LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version)

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Transkript:

LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: WS 2012/2013 Gastland: Schweden Gastuniversität: Linköpings Universitet Programm: Erasmus via Fachbereich 01 studierte Fächer an Gasthochschule: Rechtswissenschaft Name:* Email:* (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: 11.02.2013 LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version) Zur Form: Mindestumfang sind drei DinA4-Seiten, sonst gilt der Bericht als nicht eingereicht Schriftgröße 11 maximal 1 Foto pro Seite Ihr Bericht wird anonymisiert online gestellt. Bitte kontrollieren Sie ihn auf Rechtschreibfehler etc., denn bei ca. 400 Berichten können wir das nicht leisten. Den Bericht bitte wie vom Regelwerk gefordert im von Ihnen unterschriebenen Original bei uns im International Office fristgerecht einreichen (per Post oder in der Sprechstunde, gerne zwei Seiten auf einer Seite und beidseitig gedruckt) und zusätzlich als Email-Anhang (doc oder pdf-format) an auslandsstudium@uni-frankfurt.de schicken und ebenfalls an Ihre/n Programmbeauftragte/n. Deadlines (Fristende!) zur Einreichung: 01. April 2013 für Studierende, die nur das WS 2012/13 im Ausland studieren 15. Juli 2013 für Studierende, die den Studienaufenthalt nach dem SoSe 2013 beenden Wir bitten, den oben vorbereiteten Rahmen für den Bericht zu wählen, um die wesentlichen Grunddaten bzgl. Ort und Zeit zu haben. Dazu die hier oben im Kopf fett geschriebenen Texteinheiten einfach überschreiben bzw. ersetzen und anschließend diese Anleitung löschen.

Neben der Beschreibung der Stadt, der Uni und den Besonderheiten des dort studierten Faches bitten wir besonders auf die eigenen, relevanten Erfahrungen einzugehen, die es den künftigen Erasmus-Studierenden ermöglichen, sich einerseits gut vorbereiten zu können und andererseits sich vor Ort schnell zurecht zu finden. Auf folgende Themenpunkte sollten Sie u.a. eingehen: Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung, Behördengänge etc. Wohnsituation und tipps, Job-Möglichkeiten Studium an der Gasthochschule inkl. Bibliotheken und Fachbereichs-Infos, freie/eingeschränkte Kurswahl, Info bzgl. Möglichkeiten, Veranstaltungen an einem anderen Fachbereich zu belegen studentische Vergünstigungen, Transportmittel Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos, StudentInnenleben Reisekosten/-Empfehlungen, Gepäcktipps, Diebstahlwarnung in bestimmten Kneipen/Regionen, Auslands- und Gepäckversicherungen tatsächliche Anerkennung der Studienleistung, falls schon geschehen finanzielle Aufwendungen hilfreiche Webseiten oder Infocenter persönliches Fazit (beste und ggf. schlechteste Erfahrung) Die genannten Themen sollen für den Bericht eine Anregung sein. Bitte die Themenpunkte fett im Text markieren, damit der Bericht übersichtlicher ist.

1. Vorbereitung Die Vorbereitung für mein Auslandssemester an Linköpings Universitet begann bereits im Januar 2012 mit der Bewerbung bei der Goethe Universität. Linköping ist eine Stadt mit 100.000 Einwohnern, die sich im zentralen Schweden befindet, und vor allem durch die Universität und dort ansässige Industrie geprägt ist. Die notwendigen Unterlagen für die Bewerbung fand man auf der Homepage der Heimuniversität und der Ablauf von einigen Beratungsgesprächen mit den zuständigen Koordinatoren verlief reibungslos. Es dauerte auch nicht lange, die verschiedenen Materialien zum Auslandsaufenthalt zusammenzutragen. Nach der Zusage des Fachbereichs der Rechtswissenschaft, füllte ich gemeinsam mit der Koordinatorin unseres Fachbereichs die Bewerbung für die Gastuniversität aus, der auch die Vereinbarung für die zukünftigen Studienleistungen an der Gastuniversität beilag. Dies war wohl die größte Hürde bei der Bewerbung für das Auslandssemester. Da rechtswissenschaftliche Kurse in Schweden zumeist in schwedischer Sprache gehalten werden und ich bisher noch kein schwedisch gelernt hatte, waren die Erfahrungen der ehemaligen Erasmus- Teilnehmer unserer Universität von Nutzen. So entschied ich mich letztlich für englische Kurse und einen schwedischen Kurs im Europarecht, in dem uns der Dozent, der aus Deutschland kommt, zusagte eine mündliche Prüfung auf deutsch abzuhalten. Ich entschied mich dazu das halbe Jahr vor meiner Abreise bereits einen Anfängerkurs im Schwedischen zu belegen, um mich wenigstens in alltäglichen Situationen verständigen zu können. Ansonsten waren die Planungen von alltäglichen Dingen, wie der Beantragung einer Kreditkarte begleitet. Viele meiner Kommilitonen wählten eine Kreditkarte der DKB, ich beantragte sie jedoch bei meiner Bank, auch wenn bei dieser Gebühren für das Abheben von Bargeld erhob. Wie sich später herausstellte, war dies nicht schlimm, da in Schweden selbst der Kaffee in der Universität mit Kreditkarte bezahlt wird und es nicht unüblich ist auch kleine Beträge mit der Kreditkarte zu bezahlen. Leider bekam ich keine Zusage für einen Wohnheimplatz in Linköping und die Wohnungssituation dort ist vor allem zu Beginn des Semesters sehr schwierig. Ich würde allen Bewerbern empfehlen sich sofort mit ihrer Bewerbung, zumindest falls sie beabsichtigen zum Wintersemester wegzugehen, bei den Online-Studentenportalen für Wohnungen zu bewerben. In Schweden kann man sich ab dem 17. Lebensjahr für Wohnheimplätze bewerben und erhält täglich einen queue-point. Die Wohnungen werden nun an die Bewerber mit den meisten Punkten vergeben. Für ausländische Studenten ist es somit fast unmöglich genau so viele Punkte wie Schweden zu erhalten. Nach Wochen voll nervenaufreibender Suche, gelang es mir doch über das Schwarze Brett der Uni ein Apartment zu finden. Im Gegensatz zu den meisten Austauschstudenten, die im Studentenviertel Ryd wohnten, wohnte ich nun nicht in einem Corridorroom, der ein eigenes Bad hatte, wo man sich jedoch die Küche teilte, sondern ein eigenes Apartment inklusive Küche in einem Haus mit 7 anderen Studenten. Im Nachhinein kann ich sehr froh sein, dieses Apartment bekommen zu haben, da viele Studenten wochenlang auf der Suche nach Apartments waren und in Notunterkünften lebten. 2. Ankunft in Schweden Die Anreise nach Schweden war sehr einfach, da ich vom Frankfurter Flughafen mit Zwischenstopp in Amsterdam direkt in Linköping landen konnte, von wo ich ein Taxi genommen habe. Doch Taxen sind

in Linköping mit Vorsicht zu genießen, da ein Taxi vom Flughafen nach Ryd bereits 50 kosten kann, weshalb man unbedingt nach Studentenrabatten fragen sollte. Ansonsten waren meine ersten Tage davon begleitet die Küche und Wohnung etwas einzurichten, verschiedene Dokumente unterschreiben zu lassen und ein Fahrrad zu finden. Fahrräder sind vor allem zu Beginn des Wintersemesters eine sehr beliebte Anschaffung, weshalb sie auch gerne und viel geklaut werden, also ein bei einem besseren Fahrrad ein gutes Schloss unumgänglich ist. Am besten sucht man nach diesen auf dem schwarzen Brett der Universität, die örtlichen Fahrradläden verkaufen die Fahrräder meist zu unverschämten Preisen. Ich flog bereits Anfang August nach Schweden, um am EILC- Sprachkurs teilzunehmen. Der einführende Schwedischkurs war zusammenfassend eine sehr schöne Zeit und eine hervorragende Gelegenheit andere Austauschstudenten aus vielen verschiedenen Ländern kennenzulernen und Linköping und Umgebung zu erkunden. Ich kann die übrigen Einführungsaktionen der Universität ebenfalls nur empfehlen. Diese sind sehr vielseitig und meist wirklich lustig und führen dazu, dass wir uns nach wenigen Tagen bereits sehr wohl fühlten. Besonders die schwedischen Sommertage waren mit vielen Barbecues, Spielen, Ausflügen trotz kühlerer Temperaturen als in Deutschland- ein tolles Erlebnis. Wir hatten ein breites Angebot an Einführungsveranstaltungen und die Organisation ist unglaublich gut, sodass wir vom ersten Tag an begleitet wurden und man sich keine Sorgen machen musste, da die Planung der Universität mich in jeglicher Beziehung positiv überraschte. 3. Alltag Mitte August begannen dann auch die normalen Vorlesungen, der Campus füllte sich merklich und schnell fühlte man sich wie zu Hause. Mein erster Kurs, American Business Law, war mit großem Arbeitsaufwand verbunden, da er auf Masterniveau stattfand. Doch dieser war einer der interessantesten Kurse, die ich während meines Aufenthalts in Schweden belegt habe, der das Lesen der Skripte leicht machte und auch die Gruppengröße von fünf Teilnehmern war für den Lerneffekt äußerst förderlich. Auch die anderen Kurse fanden eher mit kleiner Gruppengröße statt. Generell war das Lernklima sehr angenehm und in den meisten Kursen herrschte gute Stimmung. Sobald man sich für Kurse anmeldet, sollte man anfangen auf dem schwarzen Brett der Universität nach der Kursliteratur, die schon vor Beginn der Kurse auf den jeweiligen Homepages veröffentlicht wird, zu suchen. Bücher in Schweden sind bedingt durch die geringe Auflage im Vergleich zu deutscher Kursliteratur teuer, sodass einzelne Kurse Bücher im Wert von 100 oder mehr erfordern. Auch die weiteren Lebenshaltungskosten entsprechen skandinavischem Standard und man sollte sich vor der Abreise im Klaren sein, dass vor allem Lebensmittel teuer sind. Diese sind auch abhängig von den Supermärkten, in denen man einkaufen geht, weshalb man eventuell auch Wege mit dem Bus in Kauf nimmt, um günstiger einkaufen zu gehen. Auch die Institution Mensa ist in Schweden eher gering vertreten, es gibt verschiedene Cafés und Restaurants auf dem Campus. Sofern man doch in der Uni essen möchte, gibt es dort verschiedene Mikrowellenräume, in denen man sein Essen aufwärmen kann, was unter schwedischen Studenten nicht unüblich ist.

Auf dem Campus befindet sich auch eine größere Sporthalle Campushallen mit wirklich breitem Angebot, von Ballsportarten bis Fitnesscenter ist alles dabei. Der Mitgliedsbeitrag richtet sich nach Interessen und Zeiten und ist höher als bei den Fitnessstudios im Zentrum, liegt dafür auch durch die Nähe zur Uni für die meisten Studenten sehr praktisch. Im Winter bemerkt man die Sportaffinität der Schweden an einer Eisfläche, auf der man umsonst fahren kann. Besonders in den Wintermonaten kann ich jegliche sportliche Betätigung nur empfehlen, da die frühe Dunkelheit auf Dauer doch kräftezehrend ist. Auch andere Aktivitäten kamen im Laufe des Semesters nicht zu kurz, sei es von der ERASMUS, dem Koordinator des juristischen Fachbereichs in Linköping oder vielen anderen Institutionen gab es von Peer Students, Ausflügen oder anderen Aktionen viele Angebote, die Freizeit zu gestalten. Die schwedischen Studenten sind sehr scheu, sobald man sie nicht auf Parties trifft- denn sie feiern sehr gern. Dadurch, dass ich mir nicht wie die anderen Studenten mit Schweden die Küche teilte, war es anfangs wirklich schwierig Kontakt zu den Einheimischen zu knüpfen, doch wenn man sich Mühe gab, war auch das möglich. Die liebste schwedische Tradition, die jeder Austauschstudent schnell übernahm, war die schwedische Fika - eine Art Kaffeepause- die wir zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dem Genuss von Kanelbullar schwedischen Zimtschnecken- zelebrierten. Ob bei jemandem zu Hause oder in einem der schönen Cafés in Linköpings Innenstadt, war dabei nebensächlich. Und auch die Abendgestaltung in Linköping kam nicht zu kurz und für jeden Geschmack war etwas dabei. Von den örtlichen Pubs, die mit International Nights, Burgernights oder Live-Musik aufwarteten, bis zu den ortsansässigen Clubs, privaten Corridorparties oder den Kravallen. Die Kravalle sind von den Studentenvereinigungen organisierte Parties, die in der Uni stattfinden. Damit verbunden ist zum einen das Tragen von Overalls, die für Austauschstudenten blau sind und die bei einer Overallpremiere im Schlamm eingeweiht werden. Danach wird jeder Overall persönlich mit Namen und Aufnähern verziert. Zum anderen stehen die Schweden bereits für den Ticketvorverkauf manchmal sogar über 20 Stunden in der Schlange, um eines der begehrten Tickets zu erhalten. Es ist wirklich eine einmalige, sehr schwedische Party und jeder Austauschstudent sollte daran ein mal teilgenommen haben. 4. Reisen und Ausflüge Doch nicht nur Linköping selbst bietet viele verschiedene Möglichkeiten. Mit dem schwedischen Fachbereichsleiter der Juristen erkundeten wir auch das übrige Östergötland, welches aussieht wie Schweden aus dem Bilderbuch. Auch Norrköping, was ca. 40 Minuten von Linköping entfernt liegt, ist eine wunderschöne Stadt, die man sich unbedingt angucken sollte. Da ich vor meinem Schwedenaufenthalt noch nie in Skandinavien war, nutzte ich auch die Zeit, um mir Stockholm, Göteborg und Oslo anzusehen, welche alle mit Zug oder Bus gut erreichbar sind. Ein weiteres Highlight war eine Elchsafari im südlich gelegenen Småland, bei der wir Elche mit dem Mund fütterten. Doch auch das europäische Ausland versuchten wir bestmöglich zu entdecken. Mit einer Billigfluggesellschaft flog ich mit anderen Austauchstudenten für 1,50 (inklusive Steuern und Kreditkartengebühr) nach Warschau und ähnlich günstig konnten wir auch Fährtrips nach Riga und Tallinn, die jeweils ein Wochenende dauerten, organisieren.

Schweden pur konnten wir dann auf unserer letzten Reise erleben, die im Dezember nach Lappland ging. Der von ESN organisierte Trip führte uns knapp eine Woche, in der es bis zu -30 wurde und bis auf 2 Stunden täglich nur dunkel war in den hohen Norden Schwedens. Dies war wirklich eine der faszinierendsten Reisen, die ich jemals gemacht habe, und die Einöde, die wir dort zu sehen bekamen, einmalig. Von Rentieren, Schlittenhunde- und Schneemobilfahren, und dem Besuch von Eishotel war auch dort für jeden Geschmack etwas dabei, sodass ich diesen Trip trotz langer Anreise im Bus- als lohnenswert empfand. 5. Fazit Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das halbe Jahr in Schweden sehr genoss - sowohl persönlich, als auch fachlich habe ich viel dazu gelernt und kam mit vielen positiven Erfahrungen nach Hause. Wirklich schlechte Erfahrungen habe ich keine gemacht, auch wenn mir bis heute meine erste Nacht in Gedächtnis gebrannt ist, die ich ohne Bett und Bettdecke auf der Couch schlief und überrascht war, dass selbst im August nachts nicht mehr als 10 herrschten. Die meisten Erinnerungen- von Landschaften, die ich so noch nicht gesehen habe, einer wunderschönen Stadt und jeder Menge tolle und vor allem internationaler Menschen, die ich in dieser Zeit treffen durftesind positiv und haben uns allen den Abschied im Januar wirklich schwer gemacht.