Hypnobirthing was steckt hinter der Geburt ohne Schmerzen?

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Transkript:

Hypnobirthing was steckt hinter der Geburt ohne Schmerzen? Artikel von Anja Woertge 04. November 2017 Sirenen heulen, Blaulicht leuchtet in einen grell erleuchteten Krankenhausflur hinein. Hektisch werden die Glastüren aufgestoßen, Ärzte eilen herbei, eine Frau wird auf einer Trage hineingeschoben, sie schwitzt, ihr Gesicht ist schmerzverzerrt. So oder so ähnlich könnte die Szene einer Geburt starten, wie wir sie aus Serien wie Emergency Room oder Grey's Anatomy kennen. Horrorgeburten, unendliche Schmerzen, Nahtoderfahrungen: Das Bild, das die Medien von Geburten zeichnen, lässt uns oft staunen, dass überhaupt noch Frauen bereit sind, sich der Herausforderung des Gebärens zu stellen. Und dennoch erleben wir gerade ein Geburtenhoch, wie es es in Deutschland seit Langem nicht gegeben hat. Die hohe Geburtenrate ist eigentlich etwas Schönes. Doch sie hat auch ihre Kehrseite: Die Geburtsstationen sind überfüllt, es gibt zu wenig Ärzte und Hebammen. Die Folge: Oft fühlen sich Frauen bei der Geburt gehetzt, abgefertigt und alleingelassen. Und auch die Menge der Kaiserschnitte und Not-Kaiserschnitte wächst. Die natürliche Geburt Schon in den 30er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts kritisierte der Londoner Gynäkologe Dr. Grantly Dick-Read die Art der Geburtenabfertigung in den Krankenhäusern und setzte sich für eine natürliche Geburt ohne Narkotika ein. Er löste damals eine Bewegung aus, die von vielen Kollegen kritisiert wurde, aber auch viele Anhänger fand. In seinen Studien, unter anderem bei Naturvölkern in Südafrika, stellte er fest, dass der Gemütszustand der Frauen den Ablauf der Geburt stark beeinflusst. Seine Theorie: Angst und Unwissenheit sind die schlimmsten Feinde der natürlichen Entbindung. Eine gute Vorbereitung der Frau, die ihr die aktive Mitarbeit an der Geburt ermöglicht, ist unverzichtbar. Er entwickelte systematische, gymnastische Entspannungs- und Lockerungsübungen und setzte auf die Aufklärung der Frauen, um ihnen die Angst vor der Geburt zu nehmen. Hypnobirthing In den 1980er Jahren setzte die Amerikanerin Marie F. Mongan diese Gedanken fort und prägte mit ihrem gleichnamigen Buch den Begriff Hypnobirthing als Bezeichnung für eine Art der Geburtsvorbereitung, in der die Frau lernt, ihren Körper besser zu verstehen und zu beherrschen. Wenn es nicht heißt 'Die Frau hat gut entbunden', sondern 'Der Arzt hat gut entbunden', stehen wir vor einem grundlegenden Problem, erklärt Susanne Löffl (Hypnobirthing- Expertin)....

Susanne bietet in ihrer Praxis in München Hypnobirthing-Kurse, vorgeburtliche Bindungsförderung, Hypnosetherapie und Familienaufstellung an. Für sie sind wir auch heute, fast ein Jahrhundert nach Dr. Grantly Dick-Reads Erkenntnissen, noch zu weit von der selbstbestimmten Geburt der Frau entfernt. Sie ist eine Anhängerin der Lehren von Frédérick Leboyer, dem Vater der sanften Geburt, der sich schon in den Siebziger Jahren für ein Umdenken in der Geburtsbegleitung einsetzte. Susanne selbst hat ihre Kinder zuhause zur Welt gebracht und ist bis heute sehr dankbar für diese Erfahrung. Für sie ist die Überlegung, die Geburt in ein Krankenhaus zu verlegen also ein Haus, in dem Krankheiten behandelt werden nicht stimmig. Bei einer Geburt entsteht Leben, sagt sie, Das sollte etwas Positives sein. Früher befand sich eine Frau 'in freudiger Erwartung', heute sind Schwangerschaft und Geburt zu sehr mit Ängsten vor Risiken und Komplikationen belegt. Susanne glaubt nicht, dass die Geburt ursprünglich als ein schmerzhaftes Erlebnis vorgesehen ist. Sie ist sicher, dass wir durch einen positiveren Umgang mit dem Thema Geburt und mit einer guten Vorbereitung der Frauen ein schöneres Geburtserlebnis herbeiführen können. Was genau ist Hypnobirthing? Wer glaubt, beim Hypnobirthing würde Hypnose als Alternative zur Narkose eingesetzt, irrt. Im Gegenteil: Das Ziel ist nicht die Betäubung der Gebärenden, sondern der selbstbestimmtere Umgang mit der Geburt. Aber auch die Fähigkeit, sich selbst in eine Art bewussten Trancezustand zu versetzen. Bei dieser alternativen Form der Geburtsvorbereitung setzen sich die Frauen sowohl mit den körperlichen, als auch mit den mentalen Aspekten des Gebärens auseinander. Es geht um bestimmte Entspannungs-, Atem-, Visualisierungs- und Vertiefungstechniken, die den Frauen helfen, aktiv und selbstbestimmt auf den Verlauf ihrer Geburt einzuwirken. Es geht darum loszulassen und sich einzulassen auf die Vorgänge in unserem Körper. (Hervorhebung GreenBirth) Dabei helfen Bücher, Hörbücher, Übungen und Kurse. Diese bestehen bei Susanne aus drei bis vier Paaren, die während der Schwangerschaft vier Mal zu ihr kommen. Die Frauen kommen meist mit ihrem Partner, manchmal ist auch die beste Freundin dabei. Es ist nicht egal, wie wir geboren werden, heißt der Titel eines Buchs von Michael Odent, einem Schüler Leboyers. Er vertritt die Meinung, dass die Art, wie wir zur Welt kommen, Einfluss auf unser Leben und unsere Psyche hat. Hypnobirthing soll den Frauen helfen, angstfrei, ganz idealerweise sogar schmerzfrei zu gebären. Die Geburt soll nicht von vornherein als traumatisches Erlebnis wahrgenommen werden, sondern als etwas Schönes, bei dem man sein Kind im Leben empfängt. Dass eine Frau es schafft, bei der Geburt so entspannt zu sein, dass sie gar keinen Schmerz empfindet, ist selten, erklärt Susanne Löffl, aber mit den Hypnobirthing- Techniken ist es theoretisch möglich und auch schon vorgekommen. Die Vorgänge in

unserem Körper werden nicht als Schmerz wahrgenommen, dem wir ausgeliefert sind, sondern als etwas, worauf wir mit dem Handwerkszeug des Hypnobirthing einwirken können. Hypnobirthing in der Realität In den Kliniken liegt das Augenmerk oft sehr auf dem medizinischen Ablauf der Geburt und der Minimalisierung der möglichen Risiken, gibt Susanne zu denken. Die Krankenhäuser sind überfüllt, die Ärzte unter Zeitdruck. Hypnobirthing soll den Frauen helfen, mit dieser Situation besser zurecht zu kommen, indem sie gut vorbereitet sind und dadurch selbstbestimmt entbinden können. Jana Friedrich, Hebamme aus Berlin, steht Hypnobirthing mit gemischten Gefühlen gegenüber. Jana hat schon in einem großen Perinatalzentrum gearbeitet, wo sie vor allem mit sogenannten Risikoschwangerschaften zu tun hatte. Später war sie in einem kleineren, familienorientierten Kreissaal tätig und heute arbeitet sie freiberuflich. Ich finde ganz viele Dinge ganz großartig, die aus dem Hypnobirthing kommen, sagt Jana. Die positive Einstellung zum Beispiel. Viele machen sich über die Sprache beim Hypnobirthing lustig, dass man 'Wellen' statt 'Wehen' sagt. Aber die Sprache beeinflusst unsere Psyche und wenn wir die ganze Zeit von Dingen sprechen, die mit Schmerzen zu tun haben, wird unser Körper auch eher in einen Schmerzzustand versetzt. Aber oft haben Hypnobirthing-Frauen ihrer Meinung nach auch sehr große Erwartungen an sich selbst und ihre Geburt. Sie sind sehr festgelegt und unflexibel. Das führt dann zu Unstimmigkeiten, gerade in den Kliniken, wo sich Frauen, Ärzte und Hebammen vorab nicht kennenlernen. Auf der einen Seite sind Ärzte und Hebammen mittlerweile oft sehr dankbar für Frauen, die eine Hypnobirthing Geburtsvorbereitung gemacht haben, weil diese Frauen meist sehr gut vorbereitet sind. Dennoch gibt es noch immer Diskrepanzen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Frauen mit Vorurteilen in die Kliniken kommen, sagt Jana. Da ist dann so die Einstellung da: 'Die wollen mir sicher gleich einen Zugang legen und mir Medikamente geben und einen Dammschnitt machen.' Dabei ist doch eine Frau, die alles so natürlich wie möglich will, der Traum einer jeden Hebamme! Eigentlich wollen am Ende alle das Gleiche, doch es ist, als würden sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Warum eine Frau, die eine Abneigung gegen Kliniken hat, sich für eine Geburt im Krankenhaus entscheidet, versteht Jana nicht. Hypnobirthing passt grundsätzlich besser mit dem Konzept von Geburtshäusern und Hausgeburten zusammen, da sind Susanne und Jana einer Meinung. Denn dann kann man die Geburt vorab mit der Hebamme besprechen, man lernt sich kennen und weiß, was man voneinander zu erwarten hat. Doch leider gibt es in Deutschland zu wenig Geburtshäuser und Hebammen, die Hausgeburten durchführen. Deshalb ist Susanne besonders wichtig, dass Frauen, die in der Klinik gebären, sich vorab mit der Geburt und ihrem Körper auseinandersetzen. Gerade in

der hektischeren und unpersönlicheren Umgebung von Krankenhäusern ist Hypnobirthing ein wertvolles Werkzeug, um Frauen eine angenehmere und selbstbestimmtere Geburt zu ermöglichen. Die Risiken beim Hypnobirthing Es hat auch schon Hypnobirthing-Geburten gegeben, die in einem Kaiserschnitt geendet sind. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Ursachen. Entweder haben die Frauen sich nicht ganz optimal vorbereitet oder die Atmosphäre stimmt nicht. Auch unsere Psyche hat einen wichtigen Einfluss auf das Gelingen der Geburt, wie es schon Dr. Grantly Dick-Read festgestellt hat. Auch unsere eigene Geburt kann eine Rolle spielen, wie wir selbst unsere Kinder auf die Welt bringen, ist Susanne überzeugt. Diese Aspekte behandelt sie in der Bindungsanalyse in ihren Geburtsvorbereitungskursen. Es ist wichtig, dass wir uns vorab mit der eigenen Psyche auseinandersetzen und uns der Dinge bewusst werden, die uns in extremen Situationen, wie die Geburt eine ist, beeinflussen. Schwierig finde ich, dass der Teil der möglichen Risiken beim Hypnobirthing oft komplett verdrängt wird, gibt Jana zu denken. Viele der Frauen haben keinen Plan B und wenn die Geburt anders abläuft, als sie es geplant haben, sind sie völlig überfordert. Unser Geburtskonzept: Zeit umzudenken? Eigentlich ist das, was sich alle Beteiligten wünschen, das Gleiche: eine relativ schnelle, unkomplizierte und schöne Geburt. Was eine Frau dafür braucht? Eine angenehme Umgebung, Unterstützung durch einen liebevollen Partner, eine Freundin oder die Familie, eine gute Betreuung und das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Sie muss wissen, was in ihrem Körper vor sich geht und wissen, wie sie damit umzugehen hat. Wie könnte es aussehen, das ideale Geburtskonzept? Wir bräuchten mehr Geburtshäuser auch das ist ein Aspekt, bei dem sich Jana und Susanne einig sind. Ein stimmiges Konzept sind Geburtshäuser, die an Kliniken angeschlossen sind. So können die Frauen in einer angenehmen Atmosphäre abseits eines Kreissaals gebären, die medizinische Versorgung ist jedoch nicht weit, falls es doch zu Komplikationen kommen sollte. In London und Berlin gibt es dieses Konzept zum Beispiel schon. Bleibt zu hoffen, dass es sich noch weiter durchsetzt. Hypnobirthing das Fazit Hypnobirthing ist eine gute Vorbereitung auf die Geburt. Aber es ist auch wichtig, sich noch mit weiteren Aspekten auseinander zu setzen den medizinischen, den psychologischen und so weiter. Wir müssen uns vor allem viel Zeit für uns und unser Kind nehmen und das nicht erst nach der Geburt, sagt Susanne. Wer sich umfassend mit sich,

dem Kind und der Geburt auseinandersetzt, kann am besten angstfrei mit dem Thema Geburt umgehen. Und immer flexibel bleiben, ist Janas Tipp. Seid offen für das, was die Geburt für euch bereit hält. Einen Plan im Kopf zu haben ist gut, aber durchplanen lässt sich eine Geburt nicht. Auszug aus ELLE http://www.elle.de/hypnobirthing