Resümee. zum. Workshop UID Teilegenaue Rückverfolgbarkeit mit eineindeutiger Identifikation. Berlin 6. & 7. April, 2011 Rev.

Ähnliche Dokumente
DIN Elektronisches Typenschild Datenstrukturen

Unverwechselbare Identifikation im Sterilisationsprozess

Elektronisches Typenschild mit Data Matrix Code VDMA Workshop Elektronisches Typenschild

Unverwechselbarkeit. Produkte. Resumee aus ISO-Sicht

Neue Lösungen für sichere Arzneimittel- und Medizinprodukteversorgung mit Barcode und RFID:

Unikate Patienten ID

Die Zukunft der AutoID-Technologien

VDI 4472 Blatt 8 Leitfaden für das Management von RFID-Projekten

Hardware für die automatische Datenerfassung

Industrie 4.0 Ein Konzept für die Implementierung der Echtzeit-Kommunikation in Produktionssteuerung und Materialfluss

IFA-Coding-System Spezifikation Transport Logistik. Automatische Identifikation von Transporteinheiten in der pharmazeutischen Lieferkette

Das Portfolio von GS1

HIBC-BARCODE für das Zahntechnikerlabor

ROFIN App Benutzerhandbuch. Version 1.0

Software Defined Storage Storage Transformation in der Praxis. April

EUROPE IT Consulting GmbH

Rev heioe UDI - ein Muss, aber wie? Globale Identifikation und zentrale Stammdaten für Medizinprodukte

2. Europäischer KEP-Tag

Presseinformation. Wetzikon, im Oktober 2014 OPAL - Your AutoID System Integrator,

Die Landschaft der Pharmacodes EIN CODE FÜR ALLES?

Stammdatenqualität und EDI Kreislauf aus Sicht des Dienstleisters. Sylvia Reingardt GS1 Germany GmbH

scheitern kleine auch!

Vielfalt als Zukunft Instandhaltung

Potenziale der Nutzung von EPCIS für BI-Anwendungen. Ralph Tröger Senior Manager Ident./Data Carrier MicroStrategy Summit Frankfurt

RFID als Innovationstreiber für unterschiedliche Branchen. Karl-Ewald Junge Business Development Manager

Automatisierungstechnik und die IT-Welt

Erfolgreiches Zusammenarbeiten von IT und Marketing am Beispiel von Meta Daten Management

Anwendungsbeispiel: Reverse Engineering. Luft-/Raumfahrt: Nachrüsten von BLACK HAWK Helikoptern

Ganzheitliche Lösungen für die Intralogistik

SAP Solution Manager Test Steps Add-On Freie Skalierung von Testplanung und durchführung

Projektbericht Agententechnologie

Solution Partner Programm News

Barcode und RFID für weltweit

Beitrag zum Thema GEFAHRGUTLOGISTIK

SAP mit Microsoft SharePoint / Office

Modellbasierter Test mit. Medizintechnik. Kompetenz. Prozess. rund um MBT. Umsetzung. Ihren. Ausblick. Entwicklungsprozess

RFID in der Fertigungssteuerung

Prozesse der Intralogistik und die Umsetzung mit Etiscan NAV Connect. Wir erfassen was Sie brauchen

RFID Perspektiven für den Mittelstand

mobit - we mobilise your IT.

Testmanagement. Full-Service

Ansätze zur Synchronisation von Enterprise Architecture Management, Prozessmanagement und SAP. Ralf Ackermann Daimler AG, ITM MBC Powertrain

Dokumentation (ISO 26514) Prof. Sissi Closs Donnerstag,, 5. November 2009

UDI (Unique Device Identification) GS1 System und die Umsetzung von UDI. Schulung rund um die Einführung des Regulativs. Zusammen Werte schaffen

Ergänzung VDA 4902 ( Warenanhänger barcode-fähig )

Methodische Ansätze für Requirement (RM) und Configuration Management (CM)

Unified Identification. COSYS Ident GmbH. Datamatrix Direct Part Marking. Stand: COSYS Ident GmbH

From a Qualification Project to the Foundation of a Logistics Network Thuringia. Logistik Netzwerk Thüringen e.v.

INTERREG IIIa Project R&D - Ready for Research and Development Project results and ongoing activities

Education Services HP Deutschland

TOGAF The Open Group Architecture Framework

Eindeutige Objektidentifizierungen und definierte Schnittstellenformate als Voraussetzung für Industrie 4.0 in der Windindustrie

Tracking & Tracing von Mehrwegbehältern auf der Basis von Image Codes

GS1 Standards im Gesundheitswesen

digital business solution d.velop office intergration for SAP ERP

Barcode, QR-Code oder RFID Speichermedien der Zukunft für das Stückgutgeschäft

Mit RFID zum intelligenten Werkzeug und Steckverbinder

T&L within GS1. Marseille, 5th November

Phasen. Gliederung. Rational Unified Process

Optimale Warenflüsse und Workflows

Gliederung. Einführung Phasen Ten Essentials Werkzeugunterstützung Aktivitäten, Rollen, Artefakte Werkzeug zur patternorientierten Softwareentwicklung

Java Application 1 Java Application 2. JDBC DriverManager. JDBC-ODBC Br idge. ODBC Driver Manager. Dr iver C. Dr iver D.

Digitale Assistenzsysteme in der Industrie 4.0

retailplus RAKO RFID SOLUTIONS RAKO Security-Label Produktsicherungs GmbH

Philipp Blättler, Sales and Marketing Manager / 25.März, 2015 Data Center Forum 2015, Baden. dcpwr

Digitalisierung in der Industrie = Enterprise Integration und Business Process Management (BPM)? Referent: Dirk Detmer

Technologische Markttrends

Das Internet der Dinge aus Sicht von EPCglobal und GS1 Germany LogiMAT, Stuttgart, 29. März 2006

Community Site: Austausch leicht gemacht

- BDE - MDE - Barcode - Transponder - Sensoren -

Rule the principal.

From HiL to Test Vehicle:

Agenda. Traceabilityanwendungen Qualitätsmanagementsysteme Das Festo Traceabilitysystem Prozessverriegelung

BARCODE für das Gesundheitswesen HIBC*

Visual Manufacturing. 3D-unterstützte Montage zur Werkerführung für eine variantenreiche Produktion

FundsPro die zukunftsweisende Softwarelösung zur finanziellen Steuerung internationaler Hilfsprojekte

Product Overview TrendSession. Product Overview, Januar

Guidance on project management (ISO 21500:2012) Lignes directrices sur la gestion de projects (ISO 21500:2012)

Wirtschaftlichkeit von IT Sourcing, Realität oder reines Marketingversprechen der Anbieter?

HERZLICH WILLKOMMEN ZUM INFOTAG 2014

ENTWICKLUNG UND FERTIGUNG MEDIZINTECHNISCHER PRODUKTE

Total Supplier Management

bitte eintreten Karten für Zugangskontrolle und Zeiterfassung

26. November 2014 HERZLICH WILLKOMMEN! SAP & Camelot Supplier Management Forum. Walldorf, SAP Guesthouse Kalipeh. From Innovations to Solutions.

GSW NRW Mitgliederversammlung CALS Forum Deutschland

Durchgängig REACH Dr. Andreas Jabs, Senior Consultant, Alegri International

BLENDING MOBILE Ludger Frie Presales, 10. Nov. 2010

Requirements Engineering im Customer Relationship Management: Erfahrungen in der Werkzeugauswahl

ADONIS Geschäftsprozessmanagement SAP Solution Manager. BOC Management Office BOC Serviceportfolio

MOBILE ON POWER MACHEN SIE IHRE ANWENDUNGEN MOBIL?!

Boosting Requirements Engineering für SCRUM Projekte. Copyright 2010 MaibornWolff et al

DHL Express, Global Business IT Globale Packstück-Identifikation bei DHL Express

Wienrank Datentechnik. Inhalt. catosa.erp 2014 R1, Neuerungen. Versionsmerkmale Anwendungsoberfläche Navigationsleiste...

KENUS Markierungstechnologie - Ulrich AG. Martin Koller Oct 1 st 2015

autoid solution. Kosteneinsparungen und Prozessverbesserungen durch den Einsatz von RFID-Systemen Dr. Michael Groß 09. Dezember 2010 Dr.

ISO-Report 2013 Automatische Identifikation & Datenerfassung Bericht über die kontinuierliche Normierung von Barcode & RFID

Dienstleistungen rund um das GS1 System

Wie Sie als Projektleiter RE&M einsetzen, um Ihren Projektauftraggeber und Ihren Projektauftrag besser zu verstehen...

Transkript:

*Bild 1a: UID-Emblem Resümee zum Workshop UID Teilegenaue Rückverfolgbarkeit mit eineindeutiger Identifikation Berlin 6. & 7. April, 2011 Rev. EDC110506 Bild 1b: IUID Workshop, Quelle EuroID-Pressegalerie P92, Copyright 2011 EUROFORUM Deutschland SE Inhalt Der UID-Workshop auf der EuroID 2011 2 Das UID - Projekt 2 Was ist eine UID bzw. IUID 2 Wozu dient eine UID 3 Welche Technologien werden verwendet 3 Technik für die Unverwechselbarkeit: Die Struktur einer UID 3 Wen betrifft UID 3 Anwendungen - Auszüge aus Referaten 4 Zusammenhang EuroID und UID-Workshop 4 Stellenwert von UID 4 Rotorblätter von Turbinen mit UID 4 Mobiles Inventar mit UID 4 UID-Beispiele in Industrie & Healthcare 5 Direktmarkierungstechniken für UID s 5 Qualitätskontrolle für DPM 5 Motivation zu mehr UID 5 Anhang Programm Rev. 110218 6 www.aim-d.de www.hibc.de www.eurodatacouncil.org www.euro-id-messe.de * Bild 1a) UID-Emblem: Quelle DoD Projektmanagement IUID 1

Der UID-Workshop auf der EuroID 2011 Der UID-Workshop hat das Informationsangebot der EuroID 2011 um die projektbezogenen Themen unikater Markierung und Identifikation ergänzt. Die branchenübergreifende europäische Fachmesse für automatische Identifikation bot dazu den passenden Rahmen und umfassende Informationsmöglichkeiten zu Barcode & RFID. UID - Item Unique Identification, steht für unverwechselbare Identifikation von individuellen Teilen, Produkten, Geräten und Maschinen. Der Begriff wurde in Verbindung mit dem Projekt Teilegenauer Rückverfolgbarkeit geprägt, das im US-Department of Defense (DoD) bereits 2010 den Pilotstatus verlassen hat und als Anforderung mit internationaler Ausstrahlung scharf geschaltet wurde. Als Mittel zum Zweck der automatischen Datenerfassung in den Bereichen von Industrie und Healthcare spricht man auch von Unverwechselbaren Identifikationsmarken - UIM oder Unique Device Identification UDI. Der UID-Workshop informierte aktuell über die technischen ISO-Standards für UID s, über Qualitäts- und Testspezifikationen, über die Umsetzung mittels Direktmarkierung und über die Erfolge an Hand praktischer Beispiele. Die Anregung für die Veranstaltung stammte von der UID-Projektleitung des DoD und des entsprechenden NATO-Arbeitskreises und wurde vom Eurodata Council durchgeführt, unterstützt von AIM-Deutschland und dem Informa-Organisationsteam der EuroID 2011. Der Workshop war für alle Teilnehmer ausgerichtet, die Lösungen für teilegenaues Tracking & Tracing benötigen. Anwendern von Automatischer Identifikation (AutoID) aus allen Marktsektoren wurden von Experten, wie von Anwendern wertvolle Anregungen vermittelt. Der Workshop UID knüpft an die vorangegangenen Veranstaltungen in Denver, Orlando und Amsterdam an. Das UID - Projekt Seit 2010 sieht das 1 Department of Defense (DoD) der USA die Kennzeichnung für alle Teile mit der Identifikationsmarke (UID) vor, die in der Inventar-Datenbank geführt werden und damit unter die Kategorie Serialisierung fallen. Das Projekt beinhaltet neue Anforderungen an die Kennzeichnung, denn die unikate Markierung soll bereits beim Hersteller erfolgen. UID s werden untrennbar auf diesen Objekten aufgebracht, damit diese innerhalb der Einrichtungen von DoD und NATO jederzeit eindeutig identifiziert werden können. Die UID-Marke dient hierbei zur Kommunikation zwischen einem physischen Produkt, den Bewegungen dazu und einer Datenbank, die von dem US-Verteidigungsministerium (DoD) eingerichtet wurde. Mit Hilfe der gescannten Daten werden logistische Informationen dokumentiert, welches Teil, wann und wo in der Welt eingegangen und verfügbar ist. Damit können z.b. Wartungszyklen von Turbinen gesteuert werden. Bei der UID-Datenbank des DoD dürfte sich um die zur Zeit größte aktive Datenbank dieser Art handeln, die serialisierte Objekte verwaltet. Bereits über 11 Millionen Seriennummern sind dort als Referenz zu den betreffenden Teilen und Geräten gespeichert. Täglich werden neu eingehende Teile durch Scannen der IUD registriert und die Seriennummern auf Lebenszeit bis zur Teileentsorgung benutzt. 2 NATO-Partner schließen sich mit Blick auf die Rückverfolgbarkeit von Komponenten aktiv dem Projekt an. Das UID-Projekt von DoD und NATO stellt höchste Anforderungen mit weltweitem Wirkungskreis. Zum Know-How für die Realisierung gehört das Wissen über die Methoden der Direktmarkierung (DPM) und die relevanten DIN- und ISO-Standards. Hierzu gilt es, die Lieferanten von Objekten, Geräten, Komponenten und Ersatzteilen aber auch die Systemintegratoren zu informieren. Was ist eine UID bzw. IUID Haben die Experten aus den USA dem Begriff UID noch den Buchstaben I für Item Unique ID, also wirklich teilegenauer Identifikation hinzugefügt, so wollen die NATO-Mitglieder bei dem Begriff UID bleiben. Auch in der Industrie ist dieser kurze Begriff üblich. Im Nachfolgenden soll daher nur der Begriff UID verwendet werden. Die UID ist eine teilegenau unverwechselbare Identifikationsmarke für Objekte. Primär ist diese zur Zeit als DATAMATRIX-Code ausgeführt und wird direkt markiert, etikettiert oder als codiertes Schild angebracht. Jede UID-Marke ist ein Unikat. Dies ist entscheidend für die individuelle Identifikation jedes einzelnen Teiles oder Gerätes zu den betreffenden Bewegungen, bzw. Installationen. Die enthaltene Datenstruktur ist nach ISO/IEC 15459 bzw. 15434 aufgebaut und wird von einem Identifikator angeführt, der dem Computer mitteilt, dass es sich um eine UID handelt. Eine UID enthält mindestens die Information Company-Code mit Registrierstelle + Seriennummer Die UID Datenstruktur kann in jedem Barcode oder RFID-Transponder getragen werden, wenngleich das aktuelle Projekt den DATAMATRIX als Datenträger vorsieht. Interoperable Standards dazu sind Unverwechselbare Identifikationsmarken UIM nach DIN 66401 und Unique Device Identification UDI, soweit diese eine Seriennummer enthalten. 1 Department of Defense (DoD): US-Verteitigungsministerium - USD AT&L/DPAP/PDI 2 NATO Allied Committee 327, WG5 2

Wozu dient eine UID Eine UID dient zur unverwechselbaren Identifikation von Produkten, die Steuerungs-, Rückverfolgungs- und Dokumentationsprozessen unterworfen sind. Dies ist der Fall bei teilegenauer Qualitätskontrolle, Bestandsführung, Einbaukontrolle, Reparaturdokumentation und Steuerung der Wartungs-, und Instandhaltungszyklen. Eine UID-Marke dient als Referenz zu einer entsprechenden Datenbank und ermöglicht damit die Dokumentation, welche Komponente in welches Gerät - wann eingebaut, überholt, repariert und wieder in Betrieb genommen wurde. Wen betrifft UID UID s sind immer dann relevant, wenn individuelle Teile, Produkte, Geräte teilegenau und automatisch erfasst werden sollen. Markierung mittels UID ist für alle Zulieferer und Lieferanten verbindlich geworden, die Teile, Komponenten oder Produkte jedweder Art an den DoD liefern, die mit der Kategorie Serialisierung belegt sind. Darüber hinaus ist der UID-Standard für die Branchen von großer Bedeutung, die bereits heute oder zukünftig ihre Supply-Chain teilegenau steuern und rückverfolgen wollen, wie in der Medizintechnik, Elektroindustrie, Maschinen- und Automobilbau. Welche Technologien werden verwendet Nach Stand heute ist der DATAMATRIX-Code nach ISO/IEC 16022 der Favorit. Vielfach wird der Code direkt auf Metall aufgebracht (Gravur, Laser, etc.). Zur Erfassung dienen Imagescanner z.b. mit Spezialoptik auch für kontrastschwache Codes auf Metallen. RFID ist noch keine Vorgabe für das UID- Projekt, obwohl in spezifischen Bereichen auch RFID für die Direktmarkierung bereits benutzt wird. Technik für die Unverwechselbarkeit: Die Struktur einer UID Die gängigste und primäre Struktur für UID s und UIM s ist die ASC- Struktur als Klassiker. Das Datenelement UID wird dabei mit dem ASC-Datenidentifikator (DI) 25S angeführt, der die nachfolgende Datenstruktur bestimmt: Code der Registrierstelle (IAC) für Company- Codes, gefolgt von einem Company Identification Code CIN, gefolgt von einer Seriennummer. Dieses Konstrukt ist ein Unikat nach ISO/IEC 15459 Unique Identification, Part 4 Items. Im Beispiel soll Bild 2: UID eine UID mit bei DUN & Bradstreet registrierten Company-Code auf einem Ersatzteil gelasert, dargestellt werden (andere Firmencodes und deren Vergabestellen Quelle: TRUMPF Laser Marking sind ebenso möglich). Systems AG, CH Module dieser UID in ASC-Struktur sind: DI 25S : Datenidentifikator für unikate Seriennummern-Sequenz, gefolgt von IAC UN : Code der Vergabestelle Dun & Bradstreet, gefolgt von CIN 123456789 : Registrierter Company-Code, gefolgt von der SN: 1234567XYZ Zusammengefasst ist der kompletter Code ein Unikat für Aufnahme in den Datenträger: UID: 25SUN123456789123456XYZ Darstellung der UID in DATAMATRIX, reale Groesse cca. 6x6mm: Da beim UID-Projekt die Information zu einem mit UID markierten Produkt in einer Datenbank steht, kommt es nicht darauf an, wie eine UID aufgebaut ist, sondern dass diese ein Unikat darstellt, also eineindeutig ist. Eine weitere Option, die zum Teil angewandt wird, wenn der Lieferant über eine Firmenkennung von GS1 verfügen sollte, ist die GS1-Struktur mit Applikations-Identifikatoren (AI s). In diesem Fall wird der Code durch ein Funktionszeichen (FNC1) im Code angeführt, gefolgt vom Applikationsidentifikator 8004, gefolgt von meist 7-stelligem Company-Code und wiederum gefolgt von der eigentlichen Seriennummer: FNC1 80041234567123456XYZ. Es handelt sich hier also um eine ganz ähnliche und völlig kompatible Struktur nur mit Firmencode registriert bei GS1 und nicht bei Dun & Bradstreet, wie im zuerst genannten Beispiel. Expertenhinweis: Bei Verwendung des Syntax ISO/IEC 15434 wird das Funktionszeichen FNC1 von dem Formatidentifikator 05 ersetzt. 3

Ein weiterer gängiger Konstrukt einer UID ist die Verwendung von Kombinationen aus Produktnummer und Seriennummer. Entweder wird dabei die Produktnummer in die Seriennummer integriert und in der Datenbank separiert oder die Datenelemente Lieferant/Hersteller, Produktnummer, Seriennummer werden als Einzeldatenelemente kenntlich gemacht und in einem DATAMATRIX zusammengefügt, z.b. Code der Vergabestelle UN + Company-Code + Produktcode + Seriennummer. Jedes Element wird mit dem betreffenden Datenidentifikator angeführt und im Syntax mit Separator getrennt. UID-Struktur in Luft- und Raumfahrt UID s werden der gängigen Praxis angepasst. So werden in Luft- und Raumfahrt anstelle von Datenidentifikatoren sogenannte Text Element Identifikatoren TEI s verwendet. Dabei handelt es sich auch um in einem Symbol zusammengefasste Datenelemente Herstellercode Produktcode Seriennummer. Zur klaren Unterscheidung der Strukturen dienen in der gemeinsamen Syntax ISO/IEC 15434 die Formatidentifikatoren 05 für Applikationsidentifikatoren, 06 für Datenidentifikatoren und 12 für Text Element Identifikatoren. Anwendungen - Auszüge aus Referaten Zusammenhang EuroID und UID-Workshop Frithjof Walk (Bild 3), Vorstand von AIM-D e.v., dem Industrieverband für Automatische Identifikation (AutoID), Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation für Deutschland, Österreich und Schweiz hob einleitend den direkten Zusammenhang zwischen dem Fokus der EuroID, der Anwendung von AutoID und dem UID-Workshop hervor. Stellenwert von UID Bild 4: Robert Leibrandt Office of the Under Secretary of Defense (AT&L) und Chairman, Working Group 5, NATO Allied Committee 327 Bild 5: David Ray, PRYOR Bild 3: Frithjof Walk, Vorstand AIM-D e.v., Quelle: EuroID-Pressegalerie, Bild 55 Dem Zitat von Robert Leibrandt (Bild 4), Office of the Under Secretary of Defense (AT&L) und Chairman, Working Group 5, NATO Allied Committee 327: UID für alles was serialiert in der Inventar-Datenbank auf Lebenszeit geführt wird, mag erahnen lassen welche Ausmaße das Projekt hat und welche Auswirkungen auf externen Lieferanten und die Organisation als Ganzes. Gleich ob es sich um ein Gerät, ob um ein wichtiges Ersatzteil handelt, es soll stets transparent sein, wo es ist, ob verfügbar und gegebenenfalls was der Wartungszustand ist. Gern genannt werden an dieser Stelle natürlich Helikopter, Flugzeuge, wenn es darum geht, Ersatzteile aus der nächstgelegenen Servicestelle heranzuschaffen ohne um die halbe Welt zu reisen. Repair Center müssen Eingang und Ausgang und auch verwendete Teile im Fehler- und Reparaturreport dokumentieren. Die UID ist für die Identitäten zuständig. Aber selbst triviale Handhabungen sollen abgesichert werden: Gerät X steht im Lagerort Y und wird nach Z weitergeleitet. Es wird berichtet, dass per UID die Prozesse sicher dokumentiert und per Datenbank transparent gemacht werden. Auch ein vernetzter Zugriff auf die Datenbank ist hier von Vorteil, wenn es um Prozesse geht, an denen mehrere Partner beteiligt sind. Rotorblätter von Turbinen mit UID David Ray (Bild 5), PRYOR Marking, zeigte in beeindruckenden Bildern, wie selbst Rotorblätter von Turbinen mit UID s versehen werden, um diese durch die Produktionsschritte bis hin zur Montage zu steuern. Dabei werden Daten für jedes einzelne Blatt für das Qualitätsmanagement gesammelt, auch der genaue Platz am Rotor wird dokumentiert, ohne dass die Identnummer manuell aufgenommen werden muss. Die UID vermeidet damit Fehler und beschleunigt die Handhabungen. Mobiles Inventar mit UID Rune Koesen, Project-/Systemmanager, Netherlands Defence Materiel Organization (DMO) berichte über das Pilotprojekt UID-Inventarmarkierung und UID-Inventarführung im ERP-System SAP. Hierbei geht es um die Kennzeichnung von Personen-bezogenem mobilen Inventar durch vorgefertigte UID-Metallschilder. 4

Bild 6: Dr. Harald Oehlmann, EHIBCC UID-Beispiele in Industrie & Healthcare Dr. Harald Oehlmann (Bild 6), *EHIBCC, zeigte kompatible UID-Beispiele aus Industrie und Gesundheitswesen, denn unikate Teilemarkierung ist überall dort relevant, wo es um automatische Dokumentation für die Rückverfolgbarkeit geht. Dabei zeigte er UID-Anwendungen für Autoteile, Elektronikkomponenten, Medizinprodukte in Umsetzung von DIN 66401 Unverwechselbare Identifikationsmarke UIM und wie diese auf kleinste Flächen von 3x3mm passt. Diese Anforderung werden z.b. bei chirurgischen Instrumenten gestellt und realisiert, die der Dokumentation im Sterilisationsprozess unterworfen sind. Als einen Schritt weiter zeigte er Beispiele von DATAMATRIX auf, die teilegenaue Informationen über eine Vielzahl von Komponenten in einem Set-Label beinhalten. Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt von EDIFICE, Eurodata Council und EHIBCC, mit dem die Praxis eines DATAMATRIX auf einem Lieferschein bis auf Produkt- Sets herunterbricht. Wird der DATAMATRIX auf einem so markiertem Set gescannt, so werden alle UID s, die im Set enthalten sind, in einem Schlag erfasst. Einzeln aus dem Set entnommen, sind die Komponente per eigener UID wieder individuell erfassbar. Dies zeigte eine konsequente Weiterentwicklung der Praktiken eindeutiger Identifikation: Komponent + Set + Lieferung. Eine Datenbank ist für diese Einzelerfassung im Set oder Lieferumfang nicht erforderlich und kann im Feld erfolgen. *www.hibc.de Direktmarkierungstechniken für UID s J.T. Mackey (Bild 7), Monode, brachte Mechanics for Part Marking & Scanning in Fokus und erläuterte die verschiedenen Markierungsmethoden, die an das Material und dessen Beanspruchungen anzupassen sind. Dargestellt wurden Beispiele von UID s die mit Hilfe von Electro-Chemical- Technologie, Dot Peen (Präge-) Methode, Laserstrahl, erstellt wurden. Es wurde darauf hin gewiesen, dass natürlich nicht jede Methode für jedes Material passt und das bei Sondermarkierungen gegebenenfalls auch Sonder-Scanner zum Einsatz kommen müssen, die durch Beleuchtung auch kontrastarme Codes wieder lesbar gestalten. Bild 7: J.T. Mackey, MONODE Qualitätskontrolle für DPM Wilfried Weigelt, (Bild 8), REA Elektronik stellte die Brücke zwischen Technologie, Markierung und Qualität her. Sein Beitrag Qualitätskontrolle und Testspezifikationen für Direct Part Marking (DPM) stellte die Wichtigkeit und die Methoden zur Prüfung der Codes bereits bei der Markierung dar, denn eine Direktmarkierung auf Metall oder Plastik ist nicht zu vergleichen mit einfachem Etikettendruck. Seine vorgestellten Prüfgeräte ermöglichen die Kontrolle vor Ort, z. B. nach ISO/IEC TR 29158 Information technology Automatic identification and data capture techniques Direct Part Mark (DPM) Quality Guideline. Motivation zu mehr UID Heinrich Oehlmann (Bild 9), Eurodata Council, fasste zusammen: Das DoD hat UID-Markierung als Standard für die Lieferanten gesetzt und ist z. Zt. der größte Treiber für unikate Markierung. Das UID-Projekt zeigt die Machbarkeit für übergreifende Funktion über Sektoren und Länder hinweg. Das DoD und die NATO werden für Neuprodukte die Markierungen natürlich nicht selbst vornehmen, sondern motiviert die Lieferanten dazu. Dazu werden die Beratungsleistungen zu Technologien und Systemintegration von den Mitgliedern des AIM-Verbandes als auch den Supportorganisationen mit dem Eurodata Council benötigt. Das technische Komitee von AIM hat dazu in Zusammenarbeit mit ISO die Test- bzw. Qualitätsspezifikationen erarbeitet, die allen zugute kommt. Auch andere Industrieverbände, wie aus dem Gesundheitswesen oder der Elektronikoder Automobilindustrie, greifen auf die gleichen Technologie-Standards zu, da sie ebenfalls für die eindeutige Identifikation der Produkte ihrer Mitglieder eintreten. Das UID-Projekt motiviert zur Anwendung in allen Bereichen, wo Rückverfolgung von individuellen Produkten oder Komponenten erforderlich ist oder sein wird. Bild 8: Wilfried Weigelt, REA Elektronik Bild 9: Heinrich Oehlmann, Eurodata Council Autor: Heinrich Oehlmann, Tel: +49 (0) 3445781160, Mail: Heinrich.Oehlmann@eurodatacouncil.org 5

Anhang Programm Rev. 110218 pm IUID-Workshop EuroID, Berlin-Messe, Halle 4.2, April 6 and 7, 2011 Teilegenaue Rückverfolgbarkeit mit Hilfe unikater Identifikation Traceability enabled by Unique Identification of Items Das Projekt Unikate Identifikation von DoD & NATO und Applikationen in Industry & Healthcare Referenten/Speakers: Robert Leibrandt (US DoD and Chairman NATO Allied Committee 327, WG5), Drs. R.A.Y. Koesen (Defensie Materieel Organisatie, Den Haag), J.T.Mackey (Monode Marking), David Ray (Pryor Marking Technologies), Wolf-Rüdiger Hansen (Managing Director, AIM- Deutschland/Schweiz/ Österreich), Dr. Harald Oehlmann (UDI-Support Europe, EHIBCC) Wilfried Weigelt (Manager Barcode Varifier, REA Elektronik), Erich Günter (Program Mgr. Auto-Id, Global Labeling & Packaging Programs Global Logistics, Distribution Engineering Service Center, IBM Deutschland Management & Business Support GmbH), Heinrich Oehlmann (Obmann DIN NIA31, Senior Consult Eurodata Council), 6. April, 14:00-17:00 IUID-Worshop Teil 1: Ziele & Technologien 14:00 Wolf-Rüdiger Hansen, AIM: Willkommen und EInführung Der Bedarf nach "Item Unique Identification 14:20 Robert Leibrandt, US DoD & Chairman NATO Allied Committee 327, WG5 IUID/UID of Items as an enabler for traceability + Targets, US DoD implementation, NATO requirements + AutoID, the base for error free processes + The US and NAMSA Item Registry approaches 15:10 Harald Oehlmann, EHIBCC: The tools Data Matrix ISO/IEC 16022 Merkmale & Fehlererkennung, wie ist eine IUID aufgebaut, die Datenstrukturen dazu ISO/IEC 15459 and 15434 Die Rolle von RFID für die Teileidentifikation per IUID 15:30 J.T. Mackey, MONODE: Direct Part Marking on units, equipment, spare parts, containers 16:10 Wilfried Weigelt, REA: + Qualitskontrolle und Testspezifikation for Direct Part Marking (DPM) 16:45 17:00 Fragen & Antworten Ende des ersten Teils des IUID-Workshops 7. April, 14:00-17:00 IUID-Worshop Teil 2: IUID-Applikationen in der Praxis 14:00 Robert Leibrandt, DoD: Zusammenfassung vom ersten Tag; NATO- und US-Projekterfolge 14:30 David Ray, PRYOR: IUID Direct Part Marking applications: Traceability Solutions in the aerospace industry. Case studies from leading aero engine manufacturers. 15:00 Drs. R.A.Y. (Rune) Koesen: Dutch MOD report on pilot traceability by IUID 15:30 + Erich Günter, IBM: Kompatible IUID-Applikationenin andernen Industrien, Interoperability zum Standard DIN 66401- Unique Identification Mark (UIM) IUID emblem, source: IUID project managmnt. of DoD 16:00 Heinrich Oehlmann, EDC: Unkate Produktmarkierung für Medizinprodukte, praktische Beispiele 16:30 Podiumsdiskussion/ Podium discussion: Lessons learned welcher Nutzen wird aus dem IUID-Projekt zur Rückverfolgbarkeit, zu Qualitätsfragen, Garantieansprüchen, vorbeugender Wartung, Budgeteinsparungen, Bevorratung, etc. gezogen 17:00 Ende des IUID-Workshops Änderungen zum Workshop und alle Rechte vorbehalten. The Workshop is subject to changes, all rights reserved. Organisiert durch / organized by AIM Germany/Austria/Switzerland, Eurodata Council & INFORMA/Euroforum Kontakte: Heinrich Oehlmann: Zum Workshop und zu Dokumentationen Tel: +49 (0) 3445781160, Mail: Heinrich.Oehlmann@eurodatacouncil.org, www.eurodatacouncil.org Wolf-Rüdiger Hansen: Zu AIM, Tel: +49(0) 620613173, Wolf-Ruediger.Hansen@AIM-d.de, www.aim-d.de Stefanie Kluckhuhn: Zur EuroID-Fachmesse, Tel: +49 2 11/96 86-37 54, www.euro-id-messe.de 6