IT-Strategien. Vorlesung IT-Unternehmensarchitektur. VL 02; Donnerstag 29. April 2010;

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Transkript:

IT-Strategien Vorlesung IT-Unternehmensarchitektur VL 02; Donnerstag 29. April 2010; Fachgebiet Software-Architekturen, Prof. Dr. Robert Hirschfeld Dipl.-Inform. (univ.) Wolfgang Keller, wolfgang.keller@objectarchtects.de 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 0

Standort in der Vorlesung Modellierung und Durchsetzung von Standards & Richtlinien Modellierung Standardisierung Audit Planung Umsetzung der Planung IT-Strategie Entwicklung Monitoring des Projektportfolios IT-Portfolio Management Projektprozess Projektbegleitung Strategische IT-Planung 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 1

zur Einstimmung: Kurze Wiederholung vom 23.4.2010 The primary objective of developing an IS-Strategy is to identify a value-added portfolio of applications that will have a strategic impact on the organization and increase its performance. John Ward and Joe Peppard: Strategic Planning for Information Systems. Third Edition. Whiley and Suns. 2002 Enterprise architecture is the process of translating business vision and strategy into effective enterprise change by creating, communicating and improving key principles and models that describe the enterprise s future state and enable its evolution. Gartner Group Statische + Dynamische Sicht 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 2

Das statische Modell Architekturpyramide erweitert um Ressourcen und Projekte Planung & Steuerung IT- Services Planung & Steuerung IT- Ressourcen-Mix Planung & Steuerung IT-Projekte Strategie Geschäftsarchitektur IT-Strategie abgeleitet aus Unternehmensstrategie ergibt strategische Ziele für die IT-Funktion des Unternehmens Management der Prozess-, Kanal-, Produkt-, Organisationsarchitektur IT-Service-Portfolio IT-Ressourcen-Portfolio IT-Projektportfolio Informationsarchitektur (Gesamtanwendungsarchitektur + Architektur der Info.Bewirtschaftung) IT-Architekturen (Lösungsarchitekturen) Infrastruktur-Architektur (IT-Basisinfrastruktur) Anwendungsportfolio- Management IT-Architektur- Management Management der techn. Infrastruktur 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 3

IT-Unternehmensarchitektur Kombination der statischen & dynamischen Sicht IT-Unternehmensarchitektur ist der von der Geschäftsstrategie ausgehende Prozess der Unterstützung der Transformation der IT- Landschaft durch die fortlaufende Definition und Kommunikation wichtiger Prinzipien und Modelle, welche den zukünftigen Zustand der IT-Landschaft und ihre Evolution beschreiben. Dynamische Sicht Geschäftsarchitektur Projekt.. Ziel- IT- Landschaft Projekt 3 Projekt 2 IT-Projekt- Portfolio Projekt 1 Ist- IT-Landschaft Geschäftsarchitektur 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 4

Vorbemerkung zur Einheit über Strategie... in dieser Einheit hören Sie deutlich mehr über Betriebswirtschaftslehre, als über Informatik Über implementierungsnahe Informatik werden Sie hier wenig bis nichts hören Zögern Sie bitte nicht, sofort zu fragen, wenn ihnen betriebswirtschaftliche Begriffe fremd vorkommen 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 5

Vorbemerkung in dieser Einheit hören Sie deutlich mehr über Betriebswirtschaftslehre, als über Informatik Über implementierungsnahe Informatik werden Sie hier wenig bis nichts hören Zögern Sie bitte nicht, sofort zu fragen, wenn ihnen betriebswirtschaftliche Begriffe fremd vorkommen 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 6

Überblick (1) Was ist eine Strategie? IT-Strategie folgt der Unternehmensstrategie Exemplarische Strategiemuster für Geschäftsstrategien Porter sche Strategiemuster BCG Marktanteils / Marktwachstums-Matrix Werttreiber Inhalt kompletter Geschäftsmodelle Einige abgeleitete Strategiemuster Synergistische IT-Strategien Dezentrale IT-Strategien Kundenorientierte IT-Strategien 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 7

Überblick (2) Konkrete Probleme bei der Strategieentwicklung 95% der Unternehmen haben keine schriftlich fixierte Strategie Top-Management interessiert sich zu wenig für Strategie Mangelnde Konzentration Hilfswege zu einer IT-Strategie Der Maxim-Prozess (Broadbent) Das Gartner-Strategieraster für IT-Strategien IT-Governance: Strategien durchsetzen Was ist IT-Governance? Welche Ausprägungen sind gebräuchlich (Weill-Modell) Was sind typische installierte Organe 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 8

Was ist eine Strategie? 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 9

Zwei Definitionen für Strategie Definition: Strategie A strategy takes a vision or objective and bounds the options for attaining it. Quelle: [Gartner02] Übersetzung: Eine Strategie geht von einer Vision oder einem Ziel aus und grenzt die Möglichkeiten zu deren Erreichung ein. Definition: Strategie (Clausewitz) Die Strategie muss ein Ziel setzen, d.h. sie entwirft den (Kriegs-)Plan und an dieses Ziel knüpft sie eine Reihe von Handlungen an, welche zu demselben führen sollen Quelle: [Clausewitz98] 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 10

Das heißt... ohne Ziel keine Strategie da fangen in sehr vielen Unternehmen die Probleme schon an Strategien machen nur Sinn, wenn es alternative Wege zum Ziel gibt in der Praxis kann man auch Trivialstrategie beobachten, wie Kundenorientierung bei einem Nicht-Monopolisten eine solche Strategie ist keine, weil es dazu sowieso keine Alternativen gibt. Das Einschränken der Wege ist nur dann sinnvoll, wenn es mindestens 2 mögliche Wege zur Erreichung des Zieles gibt 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 11

IT-Strategie folgt der Unternehmensstrategie 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 12

Beispiele für Unternehmen, die eine wahrnehmbare Strategie haben (1) Beispiele, die man so kennt amazon: Vordergründig: Bequem, schnell und sicher einkaufen Hintergründig: Extrem kundenorientiert: Das Unternehmen weiß was ich habe, was es mir noch anbieten kann und maximiert auf diese Weise sog Cross-Selling Potenzial ALDI: Vertrauenswürdiger uns preiswerter Anbieter für Güter des täglichen Bedarfs Implizites Preisversprechen - Kunde verlässt sich darauf, dass er bei vergleichbarer Qualität gegenüber Aldi kaum jemals einen günstigeren Preis bekommt 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 13

Beispiele für Unternehmen, die eine wahrnehmbare Strategie haben (2) Ein Beispiel, von dem Sie vermutlich noch nichts gehört haben Zurich Global Life: Globalisierte Versicherungsprodukte Globale Wiederverwendung Daraus resultierend eine globale IT-Plattformstrategie, die eng mit der Operations-Strategie (Hubs) verknüpft ist 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 14

Beispiele für Unternehmen, die keine stark wahrnehmbare Strategie hatten Kaufhaus-Konzerne: sind weder die besten noch die billigsten haben Probleme, damit nicht zwischen den Discountern (Aldi etc) und den extrem kundenorientierten Anbietern (Internet, Fachgeschäfte) aufgerieben zu werden Beispiel: Sanierung von Karstadt Weitere Unternehmen mit einer Position zwischen den Stühlen - die also keine klare Position beziehen Siehe genereller Trend: Das Verschwinden der Mitte Kaufhäuser Mittleres Preissegment Mittelstand... 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 15

IT-Strategie folgt der Unternehmensstrategie ALDI hat relativ einfach gestrickte EDV im Vergleich zu EBay oder amazon ist aber punktuell hoch optimiert: Beispiel Anforderungen von ALDI an Barcodes und zügiges Scannen amazon benötigt für sein Geschäftsmodell hoch gerüstete EDV und dazu passende Logistik Gedächtnis über die Einkäufe -> Storage Gedächtnis über WebTraces auf der Seite -> Storage Performance -> Innovative Infrastrukturen 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 16

IT-Strategie folgt der Unternehmensstrategie Noch klarer sind Negativbeispiele Ein Konglomerat aus innovativen Bio-Tech-Unternehmen startet eine Initiative um seine SAP Systeme zu vereinheitlichen Diese Initiative bindet ca. 50% der Zeit der beteiligten CIOs der Unternehmen der Gruppe 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 17

Exemplarische Strategiemuster für Unternehmensstrategien 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 18

Porter sche Strategiematrix Wettbewerbsvorteile niedrige Kosten Differenzierung Wettbewerbsfeld weites Ziel enges Ziel (1) Kostenführerschaft (3A) Kostenschwerpunkt (2) Differenzierung (3B) Differenzierungsschwerpunkt Nischenstrategien 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 19

BCG Marktanteils / Marktwachstums Matrix hoch Stars Question Marks Wachstum niedrig Cash Cows Poor Dogs hoch niedrig Relativer Marktanteil 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 20

Werttreiber (Value Disciplines) Operational Excellence steht übersetzt für optimale Betriebsprozesse, siehe auch Kostenführerschaft (Porter) Customer Intimacy steht für Konzentration auf den Kunden siehe auch Differenzierung (Porter) Product Leadership steht für Wettbewerbsvorteile durch Produkte, die besser sind, als die der Mitbewerber. siehe wieder Differenzierung (Porter) 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 21

Inhalt kompletter Geschäftsmodelle Risikobasierte Kapitalallokation Partner & Personal Informationsmanagement Verkauf, Marketing und Verkaufsnetzwerk Logistik- Kette Geschäftsprozesse Netzwerk zur Schaffung von Werten Strategien Ziele Integration und Virtualisierung Märkte und Kundensegmente Produktion und Sourcing Produkte, Dienstleistungen und Vertragsgestaltung 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 22

Einige abgeleitete Strategiemuster 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 23

Synergistische IT-Strategien Setzen, wie der Name sagt, auf das Heben von Synergieeffekten und auf Economies of Scale. Dabei werden meist redundante Funktionen eliminiert und es wird auf Shared Services gesetzt. Synergistische Strategien passen gut zu Kostenführerschaft beziehungsweise zu Operational Excellence Man findet sie typisch in Unternehmen der sog. old economy 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 24

Synergistische IT-Strategien Abstraktes Beispiel Unternehmensbereich 1 Unternehmensbereich 2 Unternehmensbereich n Shared IT-Services werden möglichst ausgedehnt Individuelle IT-Services werden möglichst zurückgedrängt Investitionen erfolgen eher in Rationalisierung (Kostenführerschaft), als in Produktinnovationen oder Kundenservice (Leistungsführerschaft) 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 25

Dezentrale IT-Strategien stellen weniger die Kosten in den Mittelpunkt, als viel mehr die optimale Leistung für die zu unterstützenden Geschäftsbereiche Diese Strategie passt daher zu innovativen Industrien und zu Strategien der Leistungsführerschaft (Product Leadership) Shared Services werden zwar genutzt - aber nur so weit, wie sie die Leistungserbringung nicht stören 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 26

Dezentrale IT-Strategien Abstraktes Beispiel Unternehmensbereich 1 Unternehmensbereich 2 Unternehmensbereich n Shared IT-Services werden benutzt, wo sie nicht stören Investitionen erfolgen eher in Produktinnovationen oder Kundenservice (Leistungsführerschaft) statt in Kostenführerschaft 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 27

Beispiel einer eher dezentralen Organsation IT-Betrieb und Security sind shared Developmen t & Purchasing Production Sales & Marketing Personnel Finances Business Departments IT Development & Purchasing Department IT Production Department IT Sales & Marketing Department IT Personnel Department IT Finances Department Second Tier IT Strategy, Planning and Control IT Services IT Solutions IT Infrastructure Management First Tier IT Operations Infrastructure IT Risk and Security Management IT of BMW Group Source: BMW Group 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 28

Konkrete Probleme bei der Strategieentwicklung Gefahren für IT-Unternehmensarchitekten 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 29

Das komplette Unternehmen hat keine Strategie laut Gartner werden Sie in ca. 95% der Unternehmen keine schriftlich fixierte Strategie finden In vielen Unternehmen beschäftigt sich die Unternehmensleitung viel mit dem Tagesgeschäft und weniger mit Strategie 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 30

IT Vorstand ist auf die so genannte Beschaffungsseite fixiert Nachfrageseite > Demand Side < Verstehen Sie Ihr Unternehmen Beschaffungsseite > Supply Side < Bauen Sie eine neue IT Organisation auf Führung (Leadership) Formulieren Sie Ihre Vision Gestalten Sie die Erwartungen an ein durch IT optimal unterstütztes Unternehmen Installieren Sie ein klares System der IT Governance Sorgen Sie dafür, dass Geschäfts- und IT- Strategie optimal zusammenpassen Entwickeln Sie Ihr Hochleistungs-IT-Team Managen Sie die Risiken des Unternehmens und der IT Kommunizieren Sie Ihre Leistungen Management (Mechanics) Tagesgeschäft Managen Sie Ihre internen Kunden Managen Sie Ihre IT-Projekte Managen Sie Ihren IT-Betrieb Managen Sie Ihre Kosten 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 31

Verzetteln in vielen Unternehmen jagen sich die strategischen Initiativen Jahr 1: Kosten Jahr 2: Kundenfokus Jahr 3: Produktinitiative Wer sich auf mehr als 2 Werttreiber stürzt verzettelt sich Gute Unternehmen konzentrieren sich auf wenig, aber das machen sie richtig gut 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 32

Zu Verzetteln passen mangelnde Konsequenz und Offenheit Strategie wird als Chefsache behandelt, die nur im Vorstand diskutiert werden kann die Unternehmensstrategie ist geheime Vorstandssache -> dann wird es für die MA schwer danach zu handeln Heute verabschiedete Strategien werden nicht durch ein passendes Controlling nachgehalten damit weiß man nicht, wo man steht Bevor die Wirkung prüfbar ist, wird die nächste Initiative aufgesetzt Die Anekdote von den 3 Briefumschlägen Umschlag 1: Sofort: schieben Sie alles auf Ihren Vorgänger Umschlag 2: Nach 1 Jahr: Organisieren Sie alles neu Umschlag 3: Nach 2 Jahren: Schreiben Sie 3 neue Umschläge :-) 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 33

Hilfswege zu einer IT-Strategie 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 34

Der Maxim-Prozess strategische Absichten Business Maxime IT Maxime IT Governance IT Strategie Maxime-Prozess versuchen Sie Ihr Management dazu zu bringen, ca. 3-5 strategische Kernaussagen zu formulieren, wo sich das Geschäft hin bewegen soll Leiten Sie aus jedem dieser Sätze ca. 3-5 Folgerungen für Ihre IT-Funktion an Gehen Sie dann durch das folgende Strategieraster 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 35

Das Strategieraster für IT-Strategien (1) Bausteine Geschäftsstrategie Veränderung der Anwendungen Betrieb der Infrastruktur IT Architektur Verrechnungsmethoden Beschaffung Mitarbeiter Strategie-Prozesse Erarbeiten Sie eine Strategie, wie sich Ihre Anwendungen ändern Erarbeiten Sie eine Strategie für Ihren IT- Betrieb Erarbeiten Sie eine Strategie wen Sie beschäftigen wollen und wie Sie beschaffen wollen Setzen Sie Ihre IT-Strategien durch! 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 36

Das Strategieraster für IT-Strategien (2) IT-Strategie Anwendungen Integration Infrastruktur Service Beschaffung Informationen aus Geschäftsstrategie Geographische Verteilung IT-Governance Zukunftsbezug Legacy- Anwndungen Virtualisierung Kundensicht Budget und Finanzierung Regionen? Sprachen? Gesetze? Strategie? Fokussierung? Mögliche Änderungen? Architektur? Ablösung der Legacies? Änderungshäufigkeit? Wartung? Innen oder außen? Priorität? Änderungen der Interaktion? Priorität? Finanzierung von Veränderungen? nur in Geschäftseinheit? extern? über Unternehmensgrenzen? funktionale Silos? Integrationsarchitektur? Unternehmens- Architektur? Umbau? Architektur? Sicht für den Kunden? Anpassung? Finanzierung der Integrations- Infrastruktur? Management- Unterstützung? Netz? Ausbreitung? Zentral oder dezentral? Je BU oder gemeinsam Plan? Trends? Grids? On demand? Kosten? Änderungsrate? Architektur? Koordination? Grenzen der Infrastruktur? Was wird gebraucht? Finanzierung des laufenden Betriebs? Grad der Zentralisierung? Sprachen? Wer entscheidet? Wie soll Service aussehen? SLAs für Legacies? Welche Services werden virtualisiert? SLAs? Kundenmanagement? SLAs? Prioritäten? Regionen? Kulturen? Prozesse Strategie? Eigene Kompetenzen in der Zukunft? Intern oder extern betreiben? Strategie? Wer kontrolliert die IT-Beschaffung? Kosten vs. Werte? Training? Einstellungspolitik? 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 37

IT-Governance: Strategien durchsetzen Sie wissen jetzt, wo Sie hin wollen Nächste Frage ist: Wie setzen Sie das um? 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 38

Example for an IT Organizational Structure: Abstract View Developmen t & Purchasing Production Sales & Marketing Personnel Finances Business Departments IT Development & Purchasing Department IT Production Department IT Sales & Marketing Department IT Personnel Department IT Finances Department Second Tier IT Strategy, Planning and Control IT Services IT Solutions IT Infrastructure Management First Tier IT Operations Infrastructure IT Risk and Security Management IT of BMW Group Source: BMW Group 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 39

Questions to be answered by the IT Organizational Structure Who makes which decisions? Who determines, which IT projects will be approved? Who makes decisions concerning proposed IT strategies? Who develops IT standards and IT guidelines? Who develops architecture styles and viewpoints? Who develops the IT strategy and defines IT goals? Who is responsible for implementing and who implements? Who takes care of IT support? Who manages the IT infrastructure? Who implements new requirements? Development & Purchasing IT Development & Purchasing Department Production IT Production Department Sales & Marketing IT Sales & Marketing Department IT Strategy, Planning and Control IT Services IT Solutions IT Infrastructure Management Personnel IT Personnel Department Finances IT Finances Department Business Departme nts Second Tier First Tier IT Operations Infrastructure IT Risk and Security Management IT of BMW Group IT organizational structures may differ, but the questions keep the same! 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 40

Was ist Governance gov ern ance /vnns; NAmE vrn/ noun [U] (technical) the activity of governing a country or controlling a company or an organization; the way in which a country is governed or a company or institution is controlled Quelle: Oxford Advanced Learner s Dictionary, http://www.oup.com/elt/catalogue/teachersites/ oald7/?cc=global (aufgerufen am 18.12.2006) 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 41

In Unternehmen gibt es Hierarchien von Governance-Systemen Corporate Governance IT-Governance IT-Architektur-Governance SOA-Governance 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 42

Was ist IT-Governance? Definition Definition IT-Governance (ITGI) IT Governance is the responsibility of the board of directors and executive management. It is an integral part of enterprise governance and consists of the leadership and organizational structures and processes that ensure that the organization's IT sustains and extends the organization's strategies and objectives Quelle: IT-Governance Portal, http://www.itgi.org/ overview.htm (aufgerufen 28.12.2005). Siehe auch ITGI: Board Briefing on IT Governance, IT Governance Institute, 1998 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 43

IT-Governance teilt sich in 3 Regelkreise... IT-Strategie und Planung Unternehmensprojektportfolio- Management IT- Unternehmensarchitektur 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 44

Was ist IT-Governance? Struktur 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 45

Stile der IT-Governance und ihre Verbreitung Quelle: Peter Weill: Don t Just Lead, Govern! Vortrag DiamondExchange, Juli 2003, http://exchange.diamondcluster.com/archives/200307/ weill_0703.pdf (aufgerufen 2.1.2006). 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 46

IT-Governance Typische Gremienstruktur 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 47

Kurzes Fazit: Wie unterscheiden sich IT- Management und IT-Governance Bei IT-Governance geht es nicht um einzelne Entscheidungen, sondern darum, wer welche Entscheidung fällen darf und wer in welcher Weise zu welcher Entscheidung beiträgt. Der Unterschied zwischen Management und Governance ist ähnlich wie der zwischen einer Fußballmannschaft im Spiel, die schneller läuft und länger trainiert und der selben Fußballmannschaft, die sich zurückzieht, um ihr Aufstellung und ihre Strategie diskutiert und festlegt. (Weill/Roos 2004) 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 48

Zusammenfassung (1) Was waren die Inhalte dieser Einheit? Was ist eine Strategie? IT-Strategie folgt der Unternehmensstrategie Exemplarische Strategiemuster für Geschäftsstrategien Porter sche Strategiemuster BCG Marktanteils / Marktwachstums-Matrix Werttreiber Inhalt kompletter Geschäftsmodelle Einige abgeleitete Stategiemuster Synergistische IT-Strategien Dezentrale IT-Strategien Kundenorientierte IT-Strategien 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 49

Zusammenfassung (2) Was waren die Inhalte dieser Einheit? Konkrete Probleme bei der Strategieentwicklung 95% der Unternehmen haben keine Strategie Top-Management interessiert sich zu wenig für Strategie Mangelnde Konzentration Hilfswege zu einer IT-Strategie Der Maxim-Prozess (Broadbent) Das Gartner-Strategieraster für IT-Strategien IT-Governance: Strategien durchsetzen Was ist IT-Governance? Welche Ausprägungen sind gebräuchlich (Weill-Modell) Was sind typische installierte Organe 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 50

Fragen? 2007 2010 Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 51