Wirtschaftsförderung Konstanz. Die Energieversorgung der Zukunft und was Kommunen dazu beitragen können

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Transkript:

Wirtschaftsförderung Konstanz Die Energieversorgung der Zukunft und was Kommunen dazu beitragen können

Energieversorgung der Zukunft was bedeutet das? Ziel: weitgehende Treibhausgasneutralität in allen Sektoren bis 2050 Unumgänglich zur Zielerreichung: umfassende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen insbesondere: vollständige Dekarbonisierung der Energiesysteme bis 2050 Rolle der Städte: Einfluss eher auf Nachfrage- als auf Angebotsseite Quelle: Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung

Energieversorgung der Zukunft Bedeutung von Effizienz und Substitution

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Energieeffizienz Substitution fossiler / nuklearer Energie Suffizienz bewusster Konsum zentrale Säule regionale Säule vernachlässigte Säule hohes Potential an wirtschaftlichen Maßnahmen! positive Beschäftigungswirkung, Sichtbarkeit, Identität, Akzeptanz aber auch hohe Problemkomplexität! Querschnittsaktivitäten unverzichtbar, noch wenig genutzt, hoher Stellenwert der Region!

Entscheidende Rolle des Lebensstils 9000 Watt 3000 Watt

Quellen v. l. n. r.: solarify.eu, Südkurier, pvspeicher.htw-berlin.de Wirtschaftsförderung Amt für Stadtplanung und Konstanz Umwelt Energieversorgung der Zukunft wie ist sie zu erreichen? Efficiency first Suffizienz Umstieg auf erneuerbare Energien Sektorkopplung Effizienz und Suffizienz: Verringerung des Gesamtenergiebedarfs durch Ausschöpfung technischer Potenziale und Schaffung von Rahmenbedingungen für umweltfreundlichere Lebensstile Einsatz erneuerbarer Energien: Potenziale auch vor Ort ausschöpfen! Sektorkopplung: Nutzung von Synergieeffekten bei der Verzahnung der Sektoren Elektrizität, Wärme und Verkehr (Tendenz: Strom als Energiequelle)

Energieversorgung der Zukunft Maßnahmenbeispiele KN Effizienz (Beispiel Gebäude): Schaffung nötiger Grundlagen mithilfe eines Energienutzungsplans (erfasst Sanierungsstand, Alter und Art der Energieversorgung sämtlicher Gebäude) Förderanträge für integrierte Quartierskonzepte zur gezielten Sanierung von Gebäuden und Umgestaltung der Energieversorgungsinfrastruktur Suffizienz (Beispiel Infrastruktur): Schaffung nötiger Rahmenbedingungen für Verhaltensänderungen (z. B. durch Handlungsprogramm Radverkehr, Masterplan Mobilität) Substitution fossiler durch erneuerbare Energien: Ausschöpfen lokaler Potenziale (insbesondere Solarenergie und Wärmepumpen mit erneuerbaren Quellen wie Abwasser, Geothermie, ) Sektorkopplung: insbesondere bei der Planung neuer Stadtquartiere ( Zukunftsstadt )

Energieversorgung der Zukunft - Herausforderungen Linearer Absenkpfad des Konstanzer Klimaschutzkonzepts bedeutet bis 2030: Verzehnfachung der jährlichen KWK-Zubaurate Sanierungen und energieeffiziente Neubauten, um ein Drittel der Wärmeversorgung über Wärmepumpen abzudecken Steigerung des jährlichen Photovoltaik-Zubaus um das Drei- bis Vierfache im Vergleich zu 2012 noch mehr Umstieg auf umweltfreundliche Mobilitätsformen Dies bringt vielfältige Konflikte mit sich: Kosten für effiziente Gebäude vs. Schaffung und Erhalt bezahlbaren Wohnraums Denkmalschutz vs. Klimaschutz Trend zu steigendem Ressourcenverbrauch und Konsum vs. Suffizienz kurzfristige Kosten vs. langfristige Kosten bzw. Lebenszykluskosten alte Gewohnheiten vs. neue Möglichkeiten

Energieversorgung der Zukunft - Ausblick auf kommunaler Ebene ist eine Vorbildfunktion gefragt, um nötige Veränderungen (technisch wie im Verhalten) auch anderswo zu begünstigen ohne massive Anstrengungen im Bereich der Effizienz und Suffizienz wird insgesamt nicht genug erneuerbare Energie zu erzeugen sein die Sektoren Wärme und Verkehr werden zusätzlichen regenerativen Strom erfordern Voraussetzungen in Konstanz sind dennoch gut: sehr gutes Solarpotenzial viele Maßnahmen im Verkehrssektor HTWG, Universität, Solarwirtschaft, eigene Stadtwerke usw. als Player vor Ort interessierte Bürgerschaft (Projektbeispiele Zukunftswerkstadt, Zukunftsstadt) Teilnahme am European Energy Award und Förderprogramme von Bund/Land Bald ein Klimaschutzkonzept und eine Stelle zum Klimaschutzmanagement?