerkennung als Weiterbildungsstätte für folgende Facharztausbildungen: Neurologie - Kategorie A - Klinische Neurophysiologie (EEG, EMG, Doppler) - Ein der Neurologie nahestehendes Fachgebiet Neuropädiatrie Rheumatologie Psychiatrie Ophthalmologie Innere Medizin (3 Jahre) (je 1 Jahr) (6 Monate) 2. Allgemeine Weiterbildungsziele Nach Absolvieren des Weiterbildungscurriculums ist der Kandidat befähigt, das Neurologische Facharzt- Examen zu bestehen und als Neurologe tätig zu werden. Das dazu notwendige Rüstzeug, namentlich die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, wird durch tägliches Lernen und durch interaktive Schulung vermittelt. Der Supervision durch engagierte Weiterbildner wird grosses Gewicht beigemessen. Das Rückgrat der Weiterbildung bildet das Lernen am Patienten, welches erste Priorität geniesst. Entsprechend soll dem Assistenten die Möglichkeit gegeben werden, möglichst viele Patienten unter der Supervision der Weiterbildner eigenverantwortlich abzuklären und behandeln zu können. Grundsätzlich wird jeder Patient einem Weiterbildner-Kaderarzt vorgestellt und mit ihm diskutiert. Die Weiterbildung basiert auf dem Prinzip der planmässigen internen Rotation auf den Abteilungen und Stationen. Näheres siehe Punkt 5. Der konzise, problemorientierte Vortrag durch Assistenten anlässlich von Chefvisiten, Fallvorstellungen und Fachrapporten wird erwartet und gezielt gefördert, ebenso wie das eigenständige, kritische, fallbezogene Recherchieren im Schrifttum unter Ausnützung der Infrastruktur. Dabei werden die Assistenten vom Kader angeleitet. Wissenschaftliche Interessen werden speziell unterstützt, unter anderem im Rahmen von Anstellungen von Assistenten-Paaren, welche zu zweit das klinische Pensum eines Assistenten abdecken, um somit in 50% der Zeit forschen können. Diese Rotationen werden für ein Minimum von einem Jahr ermöglicht, wobei die Forschungszeit über Drittmittel finanziert wird. Bei einer Forschungstätigkeit an Patienten kann 50% der Zeit (max. 6 Monate) als Weiterbildung Neurologie angerechnet werden. Inselspital, Universitätsklinik für Neurologie, CH-3010 Bern Direktor und Chefarzt: Prof. Claudio L. Bassetti, Telefon +41 (0)31 632 30 66, claudio.bassetti@insel.ch, www.insel.ch Direktionssekretariat: Telefon +41 (0)31 632 30 66, Fax +41 (0)31 632 96 79

2 von 9 Die Pflege von individuellen Spezialitäten innerhalb der Neurologie nach den ersten drei Weiterbildungsjahren (siehe Punkt 5) wird ermöglicht. Neben der obligatorischen strukturierten Weiterbildung (siehe Punkt 5) wird der Besuch von weiteren Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen nach Möglichkeit erlaubt (gilt jedoch als Kompensation und nicht als Arbeitszeit). Jeder Assistenzarzt kommt nach Stellenantritt in den Genuss einer Einführung in die organisatorischen Grundsätze der Patientenbetreuung, administrative Abläufe und Struktur der Klinik inklusive Notfalldienst. Entsprechende Merkblätter werden verteilt. 3. Struktur und betriebliche Merkmale der Weiterbildungsstätte Die Klinik und Poliklinik für Neurologie des Inselspitals wird im Sinne einer modernen, erfolgsorientierten Universitären Einrichtung geführt. Das Ziel der Mitarbeiter der Klinik ist es, die bestmögliche medizinische Versorgung neurologischer Patienten mit exzellenter Qualität in der Lehre und international kompetitiver Forschungsleistung zu verbinden. Der Erfolg der Klinik wird an der Qualität der Krankenversorgung, an den Leistungen in Forschung und Lehre wie auch an der Mitarbeiterzufriedenheit gemessen. Die Universitätsklinik für Neurologie bildet das Departement Kopforgane und Nervensystem (DKNS) zusammen mit folgenden Kliniken: - Neurochirurgischen Klinik - Augenklinik - Klinik für Hals-, Nasen- Ohrenkrankheiten - Hals-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Die Universitätsklinik für Neurologie bildet zudem zusammen mit den Kliniken für Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Neuroradiologie und mit den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern das Neurozentrum der Universität Bern An der Universität Bern bzw. am Inselspital sind folgende für die Kategorie A erforderliche Einrichtungen vorhanden: - Interdisziplinäre Notfallstation - Interdisziplinäre Intensivpflegestationen - Departementale Überwachungsstation (Neuro-IMC) - Innere Medizin - Universitäre Psychiatrische Dienste - Physikalische Medizin und Rehabilitation (im Rahmen der Rheumatologie) - Neuroradiologie - Pädiatrie mit Neuropädiatrie - Pathologie mit Neuropathologie - Physiologie mit Experimenteller Neurophysiologie - Anatomie Die Universitätsklinik für Neurologie setzt sich aus den folgenden vier Hauptbereichen zusammen: 1. Ambulante Neurologie - Neurologische Poliklinik - Neurologisches Notfall-und Konsilien-Team - Zentrum für Bewegungsstörungen - Abteilung für klinische Neurophysiologie (bestehend aus Epilepsie-Zentrum, Schlaf-Wach-Zentrum und Neuromuskuläres Zentrum)

3 von 9 2. Stationäre Neurologie - Akutbettenstation - Stroke Center - Neuro-IMC 3. Kognitive und restorative Neurologie 4. Lehre und Forschung - Neuroklinisches Studien-Zentrum (Neuro-CTU) - Zentrum für Experimentelle Neurologie (ZEN) Näheres zu den einzelnen Abteilungen siehe Organigramm und Leistungsübersicht der Universitätsklinik für Neurologie 4. Weiterbildner Im Januar 2013 bietet die Universitätsklinik für Neurologie 33 Weiterbildungsstellen für Neurologie. Das Kader besteht aus insgesamt 23.40 vollamtlichen Kaderarztstellenärzten (inkl. Chefarzt und Klinikdirektor). Das Personal der Universitätsklinik für Neurologie setzt sich wie folgt zusammen (Januar 2013): 1 Klinikdirektor und Chefarzt Prof. Dr. C.L. Bassetti 1 Stv. Klinikdirektor und Chefarzt Prof. Dr. H. Mattle 6.25 Leitende Ärzte: Abteilungsleiter, Kognitive und restorative Neurologie Leiter, Akut-Bettenstation Leiter, Stroke Center Leiter, Schlaf-Wach-Zentrum Leiter, Neuromuskuläres Zentrum Leiter, Zentrum für Bewegungsstörungen Leiter, Neuro-IMC (25% Anstellung) 15.15 Oberärzte, u.a.: Leiter, Epilepsie-Zentrum Leiter, Notfall-und Konsilien-Team 33 Assistenzärzte 8 weitere Akademiker, u.a. Leiterin Administration Leiter 140 Nicht-Akademiker Prof. Dr. R. Müri Prof. Dr. M. Sturzenegger Prof. Dr. M. Arnold Prof. Dr. J. Mathis Prof. Dr. K. Rösler Prof. Dr. A. Kälin PD Dr. W. Z Graggen PD Dr. K Schindler PD Dr. U. Fischer Dr. C. Leutert PD K. Gutbrod 5. Beschreibung der Weiterbildungscurricula 5.1. Weiterbildungscurriculum für Facharztanwärter Neurologie Maximal 5 der 6 Weiterbildungsjahre für den Facharzt Neurologie können an der Universitätsklinik für Neurologie absolviert werden. Man wird zum mindestens einmaligen Wechsel an eine andere Weiterbildungsstätte ermuntert. Eine mindestens einjährige absolvierte Weiterbildungsperiode in akuter Innerer Medizin ist Voraussetzung für das ordentliche Curriculum. Das Weiterbildungscurriculum wird an unserer Klinik prinzipiell in zwei Perioden wie folgt eingeteilt: 1. Grundausbildung Während der ersten drei Weiterbildungsjahre rotieren die neuen Assistenten zunächst - 1 Jahr auf der Bettenstation

4 von 9-1 Jahr in der allgemeinen Poliklinik inkl. Notfallstation - 1 Jahr 1.5 Jahre in der klinischen Neurophysiologie (EMG, EEG/Schlaf- oder Dopplersonographie, 1x 12 Monate oder 2x 9 Monate) Auf der Bettenstation (zurzeit 36 Betten, davon 5 Stroke-Betten) arbeiten 8 Assistenten (inkl. Vertretungen), welche von 2 Oberärzten und 2 Leitenden Ärzten betreut werden. Hier werden nebst den regulären und notfallmässigen Eintritten (ca. 1400 Patienten/Jahr) auch Fälle hochspezialisierter Medizin betreut, wie die Komplexbehandlung des Hirnschlags, tiefe Hirnstimulation bei M. Parkinson (ca. 30 Patienten/Jahr) oder Epilepsiechirurgie für therapierefraktäre Epilepsie (ca. 15 Patienten/Jahr). Die mittlere Aufenthaltsdauer beträgt 6 Tage. Durch die Assistenzärzte der Bettenstation erfolgt auch die Betreuung der Tagesklinikpatienten (250 Patienten/Monat). Auf der allgemeinen Poliklinik arbeiten zurzeit 6 Assistenzärzte, welche von 3 Oberärzten, 1 Leitenden Arzt und 1 Chefarzt betreut werden. In der allgemeinen Poliklinik (gesamthaft ca. 8000 Patienten/Jahr) werden neben Patienten der allgemeinen Neurologischen Sprechstunde auch Patienten der spezialisierten Sprechstunden mit den jeweiligen Spezialisten gesehen. Die Assistenten der allgemeinen Poliklinik sehen somit zurzeit selektionierte Spezialfälle mit den folgenden Spezialisten: - Epileptologie - Bewegungsstörungen - Neuromuskuläre Erkrankungen - Schlaf-/Wach-Erkrankungen - Zerebrovaskuläre Erkrankungen - Neuropsychiatrie (inkl. kognitive und verhaltensneurologische Erkrankungen) - Kopfschmerzen - Multiple Sklerose - Neurogenetik Das Wochenprogramm der Sprechstunden setzt sich wie folgt zusammen: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Morgen Sprechstunde für Bewegungsstörungen Allgemeine Neurologie Neuroimmunologische Sprechstunde und MS Epilepsie Schlaf-Wach Sprechstunde Nachmittag Sprechstunde für Kopfschmerzen Allgemeine Neurologie Wechselnde Sprechstunden* Epilepsie Neurovaskulär *z.t. mit externen Rotationen: Neuroradiologie, Neuropsychiatrie, Neuromuskuläre Sprechstunden, Adoleszenzsprechstunde mit der Neuropädiatrie, Neurogenetik Der Notfallbetrieb wird durch 7 Assistenten in einem Dreischichtsystem betreut. Die Supervision auf dem Notfall ist durch je einen Oberarzt im Tag- und Spät-/Nachtdienst mit hoher Präsenzzeit abgedeckt. Im Jahre 2012 wurden insgesamt 4160 Patienten auf der Notfallstation betreut. In den klinischen Neurophysiologien (EEG/Schlaf, ENMG, Neurovaskulärer Ultraschall) rotieren jeweils 2 (im EEG: 3) Assistenzärzte. Die erreichten Untersuchungszahlen pro Assistenzarzt überschreiten in der Regel deutlich die für die Fähigkeitsausweise der SGKN geforderte Mindestanzahl. Die Assistenzärzte in den Neurophysiologien betreuen ebenfalls Patienten in den entsprechenden Spezialsprechstunden. Die Abteilung für kognitive und restorative Neurologie umfasst eine Bettenstation mit 20 Betten und ein Ambulatorium für neuropsychologische Abklärungen. Zwei Assistenten werden von einem Oberarzt und

5 von 9 einem Abteilungsleiter betreut. Daneben wird eine Demenzsprechstunde geführt, welche Bestandteil der interdisziplinären Memory Clinic darstellt. 2. Vertiefung/Spezialrotationen Die letzten zwei Weiterbildungsjahre an unserer Klinik ermöglichen, Schwerpunkte zu setzten und eine Forschungslaufbahn zu verfolgen. Während dieser zwei Jahre werden folgende Rotationen angeboten: - 1 Jahr MS-Sprechstunde und Betreuung von stationären MS-Patienten - 1 Jahr Sprechstunde für Bewegungsstörungen und Betreuung von stationären Patienten - 1 Jahr Stroke-Unit/Stroke Center und neurovaskuläre Sprechstunde - 1 Jahr Epileptologie/EEG inkl. Sprechstunde für Epileptologie - 1 Jahr Schlaf-/Wachmedizin inkl. Sprechstunde für Schlaf-/Wachstörungen - 1 Jahr neuromuskuläre Medizin inkl. Elektroneuromyographie - 6 Monate Neurointensivmedizin (IMC) - 6 Monate Neurochirurgie - 6 Monate Neuroradiologie - 6-12 Monate kognitive und restorative Neurologie Während der letzten zwei Jahre wird den Assistenten zudem die Möglichkeit einer Forschungstätigkeit angeboten. Dies erfolgt in der Regel im Rahmen einer Assistenten-Paarbildung für mindestens ein Jahr, bei der zwei Assistenten die Aufgaben eines Assistenten abdecken. Die 50% Forschungstätigkeit wird über Drittmittel finanziert und kann bei Patienten- orientierter Forschung bis max. 6 Monate als Weiterbildung Neurologie angerechnet werden. Wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik Aktuell bestehen folgende Forschungsschwerpunkte: 1) Cerebrovaskuläre Erkrankungen; Neurointensivmedizin (beide klinisch und tier-experimentell) 2) Schlaf-/Wach-Störungen (klinisch und tier-experimentell); Epilepsie (klinisch) und Störungen des Bewusstseins (klinisch) 3) Bewegungsstörungen (klinisch und tier-experimentell) 4) Seh- und Wahrnehmungsstörungen, kognitive Neurologie; Neurorehabilitation, Gerontotechnologie (klinisch)

6 von 9 2012 wurde in der Neurologischen Klinik gesamthaft an 12 SNF Projekten gearbeitet. Folgende Forschungsstellen wurden finanziert: Ärzte 500% PhD 1200% PhD (2/3 in klinischer und 1/3 in tierexperimenteller Forschung) Study nurses 800% Studienkoordinator/Biostatistiker 50%. Übersicht der Weiterbildung Siehe Weiterbildungscurriculum Universitätsklinik für Neurologie 5.2. Facharztanwärter für andere Fächer Mehrere der einjährigen, klinischen Weiterbildungsstellen sind für Facharztanwärter anderer Disziplinen reserviert, wobei eine Mindestdauer von einem Jahr eingehalten wird. Das Weiterbildungsjahr wird vollamtlich rotierend auf der Poliklinik/Notfalldienst und/oder Akutbettenstation absolviert. Folgende Fächer kommen in Frage: - Neuropädiatrie - Neurochirurgie - Neuroradiologie - Innere Medizin - Otolaryngologie - Ophthalmologie - Psychiatrie Weiterbildungserfahrung in akuter Innerer Medizin wird in der Regel verlangt.

7 von 9 Für angehende Psychiater und Anwärter auf Rehabilitationsmedizin (physikalische Medizin) besteht zudem die Möglichkeit einer einjährigen Periode auf der Abteilung für restorative Neurologie. Für Neuroradiologieanwärter gibt es die Gelegenheit zur 50% auf der Neurovaskulären Abklärungsstation zu arbeiten, um den entsprechenden Fähigkeitsausweis zu erwerben. Einigen Neuropädiatrieanwärtern kann im Rahmen eines speziellen Teilrotationsprogramms die Gelegenheit gegeben werden, ausserhalb der einjährigen klinischen Neurologiezeit eine Weiterbildung im EEG zu ermöglichen (Fähigkeitsausweis). 5.3. Strukturierte Weiterbildungslektionen Die Universitätsklinik für Neurologie bietet als interne strukturierte Weiterbildung (siehe auch Beilage: Wochenplan regelmässiger Fortbildungen) folgende Lektionen: 1. 3 Morgenfortbildungen pro Woche werden von der Bettenstation (Dienstag), der Poliklinik (Donnerstag) und von den neurophysiologischen Disziplinen (Freitag) bestritten. Insgesamt werden somit ca. 100h/Weiterbildung pro Jahr angeboten. Die neurophysiologische Fallvorstellung vermittelt die Fähigkeit, korrekt Indikation und Befundbeurteilung einer neurophysiologischen Untersuchung im klinischen Kontext vorzunehmen. 2. Neuroradiologische Rapporte finden täglich mit Ausnahme des Mittwochs um11.30 Uhr statt. 3. Spezialisierte Kolloquien und Rapporte finden in folgenden Bereichen statt: - Meeting des Zentrums für experimentelle Neurologie (ZEN) (Montag, 12.00-13.30 Uhr) - Kolloquium für Bewegungsstörungen (Montag, 17.00-18.00 Uhr) - Neurovaskuläres Kolloquium (interdisziplinär mit Neurochirurgen, Neuroradiologen, Angiologen und Gefässchirurgen, Dienstag, 17.00-18.00 Uhr) - EEG/ENMG-Rapport (Dienstag, 16.30-17.00 Uhr) - Forschungsrapport Labor für Perzeption und Okulomotorik (Mittwoch 08.00-08.30 Uhr) - Schlafrapport (interdisziplinär mit Pneumologen und Psychiatern, Mittwoch, 12.45-13.45 Uhr) - Forschungsrapport Stroke (Mittwoch 15.00-15.30 Uhr) - Forschungsrapport BeNESCo (Bern Network Epilepsy Sleep and Consciousness) (Freitag 12.00-14.00 Uhr) 4. Neurologische Seminare und Symposien finden ein- bis zweimal im Monat am Donnerstagnachmittag statt (siehe Fortbildungsprogramm der Universitätsklinik für Neurologie) 5. Journal Club (einmal im Monat, Freitag, 07.45-08.30 Uhr) 6. Review der Leitlinien für Neurologie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (einmal im Monat, Freitag, 07.45-08.30 Ihr) 7. Klinisches Teaching (einmal im Monat, Donnerstag oder Freitag 07.45-08.30 Uhr) Folgende Weiterbildungen sind Rahmen der Arbeitszeit für Assistenzärzte obligatorisch: - 3 Morgenfortbildungen pro Woche (ca. 100h pro Jahr) - 2 Kolloquien/Rapporte pro Woche (ca. 60h pro Jahr) - Grand Rounds im Rahmen der Donnerstagsfortbildungen (ca. 9h pro Jahr) - 3 Nachmittagsveranstaltungen im Rahmen der Donnerstagsfortbildungen (ca. 15h pro Jahr) - 2 Kongresstage pro Jahr (20h pro Jahr) Der Besuch von weiteren Fortbildungsveranstaltungen wird nach Möglichkeit erlaubt. Die Zeit für den Besuch weiterer WB-/FB gilt dann als Kompensation und nicht als Arbeitszeit. Bei besonderem wissenschaftlichem Engagement wird der Besuch von Kongressen mit eigenen Präsentationen nach Möglichkeit als Arbeitszeit angerechnet.

8 von 9 5.4. Weiterbildungsinhalte - Kenntnisse der Anatomie und Physiologie des zentralen- und peripheren Nervensystems und der Muskulatur, sowie der Epidemiologie, Ätiologie, Genetik, Pathogenese und Prognose der wichtigsten neurologischen Störungen - Klinische Diagnosestellung neurologischer Krankheiten aufgrund somatischer und psychosozialer Anamnese, körperlicher neurologischer Untersuchung, inklusive einfacher neuropsychologischer, neurootologischer und neuroophthalmologischer Testung und kursorischem internistischem Status. Erstellen einer Problemliste und eines Untersuchungsplanes - Beurteilung bewusstseinsgestörter Patienten und klinische Diagnose des Hirntodes. - Indikationsstellung zu den wichtigsten diagnostischen Hilfsuntersuchungen und Interpretation derer Resultate im Rahmen der entsprechenden Krankheitsbilder sowie derer Kenntnis, Risiken und Kosten: Röntgenaufnahmen des Schädels und der Wirbelsäule, Liquoruntersuchung, Kernspintomographie (Magnetresonanz), Computertomographie, Angiographie, Myelographie, neurosonographische Untersuchung, neuropsychologische Testung, genetische Abklärung, elektroneuromyographische Untersuchung, evozierte Potentiale, Elektroencephalographie, Polysomnographie und respiratorische Polygraphie, Langzeit-EEG bzw. telemetrische Untersuchung, Nerven- und Muskelbiopsie, Schweissteste, Okulographie (bzw. Drehstuhluntersuchung), Perimetrie, Frenzelbrille etc. - Praktische und theoretische Beherrschung mindestens einer neurophysiologischen Untersuchungsmethode: Elektroencephalographie, Elektroneuromyographie oder Neurosonographie - Selbständige Auswertung und Interpretation einfacher neuroradiologischer Befunde (MR und CT des Gehirns, des Rückenmarkes und der Wirbelsäule, Myelogramme, Angiogramme der gehirnversorgenden Arterien und Venen). - Durchführung der Lumbalpunktion - Genetische Beratung - Prophylaxe und Behandlung neurologischer Krankheiten (Therapieplan, Wahl der Medikamente und anderer nicht-invasiver Massnahmen, Kontrollen und Überwachung) - Behandlung lebensbedrohlicher Notfallsituationen, welche bei neurologischen Krankheiten und deren Behandlung auftreten - Umfassende Beratung und Betreuung von Patienten mit chronischen und hereditären neurologischen Krankheiten, psychosomatischen und psychosozialen Problemen, sowie Einleitung und Überwachen der Nachsorge und allfälliger spezifisch neurologisch-rehabilitativer Massnahmen - Abfassen von Gutachten - Der Facharzt für Neurologie ist befähigt, Kollegen und Pflegepersonal wie auch Patienten und Angehörige über Diagnose, Therapie und Prognose neurologischer Krankheiten aufzuklären. Er muss die Rechte des Patienten kennen und respektieren. - Er hat die Fähigkeit eine wissenschaftliche Arbeit in ihrer Wertigkeit und Bedeutung zu interpretieren. 6. Führen und Betreuen der Weiterbildungskandidaten 6.1. Assistenteneinführung bei Stellenantritt Jeder Assistenzarzt kommt nach Stellenantritt in den Genuss einer eingehenden Einführung in die organisatorischen Grundsätze der Patientenbetreuung, administrative Abläufe und Struktur der Klinik inkl. Notfalldienst. Entsprechende Unterlagen werden von den verschiedenen Abteilungen verteilt. Am zweiten Arbeitstag werden die Assistenten durch erfahrene Kollegen auf der Bettenstation und Poliklinik ohne

9 von 9 eigene Patienten in die praktische Arbeit eingeführt. Vor dem ersten Notfalldienst erfolgt eine eintägige praktische Einführung durch den Leiter des Neurologischen Notfalldienstes. 6.2. Longitudinale Betreuung/Beratung auch im Hinblick auf die Karriereplanung Innerhalb der ersten drei Monate nach Arbeitsbeginn wird das erste Mitarbeitergespräch mit dem direkt vorgesetzten Kaderarzt vorgesehen. Bei diesem ersten Gespräch wird dem neuen Assistenzarzt die Möglichkeit gegeben, ein erstes Feedback zu seiner Tätigkeit abzugeben, andererseits kann der Kandidat Probleme und Fragen strukturiert mit seinem direkten Vorgesetzten besprechen. Für alle Assistenten wird mindestens einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch mit dem Direktvorgesetzten bzw. mit dem Leitenden Arzt der jeweiligen Abteilung vorgesehen. Im Anschluss an dieses Gespräch erfolgt dann ein Gespräch bezüglich Karriereplanung mit dem Klinikdirektor. 6.3. Regelmässige Evaluation der Weiterbildungskandidaten gemäss den Vorgaben der FMH Die Initiative für die Curriculums- und Weiterbildungsgespräche liegt beim Kandidaten. Die Gesprächsbereitschaft des Weiterbildungsverantwortlichen ist selbstverständlich gegeben. 7. Weiterbildungsvertrag für Neurologie-Facharzt-Anwärter Nach dem ersten Mitarbeitergespräch innerhalb der ersten drei Arbeitsmonate (siehe oben) und spätestens acht Monate nach Stellenantritt erfolgt ein Qualifikations- und Weiterbildungsgespräch im Hinblick auf die definitive Aufnahme in ein Weiterbildungscurriculum nach Ablauf der Jahresfrist. Der Kandidat deklariert seine Berufs- und Karriereziele und Weiterbildungspräferenzen. Die Klinikdirektion führt für jeden Assistenten einen Übersichtsplan, in dem die bis jetzt absolvierten Rotationen aufgeführt werden. Entsprechend den Möglichkeiten und Machbarkeit im Rahmen der Stellenplanung werden verbindliche Vereinbarungen mit den Assistenten getroffen, dies in der Regel 9-12 Monate vor der jeweiligen Rotation. 8. Log-Buch Der Weiterbildungskandidaten führt ein Log-Buch zur kontinuierlichen Dokumentation der erhaltenen Weiterbildung. Prof. Dr. med. C. Bassetti Klinikdirektor und Chefarzt Beilagen Organigramm der Universitätsklinik für Neurologie Leistungsübersicht der Universitätsklinik für Neurologie Wochenplan regelmässiger Fortbildungen der Universitätsklinik für Neurologie Weiterbildungscurriculum der Universitätsklinik für Neurologie