Befragung von Studierenden in Österreich zu Autoritarismus, Geschichtsbildern und demokratischer Disposition. Autorin: Petra Ziegler

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Transkript:

Befragung von Studierenden in Österreich zu Autoritarismus, Geschichtsbildern und demokratischer Disposition Autorin: Petra Ziegler Bericht Wien. 0

Bibliografische Information Ziegler, Petra (0): Befragung von Studierenden in Österreich zu Autoritarismus, Geschichtsbildern und demokratischer Disposition. Projektabschlussbericht des Wiener Instituts für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung (WIAB). Wien: WIAB. Projektleitung (WIAB): Petra Ziegler Projektleitung (Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte): Oliver Rathkolb Impressum: Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte c/o Institut für Zeitgeschichte Universität Wien Spitalgasse -, Hof 090 Wien

Inhaltsverzeichnis Daten zur Befragung... Zusammenfassung... 5 Einleitung.... Hintergrund der Befragung.... Methodik... Ergebnisse der Befragung... 9. Kapitalismus und Globalisierung... 9. Autoritarismus.... Anomie.... Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit....5 Geschichtsverarbeitung... 5. Struktur der Umfrage-TeilnehmerInnen... 50 Literaturverzeichnis... 5

Daten zur Befragung Themen Kapitalismus und Globalisierung Autoritarismus Anomie Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Geschichtsverarbeitung Auftraggeber Unterstützt durch Grundgesamtheit Teilnehmende Universitäten Rücklaufquote Gewichtung Art der Befragung Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte Österreichische Hochschüler_innerschaft Studierende an österreichischen öffentlichen Universitäten Donau-Universität Krems Medizinische Universität Graz Medizinische Universität Innsbruck Medizinische Universität Wien Montanuniversität Leoben Musik- und Kunstuniversitäten Technische Universität Graz Technische Universität Wien Universität für Bodenkultur Wien Universität Graz Universität Innsbruck Universität Klagenfurt Universität Linz Universität Salzburg Universität Wien Veterinärmedizinische Universität Wien Wirtschaftsuniversität Wien.5 vollständig ausgefüllte Fragebögen Nach Geschlecht und Studienrichtung, um Rückschlüsse auf die Gesamtpopulation ziehen zu können. Online-Befragung; zweimalige Aussendung zur Umfrage durch Österreichische Hochschüler_innenschaft Befragungszeitraum 5.. 0 9..0

Zusammenfassung Die Befragung unter Studierenden zu den Themen Autoritarismus, nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition zeigt: Kapitalismus- und Globalisierungskritik nehmen ab Bei den Aussagen: Von der Globalisierung profitieren nur die mächtigen Wirtschaftsinteressen, Die Ausplünderung der Dritten Welt durch die kapitalistischen Industriestaaten muss beendet werden sowie In Österreich bestehen noch die alten Gegensätze zwischen der besitzenden und der arbeitenden Klasse kam es im Vergleich mit den Ergebnissen von 0 zu einer deutlichen Reduktion bei der Zustimmung. Demokratie weiterhin klar beste Regierungsform, gleichzeitig steigende Zustimmung für ExpertInnen und starke Führungspersönlichkeit % sehen die Demokratie als beste Regierungsform an trotz der Probleme, die sie mit sich bringen mag; gleichzeitig steigt die Zustimmung zu ExpertInnen, die darüber entscheiden sollen, was das Beste für das Land ist, auf % (0 waren es %). Und auch bei der starken Führungspersönlichkeit, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss, gibt es mit % eine zwar geringe, aber dennoch größere Zustimmung als 0 (5 % Zustimmung). Gleichzeitig nimmt das Gefühl wenig Mitsprache in der Politik zu haben ab: 0 stimmen % der befragten Studierenden zu, dass Leute wie ich sowieso keinen Einfluss darauf haben, was die Regierung tut (0 waren es mit 9 % noch deutlich mehr). Und auch politisches Engagement wird als durchaus sinngebend angesehen sowohl beim generellen politischen Engagement (79 %) als auch im Rahmen einer politischen Partei (5 %) haben sich die Zustimmungswerte im Vergleich zu 0 verbessert (9 % bzw. %). EU-Mitgliedschaft positiv für die österreichische Demokratie, möglicher Türkei-Beitritt wird hingegen deutlich abgelehnt Eine klare Mehrheit (55 %) ist der Meinung, dass die EU-Mitgliedschaft die Demokratie in Österreich stärkt, 0 waren es %. Auch die Grenzöffnung 99 wird überwiegend positiv gesehen: 7 % geben an, dass Österreich von dieser profitiert hat (0: %). Bei der Frage, ob die Türkei Mitglied der EU werden soll, kam es zu einer deutlichen Veränderung: Stimmten 0 noch % zu, sind es 0 nur noch 5 %; 79 % lehnen 0 einen möglichen EU-Beitritt der Türkei ab (0 waren es %). Ablehnung von Männerbünden und Burschenschaften bei Frauen sehr deutlich ausgeprägt Frauen stimmen der Aussage Die Mitgliedschaft in einem Männerbund (z.b. Cartellverband, Freimaurer, Burschenschaften) ist nicht mehr zeitgemäß mit 7 % zu, Männer mit %. Bei den Männern lehnt hingegen eine Mehrheit ( %) die Aussage ab, dass Männerbünde nicht mehr zeitgemäß sind, Frauen hingegen nur zu %. Und auch bei der Aussage Schlagende Burschenschaften sollte es im. Jahrhundert nicht mehr geben zeigen sich große Unterschiede nach Geschlecht: Frauen lehnen schlagende Burschenschaften mit großer Mehrheit (5 %) ab. Bei den Männern ist es hingegen fast unentschieden: % stimmen der Aussage zu (und sind somit der Meinung, dass es Die sogenannte Liederbuchaffäre der FPÖ kurz vor der Landtagswahl in Niederösterreich fiel in den Erhebungszeitraum. Diese wurde am..0 durch den Falter publik gemacht, da war die. Aussendungsrunde der Umfrage gerade abgeschlossen (die. Runde begann am 0..0). 5

schlagende Burschenschaften im. Jahrhundert nicht mehr geben sollte), % lehnen die Aussage ab (bei den Frauen sind es 9 %). Toleranz gegenüber Anderen nimmt tendenziell ab Bei einzelnen Aussagen zu Juden/Jüdinnen und Muslimen/Muslimas zeigen sich keine großen Veränderungen zur Befragung von 0: So z.b. zum Recht Synagogen bzw. Moscheen bauen zu können dazu gibt es weiterhin hohe Zustimmung unter den Studierenden (Synagogen: %, Moscheen: 7 %). Allerdings zeigt sich bei einigen Aussagen eine Tendenz Anderen gegenüber weniger tolerant zu sein, z.b. beim Recht nach den eigenen Glaubensgesetzen leben zu können (Juden/Jüdinnen: 79 % Zustimmung, 0: %; Muslime/Muslimas: %, 0: 7 %). Weiters stimmen 0 % der Aussage zu, dass Muslimen/Muslimas die Zuwanderung nach Österreich untersagt werden sollte, 0 waren es %. Und auch der Aussage Durch die vielen Muslime/Muslimas hier fühle ich mich manchmal wie ein/e Fremde/r im eigenen Land stimmen mit 0 % deutlich mehr Personen zu als 0 (5 %). Bei den Aussagen zu Zuwanderern/Zuwanderinnen setzt sich dieser Trend fort: 5 % stimmen der Aussage zu, dass diese die Kriminalität erhöhen (0: 7 %), weitere % geben an, dass sie nur nach Österreich kommen, um den Sozialstaat auszunützen (0: 7 %); gleichzeitig stimmen weniger Personen zu, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen Österreich offener für neue Ideen und andere Kulturen machen (5 % 0; % 0) oder im Allgemeinen gut für die österreichische Wirtschaft sind (5 % 0; 57 % 0). Geschichtsbewusstsein konstant Sehr geringe Veränderungen zeigen sich bei den Einstellungen zur Geschichtsverarbeitung: Österreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus sehen % der Befragten (0: 0 %), die Diskussion über den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg sollte für % beendet werden (0: 5 %) und 7 % geben an, dass ÖsterreicherInnen Nutzen aus der Ermordung der Juden/Jüdinnen gezogen haben (0: %). Unterschiede nach Geschlecht und Studienrichtung Unterschiede zeigten sich bei den Einstellungen nach Geschlecht und Studienrichtung, wobei v.a. Frauen und Studierende aus den Bereichen Lehramt, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Bodenkultur progressiver eingestellt sind und provokante Aussagen deutlicher ablehnen bzw. positiv formulierte stärker befürworten. Männer und Studierende der Rechtsund Wirtschaftswissenschaften sowie Technik, teilweise auch aus den Naturwissenschaften, sind zumeist konservativer eingestellt. Dieser Trend hat sich auch bei der Befragung von 0 gezeigt. Zur Befragung WIAB gemeinsam mit dem Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte und der Österreichischen Hochschüler_innenschaft haben von Januar bis Februar 0 eine Online-Befragung unter österreichischen Studierenden durchgeführt. Die Ergebnisse sind für die öffentlichen Universitäten repräsentativ (.5 vollständig ausgefüllte Fragebögen), die max. Schwankungsbereite beträgt +/-,9 %. Die Daten wurden nach Geschlecht und Studienrichtung gewichtet und nach diesen differenziert ausgewertet. So z.b. bei den Aussagen ExpertInnen sollten darüber entscheiden, was für das Land das Beste ist, Ich empfinde es als sinnlos, mich politisch zu engagieren oder Juden/Jüdinnen in Österreich sollten das Recht haben, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben. Alle Studienrichtungen, für die differenziert Ergebnisse präsentiert werden, weisen Fallzahlen von über 00 auf jene unter 00, wie z.b. Montanistik oder Kunst, werden nicht extra ausgewiesen.

Unterschiede beim Antwortverhalten nach Parteienpräferenz bei der letzten Nationalratswahl der Studierenden wurden bei einzelnen Fragen angeführt sind jedoch nicht repräsentativ und müssen daher mit Vorsicht interpretiert werden. Kleinere Universitätsstandorte, wie Klagenfurt und die Donau-Universität Krems, wurden nur in geringer Anzahl erreicht und sind somit für eine eigene Auswertung nicht ausreichend abgebildet. 0 fand eine Online-Befragung unter Studierenden statt, bei der rund.500 vollständig ausgefüllte Fragebögen eingegangen sind. Die Umfrage war für die Universitäten in Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz repräsentativ Klagenfurt sowie die medizinischen und technischen Universitäten in Graz und Innsbruck wurden jedoch nicht ausreichend erreicht und waren somit nicht ausreichend abgebildet. Trotz dieser Einschränkungen werden die Ergebnisse von 0 bei den Häufigkeiten angeführt, da sie eine Tendenz erkennen lassen, in welche Richtung sich die Einstellungen der Studierenden in den letzten Jahren entwickelt haben. Weitere Informationen und Kontakt Oliver Rathkolb (oliver.rathkolb@univie.ac.at) Petra Ziegler (ziegler@wiab.at) 7

Einleitung. Hintergrund der Befragung Im Wintersemester 07/ wurde vom Wiener Institut für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung gemeinsam mit dem Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte und der Österreichischen Hochschüler_innenschaft eine Online-Umfrage unter Studierenden in Österreich zu den Themen Globalisierung, Autoritarismus, nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage wurden nach geschlechtsspezifischen Aspekten sowie nach Studienrichtung differenziert ausgewertet und vergleichend mit den Ergebnissen der Online-Umfrage von 0 gegenübergestellt.. Methodik Der Fragebogen wurde bereits 0 und 0 im Rahmen von Umfragen unter Studierenden an öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen verwendet und für die Befragung 0 adaptiert. So wurden aus aktuellem Anlass zwei Fragen zu Männerbünden bzw. Burschenschaften ergänzt sowie bei den sozio-demographischen Informationen Fragen zum Migrationshintergrund sowie zum höchsten Bildungsabschluss der Eltern ergänzt. Der Online-Fragebogen wurde im Programm LimeSurvey erstellt und mittels Link von der Österreichischen Hochschüler_innenschaft an alle Studierenden in Österreich im Rahmen von zwei Newslettern im Januar 0 verschickt. Die Umfrage war vom 5. Januar bis zum 9. Februar 0 online. Das Ziel auch ausreichend Fragebögen von Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen zu erhalten konnte leider nicht erreicht werden, da der Rücklauf von diesen sowie den Privatuniversitäten zu gering war, um eine eigene valide Auswertung rechtfertigen zu können. Somit wurden im Rahmen der vorliegenden Auswertung ausschließlich die Fragebögen der Studierenden von öffentlichen Universitäten analysiert. Von den öffentlichen Universitäten sind.5 vollständig ausgefüllte Fragebögen eingegangen. Die maximale Schwankungsbreite beträgt +/-,9 %. Alle Studienrichtungen, für die differenzierte Ergebnisse präsentiert werden, weisen Fallzahlen von über 00 auf jene unter 00, wie z.b. Montanistik oder Kunst, werden nicht extra ausgewiesen. Die Daten wurden nach Geschlecht (interessanterweise hatten mehr Männer als Frauen an der Umfrage teilgenommen) und Studienrichtung gewichtet, um Rückschlüsse auf die Gesamtpopulation ziehen zu können.

Ergebnisse der Befragung Um von den Ergebnissen auf die Grundgesamtheit der Studierenden Rückschlüsse ziehen zu können, wurden diese nach Geschlecht und Studienrichtung gewichtet. Zum Vergleich der Ergebnisse mit 0 muss vorab festgehalten werden, dass die Befragung von 0 nicht alle öffentlichen Universitäten in Österreich erfasste; somit sind die Ergebnisse nur unter Einschränkungen mit jenen von 0 vergleichbar. 0 wurden Studierende an den Universitäten Wien, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt, der Universität für Bodenkultur, den Medizinischen Universitäten Wien, Graz, und Innsbruck, den Technischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie der Wirtschaftsuniversität Wien befragt. Sehr wenige Rückmeldungen gab es 0 von der Universität Klagenfurt, den Medizinischen Universitäten in Graz und Innsbruck sowie von den Technischen Universitäten in Graz und Innsbruck. Trotz der genannten Einschränkungen werden die Ergebnisse von 0 bei den Häufigkeiten angeführt, da sie eine klare Tendenz erkennen lassen, in welche Richtung sich die Einstellungen der Studierenden entwickelt haben.. Kapitalismus und Globalisierung Insgesamt stimmen 0 % der Aussage zu, dass von der Globalisierung nur die mächtigen Wirtschaftsinteressen profitieren, 0 % lehnen die Aussage ab und 0 % antworten mit teils, teils. In der Befragung von 0 stimmten 0 % der Aussage zu, 5 % antworteten mit teils, teils, % stimmten nicht zu. Abbildung Von der Globalisierung profitieren nur die mächtigen Wirtschaftsinteressen. 0 7 0 0 0 0 5 & 0 Daher wurde 0 bei den Studienrichtungen nicht nach Technik, Naturwissenschaften und Medizin unterschieden. Medizin konnte 0 gar nicht erfasst werden, Technik und Naturwissenschaften wurden im Rahmen von MINT gemeinsam behandelt. 9

Nach Studienrichtung 5 differenziert zeigt sich, dass v.a. Studierende der Wirtschaftswissenschaften dieser Aussage wenig zustimmen (5 % stimmen der Aussage eher nicht bzw. nicht zu). Auch Studierende der Rechtswissenschaften (5 %) lehnen die Aussage mehrheitlich ab. Umgekehrt stimmen Studierende der Bodenkultur mit 9 % der Aussage am stärksten zu (9 % lehnen ab), gefolgt von jenen aus den Sozialwissenschaften ( % Zustimmung, % Ablehnung). Abbildung Von der Globalisierung profitieren nur die mächtigen Wirtschaftsinteressen (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 9 7 9 SOZIALWISSENSCHAFTEN 0 7 5 RECHTSWISSENSCHAFTEN 0 0 LEHRAMT BODENKULTUR 7 7 TECHNIK 5 0 7 0 NATURWISSENSCHAFTEN 0 MEDIZIN 9 5 GEISTESWISSENSCHAFTEN 5 stimme eher nicht zu stimme nicht zu 7 % der Studierenden stimmen der Aussage zu, dass die Ausplünderung der Dritten Welt durch die kapitalistischen Industriestaaten beendet werden muss, % lehnen die Aussage ab und 0 % antworten mit teils, teils. 0 stimmten noch 5 % der Studierenden der Aussage zu und nur % stimmen nicht zu. 5 Die Einteilung der Studienrichtungen wurde weitgehend (abgesehen vom Lehramt) von der Statistik Austria übernommen, v.a. auch um mittels der Verwendung von Gewichten auf die Grundgesamtheit Rückschlüsse ziehen zu können. 0

Abbildung Die Ausplünderung der Dritten Welt durch die kapitalistischen Industriestaaten muss beendet werden. 0 5 9 0 0 9 & 0 Bei dieser Frage zeigt sich ein Unterschied nach Geschlecht: Frauen stimmen der Aussage mit insgesamt % deutlich stärker zu als Männer (5 %); letztere stimmen der Aussage im Umkehrschluss dann auch öfter eher nicht bzw. nicht zu (9 %; bei den Frauen sind es nur %). Abbildung Die Ausplünderung der Dritten Welt durch die kapitalistischen Industriestaaten muss beendet werden (nach Geschlecht differenziert) Frauen 9 9 Männer 5 9 % stimmen der Aussage zu, dass in Österreich immer noch die alten Gegensätze zwischen der besitzenden und der arbeitenden Klasse bestehen, % lehnen die Aussage ab ( % antworten mit teils, teils, % machen keine Angabe). 0 stimmten noch % der Studierenden der Aussage zu und vergleichsweise geringe % stimmten nicht zu.

Abbildung 5 In Österreich bestehen noch die alten Gegensätze zwischen der besitzenden und der arbeitenden Klasse. 0 9 9 0 5 7 0 & 0 Nach Studienrichtung verteilt zeigt sich, dass v.a. Studierende aus den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften die Aussage, dass in Österreich noch die alten Gegensätze zwischen der besitzenden und der arbeitenden Klasse bestehen, ablehnen (55 % bzw. 5 %). Studierende der Sozialwissenschaften stimmen als einzige der Aussage mehrheitlich (50 %) zu bzw. lehnen die Aussage zu vergleichsweise geringen % ab. Abbildung In Österreich bestehen noch die alten Gegensätze zwischen der besitzenden und der arbeitenden Klasse (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 9% 7% 9% 0% % SOZIALWISSENSCHAFTEN % % 0% % 0% RECHTSWISSENSCHAFTEN % % 5% % % LEHRAMT % % 0% 9% 9% BODENKULTUR 5% % % 9% % TECHNIK 7% % % % % NATURWISSENSCHAFTEN 0% % 9% 9% % MEDIZIN % 9% % % % GEISTESWISSENSCHAFTEN % 7% % 5% 5% stimme eher nicht zu stimme nicht zu

. Autoritarismus % stimmen der Aussage zu, dass die Demokratie die beste Regierungsform ist, auch wenn sie Probleme mit sich bringen mag, 7 % stimmen eher nicht bzw. nicht zu, 9 % antworten mit teils, teils. Bei dieser Frage zeigt sich im Vergleich zu 0 nur sehr wenig Veränderung: Damals stimmten 5 % der Studierenden zu, % stimmten nicht zu. Abbildung 7 Die Demokratie ist die beste Regierungsform, auch wenn sie Probleme mit sich bringen mag. 0 9 0 0 9 & 0 Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich, dass die Zustimmung über alle Bereiche hinweg sehr groß ist die höchste Ablehnung der Aussage zeigt sich mit % bei den Studierenden der Rechtswissenschaften, auch Wirtschaftswissenschaften und Technik zeigen mit 9 % vergleichsweise höhere Werte. Abbildung Die Demokratie ist die beste Regierungsform, auch wenn sie Probleme mit sich bringen mag (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % 9% % % % SOZIALWISSENSCHAFTEN 0% % % % % RECHTSWISSENSCHAFTEN 0% 9% 9% 5% 7% LEHRAMT 5% % % % BODENKULTUR % 5% 9% % % TECHNIK 5% 5% % % % NATURWISSENSCHAFTEN % % 9% % % MEDIZIN % % 9% % GEISTESWISSENSCHAFTEN % % 9% % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu

% stimmen der Aussage zu, dass ExpertInnen darüber entscheiden sollten, was für das Land das Beste ist, 7 % stimmen eher nicht bzw. nicht zu. Bei dieser Frage zeigt sich ein sehr hoher Wert an teils, teils ( %), d.h. die Studierenden möchten sich nicht eindeutig deklarieren. 0 stimmten % der Studierenden zu, 0 % lehnten ab. Mit % teils, teils war die Mehrheit damals unentschlossen. Abbildung 9 ExpertInnen sollten darüber entscheiden, was für das Land das Beste ist. 0 7 5 0 5 5 & 0 Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich, dass v.a. Studierende der Bodenkultur und der Naturwissenschaften der Aussage mit 9 % bzw. % deutlich stärker zustimmen, jene der Sozial- und Geisteswissenschaften stimmen mit % bzw. % deutlich seltener zu. Abbildung 0 ExpertInnen sollten darüber entscheiden, was für das Land das Beste ist (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % % % 7% 5% SOZIALWISSENSCHAFTEN 7% % 0% 0% % RECHTSWISSENSCHAFTEN % 5% % % % LEHRAMT % % % % 7% BODENKULTUR % 5% 9% 5% 7% TECHNIK 5% 9% % % 0% NATURWISSENSCHAFTEN % % % % % MEDIZIN % 5% % % 9% GEISTESWISSENSCHAFTEN % % 5% 7% % stimme eher nicht zu stimme nicht zu

Der Aussage Man sollte eine starke Führungspersönlichkeit haben, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss stimmen % zu, % lehnen dies ab, % antworten mit teils, teils, % machen keine Angabe. 0, als die Frage noch ein wenig anders formuliert wurde und nach einem/r starken/r FührerIn gefragt wurde, wünschten sich 5 % der Befragten eine/n solchen, % lehnten dies ab. Abbildung Man sollte eine starke Führungspersönlichkeit haben, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss (0) bzw. Man sollte eine/n starken FührerIn haben, der/die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss (0) 0 5 7 0 7 77 & 0 Bei der Befragung 0 haben sich deutlich mehr Studierende hinsichtlich ihres Wahlverhaltens bei der letzten Nationalratswahl deklariert als noch 0 (0 haben rund zwei Drittel Angaben zum Wahlverhalten gemacht, 0 waren es nur ein Drittel). Die Angaben sind somit zwar nicht repräsentativ, allerdings bei einzelnen Fragen dennoch sehr interessant anzuführen, da sie einen Eindruck der Einstellungen von studentischen WählerInnen einzelner Parteien widerspiegeln. Zur Frage, ob man eine starke Führungspersönlichkeit haben sollte, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss, gaben v.a. WählerInnen der FPÖ an, dass sie diese Aussage unterstützen würden ( %), gefolgt von WählerInnen der ÖVP mit 0 % und den NEOS mit 9 %. Die studentischen WählerInnen der anderen drei Parteien (SPÖ, Liste Pilz, Grüne), die eher im linken ideologischen Bereich angesiedelt sind, lehnen die Aussage deutlich ab ( %, 7 %, 9 %). Diese Frage wurde basierend auf Ergebnissen aus der Testphase (Dezember 07) umformuliert, da zunächst mit zwei Fragen (x männliche Form, x weibliche Form) operiert worden war, was die Studierenden, die an der Testung teilgenommen hatten, irritierte. Weiters gab es so gut wie keine unterschiedlichen Angaben bei den nach Geschlecht differenzierten Fragestellungen, sodass die Frage mit einer geschlechtsneutralen Formulierung ( Führungspersönlichkeit ) in die Umfrage aufgenommen wurde. 5

Abbildung Man sollte eine starke Führungspersönlichkeit haben, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss (nach Wahlverhalten differenziert) GRÜNE % % % 0% LISTE PILZ % % 7% 0% 77% NEOS % % % % % FPÖ % 0% % % 7% SPÖ % % % % 7% ÖVP % % 5% 5% 50% stimme eher nicht zu stimme nicht zu Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich bei dieser Frage, dass Studierende der Wirtschaftswissenschaften ( %) sowie Rechtswissenschaften und Technik (jeweils %) dieser Aussage deutlich stärker zustimmen als z.b. Studierende der Bodenkultur (nur % stimmen eher zu) oder der Sozialwissenschaften (5 % Zustimmung). Abbildung Man sollte eine starke Führungspersönlichkeit haben, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 5 9 9 5 SOZIALWISSENSCHAFTEN 7 RECHTSWISSENSCHAFTEN 7 9 7 LEHRAMT 5 7 BODENKULTUR 0 9 0 TECHNIK 7 9 55 NATURWISSENSCHAFTEN 5 7 MEDIZIN 7 5 GEISTESWISSENSCHAFTEN 75 0 0 0 0 0 00 Dass es Kindern im Allgemeinen hilft, wenn sie gezwungen werden, sich den Vorstellungen der Eltern anzupassen, befürworten %, 7 % lehnen dies ab, % antworten mit teils, teils, % machen keine Angabe. 0 stimmten hingegen nur % der Studierenden zu, % lehnten die Aussage ab.

Abbildung Im Allgemeinen hilft es einem Kind im späteren Leben, wenn es gezwungen wird, sich den Vorstellungen der Eltern anzupassen. 0 5 57 0 9 5 & 0 Bei dieser Frage zeigt sich wiederum eine unterschiedliche Ausprägung beim Antwortverhalten nach Geschlecht: Frauen stimmen der Aussage deutlich seltener zu ( %) und lehnen diese umgekehrt stärker ab (9 %). Männer stimmen hingegen öfter zu ( %) und lehnen die Aussage mit % deutlich geringer ab als Frauen. Abbildung 5 Im Allgemeinen hilft es einem Kind im späteren Leben, wenn es gezwungen wird, sich den Vorstellungen der Eltern anzupassen (nach Geschlecht differenziert) Frauen 7 7 Männer 0 5 Der Aussage, dass wir dankbar sein müssten für führende Köpfe, die uns genau sagen, was wir zu tun haben, stimmen 5 % zu, 0 % lehnen dies ab, % antworten mit teils, teils. 0 stimmten % zu, % lehnten ab. 7

Abbildung Wir sollten dankbar sein für führende Köpfe, die uns genau sagen, was wir zu tun haben. 0 57 0 0 & 0 Nach Wahlverhalten bei der letzten Nationalratswahl zeigt sich auch bei dieser Frage, dass es bei FPÖ-WählerInnen mit 0 % eine deutlich stärkere Zustimmung zu führenden Köpfen gibt, als bei studentischen WählerInnen anderer Parteien. Auch WählerInnen der ÖVP stimmen mit % deutlich öfter zu, gefolgt von den NEOS mit 7 %. Ähnlich wie bei der Frage nach der starken Führungspersönlichkeit lehnen die WählerInnen der SPÖ, Liste Pilz und Grünen diese Aussage am deutlichsten ab ( %, %, 90 %). Abbildung 7 Wir sollten dankbar sein für führende Köpfe, die uns genau sagen, was wir zu tun haben (nach Wahlverhalten differenziert) GRÜNE % % % 0% 70% LISTE PILZ % % % % % NEOS % % % % % FPÖ % % 9% % 5% SPÖ 0% % % % % ÖVP % 9% % 7% 5% stimme eher nicht zu stimme nicht zu % stimmen der Aussage zu, dass Verbrechen härter bestraft werden sollten, 5 % lehnen dies ab. Eine Mehrheit ist bei dieser Frage mit teils, teils unentschlossen ( %), weitere % machen keine Angabe. Dies war 0 ähnlich, als 7 % der Aussage zustimmten, % diese ablehnten und eine deutliche Mehrheit ( %) unentschlossen war. Dies könnte ein

Hinweis darauf sein, dass die Frage nur schwer einzuschätzen ist und evtl. in Zukunft ein wenig kontextualisiert oder spezifiziert werden sollte. Abbildung Verbrechen sollten härter bestraft werden. 0 5 0 5 & 0 Es zeigt sich bei der Frage, dass Frauen der Aussage einerseits im Vergleich zu den Männern seltener zustimmen (0 %) bzw. diese stärker ablehnen ( %); aber auch, dass sich Frauen mit 0 % teils, teils bei dieser Frage schwer tun eine klare Zustimmung oder Ablehnung zu signalisieren. Männer stimmen der Aussage hingegen mehrheitlich zu ( %), % lehnen sie ab und % antworten teils, teils. Abbildung 9 Verbrechen sollten härter bestraft werden (nach Geschlecht* differenziert) Frauen 9 0 7 Männer 5 * aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die Werte zu keine Angabe nur angeführt, wenn sie mehr als % ausmachen, ansonsten sind diese nicht explizit ausgewiesen Der Aussage Um Recht und Ordnung zu wahren, sollte man härter gegen AußenseiterInnen und UnruhestifterInnen vorgehen stimmen insgesamt 7 % der Studierenden zu, % 9

lehnen sie ab, 7 % antworten mit teils, teils, weitere % machen keine Angabe. 0 stimmten insgesamt % der Studierenden zu % lehnten die Aussage ab. Abbildung 0 Um Recht und Ordnung zu wahren, sollte man härter gegen AußenseiterInnen und UnruhestifterInnen vorgehen. 0 9 7 9 0 7 9 & 0 Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich, dass v.a. Studierende aus Rechts- und Wirtschaftwissenschaften sowie Technik dieser Aussage stärker zustimmen ( %, %, 5 %). Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Lehramt stimmen im Vergleich nur selten zu ( %, 9 %, 9 %). Abbildung Um Recht und Ordnung zu wahren, sollte man härter gegen AußenseiterInnen und UnruhestifterInnen vorgehen (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % % 5% 0% % SOZIALWISSENSCHAFTEN 5% % % % 59% RECHTSWISSENSCHAFTEN % % % % % LEHRAMT % % 7% 0% 5% BODENKULTUR % % % 9% 50% TECHNIK % % 9% 0% 5% NATURWISSENSCHAFTEN % 7% % % % MEDIZIN % 9% % % % GEISTESWISSENSCHAFTEN % 5% % 0% 5% stimme eher nicht zu stimme nicht zu Bei den Fragen nach gerechtfertigten Maßnahmen der Regierung werden ein generelles Streikverbot und ein generelles Demonstrationsverbot sehr klar abgelehnt: jeweils 9 % 0

halten diese Maßnahmen für nicht gerechtfertigt. 0 lehnten 9 % ein generelles Streikverbot ab 9 % ein generelles Demonstrationsverbot. Die Onlinedurchsuchung von privaten PCs wird von 75 % der Befragten abgelehnt (0 waren es 0 %) und die Überwachung von Telefongesprächen von 7 % (0: 75 %). Die Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen wird hingegen nur von % abgelehnt (0: 9 %), 0 % stimmen einer solchen zu (0: %). Somit zeigt sich, dass weiterhin massive Einschränkungen, wie ein generelles Streik- oder Demonstrationsverbot, sehr stark abgelehnt werden, bei den softeren Maßnahmen, wie der Videoüberwachung zeigt sich im Unterschied zur Befragung von 0 jedoch eine Mehrheit, die diese Maßnahme für gerechtfertigt hält. Auch bei der Überwachung von Telefongesprächen gibt es 0 mehr Verständnis als noch 0: damals hielten nur 5 % diese Maßnahme für gerechtfertigt, 0 sind es %. Und auch bei der Online- Durchsuchung zeigt sich, dass diese 0 nur von % befürwortet wurde, 0 sind es bereits 0 %. Somit haben sich in den letzten Jahren die Einstellungen zur Überwachung geändert und Studierende sehen einzelne Maßnahmen heute weniger kritisch als noch 0. Abbildung Welche Maßnahmen der Regierung halten Sie für gerechtfertigt? VIDEOÜBERWACHUNG AN ÖFFENTLICHEN PLÄTZEN 9 0 ÜBERWACHUNG VON TELEFONGESPRÄCHEN 7 7 50 ONLINE-DURCHSUCHUNG VON PRIVATEN COMPUTERN, TABLETS, SMARTPHONES ( BUNDESTROJANER 0 55 GENERELLES DEMONSTRATIONSVERBOT 7 GENERELLES STREIKVERBOT 5 0 0 0 0 0 0 00 stimme eher nicht zu stimme nicht zu Der Aussage Die EU-Mitgliedschaft stärkt die Demokratie in Österreich stimmen 55 % zu, % lehnen diese ab. 9 % können sich mit teils, teils nicht entscheiden, weitere % machen keine Angabe. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung der Einstellung der Studierenden hinsichtlich des Einflusses der EU-Mitgliedschaft auf die Demokratie in Österreich: 0 stimmten nur % zu, % lehnten die Aussage ab, % konnten sich mit teils, teils weder für Zustimmung noch Ablehnung entscheiden, % antworten weiß nicht und wollen sich ebenfalls nicht deklarieren.

Abbildung Die EU-Mitgliedschaft stärkt die Demokratie in Österreich. 0 0 5 9 0 0 0 0 & 0 Nach Wahlverhalten zeigt sich bei dieser Frage, dass v.a. WählerInnen der Grünen (70 %), der NEOS (7 %) und der SPÖ ( %) dieser Aussage zustimmen. Studentische WählerInnen der FPÖ stimmen hingegen nur zu % bzw. lehnen dies zu 77 % ab; und auch jene der ÖVP stimmen mit 5 % deutlich geringer zu bzw. lehnen dies mit 5 % stärker ab als der Durchschnitt der Befragten. Abbildung Die EU-Mitgliedschaft stärkt die Demokratie in Österreich (nach Wahlverhalten differenziert) GRÜNE % % 5% % % % LISTE PILZ 9% % % % % % NEOS 7% 0% 9% % 5% % FPÖ % % % 9% 57% 0% SPÖ 7% % 0% 9% % 5% ÖVP % 7% % % % % Nur 5 % der Studierenden stimmen zu, dass die Türkei Mitglied der EU werden sollte, 79 % lehnen dies ab, 0 % antworten teils, teils, weitere % machen keine Angabe. Dies ist eine deutliche Verschiebung im Vergleich zur Befragung von 0 als noch % zustimmten und % die Aussage ablehnten. Dies kann einerseits mit den Entwicklungen in der Türkei in den letzten Jahren in Verbindung gebracht werden, andererseits aber auch den politischen Entwicklungen in Österreich, wo alle im Parlament vertretenen Parteien einen möglichen

Beitritt der Türkei zur EU im letzten Nationalratswahlkampf abgelehnt haben (was 0 noch nicht der Fall war). Abbildung 5 Die Türkei sollte Mitglied der EU werden. 0 0 9 0 0 0 7 7 0 & 0 Nach Studienrichtung differenziert befürworten Studierende der Sozial- und Geisteswissenschaften einen möglichen Beitritt der Türkei zur EU ein wenig stärker als der Durchschnitt (jeweils 7 %); umgekehrt findet sich besonders hohe Ablehnung bei Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (9% bzw. %) sowie Medizin (7 %). Abbildung Die Türkei sollte Mitglied der EU werden (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 7 7 SOZIALWISSENSCHAFTEN 5 7 0 RECHTSWISSENSCHAFTEN 5 7 LEHRAMT 0 5 9 BODENKULTUR 7 9 7 TECHNIK 5 70 5 NATURWISSENSCHAFTEN 0 MEDIZIN 5 7 5 GEISTESWISSENSCHAFTEN 5 9 5 0 0 0 0 0 00

. Anomie % der Studierenden stimmen der Aussage zu, dass die Dinge so schwierig geworden sind, dass man nicht mehr weiß, was los ist. 5 % lehnen dies ab, mit % teils, teils und weiteren %, die keine Angabe machen zeigt sich bei dieser Frage ein großer Anteil an Studierenden, die dies nicht klar beantworten können. 0 stimmten 0 % der Aussage zu, % lehnten diese ab, 0 % antworteten mit teils, teils, weitere % machten keine Angabe. Abbildung 7 Die Dinge sind so schwierig geworden, dass man nicht mehr weiß, was los ist. 0 0 0 & 0 Nach Geschlecht differenziert zeigt sich, dass Frauen dieser Aussage stärker zustimmen (9 %) als Männer ( %). Männer lehnen die Aussage mit % deutlicher ab als Frauen (7 %). Abbildung Die Dinge sind so schwierig geworden, dass man nicht mehr weiß, was los ist (nach Geschlecht differenziert) Frauen 5 0 9 Männer 0

Der Aussage Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut stimmen % der Studierenden zu, 5 % lehnen sie ab, 0 % antworten teils, teils. 0 stimmten noch 9 % der Studierenden zu, 7 % lehnten die Aussage ab. Auch hier gibt es einen hohen Anteil an Unentschlossenen: 0 % (0) bzw. % (0) wählten teils, teils als Antwort. Abbildung 9 Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut. 0 5 0 7 0 9 0 5 0 & 0 Nach Studienrichtung differenziert geben v.a. Studierende der Medizin an, dass sie keinen Einfluss darauf haben, was die Regierung tut (9 %), gefolgt von Technik mit % und Wirtschaftswissenschaften mit %. Studierende der Bodenkultur (5 %) und Rechtswissenschaften ( %) lehnen diese Aussage öfter ab. Abbildung 0 Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % % 9% 7% % SOZIALWISSENSCHAFTEN 5% 5% % % 7% RECHTSWISSENSCHAFTEN 5% 5% % % 5% LEHRAMT % % % % % BODENKULTUR % 0% 0% % 7% TECHNIK 0% % 0% % % NATURWISSENSCHAFTEN % % 9% % 7% MEDIZIN 9% 0% % 0% 0% GEISTESWISSENSCHAFTEN 5% % % % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu 5

9 % der Studierenden stimmen zu, dass es sinnlos ist, sich politisch zu engagieren, 79 % lehnen dies ab, % antworten mit teils, teils. Dies ist eine deutliche Veränderung im Vergleich zu 0, als 5 % der Studierenden zustimmten, dass es sinnlos ist, sich politisch zu engagieren, 9 % diese Aussage ablehnten. Abbildung Ich empfinde es als sinnlos, mich politisch zu engagieren. 0 55 0 5 0 5 & 0 Nach Studienrichtung differenziert stimmen Studierende der Medizin und Technik (beide %) sowie Naturwissenschaften ( %) dieser Aussage stärker zu. Studierende der Bodenkultur ( %) und Sozialwissenschaften (5 %) lehnen die Aussage stärker ab. Abbildung Ich empfinde es als sinnlos, mich politisch zu engagieren (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 9 7 59 SOZIALWISSENSCHAFTEN 9 RECHTSWISSENSCHAFTEN 9 59 LEHRAMT 5 BODENKULTUR TECHNIK 5 7 NATURWISSENSCHAFTEN 7 7 MEDIZIN 9 GEISTESWISSENSCHAFTEN 9 5 Wird diese Aussage um den Zusatz in einer Partei ergänzt, zeigen sich deutlich andere Ergebnisse: 9 % stimmen dann der Aussage zu, dass es sinnlos ist, sich politisch in einer

Partei zu engagieren, 5 % lehnen dies ab, % antworten teils, teils, % machen keine Angabe. 0 stimmten % zu, % lehnten die Aussage ab. Somit zeigt sich bei beiden Fragen, dass sich die Einstellungen der Studierenden verändert haben und 0 mehr Zuversicht anzutreffen ist, dass politisches Engagement sinnvoll ist. Eventuell zeigen sich hier die Möglichkeiten von jungen Menschen sich in der Zivilgesellschaft zu engagieren und gemeinsame Initiativen z.b. mit Unterstützung der Sozialen Medien unkompliziert und schnell starten und verbreiten zu können. Abbildung Ich empfinde es als sinnlos, mich politisch in einer Partei zu engagieren. 0 0 0 & 0 Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich v.a. bei Studierenden der Technik und Medizin (beide 5 %) eine höhere Zustimmung zur Aussage. Bei den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zeigt sich eine höhere Ablehnung der Aussage ( % bzw. %). Abbildung Ich empfinde es als sinnlos, mich politisch in einer Partei zu engagieren (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN SOZIALWISSENSCHAFTEN RECHTSWISSENSCHAFTEN LEHRAMT BODENKULTUR TECHNIK NATURWISSENSCHAFTEN MEDIZIN GEISTESWISSENSCHAFTEN % 5% 9% 0% % % 5% 0% % % % % % 5% % 5% 7% % 7% 9% % % 9% 5% 9% 5% % % % % 5% 0% 7% % 5% % 9% 9% 9% 5% % % 7% % % % % % % 9% 5% % % % 7

5 % der Studierenden stimmen der Aussage zu, dass die Mitgliedschaft in einem Männerbund (z.b. Cartellverband, Freimaurer, Burschenschaften) nicht mehr zeitgemäß ist, % lehnen dies ab, 9 % antworten teils, teils, % machen keine Angabe. Abbildung 5 Die Mitgliedschaft in einem Männerbund (z.b. Cartellverband, Freimaurer, Burschenschaften) ist nicht mehr zeitgemäß. 9 5 Interessant sind bei dieser Frage, die 0 nicht Teil der Umfrage war, die Unterschiede nach Geschlecht: Frauen stimmen der Aussage mit 7 % zu, Männer mit %. Bei den Männern lehnt eine Mehrheit ( %) die Aussage ab, dass Männerbünde nicht mehr zeitgemäß sind, Frauen nur zu %. Somit ergibt sich bei der Frage nach den Männerbünden eine klare Ablehnung der Frauen, aber eine relative Mehrheit der Männer, die eine Mitgliedschaft bei einem Männerbund weiterhin als zeitgemäß ansehen. Abbildung Die Mitgliedschaft in einem Männerbund (z.b. Cartellverband, Freimaurer, Burschenschaften) ist nicht mehr zeitgemäß (nach Geschlecht differenziert) Frauen 5 5 9 Männer 9 0

Nach Studienrichtung differenziert stimmen v.a. Studierende im Lehramt (7 %), der Sozialwissenschaften (70 %) und der Bodenkultur ( %) der Aussage zu, dass die Mitgliedschaft in einem Männerbund nicht mehr zeitgemäß ist. Studierende der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften lehnen die Aussage mehrheitlich ab (50 %) und Studierende der Technik sind mit 5 % Zustimmung und % Ablehnung bei dieser Frage gespalten. Abbildung 7 Die Mitgliedschaft in einem Männerbund (z.b. Cartellverband, Freimaurer, Burschenschaften) ist nicht mehr zeitgemäß (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN SOZIALWISSENSCHAFTEN RECHTSWISSENSCHAFTEN LEHRAMT BODENKULTUR TECHNIK NATURWISSENSCHAFTEN MEDIZIN GEISTESWISSENSCHAFTEN 9 57 0 50 0 5 0 9 7 7 7 5 5 7 9 7 5 0 0 0 5 0 0 0 0 0 00 5 % der Studierenden stimmen der Aussage zu, dass es schlagende Burschenschaften 7 im. Jahrhundert nicht mehr geben sollte, 7 % lehnen dies ab, 5 % antworten teils, teils, % machen keine Angabe. 7 Die sogenannte Liederbuchaffäre der FPÖ kurz vor der Landtagswahl in Niederösterreich fiel in den Erhebungszeitraum. Diese wurde am..0 durch den Falter publik gemacht, da war die. Aussendungsrunde der Umfrage gerade abgeschlossen (die. Runde begann am 0..0). Beim Vergleich der Daten vor dem.. und nach dem..0 fällt auf, dass die Studierenden von dieser Entwicklung im Antwortverhalten durchaus beeinflusst wurden und die Zustimmung sowohl zu Männerbünden allgemein, als auch zu schlagenden Burschenschaften im Vergleich nach dem..0 deutlich zurückgegangen ist. 9

Abbildung Schlagende Burschenschaften sollte es im. Jahrhundert nicht mehr geben. 55 0 5 Nach Geschlecht differenziert zeigt sich ähnlich wie bei der Frage nach der Mitgliedschaft in Männerbünden ein klarer Unterschied: Frauen lehnen schlagende Burschenschaften zu 5 % ab, Männer zu %. Bei den Männern lehnen hingegen % die Aussage ab, dass es schlagende Burschenschaften im. Jahrhundert nicht mehr geben sollte bei den Frauen sind es 9 %. Bei beiden Fragen nach Männerbünden und Burschenschaften zeigen sich die über die gesamte Umfrage hinweg deutlichsten Unterschiede nach Geschlecht. Hier wäre es sicher interessant mit qualitativen Methoden genauer zu erforschen, wie diese unterschiedlichen Ausprägungen begründet werden können abgesehen davon, dass Frauen nicht Teil von Männerbünden und Burschenschaften ( Mädelschaften wurden aufgrund der vernachlässigbaren Anzahl nicht abgefragt) sein können und diese Ausgrenzung generell stärker ablehnen als Männer. Hier zeigt sich bei den Ergebnissen vor bzw. nach der Veröffentlichung der Liederbuchaffäre der schlagenden Burschenschaft Germania am..0, dass die Zustimmung zu dieser Aussage bei beiden Geschlechtern angestiegen ist: Bei Frauen von 7 % auf 9 %, bei Männern von % auf 5 %. 0

Abbildung 9 Schlagende Burschenschaften sollte es im. Jahrhundert nicht mehr geben (nach Geschlecht differenziert) Frauen 7 7 Männer 5 7 7 Studierende der Sozialwissenschaften ( %), im Lehramt (0 %), der Bodenkultur und Geisteswissenschaften (jeweils 75 %) stimmen der Aussage, dass es schlagende Burschenschaften im. Jahrhundert nicht mehr geben sollte, überdurchschnittlich zu. Studierende der Rechtswissenschaften (9 %), Wirtschaftswissenschaften ( %) und Technik ( %) lehnen die Aussage deutlich stärker ab. Abbildung 0 Schlagende Burschenschaften sollte es im. Jahrhundert nicht mehr geben (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN SOZIALWISSENSCHAFTEN RECHTSWISSENSCHAFTEN LEHRAMT BODENKULTUR TECHNIK NATURWISSENSCHAFTEN MEDIZIN GEISTESWISSENSCHAFTEN 5 7 7 7 5 9 0 9 9 7 0 0 5 7 5 0 7 7 0 5 0 0 0 0 0 00

. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Der Aussage, dass Juden/Jüdinnen in Österreich das Recht haben sollten, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben, stimmen 79 % zu, % lehnen dies ab, % antworten teils, teils, % machen keine Angaben. 0 stimmten % zu, % lehnten die Aussage ab. Abbildung Die Juden/Jüdinnen in Österreich sollten das Recht haben, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben. 0 0 5 0 & 0 Nach Studienrichtung differenziert stimmen v.a. Studierende der Bodenkultur ( %), Geisteswissenschaften (5 %), Lehramt ( %) und Sozialwissenschaften ( %) zu. Studierende der Naturwissenschaften (0 %), Technik und Rechtswissenschaften beide % lehnen die Aussage stärker ab. Abbildung Die Juden/Jüdinnen in Österreich sollten das Recht haben, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 5% % 7% % SOZIALWISSENSCHAFTEN 70% % % % % RECHTSWISSENSCHAFTEN 5% 0% % % 5% LEHRAMT 5% % % % % BODENKULTUR % % 9% % % TECHNIK 5% % 9% % % NATURWISSENSCHAFTEN 5% 9% % % 7% MEDIZIN 5% % 9% % % GEISTESWISSENSCHAFTEN % 7% % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu

Wird dieselbe Aussage zu den Muslimen/Muslimas abgefragt, stimmen nur noch % zu, % lehnen dies ab, 0 % antworten teils, teils, % machen keine Angabe. 0 stimmten noch 7 % zu, % lehnten die Aussage ab. Abbildung Die Muslime/Muslimas in Österreich sollten das Recht haben, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben. 0 0 0 5 0 55 9 7 5 & 0 Nach Studienrichtung differenziert zeigt sich wiederum, dass Studierende der Bodenkultur ( %), Lehramt (7 %) und Sozialwissenschaften (75 %) dieser Aussage öfter zustimmen; Studierende der Wirtschaftswissenschaften (0 %) sowie Rechtswissenschaften und Technik (beide 9 %) lehnen die Aussage deutlich öfter ab. Abbildung Die Muslime/Muslimas in Österreich sollten das Recht haben, nach ihren Glaubensgesetzen zu leben (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % % % % % SOZIALWISSENSCHAFTEN 5% 7% 5% % % RECHTSWISSENSCHAFTEN 0% 5% % % % LEHRAMT 55% % 7% % % BODENKULTUR 5% 7% 0% % 7% TECHNIK 5% % % % % NATURWISSENSCHAFTEN 0% % 0% 5% 9% MEDIZIN % % 5% 5% 9% GEISTESWISSENSCHAFTEN 5% 0% % % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu

% der Studierenden stimmen zu, dass Juden/Jüdinnen das Recht haben sollten Synagogen zu bauen, % lehnen dies ab, 7 % antworten mit teils, teils. 0 stimmten % zu, dass Juden/Jüdinnen dieses Recht haben sollten, % lehnten die Aussage ab. Abbildung 5 Juden/Jüdinnen sollten das Recht haben, Synagogen zu bauen. 0 7 7 0 9 0 & 0 Nach Wahlverhalten bei der letzten Nationalratswahl differenziert stimmen v.a. WählerInnen der Grünen (9 %) und der SPÖ (9 %) dieser Aussage zu; WählerInnen der FPÖ stimmen zu 5 % zu und lehnen dies mit % deutlich stärker ab als der Durchschnitt der Befragten. Abbildung Juden/Jüdinnen sollten das Recht haben, Synagogen zu bauen (nach Wahlverhalten differenziert) GRÜNE % % % % LISTE PILZ 7% % 7% % % NEOS 75% % 9% % FPÖ 7% % 9% 5% % SPÖ % % % % ÖVP % % % % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu Wird diese Aussage in Bezug auf Muslime/Muslimas und deren Recht Moscheen zu bauen abgefragt, stimmen nur noch 7 % zu, % lehnen dies ab, % antworten teils, teils. Dies sind sehr ähnliche Ergebnisse wie 0 (7 % stimmten zu, % lehnten die Aussage ab).

Abbildung 7 Muslime/Muslimas sollten das Recht haben, Moscheen zu bauen. 0 57 5 5 9 0 57 5 5 & 0 Nach Wahlverhalten zeigt sich wiederum eine hohe Zustimmung unter den studentischen WählerInnen der Grünen ( %) und SPÖ ( %), geringe Zustimmung hingegen bei WählerInnen der FPÖ ( % stimmen zu; 0 % lehnen das Recht auf Moscheenbau ab) und der ÖVP ( % Zustimmung, 0 % Ablehnung und mit 7 % teils, teils ein großer Anteil an Personen, die hier nicht eindeutig Stellung beziehen wollen). Abbildung Muslime/Muslimas sollten das Recht haben, Moscheen zu bauen (nach Wahlverhalten differenziert) GRÜNE 79% 9% 7% % % LISTE PILZ % 9% 0% 5% % NEOS 5% 7% 7% % % FPÖ % 0% % % % SPÖ % % 0% % % ÖVP % % 7% % % stimme eher nicht zu stimme nicht zu Der Aussage Wenn es zu Auswüchsen des Kapitalismus kommt, dann sind daran meistens die Juden/Jüdinnen Schuld stimmen % der Studierenden zu, 9 % lehnen diese ab. 0 stimmten ebenfalls % zu, 9% lehnten ab. 5

Abbildung 9 Wenn es zu Auswüchsen des Kapitalismus kommt, dann sind daran meistens die Juden/Jüdinnen Schuld 0 0 & 0 Der Meinung, dass Muslimen/Muslimas die Zuwanderung nach Österreich untersagt werden sollte, sind 0 % der Befragten, 79 % stimmen nicht zu, 0 % antworten teils, teils. 0 waren es nur % der Befragten, die dieser Aussage zustimmten, % lehnten diese ab. Abbildung 50 Muslimen/Muslimas sollte die Zuwanderung nach Österreich untersagt werden. 0 5 5 0 0 9 0 75 0 & 0 Nach Studienrichtung zeigt sich, dass v.a. Studierende der Wirtschaftswissenschaften (9 %), Rechtswissenschaften ( %) und Technik (7 %) dieser Aussage zustimmen; Studierende der Bodenkultur (9 %), Lehramt (9 %) und Sozialwissenschaften (9 %) lehnen die Aussage sehr deutlich ab.

Abbildung 5 Muslimen/Muslimas sollte die Zuwanderung nach Österreich untersagt werden (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 0% 9% 9% % 5% SOZIALWISSENSCHAFTEN % % % 7% % RECHTSWISSENSCHAFTEN 9% 9% 5% % 5% LEHRAMT BODENKULTUR % % % 9% % % % % % 5% TECHNIK 0% 7% % % 55% NATURWISSENSCHAFTEN % % 9% % 7% MEDIZIN 5% % % % 7% GEISTESWISSENSCHAFTEN % % 0% % 7% stimme eher nicht zu stimme nicht zu Dass sie sich durch die vielen Muslime/Muslimas manchmal wie ein/e Fremde/r im eigenen Land fühlen, empfinden 0 % der Befragten, % empfinden dies nicht, % antworten teils, teils. 0 stimmten nur 5 % der Befragten dieser Aussage zu, 70 % lehnten diese ab. Abbildung 5 Durch die vielen Muslime/Muslimas hier fühle ich mich manchmal wie ein/e Fremde/r im eigenen Land. 0 5 0 7 7 5 & 0 Auch hier zeigt sich nach Studienrichtung, dass Studierende der Technik ( %) sowie der Rechtswissenschaften ( %) und Wirtschaftswissenschaften (0 %) dieser Aussage öfter zustimmen; Studierende der Bodenkultur (5 %), der Sozialwissenschaften ( %) und im Lehramt (77 %) lehnen diese Aussage wiederum stärker ab. 7

Abbildung 5 Durch die vielen Muslime/Muslimas hier fühle ich mich manchmal wie ein/e Fremde/r im eigenen Land (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN % % % % % SOZIALWISSENSCHAFTEN % % 7% % 9% RECHTSWISSENSCHAFTEN 0% % % 7% % LEHRAMT 9% % % 9% 59% BODENKULTUR 7% % 5% % 57% TECHNIK 0% % 0% 5% % NATURWISSENSCHAFTEN 0% % 0% % 5% MEDIZIN % % % % % GEISTESWISSENSCHAFTEN 9% % 9% 5% 0% stimme eher nicht zu stimme nicht zu 5 % der Studierenden stimmen der Aussage zu, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen im Allgemeinen gut für die österreichische Wirtschaft sind, % lehnen ab, % antworten teils, teils, weitere % machen keine Angaben. 0 stimmten noch 57 % dieser Aussage zu, % lehnten ab. Mit % waren allerdings viele Studierende bei dieser Frage unentschlossen (teils, teils). Abbildung 5 Zuwanderer/Zuwanderinnen sind im Allgemeinen gut für die österreichische Wirtschaft. 0 9 0 7 0 5 & 0 Frauen sehen die Zuwanderung insgesamt positiver als Männer: % stimmen der Aussage zu, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen im Allgemeinen gut für die österreichische Wirtschaft sind, bei den Männern sind es %; letztere deklarieren sich mit 5 % teils, teils seltener als Frauen bzw. lehnen die Aussage auch deutlicher ab ( %) als Frauen (9 %).

Abbildung 55 Zuwanderer/Zuwanderinnen sind im Allgemeinen gut für die österreichische Wirtschaft (nach Geschlecht differenziert) Frauen 9 Männer 7 5 0 Der Aussage, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen die Kriminalitätsrate erhöhen, stimmen 5 % der Studierenden zu, 9 % lehnen sie ab. Auch hier zeigt sich mit % teils, teils, dass sich viele Studierende bei dieser Frage nicht eindeutig deklarieren möchten, weitere % machen keine Angabe. 0 stimmten % zu, 5 % lehnten ab, weitere % antworteten teils, teils. Abbildung 5 Zuwanderer/Zuwanderinnen erhöhen die Kriminalitätsrate. 0 5 0 5 & 0 Somit zeigt sich, dass es bei dieser Frage zu einer deutlichen Zunahme bei der Zustimmung gekommen ist, wobei v.a. Männer dieser Aussage zustimmen (7 %), Frauen stimmen mit % hingegen deutlich seltener zu. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied zeigt sich über alle Frageitems zu den Zuwanderern/Zuwanderinnen hinweg. 9

Abbildung 57 Zuwanderer/Zuwanderinnen erhöhen die Kriminalitätsrate (nach Geschlecht differenziert) Frauen 0 Männer 9 7 9 5 % der Studierenden stimmen zu, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen Österreich offener für neue Ideen und andere Kulturen machen, % lehnen dies ab, 5 % antworten teils, teils und weitere % machen keine Angaben. 0 stimmten noch % der Studierenden zu, % lehnten ab. Abbildung 5 Zuwanderer/Zuwanderinnen machen Österreich offener für neue Ideen und andere Kulturen. 0 0 5 0 0 & 0 Auch hier zeigt sich wieder eine Differenz nach Geschlecht und Frauen stimmen der Aussage zu % zu, Männer zu %; Männer lehnen die Aussage zu % ab, Frauen hingegen nur zu %. Auch nach Studienrichtung zeigen sich Unterschiede beim Antwortverhalten: Studierende im Lehramt ( %), in den Sozialwissenschaften ( %) und den Geisteswissenschaften ( %) 0

stimmen der Aussage deutlich öfter zu. Studierende der Rechtswissenschaften ( %), Technik (0 %) und Medizin ( %) lehnen die Aussage deutlicher ab. Abbildung 59 Zuwanderer/Zuwanderinnen machen Österreich offener für neue Ideen und andere Kulturen (nach Studienrichtung differenziert) WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 0% % % % % SOZIALWISSENSCHAFTEN 7% 5% % % 7% RECHTSWISSENSCHAFTEN % 9% % 9% % LEHRAMT % 0% % 9% 5% BODENKULTUR 0% 0% % % % TECHNIK % % 7% % % NATURWISSENSCHAFTEN 0% % % 0% 7% MEDIZIN % 9% % % 0% GEISTESWISSENSCHAFTEN 5% % % 7% 7% stimme eher nicht zu stimme nicht zu Der Aussage, dass Zuwanderer/Zuwanderinnen Menschen, die in Österreich geboren sind, die Arbeitsplätze wegnehmen, stimmen % zu, % lehnen dies ab, % antworten teils, teils, weitere % machen keine Angaben. 0 stimmten % zu, % stimmten der Aussage nicht zu. Abbildung 0 Zuwanderer/Zuwanderinnen nehmen Menschen, die in Österreich geboren sind, die Arbeitsplätze weg. 0 7 5 0 57 & 0