Miscanthus. M.Sc. Beate Formowitz TFZ, Sachgebiet Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse. Vortrag im Rahmen des Masterstudiengangs Nachwachsende Rohstoffe

Ähnliche Dokumente
Energie vom Acker. Miscanthus Giganteus

Miscanthus-Anbautelegramm

Stroh, Miscanthus und Co. Wärmeenergieträger vom Acker. Zentrum für nachwachsende Rohstoffen NRW

Hirse, Miscanthus und Co. als Energie- und Rohstoffpflanzen

Thermische Verwertung von Miscanthus im Vergleich zu Holz

Energiepflanzen Gibt es einen Weg aus den Maisund Rapsmonokulturen?

Miscanthus -Kurzinformation

Mehrjährige Energiepflanzen im Vergleich

Heizen mit Miscanthus

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen - Anhalt

Brennstoffdaten Scheitholz, Hackgut, Pellets

Brennstoffdaten Scheitholz, Hackgut, Pellets

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Bioenergie aus Energiepflanzen Möglichkeiten und Grenzen. Energiewende in Mainfranken Erneuerbare Energien Chancen für die Region?

Nachwachsender Rohstoff MISCANTHUS. Global denken Lokal handeln

«Production agricole durable de biomasse énergie en zones à fortes contraintes environnementales: quelles alternatives pour quelles filières?

Pflanzenbauliche Ergebnisse zum vielfältigen Energiepflanzenanbau auf dem sommertrockenen Lössstandort Bernburg in Sachsen-Anhalt

Produktions- und Wirtschaftsfaktor Bioenergie

Brennstoffdaten Scheitholz, Hackgut, Pellets

Substratalternativen für die Biogaserzeugung Frerich Wilken, LWK Niedersachsen

Nachhaltige Erzeugung von Biogassubstraten. Alternativen zum Mais: Nachhaltige Biogassubstrate als Beitrag zur Biodiversität

Nachwachsender Rohstoff. Miscanthus. Global denken Lokal handeln

Roggen - die Energiepflanze für magere Böden

Unser Bioenergiehof Böhme GmbH besteht bereits seit März Wir übernehmen gern folgende Dienstleistungen für Sie:

Einfluss von Erntezeitpunkt und Bestandesdichte. Ergebnisse

Wärmeerzeugung aus Holzhackschnitzeln. Wie konkurrenzfähig sind schnellwachsende Hölzer gegenüber Heizöl und Erdgas? Dipl.-Ing.

Efh Erfahrungsbericht ih nach. Kurzumtriebsplantage auf dem Gut Rixdorf

Brennstoffdaten. Brennstoffdaten. Scheitholz, Hackgut, Pellets. Wärme aus Biomasse.

Energie- und CO2-Bilanzen von verschiedenen Bioenergiepflanzen und Bioenergieformen

Scheitholz Bereitstellung, Lagerung, Kennzahlen

Optimierung der nachhaltigen Biomassebereitstellung von repräsentativen Dauergrünlandtypen für die Biogasproduktion GNUT-Biogas Projekt GNUT

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 8. März Modernisierung Wärmeerzeugungsanlage Rathaus und Gemeindehalle Weiler

Landwirtschaft und nachwachsende Rohstoffe - Energiegewinnung

Ergebnisse aus den Wasserschutzversuchen zum grundwasserschutzorientierten Maisanbau

Nachwachsende Rohstoffe Ein Blick über den Tellerrand

Trends und Technologien zur Nutzung fester Biomasse in Deutschland

Alternative Pflanzenarten zur energetischen Nutzung

Dipl. Agraringenieur (FH) Jürgen Schwarzensteiner

Biogasproduktion Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung aus landwirtschaftlicher Perspektive

Thermische Verwertung halmgutartiger Biomasse

Diversifizierung und Risikostreuung im Energiepflanzenanbau durch Fruchtfolgegestaltung

Stickstoff-Effizienz von Mais bei Gülle-Strip-Till

Aktueller Stand: Stromerzeugung aus Biomasse

Brennstoffdaten Scheitholz, Hackgut, Pellets

Öffnung des Wärmemarktes für Bio-Erdgas. Berlin, 23. Februar 2012 Dr. Thomas Stephanblome

Wirtschaftlichkeit von Holzfeuerungsanlagen im landwirtschaftlichen Betrieb

Versuchsergebnisse aus NRW zur Verwertung wirtschaftseigener Dünger im Grünland. Dr. Clara Berendonk, Haus Riswick

Verbrennung von Traubentresterpellets in Rheinland Pfalz ein lokaler Ansatz

Jürgen Reulein. Symposium Mit Energie zur nachhaltigen Regionalentwicklung: Initiativen anregen Wertschöpfung organisieren Effizienz steigern

Das Technologie- und Förderzentrum

Biomasse/Biomüll. Biogas/Biogasanlage. Blockheizkraftwerk. Müllheizkraftwerk. Pelletheizung

Nachwachsende Rohstoffe

Johanniskraut im mehrjährigen Anbau (Hypericum perforatum L.) Hartheugewächs

Kurzumtriebsplantagen (KUP) Nachhaltig erzeugte Biomasse zur langfristigen Absicherung des Brennstoffbedarfs

Etablierung von mehrschnittigem Ackerfutter in Fruchtfolgen mit Energiepflanzen

EIN PRIVAT BETRIEBENES NAHWÄRMENETZ AUF HACKSCHNITZELBASIS IN FRONHOFEN

Dezember 2013 DuPont Pioneer. Zusammengefasste Ergebnisse des Aussaat-& Ernteterminversuches Körnermais am Standort Werlte (Kammer Niedersachsen)

Entwicklung und Perspektiven Deutscher Pelletmarkt

Erzeugung von Biomasse vom Grünland und im Ackerbau

Alternative Energiekonzepte für den Gartenbau

Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe

Welche Anforderungen stellt der Energiemarkt an Holzbrennstoffe? Dipl.-Ing. Michael Kralemann

Herzlich willkommen. Auswahlkriterien für Heizkessel. Fachtagung - Wärme aus Biomasse - Haus Düsse

Die Nutzenkorbmethode als Ansatz zum Vergleich der Strom-, Wärme- und Kraftstoffproduktion aus Energiepflanzen

Ökologisch Heizen mit qualitativ hochwertigen Holzbrennstoffen

Herstellung und Vermarktung von Holzpellets

Energiegewinnung aus Holz - effizient und umweltschonend

Zwischenfruchtanbau als ein Beitrag zum Gewässerschutz im Energiepflanzenanbau

Fertigation von Einlegegurken - Düngen nach Bedarf 1

Stoffliche Nutzung Nachwachsender Rohstoffe Graf / Warsitzka

Forum 4: Halmgüter in der Verbrennung - Status quo und Entwicklungen

Vollkostenrechnung Miscanthus

Biomasse der Zukunft Bioenergie der Zukunft?

Bewirtschaftungssysteme im Vergleich

Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW Eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse

Klimawandel in Deutschland wie düngen wir Winterweizen im Jahr 2050 mit Stickstoff?

Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen nach dem EEG

Versuchsergebnisse aus Bayern 2008, 2011 und 2014

Ressourcenschonung durch Kompost

Spanner HOLZ-KRAFT -Anlagen

NAWARO BioEnergie AG Biogas keine Konkurrenz zu Lebensmitteln. Nature.tec 2011 Berlin, 24. Januar 2011

KoNaRo Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe

Nutzer- und Brennstoffeinflüsse bei handbeschickten Holzfeuerungen

Gute Idee: Bauen mit Holz

Ermittlung des Potentials an nutzbarer Biomasse und kommunalen Abfällen zur energetischen Verwertung für die Einheitsgemeinde Havelberg

Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht

Kompost in der Landwirtschaft

Das Zweikultur-Nutzungssystem Vergleich zwischen ökologischem und konventionellem Anbau

Konzepte für die Verwertung von Grünabfallstoffen oder Warum trocknen? Referent: Dipl.-Ing.Tobias Peselmann

Silphie, IGNISCUM & Co

Forschungsprojekt: Biobrennstoffdesign - Mischpellets aus landwirtschaftlichen Reststoffen

Heizen mit Biomasse -Technik und Wirtschaftlichkeit-

Produktkatalog 2015/2016

Brennstoffflexibilität mit Biomasse- Blockheizkraftwerken

Einjährige und mehrjährige Energiepflanzen im Vergleich

Lehrabschlussprüfungs Vorbereitungskurs Rauchfangkehrer. Brennstoffe. Wir Unterscheiden grundsätzlich Brennstoffe in:

Versuchsergebnisse aus Bayern

Viernheim: Kurz vor der Aussaat. Vertreter von Kompass Umweltberatung und Brundtlandbüro zusammen mit den Landwirten Wolk, Hoock und Weidner.

Transkript:

M.Sc. Beate TFZ, Sachgebiet Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse Miscanthus Vortrag im Rahmen des Masterstudiengangs Nachwachsende Rohstoffe Folie 1

Gliederung Vorstellung des TFZ Miscanthus Folie 2

(TFZ) www.tfz.bayern.de Widmann Thuneke Emberger 08 L Wi 107 Folie 3

Ziele und Aufgaben des TFZ Anwendungsorientierte Forschung Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse Biogene Festbrennstoffe Biogene Kraft-, Schmier- und Verfahrensstoffe Vollzug der Projektförderung in Bayern (Gesamtkonzept Nachwachsende Rohstoffe) Technologie- und Wissenstransfer, Widmann Folie 4 10 P Fo 012

SG P: Vorstellung einiger Projekte EVA: Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die Produktion von Energiepflanzen unter verschiedenen Standortbedingungen Deutschlands Verschiedene Projekte zu Hirse: Ethanol aus Zuckerhirse Sorghumhirse als Energiepflanze FNR Hirseverbundvorhaben BMBF - Hirseprojekt Gärrestversuch Bayern Prüfung der langfristigen Nachhaltigkeit der Nutzungspfade Biogas und BtL 10 P F0 011 Folie 5

SG P: Vorstellung einiger Projekte Miscanthus: Langzeiterhebungen an Miscanthusbeständen 10 P F0 011 Folie 6

Gliederung Vorstellung des TFZ Miscanthus Herkunft und Botanik von Miscanthus Flächenentwicklung in Bayern Standortwahl und Ertragsstabilität Pflanzgutgewinnung und qualität Sortenwahl Verwendung von Miscanthus - Vergleich versch. Brennstoffe - Eignung als Biogassubstrat Zusammenfassung Folie 7

Herkunft und Botanik von Miscanthus Herkunft Ostasiatischer Raum (China, Korea, Japan) 1935 Der Däne Aksel Olsen führt Miscanthus von Japan nach Dänemark ein 09 P Fo 002 Folie 8

Ein paar botanische Fakten zu Miscanthus Gattung Süßgräser (Poaceae), Unterfamilie Bartgrasgewächse (Andropogonoideae) C4-Pflanze (effektive CO2-Ausnutzung) Bildet unterirdische Rhizome Horstiger Wuchs (wächst ringförmig auseinander) Fertile Varietäten (eher im Zierpflanzenbereich) Vermehrung über Samen und Teilung Miscanthus sinensis (Foto: LWG) 09 P Fo 076 Folie 9

Vorstellung von Miscanthus x giganteus Hoch ertragreicher, aber steriler Klon Hybrid aus M. sacchariflorus x M. sinensis 1980er Jahre nimmt Nutzung zu als Windschutzpflanze Holzersatz in Zellstoff- und Papierindustrie Energieträger Hohe Investitionskosten (ca. 0,17 je Rhizom = 1700 ha -1 bei 1 Pfl./m 2 ) Hohes Ertragspotential (bis zu 30 t ha -1 ) Nutzungsdauer 10-20 Jahre 09 P Fo 004 Folie 10

Flächenentwicklung Miscanthus in Bayern (2005-2008) 900 ha Anzahl ha 700 600 500 400 300 200 100 0 ha ges. Fläche (Ø 1-1,22 ha/ Betrieb) Anzahl Betriebe Anzahl Feldstücke (Ø 0,74-0,85 ha/ Schlag) 2005 2006 2007 2008 Jahre 09 P Fo 071 Folie 11

M. x giganteus an zwei Standorten in Güntersleben Güntersleben Volkenschlag Ackerzahl 30 8 t TM je ha*jahr Güntersleben Kläranlage Ackerzahl 65 bis 25 t TM je ha*jahr Fotos: Eppel-Hotz, LWG 09 P Fo 073 Folie 13

Erträge von M. x giganteus (FS und Pu 75 kg N; Gü 100 kg N) 40 Freising (75 kg N ha -1 ) Puch (75 kg N ha -1 ) Güntersleben (100 kg N ha -1 ) t ha -1 Trockenmasse e-erträge 20 10 0 n.e. 1991-2009 n.e. 1991-2009 n.e. 1991-2009 Aufwuchsjahre 09 P Fo 009 Folie 14

Trockenmasseerträge (Aufwuchs 1993-2009) von M. x giganteus 40 Freising Kläranlage (Güntersleben) t ha -1 30 Trockenm masse-ertrag 25 20 15 10 5 0 0 50 75 100 150 N-Düngestufen 250 kg N 09 P Fo 017 Folie 15

Meristemkultur, in vitro Kultur u. Setzlinge von Miscanthus Meristemkultur, kein Miscanthus Quelle Foto: www.lfl.bayern.de In vitro Kultur von Miscanthus Quelle Foto: www.trawyenergetyczne.pl/eng/ Miscanthus Setzlinge Quelle Foto: www.in-vitro-tech.de 10 P Fo 001 Folie 16

Rhizomstücke - Makrovegetativ vermehrtes Pflanzgut Pflanzgut geerntet mit Kreiselegge oder Rotortiller Foto: Hr. Hayer, MBR Trier/Wittlich e.v. Handverlesene Rhizomstücke aus einzeln ausgegrabenen Mutterrhizomen für Versuchszwecke Foto: Sötz, TFZ 09 P Fo 025 Folie 17

In Paletten ausgetriebene Rhizomabschnitte im Gewächshaus 09 P Fo 034 Folie 18

Mutterrhizome verschiedener Altersklassen 2 Jahre 4 Jahre 7 Jahre 09 P Fo 023 Folie 19

Ausgetriebene Rhizomabschnitte je Alter des Mutterrhizoms Anteil ausgetrieb bener Rhizomabschnitte 100 % 60 40 20 0 Alter MR: 2 Jahre Alter MR: 4 Jahre Alter MR: 7 Jahre T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 T 7 T 8 T 9 T 10 Termin 09 P Fo 031 Folie 20

Sprosslänge ausgetriebener Rhizomabschnitte 400 4 Jahre mm 200 100 Spr rosslänge 0 400 Alter Mutterrhizom: 7 Jahre 2 Wochen mm 200 3 Wochen 4 Wochen 7 Wochen 9 Wochen 12 Wochen nach Pflanzung 100 0 1-jährig außen 2-jährig außen 2-/mehrjährig innen Lage im Mutterrhizom 09 P Fo 033 Folie 21

Trockenmasseerträge (Ø 1994-2009) in Freising je Sorte Goliath 14 t ha -1 Giganteus 28 t ha -1 Gracillimus 12 t ha -1 09 P Fo 013 Folie 22

Ernte (Fotos: LWG) Im Herbst Nährstoffverlagerung von oberirdischer Biomasse ins Rhizom Blattabwurf (Nährstoffrückführung in den Boden) und Abtrocknen über Winter Erntefenster in der Regel März bis Mai (hoher Trockensubstanzgehalt) 09 P Fo 074 Folie 23

Funktionen eines Miscanthus-Bestands (Fotos: LWG) Ganzjähriger Bewuchs bietet Schutz vor Bodenerosion Pflanzenschutz maximal in ersten 2 Jahren nötig, Düngung gering, Bodenruhe über 20 Jahre geringe Emissionen, Grundwasserschutz Fast ganzjähriger Schutz bzw. Rückzugsmöglichkeit für Wildtiere 10 P Fo 002 Folie 24

Anzahl Käfer- u. Spinnenarten in Miscanthus, Mais und Schilf 120 Miscanthus Mais Schilf 80 Arten nzahlen 40 10 P Fo 003 0 Folie 25 Käfer Spinnen Gesamt Käfer Spinnen Gesamt Differentialarten

Verwertungsmöglichkeit: Miscanthus Dachbedeckung (Japan) Quelle Foto: University of Illinois and Energy Biosciences Institute 10 P Fo 004 Folie 26

Verwertungsmöglichkeiten von Miscanthus (Fotos: LWG, TFZ) Pellets oder Briketts Mulchmaterial Erste Patente als Baustoff Foto: Hr. Hayer, MBR Trier Festbrennstoff Kunststoffersatz Tiereinstreu 09 P Fo 075 Folie 27

Heizwert und Ascheerweichung verschiedener Brennstoffe 20 MJ kg -1 TM Heiz zwert 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Heizwert Ascheerweichung Fichtenholz Miscanthus Weizenstroh Brennstoffe 1600 C 1200 1000 800 600 400 200 0 Ascheer rweichung 10 P Fo 005 Folie 28

Kritische Inhaltstoffe verschiedener Brennstoffe 7 % TM 5 0,6 3,9 5,7 Fichtenholz Miscanthus Weizenstroh Ge ehalt 4 1 0 0,72 0,13 1,01 0,7 0,1 0,5 0,02 0,22 0,15 0,01 0,08 0,19 "Asche" N K S Cl Kritische Inhaltstoffe 10 P Fo 006 Folie 29

Emissionen bei der Verbrennung von versch. Brennstoffen 800 mg Nm -3 CO Staub NO x Kleinfeuerungen % O 2 ) 600 500 400 300 Emissionen in (13 200 100 0 Holzpellets Buche Fichte Getreide (*) Miscanthus (#) 10 P Fo 007 Folie 30

Möglichkeiten bei der Verbrennung von Miscanthus 1. Anpassung des Brennstoffs an die Feuerung Verwendung von Zuschlagsstoffen (z.b. Branntkalk, Kaolin) Herstellung definierter Brennstoffmischungen (z. B. Hackschnitzel-Miscanthus-Gemisch) 2. Anpassung der Feuerung an den Brennstoff Begrenzung der Verbrennungstemperaturen im Glutbett kontinuierliches In-Bewegung-Halten von Brennstoff und Asche Reisinger Folie 31

Miscanthus als Biogassubstrat? - Übersicht Schnittzeitpunkte Wachstum normaler Schnittzeitpunkt Schnitt grüner Biomasse Schnittregime 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 1 2 3 (Kontrolle) 2006 2007 2008 Anfangsschnitt ohne Datenerhebung zu Versuchsbeginn Ertragserhebung zu Beginn des Versuchs ohne Parzellenschärfe 09 P Fo 044 Folie 32

Versuchsfläche in Amselfing, Bayern 01.10.2007 07.04.2008 Var. 3: Ernte Frj. 2006, 2007, 2008 Ertragssumme: 289 dt/ha Var. 1: Ernte Frj. + Aug. 06, Frj. 08 Ertragssumme: 251 dt/ha Var. 2: Ernte Frj. 06, Aug. 06 + 07 Ertragssumme: 212 dt/ha 09 P Fo 050 Folie 33

Zusammenfassung Qualität von Rhizomstücken als Pflanzgut hängt vom Alter der Bestände sowie der ursprünglichen Lage im Mutterrhizom ab Nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren festgestellt, Ertragseinbruch noch nicht erkennbar Erträge bis zu 30 t TM ha -1 a -1 von Miscanthus x giganteus sind nur unter sehr guten Standortbedingungen möglich Miscanthus bietet eine Rückzugsmöglichkeit für viele Wildtiere (besonders im Winter) und ein Habitat für viele Insekten 10 P Fo 008 Folie 34

Zusammenfassung Die Emissionen an Stickoxiden sowie an korrosiven Abgaskomponenten (HCl, SO 2 ) werden im wesentlichen durch die Brennstoffzusammensetzung bestimmt. Kein Einsatz von Miscanthusbrennstoffen in konventionellen Hackschnitzel- oder Pelletfeuerungen! Die höheren Aschegehalte erfordern immer einen erhöhten Betreuungs- und Wartungsaufwand. Miscanthus x giganteus ist nicht als biogassubstratliefernde Kultur zu empfehlen, da eine Sommerernte der grünen Biomasse im August zu Ertragsdepressionen führt 10 P Fo 008 Folie 35

2009 in der TFZ Schriftenreihe erschienen 09 P Fo 077 Folie 36 Download: www.tfz.bayern.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch irgendwelche Fragen? 09 P Fo 048 Folie 37

Verwertungsmöglichkeiten von M. x giganteus Stoffliche Verwertung Energetische Verwertung Weitere Anwendung Kunststoffersatz Baumaterial Ölbindemittel Mulchmaterial Tiereinstreu Langstroh, Kurzstroh, Ballen, Pellets, Taler Mischung Kraft-Wärme- Kopplung Groß- und Kleinfeuerungsanlagen Holzhackschnitzel Miscanthusflächen als Pufferzonen Lebensraum und Schutz für Wildtiere Jagdfläche Org. Dünger Biogas LCB-Ethanol BTL Strom Wärme Kraft, Fritz 09 P Fo 042 Folie 38

Schütt-/Stapeldichte und Öläquivalente versch. Brennstoffe Brennstoff Schüttdichte/ Stapeldichte Öläquivalente (kg Brennstoff l -1 OE) Öläquivalente (l Brennstoff l -1 OE) Heizöl 0,84 kg l -1 0,84 1,00 Holzpellets ÖNORM M7135 (w = 10 %) Getreide Ganzpfl. (w = 15 %) Miscanthus (w = 15 %) 664 kg m -3 2,15 3,24 150 kg m -3 2,53 16,85 110 kg m -3 2,45 22,30 10 P Fo 009 Folie 39

Versuchsaufbau unter kontrollierten Bedingungen Alter Mutterrhizom 2 Jahre 4 Jahre 7 Jahre Lage im Mutterrhizom Wiederholungen außen 1-jährig außen 1-jährig außen 1-jährig außen 2-jährig außen 2-jährig außen 2-jährig innen 2-jährig innen mehrjährig innen mehrjährig Je Alter im Mutterrhizom 3 3 3 Je Lage im Mutterrhizom 20 20 20 09 P Fo 024 Folie 40

Anzahl Augen je Alter (Jahre) von und Lage im Mutterrhizom 8 kleine Augen 5 mm große Augen > 5 mm 16 Anza ahl Augen 6 4 2 0 Durchmesser 1-jährig 2-jährig 2-jährig 1-jährig 2-jährig mehrjährig 1-jährig 2-jährig mehrjährig außen außen innen außen außen innen außen außen innen 2 4 Alter (Jahre) von und Lage im Mutterrhizom 7 mm 8 4 0 Durchmesser Rhizomabschnitt 09 P Fo 030 Folie 41

Anteil ausgetriebener Rhizomabschnitte bei letzter Bonitur Anteil ausgetrieben ner Rhizomabschnitte 100 % 60 40 20 0 Zählung bei T10 1-jährig 2-jährig 2-jährig 1-jährig 2-jährig mehrjährig 1-jährig 2-jährig mehrjährig außen außen innen außen außen innen außen außen innen 2 4 7 Jahre Alter von und Lage im Mutterrhizom 09 P Fo 038 Folie 42

Wurzelbildung der Rhizomabschnitte je Alter und Lage MR 100 % mit Wurzelbildung Rhizomabschnitte 60 40 20 0 100 % 60 40 20 0 Alter Mutterrhizom: 4 Jahre Alter Mutterrhizom: 7 Jahre 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 7 Wochen 9 Wochen 12 Wochen nach Pflanzung 1-jährig außen 2-jährig außen 2-/mehrjährig innen Lage im Mutterrhizom 09 P Fo 032 Folie 43

Versuchsaufbau der Langzeiterhebungen Standorte Freising Puch Güntersleben Pflanzjahr 1990 1990 1989 Sorten Giganteus Goliath Gracillimus Giganteus Goliath Gracillimus Giganteus N-Stufen [kg ha -1 ] 0 75 150 75 75 75 75 75 0 50 100 150 250 Einheitliche Düngung im Frühjahr mit 10 kg P 2 O 5 ha -1 und 100 kg K 2 O ha -1 09 P Fo 007 Folie 44

Nährstoffgehalte im Erntegut von M. x giganteus in Freising Elementgehalte [% TM] Ort Düngung [kg N ha -1 ] Material N P K Mg S Ca C 0 gesamt 0,30 0,11 0,35 0,04 0,06 0,10 48 75 0,24 0,11 0,31 0,05 0,08 0,10 48 Freising 150 0,35 0,04 0,42 0,07 0,07 0,11 49 0 Blätter 0,56 0,06 0,21 0,09 0,09 0,41 47 75 0,61 0,05 0,28 0,09 0,09 0,41 46 150 0,74 0,06 0,55 0,12 0,09 0,41 46 09 P Fo 020 Folie 45

Trockenmasseertäge je Ernte sowie die Summe aller Erträge früher Erntetermin regulärer Erntetermin Schnittzeitva arianten 3 2006 2007 2008 2 1 2006 2006 2007 2006 2006 2008 289 212 251 0 50 100 150 200 250 dt ha -1 350 Trockenmasse-Ertrag 09 P Fo 046 Folie 46

Pflanzenhöhe je Schnittregime 350 cm Var. 1 Var. 2 Var. 3 (Kontrolle) 250 Wuc chshöhe 200 150 100 50 0 Okt Mrz Jun Jul Aug Okt Nov Jun 2006 2007 2008 Prüfzeitpunkte 09 P Fo 045 Folie 47