Reduktion des Implementationsrisikos von Telemonitoring durch eine taxonomiegestützte Risikoanalyse



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Transkript:

Reduktion des Implementationsrisikos von Telemonitoring durch eine taxonomiegestützte Risikoanalyse TELEMED 2010 Berlin, 3. November 2010 Gunnar Nußbeck gunnar.nussbeck@med.uni-goettingen.de 1

Taxonomiegestützte Risikoanalyse Sieben Projektpartner im PHM-Ethics Projekt analysieren ethische, juristische, psychosoziale und gesundheitswissenschaftliche Implikationen von personal health monitoring Korrelationen zwischen technischen Aspekten und den jeweiligen Implikationen werden analysiert und entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet Mit Hilfe einer Taxonomie lassen sich einzelne technische Aspekte identifizieren und mit entsprechenden Handlungsempfehlungen verknüpfen Die Taxonomie bildet die Basis für Analysen der einzelnen Disziplinen 2

Inhalt 1. Dynamik von Produktentwicklung bei aufkommenden Technologien 2. Hindernisse bei der Markteinführung von Telemonitoring 3. Taxonomiegestützte Risikoanalyse 4. Fazit 3

Gartner's Hype Cycle 4

Gartner's Hype Cycle 2009 5

Produktentwicklung von Telemonitoring Explorative Entwicklungsphase nähert sich dem Ende Viele kleinere Pilotprojekte wurden ohne marktreifes Produkt abgeschlossen Hochgradige Anpassung an projektspezifische Gegebenheiten verhindert breite Adaption Finanzierung durch Projektmittel limitiert zudem zeitlich Kaum Massenmarkt -Anwendungen entstanden typisch für aufkommende Technologien 6

Spezifische Probleme bei der Markteinführung Begleitforschung kommt zu kurz Verunsicherung der Nutzer Sehr komplexe juristische Bewertung und Anpassung der Rahmenbedingungen Gesundheitsmarkt folgt nicht den üblichen Gesetzmäßigkeiten Begleitforschung hilft Akzeptanzprobleme zu lösen 7

Ziele der taxonomiegestützten Risikoanalyse Projektinterne Kommunikation unterstützen Funktionale Gemeinsamkeiten aufzeigen Interoperabilität wird gefördert Doppelentwicklungen werden vermieden Potentielle Risiken besser aufdecken Juristische, ethische, soziologische und ökonomische Aspekte können frühzeitig analysiert werden Begleitforschung frühzeitig ermöglichen kein Ersatz für technisches Risikomanagement! 8

Vorteile der taxonomiegestützten Risikoanalyse Dynamisches Werkzeug zur interdisziplinären Analyse geschaffen Durch Abbildungen von Relationen sind Auswirkungen von Änderungen oder Neuerungen abschätzbar Prospektiver Einsatz erlaubt eine frühzeitige Begleitforschung Antizipation von Entwicklungsschritten durch Abstraktion von technischen Details 9

Nutzen der Taxonomie Strukturierte Analyse erleichtet die Begleitforschung Gegenseitiges Verstehen erleichtert die Kommunikation Antizipation von Entwicklungen erlaubt frühe Begleitforschung Rückschlüsse von verwandten Projekten werden möglich Erfahrungsaustausch wird unterstützt Reduktion von vermeintlich neuen Problemen auf bereits gelöste Lösungswege können adaptiert werden 10

Entwicklung der Taxonomie Intensive Literaturrecherche mit 85 Reviews bildet Basis der Taxonomie Ergebnisse von kumuliert 70 Studien fließen in Entwicklung der Taxonomie ein Typische Probleme wurden identifiziert Schwierige interne Kommunikation durch interdisziplinäre Projektteams Begleitende Evaluation des Produktes zu spät durchgeführt 11

Aufbau der Taxonomie Zwei visuelle Hauptkomponenten bilden den Kern Technische Aspekte werden in einer monohierarchischer Struktur geordnet Anwendungsgebiete der Systeme sind nach klassischen medizinischen Aspekten geordnet Gruppierung der Charakteristika erfolgt nach funktionalen Gemeinsamkeiten Funktionalitäten und daraus resultierende Implikationen werden miteinander verknüpft 12

Technische Aspekte in monohierarchischer Darstellung 13

Herausforderungen Sehr dynamisches Feld erfordert ständige Aktualisierung Aufwändige Pflege der Taxonomie ist durch das offene Design bedingt Abgrenzung zu anderen Gebieten ist teilweise sehr schwer Eine standardisierte Nomenklatur fehlt 14

Fazit Ein Werkzeug zur Erleichterung der Begleitforschung wurde entwickelt Handlungsempfehlungen unterstützen die Produktentwicklung, und minimieren das Risiko von Fehlentwicklungen Weiterentwicklung der Taxonomie ist zeitintensiv aber unabdingbar Eine standardisierte Nomenklatur ist dringend erforderlich 15

Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald (D), INSERM (F), DeMontfort University Leicester (UK), Callens Law (B), Universiteit Utrecht (NL), Linköpings Universitet (S), Universitätsmedizin Göttingen (D)