Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

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Transkript:

Gunilla Wewetzer Christoph Wewetzer Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen Ein Therapiemanual

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen Ein Therapiemanual von Gunilla Wewetzer und Christoph Wewetzer Göttingen Bern Wien paris OXFORD PRAG Toronto CAMBRIDGE, MA AMSTERDAM Kopenhagen Stockholm

Dipl.-Psych. Gunilla Wewetzer, geb. 1965. 1986-1992 Studium der Psychologie in Heidelberg und Marburg. Anschließend Tätigkeit als Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Würzburg und an der Universitätskinderklinik Freiburg. 1999 Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. 2000-2005 leitende Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Freiburg. Seit 2005 leitende Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der städtischen Kliniken Köln ggmbh. Prof. Dr. med. Christoph Wewetzer, geb. 1959. 1982-1988 Studium der Medizin in Marburg. Anschließend Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Psychiatrie der Universität Gießen und an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Marburg. 1991 Promotion. 1994-2005 Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg. 2001 Habilitation. 2003 Berufung zum Universitätsprofessor an der Universität Würzburg. Seit 2005 Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der städtischen Kliniken Köln ggmbh. Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) mit Autoren bzw. Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele. 2012 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Göttingen Bern Wien Paris Oxford Prag Toronto Cambridge, MA Amsterdam Kopenhagen Stockholm Merkelstraße 3, 37085 Göttingen http://www.hogrefe.de Aktuelle Informationen Weitere Titel zum Thema Ergänzende Materialien Copyright-Hinweis: Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar Illustrationen: Klaus Gehrmannn, Freiburg; www.klausgehrmann.net Format: PDF ISBN 978-3-8409-2343-2

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Gewidmet unserem Lehrer Herrn Prof. Dr. Andreas Warnke, einem kinder- und jugendpsychiatrischen Leiter der noch alles repräsentiert: Empirisch wissenschaftliches Denken, therapeutische Kompetenz, warmherzigen Umgang mit den uns anvertrauten Patienten und Familien sowie Begeisterung und Verantwortlichkeit für unser Fach.

Inhaltsverzeichnis Vorwort...................................................................... 11 I. Theoretischer Hintergrund Kapitel 1: Einleitung.......................................................... 15 1.1 Fallbeispiel............................................................... 15 1.2 Historische Entwicklung..................................................... 15 Kapitel 2: Klassifikation und Epidemiologie.................................... 17 2.1 Aktuelle Klassifikationskriterien............................................... 17 2.2 Epidemiologie............................................................. 18 Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität und Verlauf.............................. 20 3.1 Symptomatik.............................................................. 20 3.2 Komorbidität.............................................................. 22 3.3 Verlauf der Zwangshandlung................................................. 23 Kapitel 4: Ätiologie........................................................... 24 Kapitel 5: Stand der Therapieforschung........................................ 27 II. Das Therapiemanual Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals........................................ 31 6.1 Überblick über das Therapiemanual............................................ 31 6.2 Aufbau der einzelnen Module................................................. 31 6.3 Aufbau der einzelnen Sitzungen............................................... 31 Kapitel 7: Modul I Diagnostik................................................ 36 7.1 Inhalte der Module......................................................... 36 7.2 Hintergrundwissen......................................................... 36 7.3 Sitzung: Basisdiagnostik I.................................................... 38 7.4 Sitzung: Störungsspezifische Diagnostik........................................ 40 7.5 Sitzung: Basisdiagnostik II................................................... 43 7.6 Sitzung: Basisdiagnostik III.................................................. 44

8 Inhaltsverzeichnis Kapitel 8: Psychotherapeutische Fallkonzeption................................ 46 8.1 SORC-Modell............................................................. 46 8.2 Intrapsychische und interpersonelle Faktoren..................................... 47 8.3 Therapiesetting............................................................ 48 8.4 Therapieschwerpunkte und Therapieziele........................................ 48 Kapitel 9: Modul II Psychoedukation......................................... 49 9.1 Inhalte des Moduls......................................................... 49 9.2 Hintergrundwissen......................................................... 49 9.3 Sitzung: Psychoedukation des Patienten......................................... 51 9.4 Sitzung: Psychoedukation der Eltern........................................... 58 Kapitel 10: Modul III Erste therapeutische Maßnahmen zur Eingrenzung der Zwänge.................................................................. 60 10.1 Inhalte des Moduls......................................................... 60 10.2 Sitzung: Eingrenzung der Zwänge durch den Patienten............................. 61 10.3 Sitzung: Eingrenzung der Einbindung der Eltern in die Zwänge...................... 64 10.4 Fallbeispiel Marlene (7 Jahre)............................................... 65 Kapitel 11: Modul IV Kognitive Interventionen................................. 67 11.1 Inhalte des Moduls......................................................... 67 11.2 Hintergrundwissen......................................................... 67 11.3 Sitzung: Denkverzerrungen................................................... 70 11.4 Sitzung: Strategien zum Umgang mit negativen Gedanken.......................... 74 11.5 Mögliche Probleme......................................................... 77 11.6 Fallbeispiel Markus (15 Jahre)............................................... 78 Kapitel 12: Modul V Exposition mit Reaktionsmanagement.................... 81 12.1 Inhalte des Moduls......................................................... 81 12.2 Hintergrundwissen......................................................... 81 12.3 Sitzung: Planung der Exposition mit Reaktionsmanagement......................... 83 12.4 Sitzung: Therapeutenbegleitete Expositionsübung................................. 88 12.5 Nachfolgende Sitzungen: Exposition mit Reaktionsmanagement mit Co-Therapeutenbegleitung bzw. im Selbstmanagement.......................................... 92 12.6 Mögliche Probleme......................................................... 94 12.7 Fallbeispiel Julia (11 Jahre)................................................. 97 12.8 Exposition mit Reaktionsmanagement bei reinen Zwangsgedanken................... 100 12.9 Fallbeispiel Thomas (16 Jahre).............................................. 101 Kapitel 13: Modul VI Psychopharmakotherapie............................... 104 13.1 Ziele und Struktur der Sitzungen.............................................. 104 13.2 Indikation................................................................ 105 13.3 Aufklärung............................................................... 105 13.4 Durchführung............................................................. 106

Inhaltsverzeichnis 9 Kapitel 14: Modul VII Nachsorge............................................. 108 14.1 Ziele und Struktur der Sitzungen.............................................. 108 14.2 Erster Nachsorgetermin..................................................... 108 14.3 Weitere Nachsorgetermine................................................... 109 14.4 Indirekte Symptomtherapie................................................... 111 14.5 Sitzung: Kognitive Umstruk turierung dysfunktionaler Grundeinstellungen I............ 112 14.6 Sitzung: Kognitive Umstruk turierung dysfunktionaler Grundeinstellungen II........... 115 14.7 Fallbeispiel Markus (15 Jahre)............................................... 116 Literatur..................................................................... 118 Anhang...................................................................... 122 Übersicht über Info- und Arbeitsblätter auf der CD-ROM................................ 122 CD-ROM Die CD-ROM enthält PDF-Dateien aller Info- und Arbeitsblätter, die zur Durchführung des Therapieprogrammes verwendet werden können. Die PDF-Dateien können mit dem Programm Acrobat Reader (eine kostenlose Version ist unter www.adobe.com/products/acrobat erhältlich) gelesen und ausgedruckt werden.

Vorwort Die Zwangsstörung mit Beginn im Kindes- und Jugendalter ist häufig ein schweres und belastendes Krankheitsbild. Epidemiologische Studien zeigen, dass es sich bei der Zwangsstörung um ein nicht seltenes Krankheitsbild handelt, deren Verlauf eine deutliche Tendenz zur Chronifizierung aufweist. Die Kinder und Jugendlichen haben einen hohen Leidensdruck für die bestehende Symptomatik und bei fast der Hälfte von ihnen bestehen zusätzliche komorbide Störungen. Daher ist es umso wichtiger, dieses Krankheitsbild genau zu kennen, denn nur so kann eine möglichst frühe Diagnostik und spezifisch wirksame Therapie eingeleitet werden. Da gerade Kinder und Jugendliche sich häufig für ihre Zwangssymptomatik sehr schämen und deshalb versuchen, diese möglichst lange zu verbergen, wird die Diagnose oft mit großer zeitlicher Verzögerung gestellt. Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen zeichnen sich durch eine vielschichtige Symptomatik aus. Die Behandlung ist daher zeitaufwendig und bedarf eines individuell ausgearbeiteten Behandlungsplanes. Die Grundlage der Therapie bildet ein kognitiv-behavioralen Therapienansatz mit pharmakologischer Intervention. Neuere wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit dieses Verfahrens (Williams et al., 2010). Es besteht nach wie vor ein großer Aufklärungsbedarf über die spezifischen Behandlungsmöglichkeiten bei Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter. So gibt es bislang lediglich ein Therapiemanual für Kinder und Jugendliche aus dem englischsprachigen Raum (March & Mulle, 1998). Auf der Basis aktueller Daten zur Therapie- und Verlaufsforschung erstellten wir daher ein umfassendes Therapiemanual, welches psychotherapeutische und psychopharmakologische Interventionen berücksichtigt. Das vorliegenden Manual enthält vielfältige Arbeitsblätter für die Diagnostik und Therapie. Es gibt sowohl Arbeitsblätter für Kinder als auch für Jugendliche. Ergänzt werden sie zusätzlich durch Arbeitsblätter für die Eltern. Ziel des Manuals ist auch, dem Therapeuten 1 durch die Diskussion von häufig auftretenden Schwierigkeiten in seiner praktischen Tätigkeit zu einer praxisnahen Durchführung der Therapie zu motivieren. Zum besseren Verständnis der diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweise werden zu den wichtigsten therapeutischen Interventionen ausführliche Fallbeispiele vorgestellt. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern des Hogrefe-Verlages und insbesondere bei Frau Weidinger für Ihre geduldige Unterstützung dieses Therapiemanuals. Besonderer Dank gilt Frau Dr. Silke Rothenhöfer und Herrn Prof. Dr. Konstantin Wewetzer für ihre Hilfe bei der Durchsicht und Korrektur des Manuskriptes. Zuletzt gilt unser herzlicher Dank unserer Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien, denen wir viel verdanken und zu deren Wohl dieses Therapiemanual verfasst wurde. Köln, Januar 2011 Gunilla Wewetzer und Christoph Wewetzer 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im gesamten Text auf die Nennung der femininen und maskulinen Form (z. B. Therapeutin/Therapeut) verzichtet. Obwohl im Text meist die männliche Form verwendet wird, sind immer beide Geschlechter gemeint.

I. Theoretischer Hintergrund