Emissionsmessungen an Kremationsanlagen (Neuigkeiten, Erfahrungen, Rechtliche Hintergründe, Neue Handlungsvorschriften, Stand: 03/2010)

Ähnliche Dokumente
Betreiberpflichten Emissionsüberwachung

10. Workshop Krematorium in Göttingen Mindestanforderungen für Emissionsauswerterechner entsprechend BEP

Neue Vorschriften und Normen -unter dem Aspekt der DIN EN 14181

Fachgespräch Emissionsüberwachung Merkblatt

DIN EN Geschichte, Umsetzung, Zukunft

Kontinuierliche Emissionsüberwachung 1 Statuskennung und Klassierung

Information der Öffentlichkeit gemäß 23 der 17. BImSchV über den Betrieb des Biomasseheizkraftwerks Wiesbaden der ESWE Bioenergie Wiesbaden GmbH

Qualitätssicherung für automatische Messeinrichtungen. Von der Eignungsprüfung zur Qualitätssicherungsstufe QAL3

Unterrichtung der Öffentlichkeit nach 23 der 17. BImSchV. Jahresbericht der. Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF)

Auswirkungen der Eignungsprüfung auf die Funktionsprüfung und Kalibrierung automatischer Emissions-Messanlagen

Angabe und Beurteilung der Ergebnisse von Einzelmessungen

Direktanzeigende Messgeräte - Theorie und Praxis -

Anforderungen an Deponiegasfackeln und Deponiegasmotoren entsprechend TA Luft 02 1

DIN 19700: Betrieb und Überwachung von Talsperren

Überwachung der Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen nach der Richtlinie der Bundesärztekammer vom

Praktischen Erfahrungen bei der Umsetzung der EN an Messeinrichtungen zur Überwachung der Emissionen aus Anlagen der 13. und 17.

Austropellets Anhang 1: Messverfahren entsprechend IPPC:

Neues aus der Umweltmesstechnik

Dokumentation der Datenqualität

B e h ö r d e f ü r U m w e l t u n d E n e r g i e

Vollzug der 27. BImSchV in Bayern Überarbeitung Richtlinie VDI Bayerisches Landesamt für Umwelt

27. BImSchV. Ausfertigungsdatum: Vollzitat:

Messen und Beurteilen in der Praxis

Eigenüberwachung. von. Kanälen und Regenbecken

Handbuch & 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes

Das Quecksilber-Referenzverfahrens nach DIN EN unter dem Aspekt neuer niedriger Grenzwerte

Akkreditierungsumfang der Prüfstelle (EN ISO/IEC 17025:2005) TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH TÜV SÜD (MT) / (Ident.Nr.

Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK)

ANL0597 AUSSGABE 07-10/ M5030G 12. ANHANG B. Produkte von Zellweger Analytics unterliegen den allgemeinen Garantiebedingungen. 12.

Umsetzung der 2. Stufe der 1. BImSchV

Gemeinderatssitzung. Werk Wössingen Stephan Schenk - Werkleiter Tino Villano - Leiter Umwelt, Genehmigung und Öffentlichkeit

Einsatz von Flügelglättern

) # * +, -. * 7) /0 # 12 * * 0 * +, 3. * #2 % %! " 1 4 / % $ %% %! " / 5 6! " %% # $ %% & ' ( $ %& '# %

Wasseranalytik Kläranlagen Prozesssteuerung und Qualitätskontrolle

Formaldehydemissionen ein Überblick über aktuelle Messwerte aus Thüringen

Aktueller Vollzug des BImSchG bei IE-Anlagen

ISO (2015) versus VDI 2083, Blatt 1 (2013)

Beurteilung der Luftqualität 2012 in Deutschland Bericht an die EU-Kommission in Brüssel. Warum berichten wir an die EU-Kommission?

Richtlinie DAkkS- DKD-R 4-3. Kalibrieren von Messmitteln für geometrische Messgrößen. Kalibrieren von Innenmessschrauben mit 2-Punkt-Berührung

ZERTIFII«T über Produktkonformität (QAL1 )

Luftschadstoffe. Grundlagen

Kalibrierung kontinuierlich arbeitender Emissionsmessgeräte die neue Norm DIN EN 14181

Messtechnische Emissionsüberwachung

Hinweise zur Auswertung von Emissionsmessberichten. Veranstaltung der TLUG am

ZERTIFIKAT über Produktkonformität (QAL1 )

Staub Gesetze - Normen

Landesamt für f r soziale Dienste - Abt. Gesundheitsschutz - Schleswig-Holstein. Erfahrungsbericht

DIN V Bl. 1 Beibl. 2

Bedeutung der Vor-Ort-Messung von Grundwasser- Milieukennwerten Probleme und Lösungen

Codeliste der Statuszusatzinformation

STELLUNGNAHMEN (SCHRIFTLICH) BIS AN DAS ON.

ChimCat RETRO GK Betriebsanweisung

Bericht über die Durchführung von jährlichen Funktionsprüfungen und Kalibrierungen

BG-Information BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung

Messwerte unsicher genau richtig!

MeSSStelle nach 26, 28 BlmSchG. UMWelttechnIK

Rili-BÄK 2008 Wird es einfacher? Carmen Hansen, Bio-Rad Laboratories GmbH

Gottfried Lennartz, ABB Automation GmbH / ABB Automation Day, Modul 40C Zertifizierung von Emissionsmesseinrichtungen - EN 1526

ZERTIFIKAT. über Produktkonformität (QAL 1) Zertifikatsnummer:

Einführung Qualitätsmanagement 1 QM 1

Das AMS ist für den Temperaturbereich von -20 C bis +50 C zugelassen.

Luftdichtheitsmessung im bewohnten Mehrfamilienhaus

Das Bremer Luftüberwachungssystem. Sondermessprogramm Bremerhaven 2014 / Erster Quartalsbericht. Freie Hansestadt Bremen

Veröffentlichung von Emissionsdaten der MBA Kahlenberg

EMISSIONSBERICHT 2014

DQ S UL Management Systems Solutions

Bericht über die Durchführung von jährlichen Funktionsprüfungen und Kalibrierungen

Schnuppertag bei der testo industrial services AG, Schweiz. Testo Industrial Services - Mehr Service, mehr Sicherheit.

Die VDI Richtlinie 2047, Blatt 2. Sicherstellung des hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen

Die neue DIN A51 zur linearen Kalibrierung von Analysenverfahren

Umsetzung der Rili-BÄK 2008 Erfahrungen der Überwachungsbehörde in Sachsen

Vor-Ort-Besichtigung Checkliste Luftreinhaltung/Emissionsmessungen

Emissionen aus stationären Quellen Qualitätssicherung für automatische Messeinrichtungen

Zertifikat: _04 / 2. Februar 2015

Thema: Anforderungen an den Einstellprüfplatz / Prüffläche

5. ASO Infotag. Rheda-Wiedenbrück, ,

Institut für Hygiene und Umwelt Hamburger Landesinstitut für Lebensmittelsicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltuntersuchungen

ANLAGENBUCH. über die Überwachung gemäß Emissionsschutzgesetz für Kesselanlagen - EG-K, BGBl. I Nr. 150/2004 igf. für DAMPFKESSEL GASTURBINE

Stadt Pulheim Rathaus, Koordinierungsstelle Umweltschutz Alte Kölner Straße Pulheim. Staubniederschlag, Deposition

Leitfähigkeits-Messgerät N-LF V AC

Monatsbericht Juni 2015

VOC-Anlagen-Verordnung bei Anlagen zur Holzbeschichtung

Checkliste Patientennahe Sofortdiagnostik mit Unit-use-Reagenzien. Mess- und Eichwesen Baden-Württemberg. Frage. Teil B1. Nein. n.z.

Information BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung

Biogasanlagen Anlagenoptimierung im Rahmen von Emissionsmessungen Reinhold Gamisch 2. Erfahrungsaustausch Biogasanlagen, Nürnberg, 2.

Abnahmeprüfung von RLT Anlagen nach DIN EN 12599

Korrektur der PM10 und PM2,5-Messung Ja/Nein? Grimm EDM180-Geräte Berlin

ZERTIFIKAT über Produktkonformität (QAL1 )

Krematorium. Technische und betriebswirtschaftliche Tendenzen. Hrsg. von Dr.-Ing. Gebhard Schetter. Fachverlag des deutschen Bestattungsgewerbes GmbH

1. Wichtige Sicherheitshinweise

Monatsbericht März Luftgütemessungen. Monatsbericht März Luftgütemessungen der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien

AG QUALITÄT im Fachbereich Mathematik der Universität Hannover Welfengarten1, Hannover

Merkblatt für die HU-Adapter-Kalibrierung Kalibrierung des HU-Adapters als universelles Messgerät nach Nummer der DIN EN ISO/IEC 17020

Zertifikat: / 20. August 2013

Neuheit! Dräger FG4200 So begeistert Messtechnik. Dräger. Technik für das Leben

Daten zur Nürnberger Umwelt

Checkliste zur Beurteilung der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes bei Auftragnehmern Service-Safety- Management SeSaM

BEDIENUNGSANLEITUNG KORROSTOP3 Messgerät für den E.KO IONISER

Messtechnische Anforderungen aus Normen und Richtlinien im Reinraum. Steffen Röhm Frankfurt,

Transkript:

Gewerbliches Institut für Fragen des Umweltschutzes GmbH NL Umweltanalytik Saalfeld Emissionsmessungen an Kremationsanlagen VMT Verfahrens- und Messtechnik

Die Auswertung erfolgt entsprechend der Bundeseinheitlichen Praxis bei der Überwachung Emissionen gem. RdSchr. d. BMU v. 13.06.2005 Az.: IG I 2 450 53/5 Anhang F. Kohlenmonoxid (CO) Die Stundenmittelwerte für die CO-Messung werden wie folgt klassiert: Klassen 1 20 (M 1 M 20): Klassen gleicher Breite bis zum Grenzwert, dieser Wert liegt auf der oberen Klassengrenze der Klasse 20. In die Klasse S 1 sind die Überschreitungen zu klassieren. Die Validierung erfolgt nach der Bildung der Stundenmittelwerte für Kohlenmonoxid und Sauerstoff. Folie 2

Folie 3

Folgende Sonderklassen sind vorgesehen: S 1 alle GW Überschreitungen S 2 Messzeit < 2/3 Regelung, d. h. Messzeit < 40 Minuten S 3 Ersatzwerte (gehen in die MW-Bildung ein) S 4 Störung Messeinrichtungen S 5 Wartung Messeinrichtung S 6 Betriebszähler für die Anlage im Zeit-Raster der Mittelwerte S 7 Mittelwerte nach Anhang B 2.3 (Mittelwerte die B 2.2 anlagenbedingt nicht erfüllen, z. B. durch Anfahren und Abfahren während des Bezugszeitraumes S 8 unplausible Werte, die nicht in die Klasse S 2 bis S 7 fallen S 9 Kurzzeitspeicher für Werte außerhalb des Kalibrierbereichs i. S. d. DIN 14 181, Nr. 6.5 S 10 Langzeitspeicher für Werte außerhalb des Kalibrierbereichs i. S. d. DIN 14 181, Nr. 6.5 S 11 Ausfall Abgasreinigung (Anzahl der Stundenmittelwerte im laufenden Jahr) Folie 4

Überwachung der Mindesttemperatur NBZ Für die Überwachung der Mindesttemperatur gilt: TNBZ 1 Mindesttemperatur eingehalten TNBZ 2 Mindesttemperatur unterschritten TNBZ 3 Ausfall Messapparatur Es sind folgende Sonderklassen für die Überwachung der Mindesttemperatur vorgesehen: TNBZ U Summe der Zeitdauer der Unterschreitungen Folie 5

Überwachung der der Filteranlage Für die Überwachung der Funktionstüchtigkeit der Staubmesseinrichtung werden folgende Klassen eingerichtet: F 1 Grenzwert eingehalten FS 1 Grenzwert überschritten FS 2 Messzeit < 2/3 Regelung, d. h. Messzeit < 40 Minuten FS 3 Ersatzwerte (gehen in die MW-Bildung ein) FS 4 Störung Messeinrichtungen FS 5 Wartung Messeinrichtung FS 6 Betriebszähler für die Anlage im Zeit-Raster der Mittelwerte FS 7 Mittelwerte nach Anhang B 2.3 (Mittelwerte die B 2.2 anlagenbedingt nicht erfüllen, z. B. durch Anfahren und Abfahren während des Bezugszeitraumes FS 8 unplausible werte, die nicht in die Klasse S 2 bis S 7 fallen Folie 6

Überwachung der der Filteranlage Für die Überwachung der Funktionstüchtigkeit der Staubmesseinrichtung werden folgende Klassen eingerichtet: FS 9 FS 10 FS 11 Kurzzeitspeicher für Werte außerhalb des Kalibrierbereichs i. S. d. DIN 14 181, Nr. 6.5 Langzeitspeicher für Werte außerhalb des Kalibrierbereichs i. S. d. DIN 14 181, Nr. 6.5 Ausfall Abgasreinigung (Anzahl der Stundenmittelwerte im laufenden Jahr) Es sind folgende Sonderklassen für die Überwachung der Funktionstüchtigkeit der Filteranlage vorgesehen: FSÜ Summe der Ereignisse der Überschreitungen Folie 7

Beispiel Jahresauswertung: Für das Krematorium XYZ ergeben sich für den Berichtszeitraum 2009 somit folgende relevanten Messwerte: Σ M 1 M 20 (GW eingehalten) 1.966 = 99,59% der gültigen Messwerte S 6 Anzahl Betriebsstunden 2.003 S 1 (Überschreitung CO-Grenzwert) 8 = 0,41% der gültigen Messwerte S 2 (Messzeit < 2/3 Integrationszeit) 276 Folie 8

Beispiel Jahresauswertung: Für das Krematorium XYZ ergeben sich für den Berichtszeitraum 2009 somit folgende relevanten Messwerte: TNBZ 1 (Mindesttemperatur eingehalten) 11.705 TNBZ 2 (Mindesttemperatur unterschritten) 88 TNBZ 3 (Ausfall Messapparatur) 69 TNBZ U (Σ der Zeitdauer der Unterschreitungen) 14:40 h F 1 (Grenzwert Staub eingehalten) 23.826 FS 1 (Grenzwert Staub überschritten) 0 FSÜ (Σ der Ereignisse der Staub-Überschreitungen) 0 Folie 9

Umstellung des Auswertesystems entsprechend Stand der Technik (VDI 3950) alte Auswertesysteme (nach BEP 1998) Aktualisierung: Im Rahmen der nächsten oder spätestens bei der darauf folgenden Kalibrierung Bis zur Umrüstung soll der bestehende Auswerterechner so parametriert werden, dass validierte SMW klassiert werden Folie 10

CO-Messgeräte Messbereich bei << 3.000 mg/m³ Aktualisierung: Der Satz in Pkt. 4.1 der VDI-Richtlinie 3891: "Treten an der Anlage nachweislich nicht so hohe CO-Spitzen auf, kann der Messbereich entsprechend kleiner gewählt werden." soll generell - insbesondere bei Neuanlagen oder Neuausrüstung von Anlagen - nicht mehr angewendet werden. Der (große) Messbereich soll generell 0 bis 3.000 mg/m³ betragen. Folie 11

CO-Messgeräte Messbereich bei << 3.000 mg/m³ Begründung: Die Begrenzung des Messbereiches von vorn herein auf << 3.000 mg/m³ auf Dauer ist nicht gerechtfertigt; mit fortschreitendem Betrieb können sich die Emissionen verschlechtern. Die Verfälschung der Messergebnisse aufgrund der Nichtberücksichtigung von Messwerten bei MBÜ ist laut einem LAI-Beschluss nicht statthaft.. Folie 12

CO-Auswertung erfasst nicht den gesamten nachweispflichtigen Betrieb Lösung: Bei der nächsten Funktionskontrolle muss die Funktionsweise der Auswertung überprüft werden. Die (bewusste) nicht regelkonforme Parametrierung des Auswertesystems bzw. die Ausnutzung von Lücken oder Unklarheiten im Regelwerk untergräbt das Anliegen der Gesetzgebung und kann insbesondere im Hinblick auf den Gleichheitsgrundsatz nicht toleriert werden.. Folie 13

Plausibilitätsgrenzen der O 2 -Messung werden genutzt um hohe O 2 -Messwerte zu vermeiden (verschleiern) und damit die Bezugswertrechnung schön zurechnen (z. B.: alle Messwerte > 18 % = 18 % oder = Ersatzwert) Lösung: Bei der nächsten Funktionskontrolle muss die Funktionsweise der Auswertung überprüft werden. Plausibilitätsgrenzen: unplausibel wenn < 3,5 ma und > 20,0 ma Die Ergebnisse sind im Funktionsprüfungsbericht zu dokumentieren. Messgröße O 2 zu klassieren (20 Klassen von 0 bis 21 Vol-% O 2 und Sonderklassen S2 sowie S4 - S8) Folie 14

Praktische Probleme bei der Kalibrierung und Funktionsprüfung der CO-Messung, Temperatur NBK und Staub - Erstellen der Kalibrierfunktion für CO - Variabilitätsprüfung CO und O 2 - Staubkonzentration - Vergleichsmessung Temperatur NBK Lösungsvorschläge basieren auf Erfahrungen der IFU und werden im aktuellen Tagesgeschäft umgesetzt. Folie 15

27. BImSchV: durch geeignete Vorrichtungen sicherzustellen, dass ein Sarg nicht eingefahren werden kann, wenn 1) die aktuelle TNBZ (10-min-MW) 850 C unterschritten hat oder 2) ein Hinweis auf eine Störung des ordnungsgemäßen Betriebes aufgrund 2.1) einer Überschreitung des Grenzwertes für CO (SMW) oder 2.2.1) einer Überschreitung des Grenzwertes für Gesamtstaub bei quantitativer Staubmessung (SMW) oder 2.2.2) einer Überschreitung des Schwellwertes bei qualitativer Staubmessung (Anzeigewert) vorliegt. Folie 16

Praxis: Bei den meisten Anlagen eine automatische Ver- und Entriegelung (einschließlich Signalisierung) über die TNBZ realisiert Die Behebung einer Temperaturunterschreitung ist durch Steigerung der Brennerleistung automatisch und relativ schnell möglich. Folie 17

Bei einer automatischen Verriegelung über die CO- und Staub- Konzentration wird oft darauf verwiesen, dass diese wenig praktikabel und sinnvoll sei. Bemerkung/Lösung: Die Anforderung kann durch 1. gleitende Berechnung (aller 1 min) der SMW für CO und Gesamtstaub (bei quantitativer Staubmessung) und 2. automatische Alarmsignalisierung bei Überschreitung entsprechend 2.1) und 2.2) und 3. automatische Verriegelung der Ofentür und 4. automatische und per Hand bedienbare Entriegelung der Ofentür und 5. eine zugehörige Betriebsanweisung realisiert werden. Folie 18

In einer Betriebsanweisung ist festzulegen, dass bei Signalisierung sofort eine Abklärung der möglichen Ursachen und die Behebung der Störung des ordnungsgemäßen Betriebes zu erfolgen hat. Die Verriegelung kann per Hand aufgehoben werden, wenn die Momentanwerte deutlich unterhalb des Grenz- bzw. Alarmwertes liegen und absehbar ist, dass die durchgeführten Maßnahmen zu einer Wiederherstellung des ordnungsgemäßen Betriebes führen. Die durchgeführten Maßnahmen sind zu dokumentieren. Folie 19

QAL3 gem. DIN 14 181 Laufende Qualitätssicherung durch den Anlagenbetreiber - Zur praktischen Durchführung kann er Dritte beauftragen Folie 20

QAL3 gem. DIN 14 181 Aufgaben des Betreibers: Sicherstellung der Einhaltung des gültigen Kalibrierbereiches; ggf. Veranlassung einer neuen Kalibrierung Sicherstellung der Einhaltung der zulässigen Drift Kontrolle der Drift (und der Präzision); ggf. Veranlassung einer Driftkorrektur oder Wartung Sicherstellung der Verfügbarkeit der Mess- und Auswerteeinrichtungen (AMS) Dokumentation über die Mess- und Auswerteeinrichtungen Folie 21

QAL3 gem. DIN 14 181 Aufgaben des Betreibers: Gültigkeit der Kalibrierfunktion - Anforderungen Neue Kalibrierung der AMS innerhalb von 6 Monaten ist erforderlich, wenn: Regelung alt (ohne Berücksichtigung der realen Betriebszeit der Anlage): 1 Woche (Montag 0:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr) => 7*48 HMW = 336 HMW = 100% > 5% => 17 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen => Neukalibrierung, wenn > 5 Wochen pro Jahr > 40% => 135 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen Neukalibrierung Folie 22

Gültigkeit der Kalibrierfunktion - Anforderungen Neue Kalibrierung der AMS innerhalb von 6 Monaten ist erforderlich, wenn: Regelung neu (unter Berücksichtigung der realen Betriebszeit der Anlage): Fall A Betriebszeit 168 Std. 1 Woche (Montag 0:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr) => 7*48 HMW = 336 HMW = 100% > 5% => 17 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen => Neukalibrierung, wenn > 5 Wochen pro Jahr > 40% =>135 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen => Neukalibrierung Folie 23

Gültigkeit der Kalibrierfunktion - Anforderungen Neue Kalibrierung der AMS innerhalb von 6 Monaten ist erforderlich, wenn: Regelung neu (unter Berücksichtigung der realen Betriebszeit der Anlage): Fall B Betriebszeit 1 Std. 1 Woche (Montag 0:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr) => 2 HMW = 100% > 5% => 1 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen => Neukalibrierung, da 40% überschritten > 40% => 1 HMW außerhalb des gültigen Kalibrierbereichs liegen => Neukalibrierung Folie 24

Gültigkeit der Kalibrierfunktion - Überprüfung und Registrierung Anforderungen Überprüfung und Registrierung erfolgen automatisch im elektronischen Auswertesystem Sonderklasse S 9 : Kurzzeitspeicher Sonderklasse S 9: Anzahl ungültiger MW/Woche bei jeder Erhöhung: Meldung Rücksetzung auf 0 nach Prüfung S10: jeden Sonntag 24:00 Uhr Sonderklasse S 10: Langzeitspeicher Sonderklasse S 10: automatische Prüfung: jeden Sonntag 24:00 Uhr Bei > 5 % MW/Woche: Erhöhung um Zähler 1 bei > 40 % MW/Woche: Erhöhung auf Zähler 6 oder um 5 bei Zähler > 5: Meldung Kalibrierfunktion ungültig Folie 25

QAL 3 = regelmäßige Überprüfung/Einstellung der Messeinrichtung mittels Null- bzw. Referenzmaterial Begriffe: (a) Manuelle Null- bzw. Referenzpunktkontrolle und -korrektur (b) Automatische Null- bzw. Referenzpunktkontrolle (c) Automatische Null- bzw. Referenzpunktkontrolle und -korrektur Folie 26

Kontrolle der Drift und der Präzision des Nullpunktes (NP) und des Referenzpunktes (RP) mindestens 1x im Wartungsintervall! QAL3 - Einhaltung der zulässigen Drift-Anforderungen Wartungsintervall = maximale Länge des Kontrollzyklus Die Länge des Kontrollzyklus kann (beliebig) verkürzt werden. Wartungsintervall 1 Jahr: die jährliche Funktionskontrolle kann die QAL3 ersetzen Bei Messeinrichtungen mit automatischer Driftkontrolle (= interner Kontrollzyklus) kann diese(r) für den Kontrollzyklus i. S. d. QAL3 herangezogen werden Hinweis: Bei Geräten mit interner Driftkorrektur wird i. d. R. bei Überschreitung des geräteinternen maximal möglichen Korrekturbereiches ein Alarmssignal ausgelöst. Folie 27

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Fragen, Diskussion und Anregungen: IFU - Herr Dr. Bachmann dr.bachmann@t-online.de VMT - Herr Dipl.-Ing. (FH) S. Graf info@verfahrens-messtechnik.de