Ex-post-Evaluierung Sri Lanka

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Transkript:

Ex-post-Evaluierung Sri Lanka Sektor: Trinkwasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und Abwassermanagement (CRS-Kennung: 14020) Vorhaben: Trinkwasserversorgungsprojekt in Ampara und Nawalapitiya BMZ- Nr. 1997 65 843* und 1997 65 835* Träger des Vorhabens: National Water Supply and Drainage Board/Nationale Trink- und Abwasserbehörde (NWSDB) Ex-post-Evaluierungsbericht: 2015 Vorhaben A (Plan) Vorhaben A (Ist) Vorhaben N (Plan) Vorhaben N (Ist) Investitionskosten (gesamt) Mio. EUR 5,50 8,40 8,30 9,50 Eigenbeitrag Mio. EUR 2,40 5,90 2,90 5,40 Finanzierung Mio. EUR 3,10 2,50 5,40 5,20 davon BMZ-Mittel Mio. EUR 3,10 2,50 4,20 4,20 *) Vorhaben in der Stichprobe 2014 Kurzbeschreibung: Die Projekte haben zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Verringerung von wasserinduzierten Krankheiten in den Regionen Ampara und Nawalapitiya beigetragen. Die Projekte finanzierten eine Wassergewinnungsanlage mit Pumpstationen für die Bereitstellung großer Wassermengen in Ampara, eine Stauanlage und ein Schwerkraftzuführungssystem in Nawalapitiya, eine für jedes Gebiet geeignete Wasseraufbereitungsanlage, Zwischenbehälter, Pumpstationen für aufbereitetes Wasser, Wasserspeicherbecken und ein Wasserverteilungsnetz und Anschlüsse für die Haushalte. Zusätzlich wurden durch die Projekte das Konzept für die Abfallwirtschaft der Städte Ampara und Nawalapitiya sowie Vorstudien zur Regenwasserkanalisation finanziert. Zu jedem der beiden Projekte wurde ein Projektprüfungsbericht ausgearbeitet. Da die Gesamtkosten verhältnismäßig niedrig waren und viele Systemkomponenten einander entsprachen, wurde die Lieferung von Waren und Leistungen in großen Mengen ausgeschrieben und an ein Konsortium übergeben, um die Synergien bestmöglich zu nutzen. Aus demselben Grund wurde entschieden, nur eine Ex-post-Evaluierung für beide Projekte durchzuführen und nur einen Abschlussbericht anzufertigen. Sri Lanka war lange Schauplatz eines Bürgerkrieges, das Projektgebiet war jedoch nicht direkt betroffen. Dennoch wurde im Projektkonzept sichergestellt, dass alle drei ethnischen Gruppen durch das Projekt profitierten. Zielsystem: Das Hauptziel der beiden Projekte bestand darin, zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen beizutragen und die Gefahren von wasserinduzierten Krankheiten für die öffentliche Gesundheit in den Regionen Ampara und Nawalapitiya zu verringern. Mit dem Projekt wird beabsichtigt, eine ganzjährige ausreichende Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, um die Bedürfnisse der Bewohner beider Städte abzudecken. Zielgruppe: Das Projekt wurde konzipiert, um den über 38.000 Einwohnern der beiden Städte (den Begünstigten) zu dienen. Diese erhielten erstmals einen stark verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gesamtvotum: Ampara: 2 und Nawalapitiya: 1 Begründung: Beide Projekte waren erfolgreich. Allerdings verursachten Fehler in den Sandfiltern Verzögerungen in Ampara. Bemerkenswert: Alle Aktivitäten wurden wie geplant abgeschlossen. Die Trinkwasserversorgung wird seit 2008 betrieben. Die Anlagen werden gut instand gehalten, sind mit ausgebildeten Mitarbeitern besetzt und erbringen eine ununterbrochene Versorgung mit Wasser von guter Qualität. Insgesamt hat die durch die Projekte errichtete Trinkwasserversorgung die Lebensbedingungen erheblich verbessert, was Komfort und Abdeckung grundsätzlicher Bedürfnisse angeht.

Bewertung nach DAC-Kriterien Gesamtvotum: Ampara 2 und Nawalapitiya 1 Relevanz Die Projekte zielten auf die Behebung des relevanten Engpasses der Versorgung der Bevölkerung von Ampara und Nawalapitiya durch verbesserten Trinkwasserzugang ab. Die Projekte waren zum Zeitpunkt der Bewertung wichtig, da die Wassersysteme kleinflächig und veraltet waren und nicht den nationalen Richtlinien entsprachen. Die Projekte sind auch heute noch wichtig, wenn man bedenkt, dass aufgrund gewachsener Urbanisierung das System in Ampara beispielsweise durch Mittel der JICA (Japanischen Behörde für Internationale Zusammenarbeit) erweitert wird. Die Projekte entsprachen der nationalen Trinkwasserpolitik von Sri Lanka mit dem Ziel, der gesamten Bevölkerung eine ausreichende Menge sauberen Trinkwassers zu erschwinglichen Kosten und auf gerechte, effiziente und nachhaltige Art zur Verfügung zu stellen. Zwar war das Sektorkonzept des Bundesentwicklungsministeriums zum Zeitpunkt der Bewertung 2014 relevant, konzentriert sich nun aber nicht weiter auf den Trinkwassersektor von Sri Lanka. Stattdessen unterstützt die deutsche Regierung Maßnahmen zur Bereitstellung von Friedenserziehung und zur Wiedereingliederung früherer Bürgerkriegsflüchtlinge, zur Einrichtung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), zur Berufsausbildung für Jugendliche und zur Unterstützung von Verwaltungen im Norden und Osten der Insel. Die zugrundeliegende Wirkungskette war insofern plausibel, als dass mit den Projekten beabsichtigt wurde, die Einwohner beider Städte ganzjährig mit einer die Nachfrage deckenden Menge an Trinkwasser zu versorgen, um zu verbesserten Lebensumständen beizutragen und die Gefahren von durch Wasser übertragene Krankheiten für die öffentliche Gesundheit zu verringern. Mit höheren Abwassermengen und der Abwasserentsorgung wurde sich in einer durch die lokale Verwaltung umzusetzende und von anderen Gebern finanzierte Engineering-Studie befasst. In dem Projektgebiet waren mehrere Geber tätig, die sicherstellten, dass flächendeckend Leitungswasser und eine Abwasserversorgung vorhanden sind. Die Bevölkerung von Sri Lanka hat schwer unter dem 26 Jahre andauernden Bürgerkrieg (1983 2009) gelitten. Zu Beginn des Projekts war der Norden von Ampara von dem Bürgerkrieg betroffen, jedoch nicht Ampara City, wo sich das Projektgebiet befand. Während der Durchführung des Projekts haben Militärstützpunkte und Ansiedlungen am Ufer des Reservoirs die Wasserquelle verunreinigt. Nawalapitiya war nicht vom Bürgerkrieg betroffen, doch waren die beiden Städte während der Durchführung der Projekte aufgrund von Kampfhandlungen voneinander getrennt und die Kommunikation war schwierig. Daher hätte der andauernde Bürgerkrieg besonders in die Planung des Ampara-Projekts mit einbezogen werden sollen, indem eine detaillierte Do-no-harm-Analyse durchgeführt worden wäre; dazu gab es jedoch keine Projektunterlagen. Relevanz Teilnote: Ampara und Nawalapitiya 1 Effektivität Das Projektziel, wie in der Bewertung definiert, beabsichtigte die ganzjährige ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, um die Bedürfnisse der Bewohner beider Städte in ausreichendem Maße abzudecken. Die in der Bewertung angegebenen Projektindikatoren wurden übertroffen. Die beiden Projekte versorgen über 62.700 Einwohner in Nawalapitiya und Ampara mit sauberem Leitungswasser und verbesserten Brunnen, im Vergleich zu der mit dem gesteckten Ziel angepeilten Zahl von 38.000 Personen. Bewertung nach DAC-Kriterien 1

Tabelle 1 - Indikatoren für Nawalapitiya Projektzielindikatoren Einheit Prüfungsstatus 1998 Konzept Tatsächlicher Status 2011 Prozent von Einwohnern mit einem Maximum von 140 Litern pro Kopf für Hausanschlüsse und 45 Litern pro Kopf für Zapfstellen % von Einwohnern 30 60 >60% Durchschnittlich verbrauchten Haushalte in Nawalapitiya 500 Liter täglich oder 15 Kubikmeter Wasser monatlich. Mit Stand vom Mai 2014 waren 4425 Haushalte an das System angebunden, was unter Anwendung des gegenwärtigen Zensusmultiplikators zur Familiengröße 19.028 Personen entspricht. Bis jetzt erfolgte die Versorgung durchgängig und nach Auskunft des Anlagenmanagers kam es in jüngster Vergangenheit auch nicht zu systemweiten Unterbrechungen. Das Wasser kann als hygienisch eingestuft werden, mit Resten von Chlor an der Aufbereitungsanlage von 1,2 mg/liter (niedriger, wenn an der Zapfstelle im Haushalt gemessen wird). Das Projektziel beabsichtigte eine ganzjährige ausreichende Versorgung der Bevölkerung von Ampara (im Jahr 2012 rund 43.700 Einwohner) mit sauberem Trinkwasser. Die Projektmaßnahmen umfassten die Erweiterung des Wasserversorgungssystems zusammen mit einem Programm zur Reduzierung unprofitablen Wassers. Die Maßnahmen beinhalteten auch die Erneuerung von zwei Wassertürmen und die Anbindung weiterer Haushalte an das Wassersystem. Zusätzlich finanzierten die Projekte den Bau und die Einrichtung einer Werkstatt zum besseren Betrieb und besserer Wartung projektfinanzierter Entnahmeeinrichtungen, Aufbereitungs- und Verteileranlagen. Tabelle 2 - Indikatoren für Ampara Projektzielindikatoren Einheit Prüfungsstatus 1998 Konzept Tatsächlicher Status 2011 Anzahl von Personen mit einem Maximum von 140 Litern pro Kopf für Hausanschlüsse und 45 Litern pro Kopf für Zapfstellen; Prüfungsstatus 1998 Einwohner rund 17.000, mit Unterbrechungen versorgt 22.000 > 30.000 In Nawalapitiya erbringen die Anlagen eine ununterbrochene Versorgung mit Wasser von guter Qualität. Obwohl es das Ziel des Projekts war, die Gesamtbevölkerung von Nawalapitiya ganzjährig mit einer ausreichenden Menge an Trinkwasser zu versorgen, erwies sich nur die Versorgung von 95 % der Einwohner als durchführbar. Die verbleibenden 5 % leben in Höhenlagen, die zu hoch sind, um durch das von der FZ finanzierte System zu Kosten versorgt zu werden, die die lokale Abteilung des National Water Supply and Drainage Board (NWSDB) noch als vertretbar ansah. Daher bewerten wir die Effektivität für Ampara mit gut, wohingegen Nawalapitiya mit sehr gut bewertet wird. Effektivität Teilnote: Ampara: 2 und Nawalapitiya: 1 Effizienz Das Projekt war in der Hinsicht effizient, als dass die Lieferung von Waren und Leistungen für beide Städte in Großmengen ausgeschrieben wurde. Viele Systemkomponenten ähnelten einander und daher war es sinnvoll, Synergien auszunutzen, um Kosten zu senken. Allerdings verzögerten bauliche Probleme in der Aufbereitungsanlage die Durchführung um zwei Jahre, was die Effizienz dieses Projekts verringerte. Der Anteil an unprofitablem Wasser ist in beiden Städten durch den Wechsel von PVC- auf PE-Rohre (von Polyvinylchlorid zu Polyäthylen) gefallen. Die Kosten für die Lebensdauer von PE-Rohren in Was- Bewertung nach DAC-Kriterien 2

sersystemen sind oftmals deutlich geringer als die Kosten für Rohre aus anderen Materialien und die Rohre sind auf komplexe Art verbunden was von einer unbefugten Entnahme abschreckt. Wärmefusionsverbindungen (von denen der gewöhnliche Dieb nicht weiß, wie sie zu bewerkstelligen sind) der PE- Rohre unterbinden Lecks. Das NWSDB stellte fest, dass der Wechsel zu PE die Gesamtbetriebskosten gesenkt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch PE-Rohre kein biologisches Wachstum gefördert wird. PVC oder Gusseisen verwenden Dichtungsmaterial, das im Laufe der Zeit altert und lecken daher möglicherweise. Im Ergebnis liegt die zulässige Leckage bei PE-Rohren bei Null im Verhältnis zu den Leckraten von 10 % oder mehr, die typischerweise bei den anderen Rohrprodukten auftreten. Der Projektbetrieb und die Instandhaltungskosten in Nawalapitiya sind nachhaltig. Die durchschnittlichen monatlichen Instandhaltungskosten bewegen sich in einer Größenordnung von 2,1 Mio SLR, wohingegen die Einnahmen um die 3,0 Mio SLR betragen und die gegenwärtigen Kosten spielend abdecken. Das unprofitable Wasser macht 16 % der monatlichen Produktion aus. Die Beitreibungseffizienz liegt in Nawalapitiya bei rund 90 %. Das Wasserversorgungsprogramm Ampara versorgt mehrere Dörfer und Kleinstädte mit Wasser, die ihre Wasserrechnungen tatsächlich jedoch an ein anderes (nicht an dem Projekt beteiligten) Büro der NWSDB zahlen. Dies führt zu dem (fälschlichen) Eindruck, dass Ampara unter Verlusten operiert, während die andere Region scheinbar überraschende Gewinne einfährt. Durch eine aufschlussreichere Buchhaltung würden Erträge sorgfältiger denjenigen Entitäten gutgeschrieben, bei denen die Kosten für die Wasserproduktion anfallen. Die Allokationseffizienz kann als hoch angesehen werden, da die gesamte im Projektgebiet lebende Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt wurde, was insbesondere das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit bei Frauen und Kindern erhöhte. Die vorliegende Bewertung stuft die Effizienz für Ampara als zufriedenstellend ein, im Gegensatz zur Effizienz von Nawalapitiya, die mit sehr gut bewertet wird. Leider gab es bei dem Projekt in Ampara Verzögerungen aufgrund von Planungsfehlern, die Fehler im Filtersystem verursachten, deren Beseitigung zwei Jahre in Anspruch nahm. Darüber hinaus könnte das Buchhaltungs- und Rechnungsstellungssystem dort verbessert werden. Effizienz Teilnote: Ampara: 3 und Nawalapitiya: 1 Übergeordnete entwicklungspolitische Wirkungen Das übergeordnete entwicklungspolitische Ziel der beiden Projekte bestand darin, zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen beizutragen und die Gefahren von durch Wasser übertragene Krankheiten für die öffentliche Gesundheit in den Regionen Ampara und Nawalapitiya zu verringern. Die Zielerreichung in Bezug auf das übergeordnete Ziel kann wie folgt zusammengefasst werden: Die durch das Projekt errichtete Trinkwasserversorgung hat die Lebensbedingungen erheblich verbessert, was den Komfort und die Abdeckung grundsätzlicher Bedürfnisse angeht. Eine der Begründungen für die Unterstützung sauberen Trinkwassers durch die Finanzielle Zusammenarbeit liegt an dessen gesundheitlichen Auswirkungen. Für das Stadtgebiet Nawalapitiya lagen Daten zum Auftreten von Ruhr/Dysenterie (die einen Klinikaufenthalt notwendig machen) vor, die im Ergebnis zeigen, dass solche durch Wasser übertragene Krankheiten nicht länger ein ernstes Problem darstellen. Dem Gesundheitsministerium vorliegende Daten der letzten vier Jahre verzeichneten nur 11 Fälle dieser Krankheit, wobei in den vergangenen zwei Jahren jeweils nur ein Fall pro Jahr gemeldet wurde. Es gab Daten des Gesundheitsministeriums zu Ampara City, das zu 100 % mit sauberem Trinkwasser aus der Leitung versorgt wird. Diese Daten können mit Daten aus Distrikten verglichen werden, die nur zum Teil über Leitungswasser verfügen und Distrikten, die bis jetzt Wasser vollständig aus Brunnen oder kleinen lokalen Programmen beziehen. Die Ergebnisse zeigen keine wesentlichen Unterschiede, da auch hier die Zahl der Krankheitsfälle recht gering ist. Dies steht in starkem Kontrast zu der Bürgerkriegssituation zu Beginn der Projektprüfung, wo den Bewertungsunterlagen zufolge der lokale Berater recherchierte und überdurchschnittlich viele Fälle von Diarrhöe bei der von dem im Projektgebiet herrschenden Bürgerkrieg betroffenen Bevölkerung feststellte. Bewertung nach DAC-Kriterien 3

Zusätzlich erstellten die technischen Sachverständigen des Projekts Machbarkeitsstudien in Bezug auf Abwasser- und Feststoffabfallentsorgung für Ampara und Nawalapitiya und übergaben sie den jeweiligen lokalen Behörden. Die Vorschläge wurden in die Stadtentwicklungsplanung aufgenommen. Mit Stand von 2014 verfügt Ampara über ein Kanalisationsnetz, wobei die Stadtverwaltung für die Sammlung und Aufbereitung von Abwasser in einer Aufbereitungsanlage verantwortlich ist. Im ländlichen Gebiet von Nawalapitiya fließt Abwasser in das an den Straßenrändern liegende Entwässerungssystem, was hinnehmbar ist, da Nawalapitiya sich in einer ländlichen Gegend in den Bergen befindet. Wir bewerten die übergeordnete entwicklungspolitische Wirkung für Ampara und Nawalapitiya aufgrund der zeitlichen Verzögerung beim Betrieb, der Instandhaltung des Systems in Ampara, dem sich für Nawalapitiya dadurch ergebenden Abschöpfen von Projektvorteilen und der ungelösten Abwasseraufbereitung mit gut. Übergeordnete entwicklungspolitische Wirkungen Teilnote: Ampara: 2 und Nawalapitiya: 2 Nachhaltigkeit Wie oben bereits festgestellt, sind der Betrieb des Projekts und die Instandhaltungskosten in Nawalapitiya nachhaltig und decken die anfallenden Betriebskosten mit Leichtigkeit; was bei besserer Buchhaltung auch in Ampara der Fall sein könnte. In den dicht bevölkerten Küstenstädten nahe Ampara werden Faulanlagen oft zu dicht an Trinkwasserbrunnen eingerichtet, was häufig zu Kontamination führt. Darüber hinaus wird der Wasserzulauf immer stärker den städtischen Abwässern ausgesetzt (da die Stadt sich ausdehnt) und der vermehrte Gebrauch von Agrarchemikalien in dem Wassereinzugsgebiet ist an der Überproduktion von Algen zu sehen. Daher sind Probleme der Rohwasserqualität und Trinkwasserknappheit zwischen Ampara City (das von dem Tsunami 2004 nicht betroffen war) und der Küste (die davon betroffen war) ziemlich ernst. Ein kürzlicher technischer Durchbruch war der Erwerb eines Ultraschallgenerators. Dieses nicht sehr beeindruckend aussehende, auf der Oberfläche schwimmende graue Plastikrechteck veranlasst die Algen zu explodieren (indem es ihren Reproduktionsprozess unterbricht), mit dem Ergebnis, dass das eingeleitete Wasser sichtbar klar bleibt und die Reinigung häufig verstopfter Zuläufe der Vergangenheit angehört. Die Verschlechterung des verfügbaren Rohwassers erfordert deutlich teurere Verbesserungen des Aufbereitungsprozesses, einschließlich chemischer Behandlung. In Nawalapitiya befand sich das Rohwasser zum Zeitpunkt der Begutachtung durch die Bewertungsdelegation noch in makellosem Zustand, wobei Informanten ihre Besorgnis darüber ausdrückten, dass zukünftige aufstromige Entwicklungen eine Verschlechterung der Rohwasserqualität nach sich ziehen könnten. In Ampara ist das aufbereitete Wasser Berichten zufolge immer noch sauber, aber die Qualität des Rohwassers hat sich nach den Aussagen der für Bauarbeiten zuständigen technischen Sachverständigen in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert. Sie vermerken (in Unterlagen, die sich in den Projektakten befanden), dass im Ergebnis die heutigen Werte nicht den bei der Bewertung erwarteten entsprechen. Mit anderen Worten ist das Trinkwasser nicht so makellos wie angenommen. Siedlungen und Militärstützpunkte an den Ufern des Reservoirs entsorgen Schmutzwasser in das Wasser. Nur indem diese Einleitungen umgeleitet und aufbereitet werden, können eine nachhaltige Rohwasserqualität und die notwendigen Bedingungen für eine Rohwasseraufbereitung erreicht werden. Insoweit die NWSDB Maßnahmen einleitet, beide Einzugsgebiete vor Verschmutzung, Ansiedlungen und Abholzung zu bewahren, kann die Qualität des Rohwassers garantiert werden. Nachhaltigkeit Teilnote: Ampara: 3 und Nawalapitiya: 2 Bewertung nach DAC-Kriterien 4

Erläuterungen zur Methodik der Erfolgsbewertung (Rating) Zur Beurteilung des Vorhabens nach den Kriterien Relevanz, Effektivität, Effizienz, übergeordnete entwicklungspolitische Wirkungen als auch zur abschließenden Gesamtbewertung der entwicklungspolitischen Wirksamkeit wird eine sechsstufige Skala verwandt. Die Skalenwerte sind wie folgt belegt: Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 sehr gutes, deutlich über den Erwartungen liegendes Ergebnis gutes, voll den Erwartungen entsprechendes Ergebnis, ohne wesentliche Mängel zufriedenstellendes Ergebnis; liegt unter den Erwartungen, aber es dominieren die positiven Ergebnisse nicht zufriedenstellendes Ergebnis; liegt deutlich unter den Erwartungen und es dominieren trotz erkennbarer positiver Ergebnisse die negativen Ergebnisse eindeutig unzureichendes Ergebnis: trotz einiger positiver Teilergebnisse dominieren die negativen Ergebnisse deutlich das Vorhaben ist nutzlos bzw. die Situation ist eher verschlechtert Die Stufen 1 3 kennzeichnen eine positive bzw. erfolgreiche, die Stufen 4 6 eine nicht positive bzw. nicht erfolgreiche Bewertung. Das Kriterium Nachhaltigkeit wird anhand der folgenden vierstufigen Skala bewertet: Nachhaltigkeitsstufe 1 (sehr gute Nachhaltigkeit): Die (bisher positive) entwicklungspolitische Wirksamkeit des Vorhabens wird mit hoher Wahrscheinlichkeit unverändert fortbestehen oder sogar zunehmen. Nachhaltigkeitsstufe 2 (gute Nachhaltigkeit): Die (bisher positive) entwicklungspolitische Wirksamkeit des Vorhabens wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur geringfügig zurückgehen, aber insgesamt deutlich positiv bleiben (Normalfall; das was man erwarten kann ). Nachhaltigkeitsstufe 3 (zufriedenstellende Nachhaltigkeit): Die (bisher positive) entwicklungspolitische Wirksamkeit des Vorhabens wird mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich zurückgehen, aber noch positiv bleiben. Diese Stufe ist auch zutreffend, wenn die Nachhaltigkeit eines Vorhabens bis zum Evaluierungszeitpunkt als nicht ausreichend eingeschätzt wird, sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv entwickeln und das Vorhaben damit eine positive entwicklungspolitische Wirksamkeit erreichen wird. Nachhaltigkeitsstufe 4 (nicht ausreichende Nachhaltigkeit): Die entwicklungspolitische Wirksamkeit des Vorhabens ist bis zum Evaluierungszeitpunkt nicht ausreichend und wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht verbessern. Diese Stufe ist auch zutreffend, wenn die bisher positiv bewertete Nachhaltigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit gravierend zurückgehen und nicht mehr den Ansprüchen der Stufe 3 genügen wird. Die Gesamtbewertung auf der sechsstufigen Skala wird aus einer projektspezifisch zu begründenden Gewichtung der fünf Einzelkriterien gebildet. Die Stufen 1 3 der Gesamtbewertung kennzeichnen ein erfolgreiches, die Stufen 4 6 ein nicht erfolgreiches Vorhaben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Vorhaben i. d. R. nur dann als entwicklungspolitisch erfolgreich eingestuft werden kann, wenn die Projektzielerreichung ( Effektivität ) und die Wirkungen auf Oberzielebene ( Übergeordnete entwicklungspolitische Wirkungen ) als auch die Nachhaltigkeit mindestens als zufriedenstellend (Stufe 3) bewertet werden. Bewertung nach DAC-Kriterien 5