Bericht zur Wanderfreizeit der Naturfreunde in Daaden im Westerwald.

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Transkript:

Bericht zur Wanderfreizeit der Naturfreunde in Daaden im Westerwald. Eine Gruppe der Naturfreunde Steinbach am Glan war im September 2010 für fünf Tage in der Verbandsgemeinde Daaden im Westerwald in der sogenannten Wanderfreizeit. Das Umfeld dieser Verbandsgemeinde wird auch liebevoll als Daadener Land bezeichnet. Geographisch gehört das Daadener Land zum Westerwald. Politisch aber zum Kreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz und bildet die nördliche Grenze unseres Landes zum Siegerland, also zu Nordrhein-Westfalen; in wenigen Kilometer in östlicher Richtung bei Haiger auch zu Hessen. Die Geologen ordnen die Daadener Region dem Rheinischen Schiefergebirge zu. Gar mancher wird vielleicht schon einmal mit Daaden im Westerwald Kontakt gehabt haben, weil in der Nähe des Ortes der bekannte Truppenübungsplatz der Bundeswehr liegt. Im Gegensatz zur Unterbringung der Soldaten waren die Naturfreunde aber ganz zivil in einem schönen Hotel/Restaurant in renovierter Fachwerkbauweise untergebracht. Mitten im Ortskern steht auch die 1722/24 erbaute weithin bekannte Barockkirche, die nach Aussage von Experten eine der schönsten und größten Kirche dieser Bauart im Westerwald ist. Durch eine vorangegangene Kontaktaufnahme unseres Wanderwartes, Horst Stauner, mit Walter Lenz vom örtlichen Westerwalder Wanderverein war Hotel Koch Daaden auch eine fachkundige Führung in der evangelischen Barockkirche möglich. In unmittelbarer Nähe zur Kirche liegt auch ein sehr gut ausgestattetes Heimatmuseum, in dem man leicht nachvollziehen kann, wie der ehemals hier dominierende Erzbergbau und das Hüttenwesen das Daadener Land und das Leben in den Familien ganz wesentlich geprägt haben. Assistiert durch den Wanderwart Walter Lenz des örtlichen Westerwald Wandervereins ging die Gruppe zunächst on Tour auf den Daadener Panoramaweg, auf dem man einen schönen Gesamtüberblick über den 12.200 Seelen Barockkirche Daaden zählenden Ort erlangen kann. Außer einer schönen Aussicht gab es natürlich - dank Walter Lenz - auch nach regionalem Rezept angesetztes Hochprozentiges zu genießen.

Blick auf Daaden Am darauf folgenden Tag war die vorgesehene Wegstrecke so groß, dass man zum Ausgangspunkt der Wanderung in Emmerzhausen den Bus benutzte. Von dort erfolgte der Aufstieg zu den 613 m hohen Trödelsteinen, einer Basaltfelsformation, und über den Hellerhöhenweg zur Hochseelbachhütte. Hochprozentiges Die viel geprießene Aussicht von den Trödelsteinen war an diesem Tage nicht so beeindruckend, dafür war aber entlang des Höhenweges eine unerwartete Menge von Pilzen zu finden, die unter fachkundiger Leitung von Günter Weber zum Hochseelbachhütte Trocknen in die Unterkunft mitgenommen wurden. Der Abstieg nach Daaden erfolgte über das Naturdenkmal Hüllbuche. Die dritte Tagestour begann wieder in Daaden führte zur Hirtenwiese mit einem Abstecher zum ehemaligen Basaltsteinbruch Mahlscheide, der sich inzwischen mit ehem. Basaltsteinbruch Mahlscheide An der Hüllbuche Grundwasser gefüllt hat und zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Vom Abstecher zurück, folgte man weiter dem Höhenweg in Richtung Herdorf. Auf dem Höhenrücken oberhalb des Ortes wurde noch eine Rast mit Rucksackver-

pflegung eingelegt. Die schöne Aussicht auf Herdorf entschädigte zum Teil für den dort herrschenden kalten Westerwälder Wind. Das nächste Ziel war dann Sassenroth, wo sich ein Grubenmuseum befindet, welches aber nur zu einer Kaffeepause genutzt wurde, da die Museen für den Erz- und den Kohlenabbau doch vieles gemeinsam haben und Letztere uns doch schon aus der Heimat bekannt waren. Über den mit Hammer und Schlägel gekennzeichneten Grubenwanderweg gelangte die Wandergruppe dann zum Ortsteil Biersdorf. Blick auf Herdorf Quer durch diesen Ortsteil verlief ein über 1000 m tiefer Erzgang, der von der Grube Füsseberg abgebaut wurde. 1965 wurde diese Grube stillgelegt. Füsseberg und die um das Jahr 1750 im Ort befindliche Eisen- und Kupferhütte waren damals der wirtschaftliche Mittelpunkt der Region. Im Ortsteil Biersdorf ist von der Grube Füsseberg heute wieder ein neu gestaltetes Stollenmundloch zu sehen. Im Jahre 1884/85 erfuhr die dortige Industrie mit dem Bau der Bahnstrecke Betzdorf Daaden einen weiteren Aufschwung und brachte der Bevölkerung einen gewissen Wohlstand. Der Bahnhof Daaden als Endstation vorgenannter Strecke lässt auch heute noch insbesondere im schönen Herbstkleid - seine ehemalige Bedeutung erahnen. Stollenmund Füsseberg Der vierte Wandertag startete wieder in Daaden, entlang des Daaden-Baches bis zur Steinches Mühle, wo er wegen Brückenbauarbeiten als Furt durchquert werden musste. Bahnhof Daaden Die Furt über den Daadenbach Dann hinauf in das 516 m hoch liegende Skigebiet von Emmerzhausen, von wo man die Kasernen des Truppenübungsplatzes sehen konnte. Über Derschen ereichten diewanderer dann den Ort Friedewald mit seinem bekannten Renaissance-Schloss, dessen Fasade der des

Heidelberger Schlosses gleicht. Man schrieb das Jahr 1324 als Ludwig der Bayer dem Grafen Gottfried von Sayen für geleistete Waffenhilfe gegen seinen Nebenbuhler Friedrich dem Schönen von Österreich dem Flecken Friedewald die gleichen Rechte zubilligte, über die auch die Reichsstadt Frankfurt verfügte. Friedewald war Gerichts- und Verwaltungssitz. Nach 1800 geriet die Anlage in Verfall, bis sie 1885 Graf Alexander von Hachenburg erwarb und sie von ihm wieder in einen bewohnbaren Zustand versetzt wurde. Letztendlich wurde das Schloss 1954 von der Evangelischen Kirche angekauft und ist nun Sitz der Evangelischen Sozialakademie. Anzumerken ist vielleicht noch: Walter Scheel hat hier so wurde uns erzählt - seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der fünfte Tag stand schon ganz im Zeichen der Heimreise. Nach ausgiebigem Frühstück und herzlicher Verabschiedung seitens der Hotelleitung fuhren die Teilnehmer der Wanderfreizeit nach Hachenburg, um dieser schönen Stadt eine Stipvisite abzustatten. Das einstige Rittersaal Schloss Friedewald Schloss Friedewald Handelszentrum liegt malerisch eingerahmt von prachtvoll restaurierten Fachwerkhäuser im historischen Stadtkern. In Hachenburg befindet sich auch das älteste steinerne Gasthaus Deutschlands, die Krone. Auf dem Alten Markt, empfiehlt sich der Gang zum oberen Ende des Platzes. Hier befinden sich das Barockschloss, das auf den Grundmauern der Burg der Grafen von Sayn aus dem 12. Jahrhundert errichtet wurde, und die evangelische Schlosskirche aus dem 14. Jahrhundert. Von den Stufen des Kirchenportals eröffnet sich im Schutz der alten Linde ein besonders schönes Panorama des geschlossenen historischen Stadtkerns.

Marktplatz Zum Abschluss des fünften Tages wurde dann noch die Westerwälder Seenplatte angefahren. Mit 123 Hektar Gesamtfläche ist der Dreifelder Weiher das größte Gewässer der Westerwälder Seenplatte. Er erstreckt sich über eine Länge von 2000 m und ist bis zu 800 m breit. Der Hauptzufluss des Weihers erfolgt durch die Wied, welche etwa 2 km nordöstlich von Linden entspringt. Die Seenplatte wurde durch Graf Friedrich III. zu Wied (1618-1698), Begründer der Stadt Neuwied, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt. Zur Errichtung des Dreifelder Weihers war zunächst ein großflächiger Grunderwerb von Wiesen in der Talsenke des Wiedbaches erforderlich. Im Jahre 1655 begannen dann die umfangreichen Bauarbeiten zur Errichtung des Weiherdammes. Hierzu wurden eigens erfahrene Zimmerleute, Maurer und Bauarbeiter aus dem Ausland eingesetzt. Die Qualität der Bauarbeiten bei der Errichtung der Weiherdämme war hervorragend. Seit seiner Entstehung wird der Weiher überwiegend zur Fischzucht genutzt. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens wurde die Teichwirtschaft zunächst im Auftrag der Grafen zu Wied durch angestellte Verwalter und Weiherknechte betrieben. Heute sind die Gewässer zur fischereilichen Nutzung an einen Fischzuchtbetrieb verpachtet. Ab Mitte September erfolgt das langsame Ablassen des Dreifelder Weihers; das eigentliche Abfischen findet im Oktober statt. Der erneute Anstau des Weihers wird in der Regel noch im Spätherbst begonnen und im Winter friert er oft für längere Zeit zu. Mit einer Wanderung rund um den Dreifelder Weiher und einem Essen im dortigen Seerestaurant klang dann die Wanderfreizeit aus. Die Organisation dieser Wanderfreizeit hatte Horst Stauner übernommen, dem Hachenburg Dreifelder Weiher

an dieser Stelle für seine Bemühungen recht herzlich gedankt sei. Text und Bild: Gerhard Fuchs