Anleitung Liebe Lehrerinnen und Lehrer, viele klassische Märchenmotive werden in Werbung, Parodien und Medien immer wieder aufgegriffen. Doch nicht in jeder Familie werden Märchen vorgelesen und sind den Kindern vertraut. Daher habe ich mich bei der Auswahl vorwiegend auf klassische Märchen konzentriert, die Schülerinnen und Schüler kennen sollten. Bei der Auswahl der Märchen sind neben den Grimmschen Märchen auch ein Kunstmärchen (Das hässliche Entlein von Hans Christian Andersen) und ein Märchen aus einem anderen Land (Die drei kleinen Schweinchen aus England) aufgenommen worden. Bei der Nacherzählung der Märchen wurde teilweise gekürzt und die Sprache behutsam modernisiert. Die vielfältigen Aktivitäten in den Wochenplänen decken eine große Bandbreite des Lehrplans ab. Sie können sich an diesen Symbolen orientieren: Lesen & Leseverständnis Schreiben Rechtschreibung Grammatik Drei Niveaustufen: grundlegendes Niveau mitleres Niveau Viel Freude mit den Wochenplänen wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern das Kohl- Verlagsteam und Sabine Hauke Inhalt 1 Was sind Märchen?... 4-8 2 Der Wolf und die sieben Geißlein... 3 Die Bremer Stadtmusikanten... 9-13 14-18 4 Der gestiefelte Kater... 19-24 5 Das hässliche Entlein... 25-29 6 Die sieben Raben... 30-34 7 Der süße Brei... 35-38 8 Dornröschen... 39-44 erweitertes Niveau Jede Einheit ist in 3 Niveaustufen in den Wochenplänen und den dazu passenden Lösungen ausgearbeitet. 9 Die drei kleinen Schweinchen... 45-50 Lösungen... Seite 3 51-64
1. Was sind Märchen? Es gibt viele verschiedene Textsorten. Du kennst zum Beispiel Gedichte, Briefe, Romane, Kurzgeschichten, Sachtexte und Märchen. Was unterscheidet Märchen von anderen Textsorten? Märchen sind Geschichten, die von wundersamen Begebenheiten erzählen. Märchen sind frei erfunden. Die Handlung in Märchen indet weder zu einer bestimmten Zeit noch an einem bestimmten Ort statt. Häuig gibt es nur allgemeine Orte wie ein Schloss, einen Wald, einen Brunnen oder Ähnliches. Es gibt für Märchen typische Anfänge, zum Beispiel: Es war einmal oder Es begab sich und typische Schlussformeln wie zum Beispiel Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende. Oder: Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. In Märchen tauchen häuig Fantasieiguren auf wie Hexen, sprechende Tiere, Zauberer, Riesen und Zwerge, Einhörner und Drachen. Bestimmte magische Zahlen wie drei, sieben, zwölf und dreizehn kommen in vielen Märchen vor. Seite 4
1. Was sind Märchen? Volksmärchen Alte Volksmärchen gibt es in allen Kulturen der Welt. Es gab sie schon vor der Erindung des Buchdrucks. Sie wurden früher immer weitererzählt. Zum Beispiel abends, wenn die Sonne untergegangen war und die Familien in den Stuben beisammensaßen und nur Kerzenschein hatten. Dann kam manchmal eine Märchenerzählerin zu Besuch oder die Erwachsenen erzählten sich Märchen, die sie gehört hatten. Ursprünglich waren Märchen nämlich gar nicht für Kinder gedacht. Viele Märchen sind ja auch grausam und unheimlich. Erst vor etwas mehr als 200 Jahren haben die Brüder Grimm ihre berühmte Märchensammlung aufgeschrieben. Sie hörten bekannten Märchenerzählerinnen zu und schrieben die Märchen auf. Bis heute werden diese Märchen immer wieder gelesen, vertont, verilmt und von vielen Kindern und Erwachsenen geliebt. Kunstmärchen Neben den überlieferten, alten Volksmärchen gibt es auch Kunstmärchen. Das sind Märchen, die von bestimmten Autorinnen oder Autoren geschrieben wurden. Bekannte Märchenautoren sind zum Beispiel Wilhelm Hauff, Hans Christian Andersen, Astrid Lindgren und Raik Schami. Auch heute noch entstehen immer wieder neue Märchen. Es gibt auch viele Filme, in denen Märchen in Teilen verwendet werden. Einige Märchen, zu denen diese Bilder gehören, kennst du bestimmt: Seite 5
Name: Klasse: Wochenplan- Nr. Abgabe am: Wochenplan zum Thema Was sind Märchen? 1 2 3 4 5 Lies den Sachtext über Märchen. Kreuze die richtigen Sätze an. Märchen sind Geschichten, die von wundersamen Begebenheiten erzählen. Alte Volksmärchen gibt es in keiner Kultur der Welt. Die Brüder Grimm haben vor über 400 Jahren ihre Märchen aufgeschrieben. In Märchen tauchen häufig Fantasiefiguren auf. Schreibe in dein Heft ein kurzes Märchen über ein Kind, das einem sprechenden Fuchs begegnet. Es hilft dem Fuchs und erhält als Belohnung einen Zauberstab, die niemals leer wird. Beginne so: Es war einmal ein Berichtige die Fehler in diesen Wörtern. Mährchen Schlos Rise Heckse Zaubarer Zwerk Unterstreiche in diesen Sätzen alle Nomen. Findest du alle zehn? Es gibt viele verschiedene Textsorten. Du kennst zum Beispiel Gedichte, Briefe, Romane, Kurzgeschichten, Sachtexte und Märchen. Was unterscheidet Märchen von anderen Textsorten? Welche Märchen erkennst du auf den Bildern auf Seite 5 unten? Schreibe mindestens vier Märchen auf. Seite 6
Name: Klasse: Wochenplan- Nr. Abgabe am: Wochenplan zum Thema Was sind Märchen? 1 2 3 4 5 Lies den Sachtext über Märchen. Kreuze die richtigen Sätze an. Märchen sind Geschichten, die von alltäglichen Begebenheiten erzählen. Kunstmärchen gibt es in allen Kulturen der Welt. Die Brüder Grimm haben vor über 200 Jahren ihre Märchen aufgeschrieben. In Märchen tauchen häufig Fantasiefiguren auf. Schreibe in dein Heft ein kurzes Märchen über ein Kind, das einem sprechenden Fuchs begegnet. Es hilft dem Fuchs und erhält als Belohnung eine Zaubergeldbörse, die niemals leer wird. Beginne so: Es war einmal ein Berichtige die Fehler in diesen Wörtern. Mährchen Schlos Rise Walt Heckse Zaubara Zwerk Brunen Unterstreiche in diesen Sätzen alle Nomen. Findest du alle acht? Die Handlung in Märchen indet weder zu einer bestimmten Zeit noch an einem bestimmten Ort statt. Häuig gibt es nur allgemeine Orte wie ein Schloss, einen Wald, einen Brunnen. Welche Märchen erkennst du auf den Bildern auf Seite 5 unten? Schreibe mindestens sechs Märchen auf. Seite 7
8. Dornröschen or Zeiten waren ein König und eine Königin, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu fassen wusste und ein großes Fest veranstaltete. Er lud seine Freunde und Bekannten ein und auch die weisen Frauen, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so musste eine von ihnen daheim bleiben. Das Fest wurde mit aller Pracht gefeiert, und die weisen Frauen beschenkten das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elf Frauen ihre Sprüche gesagt hatten, trat plötzlich die dreizehnte ein. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war, und sprach mit lauter Stimme: Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen. Und sie verließ den Saal. Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte. Und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur mildern konnte, sagte sie: Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt. Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreiche verbrannt werden sollten. Es geschah, dass am 15. Geburtstag des Kindes der König und die Königin nicht zu Haus waren und das Mädchen ganz allein im Schloss zurückblieb. Da ging es allerorten herum und kam endlich auch an einen alten Turm mit einer kleinen Türe. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlüssel. Als das Mädchen den Schlüssel umdrehte, sprang die Türe auf, und da saß eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs. Guten Tag, du altes Mütterchen, sprach die Königstochter, was machst du da? Ich spinne, sagte die Alte und nickte mit dem Kopf. Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt? sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger. In dem Augenblick, wo sie den Stich empfand, iel sie auf das Bett nieder, das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloss. Der König und die Königin, die eben heimgekommen waren und in den Saal getreten waren, ingen an einzuschlafen und der ganze Hofstaat mit ihnen. Seite 39
8. Dornröschen Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Herd lackerte, wurde still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der den Küchenjungen gerade ohrfeigen wollte, ließ ihn los und schlief. Und der Wind legte sich, und auf den Bäumen vor dem Schloss regte sich kein Blättchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher wurde und endlich das ganze Schloss umzog und darüber hinauswuchs, dass gar nichts mehr davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf dem Dach. Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen, schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, sodass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen. Nach langen, langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte und von dem Schloss mit dem schönen Dornröschen. Da sprach der Jüngling: Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte. Nun waren aber gerade die hundert Jahre verlossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte. Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große, schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und ließen ihn hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder als eine Hecke zusammen. Im Schlosshof sah er die Pferde und Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dache saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, und der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen ohrfeigen. Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen und schlafen, und oben bei dem Throne lagen der König und die Königin. Er ging noch weiter, und endlich kam er zu dem Turm und öffnete die Türe zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief. Seite 40
Name: Klasse: Wochenplan- Nr. Abgabe am: Wochenplan zu Dornröschen Das Märchen Dornröschen hat Anfang, Mitte und Schluss. Zu welchem Teil passt das Bild am besten? 1 2 3 4 5 Anfang Mitte Schluss Wer schläft im Schloss? Finde die Wörter in diesem Wortgitter. Sie können von links nach rechts oder von oben nach unten geschrieben sein. Pferde, Hunde, Tauen, Feuer, Fliegen, Koh, König, Königin C K Ö N X I O N P F E R D E A K A J A N T E E M A I N D M Ö R A N H A S C H W A L S D N W O P H U N D E S U K H E I L L A S B I E N I Z T M G G K E I N E Z R E T C H G L L O G E I N M B F E U E R W A L E N D T R O L L E N Ü U F L I E G E N U N S I N F N L I E V N I S K O C H M E K Ö N I G I N B A M M I S N Unterstreiche die falsch geschriebenen Wörter und schreibe sie richtig auf. Die Köhnigin gebar ein Mädchen. Seite 42 Der Könich veranstaltete ein großes Fest. Es gab dreizen weise Frauen. Nur swölf von ihnen wurden eingeladen. Finde im Märchen mindestens zehn Nomen (Namenwörter) und schreibe sie in dein Heft. Beispiel: König, Königin, Mädchen, Was dachte der Prinz, als er durch die Hecke ritt und das schlafende Schloss mit dem Dornröschen sah? Schreibe mindestens drei Sätze in dein Heft. Beginne so: Als der Prinz durch die Hecke rit, dachte er
9. Die drei Schweinchen Rollen: Erster Erzähler, zweiter Erzähler, erstes Schweinchen, zweites Schweinchen, drittes Schweinchen, erster Mann, Frau, zweiter Mann, Wolf Erster Erzähler: Es waren einmal drei kleine Schweinchen, die waren so groß geworden, dass bei ihrer Mutter kein Platz mehr für sie war. So zogen sie hinaus in die weite Welt. Das erste Schweinchen begegnete einem Mann mit einem Bündel Stroh. Erstes Schweinchen: Bitte, lieber Mann, gib mir das Stroh, ich will mir ein Haus daraus bauen. Erster Mann: Gib mir erst von deinen Borsten, ich will mir eine Bürste daraus machen. (Sie tauschen Borsten gegen Stroh. Das Schweinchen baut sich ein Haus aus dem Stroh.) Erstes Schweinchen: Ich hab ein schönes Haus aus Stroh, ich bin so sicher und so froh. Und kommt der böse Wolf herbei, dann lache ich, hihi, heihei. Erster Erzähler: Das zweite Schweinchen begegnete einer Frau mit einem Bund Holz. Zweites Schweinchen: Bitte, liebe Frau, gib mir das Holz, ich will mir ein Haus daraus bauen. Frau: Gib mir erst von deinen Borsten, ich will mir eine Bürste daraus machen. (Sie tauschen Borsten gegen Holz. Das Schweinchen baut sich ein Haus aus dem Holz.) Zweites Schweinchen: Ich hab ein schönes Haus aus Holz, ich bin so sicher und so stolz. Und kommt der böse Wolf herbei, dann lache ich, hihi, heihei. Erster Erzähler: Das dritte Schweinchen begegnete einem Mann, der einen Karren voller Ziegelsteine zog. Seite 45
Name: Klasse: Wochenplan- Nr. Abgabe am: Wochenplan zu Die drei Schweinchen 1 Lest das Märchen gemeinsam mit verteilten Rollen. Ergänzt die Tabelle. 2 3 4 5 Gegenwart (Präsens) sie ziehen es begegnet er kommt er klopft er geht er klettert er liegt Schreibe die passenden Reimwörter. Stroh fr Holz st Stein f 1. Vergangenheit (Präteritum) sie zogen es er er er er er strampeln tr husten pr teuer F Ergänze in diesen Sätzen die Anführungszeichen. Zu Beginn der wörtlichen Rede stehen sie unten, am Ende der wörtlichen Rede stehen sie oben. Wolf: Ich komme zum Kamin hinein. Ihr sollt mein Mittagessen sein Erstes Schweinchen: Der Wolf kommt, guter Rat ist teuer Zweites Schweinchen: Ach was Ich mache im Kamin ein Feuer Drittes Schweinchen: Ich hänge einen Wassertopf hinein. Da fällt der böse Wolf gleich rein Schreibe den Auszug aus dem Märchen aus Aufgabe 4 mit den Zeichen der wörtlichen Rede ordentlich in dein Heft ab. Seite 48