Topografie. 1. Nationaler Winterdienstkongress 12. Mai 2011 in Bern

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Transkript:

12. Mai 2011 in Bern Differenzierter Winterdienst Gerald Hutter, Strasseninspektor (dipl. Bauingenieur HTL/STV) Topografie 750 m.ü.m 570 m.ü.m Bahnhof 670 m.ü.m 860 m.ü.m 850 m.ü.m 1

Geografische Lage Zuständig für.. 1.86 Mio. m 2 Gemeindestrassen 0.22 Mio. m 2 Staatsstrassen 8.5 km Treppen 2

Anno dazumal (~ 1940) 3

Daten und Zahlen (1990 bis 2010) Anzahl Min./Winter Max./Winter Streueinsätze 63 215 Pflugeinsätze 6 86 Frosttage 40 103 Neuschneemenge 49 cm 294 cm Spagat im Winterdienst Gesetze, Verordnungen und Normen Bedürfnis der Wirtschaft Wirtschaftlichkeit Umweltschutz Verkehrssicherheit Öffentlicher Verkehr Betagte und Menschen mit Behinderung Eltern mit Kindern / Schulkinder usw.. 4

Differenzierter Winterdienst (SN 640 761b) Beim differenzierten Winterdienst handelt es sich um ein den Verhältnissen und Ansprüchen an Strassenverkehrssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz angepasster Winterdienst gemäss SN 640 756 «Winterdienst; Dringlichkeitsstufen, Winterdienst-Standard, Routenplan, Routenverzeichnisse und Einsatzplan». Dringlichkeitsstufen (SN 640 756a) Einteilung der Strassen nach ihrer Verkehrsbedeutung und Versorgungsfunktion. Festlegung zeitlicher Prioritäten. 1. Dringlichkeitsstufe Übergeordnetes Verkehrsnetz (Hauptverkehrs- und Sammelstrassen); Strassen mit öffentlichem Verkehr; Verbindungen zu Spitälern, Bahnhöfen etc. 2. Dringlichkeitsstufe Quartierstrassen, Fussgängerverbindungen, Treppenanlagen. 3. Dringlichkeitsstufe Alle übrigen öffentlichen Verkehrsflächen 5

Winterdienst-Standards (SN 640 756a) Angestrebter Strassenzustand, nach welchem sich der Winterdienst in der Regel richtet. Standard A Schwarzräumung Standard B Schneeglätte auf der Fahrbahn vermeiden und längerfristig, auch unter Ausnützung der klimatischen Bedingungen, eine Schwarzräumung anstreben. Standard C Ohne Auftaumittel eine stets befahrbare Fahrbahn offen halten (Weissräumung). Standard D Kein Winterdienst Grundlagen für einen erfolgreichen Winterdiensteinsatz Topografie / geografische Lage, meteorologische Vorhersage, Verkehrsaufkommen, Verkehrssicherheit, Ökologie, Wirtschaftlichkeit etc. Winterdienst - Standard Dringlichkeiten Routenplanung / Routenverzeichnis Einsatzplanung mit dem Ziel, den Verkehrsfluss durch optimalen Einsatz der vorhandenen Mittel aufrecht zu erhalten. 6

Streumittel (SN 640 772b) Feste Auftaumittel: Natriumchlorid NaCl Kalziumchlorid in Schuppen CaCl 2 Harnstoff Auftauend ca. -8 C Auftauend ca. -20 C Auftauend ca. -5 C Angefeuchtete Auftaumittel (Feuchtsalz): Auftaumittel mit Solezugabe auf dem Streuteller analog feste Auftaumittel Flüssige Auftaumittel: Natriumchlorid (in Wasser gelöst) Kalziumchlorid Ethylenglykol, Methanol, Alkoholgemisch Auftauend ca. -8 C Auftauend ca. -20 C Auftauend ca. -25 C Abstumpfende Mittel: Sand, Splitt Abstumpfend Weitere Streumittel Calzium-Magnesium-Acetat (CMA) «Feinstaubkleber» (Auftauend) ca. -16 C Holzschnitzel mit Auftaumittel imprägniert Abstumpfend Zucker (Melasse)/Salz-Gemisch Auftauend. 7

Einsatzarten Winterglätte Einzeleinsatz Streueinsatz Streueinsatz mit Fussmannschaft Schneeräumung Teileinsatz Volleinsatz Schneeabfuhr Hauptachse und ÖV-Linien Beispiel: Schwarzräumung wird angestrebt. 8

Quartierstrassen Beispiel: Auf dem Trottoir eine Splitt/Salz/Mischung und damit die nötige Trittsicherheit. Im Frühjahr mehrheitlich Salz. Innenstadt / Altstadt Beispiel: Schwarzräumung mit Salz. Splitt kann nicht verwendet werden (viele Geschäfte, Schiebetüren). 9

Quelle: Grace Winter Quelle: Grace Winter Dringlichkeitsstufen 1, 2, 3 Standards A, B, C, D Nirgendwo hat sich die Sonnenenergie bisher so überzeugend durchgesetzt wie beim Schneeräumen. (Henry Kissinger) 10