LokSim 3D Version 2.7 - Kurz (12/2010) und Bündig
Ich danke dem Loksim-Konstrukteur Peter Neise für seine tatkräftige Unterstützung. Auch danke ich Elke Nicolay, da sie mich immer wieder neu motivierte...
Verzeichnis Vorwort Seite 1 Erste Begegnung mit dem Führerstand Seite 2 Tasten die man sich merken sollte Seite 3 Was ist Sifa und PZB/Indusi? Seite 4 Was ist AFB und LZB? Seite 5 Erstes fahren mit der virtuellen Lok Seite 6 Funktionstasten F4 - F5 Seite 7 Funktionstasten F6 F7 Seite 8 Letzte Worte Seite 9 Erweiterungsteil PZB/Indusi (ab Seite 10)...
Vorwort Loksim3D ist eine sehr realistische Simulation nicht nur für Eisenbahnfans sondern auch für diejenigen, die nur mal in eine solche virtuelle Welt reinschnuppern wollen. Genau für diese Zielgruppe habe ich diese Unterlagen geschrieben. Natürlich gibt es auch eine Bedienungsanleitung, die sehr umfangreich ist, aber damit wird der absolute Laie eher belastet. Mit technische Anmerkungen gespickt und mit unzähligen Kürzeln gemusterte Texte sind für Anfänger eher abstoßend. Wenn plötzlich erweitertes Interesse besteht, sollte man sich doch das Bedienungshandbuch, das mit installiert wird (PDF-Format), vornehmen. Die Software ist kostenlos zu haben wie auch die Strecken und Objekte (wenn man selbst Strecken bauen möchte). Die Adresse der Hauptseite: www.loksim.de Bei vielen Eisenbahnsimulationen ist eine Kameraansicht dabei. Hier ist eine solche Funktion nicht vorhanden sondern man betrachtet alles aus Sicht des Lokführers, also eine reine Führerstand-Simulation. Bei mir fängt eine solche realistische Simulation nicht direkt mit der Darstellung an, sondern bei den kleinen feinen Unterschieden bzw. bei den Sicherheitssystemen. Etliche LOKSIMer, Eisenbahnfreaks wie auch andere Simulationsbegeisterte werden bestimmt beim durchstöbern dieser PDF-Unterlagen kräftig schmunzeln oder sich ärgern, weil ich einiges aus dem Handgelenk heraus grob definiere und nur hauchdünn die Materie antaste, aber wie bringt man es dem Interessierten auf Zeit, der mal gerade reinschaut, am besten rüber wenn nicht so. Ich hoffe, daß ich mich Kurz und Bündig halte und auch so, das Sie die E-Lok später sicher über jede Strecke fahren. Viel Spaß...
Erste Begegnung mit dem Führerstand Screenshotänderung wurde erstellt mit OpenOffice.org Draw 3.2.1 Oje, was für ein Schaltpult!!! denken viele, aber das Optische kann oft täuschen (wie überall). Einiges soll nur gut aussehen. Ich stehe gerade auf der Demostrecke mit 0 km/h (der mittlere große Tacho). Der Bardruck der Bremsen zeigt an, das diese gelöst sind (der rechte große Tacho). Der links unten liegende kleine Tacho zeigt mir an, das die E-Lok gebügelt ist bzw. an der Stromleitung hängt und der schwarze Hebel rechts daneben steht auf Türen geöffnet (Gelb). Der große linke Tacho gibt mir die Zugkraft an. Ohne Zugkraft keine Geschwindigkeit. Lt. PZB muß ich unter 85 km/h fahren. Fast jeder Führerstand hat ein anderes Fahrverhalten. Einige sehen sich täuschend ähnlich. Ich will damit nur ausdrücken, das man mit einigem Gefühl in den Fingern besser fährt.
Tasten die man sich merken sollte Man steuert den Simulator rein mit der Tastatur. Diese Tastenbelegung (Standardeinstellung) läßt sich natürlich beliebig ändern. Buchstaben die hier groß geschrieben wurden sind normalweise klein. Eher eine Sache der Optik. Hinweis: Es ist nicht jede Standard-Tastenbelegung aufgeführt. Tastenbelegung Funktion Strg + R Strg + B Richtungseingabe (1 x Vorwärts und 3 x Rückwärts). Bügeln (An Stromleitung anhängen) Bei einer D-Lok wird die Kraftstoffpumpe bedient. H Hauptschalter NUM 7 NUM 1 NUM 0 NUM 9 NUM 3 Pneumatische Bremsen lösen. Pneumatische Bremsen festsetzen. Vollbremsung. Dynamische Bremsen lösen. Dynamische Bremsen festsetzen. Strg + L Shift + L S Pfeiltasten oder NUM + Leertaste I U Licht ein oder aus. LZB einschalten oder ausschalten. Schienen sanden. Zugkraftregler Federbremse lösen (wenn nötig). Bestätigungstaste Sifa Bestätigungstaste PZB/Indusi Zwangsbremsung stornieren. Nach der Bremsung kann man erst wieder den Betrieb aufnehmen wenn ordnungsgemäß quittiert wurde. Damit die Motoren wieder in Gang kommen, muß ein Nullzwang vollzogen werden. Pfeiltaste (länger drücken)
Was ist Sifa und PZB/Indusi? Sifa ist ein Kürzel für Sicherheitsfahrschaltung. Man spricht auch in Eisenbahnerkreisen vom Totmannknopf. Alle 25 Sekunden muß man die Leertaste kurz drücken damit bestätigt wird, das der Lokführer dienstfähig ist sonst erfolgt eine Zwangsbremsung. Eine gute Sicherheitsmaßnahme, wenn der Zugführer handlungsunfähig geworden ist. Am PC ist dies eher eine Sicherung für Schlafmützen. Ich schalte das Sifa meist ab, weil es mit der Zeit nervt. Im realen Zugverkehr verzichtet man darauf besser nicht. PZB ist ein Kürzel für Punktgesteuerte Zugbeeinflussung. An festgesetzen Punkten werden dabei Informationen zur Sicherung der Zugfahrt übertragen. Ich nenne dies die Hertzfalle, denn ganz plötzlich kann man Zwangsgebremst werden falls die Zugkraft zu hoch ist oder man vergessen hat zu bestätigen. Im Erweiterungsteil steht über dieses Thema etwas mehr, also reinschauen Man erkennt ein PZB im Simulator als kleinen gelben Klotz neben einer Gleise, zumeist unmittelbar einer Signalanlage. Im eigentlichen Leben sind diese Kontrollmelder eher verwittert. Drücke immer als Bestätigung etwa 5-10 Meter davor die Taste I. Was mache ich bei einer Zwangsbremsung Bei einer solchen Bremsung wird der Zug vollkommen gestoppt. Erst nach dem stoppen kann man den Fehler stornieren indem man die Taste U betätigt. Jetzt kann die Lok wieder aufgerüstet werden. Hinweis: Die Motoren müßen in den Nullzwang gebracht werden bzw. absolut herunterfahren. Dafür drückt man für längere Zeit die Richtungstaste nach unten ( ). Um zu wissen ob die Lok wieder fahrbereit ist, sollte man F6 drücken und nachschauen.
Was ist AFB und LZB? AFB ist ein Kürzel für Automatische Fahr- und Bremssteuerung ist ein technisches System, das in Triebfahrzeugen zum Einsatz kommt, um den Triebfahrzeugführer bei seiner Arbeit zu unterstützen. AFB übernimmt dabei die Aufgabe, den Zug auf eine vom Triebfahrzeugführer vorgewählte Geschwindigkeit (kurz V-Soll) zu beschleunigen oder abzubremsen und diese Geschwindigkeit weiter zu halten. Shift + A drücken um AFB einzuschalten. Jetzt Strg + A um die Triebkraft zu regeln mit den Richtungstasten oder. Im Km/h-Tacho sieht man die Veränderung, da sich eine Pfeilmarke auf die gewünsche Position schiebt. LZB ist ein Kürzel für LinienZugBeeinflussung. Dieses System hat folgende zwei Hauptfunktionen: Übermittlung von Führungsgrößen bzw. Fahraufträgen an die Triebfahrzeugführer, nach denen diese ihre Fahrzeuge steuern (auch als Führerraumsignalisierung bezeichnet). Überwachung des Fahrverhaltens Höchstgeschwindigkeit und Bremsvorgänge und notfalls Eingriffe in die Steuerung, um Grenzwertüberschreitungen zu vermeiden (auch als Zugbeeinflussung bezeichnet). *** LZB vor der Inbetriebnahme aktivieren *** Shift + L schalten die LZB ein oder aus. Nicht auf jeder Strecke wird LZB angeboten. Die LZB kommt nur auf Strecken zur Anwendung, die schneller als 160 km/h befahren werden. Bei diesen Strecken ist in Schienenmitte der Fahrtrichtung das LZB-Kabel verlegt, welches die Informationen für dieses System überträgt. Entsprechend können diese Informationen auch nur von Lokomotiven empfangen werden, die schneller als 160 km/h zugelassen sind. Deshalb muss bei einer Fahrt über 160 km/h die LZB mit Shift + L bei diesen Loks eingeschaltet werden. Geschieht das nicht, wird der Zug immer automatisch auf 160 km/h zurück gebremst. Es ist also nicht möglich ohne eingeschalteter LZB schneller als diese Geschwindigkeit von 160 zu fahren.
Erstes fahren mit der virtuellen Lok Machen wir die E-Lok fahrbereit bzw. wir rüsten sie auf. Schritt 1 Richtung Vorwärts eingeben (Strg + R) Schritt 2 Aufbügeln (Strg + B) Schritt 3 Hauptschalter aktivieren (H) Schritt 4 Bremsen lösen (NUM 7) Schritt 5 Ist alles OK (F6) Schritt 6 Wo sind die Haltepunkte (F5) Schritt 7 Wieviel Bremslast habe ich (F7) Schritt 8 Ich stelle die Zeit vor (F11) Schritt 9 Nach der Ansage oder dem Pfeifton werden die Türen geschlossen (T) Schritt 10 Scheinwerfer an oder aus (Strg + L) Schritt 11 Ist es rutschig dann sande vorher (S) Schritt 12 Erhöhe die Zugkraft mit Gefühl (, ) Der Zug müßte jetzt rollen!!!
Drücke F4 (damit man weiß wo man halten soll) Drücke F5 (alle Streckenpunkte, auch an denen man durchfährt)
Drücke F6 (Checkliste der Lok) Drücke F7 (mit wieviel Gewicht muß ich beim bremsen rechnen)
Letzte Worte Es gehört zum Lehrkonzept, wenn gewisse Dinge desöfteren erwähnt bzw. definiert werden. Ich finde, daß eine kurze Anleitung ohne Fachwortschickimicki für den Laien verdaulicher ist und auch das Nervenkostüm schont. Übrigens, es ist nicht wunderlich, wenn man auch nach einer Weile den Fahrplan nicht einhält oder das Zwangsbremsungen an der Tagesordnung sind. Die Übung macht den Lokführer. Wer Strecken selbst bauen möchte mit dem Loksim-Editor (wird mit installiert sowie auch spezielle Unterlagen über den Lokeditor als PDF) ist mit den Schulungsunterlagen des Konstrukteurs Peter Neise (www.sepelone.de) gut bedient. Einfacher geht s nicht!!! Hier verweise ich nochmals nachdrücklich auf die Bedienungsanleitung von Loksim, die wesentlich viel mehr Lehrstoff bietet und damit auch weiter in die Materie reicht. Ich wünsche nun ein erfolgreiches weiterkommen mit Loksim3D
PZB/Indusi Bild: Indusi-Magnet (Bildmaterial wurde von Peter Neise zur Verfügung gestellt). Was stand auf Seite 6 über das PZB? PZB ist ein Kürzel für Punktgesteuerte Zugbeeinflussung. An festgesetzen Punkten werden dabei Informationen zur Sicherung der Zugfahrt übertragen. Ich nenne dies die Hertzfalle, denn ganz plötzlich kann man Zwangsgebremst werden falls die Zugkraft zu hoch ist oder man vergessen hat zu bestätigen. Man erkennt ein PZB als kleinen gelben Klotz neben einer Gleise, zumeist unmittelbar einer Signalanlage. Drücke immer als Bestätigung etwa 5-10 Meter davor die Taste I.
Fahren mit PZB aus meiner Sicht: 1. Es steht ein Vorsignal auf Gelb (Vr0, Grün wäre Vr1). Bestätige die Sichtung des 1000 Hertz-Magnet mit Taste i (Warnton ertönt). Es folgt ein Hauptsignal nach 1000 m, das auf Rot steht (Hp0, Grün wäre Hp1). Fahre weniger als 85 km/h und bremse bis zum Hauptsignal ab. Der 500 Hertz-Magnet folgt 250 m vor dem Haltesignal das auf Rot steht (Hp0). Eine Bestätigung ist hier nicht nötig. In der 500Hertz-Zone muß die Geschwindigkeit unter 65 km/h liegen. Komme etwa 3-5 m vor dem Hauptsignal zum stehn. Jetzt kurz warten oder die Zeit vorschieben (F11). Wenn Hp1 leuchtet bzw. angezeigt wird kann man weiterfahren. Der dortige Indusi-Magnet benötigt keiner Beachtung. An den PZB-Kontroll-Meldern bemerkt man, das man noch in einem Bereich steckt, indem man nicht die Geschwindigkeit überschreiten sollte. Kurz gesagt, ist das der sogenannte Restriktive Modus. Gehen die Kontrollleuchten aus, kann man die Geschwindigkeit erhöhen. 2. PZB-Kontrollleuchte: Bei blauem Wechselblinken kriechen bzw. nur 25 km/h fahren. Dasselbe auch bei (nur) rotem Blinken. 3. PZB-Kontrollleuchte: Wenn Gelb und Blau blinkt nur 45 km/h fahren. Erlischt Gelb, dann normal weiterfahren. Leuchtet Blau-70 und Blau-85 auch nur 45 km/h fahren. Man kann sich aus diesem Restriktiven Modus mit der Taste U befreien, wenn das Signal auf Grün steht und die Strecke frei ist. Personenzüge werden in der Regel in der oberen Zugart (O) betrieben. Die Zugart, in der ein Zug gefahren wird, hängt von den vorhandenen Bremshundertsteln und der eingestellten Bremsstellung ab. Im Loksim3D ist das durch den Fahrplan bereits automatisch eingestellt. Weitere Zugarten, neben O sind M und U, wobei Güterzüge mit weniger als 66 Bremshundertsteln bzw. in Bremsstellung G und der Zugart U gefahren werden. Deshalb unterscheiden sich die Geschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Bremsart. Dies wird in der folgenden Tabelle dargestellt:
Zugart 1000 Hz Beeinflussung am 500 Hz Magneten 500 Hz Beeinflussung Wechselblinken mit/ohne 1000 Hz Wechselblinken mit 500 Hz O 23 Sekunden auf 85 km/h 65 km/h 150 Meter auf 45 km/h 25 km/h 45 km/h M 29 Sekunden auf 70 km/h 50 km/h 150 Meter auf 35 km/h 25 km/h 45 km/h U 36 Sekunden auf 55 km/h 40 km/h 150 Meter auf 25 km/h 25 km/h 45 km/h Die Zielgeschwindigkeit für die 1000 Hz Beeinflussung wird durch die blauen Leuchtmelder (85 / 70 / 55) angezeigt. Bei Güterzüge, die in der Regel nicht schneller als 100 km/h fahren, stimmen die Indusi-Geschwindigkeiten nicht überein. Bei den vielen verfügbaren Loksim-Strecken müssen also die GüterzugFahrpläne geschwindigkeitsmäßig etwas anders gehandhabt werden. Außerdem sind bei den Güterzügen entsprecht der gezogenen Lasten, das Bremsverhalten sehr viel schlechter. Es kann manchmal sehr lange dauern bis der Bremsluftdruck wieder auf Maximum steht. Deshalb muss man öfters die Taste 7 drücken. Das ist kein Fehler im Loksim-Programm, sondern ein gewollter Effekt.