2.2014. Ehevorbereitung Wo sind die Kirchen? Seite 5

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Transkript:

Ehevorbereitung Wo sind die Kirchen? Seite 5 2.2014 Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) Büchnerstrasse 17, 8006 Zürich www.familieistzukunft.ch www.facebook.com/familie.ist.zukunft Christa Blaesi sagt «Adieu» 2 Singles die verkannten Helden 3 Pfarrer gibt Singles «Flirt-Tipps» 4 Die Kirchen und die Ehevorbereitung 5 Ehevorbereitungskurse und Eheberatungskurse 6-7 Investieren Sie in die Zukunft der Ehe 8

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Viel Aufregung bei der SSF im Mai vor 15 Jahren! Warum? Der Internationale Familienkongress in Luzern ein Riesenerfolg: 3 Tage, 1800 Teilnehmer, 300 Kinder, 300 Helfer und besonders Frau Christa Blaesi! Sie war damals und blieb bis heute der ruhende, verlässliche Pol in der allgemeinen Arbeitshektik. Jetzt geht sie in die wohlverdiente Pension. Im Namen der Stiftung herzlichen Dank für die langjährige Treue und das grosse Engagement! Am 15. Mai fand zum 20. Mal der UNO-Tag für die Familie und heuer zum 5. Mal ein UNO-Familien-Jahr statt. Die UNO-Definition: «Familie: Zusammenleben von Erwachsenen und Kindern» meiner Meinung nach eine tragische Fehlinterpretation mit ernsten Folgen, in die sie sich verstrickt. Was wären wir ohne Vater und Mutter? In der Schweiz stellen Singles rund 40 Prozent der Haushalte. Glaubt man den Statistiken, sehnen sich viele nach einer festen Beziehung (über 80 Prozent). Pfarrer Jürg Birnstiel hilft ihnen mit Flirt-Tipps (Seite 4). Unsere Untersuchung: Ehe für die Kirchen ein Vertrag auf Dauer aber sie helfen Brautpaaren kaum. Unser Fazit: Fachleute und SSF entwickeln Kurse, damit Ehe leichter gelingt (Seite 8). Christa Blaesi sagt «Adieu» Über 15 Jahre hat Christa Blaesi das Sekretariat der Schweizerischen Stiftung für die Familie (SSF) geleitet. Wenn sie Ende Mai pensioniert wird, dann verlieren wir eine überdurchschnittlich qualifizierte Mitarbeiterin, die alle Arbeiten engagiert, speditiv und mit grosser Sachkompetenz angepackt hat. Ein persönliches «Adieu» von Christa Blaesi: «Von der Schweizerischen Stiftung für die Familie (SSF) verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil ich mich nach der Pensionierung riesig freue auf eine grössere Reise in den Norden, Zweisamkeit mit meinem Ehemann, mehr Zeit für Familie und Freunde und natürlich auch, um meinen Hobbies zu frönen. Zudem setze ich endlich meinen Vorsatz in die Tat um, cerebral gelähmte Kinder zu hüten, damit deren Mütter einmal einen freien Nachmittag geniessen können. Weinend, weil mir nach so vielen Jahren die Schweizerische Stiftung für die Familie doch sehr ans Herz gewachsen ist und ich deren Engagement für die Familie mittrage. Wie heisst es doch bei Gotthelf: Zuhause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland. Begonnen hat alles mit dem Familienkongress 1999 in Luzern, bei dessen Organisation ich schon 1998 dabei war. In all den Jahren hatte ich durch die Stiftung Kontakt mit vielen Menschen, mit engagierten Menschen, die sich für eine gute Sache einsetzen, aber auch mit Menschen, die bei der Stiftung Hilfe suchten und deren schweres Schicksal mich jeweils sehr berührt hat. Sie alle werde ich natürlich vermissen. Sie alle haben mein Leben sehr bereichert. So winke ich Ihnen allen zum Abschied herzlich zu.» Christa Blaesi Christa Leonhard, Stiftungsrätin Informationen zu Familienthemen und Veranstaltungshinweise finden Sie auch online unter: www.familie ist Zukunft.ch www.facebook.com / Familie.ist.Zukunft 2 Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014

Singles die verkannten Helden In unserer Gesellschaft wird den Singles keine besondere Wertschätzung entgegengebracht. Dies fällt auch in kirchlichen Kreisen auf, die oft sehr familienorientiert sind. Darum hat die Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) Pfarrer Jürg Birnstiel als Gründer der Arbeit www.singletreffpunkt.ch um ein Plädoyer für Singles gebeten. «Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei». Das ist für jede Hochzeit ein perfektes Wort aus der Bibel. Nur muss die Frage erlaubt sein, wie das die Leute verstehen sollen, die eben doch allein sind, neudeutsch nennen wir sie Singles. Ist es nicht gut, wenn sie allein sind? Glücklicherweise hilft uns Paulus aus dieser Verlegenheit, denn er meint, dass es besser sei, man würde nicht heiraten. Heiraten, das sei etwas für die Christen, die es nicht lassen können. Christen, die meinen, sie würden es nicht schaffen, allein durchs Leben zu kommen. In seinen Augen sind die Singles die Starken, denn sie können ihre ganze Kraft in den Dienst von Jesus stellen und sind nicht durch eine Beziehung oder eine Familie abgelenkt. Nehmen wir Paulus ernst, dann müssten in unseren Kirchen die Singles ein hohes Ansehen geniessen. Ihnen müsste hohe Wertschätzung entgegengebracht werden. Ist das so in unseren Kirchen? Nehmen die Singles diese Wertschätzung wahr? Ist es nicht so, dass Singles in unseren Gesichtern die Fragen ablesen: Warum hat die noch keinen gefunden? Was stimmt mit dem nicht, dass er noch keine Frau hat? usw. So ist es nicht verwunderlich, dass Singles ab und zu damit zu kämpfen haben, sich als ganz normale Christen zu verstehen Christen die halt keinen Partner haben. Am Ende einer Singleferienwoche bedankte sich eine Teilnehmerin bei Gott, dass sie in dieser Woche wieder entdeckt hat, dass sie eigentlich ganz normal sei. Sie hat festgestellt, dass sie normal ist, selbst wenn sie noch keinen Mann hat! Singles sind oft Helden, deren Heldentaten für uns verborgen sind. Bei Gott sind sie glücklicherweise bekannt. Und das sind ihre Heldentaten: Viele verliebten sich in Menschen, die den christlichen Glauben nicht mit ihnen teilen und sie entschlossen sich schweren Herzens, die Beziehung aufzulösen. Viele sind aktiv in der Kirche oder bei einem sozialen Dienst im Ausland engagiert. Partnersuche stand nicht im Vordergrund und plötzlich merken sie, dass es mit der Partnerfindung schwierig wird. Die erhoffte Beziehung hat sich nicht automatisch ergeben. Besonders Frauen sind von dieser Situation betroffen, denn je älter sie werden, je schwieriger wird es für sie, einen Partner zu finden. Das ist nicht nur unter Christen der Fall, sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Andere Singles pflegten ihre kranken Eltern und wenn diese gestorben sind, sind die Voraussetzungen nicht mehr optimal, jemand zu finden. Ja, alle diese Singles, die noch aus vielen anderen Gründen allein geblieben sind, das sind in meinen Augen Helden und sie verdienen unsere Hochachtung und nicht unser mitleidiges Lächeln. Sie verdienen es nicht, dass man über sie spottet, weil sie noch nicht verheiratet sind. Es ist nicht recht, wenn wir einen Grund dafür suchen, warum sie es noch nicht «geschafft» haben, als ob die, die verheiratet sind, Menschen seien, die keine Probleme hätten. Natürlich stimmt es, dass viele Singles sehr gern heiraten würden. Es ist erfreulich, dass es in unserem christlichen Umfeld verschiedene Wege gibt Partner zu finden (Internet, Singletreffen, Ferienwochen, Weekends usw.). Doch selbst die Singles, die diese Angebote rege benützen, sind nicht bereit, um jeden Preis zu heiraten und ihnen wichtige Werte und berechtigte Erwartungen an eine Beziehung ausser Acht zu lassen.» Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014 3

Pfarrer gibt Singles «Flirt-Tipps» In seiner Tätigkeit für Singles gibt Pfarrer Jürg Birnstiel Frauen und Männern Tipps für die Partnersuche. «Trotz dem veränderten Rollenverständnis der Geschlechter, haben Frauen erstaunlicherweise mehr oder weniger dieselben Vorstellungen wie vor 50 Jahren», ist er überzeugt. Die Vorstellung vieler Frauen sei nach wie vor, dass der Mann aktiv werde. Viele Männer fühlen sich dadurch irritiert und verunsichert. Wie sollen sie sich gegenüber einer Frau verhalten? Als Orientierungshilfe hat Birnstiel einen Leitfaden entwickelt, der aus vier Phasen besteht. Phase 1 Kontakt knüpfen Hier geht es darum, mit jemanden in Kontakt zu kommen. Man lernt sich kennen, sei es via Internet, im Geschäft oder wo auch immer. Natürlich sollte man in dieser Phase die Aufmerksamkeit auf sich ziehen flirten nennt man das. Es geht aber weniger darum, einander zuzuzwinkern und komische Sprüche zu reissen. Es gibt effektivere Wege. Männer ziehen die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich, wenn sie ihr zuvorkommend begegnen und sich wie Gentlemen benehmen (Was sie später weiterhin tun sollten!). Frauen ziehen die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich, indem sie diesen Mann «bewundern» und ihm zu verstehen geben, dass er seine Sache gut macht (was auch immer er macht). Sie müssen dem Mann klar signalisieren, dass sie an einem Kontakt interessiert sind. Phase 2 zum «Angriff» übergehen Das ist die schwierigste Phase. Hier geht es darum, dass ich meine «Deckung» verlasse und dem anderen zu verstehen gebe, dass ich an einer Beziehung interessiert bin. Dadurch mache ich mich verletzlich, denn ich könnte einen «Korb» erhalten. Aber die Frage ist nicht: Willst du meine Frau werden oder willst du mein Mann werden? Die Frage ist nur, ob der andere bereit wäre, Zeit zum besseren Kennenlernen zu investieren. So könnte die Frage lauten: Du bist mir sehr sympathisch und gerne würde ich dich besser kennenlernen. Bist du bereit dir Zeit zu nehmen, dass wir uns besser kennenlernen können? Phase 3 sich kennenlernen Falls die «Angriffsphase» gelungen ist, d.h. der Andere sich auf Phase 3 einlässt, geht es darum, einander über eine Zeit von beispielsweise drei Monaten besser kennenzulernen. Bereits zu Beginn dieser Phase würde ich einen Termin zum Beispiel in einer Pizzeria vereinbaren, wo man am Ende der vereinbarten Kennenlernphase bespricht, wie es weitergehen soll. In dieser Phase steht nicht die Frage im Vordergrund, ob man den anderen heiraten möchte. Viel wichtiger ist es, den anderen kennenzulernen: Wie er denkt, was ihn beschäftigt usw. Es ist eine Zeit der platonischen Freundschaft. Wenn nötig, kann diese Zeit verlängert oder gekürzt werden. In dieser Zeit sollte man gegenüber Freunden und Bekannten klar kommunizieren: Besucht man ein Fest von Freunden sollte man seinen Begleiter oder seine Begleiterin vorstellen und sagen: Das ist Ruth, wir sind kein Paar, sondern dabei uns besser kennenzulernen. So lassen sich unangenehme und belastende Gerüchte verhindern. Phase 4 sich entscheiden Jetzt muss die Entscheidung getroffen werden, ob es Richtung Hochzeit geht oder ob man den Kontakt beendet. Bleibt man zusammen, wird die Beziehung vertieft und langsam beginnen die Hochzeitsvorbereitungen. Das ist das Modell kurz und knapp. Für weitere praktische Tipps fehlt der Platz. Doch wer sich an diesem Modell orientiert, wird bestimmt gute Erfahrungen machen. Jedenfalls fördert man dadurch Kontakte und vermeidet, dass sich Kennenlernzeiten unendlich in die Länge ziehen. Wer auf Partnersuche ist, dem kann ich nur sagen: just do it! Jürg Birnstiel ist Pfarrer der «Kirche im Volkshaus» (FEG Zürich-Helvetiaplatz) und Gründer der Arbeit www.treffpunktsingle.ch 4 Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014

Die Kirchen und die Ehevorbereitung Es scheint selbstverständlich, dass sich junge Paare gut auf eine Ehe vorbereiten wollen. Und man könnte erwarten, dass sich die Kirchen hier besonders engagieren. Die SSF wollte es genauer wissen und machte dazu eine Umfrage. Das Ergebnis ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber es zeigt klar: Die meisten Kirchen engagieren sich kaum dafür, dass die Ehe von Dauer ist. Schlagzeilen macht fast jedes Jahr der katholische Pfarrer Jaroslav Duda. Nicht wegen Ehevorbereitungskursen, sondern wegen der Ehegarantie von mindestens 15 Jahren, die Paare erhalten, die sich von ihm trauen lassen und jährlich zu einem Service bei ihm vorbeikommen. Die Garantie hat bis jetzt zu 100% gehalten. Doch Pfarrer Duda ist eine Ausnahmeerscheinung. Die Landeskirchen Von einem flächendeckenden Angebot der Landeskirchen kann nur bedingt gesprochen werden. Explizit Kurse zur Ehevorbereitung haben wir seitens der römisch-katholischen Kirche nur im Bistum Chur gefunden. In jedem katholischen Bistum gibt es jedoch eine Stelle für Ehe und Partnerschaftsfragen, die das Angebot der Ehevorbereitungskurse koordiniert. Wie uns gesagt wurde, weise jeder Pfarrer im Traugespräch auf die Ehevorbereitungskurse innerhalb und ausserhalb seiner Pfarrei hin. Bei den reformierten Kantonalkirchen gibt es Kurse in Baselland, Thurgau und Bern. Die Zürcher Landeskirche kennt zwar die ökumenische Beratungsstelle PaarImPuls, die aber keine Ehevorbereitung anbietet. In Graubünden gibt es die Beratungsstelle für Lebens- und Partnerschaftsfragen, die Kommunikationskurse durchführt, welche auch für Paare vor der Trauung geeignet sind. Die St. Galler Landeskirche bietet eine Ehe- und Familienberatung an, ohne explizit auf die Ehevorbereitung zu zielen. In Basel-Stadt bietet zum Beispiel die Gellert-Kirche einen Ehevorbereitungskurs mit fünf Abenden an. Im Aargau sind Ehevorbereitungskurse grundsätzlich eine Sache einzelner Kirchgemeinden, wie zum Beispiel in Schöftland. Organisationen und Privatinitiativen Stärker gewichtet wird die Ehevorbereitung von Organisationen wie dem Weissen Kreuz oder Family Life. Bekannt sind auch die Kurse des Berner Psychiaters Dr. Wilf Gasser und seiner Frau Christa. Oder der Theologe David Hollenstein (www.ehevorbereitung-online.ch), der nebst Informationen und Tipps auch Kontakte zu Beratern anderer Organisationen vermittelt. Oder der Verein GPMC (Generation postmodern Church) in Thun, der Kurse nach dem Konzept des Beraterpaars Ruedi und Elfi Mösch anbietet (www.ehevorbereitung.ch). Beraternetzwerk Das Weisse Kreuz befolgt dabei eine Multiplikationsstrategie. Um Ehevorbereitungskurse möglichst breitflächig durchzuführen, hat die Organisation im aargauischen Dürrenäsch bis heute 920 Beraterinnen und Berater ausgebildet, unter ihnen viele Pastoren und Pfarrerinnen, welche Paare auch längere Zeit begleiten können. Zudem bieten die Beratenden nebst Kursen auch individuelle Beratung an. Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014 5

Ehevorbereitungskurse und Eheberatungskurse Römisch-katholische Kirche Bistum Chur Ehevorbereitungskurs 2014 und Ehevorbereitung online Leitung: Domherr Christoph Casetti www.bistum-chur.ch > Ehe und Familie Reformierte Landeskirchen und Kirchgemeinden Aargau Kein Angebot der Kantonalkirche. Gemeinden bieten fallweise Kurse an, z.b. die Kirchgemeinde Schöftland. www.ref-ag.ch > Meine Kirche > Gemeinden A - Z www.kirche-schoeftland.ch /trauung Basel-Land Beratungsstelle für Partnerschaft, Ehe und Familie der evangelisch-reformierten Landeskirche Basel-Land. Leitung: lic.phil. Reinhard Felix-Lustenberger E-Mail: partnerschafts-beratung@refbl.ch www.paarberatung-refbl.ch Tagesseminare auf Anfrage Basel-Stadt Eheberatungskurs der Gellertkirche Basel Leitung: Rita und Beat Ardüser, Telefon 061 313 53 43 Ruth und Adrian Egger, Telefon 061 312 16 96 www.gellertkirche.ch > Seminare > Ehevorbereitungskurs Bern Beratungsstelle Ehe - Partnerschaft - Familie der Reformierten Kirche Bern - Solothurn - Jura, Region Bern. Leitung: Barbara Rissi, Paar- und Familientherapeutin Telefon 031 311 19 72 E-Mail: barbara.rissi@berner-eheberatung.ch www.eheberatungbern.ch > aktuell > Der Liebe eine Chance geben fünf Paar-Abende. Graubünden Beratungsstelle für Lebens- und Partnerschaften Leitung: Angelika Müller, Pfarrerin E-Mail: angelika.mueller@gr-ref.ch Die Paarlife-Trainerin arbeitet zusammen mit dem Eheberater Hans-Peter Dürr (www.zwiff.ch) und mit www.paarlife.ch (Prof. Guy Bodenmann). Die Kurse werden Paaren angeboten und eignen sich auch für die Ehevorbereitung. http://gr-ref.ch > Landeskirche > landeskirchliche Dienste > Ehe- und Partnerschaftsfragen St. Gallen Eheberatungsangebot der Reformierten Landeskirche St. Gallen: www.ref-sg.ch > Arbeitsgebiete > Unterstützung /Beratung > Eheberatung (individuelle Beratung möglich) Thurgau Ökumenische Ehevorbereitung ein Kurs für Paare, die sich trauen. Pro Jahr einmal als Wochenende und einmal als ganzer Tag (mit ungefähr dem gleichen Programm). Leitung: Bernadette Oberholzer, Fachmitarbeiterin tecum Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau. Telefon 052 748 41 41 E-Mail: bernadette.oberholzer@kartause.ch Zürich PaarImpuls: Was Paare weiterbringt. Kurse, Vorträge, Wochenenden zum Thema «Was Paare weiterbringt». Eine Dienstleistung der Reformierten und Katholischen Kirchen im Kanton Zürich. Leitung: Anatinna Trionfini, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP / Paartherapeutin Regula Ochsner, Paar- und Familientherapeutin Infos: www.paarimpuls.ch Christliche Organisationen und Werke Weisses Kreuz Ehebereitschaftskurs (EBK) Leitung: Stephan Schneider, Lindhübelstrasse 4, 5724 Dürrenäsch, Telefon 062 767 60 00 Spezialität: Das Weisse Kreuz hat bereits 920 Beraterinnen und Berater für EBK ausgebildet, die in landes- und freikirchlichen Gemeinden Kurse organisieren und Einzelberatung anbieten. Ehevorbereitungskurse und Kurse für Berater: www.ehevorbereitung.ch 6 Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014

FamilyLife Wochenendseminar für verliebte und verlobte Paare «Paar mit Vision» Leitung: Campus für Christus. Hansjörg Forster, Josefstrasse 206, 8005 Zürich, Telefon 044 274 84 65, E-Mail: hforster@cfc.ch www.familylife.ch > Freundschaft > Paar mit Vision-Weekend Vineyard Bern A: Vorbereitung auf ein Leben zu Zweit. Zwei Abende und ein Samstag. (Frühjahr/Herbst) B: Ehevorbereitung. Ein Abend über Sexualität und Intimität (4x jährlich) Leitung: Christa und Dr. med. Wilf Gasser www.vineyard-bern.ch > In-Zueinander > Beziehungen Schönstatt-Bewegung Schweiz Seminare zur Vorbereitung auf Heirat und kirchliche Trauung. Nächster Kurs: Donnerstag, 29. Mai 2014, 9:00 Uhr bis Samstag, 31. Mai 2014. Seminarort: Bildungszentrum Neu-Schönstatt, Quarten. Anmeldung und Infos: Edith und Christoph Dürr Bildungszentrum Neu-Schönstatt, Quartnerstrasse 10 8883 Quarten SG, Tel. 081 739 15 06 oder 081 739 18 18 E-Mail chrisdit@gmx.ch Programm: www.schoenstatt.ch/?id=1716 Verein GPMC (Generation postmodern Church) Eheseelsorge, Eheberatung Annemarie und Markus Mai, Wattenwil Telefon 033 356 29 55, E-Mail: a.mai@bluewin.ch Ehebereitschaftskurs nach Elfi und Ruedi Mösch: E-Mail: ehe@gpmc.ch, www.gpmc/family Lisa «Finale Eheseelsorge» Dr. Manfred Engeli. Eheseelsorge auf christlich, psychotherpeutischer Basis. www.lisaeheatelier.ch Ehevorbereitung-Online.ch Interaktiver Paar- und Ehevorbereitungskurs für Paare, die in ihrer Beziehung einen grossen Schritt weiterkommen wollen, ob bereits verheiratet oder nicht. Mit Material für Berater, die vor Ort Ehevorbereitungs- oder Eheberatung betreiben. www.ehevorbereitung-online.ch Diese Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) sensibilisiert die Gesellschaft für die Anliegen der Familie. Familie ist Zukunft davon sind wir überzeugt! Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass dies so bleibt. Herzlichen Dank! Zu Familienthemen organisiert sie Kurse und Workshops. Sie bietet Beratung an und unterstützt bedürftige Familien. Als gemeinnützige Institution steht sie unter der Aufsicht der Eidg. Stiftungsaufsicht und ist von allen Kantonen als gemeinnützig anerkannt. Finanziert wird die Arbeit der SSF durch Spenden. www.familieistzukunft.ch 044 252 94 12

Impressum Investieren Sie in die Zukunft der Ehe Eine Ehe ist immer ein kleines Wunder. eine Beziehung wieder ins Lot bringen. Zwei Menschen mit einer unterschiedlichen Geschichte und ganz anderen tion» entwickelt die SSF darum in Zu- Neben der aktuellen «Kriseninterven- Erfahrungen gestalten zusammen die sammenarbeit mit Fachleuten Kurse, Zukunft. Schwierigkeiten und Herausforderungen gehören zu jeder Beziesen gemeinsam zu meistern. die Ehepaare darin unterstützen, Krihung dazu. Diese gemeinsam zu meistern, ist entscheidend. Mit Familiencoaching unterstützt die Mit Ihrer Spende helfen Sie Ehepaaren in Krisen und unterstützen uns Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) Ehepaare in herausfordernden Situationen. Oft sind es kleine Dinge, die stärken. Herzlichen beim Aufbau von Kursen, die Ehen Dank! «Familie ist Zukunft» Informationen der Schweizerischen Stiftung für die Familie (SSF) Postanschrift Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) Postfach 332 8042 Zürich 044 252 94 12 info@familieistzukunft.ch www.familieistzukunft.ch PC 60-74 959-6 IBAN CH90 0900 0000 6007 4959 6 Herausgeber: SSF Redaktionelle Mitarbeit: Prisca Baumann (PB) Christa Blaesi (CB) Fritz Imhof (FI) Christa Leonhard (CL) Schlussredaktion: Markus Döbeli (MD) Layout: Peter Spahn, Grafiker Druck: www.jordibelp.ch Copyright Bilder: Fotolia Titelbild: Fotolia Copyright Texte: SSF Auflage: 15'200 Expl. Erscheinung: 4x jährlich Unterstützungsabo: Fr. 15. jährlich Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta Einzahlung Giro Versement Virement Versamento Girata Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento Konto / Compte / Conto CHF 60-74959-6 Schweizerische Stiftung für die Familie SSF 5400 Baden Einbezahlt von / Versé par / Versato da 60-74959-6 Konto / Compte / Conto 60-74959-6 CHF 60-74959-6 Schweizerische Stiftung für die Familie SSF 5400 Baden 105 Bulletin 2/2014 Einbezahlt von / Versé par / Versato da 441.02 0000 0000 Die Annahmestelle L office de dépôt L ufficio d accettazione 8 Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF) 2/2014 600749596> 600749596>