Warum gibt es die patientengerechte Rettung? Untersuchungen Rettungsdienst & Notärzte: Zu viel Unkenntnis und unterschiedliche Methoden in

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Transkript:

Lernziel Das Prinzip i der sicheren und patientengerechten t (=schonenden) Rettung an PKW mit den Mitteln der FFW Brigachtal. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 1

Gründe Warum gibt es die patientengerechte Rettung? Untersuchungen Rettungsdienst & Notärzte: Zu viel Unkenntnis und unterschiedliche Methoden in der Bearbeitung eines VU s durch die Feuerwehr. Häufig werden im Krankenhaus Schäden an der Wirbelsäule festgestellt, die von der Rettung durch Rettungsdienst und Feuerwehr und nicht ih durch den eigentlichen Unfall verursacht sind. Wenn es die Versorgungslage des Patienten erlaubt (Entscheidung Notarzt), muss die gesamte Rettung auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sein/ werden. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 2

Zeitablauf Zeitfaktor: Goldene Regel max. 1 Stunde 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 3

Zeitablauf Zeitablauf Technische Rettung Klinikik Unfall Versorgung Transport 15 min 50 55 60 min 5 10 Meldung Alarm Anfahrt 15 min 45 15 Versorgungsöffnung Befreiungsöffnung max. 20 min! 20 40 Sicherung Erkundung 35 25 Erstöffnung 30 10 min 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 4

Kooperation der Einsatzleiter Lageerkundung Situationsbeurteilung ti t il in Absprache mit dem Notarzt (= GF des Rettungsdienst) Weiteres Handeln in Absprache/ Kooperation Nur Zusammen kann die Rettung zum Wohle des Patienten gelingen. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 5

Persönliche Schutzausrüstung Mannschaft in Äußerem Arbeitskreis (10m) Aids Schutzhandschuhe Sh h d hh unter den Feuerwehr Arbeitshandschuhen Innerhalb Innerem Arbeitskreis (5m) Sht Schutz Visier i für FW Helm Hl Schutzbrille (unabhängig von Visier) Mund Staubschutz Spezielle Schnittschutzhandschuhe Schutz gegen Mikro Glassplitter i. d. Luft (hohe Gesundheitsgefahr) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 6

Ausrückordnung FFW Brigachtal 1. LF 16/12 Optimum Mannschaft (9 Personen) Mindestens erweiterte Staffel (7 Personen) 2. MTW 19/1(2) Führungsgruppe (Koordination, Einsatzleitung) it Transport weiterer Gerätschaften 3. LF 8/6 Nach Absprache mit Sondermittel Unfall/ Auffahrschutz (Puffer), Leuchtmittel 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 7

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Ausrückordnung beachten. Anfahrtsweg festlegen (Baustellen, Umleitungen, etc. beachten). Umsichtig und mit gemäßigter Geschwindigkeit die Einsatzstelle anfahren (außerhalb Äußerem Bereich, erste Lageerkundung), möglichst nicht durch die Unfallspuren fahren. Einen ersten, wertvollen Überblick von der Einsatzstelle verschaffen (Nachalarmierung, weiträumige Absicherung,...). Einteilung der Mannschaft erfolgt schon bei der Anfahrt. Einsatzkleidung komplett? 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 8

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Die Fahrzeuge mit dem größten Einsatzwert sollten möglichst nah an der Unfallstelle stehen. (LF 16/12) Der innere Arbeitsbereich muss frei bleiben. (5 Meter Radius) An und Abrücken von Rettungsdienstfahrzeugen muss möglich sein. Einrichten eines Puffers durch unbesetztes schweres Fahrzeug (Nachrückfahrzeug LF 8/6) Aussteigen immer auf der zur Fahrbahn abgewandten Seite. UVV Feuerwehr beachten. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 9

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Bei Absicherung eines Rettungsdienst-Einsatzes fuhr dieser PKW in ein LF 16 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 10

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Auffahrunfall aufder Autobahn. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 11

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Innerer Bereich Äußerer Bereich.. 5m Geräteablageplatz Schrottablage PKW 1 Anrückordnung: RTW vor, LF16, LF8 hinter Unfallstelle Med. Geräteablage 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 12

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Alternativ: Nach Möglichkeit ein Fahrzeug vor, ein Fahrzeug hinter die unmittelbare Unfallstelle! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 13

Anfahrt und Aufstellung an der Einsatzstelle Wege freihalten! Anfahrtswege möglichst freihalten, ggf. Bereitstellungsräume t bestimmen! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 14

Einsatztaktische Möglichkeiten Kein Unfall gleicht dem anderen! Daher ist es wichtig, verschiedene einsatztaktische t Möglichkeiten it im Umgang mit Rettungsgeräten zu kennen. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 15

Einsatzphasen Patientengerechte Rettung wird in 6 Phasen unterteilt: 1. Absicherung/ Fahrzeugsicherung Aufgabe des Wassertrupps/ der Polizei Fahrzeugsicherung g (Rettungstrupp/ Schlauchtrupp) ht 2. Lageerkundung Aufgabe des Gruppenführers 3. Erstöffnung Erhalt der Vitalfunktionen Entscheidung über Vorgehen 4. Versorgungsöffnung Herstellung der Rettungsfähigkeit 5. Befreiungsöffnung Rettung: Abnahme des Fahrzeugdaches Rettung mittels Spineboard o. ä. 6. Folgearbeiten Auffangen von Betriebsmitteln,... 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 16

Lageerkundung Räumliche Organisation der Einsatzstelle Sicherungs -platz Äußerer Bereich: ca. 10 m Innerer Bereich: ca. 5 m Ablageplatz RD Schrottablageplatz PKW1 Schrott- ablageplatz PKW2 Geräte- Ablageplatz 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 17

Lageerkundung Räumliche Organisation der Einsatzstelle Innerer-Bereich (5-Meter Meter-Radius): hier befinden sich Einsatzkräfte und -mittel, die direkt mit der Rettung beschäftigt sind. Äußerer-Bereich (10-Meter Meter-Radius): hier befinden sich Einsatzkräfte und -mittel, die sich zum Einsatz bereithalten, bzw. die Führungsfunktionen haben. Bei Bedarf müssen sowohl die Einsatzkräfte als auch die Einsatzmittel die Arbeitsbereiche wechseln. Andere Einsatzkräfte, die Polizei und sonstige Beobachter (jegliche Presse, Mitfahrer, Gaffer, etc.) halten sich außerhalb des Äußeren-Einsatzbereichs auf! (Der Patient muss evtl. vor Blicken geschützt werden.) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 18

Lageerkundung Bei Nachteinsätzen erleichtert die Wärmebildkamera das Auffinden von herausgeschleuderten Personen Nachts Umgebung absuchen! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 19

Aufgabenverteilung LF 16/12 Ausrücken in voller Gruppenstärke (1/8) Mind. 7 Personen (1/6) (Gruppe ohne Schlauchtrupp) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 20

Aufgabenverteilung Gruppenführer Ausrüstung: Handsprechfunkgerät Aufgaben: Erkundung (-> optimierte VU-Erkundung) Koordination mit Notarzt Airbag-Screening Schnittpunkte aufzeichnen Sonst. Anweisungen nach Bedarf 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 21

Aufgabenverteilung Gruppenführer: Optimierte Erkundung Von einer optimierten Erkundung spricht man, wenn folgende Punkte beachtet werden: Wie viele Fahrzeuge sind beteiligt? Wie viele Personen sind im Fahrzeug oder Umfeld? Lassen sich Türen öffnen, sind Scheiben zerstört? Wo ist der größte Kollisionsschaden? Haben Airbags ausgelöst? Zustand von: Windschutzscheibe, h ib Sicherheitsgurt, h i Lenkrad, Armaturenbrett, Kopfstütze, Rückenlehne, Sonnenblende/Innenspiegel? Entfernung der Fahrzeuge zueinander? Wo war der Aufprall? Weg der Fahrzeuge nach dem Zusammenstoß? Ausgelaufene Kraftstoffe? Wenn Rettungsdienst und Polizei schon im Einsatz sind: Wer ist Ansprechpartner? Die optimierte Erkundung ist wichtig, darf aber nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch sind nicht alle Punkte im Ersteinsatz zu erkunden. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 22

Aufgabenverteilung Maschinist Beleuchtung der Einsatzstelle mit Fahrzeugbeleuchtung Bedienung von Pumpe und Aggregaten, zügige Entnahme und Bereitstellung benötigter Gerätschaften. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 23

Aufgabenverteilung Angriffstruppmann Ausrüstung: Ausrüsten mit PA während der Fahrt. (Maske nicht anlegen, aber anschließen, Kurzprüfung, Flasche offen) Aufgaben: Sicherstellung des Brandschutzes (mind. 2 Löschmittel bereitstellen): Schnellangriffsschlauch, Pulverlöscher, evtl. Schaumlöschmittel Bewegung innerhalb Innerer Bereich Möglichst keine Behinderung der direkten Rettungsmaßnahmen 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 24

Aufgabenverteilung Angriffstruppführer + Melder: Rettungstrupp Ausrüstung: Schutzausrüstung für das Arbeiten im Inneren Bereich Aufgaben: Rettungsaufgaben im Inneren Bereich (5m-Radius) Glasmanagement: Erstöffnung/ Zugangsöffnung schaffen Airbagschutz anbringen Zündung abdrehen, Warnblinklicht einschalten (evtl. Rettungsassistent in Fahrzeug) Evtl. Betreuung des Patienten Entscheidung des Notarztes über weiteres Vorgehen 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 25

Aufgabenverteilung Angriffstruppführer + Melder: Rettungstrupp Entscheidung des Notarztes über weiteres Vorgehen Crash-Rettung Rettung des Patienten mit sämtlichen zur Verfügung g stehenden Mitteln. Beachten: Eine Gefährdung von Außen kann ebenfalls eine Crash-Rettung erforderlich machen. Patientengerechte Rettung Nach Stabilisierung des Patienten Versorgungsöffnung: Batterie abklemmen Seitenscheibe entfernen, evtl. Türe öffnen Befreiungsöffnung: Je nach Unfalllage Glas komplett entfernen (Gefahr durch Spannung; Frontscheibe durchsägen) Türe + Dach entfernen, Schutzmatten anbringen Beine befreien Rettung der Person mittels Spineboard 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 26

Aufgabenverteilung Angriffstruppführer + Melder: Rettungstrupp Umgang mit Patienten/ t Verletzten t Der Patient ist empfindlich und steht unter Schock. Jegliche Rettungsmaßnahmen können deshalb zu Panik führen, bzw. diese verstärken. Es ist deshalb notwendig, auf den Patient einzugehen und diesen zu beruhigen (eher Aufgabe Rettungsassistent). Weiterhin ist es wichtig, sämtliche Aktionen zu kommentieren, welche in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Person oder dem Fahrzeug stehen. Beispiel: Schneiden der B-Säule Rettungstrupp-Führer ruft kurz aber prägnant (kein Schreien): Schneiden oder Wir schneiden bevor mit der Tätigkeit begonnen wird. Der Patient ist hierdurch weit weniger beunruhigt, was für den weiteren Rettungsverlauf positiv ist. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 27

Crash- Rettung Der Jahrzehnte bekannte Rautegriff ist patientenschädlich und nur extremen Gefahrensituationen (=Crash-Rettung) vorbehalten! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 28

Aufgabenverteilung Wassertrupp Ausrüstung: Verkehrswarnweste, Absperrmittel Aufgaben: Verkehrsabsicherung (=Verkehrsstoppung) unter Einbeziehung des LF8/6 als Pufferfahrzeug, Koordination mit der Polizei Unterstützt tüt t Schlauchtrupp ht bei Bereitstellung t der Gerätschaften Ausleuchten der Einsatzstelle Fahrzeugbeleuchtung Stativleuchten (LF16/12 + später LF8/6) Möglichkeit der Wärmung des Patienten mittels Leuchtmittel. Evtl. Vornahme eines Schaumangriffs Bereitstellung bei Ablageplatz innerhalb Äußerem Bereich 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 29

Aufgabenverteilung Schlauchtrupp Geräteablageplatz Sofort in Verwendung: Glasmanagement Koffer Unterbaumaterial Bereitstellung: t Splitterschutzvorhang Wolldecke Werkzeugkiste Airbag Screening Werkzeug + Markiermaterial hydraulischer Rettungssatz Besen + Schaufeln Schuttmulden Spineboard Beleuchtungsmaterial 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 30

Aufgabenverteilung Schlauchtrupp Ausrüstung: Schutzausrüstung für das Arbeiten im Inneren Bereich Aufgaben: Fahrzeugsicherung Holzunterbau Hinten: Quer Vorne: Längsseitig Ventile entfernen, Auto absetzen Zügige Bereitstellung der Gerätschaften auf Ablageplatz Batterie suchen + abklemmen (patientengerechte Rettung) Betriebsbereitschaft der Geräte sicherstellen Unterstützung des Rettungstrupps nach Bedarf Bereitstellung bei Ablageplatz innerhalb Äußerem Bereich 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 31

Aufgabenverteilung Aufgabenverteilung: I. LF 16/12 Sicherungs -platz Ablageplatz RD Schrottablage- platz PKW 1 Schrottablage- platz PKW 2 Geräte- Ablageplatzl 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 32

Aufgabenverteilung Rettungsdienstliche Aufgaben Führt die Patientenversorgung aus medizinischer Sicht in Zusammenarbeit mit dem Notarzt in Absprache mit dem Gruppenführer durch (Innerer Bereich (5 m)) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 33

Aufgabenverteilung Notarzt: Führt/Leitet die Versorgung aus medizinischer Sicht und in Zusammenarbeit mit dem Gruppenführer durch. (Notarzt ist nicht in Fahrzeug!) (5 Meter Bereich) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 34

Aufgabenverteilung Sicherungs -platz Ablageplatz RD Schrottablage- platz PKW 2 Schrottablageplatz PKW 1 Geräte- Ablageplatz 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 35

Aufgabenverteilung Sicherungs -platz Ablageplatz RD Schrottablageplatz PKW 1 Schrottablage- platz PKW 2 Geräte- Ablageplatz 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 36

Fahrzeugsicherung Eingeklemmte Personen haben eine unmittelbare Verbindung mit dem Unfallfahrzeug. Durch Bewegung der Karosserie kann es zu weiteren, ungewollten Verletzungen kommen. Um eine erschütterungsfreie und schonende Rettung durchzuführen, ist daher vor Beginn der Rettungsmaßnahmen ein Unterbauen / Stabilisieren des Fahrzeuges notwendig. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 37

Fahrzeugsicherung Hinten: Unterbau- Holz Quer lagern Vorne: Unterbau- Holz entlang Fahrerseite anbringen 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 38

Fahrzeugsicherung Durch das Ablassen der Luft aus den Reifen wird id das Fahrzeug stabilisiert der Federweg minimiert. Ventile rausdrehen: Nur im Notfall abzwicken oder Reifen zerstören Dabei beachten: LKW und Sprinter Reifenventile gehen in den Reifen und können nicht abgezwickt werden 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 39

Erstöffnung Fahrzeug wenn möglich stromlos schalten!! Zündschlüssel aus drehen aber NICHT abziehen!! Tipps/ Hinweise Immer an verschiedene Anordnungen der Fahrzeugbatterien denken! Mehrere Batterien in einem Fahrzeug möglich Batteriepole abklemmen und nicht durchtrennen! Anhand Warnblinklicht Erfolg prüfen, ggf. weitere Batterien abklemmen 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 40

Batterieeinbauorte Motorraum Fußraum Beifahrer Rücksitzbank Radkasten Fahrersitz Kofferraum 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal

Spineboard 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal

Spineboard Spineboard Technische Daten Gewicht: 6,2 kg Material: Polythylen len / Latex-frei eingelassene Stifte für maximale Festigkeit belastbar bis 1100 kg ohne Verformung Abmessungen: 40 x 183 x 6.5 cm 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal

Airbag Regel (30 60 90) 30 cm von Seitanairbags 90 cm vom Beifahrerairbag 60 cm vom Fahrerairbag Auch der Patient sollte, in Absprache mit dem Rettungsdienst, aus dem Wirkbereich der unausgelösten Airbags gebracht werden. Von der Abstandsregel sollte nur in Ausnahmefällen abgewichen werden! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 44

Versorgungsöffnung - Befreiungsöffnung Durch ein sogenanntes Airbagscreening können alle Kaltgasgeneratoren/ g Gurtstraffer lokalisiert werden, damit weitere Verletzungen durch Hineinschneiden vermieden werden können. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 45

Airbag Scanning/ Screening Kennzeichnungen: Einprägungen in den Abdeckungen der Airbags: RS SRS AIRBAG SRS-AIRBAG SIR SIPS HPS IC Aufkleber z.b. seitlich am Armaturenbrett Airbag-Kontrollleuchte im Armaturenbrett 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal

Airbag Scanning/ Screening Wo befinden sich Airbag Kennzeichnungen? 1. Türkante 2. Innenverkleidung der Tür 3. Lehne des Fahrersitzes 4. Sitzfläche des Fahrersitzes 5. Schweller 6. B-Säule 7. Dachverkleidung A/B/C-Säule 8. Armaturenbrett und Lenkrad 9. Bereich unter dem Lenkrad 10. Armaturenbrett seitlich 11. Windschutzscheibe Sind Automatischen Überrollbügel vorhanden? 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal

Bilder 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 48

Bilder Achtung: Glasstaub ist gesundheitsschädlich, daher immer Mundschutz und Augenschutz tragen 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 49

Bilder A-Säule schneiden 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 50

Bilder B-Säule schneiden 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 51

Bilder Limousinenform/Kleinwagen Dach komplett abnehmen (klappen wenn C-Säule zu breit) Kombiform: Dach abnehmen oder wenn nicht beeinträchtigend abklappen C-Säule schneiden 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 52

Bilder Die A-, B- und C-Säulen abdecken 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 53

Bilder Schaffung der Beinraumöffnung Pedale seitlich Wegziehen. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 54

Bilder Spreitzer auf Fahrerseite Stempel auf Beifahrerseite (Stempel fast vertikal einsetzen) 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 55

Medizinische Versorgung Zur Info: Maßnahmen durch das Rettungsdienstpersonal BAP (Bewusstsein / Atmung / Puls) Vitalfunktionen Venöser Zugang Stabilisierung u.v.m. 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 56

Schlussbetrachtung Neue PKW und LKW Entwicklungen machen die Rettungsarbeiten schwieriger. Neue Sicherheitsdetails und neue Materialien variieren bei Herstellern und Baureihen. Zur Sicherheit der Rettungskräfte sind umfangreiche Kenntnisse von PKW- und LKW Konstruktionen unablässig. Neue Rettungstechniken sind erforderlich um mit der Fahrzeugentwicklung Schritt zu halten. Lebenslanges Lernen im Bereich VU ist erforderlich! 30.01.2009 Steffen Effinger - FFW Brigachtal 57