PG1 mit Torsen neu lagern (X-Spec) benötigtes Werkzeug: 12er, 14er, 10er, 30er Nuss, 14er Gabelschlüssel, 14er Innensechskant, (Gummi-)Hammer, Schlitzschraubenzieher, Atmosit oder andere Gehäusedichtmasse, Drehmomentschlüssel, Bunsenbrenner oder Heißluftfön, Lagersatz (1x CDU80, 1x CDU73, 1x CDU79, 1x CDU66, 1x CDU67, 2x CDU85), Sprengringzange sowie die Simmerringe Wir gehen mal davon aus, dass das Getriebe in ausgebauten Zustand vor uns liegt:-) Als erstes Die Zugangsschraube mit der 14er Innensechskant entfernen. Da diese mit Sicherungsmittel behandelt wurde kann es hilfreich sein die Schraube zu erwärmen.
Nun die 14 Gehäuseschrauben entfernen (12er), aufpassen es sind unterschiedliche Längen verbaut also am besten die Schrauben nummerieren. (Sowohl die Schraube als auch die Position am Gehäuse:-))
Den Schalter für die Rückfahrscheinwerfer mit dem Gabelschlüssel entfernen. So sieht er ausgebaut aus.
Den Tachoantrieb entfernen, dazu mit der 10er Nuss die Schraube an dem Halteblech entfernen. So sieht das gute Stück dann aus.
Mit der 14er Nuss die Halteschraube des Rückwärtsganges entfernen. Nun durch die Öffnung der Zugangsschraube (1. Schritt) den Sprengring spreizen so dass das obere Lager der Nebenwelle nicht mehr festgeklemmt wird. Wer keine spezielle Zange hat kann es auch mit zwei Flachschraubenziehern versuchen...
Nun das Gehäuse mit einem Gummihammer oder einem normalen Hammer und einem Stück Holz sanft bearbeiten um die Verklebung zu lösen. Nun entweder mit zwei Schraubenzieher oder besser zwei oder mehreren Holzkeilen die Verklebung rings um lösen, dabei immer aufpassen dass der Sprengring nicht wieder die Welle hält. Ist die Verklebung komplett gelöst und der Sprengring auch sollte das obere Teil des Gehäuses (mit dem Zugangsloch...) mit einem Ruck weggehen. Jetzt wird der Rückwärtsgang mitsamt seiner Schaltgabel entfernt. Hierzu müssen mit der 10er Nuss zwei Schrauben gelöst werden.
Rückwärtsgangschaltgabel: Rückwärtsgangritzel und Welle, durch den Zapfen unten an der Welle kann diese nur in einer Position in das Gehäuse gesteckt werden.
Nun wird das interlock-assembly entfernt, dazu zwei 10er Schrauben und eine 12er Schraube entfernen. Achtung die beiden 10er sind unterschiedlich lang also deren Position merken!
Nach dem Lösen der Schrauben kann es vorsichtig nach außen und oben weggezogen werden. S sieht es dann aus, als Referenz nochmals die Positionen der unterschiedlichen Schrauben. Nun kann das obere Lager der Hauptwelle (CDU73) abgezogen werden, dies sollte von Hand gehen. Dieses Lager ist oft dafür verantwortlich dass das Getriebe im Leerlauf rauscht und jault.
Nun aus der Mutter auf der Nebenwelle die Körnung, Delle, wie auch immer, entfernen damit diese geöffnet werden kann. Damit sich nicht beide Wellen drehen beim Versuch die Mutter zu öffnen, wird der erste und der vierte Gang gleichzeitig eingelegt. Dazu die Synchronringe der entsprechenden Gänge nach oben (Eingangswelle) bzw. unten (Nebenwelle) drücken.
Nun kann die Mutter entfernt werden, Achtung sie hat ein Linksgewinde!
Unter der Mutter kommt eine Unterlegscheibe zum Vorschein, diese passt wegen der Nut nur in einer Position. Nun kann das oberste Lager auf der Nebenwelle (CDU79) entfernt werden. Die Nut im Lager ist oben, merken!
Nun kann das darunter liegende Rollenlager (CDU80) entfernt werden. Nun können die beiden Schaltgabeln zusammen(!) entfernt werden. Diese dazu etwas anheben (aufpassen dass man nicht den Synchronring oben auf der Hauptwelle auseinander zieht...) und seitlich entfernen.
Entfernt sehen die dann so aus: Nun die beiden Wellen mit Krepppapier zusammenkleben damit sie sich nicht trennen und die Synchronringe und Gangritzel nicht von der Welle fallen. Beim raus heben aufpassen, die Nebenwelle oben am Gewinde anheben, die Hauptwelle am untersten Ritzel dann passiert nichts...
Nun den Magneten mit einem Schlitzschraubenzieher aus des Gehäuse entfernen und diesen sauber machen. Die beiden einzelnen Magnete können aus dem Metallrahmen ebenfalls entfernt werden. (Sorry für das unscharfe Bild...) Das Differential sollte sich nun nach oben aus dem Gehäuse entnehmen lassen, falls nicht kann es helfen das Gehäuse umzudrehen. Hier auf dem Bild ein Typ-A-Torsen aus einem K7BX. Auf dem zweiten Bild das Plastikritzel dient zum Antrieb des Tachoabnehmers.
So sollte das Gehäuse nun aussehen. Zum Entfernen des beiden Lager ist ein Innenabzieher erforderlich. Beim Rollenlager (CDU67) den Käfig zerbrechen und diesen mitsamt den Rollen entfernen, dann kann der Innenabzieher angesetzt werden. Nur wenn das Kugellager (CDU66) entfernt ist kann der Simmerring der Eingangswelle gewechselt werden! Nun ist auch der richtige Zeitpunkt um die beiden Gehäusehälften bzw. deren Dichtungsfläche zu reinigen.
Das neue Kugellager der Eingangwelle, man beachte es hat nun einen Metallkäfig. Das Differential mit den beiden neuen Lagern (CDU85) nun auch mit Metallkäfig. Für diese Lager braucht man einen guten Außenabzieher...oder man bringt das Differential und das Gehäuse zu einem befreundeten Getriebeüberholer. Dieser sollte die 4 Lager in knappen zehn Minuten für ein Trinkgeld in die Kaffeekasse wechseln...
Nun das Differential wieder in das Gehäuse einpassen. Sollte es nicht einfach in die Lageraufnahmen rutschen hilft eines der alten Lager und eine 32er Nuß sowie ein Hammer weiter. Achtung nicht verkanten und schräg einschlagen, mit einem sanften Schlag sollte das Differential komplett unten und in der richtigen Lage sein. Nachdem nun das Differential an seinem Platz ist kann man die beiden Wellen zurück in das Gehäuse tun. Es empfiehlt sich auch gleich die Schaltgabel (alles als eine Einheit) rein zu tun, sonst muss man die Wellen nochmals raus nehmen. Wenn die Wellen drin sind kann das Rollenlager (CDU80) auf die Nebenwelle drauf. Der äussere Ring muss nach oben abgezogen werden können.
Nun das obere Kugellager der Nebenwelle (CDU79) in Position bringen, wichtig die Nut muss in Richtung des Gewindes zeigen! Das Lager auf die Eingangswelle setzen (CDU73), jetzt auch mit Metallkäfig.
Den Rückwärtsgang einsetzen, dieser passt nur in einer Position, beachte die Nut im Gehäuse. Schaltgabel des Rückwärtsganges anbringen und festschrauben. Darauf achten, dass die Schaltgabel am interlock-assembly richtig auf dem Zapfen sitzt.
Um das interlock-assembly anzubringen muss man etwas spielen...es muss unten im Gehäuse eingerastet sein und ebenso oben in den Schaltgabeln. Hierzu muss man die Gabeln etwas anheben und das interlock-assembly in die richtige Position bringen. Dann die Schrauben anziehen, Position der Schrauben siehe Bild! So sollten interlock-assembly und Schaltgabel ineinander greifen.
In der Schaltgabel an der Nebenwelle ist unten eine Nut eingefräst, in diese Nut muss das interlock-assembly eingreifen! Jetzt kann die Unterlegscheibe und die Mutter auf die Nebenwelle Nebenwelle montiert werden. Die Mutter mit 110Nm angezogen werden (Linksgewinde!). Dazu wieder den ersten und den vierten Gang einlegen. Ist das Drehmoment erreicht wird wieder eine Kerbe in die Mutter geschlagen.
Fast fertig...nun sollte das Getriebe so aussehen: Nun die ganzen beweglichen Teile mit Getriebeöl fein einsprühen (Pumpzerstäuber). Danach die Dichtungsfläche entfetten (beide) und ein geeignetes Dichtmittel anbringen (in meinem Fall Atmosit auf beiden Gehäusehälften dünn aufgetragen). Dann die obere Getriebehälfte aufsetzen und sanft nach unten drücken bis der Sprengring aufsitzt. Dann diesen spreizen und das Gehäuse komplett nach unten drücken. Nun die 14 nummerierten Schrauben einsetzen und auf 45Nm bringen.
Nun sicherstellen dass der Sprengring richtig in seiner Nut in dem oberen Lager sitzt. Ist dies nicht der Fall, mit einem großen flachen Schraubenzieher an der Mutter die Welle etwas nach oben hebeln, bis der Sprengring in der Nut sitzt. Jetzt wird wieder die Halteschraube für den Rückwärtsgang angebracht und mit 67Nm angezogen.
Abschließend wird die Zugangsschraube wieder eingesetzt. Diese sollte Gewindedichtmittel abgedichtet werden. (Hatte ich auch keines, also habe ich die Auflagefläche der Schraube und am Gehäuse mit Atmosit bestrichen...) Und der Schalter für die Rückfahrscheinwerfer angebracht. Nun können noch die beiden Simmerringe am Differential gewechselt werden, aber das bekommt wohl jeder hin... Erstellt von Odin Haller (Tritium) für http://www.forum.mg-rover-freunde.de, keine Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Autors. Weder der Autor noch das Forum übernehmen eine Haftung für evtl. Schäden. Sämtliche Arbeiten erfolgen auf eigene Gefahr und Haftung!