Holzprodukte und Due Diligence

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Transkript:

Holzprodukte und Due Diligence Gliederung - Bereich 2 2.1 Holzprodukte 1 2.1.1 Energetisch genutztes Rohholz 1 2.1.2 Industrie(roh-)holz 4 2.1.3 Schnittholz 5 2.1.4 Holzplatten 6 2.1.5 Zellstoff 8 2.1.6 Papier 9 2.1.7 Quantitativ vermeidbare Außenhandelsstoffströme - Zusammenfassung 11 2.2 Due Diligence & Markt 12 2.2.1 FLEGT und Due Diligence 12 2.2.2 Holzkategorien auf dem Markt 13 2.2.3 Hintergrund zur Due Diligence 15 2.2.4 Wirkung der Due Diligence 15 2.2.5 Die Due Diligence alleine reicht weder aus um Primärwälder zu schützen noch als Klimaschutzinstrument 16 2.2.6 PEFC und FSC trotz Due Diligence? Auf jeden Fall 17 2.2.7 Weltweite Nachhaltigkeit heisst auch Regionalität stärken (Beispiel Schnittolz, Furniere, Sperrholz, Zellstoff) 17 2.2.8 Verzicht auf gefährdete Tropenhölzer ist Schutz der Biodiversität 20 2.2.9 Verzicht auf Holz aus Primärwäldern ist Schutz von Klima- und Biodivers. 21 2.2.10 Primärwaldschutz d. and. Instrumente wie Kohlenstoffhandel, REDD+ 21 2.2.11 HOLZ VON HIER Produkte schützen Klima und Biodiversität 23 Kurzimpressum: HOLZ VON HIER gemeinsam mit Bayerischer Gemeindetag, gefördert von der Oberfrankenstiftung. Dieses Dokument ist Teil einer Info-CD Praxis-Leitfaden klima- und umweltfreundliche nachhaltige Beschaffung mit Holz siehe auch unter www.holz-von-hier.de.

Holzprodukte Holz aus Wäldern wird in unterschiedlichen Produkten global produziert, verarbeitet und gehandelt. Der Handel hat daher auch Einfluss auf die Struktur der Wälder in den unterschiedlichen Weltregionen. Im folgenden Abschnitt werden Produktionsschwerpunkte unterschiedlicher Holzprodukte in globalem Maßstab dargestellt sowie Verbrauch an entsprechenden Produkten und globale Außenhandelswarenströme. Due Diluigence und Markt zum Primärwaldschutz Politische Strategien und Abkommen zum Primärwaldschutz gibt es bisher nur in Ansätzen und gerade die Länder mit noch den meisten Primärwäldern sind bei diesen Abkommen bisher nicht beteiligt. Hier ist erstmals weltweit modellhaft die Europäische Due Diligence ein politisches Instrument um den Anteil an Raubauholz bei Importhölzern zu reduzieren. Derzeit haben wir jedoch alle durch die Produkte die gehandelt, beschafft und gekauft werden, also der Markt, den allergrößten direkten Einfluss auf Primärwaldschutz und damit auch auf Schutz von Klima und Biodiversität. Umweltlabel wie HOLZ VON HIER, Blauer Engel, PEFC und FSC sind optimale Entscheidungshilfen für Kunden, Einkäufer und Beschaffer.

Holzprodukte Holz aus Wäldern wird in unterschiedlichen Produkten global produziert, verarbeitet und gehandelt. Der Handel hat daher auch Einfluss auf die Struktur der Wälder in den unterschiedlichen Weltregionen. Im folgenden Abschnitt werden Produktionsschwerpunkte unterschiedlicher Holzprodukte in globalem Maßstab dargestellt sowie Verbrauch an entsprechenden Produkten und globale Außenhandelswarenströme. Holzprodukte aus Wäldern weltweit Energetisch genutztes Rohholz Global betrachtet Etwa 90% der weltweit als Energielieferant genutzten Biomasse, wird von 2,5 Mrd. Menschen (38% der Weltbevölkerung) in Schwellen-/Entwicklungsländern traditionell als Feuerholz, Holzkohle zum Heizen und Kochen genutzt (WBGU, 2009). Vom jährlichen globalen Holzeinschlag (ca. 4 Mrd. m 3 ), wird die Hälfte als Brennholz genutzt (s.o.). Brennholz und Holzkohle: weltweit Haupt-Biobrennstoff Weltweit werden 1.868 Mio. m 3 Energieholz (Brennholz, Holzkohle) aus den Wäldern weltweit geerntet. Damit wird mehr Rundholz für energetische Zwecke eingeschlagen als für die Industrielle Verarbeitung (1.541 Mio. m 3 ). Die Tabellen 1 und 2 geben einen Überblick über die Produktion (Einschlag) und den Verbrauch von Waldrohholz für energetische Zwecke. In 63 von den 100 Ländern mit den größten Waldflächen (s. auch Teil 5 der CD - Infobox ) wird über 50 % des eingeschlagenen Holzes für die energetische Nutzung verwendet. Dies betrifft vor allem Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika mit Primärwäldern. Das Holz ist oftmals illegal geschlagen, weil die Menschen hier meist gar keine andere Möglichkeit haben, Forstwirtschaft in unserem Sinne nicht kennen oder aber kein Land besitzen. Hier könnte die Weltgemeinschaft sehr gut ansetzen, denn ein Ersatz der üblichen 3-Steine-Herde durch effizientere Lehmherde oder noch besser durch Solarkocher oder einfache aber effiziente Solartechnologie ließe sich hier ein enormer Primärwaldschutz aber auch Klimaschutz erreichen. Welche Bedeutung das haben kann, zeigt der graue Kasten auf der folgenden Seite. Modernisierung der traditionellen Bioenergienutzung stellt einen - 1 -

Holzprodukte in der Bioenergiedebatte wie der entwicklungspolitischen Debatte vernachlässigten Hebel für die weltweite Armutsbekämpfung dar (WBGU, 2009). Aufgrund der Schadstoffbelastung durch die offenen Feuer sterben über 1,5 Mio. Menschen jährlich. Dies ist weltweit der Hauptgrund für die Sterblichkeit von Kleinkindern unter 5 Jahren (WHO, 2007). Primärwaldschutz und Klimaschutz durch Modernisierung traditioneller Bioenergienutzung! Beispiel Kenia (3) : Etwa 50-70% der Kenianer nutzen Holzkohle zum Kochen (in den meisten afrikan. Ländern z. B. in Burundi, Ruanda und Kongo etwa 70-80%). Allein durch die Bevölkerung Kenias werden pro Jahr ca. 23 Mio. Tonnen Holzkohle verbraucht. Meist ist dies illegal eingeschlagenes Holz aus Primärwäldern, in Kenia vielfach aus dem Kongo, weil es hier im Land nur noch wenige Wälder gibt. Der Wirkungsgrad traditioneller Drei-Steine-Herde liegt bei 5-15%, der von Holzkohle bei 4%. Durch einfache Weiterentwicklungen läßt sich der Wirkungsgrad mit Lehmherden auf 40-80% erhöhen und der Verbrauch von Feuerholz halbieren. Bei den 63 Ländern mit den größten Energieholzmengen entspräche das 680 Mio. m 3 Holz jedes Jahr. Auch durch den Einsatz von einfachen Solartechniken und Kleinstbiogasanlagen kann der Brennstoffbedarf drastisch reduziert werden. Daten (3) Bruckner & Strohmeier, Berechnungen anhand von Interviews in Kenia. Bilder: Bild oben. Demonstration eines Parabolspiegel-Solarkochers in Nairobi, bei WWF Ost-Afrika, Base Camp Explorer, Green Belt Movement durch Bruckner und Strohmeier für ein geplantes Primärwaldschutzprojekt von Holz von Hier. Die Tabelle 1 zeigt die 15 Länder mit den weltweit höchsten Rohholzmengen für energetische Zwecke. Besonders fatal ist die Situation in Nigeria, Uganda und Ghana, da hier zudem nur noch wenige Waldflächen vorhanden sind und der Einschlag wahrscheinlich vorwiegend im Primärwald stattfindet. Dies hat bereits heute fatale Konsequenzen für den Wasser- und Bodenhaushalt in Teilen dieser Länder. Aber in der Liste fallen auch andere Länder auf, wie z.b. Frankreich, welches sowohl eine große Menge an Rohholz für energetische Zwecke nutzt als auch zu einem hohen Prozentsatz des Gesamtholzeinschlags. Insgesamt zählen auch verschiedene Industrienationen und Schwellenländer zu den Spitzenreitern Nr. Land / Country Rundholz für Wood fuel Energieholz Produk. Verbr. Anteil am RH- Einschl. Waldfläche [1.000 m 3 ] [%] [1.000 m 2 ] 1 Indien 307.782 307.794 93% 68.434 2 China 196.031 196.043 67% 206.861 3 Brasilien 140.916 40.916 55% 519.522 4 D.R. Kongo 74.315 74.315 94% 154.135 5 Indonesien 65.034 65.033 65% 94.432 6 Nigeria 62.389 62.387 87% 9.041 (!) 7 Russ Föd. 44.700 44.425 25% 809.090 8 USA 43.614 43.515 12% 304.022 9 Mexiko 38.676 38.671 86% 64.802 10 Uganda 38.468 38.468 92% 2.988 (!) 11 Ghana 35.363 35.363 96% 4.950 (!) 12 Frankreich 29.176 28.759 51% 15.954 13 Tansania 22.352 22.352 91% 33.438 14 Vietnam 22.000 22.000 79% 13.797 15 Kenia 21.141 21.141 95% 3.467 (!) Tab. 1: Die 15 Länder weltweit mit der größten mengenmäßigen Produktion an wood fuel. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Die 15 Länder weltweit mit dem größten Anteil an wood fuel am Rundholzeinschlag HvH-Solarkocheraktion in Kenya mt denchefs des WWF Ostafrika Die 15 Länder weltweit mit der größten Mengenmäßigen Produktion von Wood fuel Die Tabelle 2 zeigt die 15 Länder mit dem weltweit höchsten Anteil energetischer Nutzung am Holzeinschlag insgesamt. Hier finden sich keine Industrieländer sondern ausnahmslos Länder in Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, der Karibik, also Länder mit Primärwäldern, die keinem gehören und einem hohen Anteil an Bevölkerung, die aus Armutsgründen auf das Einschlagen von Holz für Kochen und Heizen angewiesen sind. - 2 -

Holzprodukte Nr. Land / Country Rundholz für Wood fuel Energieholz Produktion Verbrauch Anteil am RH- Einschl. Waldfläche [1.000 m 3 ] [1.000 m 3 ] [%] [1.000 m 3 ] 1 Somalia 11.807 11.807 99% 6.747 2 Kambodscha 8.773 8.735 99% 10.094 3 Nicaragua 6.033 6.033 99% 3.114 4 Dominik. R. 895 895 99% 1.972 5 Madagaskar 11.910 11.910 98% 12.553 6 Sierra Leone 5.509 5.509 98% 2.726 7 Guatemala 17.319 17.319 97% 3.657 8 Laos 5.945 5.944 97% 15.751 9 Ghana 35.363 35.363 96% 4.940 10 Kenia 21.141 21.141 95% 3.467 11 Guinea 11.846 11.846 95% 6.544 12 Bhutan 4.723 4.723 95% 3.249 13 D.R. Kongo 74.315 74.315 94% 154.135 14 Benin 6.184 6.184 94% 4.591 15 Liberia 6.503 6.503 94% 4.329 Tab. 2: Die 15 Länder weltweit mit dem größten Anteil an wood fuel an ihren gesamten Rundholzeinschlag. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Fazit: Bio-Energie ist nicht automatisch gut 1. Traditionelle und meist inffiziente Bioenergienutzung in den Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas trägt massiv zur Abholzung von Primärwäldern bei. Um diese Situation zu ändern, müssen diese Länder auch finanziell von entwickelten Ländern mit hohem Bruttosozialprodukt und hohen Umwelt- und Energieverbrauchen unterstützt werden. 2. Auch Bio -treibstoffe (besser Agrartreibstoffe) sind nicht automatisch gut. Für viele Plantagen für Palmöl und Zuckerrohr usw. wurde zuvor Primärwald angeholzt. Die Kohlenstoffbilanz ist verheerend. Die Förderungen diese Marktes sind aus Klimaschutzsicht unangebracht. Darauf weisen heute immer mehr nahmhafte Wissenschaftler hin. 3. In Europa, USA, China etc. kommt es auf gestaltete Bioenergie an. Wenn heute die Energieholznutzung in Deutschen Wäldern bei fast 50% liegt (neueste Studie Manthau, 2012) ist das nicht im Sinne des Klimaschutzes. Denn hier sind langlebige Produkte besser in der Kohlenstoffspeicherbilanz (wie z. B. Holzhäuser, Möbel, Innenaussattungen aus Holz usw.) als kurzlebige wie (Brennholz oder Papier). Energetisch genutztes Rohholz im europäischen Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Energieholzproduktion Europas liegt bei ca. 150 Mio. m 3 und der Verbrauch bei ca. 148 Mio. m 3. Die 15 Waldländer Europas gewinnen aus ihren Wäldern zusammen etwa 89% des Brennholzbedarfes Europas (ca. >133 Mio m 3 ) und verbrauchen 90% (ca. <133 Mio. m 3 ) des Brennholzes (Tab. 3). Die größten Brennholzproduzenten, verbraucher sind Russland, Frankreich, Ukraine, Deutschland, Schweden. In Frankreich und Ukraine ging 2010/11 mehr als 50% des Einschlages ins Brennholz, in Russland offiziell 25%. Den höchsten Anteil an Brennholz am Einschlag in Europa hat offiziell Italien mit 66%. In Deutschland gehen laut offizieller FAO Statistik von 2011 etwa 15% des Einschlages ins Brennholz. Neue Studien von 2012 gehen von einen Anteil von 50% aus (z.b. Manthau). Der Großteil des eingeschlagenen Brennholzes wird auch innerhalb der Länder verbraucht. Die Import- und Exportraten sind in Vergleich mit anderen Produktgruppen (s. später) gering. Nr. Land in Europa Ant. Einschl. Brennholz, Holzkohle [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp. Kons. Europa 149.702 3.183 4.543 148.341 1 Russ Födr. 25% 44.700 0 275 44.425 2 Frankreich 51% 29.176 35 452 28.759 3 Ukraine 56% 9.520 0 814 8.706 4 Deutschl. 15% 8.561 473 144 8.890 5 Schweden 8% 5.900 142 104 5.938 6 Italien 66% 5.673 782 1 6.455 7 Österreich 23% 5.024 267 39 5.252 8 Finnland 9% 4.705 242 7 4.940 9 Rumänien 4.150 3 47 4.106 10 Polen 11% 3.804 3 67 3.740 11 Bulgarien 44% 2.692 5 74 2.623 12 Spanien 25% 2.600 18 153 2.465 13 Ungarn 2.561 84 166 2.479 14 Norwegen 22% 2.253 138 2 2.389 15 Tsch. Rep. 12% 1.880 29 100 1.809 15-Summe 133.199 132.976 % von ges. 89% 90% Tab. 3: Die 15 Länder Europas mit der größten Brennholzproduktion, -verbrauch. Daten FAO Waldbericht, 2011. - 3 -

Holzprodukte Industrie(roh-)holz Global betrachtet industrielles Rohholz. Bilanz Weltregionen: Industrielles Rundholz Dieser Abschnitt behandelt die Mengen an Rohholz, welches für industrielle Zwecke (Schnittholz, Papier, Platten etc.) eingeschlagen und verbraucht wird. Die Weltregionen mit der mit Abstand größten Produktion an Industriellem Rundholz sind Europa und Nord-Amerika (Tab. 5). Weltweit produzieren 15 Länder 75,2% an Industriellem Rundholz und verbrauchen 75,3 % des weltweiten Industrierundholzes. Die meisten dieser Länder verbrauchen auch ähnliche Mengen an industriellen Rohholz, wie sie produzieren, wie Tabelle 4 zeigt. Manche Länder hingegen produzieren deutlich mehr industrielles Rohholz, als sie selbst verbrauchen, sie sind also auf Export angewiesen. Dies trifft vor allem auf Russland, USA und Neuseeland zu. Die Russische Föderation z.b. produziert etwa 30% mehr industrielles Rundholz als sie selbst verbraucht. Die tatsächlichen Exporte belaufen sich auf 36,8 Mio. m 3. Die USA exportieren 10,2 Mio. m 3 und Neuseeland 6,7 Mio. m 3. Auf der anderen Seite gibt es einige Länder mit einem erheblich höheren Verbrauch als der inländischen Produktion entspricht. Als Weltregion betrifft dies Asien im Gegensatz zu nahezu allen anderen Weltregionen. An Ländern liegen hier vor allem China (> 37 Mio. m³ Mehrbedarf) und Finnland (> 12 Mio. m³ Mehrbedarf) vorne (siehe Tabelle 4). Sie sind also vor allem auf Importe angewiesen. Nr. Land Industrie-Rundholz Ant. Einschl. Produkt. Verbrau. [1.000 m 3 ] [%] Zertif. Waldfläche an gesamt. [1.000 m 3 ] 1 USA 336.895 328.125 88% 30.937 2 Russ. Föd. 136.700 100.202 75% >9.856 3 Kanada 132.232 134.001 99% 122.117 4 Brasilien 115.390 115.303 45% 4.325 5 China 95.819 133.176 33% 440 6 Schweden 64.900 69.332 92% 17.152 7 Deutschl. 46.806 45.524 85% 7.770 8 Finnland 45.965 58.628 91% 22.154 9 Indonesien 35.551 34.986 35% 740 10 Polen 30.470 31.969 89% 6.580 11 Frankreich 28.366 27.207 49% 4.145 12 Australien 27.083 26.020 78% 6.280 13 Indien 23.192 24.946 7% 0 14 Neuseel. 20.214 13.536 100% 673 15 Südafrika 19.867 19.654 50% 1.665 Tab. 4: Die 15 Länder weltweit mit dem größten Industrie- Rundholz-Einschlag. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Während bei den voranstehend genannten Ländern die Notwendigkeit von Exporten bzw. Importen gegeben ist, decken sich bei den meisten Ländern Produktion und Verbrauch, ein Außenhandel wäre hier quantiativ nicht notwendig. Dennoch ist gerade Europa die Weltregion mit den größten Außenhandelsströmen an industriellem Rohholz weltweit. Die Tabelle 5 zeigt einen Vergleich nach Weltregionen. auffällig ist hierbei, dass Europa Außenhandelswarenströme aufweist, die weit über dem rechnerischen Bedarf (Überproduktion) liegt. Der Vergleich solcher quantitativ vermeidbaren Warenströme wird auf den folgenden Seiten zusammenfassend behandelt. Weltregionen Industr. Rundholz Produk. Import Export Kons. [1.000 m 3 ] Afrika 72.059 754 3.449 69.365 Asien 244.515 55.212 7.926 291.801 Europa 507.442 57.383 76.723 488.103 N.Amerika 475.552 6.213 13.048 468.717 L.Amerika 188.666 106 4.615 184.159 Karibik 1.359 170 1 1.529 Ozeanien 52.378 17 11.290 41.104 Summe 1.541.971 1.544.778 Tab. 5: Produktion und Verbrauch sowie Außenhandel an industriellem Rohholz nach Weltregionen. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. - 4 -

Holzprodukte Industrielles Rohholz im Europa Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Produktion von industriellem Rundholz in Europa (Der FAO Waldbericht schließt hier Gesamtrussland mit ein) liegt bei ca. 507 Mio. m 3 und der Verbrauch bei 488 Mio. m 3. Die 15 Waldländer Europas produzieren zusammen etwa 89% des industriellen Rohholzeinschlages in Europa und verbrauchen 82% davon selbst für Schnittholz, Holzhalbaren, Zellstoff und anderes (Tab. 6). Die vier größten Produzenten für Industrielles Rohholz sind (1) Russland, (2) Schweden, (3) Deutschland, (4) Finnland. Die vier größten Konsumenten für Industrielles Rohholz sind (1) Russland, (2) Schweden, (3) Finnland (4) Deutschland. Der mit Abstand bedeutendste Exporteur von industriellem Rohholz ist Russland. Etwa 27% des Einschlages an industriellem Rundholz geht in den Export, nach innerhalb und außerhalb Europas. Nr. Land in Europa Ant. Einschl. Rundholz für die Industrie [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp. Kons. Europa 507.422 57.383 76.723 488.103 1 Rus.Föd. 75% 136.700 286 36.784 100.202 2 Schwed. 92% 64.900 6.781 2.349 69.332 3 Dt. 85% 46.806 5.758 7.040 45.524 4 Finnland 91% 45.965 13.371 710 58.626 5 Polen 89% 30.470 1.868 369 31.969 6 Frankr. 49% 28.366 2.346 3.505 27.207 7 Österr. 77% 16.772 7.550 974 23.480 8 Spanien 85% 14.427 2.860 1.014 16.273 9 TschRep 88% 14.307 751 1.906 13.152 10 Portugal 94% 10.266 521 1.345 9.442 11 Rumän. 9.517 212 210 9.519 12 Slowakei 8.714 750 2.192 7.272 13 Norweg. 88% 8.071 1.808 897 8.981 14 Lettland 93% 8.207 566 3.193 5.581 15 England 93% 7.867 491 727 7.631 15-Sum. 450.355 45.919 63.215 413.059 % v.ges. 89% 80% 82% 85% Tab. 6: Die 15 Länder Europas mit der größten Industrieholzproduktion und ihrem jeweiligen Verbrauch. Daten FAO Waldbericht, 2011. Quantitativ vermeidbare Stoffströme Definition: Bei den folgenden Berechnungen für industrielles Rohholz wie auch die übrigen dargestellten Sortimente wird nicht bewertet, ob eine Produktion, die über das hinaus geht, was in der eigenen Weltregion verbraucht wird, nötig ist oder nicht. Es wird lediglich ermittelt, was bei gegenwärtiger Produktion und Verbrauch sowie gegebenen Außenhandelsstoffströmen in der gleichen Produktgruppe, mengenmmäßig nicht erforderlich ist und somit unnötige Klimabelastungen durch vermeidbare Transporte zwischen den Weltregionen verursacht. Als quantitativ erforderlicher Außenhandel einer Weltregion (oder Land) werden diejenigen Mengen bezeichnet, die aus Produktion minus Verbrauch (Konsumption) entstehen und entweder (a) einem Überschuss entsprechen, welcher Export bedingt oder (b) einem Defizit, das Import bedingt. Als quantitativ vermeidbarer Außenhandel einer Weltregion (oder Land) werden diejenigen Mengen bezeichnet, die sich aus den aktuellen Außenhandelsstoffströmen (Import + Export) abzüglich der quantitativ erforderlichen Außenhandelsmenge ergeben. Nr. Land Rundholz für die Industrie [1.000 m 3 ] Über-Produk tion [P-K] Mehrbedarf [K-P] quantitativ vermeidb. Außenhand. 1 Russ. Föd. 36.498-572 2 Schweden - 4.432 4.698 3 Deutsch. 1.282-11.516 4 Finnland - 12.661 1.420 5 Polen 1.499 738 6 Frankreich 1.159-4.692 7 Österreich - 6.576 1.948 8 Spanien - 1.846 2.028 9 Tsch. Rep. 1.155-1.502 10 Portugal 882-984 11 Rumänien - 2 420 12 Slowakei 1.442-1.500 13 Norwegen - 910 1.795 14 Lettland 2.626-1.133 15 England 236-982 Tab. 7: Quantitativ vermeidbare Stoffströme der 15 Länder Europas mit der größten Industrieholzproduktion. Eigene Berechnungen auf der Basis der Daten FAO Waldbericht, 2011. - 5 -

Holzprodukte Die größte Über- Produktion, also größere Produktion inländischer Verbrauch, an industriellem Rundholz hat mit Abstand Russland. Den größten Mehrbedarf, also größeren Verbrauch, als inländische Produktion, an industriellem Rundholz hat Finnland, gefolgt von Österreich auf Platz 2 und Schweden. Deutschland hat die europaweit mit Abstand größten vermeidbaren Außenhandelswarenströme (und damit auch Transporte) in der Produktgruppe Industrielles Rundholz. Schnittholz Global betrachtet Schnittholz heimischer Sägewerke: top in Preis, Qualität, Leistung Laut FAO Weltwaldbericht (2011) werden weltweit 400,3 Millionen m 3 Schnittholz produziert und 390,6 Millionen m 3 Schnittholz verbraucht. Die Weltregionen mit der größten Produktion an Schnittholz sind Europa und Nord Amerika, jedoch gleich gefolgt von Asien (Tab. 8). Weltregionen Schnittholz Produk. Import Export Kons. [1.000 m 3 ] Afrika 8.412 4.862 1.307 11.967 Asien 88.202 25.319 5.174 108.347 Europa 136.552 46.939 72.866 110.625 N.Amerk. 117.231 27.367 27.986 116.612 L. Amer. 39.897 543 6.456 33.984 Karibik 334 624 2 956 Ozeanien 9.617 711 2.250 8.079 Summe 400.245 390.570 Tab. 8: Schnittholzproduktion und Verbrauch nach Weltregionen. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Über-Produktion von Schnittholz auf der Ebene von Weltregionen findet vor allem in Europa und Latein- Amerika statt. An Ländern rangieren hier vor allem Kanada mit 19,1 Mio. m³, die Russische Förderation mit 15,2 Mio. m 3 und Schweden mit 11,6 Mio m³ auf den ersten Plätzen. Mehrbedarf gibt es auf der Eben der Weltregionen vor allem in Asien. Auf Länderebene rangieren hier vor allem USA mit 18,4 m³, China mit 7,8 Mio m³ und Japan mit 6,4 Mio. m³ auf den ersten Rängen. Die 15 Länder mit der größten Produktion an Schnittholz 72% des weltweiten Schnittholzes und verbrauchen gleichzeitig 69% des weltweiten Schnittholzes. Nr. Land Schnittholz Produktion [1.000 m 3 ] Verbrauch Welt 400.246 390.570 1 USA 72.869 91.303 2 Kanada 41.548 19.083 3 China 29.311 37.119 4 Brasilien 24.987 22.988 5 Deutschland 23.060 16.435 6 Russ. Föderation 21.618 6.383 7 Schweden 17.601 5.976 8 Indien 14.789 14.797 9 Japan 10.884 17.363 10 Österreich 10.835 5.277 11 Finnland 9.881 4.357 12 Frankreich 9.690 12.606 13 Chile 7.306 3.991 14 Türkei 6.175 6.814 15 Australien 5.064 5.262 Tab. 9: Die 15 Länder weltweit mit der größten Schnittholz- Produktion. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Schnittholz im Europa Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Produktion von Schnittholz in Europa liegt bei ca. 137 Mio. m 3, der Verbrauch bei ca. 111 Mio. m 3. Die 15 Länder Europas mit der größten Schnittholzproduktion produzieren zusammen etwa 88% der industriellen Schnittholzes in Europa und verbrauchen 72% davon selbst (Tab. 10). Die größten Produzenten für Schnittholz sind (1) Deutschland, (2) Russland, (3) Schweden, (4) Österreich und (5) Finnland. Etwa 68% der - 5 -

Holzprodukte Europäischen Schnittholzproduktion wird von diesen Ländern bestritten. Die vier größten Konsumenten für Schnittholz in Europa sind (1) Deutschland, (2) Frankreich, (3) England und (4) Russland. Nr. Land in Europa Schnittholz [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp Kons. Europa 136.552 46.939 72.866 110.625 1 Deutschl. 23.060 6.303 12.928 16.435 2 Russ Föder. 21.618 23 15.258 6.383 3 Schweden 17.601 381 12.006 5.976 4 Österreich 10.835 1.638 7.196 5.277 5 Finnland 9.881 468 5.992 4.357 6 Frankreich 9.690 3.992 1.077 12.606 7 Tsch. Rep. 4.636 554 1.960 3.230 8 Rumänien 3.794 49 1.910 1.033 9 Polen 3.786 918 481 4.222 10 Spanien 3.142 2.446 240 5.347 11 England 2.815 5.886 222 8.479 12 Lettland 2.545 232 1.544 1.232 13 Ukraine 2.467 12 1.475 1.004 14 Weißrußl. 2.458 116 1.197 1.377 15 Norwegen 2.228 936 416 2.747 15-Summe 120.556 79.705 % an ges. 88% 72% Tab. 10: Die 15 Länder Europas mit der größten Schnittholzproduktion. Daten FAO Waldbericht, 2011. Nr. Land in Europa Schnittholz [1.000 m 3 ] Über- Produktion [P-K] Mehrbedarf [K-P] quantitativ vermeidbarer Außenhandel [(I+E) - (P-K)] 1 Deutschl. 6.625-12.606 2 Russ Föder. 15.235-46 3 Schweden 11.625-762 4 Österreich 5.558-3.276 5 Finnland 5.524-936 6 Frankreich - 2.916 2.153 7 Tsch. Rep. 1.406-1.108 8 Rumänien 1.861-98 9 Polen - 436 963 10 Spanien - 2.205 481 11 England - 5.664 444 12 Lettland 1.313-463 13 Ukraine 1.463-24 14 Weißrußl. 1.081-232 15 Norwegen - 519 833 Summe: Die 15 24.425 Tab. 11: Die vermeidbaren Stoffströme der 15 Länder Europas mit der größten Schnittholzproduktion. Eigene Berechnungen auf der Basis der Daten des FAO Waldbericht, 2011. Holzplatten Global betrachtet Quantitativ vermeidbare Warenströme Die größte Über- Produktion beim Schnittholz haben Russische Förderation und Schweden. Den größte Mehrbedarf beim Schnittholz haben Österreich und Frankreich. Deutschland hat die europaweit mit Abstand größten vermeidbaren Warenströme und damit auch Transporte an Schnittholz (Tab. 11). Die vermeidbaren Stoffströme der 15 größten Produktionsländer in Europa liegen bei ca. 24 Mio. m 3 Schnittholz, etwa 52% (!) davon bei Deutschland. Plattenwerkstoffe Laut FAO Weltwaldbericht (2011) werden weltweit 268,8 Millionen m 3 Holz basierte Plattenwerkstoffe produziert und 263,7 Millionen m 3 verarbeitet. Die 3 Weltregionen mit der größten Produktion an Holzplatten sind Asien, Europa und Nord Amerika (Tab. 12). Weltweit produzieren 15 Länder 80% der Holzbaasierten Plattenwerkstoffe und sie verbrauchen auch 75% diese Holzplatten (Tab. 13). - 6 -

Holzprodukte Weltregionen Holz-Platten Produk. Import Export Kons. [1.000 m 3 ] Afrika 2.962 1.019 574 3.407 Asien 120.935 19.796 24.838 115.893 Europa 77.484 36.291 36.992 76.783 N. Amerika 48.194 13.969 8.703 53.461 Lat. Amer. 15.346 1.198 5.892 10.552 Karibik 151 335 1 485 Ozeanien 3.715 649 1.342 3.022 Summe 284.133 263.603 Tab. 12: Produktion und Verbrauch von Holzplattenwerkstoffen nach Weltregionen. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Eine Über -Produktion bei hohen Exporten aber kaum oder verhältnismässig wenig Importen von Holzplatten findet vor allem Asien und Latein-Amerika statt. Auf Länderebene rangieren hier vor allem China mit 7,6 Mio. m 3, Polen mit 6,2 Mio. m³ und Malaysia mit 5,4 Mio. m³ auf den ersten Plätzen. Ein Mehrbedarf bei hohen Importen, aber kaum Exporten besteht vor allem in Nord-Amerika. Hier ist es vor allem die USA mit 6,7 Mio m³ Mehrbedarf. Nr. Land Holzplatten Produkt. [1.000 m 3 ] Verbrauch Welt 268.788 263.702 1 China 79.947 72.329 2 USA 35.576 42.274 3 Deutschland 14.674 11.175 4 Malaysia 13.054 7.573 5 Kanada 12.220 9.756 6 Russ Föder. 10.665 10.039 7 Brasilien 8.611 8.017 8 Polen 8.124 1.887 9 Frankreich 6.168 5.373 10 Türkei 5.614 5.766 11 Italien 5.136 6.709 12 Japan 4.609 9.223 13 Indonesien 4.332 1.659 14 Spanien 3.853 2.952 15 Indien 2.592 2.653 Tab. 13: Die 15 Länder weltweit mit der größten Holzplatten- Produktion. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Plattenwerkstoffe im Europa Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Produktion von Holzplatten in Europa liegt bei ca. 78 Mio. m 3 und der Verbrauch bei ca. 77 Mio. m 3. Die 15 Länder Europas mit der größten Produktion an Holzplatten produzieren zusammen etwa 86% der gesamten Holzplatten in Europa und verbrauchen 72% davon selbst (Tab. 14). Die größten Produzenten für Holzplatten sind (1) Deutschland (Nr.1), (2) Russland, (3) Polen, (4) Frankreich und (5) Italien. Die fünf größten Konsumenten für Holzplatten in Europa sind (1) Deutschland, (2) Russland, (3) Italien, (4) England und (5) Frankreich. Nr. Land in Europa Holzplatten [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp. Kons. Europa 77.484 36.291 36.992 76.783 1 Deutschland 14.674 5.284 8.783 11.175 2 Russ Föder. 10.665 1.594 2.220 10.039 3 Polen 8.124 1.887 2.275 1.887 4 Frankreich 6.168 2.271 3.065 5.373 5 Italien 5.136 2.570 997 6.709 6 Spanien 3.853 1.333 2.234 2.952 7 Österreich 3.713 725 3.079 1.359 8 England 3.140 3.390 520 6.010 9 Belgien 2.295 1.740 2.404 1.631 10 Ukraine 2.029 676 491 2.214 11 Rumänien 1.914 1.794 862 2.849 12 Finnland 1.715 411 1.287 839 13 Tsch. Rep. 1.681 688 1.164 1.205 14 Portugal 1.347 597 984 960 15 Griechenl. 918 367 71 1.214 15-Summe 66.454 55.202 Tab. 14: Die 15 Länder Europas mit der größten Holzplattenproduktion. Daten FAO Waldbericht, 2011. Quantitativ vermeidbare Stoffströme Deutschland hat die europaweit mit Abstand größten vermeidbaren Stoffströme und so auch Transporte bei Plattenwerkstoffen (Tab. 15). Die vermeidbaren Stoffströme der 15 größten Produktionsländer Europas liegen bei ca. 33 Mio. m 3 Holzplatten, 32% davon Deutschland. Die größte Über- Produktion beim Platten haben Polen (6,2 Mio. m 3 ), Deutschland (3,5 Mio. m³), Österreich (2,9 Mio. m³). - 7 -

Holzprodukte Den größten Mehrbedarf an Platten haben England mit 2,9 Mio m³ und Italien mit 1,6 Mio. m³. Nr. Land in Europa Über- Produktion [P-K] Holzplatten [1.000 m 3 ] Mehrbedarf [K-P] quantitativ vermeidbarer Außenhandel [(I+E) - (P-K)] 1 Deutschl. 3.499-10.568 2 Russ Föder. 626-3.188 3 Polen 389-3.773 4 Frankreich 795-4.571 5 Italien - 1.573 1.994 6 Spanien 901-2.666 7 Österreich 2.354-1.450 8 England - 2.870 1.040 9 Belgien 664-3.480 10 Ukraine - 185 982 11 Rumänien - 935 1.721 12 Finnland 876-822 13 Tsch. Rep. 476-1.376 14 Portugal 387-1.194 15 Griechenl. - 296 142 Summe- 15 33.119 Tab. 15: Die vermeidbaren Stoffströme der 15 Länder Europas mit der größten Holzplattenproduktion. Daten FAO Waldbericht, 2011. Zellstoff Global betrachtet Weltweit werden etwa 193 Millionen m 3 Zellstoff für Papier produziert und etwa 191 Millionen m 3 verbraucht. Die 3 Weltregionen mit der größten Produktion an Zellstoff sind (1) Nord Amerika, (2) Europa, und (3) Asien (Tab. 16). Weltregionen Zellstoff Produk. Import Export Kons. [1.000 m 3 ] Afrika 2.632 515 437 2.710 Asien 44.289 17.556 3.102 58.743 Europa 50.337 18.336 14.598 54.114 N. Amerika 72.994 7.202 16.191 64.005 Lat. Amer. 20.313 1.085 11.903 9.295 Karibik 1 9 0 10 Ozeanien 2.741 384 801 2.324 Sum 15 193.307 191.201 Tab. 16: Zellstoffproduktion, -verbrauch und -außenhandel nach Weltregionen. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Eine Über-Produktion bei hohen Exporten aber kaum oder verhältnismässig wenig Importen von Zellstoff findet auf der Ebene der Weltregionen vor allem in Nord-Amerika und Latein-Amerika statt. Auf Länderebene rangieren hier vor allem Kanada mit 9 Mio. m³, Brasilien mit 6,7 Mio. m³ und Chile mit 4 Mio. m³ Zellstoff auf den ersten Plätzen. Ein Mehrbedarf bei hohen Importen aber kaum Exporten besteht vor allem in Asien und Europa. Auf Länderebene rangieren hier vor allem China mit 9,6 Mio. m³, Deutschland mit 3,8 Mio. m³ und Frankreich mit 1,2 Mio. m³ vorne. Weltweit stellen die 15 Länder mit der größten Zellstoffproduktion 86% des Zellstoffs her und verbrauchen 83% des weltweiten Zellstoffes (Tab. 17). Nr. Land Zellstoff Produktion [1.000 m 3 ] Verbrauch Welt 193.146 191.201 1 USA 52.244 51.017 2 China 20.506 30.168 3 Kanada 20.406 11.399 4 Brasilien 12.697 5.971 5 Finnland 12.087 10.257 6 Schweden 10.060 9.098 7 Japan 10.706 12.447 8 Russ. Föder. 7.003 5.208 9 Indonesien 5.282 3.473 10 Chile 4.981 933 11 Indien 4.048 4.459 12 Deutschl. 2.909 6.794 13 Spanien 2.878 2.965 14 Frankreich 2.220 3.568 15 Norwegen 2.099 1.653 Tab. 17: Die 15 Länder weltweit mit der größten Zellstoff-Produktion. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Zellstoff im Europa Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Produktion von Zellstoff in Europa liegt bei ca. 50 Mio. m 3 und der Verbrauch bei ca. 54 Mio. m 3. Die 15 Spitzenreiter Europas produzieren zusammen etwa 98% des Zellstoffes in Europa und verbrauchen 95% davon selbst (Tab. 18). Die größten Produzenten für Zellstoff sind (1) Finnland, (2) Schweden und (3) Russland. - 8 -

Holzprodukte Die größten Verbraucher von Zellstoff in Europa sind (1) Finnland, (2) Schweden und (3) Deutschland. Nr. Land in Europa Zellstoff für Papier [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp. Kons. Europa 50.377 18.336 14.598 54.114 1 Finnland 12.087 396 2.226 10.257 2 Schweden 12.060 450 3.415 9.098 3 Russ. Föderat. 7.003 80 1.875 5.208 4 Deutschland 2.909 4.887 1.002 6.794 5 Spanien 2.878 981 894 2.965 6 Frankreich 2.220 1.972 624 3.568 7 Norwegen 2.099 44 490 1.653 8 Portugal 2.022 139 945 1.216 9 Österreich 1.715 674 272 2.117 10 Polen 1.151 648 33 1.766 11 Belgien 920 737 1.337 320 12 Tsch. Rep. 702 178 351 529 13 Slowakei 693 157 130 720 14 Italien 664 3.210 45 3.828 15 England 277 1.216 9 1.483 15-Summe 49.400 51.522 % an ges. 98% 95% Tab. 18: Die 15 Länder Europas mit der größten Zellstoffproduktion, -verbrauch. Daten FAO Waldbericht, 2011. Nr. Land in Europa Über- Produktion [P-K] Zellstoff für Papier [1.000 m 3 ] Mehrbedarf [K-P] quantitativ vermeidb. Außenhandel 1 Finnland 1.830-792 2 Schweden 2.962-903 3 Russ Föder. 1.795-160 4 Deutschl. - 3.885 2.004 5 Spanien - 87 1.788 6 Frankreich - 1.348 1.248 7 Norwegen 446-88 8 Portugal 806-278 9 Österreich - 402 544 10 Polen - 615 66 11 Belgien 600-1.474 12 Tsch. Rep. 173-356 13 Slowakei - 27 260 14 Italien - 3.164 91 15 England - 1.206 19 Summe: Die 15 10.071 Tab. 19: Die vermeidbaren Stoffströme der 15 Länder Europas mit der gr. Zellstoffproduktion. Daten FAO Waldbericht, 2011. Papier Global betrachtet Laut FAO Weltwaldbericht (2011) werden weltweit 389,2 Millionen m 3 Papier produziert und 388,7 Millionen m 3 verbraucht. Die 3 Weltregionen mit der größten Produktion an Papier sind (1) Asien, (2) Europa und (3) Nord-Amerika (Tab. 20). Zellstoff Quantitativ vermeidbare Stoffströme Deutschland hat die europaweit größten vermeidbaren Stoffströme und damit auch Transporte beim Zellstoff (Tab. 19). Die größte Über- Produktion beim Zellstoff haben (1) Schweden, (3) Finnland, (3) Russland. Den größten Mehrbedarf beim Zellstoff haben (1) Deutschland und (2) Italien. Papier Produk. Import Export Kons. [1.000 m 3 ] Afrika 4.285 3.604 1.153 6.737 Asien 153.251 22.555 15.296 160.510 Europa 112.719 59.126 69.405 102.440 N. Amerika 101.108 20.282 24.442 96.949 Lat. Amer. 14.295 6.664 3.725 17.234 Karibik 166 542 6 703 Ozeanien 3.412 2.023 1.292 4.143 Sum 15 389.236 388.716 Tab. 20: Papierproduktion, -verbrauch und Außenhandel nach Weltregionen. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Eine Über-Produktion bei hohen Exporten aber kaum oder verhältnismässig wenig Importen von Papier findet vor allem in Europa und Nord Ameri- - 9 -

Holzprodukte ka statt. Auf Länderebene rangieren hier vor allem Finnland mit 11,3 Mio. m³, Schweden mit 9,6 Mio. m³ und Kanada mit 9,4 Mio. m³ Papier auf den ersten Plätzen. Ein Mehrbedarf bei hohen Importen aber kaum Exporten besteht vor allem in Asien und Latein-Amerika. Auf Länderebene rangieren hier vor allem USA und Italien mit jew. 1,7 Mio. m³ und Italien mit 1,6 Mio. m³ auf den ersten Plätzen. Weltweit produzieren die 15 Länder mit der größten Papiperproduktion 84% des weltweiten Papiers und sie verbrauchen auch 75% des weltweiten Papiers (Tab. 21). Nr. Land Papier Welt Produktion [1.000 m 3 ] Verbrauch 1 China 83.685 84.223 2 USA 80.178 81.882 3 Japan 28.360 28.280 4 Deutschl. 22.842 20.727 5 Kanada 15.789 6.414 6 Finnland 13.549 2.195 7 Schweden 12.557 2.962 8 Rep. Korea 10.642 8.771 9 Italien 9.467 11.125 10 Frankreich 9.420 10.632 11 Brasilien 8.977 7.654 12 Indonesien 7.777 4.603 13 Russ Föder. 7.700 6.544 14 Indien 7.600 8.961 15 Spanien 6.605 7.741 Tab. 21: Die 15 Länder weltweit mit dem größten Anteil an Papierproduktion an ihrem gesamten Rundholzeinschlag. Daten FAO Weltwaldbericht 2011. Papierproduktion im Europa weiten Vergleich Produktion, Konsumption, Import, Export Die Produktion von Papier in Europa liegt bei ca. 113 Mio. m 3 und der Verbrauch bei ca. 102 Mio. m 3. Die 15 Spitzenreiter Europas produzieren zusammen etwa 94% des Papiers in Europa und verbrauchen 88% davon selbst (Tab. 22). Die größten Produzenten für Papier sind (1) Deutschland, (2) Finnland, (3) Schweden, (4) Italien, (5) Frankreich. Die größten Verbraucher von Papier in Europa sind (1) Deutschland, (2) England, (3) Italien, (4) Frankreich, (5) Spanien. Nr. Land in Europa Papier u.a. [1.000 m 3 ] Prod. Imp. Exp. Kons. Europa 112.719 59.126 69.405 102.440 1 Deutschland 22.842 11.139 13.254 20.727 2 Finland 13.549 497 11.852 2.195 3 Schweden 12.557 985 10.580 2.962 4 Italien 9.467 5.048 3.389 11.125 5 Frankreich 9.420 6.144 4.932 10.632 6 Russ Föderat. 7.700 1.478 2.634 6.544 7 Spanien 6.605 3.997 2.860 7.741 8 Österreich 5.153 1.284 4.278 2.158 9 England 4.983 7.297 898 11.382 10 Polen 3.044 2.843 1.496 4.391 11 Niederlande 2.977 3.413 2.374 4.016 12 Belgien 2.006 4.134 3.390 2.750 13 Norwegen 1.900 484 1.643 741 14 Schweiz 1.698 973 823 1.848 15 Portugal 1.669 778 1.284 1.163 15-Summe 105.570 90.375 % an ges. 94% 88% Tab. 22: Die 15 Länder Europas mit der größten Papierproduktion, -verbrauch. Daten FAO Waldbericht, 2011. Deutschland hat die europaweit mit Abstand höchsten vermeidbaren Stoffströme und damit auch Transporte beim Papier (Tab. 23). Die vermeidbaren Stoffströme der 15 größten Produktionsländer in Europa liegen bei ca. 74 Mio. m 3 Zellstoff, alleine 30% davon durch Deutschland. Umweltfreundliche Büros: Umwelt-/Recycling Papier, digitales Büro - 10 -

Holzprodukte Quantitativ vermeidbare Stoffströme Nr. Land in Europa Über-Produktion [P-K] Papier u.a. [1.000 m 3 ] Mehrbedarf K-P] quantitativ vermeidbarer Außenhandel [(I+E) - (P-K)] 1 Deutschl. 2.115-22.278 2 Finland 11.354-995 3 Schweden 9.595-1.970 4 Italien - 1.658 6.779 5 Frankreich - 1.212 9.864 6 Russ Födr. 1.156-2.965 7 Spanien - 1.136 5.721 8 Österreich 2.995-2.567 9 England - 6.399 1.796 10 Polen - 1.347 2.992 11 Niederl. - 1.039 4.748 12 Belgien - 744 6.780 13 Norwegen 1.159-968 14 Schweiz - 150 1.646 15 Portugal 506-1.556 Summe: Die 15 73.635 Fazit Der allergrößte Teil der außenhandelsbedingten Warenströme Deutschlands wäre quantitativ vermeidbar. Deutschland verursacht durch vermeidbaren Außenhandel enorme Mengen an Warenströmen und damit klimabelastenden Transporten. In allen Produktsparten rangiert Deutschland hier auf dem ersten Platz. Deutschland ist im Durchschnitt für etwa ein Frittel aller vermeidbaren außenhandelsbedingten Warenstöme aller europäischen Länder verantwortlich. Das bietet ein enormes Potenzial für Schließung von Stoffkreisläufen. Tab. 23: Die vermeidbaren Stoffströme der 15 Länder Europas mit der größten Papierproduktion. Daten FAO Waldbericht, 2011. Quantitativ vermeidbare Außenhandelsstoffströme - Zusammenfassung Die Tabelle 24 stellt nochmals die Mengen an Warenströmen zusammen, die durch deutschen Außenhandel verursacht werden (Spalte 2). Wiedergegeben ist auch, welche Mengen hiervon quantitativ vermeidbar wären, da sie nicht durch Überproduktion oder Unterversorgung bedingt sind (Spalte 3). Produkt Industrielles Rohholz Außen- handels- Warenströme [Mio. m³] davon vermeidbar (!) [Mio. m³] Rang in Europa x % der vermeidbaren Stoffströme d. europ. Länder 12.798 11.516 1 32 Schnittholz 19.231 12.606 1 52 Platten 14.067 10.568 1 27 Zellstoff 5.889 2.004 1 20 Papier 25.393 22.278 1 30 Tab. 24: Die vermeidbaren Stoffströme unterschiedliche Produktgruppen durch deutschen Außenhandel. Daten FAO Waldbericht, 2011. - 11 -

Due Diligence & Markt Handelabkommen regeln illegale Importe, aber der Markt hat letztlich den größten Effekte für Primärwaldschutz und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen. Der globale Holzmarkt hat elementaren Einfluss auf die Wälder weltweit - ihre Nutzung, ihre Bewahrung oder ihre Zerstörung. Hier werden Ansätze für eine nachhaltige Nutzung von Holz vorgestellt und Zusammenhänge mit dem Holzmarkt und globalen Warenströmen aufgezeigt. Handelsabkommen und Markt für den Primärwaldschutz nutzen FLEGT und Due Diligence Bislang beschränken sich internationale Strategien zum Schutz von Primärwäldern und Biodiversität vor allem auf internationale Abkommen zur Eindämmung illegalen Holzhandels wie FLEGT. Illegaler Holzeinschlag ist ein weltweit gravierendes Problem und kann in manchen Ländern bis über 80% des gesamten Einschlages ausmachen (WWF, 2009). Die Europäische Union hat deshalb 2003 den»flegt Action Plan«in Gang gesetzt, der den illegalen Holzeinschlag bekämpfen soll. FLEGT wird deshalb ab 2013 durch die neue Due Diligence Verordnung der EU ergänzt (vgl. Bereich 2). Die Due Diligence ist eine der drei Säulen des internationalen FLEGT-Prozesses. Dieser hat zum Ziel, illegal geschlagenes und gehandeltes Holz in der EU zu verhindern oder zu reduzieren. Das basiert auf den Säulen a) VPA - freiwilliger Partnerschaften zwischen wichtigen Ursprungsländern für Holz und der EU zur Eindämmung illegalen Holzes, b) der Förderung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung von Holz und c) Selbstverpflichtungen der Industrie und der Marktteilnehmer (Due Diligence). Hier wird im folgenden die Due Diligence näher beleuchtet. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass z. B. in Deutschland so nur 3% des illegalen Holzhandels verhindert werden können. Hierzu zählt auch das Abkommen über den Verbot des Handels mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (CITES). Es wird hier häufig kritisiert, dass nur ein Teil der tatsächlich international gefährdeten Arten in den Anhängen nach CITES enthalten sind. Deswegen weist Holz von Hier in seiner Kommunikationsstrategie auch auf die Liste der weltweit gefährdeten Holzarten gemäß der anerkannten internationalen Umweltorganisation IUCN hin. Und es ist zu bedenken, dass FLEGT nur die illegal geschlagenen Holzimporte in die EU betrachtet. Das bedeutet nicht automatisch, dass der Rest des Holzes der in die EU importiert wird automatisch nachhaltiges oder klimafreundliches Holz ist. Dies wird im folgenden etwas näher erläutert. - 12 -

Due Diligence Holzkategorien auf dem Markt (1) Illegales-Holz & Black-Box-Holz Illegales-Holz = entgegen jeweiliger Landesgesetze geschlagenes und gegen nationale sowie internationale Gesetze gehandeltes Holz. Mit illegalem Holz ist Holz gemeint, das nicht im Einklang mit den anwendbaren nationalen Gesetzen des Ursprungslandes geschlagen worden ist. Die Definition darüber, was illegal ist, obliegt dem Ursprungsland selbst. Wenn es z. B. keine nationalen Gesetze gibt, die eine bestimmte Art der Waldbewirtschaftung vorschreiben, verstößt z. B. Kahlschlag nicht gegen nationales Gesetz und ist somit konform mit den Anforderungen der FLEGT- Regelung. Illegales Holz ist oft Holz, das in ausgewiesenen Naturschutzgebieten geschlagen wurde. Illegales Holz drückt die Holzpreise weltweit um 7-16% (WWF, 2009). Umweltorganisationen kritisieren, dass die FLEGT-Regelung bisher nur 3% des illegal geschlagenen und importierten Holzes in die EU erfassen würde, z.b. weil mit wichtigen Herkunfts- und Transitländern keine Verhandlungen (VPA) stattfinden oder geplant sind. Die Due Dilligence soll mit ihrem Inkrafttreten 2013 sicherstellen, dass generell, unabhängig vom Herkunftsland, kein illegales Holz mehr in die EU gelangt. (2) Black-Box-Holz»Black-Box-Holz«(*) = legal aber dennoch nicht nachhaltig eingeschlagenes Holz. Dieses Segment ist ein großes Segment an importiertem Holz in die EU und bildet zugleich die große Dunkelziffer zwischen den deklarierten Umweltwirkungen und dem, was an Auswirkungen auf die Ökosysteme tatsächlich auftritt. Legal in die EU importiertes Holz, ist nicht automatisch gleich zu setzen mit nachhaltig, ökologisch, umwelt-/klimaverträglichem Holz. Beispielsweise kann Holz eingeführt werden, welches konform mit nationalen Gesetzen in Primärwäldern geschlagen wurde, von Holzfirmen, die dafür legal erworbene Konzessionen haben. Dieses Holz gilt auch unter FLEGT nicht als problematisch, macht aber einen großen Teil der Importe in die EU und Deutschland aus. Tab. 25 zeigt den illegalen Holzeinschlag der wichtigsten Importländer von Tropenholz in die EU. Die Prozentzahlen können in grober Näherung, ohne Dokumente die das Gegenteil nachweisen, auch als Wahrscheinlichkeit für illegales Holz aus diesen Ländern für die Due Diligence angesehen werden. Anteil illegaler Holzeinschlag Osteuropa, Nordasien, Balkan VPA System Russland (1,2) 27-50% (1) Tadschikistan (3) 20-30% (1) Bosnien-Herzegovina (4) 80% (1) Serbien-Montenegro (5) 5-50% (1) Albanien (3) 81% (1) Neue EU Mitglieder Estland (1) 50% (1) Lettland (1) 20% (1) Bulgarien (6) (ind. Einschlag) 40% (1) Slowakei (6) 10% (1) West- und Zentralafrika Kamerun (7) 50% (4) Gabun (8) 70% (3) Nigeria (8) 60% (1) Guyana (9) 50% (3) Benin (7) 80-90% (1) Mosambik (7) 50% (1) Zentral Afrik. Republik, Gahna, Liberia, Republik Kongo (Brazzaville), Côte d Ivoire, Sierra Leone k.a. (geschätzt sehr hoch, vgl. Biodiversitätsverluste, Red List IUCN, vgl. Berichte UNEP) Côte d Ivoire, Sierra Leone (2) Südostasien und China Birma (8) 50% (1) China (10) (d. Importe) 32% (1) Indonesien (7) (d. Importe) 73% (4) Kambodscha (7) 94% (2) Laos (8) 45% (2) Malaysia (11) 12% (3) Papua Neu Guinea (10) 70% (2) Philippinen (12) 46% (1) Süd Korea (12) 30% (1) Taiwan (12) (d. Importe) 45% (1) Thailand (8) (d. Importe) 40% (2) Vietnam (8) (d. Importe) 20-40% (3) Myanmar/Burma (2) Lateinamerika Brasilien (13) 47% (1) Bolivien (7) 80-90% (2) Kolumbien (7) 42% (2) Peru (14) 80% (2) Ecuador (7) 70% (2) Mexiko (15) 70% (1) Nicaragua (7) 50% (1) Honduras (7) 75-85% (3) Guatemala k.a. (geschätzt sehr hoch, vgl. Biodiversitätsverluste, Red List IUCN) (4) (2) * kein offizieller Begriff, Bezeichnung von HOLZ VON HIER für dieses Segment - 13 -

Due Diligence Tab. 25: (I) Anteil illegaler Holzeinschlag der wichtigsten Importländer in die EU: Wahrscheinlichkeit für illegales Holz in Produkten aus den genannten Ländern ohne Nachweis. (A) Anteil illegaler Holzeinschlag der wichtigsten Importländer (Daten aus WWF, 2009 mit (1) Taiga Rescue Network, 2005; (2) Forest Trends, 2006; (3) SAVCOR, 2005; (4) EUFOR, 2006; (5) UNECE/FAO, 2004; (6) WWF, 2004; (7) OECD, 2007; (8) BFH, 2006; (9) Rainforest Res. Dev. Center, 2004; (10) Seneca Creek, WIR, 2004; (11) Aus. Inst. F. Crimin., 2008; (12) WWF, 2005; (13) Imazon, 2003; (14) Peruvian Env. Law Society, 2003; (15) FAO, 2003. (II) VPA-Länder / VPA-Systeme. (1) ROT: Länder bisher ohne jeglichen Bezug zu Due Diligence oder VPA. ORANGE: (2) VPA-System in der ersten Informationsphase an die Länder, ob diese Länder zu VPA Ländern werden ist völlig unklar. (3) GELB: VPA-System in der Verhandlungsphase, ob eine Umsetzung erfolgt ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr unklar bzw. unsicher. (4) HELLGELB: VPA-System in der Entwirklungsphase, d.h. noch nicht umgesetzt oder kontrolliert. (5) VPA Länder: also Länder mit umgesetzten und kontrollierten VPA-Systemen: bisher keine. VPA Infos: http://www.euflegt.efi.int/portal/home/vpa_countries/ (3) Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft Holz, das nach Landesgesetzen in nachhaltig bewirtschafteten Forsten eingeschlagen wurde und nach internationalen/nationalen Gesetzen gehandelt wurde.»alte-nachhaltigkeitswälder«in Ländern mit nachhaltigen Waldgesetzen Nach der allgemeinen forstlichen Definition für Nachhaltigkeit, bedeutet dies zunächst grundlegend, dass jährlich nicht mehr Holz entnommen wird, als nachwächst. Dies gilt prinzipiell für neue Plantagen genauso wie für»alte-nachhaltigkeitswälder«wie z.b. in Deutschland oder Österreich, die seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet werden, deren Biodiversitätsindex und CO 2 -Speicherstatus aber deutlich höher ist. Hier gibt es weltweit diverse Siegel die nachhaltige Waldwirtschaft bescheinigen. Die bekanntesten und sichersten sind die weltweit operierenden Label PEFC und FSC. Einige EU Länder wie Deutschland haben >70% (meist PEFC) ihrer Wälder mit diesen Labeln zertifiziert. Insgesamt sind innerhalb der EU etwa 12% der Wälder so zertifiziert (Broschüre, www.holzvon.hier.de). In den Ländern mit den größten verbliebenen Primärwaldflächen (Asien, Afrika, Südamerika) ist der Anteil der mit diesen Labeln zertifizierten Waldflächen jedoch unter <1-3%. Sie können dort bisher, rein flächenmäßig, noch wenig zum Primärwaldschutz beitragen. Forst-Zertifiziertes Importholz in die EU In Amerika sind 30%, Asien 3%, Lateinamerika 2% und Afrika 0,5% der Wälder nach PEFC bzw. FSC zertifiziert. Der Importanteil an so zertifiertem Holz aus Asien, Afrika und Lateinamerika, also aus Ländern mit Tropischen Primärwäldern, in die EU ist noch sehr gering. Da aber gerade in diesen Regionen die Regenwaldzerstörung immer noch rapide voranschreitet, kann die Zertifizierung der Waldwirtschaft alleine die Vernichtung tropischer Primärwälder nicht aufhalten. (4) Holz der kurzen Wege im gesamten Stoffstrom von Produkten aus nachhaltiger Forstwirtschaft: HOLZ VON HIER Holz von Hier ist der Ansicht, der beste und nachhaltigste Schutz von Umwelt, Klima und Biodiversität ist die Minimierung der Emissionen von Anfang an, also 1.) in Vorketten (in einem möglichst weiten Bilanzraum), 2.) bei der Produktion und letztlich 3.) bei der Entsorgung/Recycling/Wiederverwertung von Produkten. Hierdurch wird die Rohstoffeffizienz optimiert. Wichtig ist dabei von Beginn an auf möglichst kurze Wege im Stoffstrom, Energiesparen und Vermeidung der Verwendung von Rohstoffen, die potenziell umwelt- und klimaschädlich gewonnen wurden, zu achten. Holz von Hier setzt sich für eine Vermeidung von gefährdeten Holzarten und Ersatz durch heimische Alternativen ein, um so den Nutzungsdruck auf die letzten Primärwälder zu reduzieren. Holz von Hier heist Holz der kurzen Wege im gesamten Stoffstrom von Prrdukten mit Holz aus aus nachhaltiger Waldwirtschaft. HOLZ VON HIER schliest systemimmanent Holz weltweit gefährdeter Baumarten nach der red list von IUCN aus und ebenso wie Holz tropischen und borealen Primärwäldern. HOLZ VON HIER ist Due Diligence konform Holz von Hier wurde mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt entwickelt, ist aber prinzipiell EU weit anwendbar. Der Nachweis Holz von Hier eignet sich dabei prinzipiell als Nachweissystem im Rahmen der Due Diligence Verpflichtung. - 14 -

Due Diligence Holz von Hier und der Aspekt»Information«(Art. 66, Ziff. 1a EU-Verordnung 995-2010) Der Nachweis von Holz von Hier dokumentiert im Zertifikat alle unter der Due Diligence geforderten Informationen zu: Holzart, Menge, Produkt, Land des Holzeinschlages, Lieferant, Empfänger sowie auch die akkumulierten Kilometer, gibt also auch Hinweise auf die regionale Spezifizierung. Für unter Holz von Hier zertifizierte Produkte reicht nach bisherigem Stand in der EU das Zertifkat Holz von Hier als Nachweis der Einhaltung der Due Diligence aus. Holz von Hier und der Aspekt Risikobewertung (Art. 66, Ziff. 1b EU-Verordnung 995-2010) Rundholz, das in Deutschland, Österreich, Schweiz oder Ländern mit ähnlich strengen Waldgesetzen innerhalb der EU geschlagen wurde, geht man nach heutigem Stand davon aus, dass das Risiko illegalen Holzeinschlages minimal ist. Hier reicht ein Nachweis der Herkunft des Rundholzes aus dem jeweiligen Land. Dies ist durch ein Zertifikat nach Holz von Hier gewährleistet, so dass nach jetzigem Stand keine weiteren Nachweise erforderlich sind. Da Holz von Hier die gesamte Stoffstromkette innerhalb kurzer Transporte aneinander bindet, gewährleistet ein Holz von Hier Zertifikat diese Herkunft auch für weiter verarbeitete Produkte wie Schnittholz, Halbwaren, Endprodukte. Eine Vermarktung von (gemäß CITES und IUCN) international gefährdeten Holzarten bzw. Holzarten aus Ländern, die ein hohes Risiko illegalen Einschlages bergen, ist unter Holz von Hier grundsätzlich und systemimmanent ausgeschlossen. Somit stellt Holz von Hier einen Ausschluss dieses Risikos dar (Liste dieser Holzarten bzw. Länder unter www.holz-von-hier.de). Holz von Hier zertifizierte Produkte können systemimmanent gar nicht über tausende von Kilometern innerhalb der Chain of Custody transportiert worden sein. Das Risiko des illegalen Einschlages durch unübersichtliche Lieferketten in der Produktion ist bei Holz von Hier praktisch ausgeschlossen. Holz von Hier verfolgt den Weg des Holzes im Stoffstrom nach. Holz von Hier und Aspekt Risikominderungsverfahren (Art. 66, Ziff. 1c EU-Verordnung 995-2010) Produkte eines Betriebes, die unter Holz von Hier zertifiziert sind, sind Due Diligence konform und benötigen keinen anderen Nachweis. Hintergrund zur Due Diligence Die drei Maßnahmensäulen des FLEGT Prozesses und damit auch der Due Diligence gegen Importe von Illegalem Holz im die EU sind: 1. Die Schließung von (freiwilligen) Übereinkommen mit holzproduzierenden Ländern (VPA s Voluntary Partnership Agreements), dass kein Import von Holz in die EU aus solchen Ländern erfolgt, wenn nicht dokumentiert ist, dass das Holz im Einklang mit den nationalen Gesetzten geschlagen worden ist. Die Partnerländer sollen entsprechende Dokumente und Nachweissysteme entwickeln oder vorlegen bzw. für jede Holzlieferung bereit halten, archivieren und für Kontrollen öffnen. 2. Die EU-Länder werden aufgefordert, in der öffentlichen Beschaffung nur Holz vorzusehen, das legal geschlagen und gehandelt wurde. 3. Ergänzende Maßnahmen, hierzu zählt die»due Diligence Regelung«. Diese hat den Status einer Sorgfalts-Selbstverpflichtung der Marktteilnehmer. Das heisst Unternehmen müssen selbst dafür Sorge tragen, dass das von ihm erstmalig im Binnenmarkt in Verkehr gebrachte Holz nicht aus unsicheren Quellen oder aus Raubbau stammt. Dies kann erfolgen, indem das Unternehmen selbst ein Nachweissystem entwickelt oder indem es sich eines existierenden Zertifizierungssystems bedient. Ab März 2013 ist die Verordnung normativ und alle Unternehmen, die Holzprodukte erstmals innerhalb der EU auf den Markt bringen, müssen die Due Diligence Regelung erfüllen. Hierzu müssen jedoch bis Mitte 2012 noch EU-Durchführungsregelungen entwickelt werden die die Details festlegen. Wirkung der Due Diligence Was muss nachgewiesen werden? Im Rahmen der Due Diligence muss nachgewiesen werden, dass angemessene Maßnahmen angewandt wurden, um das Risiko zu minimieren, dass Holz aus illegalem Einschlag im EU Binnenmarkt in Verkehr gebracht wird. Der Akteuer muss nicht für jedes Stück Holz oder jedes Produkt den Beweis erbringen, dass es legal geschlagen wurde. Betroffenes Holz Von der Due Diligence-Regelung ist Holz als Roh- - 15 -