Zement. Lafarge. Heidelberger-Zement

Ähnliche Dokumente
Zement nach DIN EN 197-1:

Zement nach SN EN 197-1:2000

Die Herstellung von Zement

Zement der Kleber für unsere Bauwerke

Zement nach SN EN 197-1:2011 und SIA Merkblatt 2049:2014 Holcim (Schweiz) AG

Dipl.-Geol. Martin Sauder

Zementtechnologie aktuell

Betontechnologische Grundlagen Einleitung

2 Zementarten. 2.1 Normung

Zement. Zementbegriff. Klassifikation von Zement. Zementbegriff. Literatur. Zement ist ein fein gemahlenes, hydraulisches Bindemittel

Zement (lat. caementum Bruchstein, Baustein ) ist ein hydraulisches Bindemittel für die Baustoffe Mörtel und Beton.

LernJob Bautechnik Grundbildung Welcher Mörtel soll es sein?

Zemente Produktübersicht 2017

Fluvio 5. Portlandkalksteinzement CEM II/A-LL 52,5 N. Produktinformation der Holcim (Süddeutschland) GmbH. Produktinformation Fluvio5 Holcim 1

! Tricalciumsilikat C3S ist die für Portlandzement

Beton als nachhaltiger Baustoff

Ulrich Dahme (Autor) Chlorid in karbonatisierendem Beton Speicher- und Transportmechanismen

Zemente und ihre Herstellung

Zemente und ihre Herstellung

Umstellung von Portlandzement (CEM I-Zement) auf Portlandkompositzemente (CEM II-Zemente)

Dipl.-Geol. Martin Sauder

Tendenzen bei der Herstellung von Normzementen- Auswirkungen auf Estriche und Industrieböden. Dipl.-Ing. Werner Rothenbacher SCHWENK Zement KG

NHL natürlicher Hydraulkalk Materialtechnische Grundlagen und Anwendungs-Möglichkeiten

Zemente Produktübersicht 2015

Strength. Performance. Passion. Holcim Optimo. Portlandkompositzement CEM II/B-M (T-LL)-AZ. Holcim (Süddeutschland) GmbH

Regionale Besonderheiten bei der Bodenbehandlung in Schleswig-Holstein

Friedrich W. Locher. Zement. Grundlagen der Herstellung und Verwendung

Klinkerarme Betone: Entwicklungsziele und Konzepte. 13. Münchener Baustoffseminar des Centrum Baustoffe und Materialprüfung

PRODUKTDATENBLATT. Portlandkompositzement EN CE-Kennzahl 0989-CPD-0043 Chromatarm gem. RL 2003/53/EG Fremdüberwachung durch VÖZfi

Mineralische Bindemittel

Dyckerhoff ZEMENTE Grauzemente: Normal, Doppel, Dreifach

Normo 4. Portlandzement CEM I 42,5 N Produkt-Information der Holcim (Schweiz) AG

Baustofftechnologie Mikrostruktur von Zementstein

IGF-Vorhaben-Nr.: Bewilligungszeitraum:

1. BETON 1.1 ZEMENT 1.2 GESTEINSKÖRNUNGEN 1.3 ZUSATZMITTEL UND ZUSATZSTOFFE 1.4 WASSER. Sieblinie. Zusatzmittel Zusatzstoffe

Celitement Konzept, Herstellung und Eigenschaften

Hochofenzement CEM III/A 52,5 N-HS

Alternative anorganische Materialien zum Portlandzementklinker

Ressourcenschonung bei der Zementherstellung am Beispiel des Einsatzes von Hüttensand

kann der Einsatz so genannter Estrichschnellzemente sinnvoll sein [1, 2].

Mischbindemittel. gemäß ZTV E-StB und Merkblatt zur Herstellung, Wirkungsweise und Anwendung von Mischbindemitteln

2.2 Anorganische Bindemittel. pulverförmige anorganische Verbindungen

Leistungsstark, CO 2 -Reduziert, Nano-T Technology.

Zemente für Betone mit geringer Wärmeentwicklung

PortLand-kaLkstEinzEmEnt Produktinformation CEm ii/a-ll 42,5 n

Teil B: Herstellung von Alinitzement aus Mansfelder Kupferschlacke, MVA-Flugasche und Kalksteinmehl

Strength. Performance. Passion. Teniro 4R. Portlandkompositzement CEM II/B-M (T-LL) 42,5 R. Holcim (Süddeutschland) GmbH

Zukunft. dauerhaft mit neuen Zementen?

4 Hydratation des Zements und Gefüge des Zementsteins

1 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung

Zemente und ihre Herstellung

Bauchemische Grundlagen. Chemie der anorganischen Verbindungen. Thomas A. BIER

Zemente mit geringem Klinkeranteil für die Betone der Zukunft

gültig ab: Dokumentnummer der Norm bzw. SOP CEN/TR 15177

Flugasche und Sulfatwiderstand

Baukalke, Gips und Anhydrit

Die Entwicklungsgeschichte des Betons. von der Entstehung bis heute

Bindemittel für die Bodenbehandlung

Fluvio 4. Portlandkalksteinzement CEM II/A-LL 42,5 N Produkt-Information der Holcim (Schweiz) AG

Ines von Hören Irina Nickel

PortlAnd-kAlksteinZement. ProduktinFormAtion Cem ii/b-ll 32,5 r

Verbesserung der Energieeffizienz bei der Zementherstellung im Holcim-Werk Lägerdorf. Werner Carstensen, Oktober 2018

ZEMENTWERK MAINZ. Partner der Region

Zemente Produktübersicht 2017

Register der frei gegebenen Zemente und Kombinationen von Zementen und Zusatzstoffen

Zementstabilisierte Böden

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ZE nach DIN EN ISO/IEC 17065:2013

Bauchemie. Werner-Verlag. Von Prof. Dr.-Ing. Harald Knoblauch o. Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Ulrich Schneider

Register der frei gegebenen Zemente, Zusatzstoffe und Kombinationen von Zement und Zusatzstoffen

Flugasche als Betonzusatzstoff. nach neuer Betonnorm EN / DIN

Über Trass sind uns eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften bekannt. Daher wird Naturstein vor allem mit Trass-Zement eingebaut.

Celitement Entwicklung eines nachhaltigen Zementes

Inhaltsverzeichnis. I Zement 1. 1 Geschichtliche Entwicklung der Zemente 3

Mineralische Bindemittel

Einfluss von unterschiedlichen Zementhauptbestandteilen. auf die Fließfähigkeit von Leim und Beton

Baustofftechnische Daten

Betontechnische Daten

Prüfungsfragen und Antworten für Stuckateure

Betonpraxis Der Weg zu dauerhaftem Beton. Eine Publikation der Holcim (Deutschland) AG

Zementhärtung. Peter Bützer

nicht hydraulisches Bindemittel Luftkalk

Betontechnische Daten

Rahmenbedingungen und Kriterien für den Einsatz von Biokohle in Kalk- und Zementwerken. Biokohle im Blick Herstellung, Einsatz und Bewertung.

Hinweise zur Herstellung zementgebundener Estriche

EI EIN JURA ECO CEM II/B-LL 32,5 R

4 Erstarrungs- und Erhärtungsmechanismus

Guter Beton. Bearbeitet von. Prof. Dr.-Ing. Robert Weber, Kaarst

Chemie des Hausbaus. Mineralische Bindemittel. - Zement - Gips - hydraulische Kalke - Luftkalke

Mauerwerk aus Kalksandstein - 2. Baustoffe -

FD und FDE - Betone. Prof. Dr.-Ing. R. Dillmann Institut für Bauphysik und Materialwissenschaft IBPM Universität Duisburg - Essen

i.tech ALI PRE i.tech ALI CEM Calcium-Sulfo-Aluminat (CSA)-Zemente

Zement. Einleitung. Herstellung

Zusatzstoffe Einleitung

by kiknet.ch 05 Gips / Radioaktivität / Arbeitsblatt Gips eingebettet sind. Er verwandelt sich zu Gips, wenn er unter permanenter

Arbeitsunterlagen für das Baustofftechnologie-Praktikum. Mineralische Bindemittel

Sanierung von Trinkwasserbehältern - dauerhaft, ökologisch und nachhaltig

Qualifizierte Ausgangsstoffe für den Betonstraßenbau

Betonpraxis. Der Weg zum dauerhaften Beton. Eine Publikation der Holcim (Süddeutschland) GmbH

Portlandzementfreie Bindemittel auch in der Baustoffindustrie werden Alternativen gesucht!

Transkript:

Zement Lafarge Heidelberger-Zement

Zementherstellung im Überblick Zementwerk

Zementherstellung im Überblick

Rohmaterialgewinnung: Zerkleinerung und Transport Wichtigste Rohstoffe: Kalkstein, Ton und Mergel. Gewinnung: In Steinbrüchen durch Sprengen oder mit schwerem Gerät durch Reißen Transport und Zerkleinerung: Radlader und Muldenkipper transportieren Rohmaterialien zu Brecheranlagen. Dort Zerkleinerung grob auf Größe von Straßenschotter. Heidelberger-Zement

Zementherstellung im Überblick Rohmaterialgewinnung

Zementherstellung im Überblick Rohmaterialverladung

Zementherstellung im Überblick Rohmaterialzerkleinerung

Zementherstellung im Überblick Zementrohstoffe

Rohmaterialaufbereitung: Lagerung Homogenisierung Material heißt Rohschotter und wird über Förderbänder, mit Seil- oder Schienenbahn und in Ausnahmen auch mit LkWs in die Schotterhalle des Zementwerks transportiert und dort in Mischbetten eingelagert und homogenisiert (vergleichmäßigt) Heidelberger-Zement

Zementherstellung im Überblick Rohstoff-Homogenisierung

Rohmaterialaufbereitung: Trocknung und Rohmahlung Rohmischung aus Schotter und den je nach Zementsorte erforderlichen Zuschlagstoffen wie z. B. Quarzsand und Eisenerz wird über Dosiereinrichtungen hergestellt. Rohmahlung, Trocknung: Walzenschüssel- und Kugelmühlen vermahlen Gemisch mehlfein und trocknen es gleichzeitig, bevor es zur weiteren Homogenisierung in die Rohmehlsilos gefördert wird. Heidelberger-Zement

Das Brennen Das Brennen des Rohmehls bei ca. 1450 C erfolgt in Lepol- oder Wärmetauscheröfen. In ihnen entsteht durch chemische Umwandlung, der sog. Sinterung, ein neues Produkt, der Zementklinker Heidelberger-Zement

Zementherstellung im Überblick Drehrohrofen / Wärmetauscher

Zementherstellung im Überblick Drehrohrofen (innen)

Klinkerlagerung und Zementmahlung Abkühlung des Klinkers Bevorratung in Klinkersilos Von dort gelangt Klinker in Mühlen - Zusatz von Gips und Anhydrit und ggf. auch anderen Zuschlägen - Mahlen zu dem sehr feinen Zement Heidelberger-Zement

Zementherstellung im Überblick Klinkerlager

Zementherstellung im Überblick Ausgangsstoffe und Hauptbestandteile

Zementherstellung im Überblick Kugelmühle

Zementherstellung im Überblick Kugelmühle (innen)

Heidelberger-Zement Verladung und Versand

Qualitätssicherung und Umwelt Heidelberger-Zement WWF-Canon/Roger LEGUEN

Bestimmung der: Zementherstellung im Überblick Zusammensetzung Festigkeit Erstarrungszeiten (Nadelgerät nach Vicat) Raumbeständigkeit (Le-Chatelier-Ring) Hydratationswärme Zement-Prüfungen

Zementherstellung im Überblick Mörtelprismen

Zementherstellung im Überblick Zementdruckfestigkeit

EU Konformitätszeichen (CE Zeichen), Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) Zeichen der Überwachungsgemeinschaft des Vereins der Deutschen Zementwerke e. V. (VDZ) Güteüberwachungszeichen

Zementherstellung im Überblick Zement

Zement - Vorbemerkungen Zement ist ein anorganisches fein gemahlenes, hydraulisch wirkendes Bindemittel für Mörtel und Beton Erhärtung bei Zugabe von Wasser durch Hydratation zu Zementstein Erhärtung sowohl an Luft als auch unter Wasser Zementnorm DIN EN 197-1, DIN 1164 Nach EN 206 / DIN 1045-2 gilt als geeignet Zement nach DIN EN 197-1 und nach DIN 1164

Zement Normung der Zemente Norm Ausgabe Inhalt Europäische Zementnormen DIN EN 196-8 DIN EN 197-1 DIN EN 197-4 DIN EN 14216 01/2004 Prüf und Probenahmeverfahren 08/2004 Normalzemente (incl. LH: < 270 J/g) - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien 08/2004 Hochofenzement mit niedriger Anfangsfestigkeit L - - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien 08/2004 Zemente mit sehr niedriger Hydratationswärme VLH - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien Nationale Zementnormen DIN 1164-10 08/2004 Normalzement mit besonderen Eigenschaften (HS; NA) - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien DIN 1164-11 11/2003 Zement mit verkürztem Erstarren (HE; SE) - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien DIN 1164-12 10/2003 Zement mit erhöhtem Anteil an organ. Bestandteilen (HO) - Zusammensetzung, Anforderungen, Konformitätskriterien

Zement Zementarten DIN EN 197-1 unterteilt Zement in fünf Hauptarten: Portlandzement Portlandkompositzemente Hochofenzemente Puzzolanzemente Kompositzemente CEM I CEM II CEM III CEM IV CEM V

Zement Zementarten 1

Zement Zementarten 2

Zement Zusammensetzung der Zemente Hauptbestandteile des Zements Portlandzementklinker (K), Hüttensand (S), Puzzolane (P, Q), Flugasche (V, W), Gebrannter Schiefer (T),Kalkstein (L, LL) Nebenbestandteile Bis zu 5 Masse-% von den Hauptbestandteilen, die nicht Hauptbestandteile des jeweiligen Zementes sind. Als Nebenbestandteil auch Füller. Calciumsulfat Zur Regelung des Erstarrens wird dem Zement in geringen Mengen Calciumsulfat (Gips und/oder Anhydrit) zugegeben.

Hauptbestandteile des Zementes Portlandzementklinker (K) Beim Brennen des Rohmehls entstehen neue Mineralien (Klinkerphasen) hydraulischer Stoff: Reagiert mit Wasser, erhärtet an der Luft und unter Wasser und ist wasserbeständig Hüttensand (S) granulierte Hochofenschlacke, glasig latent-hydraulischer Stoff ( schlummernde Hydraulizität ): Stoff kann nicht selbstständig reagieren, benötigt einen Anreger: Calciumhydroxid entsteht bei der Reaktion von Zementklinker mit Wasser Puzzolane (P,Q) - natürliche Puzzolane (P), aus vulkanischem Gestein, z. B. Trass, Lava, Tone - natürlich getemperte Puzzolane (Q), Tone, Schiefer puzzolanischer Stoff: hat kein eigenes Reaktionsvermögen, reagiert nur mit einem Partner: Calciumhydroxid Flugasche (V,W) Kieselsäure- oder kalkreiche staubartige Partikel, die aus Abscheideanlagen für Rauchgase aus Kohlekraftwerken gewonnene werden puzzolanischer Stoff Kalkstein (L, LL) fein gemahlenes Kalksteinmehl, verbessert den Anteil an feinsten Körnern und dadurch die Verarbeitbarkeit inerter Stoff: kann nicht reagieren, Füller

Zement Ausgangsstoffe Rohmehl Klinker Zement

Portlandzementklinker Stoffgemisch zur Herstellung des Portlandzementklinkers: C S A F Kalk (CaO) aus Kalkstein, kalkreichem Mergel, Kreide Silikate (SiO 2 ) aus Ton, Lehm, Quarzsand, tonreichem Mergel Tonerde (Al 2 O 3 ) aus Ton, Lehm, tonreichem Mergel Ferrite (FeO, Fe 2 O 3 ) aus Ton, Bauxit, Kiesabbrand Verschmelzung + Umbildung der Rohstoffe oberhalb Sintergrenze (1400 1500 C) Klinkerphasen: Calciumsilicate: Dicalcium- und Tricalciumsilicat, Tricalciumalumninat, Calciumaluminatferrit.

Portlandzementklinker: Klinkerphasén Klinkermineral Name Formel Kurzzeichen Anteile im Klinker in M.-% im Mittel Extremwerte Tricalciumsilicat 3 CaO SiO 2 C 3 S 63 45-80 Dicalciumsilicat 2 CaO SiO 2 C 2 S 16 0-32 Tricalciumaluminat 3 CaO Al 2 O 3 C 3 A 11 7 15 Calciumaluminatferrit 4 CaO Al 2 O 3 Fe 2 O 3 C 4 AF 8 4-14 oder: 2 CaO (Al 2 O 3 Fe 2 O 3 ) C 2 (A,F) Daneben liegen noch freies Ca0, freies Mg0 und nicht kristallisierte Schmelze vor. Bei den Kurzzeichen steht C für CaO, S für Si0 2, A für Al 2 0 3, F für Fe 2 0 3 -

Portlandklinker: Klinkerphasen Klinkerphase Kurzzeichen Erstarren Anfangs- erhärtung Hydratations- wärme Endfestigkeit Verhalten gegen Sulfatwasser Sonstiges C 3 S C 2 S schnelle Erhärtung langsame, stetige Erhärtung hoch 500 sehr hoch günstig niedrig 260 sehr hoch günstig spalten Ca(OH) 2 ab (Korrosionsschutz) C 3 A schnelles Erstarren sehr hoch 870 1) 1340 2) (ungünstig) gering anfällig erhöhtes Schwinden 1) 2) C 4 AF bzw. C 2 (A, F) langsame, stetige Erhärtung mittel 420 gering günstig - Reaktion des C 3 A nur mit Wasser. Reaktion des C 3 A mit Wasser und dem im Zement enthaltenen CaSO 4

DIN 197-1/DIN 1164: Festigkeitsklassen, Kennfarben

Zement Zementarten

Normbezeichnungen Beispiel: Portlandzement DIN EN 197-1 CEM I 42,5 R = Portlandzement nach europäischer Norm der Festigkeitsklasse 42,5 mit hoher Anfangsfestigkeit

Zemente mit besonderen Eigenschaften Zemente mit niedriger Hydratationswärme (LH-Zemente) Zemente mit hohem Sulfatwiderstand (HS-Zemente) Zemente mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt (NA-Zemente) Straßenbauzemente Weißzement Wasserabstoßende Zemente Zemente mit verkürztem Erstarren

Zemente mit niedriger Hydratationswärme (LH; VLH) DIN EN 197-4; DIN EN 14216

Zemente mit niedriger Hydratationswärme (LH; VLH) DIN EN 197-4; DIN EN 14216

Zement mit Hohem Sulfatwiderstand (HS) DIN 1164-10

Zement mit niedrigem wirksamem Alkaligehalt (NA) DIN 1164-10 Risse infolge Alkalitreiben

Weißzement Insgesamt ca. 3.000³ weißer Transportbeton verwendet. Farbgebende Komponenten aus Dyckerhoff Weiss-Zement, Weißpigment und weißem Gesteinsmehl. Ebenso die ca. 4.500 m² Betonfertigteile (Kragplatten, Leibungen, "Kanzlerauge", sowie ca. 1.500 m³ Beton in Form von sogenannten Bundeskanzleramt Kartoffelstützen (Säulen), Pergolabalken und Eckfassadenelementen.

Weißzement beim Bundeskanzleramt

Verwendung der Zemente Portlandzement CEM I Hauptbestandteil: Portlandzementklinker Anwendung / Eigenschaften: Meist verwendeter Zement Hoher C 3 S Gehalt hohe Anfangserhärtung Vorteile: - kurze Ausschalfristen - hohe Anfangsfestigkeiten (Betonsteinwerke, Spannbetonbau) - schnelles Erreichen der Frostbeständigkeit - hoher Ca(OH) 2 Gehalt infolge Hydratation guter Korrosionsschutz der Bewehrung

Hochofenzement CEM III/A oder CEM III/B und Portlandhüttenzement CEM II/A-S oder CEM II/B-S Hauptbestandteile: Portlandzementklinker + Hochofenschlacke (Hüttensand) Hüttensand hat latent-hydraulische Eigenschaften Eigenschaften gegenüber CEM I: langsamere Anfangserhärtung geringere Hydratationswärme meist größere Nacherhärtung i.allg. größerer Widerstand gegen schwachsaure + sulfathaltige Wässer Eigenschaften mit zunehmendem Schlackengehalt ausgeprägter. Anwendung: Z.B. Massenbeton (im Tief- und Wasserbau)

Zement Zusammensetzung der Zemente

Hydratation Reaktion Zement und Anmachwasser wasserhaltige Verbindungen = Hydratphasen, die Erstarren, Erhärten bewirken. Maßgebende Hydratphasen für Erhärtung Calciumsilicathydrate. Hydratation Zementleim = Zement + Wasser Zementstein Wichtigster hydraulisch reagierender Hauptbestandteil bei deutschen Normzementen ist Portlandzementklinker bestehend aus folgenden Klinkerphasen: Tricalciumsilicat (C 3 S) Dicalciumsilicat (C 2 S) Tricalciumaluminat (C 3 A) Calciumaluminatferrit (C 2 (A,F))

Hydratationsablauf Gemisch aus Zement und Wasser = Zementleim Hydratationreaktionen beginnen unmittelbar nach Wasserzugabe anfangs geringes Ansteifen (Ruheperiode durch Gips), später stärkeres Ansteifen Weitere Verfestigung Erstarren Danach fortschreitende Verfestigung Erhärten Zementstein

Hydratationsablauf

Hydratation von Portlandzement Portlandzement nach 5 h Hydratation (Quelle: Stark/Möser/Eckart: Neue Ansätze zur Zementhydratation; ZKG Intern. 2001

Portlandzement nach 24 h Hydratation (Quelle: Stark/Möser/Eckart: Neue Ansätze zur Zementhydratation; ZKG Intern. 2001

Bildung von spitznadeligen C-S-H-Phasen bei der Hydratation von C 3 S. Die Fasern wachsen nach 600 Tagen Hydratationszeit bis auf eine Länge von 1,5 µm, wobei die Nadelspitzen einen Durchmesser um 5 nm aufweisen.

C-S-H in Kalksandstein: auf ein Quarzkorn gewachsene schwertförmige Tobermoritkristalle, 1,13 nm Tobermorit [C5S6H5], Kristalldicke: 20 nm, Spitzen: <10 nm.

5 min 140 min hydratisiertes C3S, gelförmige Hüllen um die C3SKörner. hydratisiertes C3S, Ausbildung einer voluminösen C-S-H Schicht mit Wabenstruktur. 4h 16 h hydratisiertes C3S, erste stumpf-nadelige C-S-H-Bündel (Länge bis 300nm) und Portlandit. hydratisiertes C3S, spitznadelige C-S-HPhasen (Länge bis 400 nm). 21 d hydratisiertes C3S, spitznadelige C-S-H-Phasen (Länge bis 900 nm). 360 d hydratisiertes C3S, Verzahnung der bis 1200 nm langen C-S-HPhasen und Portlandit.

Zementleim - Zementstein Ausgangssituation: Wasser und Zement bilden im nicht hydratisierten Zustand den Zementleim. Der Zementleim verkittet die Zuschlagkörner im Beton. Das Maß für das Mischungsverhältnis Wasser und Zement ist der Wasserzementwert w/z (Gewichtsverhältnis), der für die Ausbildung der Eigenschaften des erhärteten Zementleims (= Zementstein) wesentlich ist.

Gefüge des Zementsteins - Wasserzementwert

Porenarten im Zementstein und ihre Größenbereiche Porenart Porengrößenbereiche (Porenradien) Nanometer Millimeter nm mm Porenmenge (Portlandzement w/z = 0,5) Vol.-% Gesamtporosität 10 0 bis 10 6 10-6 bis 10 0 46 Luftporen 10 3 bis 10 6 10-3 bis 10 0 20 Kapillarporen 10 1 bis 10 5 10-5 bis 10-1 Schrumpfporen um 10 1 um 10-5 26 Gelporen 10 0 bis 10 1 10-6 bis 10-5

Kapillarporosität- Druckfestigkeit, Wasserdurchlässigkeit