Predigt für Sonntag, den 11. Mai 2014, Jubilate, Evangelische Bergkirche Wiesbaden

Ähnliche Dokumente
BIBEL. Die Kurzfassung. Pattloch

Predigt zur Predigtreihe Schöpfung Die Krone der Schöpfung Der Mensch. Pfarrerin Britta Bongartz, am 15. Juli 2012

Die Erschaffung der Welt. Gen 1,1-2,4a

"Das Staunen ist der Anfang des Glaubens" - Predigt über 1. Mose 1,1-4a.26-31; 2,1-4a von Christoph Dinkel

Die Erschaffung der Welt


OSTERNACHT A ERSTE LESUNG. DIE ERSCHAFFUNG DER WELT (Genesis 1,1-2,2)

Der Sonntag ist ein Segen Ein Gottesdienst zum Sonntagsthema

Pädagogisches Handeln in der Kirche

Gottesdienst in einfacher Sprache zur Schöpfungsgeschichte (mit Taufe) Zu den Bildern auf der großen Mauer vor der Erlöserkirche in Iserlohn

Männer und Frauen: Wer sind wir?

Leben geschenkt Predigt zu 1 Mose 2,4b-9.15 (15. So n Trin, )

Pädagogisches Handeln in der Kirche

HGM Hubert Grass Ministries

26. November 2014 Universität Zürich. Dr.med. Timo Rimner Christen an den Hochschulen

Himmlische Perspektiven. Semestereröffnungsgottesdienst - Sommersemester Johann Sebastian Bach ( ) Dorische Toccata

Lukas 11,1-2. Ein beispielhaftes Gebet Ein Gebetsrahmen

Evangelische Messe anlässlich der Segnung von N.N. und N.N. am. Zu den mit * gekennzeichneten Teilen des Gottesdienstes steht die Gemeinde

(021) Predigt: Markus 4,26-29 (Sexagesimä; III)

Tipps für s Leben. Newsletter Nr. 071 für den Monat Januar Heinz Trompeter - Seminare - info@heinz-trompeter.

SPIRITUELLER TAGESEINSTIEG 6. Mai Von Gerhard Cieslak, Leipzig

Und der Friede Gottes, der größer ist als all unsere Vernunft, bewahre deine Hoffnung, festige deinen Glauben und mach uns in der Liebe stark.

SCHAUEN BETEN DANKEN. Ein kleines Gebetbuch. Unser Leben hat ein Ende. Gott, wir möchten verstehen: Unser Leben hat ein Ende.

Copyright: Sven Fockner

Wer dem Geringen Gewalt tut,...

irdischen Pilgerschaft in die Herrlichkeit der Auferstehung folgen, wo sie nun mit ihm am Herzen des Vaters ruht.

Gut ist's, dem HERRN zu danken, und deinem Namen zu lobsingen, du Höchster am Morgen deine Gnade zu verkünden und in den Nächten deine Treue.

Gebete für das Kirchenjahr, aus: Leicht gesagt! (Gidion/Arnold/Martinsen)

Gottesdienst am Sonntag, den in der Ev. Kirche Tägerwilen. Thema: Unter dem Schirm Gottes (Psalm 91)

Segensprüche und Gebete für Kinder

Es gibt Fragen, die sich im Kreis drehen.

(Anlage 5 Ablaufplan) Luther-Kirche Schöpfungsgeschichte Gottesdienst für Menschen mit Demenz am 5. April 2010, Uhr

2. Sonntag nach dem Christfest 3. Januar Johannes 5, Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wasser heißt: Leben Familiengottesdienst über die Bedeutung des Wassers

aufzunehmen, damit die Kirche aufblüht und kraftvoll ihrer Vollendung in Gottes Herrlichkeit entgegenwächst. Amen.

JESUS unser LICHT, unsere SONNE. Dankmesse 27. April St. Vincentius Till

Impressionen der Morgenandachten Geh aus mein Herz und suche Freud

Arbeit dankbare Verwaltung

Predigt zu Gen. 8, Liebe Konfirmanden, liebe Gemeinde,

Gebete von Anton Rotzetter

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Weihnachtsfest 2013 im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München

Keine Aufforderung zur Kindersegnung Segen im Alten Testament

Jesus Christus, das Licht Gottes, das unsere Finsternis erhellt

«Ich will wissen, was ich glaube!»

Titel GL Ö-Lied Form. Lobet den Herren alle, die ihn ehren (L) 81 (ö) Lied. Behutsam leise nimmst du fort (L) 82 Lied

Jahreslosungen seit 1930

Sonntag, was hat das mit mir zu tun?

Biblische Sätze, die sich als Taufspruch eignen:

Datum: Erasmus+ Name: There s something new under the sun. Lösungsblatt. Die Astronomie: Die Wissenschaft der Himmelskörper und des Weltalls.

REFORMIERTE EUCHARISTIE nach Zwinglis Liturgie von 1525

HEILIGER ARNOLD JANSSEN, Priester, Ordensgründer Hochfest

Wir Ernten was wir sähen. Gutes Essen

1. Mose 2, 4b n. Trin. Wir alle sehen häufig fern. Vor allem dann wenn es besondere Ereignisse in der Welt gibt, schalten wir das

Weitere Sprüche und Erklärungen finden Sie unter Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. 1 Mose 12,2

(Pfarrer Dr. Kurt Reuber, 1943) für ein gutes Leben mit Gott. Tipps und Texte für Erwachsene Zusammengestellt von Helge Korell

wunderbarste Liebesbrief

Predigt des Erzbischofs Friedrich Kardinal Wetter bei der Eucharistiefeier und Segnung der Ehepaare am 30. September 2007 im Mariendom zu Freising

Zehn Gebote Die Geschichte

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter beim Jubiläumsgottesdienst 1200 Jahre Götting am 26. Juli 2009 in Götting-St.

Evangelische Kirchengemeinde Weidenau

Matthäus 28, Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

Predigt von Pastor Detlef Albrecht am 3. Sonntag nach Trinitatis ( ) in St. Andreas Hildesheim

BIBLISCHE GESCHICHTEN

Predigt für die Osterzeit (Rogate) Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

Lasst uns zunächst Gottes Kunstwerk betrachten: Seine, unsere Welt Ihrer ganzen Pracht, wenn wir jetzt singen:

Bibelsprüche zur Taufe

2. Predigt im Rahmen der Vater-Unser- Reihe vom 31. Juli 2011 Geheiligt werde dein Name

Mit Engeln Jahresbeginn 4

Gottesdienst zum Jahresthema am 1. Advent 2010

44.Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. (Psalm 121,3)

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.

ERSTE LESUNG Sach 9, 9-10 SIEHE, DEIN KÖNIG KOMMT ZU DIR; ER IST DEMÜTIG

Liedpredigt am 2. Weihnachtstag 2014 zu EG 56

HGM Hubert Grass Ministries

(039) Predigt: Lukas 11,5-13 (Rogate; III)

FÜRBITTEN. 2. Guter Gott, schenke den Täuflingen Menschen die ihren Glauben stärken, für sie da sind und Verständnis für sie haben.

Predigt über Psalm 148 zum Chorjubiläum Oktober 2008

Predigt für einen Sonntag in der Trinitatiszeit (20.)

Schleifen. Prägedruck Druckfarben: Gold, Silber, Schwarz, vor allem für dunkle Schleifen K 23 K 24

Predigt am in der Hoffnungskirche Pankow Berlin

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das

Arbeitsblatt 7: Verbindung nach oben zum 10. Textabschnitt

Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geiste sei mit euch allen. Amen.

32. Sonntag im Jahreskreis A 9. November 2014

Er steht für Versöhnung ein Ein PLO-Scharfschütze wird Gottes Visitenkarte. Datum: , Autor: Daniel Gerber, Quelle: Livenet.

Predigt am 5. Sonntag nach Trinitatis (20. Juli 2014) Predigttext: 2. Thessalonicher 3,1-5

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Liebe Adventsgemeinde!

Gentechnik ist weder gut noch böse. Sie gibt uns neue

Einführungsgottesdienst der neuen Ministranten am

Predigt (Apg 2,42-47) zum Thema Wozu brauche ich Kirche :

Predigt über Joh 16,5-15, Pfingstsonntag, den

Impulsvortrag: Der göttliche Funke im irdischen Erfolg

Wie könnte Paulus also uns schreiben? Ich versuche es einmal:

BERUFEN UM IN DEINER HERRLICHKEIT ZU LEBEN

Leitbild 2. Auflage 2010 Kirche im Prisma Alle Rechte vorbehalten

Gleichwohl: Auf Dauer geht es nur, den ersten Teil des Satzes von der Nächstenliebe zu leben, wenn

Die Quelle des Glaubens

PREDIGT 1. Joh 4, 7-12 Gnade sei mit Euch von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Transkript:

Predigt für Sonntag, den 11. Mai 2014, Jubilate, Evangelische Bergkirche Wiesbaden Seite 1 / 14 Predigttext: 1. Mose 1, 1-4, 26-31, 1. Mose 2, 1-4 ********** Kanzelgruß: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit Euch allen! Amen. (Die Schöpfung) 1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war.... 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Seite 2 / 14 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. 1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte. 4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden. Liebe Gemeinde, die Schöpfungsgeschichte vom Beginn der Bibel, die wir in Auszügen als Predigttext gehört haben, ist in unserer Zeit etwas in Verruf geraten, als naiv, kindlich, nicht mehr haltbar, unter Umständen schlichtweg als falsch. Das glaube ich persönlich nicht.

Ich halte die Erzählung über die Entstehung der Erde und des Universums im Gegenteil für genial gut. Seite 3 / 14 Die Schöpfungsgeschichte wurde vor zweieinhalb- bis dreitausend Jahren niedergeschrieben und sicherlich Jahrhunderte bis Jahrtausende vorher erzählt und nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Bedenkt man den Stand der wissenschaftliche Erkenntnis zu dieser Zeit im Vergleich zu heute, so würde ich sagen, dass die Schöpfungsgeschichte aus dem 1. Buch Mose schon sehr nahe an der aktuellen Ansicht über die Entstehung der Erde ist. Nach dem Urknall entstanden das Universum, die Planeten und Sterne und auch die Erde. Um es biblisch auszudrücken, Gott schuf Himmel und Erde.

Danach entstanden die Sonnen, die Licht ausstrahlten. Seite 4 / 14 Und als Gott das Licht von der Finsternis schied, fing die Erde an zu rotieren, so dass Tag und Nacht entstanden. Nur durch die Erdrotation ist es einigermaßen gleichbleibend warm auf der Erde. Ohne die Drehung der Erde, wäre es auf einer Seite glühend heiß und auf der anderen Seite extrem kalt. Eine Leben, wie wir es kennen, wäre unmöglich. Danach entstand die Atmosphäre um die Erde. Bei Mose wird sie Feste und Himmel genannt. Anschließend entstanden die Ozeane und das Festland. Das ist nicht anderes, wie die Wasser, die zu Meeren wurden und das Trockene wird Erde genannt.

In der Schöpfungsgeschichte entstehen nun zunächst die Vegetation auf der Erde, die Sterne, Sonne und Mond und erst danach das Leben in den Ozeanen. Seite 5 / 14 Erdgeschichtlich hat sich, so viel ich weiß, das Leben zuerst in den Ozeanen, im Wasser entwickelt und hat sich später erst auch auf dem Festland ausgebreitet. Sonne und Mond dürften schon früher entstanden sein, mit den anderen Sternen und Planeten. Und nach Tag und Nacht, Himmel und Erde, Ozeanen und Kontinenten, Pflanzen und Tieren schuf Gott den Mensch. Erdgeschichtlich und evolutionsbiologisch ist dagegen überhaupt nichts zu sagen. Wenn wir bedenken, welches Wissen zur Entstehungszeit der Schöpfungsgeschichte den Menschen zur Verfügung stand, so kann ich es nur noch einmal genial gut nennen, wie nahe die Schöpfungsgeschichte dem aktuellem Wissen über die Erdentstehung kommt.

Die Frage des Zeitraumes ist nicht erst seit Albert Einsteins Relativitätstheorien relativ. Seite 6 / 14 Auch die Bibel spricht davon, dass tausend Jahre bei uns Menschen bei Gott wie ein Tag sind. Die sechs Tage von denen die Schöpfungsgeschichte spricht, nehme ich also nicht wörtlich. Weil es meines Erachtens nicht um ein Wörtlich-Nehmen geht, sondern um ein Richtig-Verstehen. Verstehen wollen, birgt die Gefahr unterschiedlicher Interpretationen in sich. Dieses Problem lässt sich aber auch nicht dadurch lösen, dass man alles nur wörtlich nehmen will. Dies ist auch nur eine Form des Verstehen-Wollens. Das Wörtlich-Nehmen führt bei fundamentalistischer Auslegung zu eigenartigen gedanklichen Konstrukten, u. a. wird bei Teilen im Kreationismus der Entstehungstag der Erde auf eine konkretes Datum genau errechnet.

Dieses Ergebnis steht im krassen Widerspruch zu Erkenntnissen der Geologie und der Evolutionsbiologie. Seite 7 / 14 Die Evolutionsbiologie Darwins wird häufig gegen Gott als Schöpfer der Welt vorgebracht. Was meines Erachtens nicht greift. Denn Gott hat ja nicht aufgehört die Welt zu formen. Er hat die Welt ja nicht verlassen, als er den Menschen geschaffen und die Schöpfung vollendet hatte. Gott ist immer noch gegenwärtig und er formt die Welt auch heute noch. Wie er dies tut, das versuchen wir Menschen zu erforschen und zu erkennen. Jede neue wissenschaftliche Erkenntnis ist deshalb für mich nie ein Beweis gegen Gott, sondern immer ein weiterer Punkt zum Beweis seiner Genialität.

Es gibt, glaube ich noch keinen Wissenschaftler, der ein Naturgesetz geschaffen hat. Seite 8 / 14 Wir Menschen habe es immer nur herausgefunden und entdeckt. --- 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,... 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Wir sind alle Gottes Geschöpfe. Alle Menschen sind ein Abbild Gottes, egal ob Mann oder Frau, ob jung oder alt, ob dumm oder klug, ob krank oder gesund, ob schwarz oder weiß, ob schön oder nicht, ob arm oder reich, ob behindert oder nicht, ob ehrlich oder nicht, ob Opfer oder Straftäter, ob Herrscher oder Beherrschter, ob Ausländer oder Inländer, ob Flüchtling oder Einheimischer.

Es gibt vor Gott keinen Unterschied, zwischen den Menschen. Seite 9 / 14 Gott beurteilt alle Menschen ausschließlich danach, ob sie ihm nachfolgen oder nicht. Die Gleichheit aller Menschen vor dem göttlichen Gericht ist das Vorbild und der Anspruch der auch für alle menschlichen Gerichtsbarkeiten gilt. Dieses Gleichheitsprinzip ist darüber hinaus auch eine der Voraussetzungen für unsere demokratische Staatsform. Die Gottes Ebenbildlichkeit ist der Grund für die uneingeschränkte Würde eines jeden Menschen. Die Würde des Menschen ist Gott gegeben. Sie ist deshalb mehr als ein Menschenrecht, was Menschen anderen Menschen gewähren.

Die Menschenwürde des Anderen, des Nächsten ist für Menschen nicht verfügbar. Seite 10 / 14 Ein auf dem christlichen Menschenbild aufbauendes Staatswesen ist deshalb verpflichtet die Würde aller Menschen zu achten und zu schützen. In unserem Grundgesetz steht deshalb in Artikel 1, Absatz 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt. - Wie schön! - --- 2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte. Vor zweieinhalb- bis dreitausend Jahren waren die Menschen schon Ackerbauern und Viehzüchter. Sie kannten die natürlichen Zyklen. Jahreszeiten und der Mondzyklus war ihnen schon bekannt.

Das Wissen über zeitliche Zyklen war wichtig für ihr Überleben als Bauern und Nomaden. Seite 11 / 14 Sieben Tage sind nun ein Viertel eines Mondzyklus. Die Natur ist ein stetiges Blühen und Welken, Wachsen und Absterben. Es ist ein immer wiederkehrender Rhythmus, stetige Wiederholung. Es ist wie in der Musik, Rhythmus und Takt - Wiederholung und Variation. Auch unser menschlicher Geist braucht Rhythmus zwischen Anforderung und Entspannung, zwischen Anstrengung und Erholung, zwischen Konzentration und Ablenkung, zwischen Aktivität und Ruhe.

Und dabei sind Entspannung, Erholung, Ablenkung und Ruhe genauso wichtig um etwas zu erreichen, wie Anforderung, Anstrengung, Konzentration und Aktivität. Seite 12 / 14 Dieser Typus von hyperaktiven Aktionisten, die meinen durch ein immer schneller, höher, weiter, würden sie glücklich werden, tun mir im Grunde genommen leid. Sie sind nicht anderes als Hamster in einem Laufrad, denen ein Köder vor der Nasen hängt, den sie aber doch nie erreichen. In der technischen Entwicklung war es lange so, dass Maschinen dazu dienten dem Menschen die Arbeit zu erleichtern. Die Maschinen waren für die Menschen da.

Mittlerweile ist es so, dass der Mensch sich an die Laufzeiten der Maschinen anzupassen hat. Seite 13 / 14 Die Aushöhlung der Sonntagsruhe, des arbeitsfreien Sonntages setzte sich, soweit ich mich erinnere, vor ca. 20 Jahren durch. Die Sonn- und Feiertagsruhe wird inzwischen schon öffentlichem Hohn und Spott preisgegeben. Außer Kirchen und Gewerkschaften haben dies wenige kritisiert, auch nicht Psychiater und Psychologen. Das psychische Erkrankungen und Störungen signifikant zugenommen haben, wird die einen freuen, die anderen können sich bestätigt fühlen. Auch der menschliche Geist braucht Rhythmus, wach sein und schlafen, Aktivität und Ruhe.

Aus der Ruhe (!) --- Pause --- entsteht Neues, Innovatives, Geniales. Seite 14 / 14 In der Antike wurde dies bei den Griechen von der Muse geküsst werden genannt. Die Bibel spricht davon, dass der Herr es den Seinen im Schlaf gibt. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. **********