AUSGEWÄHLTE PROJEKTE DER ERNST-CHRISTOFFEL-STIFTUNG

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Transkript:

STIFTUNGSBERICHT 2015 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE DER ERNST-CHRISTOFFEL-STIFTUNG Foto: CBM 1

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Ernst-Christoffel-Stiftung (ECS) hat für unsere Projektförderung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit Ihrer Zustiftung leisten Sie einen wichtigen Beitrag, um Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern zu helfen und ihnen neue Hoffnung zu geben. In dieser Broschüre berichte ich Ihnen von Projekten, die mit Ihrer Hilfe von der ECS im Jahr 2015 gefördert wurden. So erhalten Sie einen Einblick, was die CBM gemeinsam mit Ihnen zu leisten imstande ist. Es ist z.b. beeindruckend zu sehen, wie unsere engagierten Partner in den Palästinensischen Gebieten die Lebensqualität seh- und hörbehinderter Kinder und Erwachsener erhöhen. Abschließend lernen Sie das Stifterehepaar Heidi und Sven Wimmers kennen. Zwei bewundernswerte Menschen, die erklären, was ihnen die Arbeit der CBM bedeutet und warum sie behinderte Menschen in Entwicklungsländern mit ihrer Zustiftung in die ECS fördern. Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Rainer Brockhaus Geschäftsführer Foto: CBM Die Ernst-Christoffel-Stiftung Mehr denn je engagierten sich im Jahr 2015 Privatpersonen mit einer Zustiftung in die Ernst-Christoffel-Stiftung. Sie sind eine wichtige Säule für die CBM, um behinderten Menschen zu helfen. 2015 haben der ECS 20 Personen insgesamt 510.150 Euro zugestiftet (ohne Nachlässe und Stiftungsfonds). Eine Stifterin hat 300.000 Euro und ein Stifterehepaar 100.000 Euro zugestiftet. Weitere Zustiftungen betrugen 25.000 Euro, 20.000 Euro und vier mal 10.000 Euro. Im Rahmen der ECS engagieren sich elf Stiftungsfonds privater Förderer und weite- rer Zustifterinnen und Zustifter, um behinderten Menschen in Entwicklungsländern zu helfen. Das Gesamtvolumen der Stiftungsfonds beträgt 733.116 Euro. Dies ist eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 133.561 Euro bzw. um 22 Prozent. In die Stiftungsfonds sind insgesamt 90.050 Euro von Privatpersonen zugestiftet worden. Der Pastor Ernst Jakob Christoffel gründete vor über 100 Jahren die Christoffel-Blindenmission (CBM), um Menschen mit Behinderungen zu helfen und aus ihrer Isolation zu befreien. Sein Werk führt die CBM bis heute fort. Zu einem wichtigen Eckpfeiler hat sich dabei die Ernst-Christoffel-Stiftung (ECS) entwickelt. Sie wurde 2002 als Förderstiftung der CBM gegründet und ist eine Treuhandstiftung, deren Treuhänder und Verwalter die CBM ist. Stiftungsfonds und Stifter Entwicklung des Stiftungskapitals in Tausend Euro 2 S T I F T U N G S B E R I C H T 2015

Nach der Schule spielen Kinder mit und ohne Sehbehinderung in einem indischen Dorf gemeinsam. Betreut werden sie von einem CBM-Projektpartner. Foto: CBM/Wyatt restliche Betrag von 43.511 Euro stammt aus einem Nachlass. Stifter unterstützen die CBM-Arbeit in den Bereichen Grauer Star bei Kindern, Grauer Star bei Erwachsenen, Menschen mit Hörbehinderungen sowie Menschen mit Körperbehinderungen. So haben Sie als Stifter einen wichtigen Anteil daran, dass sich Jahr für Jahr das Leben tausender behinderter Menschen zum Guten wendet. Nach einer Operation am Grauen Star können zuvor blinde Menschen wieder sehen. Körperbehinderte Kinder bekommen eine Therapie, die ihnen Mobilität gibt und sie von Schmerzen befreit. Bei Hörbehinderungen hilft oft schon ein Hörgerät. Entwicklung von 2003 bis 2015 Das Stiftungskapital der ECS hat sich in den Jahren 2003 bis 2015 auf mittlerweile über 7,8 Millionen Euro vervielfacht (siehe Grafik, S. 2). Diese Entwicklung zeigt, dass getreu dem Leitgedanken der CBM gemeinsam viel erreicht werden kann. Denn je höher das Stiftungskapital ist, umso höher sind die Erträge, mit denen wir gemeinsam noch mehr Menschen mit Behinderungen unterstützen können. Das Stiftungskapital der Ernst-Christoffel- Stiftung hat sich im Jahr 2015 von 4.263.636 Euro auf 7.835.950 Euro fast verdoppelt. Der größte Teil davon stammt mit 2.928.603 Euro aus Nachlässen. 83.286 Euro für Projektarbeit Obwohl die derzeitige Niedrigzinsphase nach wie vor die Kapitalmärkte beeinträchtigt, erwirtschaftete die Ernst-Christoffel- Stiftung 2015 ein Jahresergebnis von 83.286 Euro. Dieser Betrag steht für die Projektarbeit der CBM zur Verfügung und wird wie folgt ausgeschüttet: 18.254 Euro fließen in Projekte für Menschen mit Hörbehinderung, für Grauen Star bei Erwachsenen bzw. Kindern jeweils 21.430 Euro bzw. 21.954 Euro und an Projekte für Menschen mit Körperbehinderung 21.648 Euro (vgl. Grafik, S. 3). Ihr Ansprechpartner für Zustiftung und Stiftung: Andreas Nordt (geb. 1967, verheiratet, zwei Söhne) ist Theologe, Betriebswirt und hat eine Ausbildung zum Stiftungsberater (DSA) absolviert. Andreas Nordt freut sich auf Ihren Anruf oder Ihre Post. Gerne besucht er Sie wenn Sie es wünschen auch zu Hause in Ihrer vertrauten Umgebung. Ausschüttung der Stiftungserträge für 2016 Foto: CBM Menschen mit Hörbehinderung: 18.254 Euro Grauer Star bei Erwachsenen: 21.430 Euro Grauer Star bei Kindern: 21.954 Euro Menschen mit Körperbehinderung: 21.648 Euro Andreas Nordt Telefon: (0 62 51) 131-1 41 Telefax: (0 62 51) 131-199 E-Mail: andreas.nordt@cbm.de 3

Foto: CBM Während eines mobilen Augencamps der Sabatia-Augenklinik wird bei Teriki Loting (74) Grauer Star festgestellt. Augenklinik für Millionen Menschen Die Sabatia-Augenklinik im Westen Kenias hat ein Einzugsgebiet, in dem rund 15 Millionen Menschen leben. Es ist das einzige Krankenhaus weit und breit, in dem auch Kinderaugen operiert werden können. Deshalb ist die Förderung durch die CBM und ihre Zustifter so wichtig. Das Sabatia-Augenkrankenhaus liegt in einer ländlichen Gegend Westkenias. Es versorgt drei Provinzen, in denen insgesamt circa 15 Millionen Menschen leben. Das Krankenhausgebäude mit 33 Betten wurde von der CBM und den Deutschen Lions finanziert und Ende 1995 fertiggestellt. Neben der Arbeit im Basishospital gibt es regelmäßig Außeneinsätze in anderen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen auf dem Land. Im Jahr 2015 wurden auch dank unserer Stifterinnen und Stifter 33.140 Patienten untersucht (davon über Auf einen Blick 8.600 Kinder) und über 4.300 Operationen durchgeführt, davon 3.076 am Grauen Star. Außerdem wurden 2.353 Brillen angepasst. Sabatia ist die einzige Augenklinik im Westen Kenias, die Augenoperationen bei Kindern durchführen kann. Außerdem betreut das Krankenhaus mehrere Schulen für Kinder mit Sehbehinderung in der Umgebung. Seit 2007 Lehrkrankenhaus 2012 wurde der Bau und die Ausstattung einer optischen Werkstatt zur Herstellung von Brillen abgeschlossen. Sie versorgt die Bevölkerung mit bezahlbaren Brillen. Ein Meilenstein war die offizielle staatliche Anerkennung der Sabatia-Augenklinik als Lehrkrankenhaus im März 2007. Es werden Kataraktchirurgen, Optometristen, Sehbehinderten-Therapeuten und augenmedizinische Pflegekräfte aus- und weitergebildet. Seit 2008 gibt es auch einen Basiskurs in Augengesundheit für allgemeines Krankenhauspersonal. Dies kommt besonders den abgelegenen Regionen Kenias und des Südsudans zugute. Projektname: Sabatia Eye Hospital Art des Projekts: Augenkrankenhaus, mobile Augendienste, Ausbildung von augenmedizinischem Personal Land/ Ort: Kenia/Wodanga Zeitraum: wird seit 1995 durch die CBM unterstützt 33.140 Augenpatienten wurden 2015 untersucht davon 8.600 Kinder insgesamt 4.300 Augenoperationen wurden durchgeführt davon 3.076 am Grauen Star 2.353 Brillen wurden angepasst KENIA Sabatia Eye Hospital Nairobi Karte: Stepmap 4 S T I F T U N G S B E R I C H T 2015

Schul- und Ausbildung in schwierigem Umfeld Die Atfaluna Society for Deaf Children ist für hörbehinderte Kinder und Jugendliche die einzige Zukunftschance in Gaza- Stadt. Dort bekommen sie Unterricht und eine Ausbildung. 1992 gründete die Atfaluna Society for Deaf Children (ASDC) ein Gehörlosenzentrum in Gaza-Stadt. Hier werden Kinder unterrichtet sowie Jugendliche und Erwachsene in Handwerksberufen ausgebildet. Auch diese für die Region so wichtige Einrichtung wird durch die ECS unterstützt. Die CBM arbeitet seit 1994 mit der Organisation zusammen. Vielfältige Arbeitsbereiche Das Schulzentrum bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Reihe von Arbeitsbereichen an, um ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu gehören u.a.: Vor- und Grundschule sowie Sekundarstufe I für gehörlose Schülerinnen und Schüler, handwerkliche Berufsausbildung für gehörlose Jugendliche und Erwachsene, audiologische und klinisch-diagnostische Abteilung, Sprachtherapie sowie die Anpassung und Reparatur von Hörgeräten. Jahr für Jahr besuchen mehr als 300 Mädchen und Jungen die Schule. Zudem werden junge Erwachsene in verschiedenen Handwerksberufen wie z.b. Schneidern, Möbelbau, Töpfern und Weben ausgebildet. Mit dieser Ausbildung erhalten sie die Chance, später ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, denn die wirtschaftliche Lage im konfliktgeladenen Gazastreifen ist sehr schlecht. Die Arbeitslosenquote liegt bei über 40 Prozent. Im Jahr 2013 gelang 35 Männern und Frauen die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Psychologische Unterstützung Die Auswirkungen der schwierigen politischen Lage im Gazastreifen sind für Familien mit hörbehinderten oder gehörlosen Angehörigen besonders schwer. Die Atfaluna Society for Deaf Children betreut sie in der Abteilung für soziale Dienste und Beratung mit praktischer und psychologischer Unterstützung. Auf einen Blick Projektname: Atfaluna Society for Deaf Children Art des Projekts: Schule und Ausbildungszentrum für Gehörlose Land/Ort: Palästinensische Gebiete/ Gaza Zeitraum: Durch die CBM seit 1994 unterstützt 328 hörbehinderte Kinder besuchten 2015 Schule die Schülerinnen und Schüler erhalten eine frisch gekochte warme Mahlzeit am Tag 1.035 hörbehinderte Menschen erhielten Therapie bzw. Reha 21 Lehrer wurden im Umgang mit hörbehinderten Kindern ausgebildet Atfaluna Society for Deaf Children Gaza Israel Foto: ASDC Karte: Stepmap CBM-Projektpartner Atfaluna bietet auch psychosoziale Therapie an, denn viele Kinder haben bereits Schlimmes erlebt. 5

Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben Die Ernst-Christoffel-Stiftung fördert ein Projekt für Menschen mit Körperbehinderung, das über die medizinische Behandlung hinausgeht. Davon profitieren auch die Gemeinden. Der CBM-Projektpartner Mobility India feierte 2014 sein 20-jähriges Bestehen. Mit ihrer Arbeit möchte die Organisation die Inklusion vorantreiben. Menschen mit Behinderungen und ihre Familien sollen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Gesundheitsdiensten sowie dem gesellschaftlichen Leben erhalten. Mobility India legt mit ihrem Konzept der gemeindenahen Rehabilitation (CBR = Community Based Rehabilitation) den Grundstein für behinderte Menschen. Dadurch verbessern sich für diese die Chancen, sich ein selbstbestimmtes Leben aufbauen zu können. Ganzheitlicher Ansatz Der CBR-Ansatz von Mobility India geht deshalb über die rein medizinische Behandlung hinaus: Patienten erhalten anschließend Physiotherapie, förderbedürftige Kinder werden außerhalb der Schule betreut, um ihre Kapazitäten zu stärken, und Kommunen werden über das Thema Behinderung informiert, um Vorurteile abzubauen. So profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen von CBR, stattdessen werden die Gemeinden durch die Aktivitäten als Ganzes gestärkt. Mobility India hat ihren Sitz in Bangalore und mit dem Mobility India Regional Resource Center einen Ableger in Kalkutta. Letzterer wird seit 2005 durch die CBM gefördert. Hilfe kommt zu den Menschen Auch hier bewirken unsere Stifterinnen und Stifter viel, denn Fachkräfte des Zentrums können in den ärmsten Stadtteilen Kalkuttas gezielt nach Patienten suchen. Insgesamt erhielten 2015 fast 1.500 Personen aus den Slums und dem erweiterten Einzugsgebiet der Metropole mit CBM-Unterstützung eine Therapie bzw. Rehabilitation. Der größte Teil der Patienten (67 Prozent) sind Kinder. Auf einen Blick Projektname: Mobility India Regional Resource Center Art des Projekts: Therapie und Rehabilitation körperbehinderter Menschen Land/ Ort: Indien/Kalkutta Zeitraum: unterstützt durch die CBM seit 2005 1.452 Patienten (980 Kinder) erhielten 2015 Therapie bzw. Reha 851 Patienten (638 Kinder) bekamen orthopädische Hilfsmittel 32 Kinder wurden an Klumpfüßen behandelt 34 Personen erhielten Trainings im Bereich Gesundheitsfürsorge Neu-Delhi Mobility India INDIEN Foto: CBM/Wyatt Karte: Stepmap Karthik (Mitte) hat Zerebralparese. Bei CBM-Partner Mobility India wird er auch nach der Schule gefördert. 6 S T I F T U N G S B E R I C H T 2015

Foto: CBM Dr. Waleed Mahmoud vom St. John Eye Hospital informiert Augenpatienten über Behandlungsmöglichkeiten. Kein Augenpatient wird abgewiesen Eine Augenoperation ist für die meisten Menschen in den Palästinensischen Gebieten unbezahlbar. Dank des St. John Eye Hospitals und unseren Stifterinnen und Stiftern bekommen sie dennoch eine hochwertige medizinische Behandlung. Die CBM unterstützt das Projekt seit 40 Jahren. Dem St. John Eye Hospital kommt eine führende Rolle in der Augengesundheit in Ost-Jerusalem, dem Westjordanland und in Gaza zu. Die CBM unterstützt die Klinik seit 40 Jahren. Auch dank dieser Hilfe kann die Klinik als einzige in der Region nahezu alle augenmedizinischen Behandlungen anbieten vom einfachen Sehtest bis hin zu komplizierten Augenoperationen. Jeder Patient wird hier behandelt und das unabhängig von Religionszugehörigkeit, sozialem, politischem- oder ökonomischem Hintergrund. Die meisten Menschen könnten sich ansonsten eine medizinische Behandlung überhaupt nicht leisten. Neue Spitze, neue Mitglieder Neben dem Augenkrankenhaus in Ost- Jerusalem betreibt der Projektpartner weitere Satellitenkliniken u.a. in Hebron, Anabta und Gaza-Stadt. Zudem finden regelmäßig Außeneinsätze statt, um Augenpatienten zu finden, die nicht selbstständig in eine der Kliniken kommen können. Fast 6.500 sehbehinderte Patienten wurden in der Augenklinik im Jahr 2015 behandelt. Darüber hinaus fördern unsere Stifterinnen und Stifter seit Anfang 2016 ein neues Programm des Projektpartners. Es soll die Nachsorge bei Grauen-Star-Patienten nach der Operation weiter verbessern. Gleichzeitig wird die Aufklärung der Bevölkerung ausgeweitet. Durch dieses Programm soll sich vermeidbare Blindheit durch Grauen Star in den Palästinensischen Gebieten weiter reduzieren. Auf einen Blick Projektname: St. John Eye Hospital Art des Projekts: Augenkrankenhaus, mobile Augendienste Land/Ort: Palästinensische Gebiete/Gaza Zeitraum: gefördert durch die CBM seit 1975 6.426 Augenpatienten wurden 2015 behandelt davon 1.269 Kinder insgesamt 1.249 Augenoperationen wurden durchgeführt davon 701 Operationen wegen Diabetischer Retinopathie und 79 am Grauen Star Israel Westjordanland St. John Eye Hospital Jordanien Karte: Stepmap 7

CBM hat nicht nur das Heute im Blick Darum engagieren sich Heidi und Sven Wimmers für die CBM Ja, wir hatten Glück! Wir kamen 1947 und 1950 gesund auf die Welt. Und unsere Tochter hatte noch mehr Glück: Sie war ein gesundes Baby und sie tat ihren ersten Schrei im Jahre 1989 in einem demokratischen Sozialstaat namens Deutschland. Vielen kleinen Menschen ist dieser Superstart ins Leben nicht vergönnt. Sie kommen mit einer Behinderung in einem Entwicklungsland zur Welt. Wir werden, ohne dass uns irgendwer fragt, in eine Familie und in ein Land hineingeboren mit oder ohne Behinderung. Das, was das Universum für uns ausgesucht hat, müssen wir leben. Vielfältige Arbeitsbereiche Wir freuen uns, dass es Organisationen wie die CBM gibt, die es uns ermöglichen, Menschen mit Behinderungen in armen Ländern zu helfen. Das ist großartig! Das vielfältige und kreative Programm und die effektiv eingesetzten Spendengelder durch die CBM haben uns überzeugt. Auf der Tagesordnung dieser erfahrenen Organisation stehen viele, viele Lebensbereiche von behinderten Menschen. Es wird ihnen nicht nur individuelle medizinische Das Ehepaar Wimmers stiftet aus Überzeugung der Ernst-Christoffel-Stiftung zu. Hilfe zuteil, die CBM arbeitet z.b. auch in den Bereichen allgemeine Prävention, Bildung, Existenzsicherung, Gleichberechtigung, Ausbildung von Fachpersonal vor Ort sowie Information und Sensibilisierung von Menschen in Deutschland zu dem Thema: Leben,mit Behinderung. Es gefällt uns auch, dass die CBM nicht nur das Heute, sondern auch die Zukunft mit den globalen Herausforderungen im Blick hat. Wir haben vollstes Vertrauen in die ideenreiche, engagierte, tatkräftige und erfolgreiche,mannschaft der CBM. Foto: www.marcusjacobs.de Vision und Mission der Christoffel-Blindenmission Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ist eine internationale Entwicklungsorganisation. Sie kämpft auf Basis christlicher Werte dafür, die Lebensqualität derjenigen Menschen zu verbessern, die behindert oder von Behinderung bedroht sind und in den ärmsten Regionen der Welt leben. Wir möchten gemeinsam mit den Menschen in Entwicklungsländern den Teufelskreis aus Armut und Behinderung durchbrechen. Wir möchten eine Welt schaffen, in der Menschen mit Behinderungen dieselben Chancen und Rechte bekommen wie alle anderen und frei von Krankheit und Armut leben können. Um unsere Vision zu erreichen und unseren Auftrag zu erfüllen, arbeiten wir in Asien, Afrika und Lateinamerika mit lokalen Partnern zusammen. Sie bieten präventive, kurative, erzieherische und rehabilitative Dienste von hoher Qualität an. Derzeit fördert die CBM 650 Projekte in 63 Ländern. CBM Deutschland e.v. Stubenwald-Allee 5 64625 Bensheim Telefon: (06251) 131-131 Fax: (06251) 131-139 E-Mail: info@cbm.de www.cbm.de Büro Berlin: Albrechtstraße 10 Hof 10117 Berlin Spendenkonto IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 BIC: BFSWDE33XXX V.i.S.d.P.: Dr. Rainer Brockhaus, Dr. Peter Schießl Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt Mit jeder Spende an die CBM helfen Sie, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Gebieten der Erde zu verbessern. Ihre Spende setzen wir für den von Ihnen angegebenen Zweck ein oder dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Ihre Daten werden durch die CBM erhoben und gemäß dem evangelischen Datenschutzgesetz elektronisch verarbeitet und genutzt, um Ihnen über Ihre Spenden eine Zuwendungsbestätigung zu erstellen. Zudem verwenden wir Ihre Kontaktdaten, um Sie weiter über die Arbeit der CBM schriftlich, telefonisch oder per E-Mail zu informieren. Ihre Daten werden nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Sie können dieser Nutzung Ihrer Daten für weitere Informationszwecke jederzeit widersprechen. HK 0000 1/16