DFG-Graduiertenkolleg 1412 Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa. Martin Beischl

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DFG-Graduiertenkolleg 1412 Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa Martin Beischl Promotionsthema: Die Europapolitik kroatischer Parteien. Leitbilder, Prioritäten und Entwicklungsperspektiven Betreuer: PD Dr. Olaf Leiße Ausbildung Seit 10/2009: Doktorand am Graduiertenkolleg 1412 Kulturelle Orientierungen und Gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Friedrich-Schiller- Universität Jena, Fachbereich Politikwissenschaft 07/2012 08/2012: Summer Seminar of Bulgarian Language and Culture for Foreign Scholars and Students in Sofia/Bulgarien 07/2011 08/2011: Summer School for Greek Language, History and Culture in Thessaloniki/Griechenland 04/2004-05/2009: Diplom in Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau Diplomarbeit: Vergleich der EU-Integration Spaniens und Polens Stipendiat der Begabtenförderung des Freistaats Bayern (Max-Weber-Programm) 06/2007-07/2007: Teilnahme an der Sommerschule der Slowenischen Sprache (Poletna Šola Slovenščine) in Ljubljana/Slowenien 09/2006-05/2007: Studium der Politikwissenschaften am Institut d'etudes Politiques in Grenoble/Frankreich 05/2003: Abitur am Gymnasium Gröbenzell, Leistungskurse Geschichte/Politik und Französisch

Berufserfahrung Seit 04/2010: Lehrbeauftragter an der Friedrich-Schiller- Universität Jena, Institut für Politikwissenschaft; Konzeption und Durchführung von Lehrveranstaltungen (Nationalismus in Südosteuropa, Agrar- und Strukturpolitik der Europäischen Union, Außen- und Europapolitik der Türkei) 06/2009-07/2009: Konrad-Adenauer-Stiftung, Belgrad/Serbien: Praktikum 08/2008-01/2009: TRANSEARCH Management-Beratung, München: Werkstudent 04/2006-06/2006: Eurosport, München: Redaktionspraktikum, seitdem freie Mitarbeit Publikationen und Vorträge Euroskeptizismus vor und nach dem EU-Beitritt. Mittelostund südosteuropäische Parteien im Vergleich, in: Südosteuropa. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Jg.60 (2012), H.2, S.167-192. Europa Kommunizieren in Zeiten der Krise. Eine Fallstudie zum kroatischen Referendum über den EU-Beitritt. Vortrag auf dem Düsseldorfer Forum für Politische Kommunikation, April 2012. Kroatiens Landwirtschaft vor dem EU-Beitritt, in: Land- Berichte, Jg.14 (2011), H.3, S.76-91. Euroskeptizismus in der politischen Kultur Südosteuropas. Eine vergleichende Analyse zu Bulgarien, Rumänien und Kroatien. Vortrag auf der Konferenz Politische Kultur und Kultur der politischen Eliten im östlichen Europa, München, November 2011. Bericht: Eine europäische Strategie für den Donauraum. Die Donauraumstrategie im Kontext europäischer Politik (mit Johanna Deimel und Christian Hagemann), in: Südosteuropa Mitteilungen, Jg. 51 (2011), H.4, S.95-101. Euroskeptizismus in Mittelost- und Südosteuropa. Polen, Bulgarien und Kroatien im Vergleich. Vortrag auf dem Symposium Populismus und Euroskeptizismus in Südosteuropa nach 1989, Jena, Juni 2011. Bericht: Dritte Studienwoche des DFG-Graduiertenkollegs 1412 in Thessaloniki, in: Südosteuropa Mitteilungen, Jg. 51

(2011), H.3, S.103-107. Demokratisierung in Griechenland seit 1974. Die Bedeutung externer Stressfaktoren für die langfristige Konsolidierung der Demokratie. Vortrag bei der Jahrestagung des Arbeitskreises Demokratieforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Konstanz, Mai 2011. Rezension: Ramet, Sabrina P. (Hrsg.): Central and Southeast European Politics since 1989, Cambridge, 2010, in: Südosteuropa Mitteilungen, Jg.51 (2011), H.2, S.117-118. The Convergence to Reluctant Europhilia. The Croatian Case of Europeanization. Vortrag bei der British Association of Slavonic and East European Studies, Cambrigde, April 2011. Zwischen Nationalismus und Föderalismus. Europa- Leitbilder in Kroatien. Vortrag im Forschungskolloquium des Instituts für Ost- und Südosteuropäische Geschichte der Universität Leipzig, Dezember 2010. Rezension: Bürger, Christian: Türkei ante portas Der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Implikationen für die Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU, Frankfurt am Main 2009, in: Südosteuropa Mitteilungen, Jg.50 (2010), H.6, S.100-101. Mit dem Ballast der Vergangenheit: Kroatiens mühsame EU- Integration, in: Leiße, Olaf (Hrsg.): Die Beziehungen der Europäischen Union mit Südosteuropa. Frieden - Sicherheit - Integration, Berlin 2010, S.33-57. Sprachkenntnisse Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Serbisch/Kroatisch, Russisch, Bulgarisch, Rumänisch, Neugriechisch, Slowenisch, Polnisch

Beschreibung des Promotionsvorhabens 1. Erkenntnisinteresse der Dissertation Das spezifische Erkenntnisinteresse der Dissertation liegt darin, die Sichtweise Kroatiens auf den Prozess der EU-Integration zu einem Zeitpunkt zu ermitteln, bei dem die Beitrittsverhandlungen bereits enorm weit vorangeschritten sind und sich folglich nicht mehr die Frage stellt, ob das Land überhaupt, sondern vielmehr wann und zu welchen Bedingungen es der Europäischen Union beitreten wird. Es gilt daher, sich die Frage zu stellen, wie viel inhaltliche Tiefe und welche differenzierten Ideenmodelle hinter dem aktuellen proeuropäischen Konsens aller maßgeblicher politischer Parteien des Landes stehen. Politikwissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der EU- Integration Südosteuropas befassen, weisen meist eine einseitig eurozentrische Sichtweise auf und konzentrieren sich dabei auf ausgewählte Aspekte wie die Erfüllung von Beitrittskriterien oder den Euroskeptizismus in der Region. Andererseits besitzen kulturwissenschaftliche Arbeiten, die beispielsweise diskursanalytisch vorgehen und die Europa-Bilder in Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina untersuchen, in politikwissenschaftlicher Hinsicht nur eine geringe Aussagekraft im Hinblick auf die inhaltliche Zielrichtung der EU-Integration dieser Länder. Das vorliegende Dissertationsprojekt soll dazu beitragen, die hierdurch zu konstatierende Forschungslücke in der politikwissenschaftlichen Analyse der EU-Integration Südosteuropas zu schließen. 2. Fragestellung der Dissertation Aus diesen Überlegung ergibt sich die zentrale Fragestellung des Dissertationsprojekts: Welche Wahrnehmungen und Zielsetzungen verbinden die politischen Parteien in Kroatien mit der EU-Integration des Landes? In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, sich ebenfalls die Frage zu stellen, worin diese Ideen bestehen, welche Qualität sie haben und welche Rolle sie bei der Gestaltung der kroatischen Europapolitik spielen. Ebenso ist die Frage von Bedeutung, welche historischen Erfahrungen in diesen europapolitischen Ideen wie verarbeitet werden. Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen ein fundiertes Verständnis für die Rolle, die Kroatien als künftiger Mitgliedsstaat in der Europäischen Union spielen wird. Durch die bisherigen Forschungen im Rahmen des

Graduiertenkollegs ergab sich zudem eine interessante Nebenfragestellung, die wesentlich in das Dissertationsprojekt einfließt: Welche Rolle spielt der von der Europäischen Union entworfene Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess mit seinen detaillierten Vorgaben? Kann vor diesem Hintergrund eine Werte- und Finalitätsdebatte im Zusammenhang mit der EU-Integration überhaupt noch stattfinden? Diese Frage ist auch für die Beitritte der anderen Länder des Westlichen Balkans und damit für die Gesamtthematik dieses Graduiertenkollegs von großer Relevanz. Das vorliegende Dissertationsprojekt ist Teil des dritten Schwerpunktbereichs dieses Graduiertenkollegs, denn es soll gezeigt werden, inwieweit die politischen Parteien in Kroatien bereit sind, die Institutionen der EU-Integration zu übernehmen und sie europäische Ordnungsvorstellungen übernehmen und als legitim betrachten.